Ich bin ein Paradoxa / Sind nicht alle ein Paradoxa

13 Beiträge in diesem Thema

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Servus Männer,

Mit 17 hab ich angefangen mit Pick-Up. Ab da an hab ich Frauen zu verführen als das erstrebenswerteste in meinem Leben gesehen.
Jetzt wo langsam die Seifenblase platzt, bleiben viele Denkmuster trotzdem noch bestehen. Ich schaffe es irgendwie teilweise nicht meine Verhaltensmuster "ständig auf der Jagd" zu sein nicht richtig ab zulegen.

Ich hab manchmal das Gefühl das einer meiner größten Antriebe im Leben Sex war...und wenn ich bedenke das dieser Faktor in ernsten monogamen Beziehung Faktor weg fällt. Bin ich wie aufgeschmissen und sehe Sachen die ich nun mache als Sinnlos an.

Auf der einen Seite hätte ich gerne eine Beziehung die auf Vertrauen und Liebe basiert, aber auf der anderen Seite kommt die Angst, dass dann alles langweilig ist und man gerne noch von ein paar anderen Früchten naschen möchte...natürlich alles am besten noch moralisch im Einklang.
Die Seifenblase der ewigen Liebe scheint mir manchmal schon längst geplatzt, trotzdem geißelt fast jeder Mensch darum und klammert sich daran fest, denn sie gibt uns einen gewissen Sinn. Wenn die Komponente Gott am weg fallen ist, dann bleibt uns ja fast nur noch die der ewigen Liebe.

Aber schau ich herum sehe ich viele Paradoxa, in der Hedonistischen Gesellschaft hab ich manchmal das Gefühl es ist alles ausgelegt für Single. Man wird überschüttet von Reizen. Weibliche Reize werden durch Mode, Fernsehen etc in den Himmel gehoben.
Geht in die Stadt, die Männer gaffen mittlerweile wie Tiere. Und oftmals schnappt man auf, wie in einer Männergruppe lauthals darüber geredet wird "wie geil doch die und die ist"...Ich bin übrigens genauso ein Mann von dieser Sorte.

Vor kurzen erzählte mir ein Mitarbeiter der gerade glücklich und frisch verliebt ist, dass er in die Disco will die Tage...Das versteh ich nicht, was macht man(n) in einer Disco wenn man nicht den Fokus hat Frauen anzumachen und mit einem bisschen Glück was zu klären.
Genauso wie ein Pärchen in ein Partyurlaub fährt, macht für mich auch kein Sinn.

Also, klärt mich auf. Verändert meine Gedanken. Weil ich stecke in einer Sackgasse die mich ein wenig lähmt und ich mich Nihilistisch macht.

bearbeitet von Paulfie

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Ich glaube, das, was du beschreibst, spiegelt eine Art Zeitgeist unserer Gesellschaft wieder.

Natürlich nur einen bestimmten Teil, hier vor allem aber den "Single-Männer-Bereich", der wohl ähnliche Gedankengänge hat wie du.

Deine Gedanken kannst nur du verändern, ich als PU-Forum-Member/User kann dir höchstens Impulse/Ratschläge/Tipps geben, welche dir helfen könnten, deine "Gedankenwelt" in Bezug auf das Thema zu "ordnen".

Hin und wieder ertappe ich mich auch in ähnlichen Gedanken-Mustern und Mechanismen, wie von dir beschrieben (was aber nicht unnormal ist).

Ob das PU geschuldet ist? Vielleicht.

Fakt ist: Mit einem gewissen Input (PU-Methoden) lässt sich der Kopf nicht mehr so leicht abschalten, da man an gewisse Situationen und Abläufe denken muß, ganz automatisch, ohne jegliches Zutun, Kopfkino quasi.

Meine vorsichtige Empfehlung:

Beschäftige dich mit anderen Kern-Bereichen von PU, der Frauen-Bereich ist ja "nur" ein Aspekt von vielen weiteren in der Persönlichkeitsentwicklung / PU.

Vielleicht sollte aber auch einfach ein gewisser Abstand in Erwägung gezogen werden, eine Art Pause / "Rehab" von der PU-Lehre?

Möglich, dass dieser Abstand dir erlauben würde, dich neu zu positionieren, sich selbst wieder zu finden.

Das alles ist selbstverständlich nur meine persönlich Meinung, das heißt, Angaben ohne Gewähr.

Wenn dir meine Sicht auf die DInge etwas geholfen hat, freut es mich natürlich umso mehr.

Grüße, Shame.

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Vor kurzen erzählte mir ein Mitarbeiter der gerade glücklich und frisch verliebt ist, dass er in die Disco will die Tage...Das versteh ich nicht, was macht man(n) in einer Disco wenn man nicht den Fokus hat Frauen anzumachen und mit einem bisschen Glück was zu klären.

Er weiß eben, dass monogam scheiße ist.

Außerdem gibt es Männer die nur in die Disko gehen um abzufeiern.

Ich gehöre dazu.

JR

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Auf der einen Seite hätte ich gerne eine Beziehung die auf Vertrauen und Liebe basiert, aber auf der anderen Seite kommt die Angst, dass dann alles langweilig ist und man gerne noch von ein paar anderen Früchten naschen möchte...natürlich alles am besten noch moralisch im Einklang.

Die Seifenblase der ewigen Liebe scheint mir manchmal schon längst geplatzt, trotzdem geißelt fast jeder Mensch darum und klammert sich daran fest, denn sie gibt uns einen gewissen Sinn. Wenn die Komponente Gott am weg fallen ist, dann bleibt uns ja fast nur noch die der ewigen Liebe.

Moin Moin,

deshalb schadet es nicht, sich vor einer wirklich ernsthaften Bindung ein wenig auszutoben, um nicht direkt auf jede deiner Erbeeren Sahne spenden zu wollen. Nee, im Ernst, den kompletten Trieb zu vernachlässigen, sollst du nicht und ginge auch nicht. Für alles weitere kann man mit dem richtigen Partner eine offene Beziehung führen.

Darüberhinaus verbindest du mit deinem Liebesbegriff nichts schönes. Wer sagt, dass Liebe ewig sein muss und nicht vergänglich ist bzw. Leute und Menschen sich verändern und außeinanderentwickeln können? Muss ich mich an menschengemachte Konstrukte wie Gott und ewige Liebe klammern, um meinem Leben einen Sinn zu geben? Mal sowas von gar nicht.

Vielleicht weniger philosophieren und das hier und jetzt geniessen. Das kannst du alles mitgestalten und beiflussen.

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Das Hauptproblem ist, dass man immer glaubt, wenn man xy im Leben hat, dann ist man wirklich glücklich bzw. kann endlich glücklich sein. Wenn man das dann erreicht hat, kommt eine Ernüchterung. Deshalb sollte man im Leben immer eine weite Verstreuung an Dingen haben, die einen zufrieden und glücklich stellen. Dazu gehört Gesundheit, Familie/ gute Freunde, Sport, Frauen, berufliche Selbsterfüllung etc.

Die Gefahr ist natürlich, dass man zuvor angenommene Überzeugungen (z.B. MWK oder wie Mann eine Frau allgemein umwerben muss) bei PU sehr stark versucht zu verdrängen - was eine gewisse Sinnhaftigkeit hat - andererseits übernimmt man mit PU auch ganz andere Überzeugungen. Z.B.: Wenn JR denkt, dass monogam sein scheiße ist, ist mir natürlich auch bewusst, dass er mit seinem Alter noch keine erfahrene Beziehung gehabt hat. Ich für meinen Teil bin gerne single aber auch gerne in einer Beziehung. Die enorme Panik vor einer Betaisierung macht es meiner Meinung nach vielen hier unglaublich schwer, eine Beziehung erfolgreich zu führen. Dieses Damokles-Schwert, dass man sofort seine Anziehung verliert, wenn man einmal mehr investiert etc. ist einfach auch ein Bremsklotz. Ich habe in diesem Fall noch immer nicht verstanden, was einen glücklich machen sollte daran, dass man sich an irgendwelche Vorschriften klammert und sich selbst total beschränkt nur um irgendetwas "richtig" zu machen.

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Mein innerer Oberlehrer und Küchenpsychologe diagnostiziert einen klaren Fall von Weltschmerz an der Schwelle zum Erwachsensein, gepaart mit dem Verlangen, ebendiesen Weltschmerz in schlaue Wörters reinzuverpacken zu tun. Das Leben stinkt, mach das Beste draus.

  • TOP 3

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Wenn JR denkt, dass monogam sein scheiße ist,...

Diadoche ... in jeder Beziehung nach ca. 2 Jahren brauch Mann neues Fleisch.

JR

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Zuerst einmal, der Singular von „Paradoxa“ ist „Paradoxon“.

Ich hab manchmal das Gefühl das einer meiner größten Antriebe im Leben Sex war...und wenn ich bedenke das dieser Faktor in ernsten monogamen Beziehung Faktor weg fällt. Bin ich wie aufgeschmissen und sehe Sachen die ich nun mache als Sinnlos an.


Hm? Auch in einer Beziehung hat man Sex, oder nicht?

Auf der einen Seite hätte ich gerne eine Beziehung die auf Vertrauen und Liebe basiert, aber auf der anderen Seite kommt die Angst, dass dann alles langweilig ist und man gerne noch von ein paar anderen Früchten naschen möchte...natürlich alles am besten noch moralisch im Einklang.


Auch wenn du den Satz wahrscheinlich hasst, aber du bist noch jung. Ich würde mir an deiner Stelle deswegen nicht zu viele Gedanken machen. Wenn du jetzt der Meinung bist, dass du dich ausleben und Erfahrungen sammeln möchtest, dann tu das einfach. Es wäre aber sehr naiv, davon auszugehen, dass sich deine Wünsche diesbezüglich über den Rest deines Lebens nicht mehr ändern werden.

Der Reiz, neue Früchte auszuprobieren, ist selbstverständlich sehr verlockend. Aber bei den meisten kommt irgendwann doch der Punkt, wo sie merken, dass letztlich die meisten Früchte irgendwie doch sehr gleich schmecken, und es einem daher nicht mehr besonders viel gibt, schon wieder eine neue Frucht auszuprobieren, nur um wieder relativ enttäuscht festzustellen, dass die auch nicht besser schmeckt, als andere. Das ist dann meistens der Punkt, wo man feststellt, dass es einem mehr gibt, immer wieder seine Lieblingsfrucht zu vernaschen, von der man ganz genau weiß, dass sie einem jedes Mal unglaublich gut schmeckt.

Aber zu diesem Punkt gibt es keine Abkürzung. Denn ohne dass man viele verschiedene andere Früchte ausprobiert hätte, wäre man nie wirklich zu der Einsicht gekommen, was einen wirklich glücklich macht.

Die Seifenblase der ewigen Liebe scheint mir manchmal schon längst geplatzt, trotzdem geißelt fast jeder Mensch darum und klammert sich daran fest, denn sie gibt uns einen gewissen Sinn. Wenn die Komponente Gott am weg fallen ist, dann bleibt uns ja fast nur noch die der ewigen Liebe.


Es gibt genügend Paare, die auch mit über 90, zahnlos und verdattert noch jeden Morgen aufstehen, verliebt und glücklich darüber, dass sie seit über 50 Jahren mit ihrem Partner zusammen sind. Selbstverständlich gibt es ewige Liebe (oder zumindest Liebe bis zum Tod). Die Seifenblase, die geplatzt sind, ist nicht der Glaube an die Existenz ewiger Liebe, sondern die verschobenen Vorstellungen davon, was ewige Liebe ist.

Aber schau ich herum sehe ich viele Paradoxa, in der Hedonistischen Gesellschaft hab ich manchmal das Gefühl es ist alles ausgelegt für Single. Man wird überschüttet von Reizen. Weibliche Reize werden durch Mode, Fernsehen etc in den Himmel gehoben.
Geht in die Stadt, die Männer gaffen mittlerweile wie Tiere. Und oftmals schnappt man auf, wie in einer Männergruppe lauthals darüber geredet wird "wie geil doch die und die ist"...Ich bin übrigens genauso ein Mann von dieser Sorte.


Deine Beobachtung ist nicht unbedingt neu. „Oversexed and underfucked“ trifft es häufig sehr gut.

Vor kurzen erzählte mir ein Mitarbeiter der gerade glücklich und frisch verliebt ist, dass er in die Disco will die Tage...Das versteh ich nicht, was macht man(n) in einer Disco wenn man nicht den Fokus hat Frauen anzumachen und mit einem bisschen Glück was zu klären.


Hm, vielleicht Spaß haben?

Diadoche ... in jeder Beziehung nach ca. 2 Jahren brauch Mann neues Fleisch.


Ich bin immer wieder begeistert, dass es in diesem Forum Menschen gibt, die so voller Weisheit sind, dass sie über jeden Zweifel erhabenes Wissen besitzen.

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Das Problem das du da ansprichst ist Allgegenwärtig.

Ist eines der seltsamen Phänomenen unserer "modernen" Gesellschaft.

Das Problem ist, dass wir in einer Gesellschaft leben die widersprüchlicher nicht sein könnte. Beispiele?

Unsere Religionen lehren uns Nächstenliebe. In unserem gegenwärtigen Kapitalismus komme ich aber nur voran wenn ich auf genau diese religiösen Werte scheisse.

Wir bombardieren und beuten andere Länder aus um sie zu befreien und zu unterstützen.

an irgend einem Punkt aber sieht man die Widersprüche doch wenn man genauer hinsieht und läuft Gefahr dabei kirre zu werden

bearbeitet von Newborn
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Oh, ein Philosophie-Thread ;-), da mach ich mit.

Traurig, aber das meiste, was hier so geschrieben wird, ist wahr. Unsere Gesellschaft hat sich zu einem Haufen von Ich-lingen entwickelt. Doch woher kommt's?

Uns wird jeden Tag in den Medien, auf Plakatwänden und bei jeder Gelegenheit suggeriert, alles zu jeder Zeit haben zu können...und das, ohne großen Invest.

0%-Finanzierung, Megarabatte, Nimm 3 zahl 2 etc.

Daraus resultieren Menschen, die es nicht mehr gewöhnt sind, sich ihre Erfolge zu erarbeiten. Uns Erwachsene (ich sag mal so ab 30 Jahren) trifft das nicht ganz so hart, wir kennen ja noch andere Zeiten. Wirklich Sorgen mache ich mir um die nächste Generation. Menschen, die von Kindesbeinen an dazu "erzogen" worden sind, nichts, aber auch gar nichts tun zu müssen. Ich hab mich früher immer gefragt, warum die jungen Mädels eigentlich auf die Pfosten mit den teuren Karren/Häusern/Schmuck/Uhren/Klamotten stehen. Sehen die denn nicht, dass das alles nur gefaked ist? Aber dann kam mir die Erkenntnis, dass sie ja gar nicht wissen können, wie das funktioniert, sich etwas zu ersparen oder zu erarbeiten. Es wird hintergeworfen, wo die Tür nicht richtig zufällt.

Ich vergleiche unsere heutige Gesellschaft, zumindest die in den Industrienationen, gerne mit dem späten Rom - alles zerfällt. Und niemand steht dagegen auf. Wir nicht, weil wir völlig eingesperrt sind zwischen Arbeit/Geld/Sozialstatus und unsere Kinder nicht, weil ihnen niemand den Spiegel vorhält, damit sie sich selbst erkennen.

Meine Lieblingsbeispiele? Junge Mädels, die regelmäßig gegen irgendwelche Laternenpfosten knallen, weil sie den Blick nicht mehr von ihrem Iih-Fon heben. Leute, die in der U-Bahn nebeneinander sitzen und sich über Whatsapp unterhalten *HandvordieStirnschlag*

Neulich lernte ich eine Physiotherapeutin kennen, die sich bereits die Hände rieb, weil sie in Zukunft die ganzen Haltungsschäden beseitigen kann, die permanentes Blick-auf-dem-Handy-herumgelaufe oder Vor-dem-PC-gehocke verursacht.

Im Grunde darf man gar nicht so viel darüber nachdenken, sonst kommt einem die Kotze hoch. Aber versucht mal anders zu sein, euch davon abzuheben. Manchmal, ja manchmal trifft man jemanden, der den eigenen Gedankengängen folgen kann. Meist aber erntet man nur dümmliches Gestarre und Kopfgeschüttel.

PickUp habe ich zu Anfang eigentlich gehasst. Ich hab mir gedacht: 'Was fällt denen ein, andere Menschen zu manipulieren, damit diese in die gewünschte Richtung laufen?'

Bis ich festgestellt habe: PickUp ist die logische Konsequenz. Kaum jemand ist heute noch in der Lage, unbeeinflusste Entscheidungen zu treffen. Warum soll man also den Entscheidungsprozess (also den der Frau für einen selbst) nicht von Beginn an steuern?

So, genug herumgerotzt. In diesem Sinne, Gute Nacht.

Gruß

Def

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Gast selfrevolution

Mit 17 hab ich angefangen mit Pick-Up. Ab da an hab ich Frauen zu verführen als das erstrebenswerteste in meinem Leben gesehen.

Jetzt wo langsam die Seifenblase platzt, bleiben viele Denkmuster trotzdem noch bestehen. Ich schaffe es irgendwie teilweise nicht meine Verhaltensmuster "ständig auf der Jagd" zu sein nicht richtig ab zulegen.

...ah, ein kleine Verständnisfrage. Die Seifenblase, die für dich platzt ist die, dass Sex das erstrebenswerteste in deinem Leben ist, richtig?

Ich hab manchmal das Gefühl das einer meiner größten Antriebe im Leben Sex war...und wenn ich bedenke das dieser Faktor in ernsten monogamen Beziehung Faktor weg fällt. Bin ich wie aufgeschmissen und sehe Sachen die ich nun mache als Sinnlos an.

Hm? Auch in einer Beziehung hat man Sex, oder nicht?

...das dachteich mir zuerst auch. Aber vielleicht ist das anders gemeint:

Ich schaffe es irgendwie teilweise nicht meine Verhaltensmuster "ständig auf der Jagd" zu sein nicht richtig ab zulegen.

Ich hab manchmal das Gefühl das einer meiner größten Antriebe im Leben Sex war...

Ich glaube, was Paulfi meint ist nicht, dass es in monogamen Beziehungen keinen Sex mehr gibt, sondern dass Sex als Ziel wegfällt. Die feste Freundin braucht man nicht jagen, um mit ihr zu schlafen. Es ist (je nach Beziehung halt) vielleicht nicht so, dass man anruft und sagt: "Hey, kommst du zum Vögeln vorbei?", aber im Grunde ist es selbstverständlich, dass man Sex miteinander hat. Dinge, die selbstverständlich sind, stellen wohl für viele einen schlechten Antrieb dar.

Auf der einen Seite hätte ich gerne eine Beziehung die auf Vertrauen und Liebe basiert, aber auf der anderen Seite kommt die Angst, dass dann alles langweilig ist...

...eben hier. Und ich denke, die Befürchtung ist nicht ganz daneben. "Alles langweilig" ist sicher übertrieben bzw. eine dauerhaft langweilige Beziehung (je nach dem, was man unter "Langeweile" versteht) ist wahrscheinlich nicht ganz erstrebenswert. Aber langweilige Phasen wird es immer mal geben, und die ständige Spannung wäre mir persönlich zumindest sowieso zu viel.

...aber nach deiner Beschreibung ist ja auch das, was du jetzt hast nicht immer voller Spannung bzw. gibt dir ja auch nicht alles. Du kannst es ja einmal probieren, mir etwas anderem. Muss aber nicht sein.

Die Seifenblase der ewigen Liebe scheint mir manchmal schon längst geplatzt, trotzdem geißelt fast jeder Mensch darum und klammert sich daran fest, denn sie gibt uns einen gewissen Sinn. Wenn die Komponente Gott am weg fallen ist, dann bleibt uns ja fast nur noch die der ewigen Liebe.

...ach, viele sehen ihren Antrieb im beruflichen Erfolg und Aufstieg. Der Antrieb ist für die meisten wahrscheinlich noch stärker als Sex.

Und dann gibt's ja noch die perfekte Level 99 Bowa (Multishot und Strafe, nur genug Stärke für die WF gestattet, was bei entsprechendem Stuff gegen null geht und stark in Richtig dex-Only-Bowa geht), mit dem perfekten Stuff (ich bin ein WF- und Razortail-Verfechter, mit dem Faith-Bogen hab' ich mich aber noch nie beschäftigt, kann sein, dass die höhere Angriffsgeschwindigkeit den höheren dmg/s ausmacht). Hm,... wobei die Zeiten sind wohl auch vorbei. Jetzt spielen die Leute nur mehr dieses blöde WoW.

...jedenfalls ist es nicht so, dass neben Gott nur die Liebe bleibt, und wie Autrak sagt, muss Liebe ja nicht ewig sein, um an sie zu glauben und nach ihr zu streben. Das ist Sex auch nicht, und doch hat es ja bisher als Antrieb gereicht.

Es gibt genügend Paare, die auch mit über 90, zahnlos und verdattert noch jeden Morgen aufstehen, verliebt und glücklich darüber, dass sie seit über 50 Jahren mit ihrem Partner zusammen sind. Selbstverständlich gibt es ewige Liebe (oder zumindest Liebe bis zum Tod). Die Seifenblase, die geplatzt sind, ist nicht der Glaube an die Existenz ewiger Liebe, sondern die verschobenen Vorstellungen davon, was ewige Liebe ist.

Den Absatz will ich nochmal hervorheben, weil ich ihn einfach richtig gut finde. Jetzt irrelevant, was "ewige Liebe" heißt oder nicht heißt, das Hollywood-Klischee von ewiger Liebe ist es, was nicht mehr glaubhaft ist - im Übrigen auch nicht mehr für Hollywood selbst, solche Filme sind meiner völlig unqualifizierten Beobachtung nach (ich bin absolut nicht auf dem laufenden, was die neuesten Blockbuster betrifft) sowieso am Rückzug.

[Randkommentar: ...mal ein Komplimen, Cycle, ich find' immer mehr Gefallen an deinen Potings.]

Aber schau ich herum sehe ich viele Paradoxa, in der Hedonistischen Gesellschaft hab ich manchmal das Gefühl es ist alles ausgelegt für Single.

Man wird überschüttet von Reizen. Weibliche Reize werden durch Mode, Fernsehen etc in den Himmel gehoben.

Geht in die Stadt, die Männer gaffen mittlerweile wie Tiere. Und oftmals schnappt man auf, wie in einer Männergruppe lauthals darüber geredet wird "wie geil doch die und die ist"...Ich bin übrigens genauso ein Mann von dieser Sorte.

...es gibt, wenn ich das richtig mitbekomme, auch einfach viel mehr Singles als früher.

Erstmal ist das Single-Leben mittlerweile weitgehend akzeptiert (Kreislauf: wenn es mehr Singles gibt, wird man als Single nicht mehr schief angeschaut, kann also guten Gewissens weiterhin Single bleiben, wenn man will, was dazu führt, dass es mehr Singles gibt, und weniger Leute, die Beziehungen deshalb eingehen, weil sie dazu gedrängt werden).

Zweitens ist die Gesellschaft, wie du so schön sagst, immer mehr auf das Single-Leben ausgerichtet. Singles sind eine explizite Zielgruppe, weil sie eine große Gruppe sind. Darum zahlt es sich ja auch aus, deren Bedürfnisse anzusprechen. Daraus folgt weiter, dass das Single-Leben nicht so unangenehm ist. Das erfährst du ja selbst.

Drittens glaube ich, dass Menschen in der heutigen Zeit sich schwerer damit tun, langfristige Partnerschaften bzw. langfristige Bindungen überhaupt einzugehen. Hat sicher viele Gründe, teils ideologische (mittlerweile sind es manchmal sogar die, die sich und lange schnell binden, diejenigen, die sich rechtfertigen müssen - es wird schnell einmal Gewohnheit, Routine, Langeweile etc. unterstell, sowie "Zweckbeziehung" oder "Angst vor'm Single sein"), teils sicher auch psychische ("Ruhe" (eben Routine, Langeweile etc. genannt), die nicht mehr ertragen wird), teils hängt es vielleicht auch schlicht mit den Gegenheiten zusammen, es finden sich immer irgendwie unheimlich interessant andere potenzielle Partner, und wenn da so eine wilde, scharfe Drummerin ist, die man noch nicht wirklich durchschaut hat, dann kann man gerne man die langweilige Geigerin für sie verlassen. Oder umgekehrt - die Drummerin beginnt einem auf den Zeiger zu gehen, weil sie nicht ruhig sitzen kann, aber es gibt da diese scharfe Single-Geigerin, mit diesen weichen Bewegungen. Da's heute mehr Singles gibt, ist es leichter andere interessante Singles kennenzulernen, was durch entsprechende Angebote (z.B. im Internet) nochmal extra erleichtert wird. Heißt nicht, dass jetzt jeder gleich eine Schar an scharfen Singles kennt, aber wahrscheinlich mehr als früher un v.a. findet man sie (scheinbar) leichter.

Das Hauptproblem ist, dass man immer glaubt, wenn man xy im Leben hat, dann ist man wirklich glücklich bzw. kann endlich glücklich sein. Wenn man das dann erreicht hat, kommt eine Ernüchterung. Deshalb sollte man im Leben immer eine weite Verstreuung an Dingen haben, die einen zufrieden und glücklich stellen. Dazu gehört Gesundheit, Familie/ gute Freunde, Sport, Frauen, berufliche Selbsterfüllung etc.

...oder in seiner Unvollkommenheit glücklich sein, und es gibt Frösche, die das auch sind. Viele haben halt vielleicht einfach verquerte Vorstellung davon, was es heißt "glücklich" zu sein. Das heißt nicht "ohne Dämonen leben" oder "jeden Tag aufspringen und einen Luftsprung machen". Die Vorstellung ist doch absurd. Wenn man sich auf das besinnt, was man hat, das genießt, was man hat, dann ist das Leben für gewöhnlich sehr schön, weil man oft eine ganze Menge toller Dinge in seinem Leben hat. Ich liebe z.B. gutes Essen. :-)

bearbeitet von selfrevolution
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Ui..ich bin überrascht das ich auf mein Thema doch noch so gute Beiträge erhalten habe. Ich muss schon eingestehen, dass meine Thema nicht wirklich klar gestellt ist und ich ich auch garnicht klar ausdrücke, vielleicht liegt es auch daran das ich mich selber garnicht klar verstehe.

Ich hab manchmal das Gefühl das einer meiner größten Antriebe im Leben Sex war...und wenn ich bedenke das dieser Faktor in ernsten monogamen Beziehung Faktor weg fällt. Bin ich wie aufgeschmissen und sehe Sachen die ich nun mache als Sinnlos an

Nochmal eine genaue Erklärung wie ich das meine, denn dieser Satz wurde von vielen nicht ganz Verstanden, zu recht ! :)
Also wie Selfrevolution schon richtig erkannt hat, fällt für mich in eine Beziehung die Jagd aufm Sex weg, denn Sex ist vorhanden. Bedeutet ich muss also nicht mehr mit gestylten Haaren auf irgendwelchen Partys herum schlawenzeln in der Hoffnung das viellecht noch ein Fc rausspringt.

Die Sinnlosigkeit fängt dann bei Aktivitäten wie Partys etc an. Was will ich dort genau, wenn ich nicht auch die möglichkeit auf ein FC-Abenteur vorhanden ist? Chillen, was trinken sich unterhalten, werden die meisten sich denken.. aber da kommt die Langweile ins Spiel für mich.

...ach, viele sehen ihren Antrieb im beruflichen Erfolg und Aufstieg. Der Antrieb ist für die meisten wahrscheinlich noch stärker als Sex.

Erfolg in der Arbeit als Antrieb, ist für mich irgendwie garnicht so vorhanden. Wo für auch, damit ich mir irgend ein Luxus Gut kaufen kann? Ich bin ein Mittlklasse Kind, mich turnen Luxus Güter nicht so.

Gestern Abend hab ich glaube ich ein springenden Punkt erkannt. Ich kann einfach nicht mit Harmonie umgehen.Spießer Glück erscheint mir als der einöde Tod.
Aber vielleicht impliziert das einfach meine Angst vor Harmonie. Cycle meinte ich sei zu jung, vielleicht bin ich das wirklich noch (bin übrigens 23).

....kann aber auch sein, dass ich einfach eine kleine depressive Sinnkrise hab. Und ich einfach das Leben mal so nehmen sollte wie es ist und nicht immer nach Extremen suchen, die im Endefekt nicht Alltag sein können. Denn wenn sie Alltag wären, dann wären sie auch nicht mehr Extrem und spannend.
Hehe ich merke, das ich noch so viele Sachen im Kopf habe, jedoch auch kein guter Schreiber bin, sie sie irgendwie auf "Papier" zu bringen. Gut ob sich das überhaupt jemand antuen will.

In diesem Sinne, schöne Grüße..

Edit:NewBorns Eintrag finde ich auch richtig stark!

bearbeitet von Paulfie

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