Spaß, aber trotzdem viel Stress zugleich

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Hey,

ich liebe mein Studium/Job (Musiktheorie/Komposition, macht man beides am Schreibtisch) und mache nichts lieber als das. Zumindest eigentlich! Denn mein Problem ist, dass ich trotz der Liebe dazu phasenweise eine unüberwindbare Vermeidungshaltung einnehme (Ablenkbarkeit, Konzentrationsprobleme). Eine Woche lang ist alles gut, dann läuft eine Woche lang nichts. Das schlechte Gewissen macht es mir dann auch unmöglich, etwas anderes zu tun. Dann habe ich immer das Gefühl, Zeit zu vergeuden und bin deshalb total hektisch und unzufrieden. Ich will auch nicht lesen oder zocken, denn mein Job macht mir viel mehr Freude. Aber es geht nicht.

Klingt nach Burnout oder ähnlichem. Vielleicht könnt ihr mir bei der Diagnose und einer Lösung helfen. Hier einige Details: Die im Studium gestellten Aufgaben bewältige ich locker und meine Leistungen sind herausragend. Die Dozenten machen mir wenig Stress, den mache ich mir aber wohl selber. Wenn ich arbeite, empfinde ich Glück wie nirgendwo anders und die Zeit vergeht wie im Flug. ABER: Ich stehe dabei total unter Strom! Mein Puls ist hoch, meine Atmung schnell etc., ich bin konzentriert, aber zugleich hektisch. Ich bin eben total auf 180.

Vermutlich ist genau das meinem Körper auf Dauer zu viel Stress und er reagiert wie oben beschrieben. Was kann ich dagegen tun? Ich lege alle 45min eine kurze Bewegungspause und alle 2-3h eine lange Pause mit anderen Aktivitäten ein. Ich habe in letzter Zeit sehr gute Erfahrungen mit Autogenem Training gemacht. Trotzdem scheint es dem Körper zu viel zu sein. Die Pausen sind auch nicht das Problem, sondern die Arbeitsphasen! So kann es auf keinen Fall weitergehen! Es schadet meiner Produktivität und Gesundheit.

Habt ihr diese Erfahrung auch gemacht? Was tun?

bearbeitet von Derjayger

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Also, Burnout schlag dir gleich mal wieder aus dem Kopf, das Wort wird heutzutage schneller benutzt als gut für die Leute ist.

Was mich als erstes interessiert - wieso bist du denn hektisch, wieso stehst du unter Strom, wenn dir doch keiner Druck macht?

Machst du dir selber Druck? Warum?

Zu den "Tiefphasen":

Du bist vielleicht ein bissel "sauer" (="übersäuert", wie bei zu viel Sport) und gelangweilt von der Monotonie in deinem Tagesablauf. Wenn du 2 Wochen hintereinander Nudelsuppe essen musst, findest du die sicher in der zweiten Woche auch etwas doof :)

Ich lege alle 45min eine kurze Bewegungspause und alle 2-3h eine lange Pause mit anderen Aktivitäten ein.

Das ist schon einmal gut.

Habt ihr diese Erfahrung auch gemacht? Was tun?

Mal abgesehen davon, dass du analysieren solltest, woher dein Streßlevel kommt:

Du solltest aber zusehen, dass du wirklich richtigen Sport treibst oder sonst etwas nicht-sitzendes, nichts-Gehirnforderndes tust, wo du auch einfach mal den Kopf von deiner Arbeit frei kriegst. Also richtig "Abschalten".

Ich kenn das, ich nehm mir 10min um mal Pause zu machen, aber mein Gehirn beschäftigt sich fröhlich weiter mit der Sache (z.T. sogar im Hintergrund; da kommt mir nach 5min Fake-Pause auf einmal ein Gedankenblitz mit "hei wenn du das so und so machst, dann könnte das klappen!" herein). Dann hat man aber keine Pause gemacht, das Gehirn hat nicht abgeschaltet.

Im Sport kannst du auch mal so an deine Grenzen gehen, dass du an nichts anderes mehr denken kannst als "Durchhalten!!!". Ich kann damit richtig gut abschalten.

Und wenn das nicht hilft:

Einsehen, dass man eben kein so hohes Stresslevel verträgt. Es kann nicht jeder mit 180 im Hamsterrad rennen. Also einen Gang zurückschalten, schauen, wie man mit etwas mehr Ruhe fährt und wenn sich ein konsistentes Tempo mit normalem Streßlevel eingependelt hat, langsam dein Arbeitstempo (!) steigern. Wenn du hektisch wirst, wieder komplett rnterfahren, bis du dein Grundtempo gefunden hast. Weitere Arbeit ablehnen, Nein sagen lernen, Deadlines nach hinten schieben. Gegebenfalls auch besser planen und priorisieren.

Du solltest auch akzeptieren, dass der Körper lustlose Phasen hat. Damit meine ich nicht den typischen Schweinehund, sondern wirkliche Erschöpfung.

Die sollte man dann einfach annehmen (aber bitte mal darüber nachdenken, ob das gut ist, wenn du dich so erschöpfst). Bleib halt mal ein Wochenende wie tot liegen. Ist doch egal, es ist deine Zeit, du bist keinem Rechenschaft schuldig, du kannst tun was du willst, bzw. brauchst.

Wenn ich 2 Tage durchschlafen will, dann mache ich das auch - weil mein Körper das einfach auch mal braucht.

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Danke für die gute Antwort!

Zu deiner Frage: Ich stehe unter Strom, weil die Arbeit so spannend ist und weil ich möglichst effizient arbeiten will.

Ich habe in den letzten Tagen beobachtet, dass die Flautephasen tatsächlich von dem Aufgedrehtsein kommen und ich es durch Bewusstmachung mit ein wenig Übung im Zaum halten kann. Das sollte helfen.

Danke!

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Google mal nach Stop-Meditation oder versuch wahlweise deinen Alltag so zu strukturieren, dass sich verschiedene Aktivitäten abwechseln, die von Natur aus unterschiedlich intensiv sind.

Was du eh früher oder später lernen wirst, ist den Punkt zu erkennen, wo deine krasse Produktivität keine echten Resultate mehr bringt sondern sich quasi nur noch selbst am Leben hält. Da hörst du dann einfach auf und nutzt deine Ressourcen zu Erholung bzw. investierst sie woanders.

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