Unbeschwertere Lebenseinstellung wieder kriegen?

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Gast

Hi,

Ist nicht unbedingt PU-relevant, liegt mir aber ziemlich auf dem Herzen. Ich bin jetzt 19 und noch vor 2-3 Jahren habe ich das Leben viel lockerer gesehen. Meine Einstellung war, dass das Leben ein Spiel ist, ich einfach meinen Spaß haben will und alles locker sehe, hab das auch so umgesetzt. Aber schon seit geraumer Zeit ist es so, dass ich nie wirklich zufrieden bin. Es ist schwierig zu erklären, aber ich bin irgendwie zu einem Pessimisten geworden. Es schwirren die ganze Zeit negative Gedanken in meinem Kopf rum, ich fühle mich durch leichte Herausforderungen im Alltag überfordert und so weiter. Hinzu kommt noch eine unglaubliche Lethargie und Antriebslosigkeit.

Aber der Hauptpunkt sind echt diese negativen Gedanken. Ich kann das Hier und Jetzt einfach nicht genießen, sondern male mir immer aus, was im Schlimmstfall eintreten kann. Oft habe ich sogar vor Schicksalsschlägen und schwerer Krankheit große Angst, was nun wirklich absolut lächerlich ist, weil es einfach sehr unwahrscheinlich ist. Ich mache mir ständig Gedanken wie "Wo stehst du in einem Jahr?" oder "Wo bist du mit 30?". Ich bin nicht mehr so unbeschwert wie früher und lebe nicht mehr in den Tag rein, bzw. die Unbeschwertheit ist mir abhanden gekommen.

Eine Ursache könnte sein, dass ich in 2012 ziemlich Hardcore Drogen in mich reingepfiffen hab und mit ner fiesen Kokain-Sucht zu kämpfen hatte, dazu auch Alkohol-Ekzesse und so weiter, hab das mittlerweile alles im Griff, aber vielleicht hat es seine Spuren hinterlassen.

Jedenfalls geht mir durch dieses Negativdenken und das ständige Sorgenmachen in jeder Lebenssituation sehr viel Lebensqualitaet verloren.

Wie kann ich wieder unbeschwert werden? Wie kann ich wieder den Moment und das Leben genießen?

Ich hoffe jemand hat ungefähr verstanden wie es mir geht und kann da ein paar Zeilen zu schreiben. Hab auch schon viel mit Freunden geredet, aber die sagen mir auch nur das was ich sage. Bzw. ich hab mein Problem ja erkannt, aber kann es trotzdem nicht ändern.

Also wäre cool wenn ein paar Leute was dazu sagen könnten.

Viele Grüße,

CantStopTheRain

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Überprüfe deine Gedanken erstmal kritisch

Nimm dir Zettel und Papier und schreib alle Gedanken, die du über's Leben hast auf.

Alle "müssens, sollen, hätte sollens" und dann frag dich laut (!), ob das WIRKLICH stimmt?

Beispiel: "Ich muss erfolgreich sein" --> "MUSS ich wirklich erfolgreich sein? Wer sagt das? Was heißt erfolgreich sein?"

Wiederhole das jeden Tag. Bei mir hats Wunder gewirkt. Ist ein guter Anfang.

Du wirst merken, dass du nicht deine Gedanken bist. Meditation sollte den Hirnfuck auch bisschen abstellen.

Beobachte deine Gedanken nur. Sie können dir helfen und nicht. Das ist allein deine Wahl. Und versuch ein bisschen mit Entspannung drauf zu antworten. Genieße einfach. Leg dich aufn Strand, geh in die Natur, da schiebe ich mal alles, was mir unnötigerweise das Leben erschwert, auf die Seite.

Zur Lethargie und Antriebslosigkeit: Es hilft nichts, da muss ein Ziel her. Etwas dass du ansteuerst, deine Leidenschaft, was dich motiviert. Darüber musst du erstmal über deine Werte klarwerden. Du kannst alles tun was du willst und mit den Konsequenzen diese Entscheidungen leben. Hast du das bereits? Tust du etwas dafür?

Hier fehlt einfach dein Motor, das, was dich antreibt. Etwas, das deine Kraft kanalisiert. Weiche diesen Fragen "Wo will ich hin" nicht aus. Und nimm deine jetzige Situation als schön an. Vielleicht empfindest du auch innere Leere? Wenn du innere Leere fühlst, sagt man, dass die Seele sich neu orientiert. Und bevor du und alle andern jetzt zum hinpecken anfangen. Das is kein esoterischer Scheiß, sondern die brutale, ehrliche Wahrheit. Oder nennt es von mir aus Euer "Selbst". Ist mir eigentlich total schnuppe, aber ignoriert das nicht.

gez.,

The Henks

bearbeitet von The Henks

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Eine Ursache könnte sein, dass ich in 2012 ziemlich Hardcore Drogen in mich reingepfiffen hab und mit ner fiesen Kokain-Sucht zu kämpfen hatte, dazu auch Alkohol-Ekzesse und so weiter, hab das mittlerweile alles im Griff, aber vielleicht hat es seine Spuren hinterlassen.

Was war denn die Ursache für die Sucht?

Ein Grund für Sucht ist, Verantwortung nicht übernehmen zu wollen. Man glaubt dann, man bräuchte etwas, damit man sich gut fühlt. Ob das Koks, Alkohol, Frauen, Karriere, oder was anderes ist, ist letztendlich gleich. Ist so eine Art Ausrede, sich nicht um sich selbst zu kümmern - sondern die Verantwortung an das abzuschieben, worauf sich die Sucht fokussiert.

Klingt bei dir immernoch so ähnlich. Nur, dass du jetzt die ehemalige Sucht als Grund siehst, dass es dir nicht gut geht. Könnte auch eine Ausrede sein.

Wie kann ich wieder unbeschwert werden? Wie kann ich wieder den Moment und das Leben genießen?

Tun, was getan werden muss. Ein guter Anfang dafür, ist eine Therapie. Übernimm Verantwortung für deine Situation. Auch für deine Probleme. Oder anders gesagt, akzeptiere, dass das Leben so ist, wie es is. Erfahrungsgemäß ist es nicht immer unbeschwert. Je mehr du das akzeptieren kann, um so unbeschwerter kannst du an die Dinge herangehen.

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Hallo!

Vorweg, es ist gut, dass du das Problem erkennst und ändern möchtest.

Ich habe vor einem Jahr meinen Vater, all mein Geld, mein Elternhaus, mein Auto, einfach alles verloren. Scheisse, ich war reich. Auch die Freundin war weg. Einfach alles, nur noch ich war da... Alleine..

Du kannst dir nicht vorstellen wie viele Krisen ich durchmachen musste, aber am Ende kam eine Erkenntnis:

Das Leben geht weiter, es ist mir nichts passiert.

Nun frage ich mich, warum habe ich mir Nächte lang Sorgen gemacht hab, über Dinge die eintreten KÖNNTEN anstatt einfach das zu machen, was mir Spaß macht.

Ich habe stundenlang meine Zukunft geplant - aber umgesetzt hab ich nichts.

Aber nun bin ich das erste mal in meinem Leben glücklich. Ich hab ein paar Freunde, Spaß, einen Job, studiere und natürlich auch einige Frauen :)

Sport hat mir auch sehr viel dabei geholfen..

Aber im Prinzip denk dir immer eins: "Ich verschwende meine Energie doch nicht mit dem negativen Scheiss, ICH bin mir zu wichtig dafür"

Erst wenn dir alles egal ist und du dein Leben unter Kontrolle hast kannst du wirklich glücklich sein und du wirst dich wundern, wie anziehend das auf Frauen wirkt.

Edit: Ahja eine kleine Drogensucht war natürlich auch irgendwo dabei.. Lass den Scheiss!

bearbeitet von one87

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Da dir immer irgendwie ein "Die Drogen haben einen nachhaltigen und dauerhaften Scjafen hinterlassen" herumschwirrt, lasse das von Ärzten überprüfen

  • TOP 1

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Wenn sich jemand einen Rechner kauft, bekommt er in den meisten Fällen auch eine Bedienungsanleitung dazu. Wenn wir auf die Welt kommen, bekommen wir für das komplexeste Organ zwischen unseren Ohren allerdings keine Bedienungsanleitung.

Daher sind die meisten damit überfordert, wenn sich die Stimme im Kopf verselbstständigt.

Ich gehe mal davon aus, dass du sonst längst einen "Stop Knopf" gefunden hättest, und die Gedanken der Sorgen längst gewichen wären.

Ein Stopknopf ist übrigens etwas, was ich mit Klienten erarbeite, wenn es um solche Themen geht.

Da ich dich nicht kenne und ich nicht weiß, wie du repräsentierst, hilft zumindest ein Rundumschlag:

Visualisiere Dir einen Stopknopf , oder einen analogen Regler wie bei der Stereoanlage, und wenn die Sorgen kommen, drehe diesen Knopf langsam auf Null, bis die Stimme verschwindet. Wiederhole dies beliebig oft am Tag.

oder alternativ:

Gib der Stimme einen Namen, zb Nadine, und ziehe ihr eine seidene Reizwäsche an.

Gib der Stimme eine angenehme und entspannende Tonalität, sodass dich die Sorgen anfangen zu entspannen.

etc usw, gibt noch dutzend mehr Möglichkeiten.

Peace

Sat

  • TOP 4

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Ich hab dasselbe Problem und ich habe vieles ausprobiert um dass in den Griff zu kriegen. Dass einzige was mir hilft ist ein Buch aus der ACT-Therapie:

http://www.amazon.de/Leben-annehmen-hilft-Akzeptanz-Commitmenttherapie/dp/345684512X

Die ACT-Therapie ist eine Form der Verhaltenstherapie und gilt als wissenschaftlich belegte effektive Therapieform(vlt wäre so ein Therapeut für dich gut). Du lernst hier Abstand von den Gedanken zu gewinnen sodass du nicht mit ihnen identifiziert bist und dein Verhalten nicht an ihnen ausrichtest. Die Gedanken werden nicht inhaltlich bearbeitet. Das heißt du eignest dir NICHT eine unbeschwerte Lebenseinstellung an, die Gedanken verlieren die Macht über dich dass ist alles. Laut ATC,gehören negative Gefühle und Gedanken einfach dazu und statt dich an positiven Gefühlen richtest du dich an Werten aus. Aber der verlinkte Wikipediaartikel wird dir das

besser erklären:https://de.wikipedia.org/wiki/Akzeptanz-_und_Commitmenttherapie

Als Soforthilfe hier eine Liste von Techniken um mit den Gedanken fertig zu werden: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CDMQFjAA&url=https%3A%2F%2Fwww.praxis-convent.de%2Ffreedownloads%2FDefusionstechniken.pdf&ei=-hUCUtLWBc3vObGlgfgD&usg=AFQjCNGoOFLBcOh2s4-NZlQZQE8c8SVgGA&sig2=cE3kZE26W9_CXYUY2VCcSg&bvm=bv.50310824,d.ZWU&cad=rja

bearbeitet von Nick Knertt

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