Das sind die miesen Maschen der Pickup-Künstler...

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Das geht aber nur, wenn noch andere hier es gelesen haben.

Das ist nicht korrekt. Jemand könnte einen längeren Beitrag zu einzelnen Themen, z.B. ethisches Game, verfassen. Ganz normaler Vorgang hier.

Aber ich bestehe auch nicht darauf etwas darüber zu erfahren :).

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Flying, Grund der Aufregung ist hier Dein unbedachter Umgang mit dem Begriff der Schuld. Der ist in vielerlei Hinsicht in diesen Debatten total problematisch.

Drei Dinge:

1.) Wenn einer Mitschuld trägt, wird der andere dadurch ent-schuldet. Wer also der Frau die Mitschuld an der Vergewaltigung gibt, der ent-schuldet damit den Vergewaltiger.

2.) Schuld erfordert Sühne oder ein Begleichen der Schuld. Wenn die Frau nun Mitschuld hätte, dann müsste sie demnach für ihr eigenes Unglück im Nachhinein noch ihre Schuld begleichen, wie auch immer konkret das aussehen mag (Prozesskosten selbst mittragen, ins Kloster gehen, ins Gefängnis wg. außerehelichen Geschlechtsverkehrs etc.)

3.) Man kann sich nur durch eine eigene Handlung oder Unterlassung schuldig machen. Wenn Du der Frau die Mitschuld für die Vergewaltigung zuschiebst, dann interpretierst Du impliziterweise die Situation so, als ob sie aktiv handelnd an der Vergewaltigung mitgewirkt hat. Das ist natürlich nicht der Fall, sie hat höchstens eine Situation geschaffen, in der die Handlung überhaupt erst möglich war.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du das gemeint haben solltest. Mit solcher Logik operieren gerade Staaten wie Bahrein, Dubai oder wo das gerade mit der Norwegerin passiert ist. Vermutlich meintest Du eher, dass die Frau gefälligst vorsichtig zu sein hat und Verantwortung für ihre eigenen (!!!) Handlungen übernehmen muss. Aber die Schuld hat natürlich der Vergewaltiger, weil die Vergewaltigung eben seine Handlung war, auch wenn ihm die Frau vielleicht Gelegenheit gegeben hat, diese Handlung überhaupt erst durchzuführen.

Solche Begriffsverwirrungen passieren halt, weil unser Rechtssystem und unsere ebenso politischen Begriffe auf Begriffen & Ideen aufbauen, die allesamt aus der Theologie entlehnt wurden. Der Begriff der Schuld ist eigentlich ein theologischer Begriff. Das Englische ist da etwas weniger vorbelastet: "partially, it's also her fault" impliziert da deutlich weniger, weil "fault" eben aus einer ganz anderen Tradition stammt und eigentlich eher Defekt, Schaden, Schaden bedeutet.

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Diese ganzen "Schuld-oder-nicht-schuld"-Diskussionen sind ja meist ziemlich kompliziert, und letztlich läuft sowas meist nachher auf eine endlose Begriffs-Erbsenzählerei heraus. Natürlich trägt bei jeder Vergewaltigung oder auch sonst irgendeinem Gewaltakt juristisch gesehen grundsätzlich der Täter die volle Schuld, das ist doch völlig klar. Der Begriff "Schuld" wird aber hierzulande auch noch "nicht-juristisch" genutzt.

Beispielsweise streichelt mein Sohn eine Katze. Ich habe ihm vorher schon gefühlte 20 Mal gesagt, daß er Katzen nur am Kopf streicheln soll, weil sie das in anderen Körperregionen nicht mögen und dann irgendwann auch mal hauen können, und ich sage ihm es auch jetzt in diesem Moment. Streichelt er die Katze nun trotzdem die ganze Zeit in der hinteren Region und kriegt eine gezimmert, würde man im Volksmund sagen: "Tja, selbst schuld". Warum? Klar, weil er alle Warnungen ausgeschlagen und trotzdem "den gefährlichen Weg" gewählt hat. In Amerika gibt es nicht wenige Viertel, bei denen jedem Touristen geraten wird, dort entweder gar nicht oder nur bewaffnet durchzufahren. Hält sich jemand daran nicht und wird erschossen, dann herrscht dort durchaus auch vielfach eine "Selbst-schuld"-Einstellung, wobei aber juristisch natürlich trotzdem der Täter die volle Schuld trägt, und wenn man ihn faßt, muß er auch die vollen Konsequenzen tragen. Richtig extrem ist sowas dann in südlichen (meist islamischen) Gefilden, wo dieser "Bürger-Gefühls-Stammtisch-Hass" sogar gesetzlich durchgedrückt wird und ja aktuell gerade bei einer Norwegerin fast zur Anwendung kam (für viele andere Frauen geht das nicht so "glimpflich" aus).

Schuld ist in Diskussionen meist schwere Kost. Also ich denke, man muß hier auf jeden Fall trennen zwischen juristischer Schuld und der "Schuld", ggf. Warnungen ignoriert oder die Situation in irgendeiner Weise provoziert oder begünstigt zu haben.

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Mit solcher Logik operieren gerade Staaten wie Bahrein, Dubai oder wo das gerade mit der Norwegerin passiert ist.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist Vergewaltigung selbstverständlich illegal und wird streng bestraft. Andererseits muss die Tat von vier erwachsenen männlichen Zeugen bezeugt worden sein um als Vergewaltigung zu gelten, was natürlich so gut wie nie passiert. Ansonsten gilt die Tat als außerehelicher Geschlechtsverkehr, was zwar ebenfalls strafbar ist, aber für beide "Parteien" gleichermaßen. Für letzteren Tatbestand spielt es nämlich schlicht und ergreifend keine Rolle ob der Geschlechtsverkehr einvernehmlich stattfand oder nicht.

bearbeitet von reventazón

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Zugegeben, da haben ich mich mit meinen Vorurteilen weit aus dem Fenster gelegt und nehme obigen Satz zurück.

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Wie gesagt hab ich das in der AMA bereits kommentiert.

Äh. Ok. Gibt's da für uns einfaches Fußvolk auch noch eine Erklärung zum Verständniss, oder wie? Schließlich war der Post ja auch hier und nicht im AMA?

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Zugegeben, da haben ich mich mit meinen Vorurteilen weit aus dem Fenster gelegt und nehme obigen Satz zurück.

Das Rechtsverständnis ist für das westliche Empfinden natürlich trotzdem krass, und hat zur (erwünschten) faktischen Konsequenz, dass sich eine Frau außerhalb der Öffentlichkeit äußerst gewissenhaft von ihrem Ehemann oder (falls nicht verheiratet) einem anderen blutsverwandten Mann beschützen lassen muss.

Das ist dann wirkliches Patriarchat.

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Der Begriff der Schuld ist eigentlich ein theologischer Begriff. Das Englische ist da etwas weniger vorbelastet: "partially, it's also her fault" impliziert da deutlich weniger, weil "fault" eben aus einer ganz anderen Tradition stammt und eigentlich eher Defekt, Schaden, Schaden bedeutet.

Ob nun Schuld, (wie flying suicide es formuliert hat) Fault oder Eigenverantwortung spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Die Absicht, die dahinter steckt, ist es der Vergewaltigung die Dimension der Allgegenwärtigkeit zu entziehen. Es soll suggeriert werden, dass eine Vergewaltigung nicht etwa jeder Frau zustoßen könnte, sondern hauptsächlich denen, die vorher selbst Fehler gemacht haben: zu kurzer Rock, zu dunkler Heimweg, zu viel Leichtsinn bei der Männerwahl. Motto: Einer normalen Frau, die richtig handelt, passiert so etwas so gut wie nie. Also regt euch mal nicht auf.

Das Pendant dazu haben wir in abgeschwächter Form beim Thema Sexismus erlebt. Frauen, die von allgegenwärtiger männlicher Zudringlichkeit berichten, sind dann entweder zu empfindlich oder in ihrer Sexualität gestört oder zu radikal oder zu schwach sich selbst zu wehren. Eines davon muss es jedenfalls sein. Die nette, kluge und sympathische Durchschnittsfrau von nebenan - so dreht man es sich hin - wird auf jeden Fall nur im Ausnahmefall Opfer von Sexismus oder Vergewaltigung. Im Regelfall dagegen hat das Opfer selbst etwas damit zu tun.

Die Motivation dahinter ist auch klar: Wäre es tatsächlich so, dass diese Dinge jeder Frau überall passieren können, hätten wir alle eine Mitverantwortung für die Präsenz dieses Problems. Um das zu umschiffen, werden solche Taten also an eine beliebige Unzulänglichkeit der Frau gekoppelt, womit alle anderen - also auch der Verfasser dieser These - der Verantwortung entgehen.

Es geht also bei solchen Sprüchen nicht darum den Täter frei zu sprechen, sondern darum sich selbst von gesellschaftlicher Verantwortung frei zu sprechen. Was leider so ganz und gar nicht "alpha" ist.

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Gast 11223344

Was für ein Haufen Müll. Meine Ex wurde auf dem Weg nach Hause von der Arbeit vor ihrer Haustür angegriffen, konnte erst kurz nichts machen, hat sich dann gewehrt woraufhin er abgehauen ist. Hab ich oder du oder sie dafür jetzt Mitverantwortung? Es gibt halt Bekloppte in jeder Gesellschaft. Nächstes mal hat man dann hoffentlich Gas oder Alarm zur Hand und hat einen Kurs gemacht um zu wissen wie man darauf reagiert, damit man nicht total hilflos ist. Ich tue in meinen Augen genau das was du kritisierst. Ich erkenne das Problem als real an, sage es wird so schnell nicht weggehen, egal was die Gesellschaft tut, und schau dann was man individuell tun kann um das Risiko zu minimieren.

Alles was ich zur Verantwortung gesagt habe was viele aufregt ist...

- es gibt Situationen da war das Opfer leichtsinnig und hätte es vermeiden können

Ich finde es leichtsinnig von dir nicht anzuerkennen, dass man Risiko mit bestimmtem Verhalten erhöht. Und damit meine ich keine kurzen Röcke aber muss man unbedingt Nachts alleine nach Hause laufen als Frau statt ein Taxi zu nehmen. Ist es nicht leichtsinnig einen Besoffenen in die leere Wohnung mitzunehmen oder zu ihm zu gehen oder in sein Auto zu steigen. Hab ich oft genug erlebt. Und da können noch so viele hier kotzen müssen und Threads eröffnen weil ich angeblich deshalb frauenfeindlich bin und sich bei der Administration ausheulen weil ich das als Mod sage. Wer, als Beispiel, einen Besoffenen mit nach Hause nimmt der denkt es gibt gleich Sex oder noch heikler ihm dann sagen muss es gibt doch keinen Sex der begibt sich in Gefahr und ist dumm.

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Meine Ex wurde auf dem Weg nach Hause von der Arbeit vor ihrer Haustür angegriffen, konnte erst kurz nichts machen, hat sich dann gewehrt woraufhin er abgehauen ist. Hab ich oder du oder sie dafür jetzt Mitverantwortung?

Wir alle partizipieren (auch hier im Forum) an einem gesellschaftlichen Diskurs darüber, wie man mit solchen Männern umgeht - ob man etwa am #Aufschrei teilnimmt, der dieses Verhalten öffentlich machen will und für die öffentliche Ächtung solcher Typen wirbt, oder ob man sich über diese spinnerten Emanzen lustig macht, die sich über solche Kinkerlitzchen aufregen. Konkrete Mitverantwortung für diese eine Handlung haben wir deswegen nicht, aber wir arbeiten direkt oder indirekt alle daran mit, eine Atmosphäre zu schaffen, in der solche Handlungen irgendwie akzeptabel sind oder nicht; und ob Frauen es überhaupt wagen, sich zu wehren und Anzeige erstatten oder eben nicht. Deswegen ist die Interpretation solcher Vorgänge eben auch so entscheidend: Wenn die Frau den Eindruck hat: "Ich hätte das ja vermeiden können", dann wird sie seltener Anzeige erstatten und ein potentieller Vergewaltiger mehr draußen rumlaufen.

Deine und ihre konkrete Verantwortung liegt dann darin, sofort zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten, denn diejenigen, die Frauen dann in Parkhäusern, unter Brücken oder in dunklen Seitengassen vergewaltigen, die haben vorher eine lange Zeit ungestraft als Tittengrapscher und Belästigerer verbracht. Der Typ, der Deine Ex angegriffen hat, der hat das sicher nicht zum ersten Mal gemacht, der ist mit Sicherheit früher schon auffällig geworden und niemand hat sich was dabei gedacht oder darum gekümmert. Vielleicht haben sich die letzten drei Frauen, die er belästigt hat, auch nur gedacht, dass man da nichts machen kann, denn Bekloppte gibt es immer irgendwie und sie hätten sich ja mal besser in Selbstverteidigung üben sollen.

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Ich finde es leichtsinnig von dir nicht anzuerkennen, dass man Risiko mit bestimmtem Verhalten erhöht. Und damit meine ich keine kurzen Röcke aber muss man unbedingt Nachts alleine nach Hause laufen als Frau statt ein Taxi zu nehmen.

Dafür braucht die Frauenwelt auf jeden Fall dich. Um ihnen Vorträge zu halten, wie man Vergewaltigern aus dem Weg geht. Weil sie ja nicht selbst merken, dass diese Gefahr ständig und überall über ihnen schwebt. - Ist das dein erster Tag auf der Welt?

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Ich finde es leichtsinnig von dir nicht anzuerkennen, dass man Risiko mit bestimmtem Verhalten erhöht. Und damit meine ich keine kurzen Röcke aber muss man unbedingt Nachts alleine nach Hause laufen als Frau statt ein Taxi zu nehmen.

Letztendlich ist das eine Argumentation, die einfach mal ausblendet, dass wir in einem Rechtsstaat leben und Menschen ein Grundrecht auf Freizügigkeit haben und zwar unabhängig von Geschlecht, Rasse und Religion.

Der Türke, der von den vier Skindheads halb totgeprügelt wurde, hätte ja auch zuhause bleiben können. Was macht der auch alleine einen Spaziergang? Damit trifft ihn natürlich eine Mitschuld.

Der behinderte Junge hätte ja nicht so laut in der U-Bahn rumstottern müssen, ist doch klar, dass ihn die Jungs dann auf dem Nachhauseweg verprügeln. Mitschuld.

Der Jude hätte doch seine Kippa nicht tragen müssen. Ist er doch zumindest Mitschuld, wenn er dann in Deutschland angespuckt wird.

Frauen müssen ja Nachts nicht aus dem Haus gehen. Sollen sie doch zuhause bleiben. Wenn nicht, sind sie eben zumindest Mitschuld, wenn ihnen was passiert.

Warum gehen körperlich schwache Menschen, Frauen, Behinderte, Migranten oder Minderheiten überhaupt aus dem Haus? Die Straße gehört so irgendwann eben einfach den Stärksten, Dümmsten und Gewalttätigsten unter uns. Und das wars dann eben mit Rechtsstaat. Und so schaffen wir langfristig Freiräume in unserer Gesellschaft. Und zwar nicht für uns alle, sondern Freiräume für Nazis, Vergewaltiger und Schläger. Anstatt, dass es selbstverständlich ist, dass eine Frau Nachts das Haus verlassen kann und die Schuld denjenigen allein trifft, der das Gesetz bricht und ihr Gewalt antut schaffen wir so eine Logik hinter der Gewalt und dem Verbrechen, die beides letztendlich ein Stück weit als "normal" und "zu erwarten" legitimiert.

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Gast 11223344

Dafür braucht die Frauenwelt auf jeden Fall dich. Um ihnen Vorträge zu halten, wie man Vergewaltigern aus dem Weg geht. Weil sie ja nicht selbst merken, dass diese Gefahr ständig und überall über ihnen schwebt. - Ist das dein erster Tag auf der Welt?

Das ist ein Vortrag hier? Aber ne, ich hab nicht den Eindruck dass sich alle und gerade junge Mädels da groß Gedanken machen. Und man sollte sich auch generell nicht verrückt machen, soo groß ist die Wahrscheinlichkeit dann auch wieder nicht aus einer Verführung heraus...aber auch mitdenken. Weil es nicht mein erster Tag hier ist hab ich auch genug Beispiele erlebt die ins Auge hätten gehen können. Dich scheint die Frauenwelt in deinen Augen jedenfalls ganz dringend als weißen Ritter zu brauchen.

Hearts, die Frage war nicht ganz ernst gemeint und ich glaube fast niemand würde deiner Antwort widersprechen. Klar gab es ne Anzeige aber dann muss man sich halt auch fragen was man nun persönlich machen kann, denn das wird nicht der Einzige gewesen sein da draußen. Und natürlich ist das gesellschaftlich völlig inakzeptabel. Zumindest in der von mir beschriebenen Situation wird auch keine Frau mit ein bisschen Verstand die Schuld bei sich sehen. In anderen Situationen die vor allem weniger eindeutig sind kann das der Fall sein, wobei dann auch Scham und manchmal Manipulation dazu kommt nehm ich an, je nachdem was passiert ist. Das sollte nicht sein aber ich glaube auch nicht das zu fördern wenn ich sage was ich sage.
Elia, das hatten wir oben schon. Das hat nichts damit zu tun was ich sage.

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Tatsächlich ist es sinnvoller, nicht Frauen "Vorträge" zu verhalten, wie sie Vergewaltigungen verhindern können (was bei näherem Nachdenken sowieso absoluter Quatsch ist, denn das können sie nicht. Die Täter kennen ihre Opfer idR und irgendwann ergibt sich eine Gelegenheit, mit ihnen allein zu sein. Wenn es eben nicht der betrunkene Heimweg von der Disco ist, findet sich schon eine andere Situation. Die meisten Vergewaltigungen passieren aber ohnehin in einer Beziehung, da macht es gar keinen Sinn, sich über sowas Gedanken zu machen), sondern Männern klar zu machen, nicht zu vergewaltigen. Klingt erstmal unrealistisch, weil man meinen könnte, jeder weiß das, aber anscheinend funktioniert es tatsächlich:

http://www.theglobeandmail.com/news/british-columbia/dont-be-that-guy-ad-campaign-cuts-vancouver-sex-assaults-by-10-per-cent-in-2011/article1359241/

Die Kampagne selbst kann man hier sehen.

Zusätzlich dürften solche Kampagnen auch die Bevölkerung sensibilisieren, aufmerksamer zu sein, ob in ihrer Umgebung etwas passiert.

Insofern, nein, die Frau hat nicht nur keine Schuld, sondern auch keine Mitverantwortung, sie war auch nicht naiv einfach gar nichts. Der Grund für eine Vergewaltigung ist ein Vergewaltiger.

Das Problem ist, viele Frauen fühlen sich hinterher in irgendeiner Weise mitschuldig oder schämen sich, das mag uns so irrational vorkommen wie es will, es ist trotzdem so. Deswegen werden ja so wenig Anzeigen gemacht.

Übrigens tauchen selbst hier im Ladysroom manchmal Fragen auf, die in die Richtung gehen (Alleine nach Hause gehen/Typen mit nach Hause nehmen) und hier dürfte man doch relativ reflektiert sein, insofern kann ich kaum glauben, dass Frauen sich darüber keine Gedanken machen. Wenn das in deinem Umfeld so sein sollte, freut mich das natürlich. Aber frag doch mal nach, welche Vorkehrungen Frauen treffen, um Vergewaltigungen aus dem Weg zu gehen. Die meisten antworten darauf oder haben sich zumindest mal darüber Gedanken gemacht (von Pfefferspray in der Tasche bis nicht alleine heim gehen bis Selbstverdeitigungskurs, usw. usf.). Dann frag umgekehrt Männer. Die werden dich nur verdutzt anschauen (oder lachen). Klar, Männer werden deutlich seltener vergewaltigt als Frauen, aber es passiert doch.

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Letztendlich ist das eine Argumentation, die einfach mal ausblendet, dass wir in einem Rechtsstaat leben und Menschen ein Grundrecht auf Freizügigkeit haben und zwar unabhängig von Geschlecht, Rasse und Religion.

Ist ne Frage der Perspektive. Freund von mir hat damit immer wieder Probleme. Der arbeitet ab und an als Journalist in Krisengebieten - und wenn er wieder zurück ist, hat er Schwierigkeiten, sich in unserm Alltag zurechtzufinden.

Unsere Realität erscheint ihm dann erstmal unwirklich. Er muss seine Wahrnehmung ziemlich umswitchen, um sich anzupassen. So ne Art Kulturschock.

Hat auch mit den psychischen Belastungen zu tun, denen er sich aussetzt. Gleichzeitig ist aber auch zutreffend, dass unser Alltag etwas irreal ist. Weil wir gewohnt sind, die Präsenz von Gewalt und Gefahren weitgehend auszublenden - und uns darauf zu berufen, in einem Rechtsstaat zu leben.

Bekloppte gibt es immer irgendwie

Zu den Bekloppten gehören auch ganz normale Leute. Wie du und ich.

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Gast 11223344

Sagt ja niemand dass es keine Kampagnen geben darf. Und schon klar wo es die meisten Vergewaltigungen gibt aber diese Art Vergewaltigung war hier nie Thema. Das muss ja auch nicht mal die volle Vergewaltigung sein von einem "Vergewaltiger" der es darauf abgesehen hat sondern kann ein Gelegenheitstäter sein dessen Verstand grad mit was anderem beschäftigt ist. Ich seh das ja ständig wenn ich spät nach Hause gehe wie Betrunkene Frauen anpöbeln die in der Situation grad unterlegen sind. Was da rumgegrapscht wird wenn keiner schaut kann ich mir schon vorstellen. Und was da in den vier Wänden passiert auch.

Insofern, nein, die Frau hat nicht nur keine Schuld, sondern auch keine Mitverantwortung, sie war auch nicht naiv einfach gar nichts.

Da können wir uns im Kreis drehen aber imo manchmal eben doch. Jeder muss auf seinen Po zumindest soweit es geht selbst aufpassen oder eben mit dem Risiko leben wenn er es bewusst nicht tut. Und das gilt generell und nicht nur hier. Trotzdem gibt es massenhaft Situationen da konnte man überhaupt nichts verhindern.

Das Problem ist, viele Frauen fühlen sich hinterher in irgendeiner Weise mitschuldig oder schämen sich, das mag uns so irrational vorkommen wie es will, es ist trotzdem so.

Dummer Vergleich aber ich bin auch schon in Paris durch schlechte Viertel gelaufen weil ich nicht geplant hatte und wenn mir dann was passiert dann bin ich der mit dem kaputten Gesicht und dann würd ich mir auch selbst in den Arsch treten da rumgelaufen zu sein. Dass der Täter juristisch die volle Schuld trägt, das hilft mir dann persönlich auch nicht viel. Andererseits wenn mir das passiert wo es unwahrscheinlich ist, dann konnte ich auch nichts machen. Also ich seh das generell so und nicht nur für Frauen und für mich macht das Sinn. Sollen andere da eine andere Meinung haben, auch gut.

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Die meisten Vergewaltigungen passieren aber ohnehin in einer Beziehung, da macht es gar keinen Sinn, sich über sowas Gedanken zu machen), sondern Männern klar zu machen, nicht zu vergewaltigen. Klingt erstmal unrealistisch, weil man meinen könnte, jeder weiß das, aber anscheinend funktioniert es tatsächlich:

http://www.theglobeandmail.com/news/british-columbia/dont-be-that-guy-ad-campaign-cuts-vancouver-sex-assaults-by-10-per-cent-in-2011/article1359241/

Die Kampagne selbst kann man hier sehen.

Zusätzlich dürften solche Kampagnen auch die Bevölkerung sensibilisieren, aufmerksamer zu sein, ob in ihrer Umgebung etwas passiert.

Interessant fand ich diesbezüglich die mediale Diskussion der Vergewaltigungen in Indien. Da hieß es dann völlig selbstverständlich, dass die hohe Vergewaltigungsrate in Indien mit der niederen gesellschaftlichen Stellung der Frau, dem öffentlichen Frauenbild und der damit einhergehenden Verachtung zusammenhängt. Dass die Vergewaltigungszahlen in Deutschland aber nun auf exakt dieselbe Weise mit der gesellschaftlichen Stellung von Frauen und dem allgemeinen Frauenbild zusammenhängen, das ist absolut niemandem eingefallen. Denn wir sind ja hier schon so viel weiter als die dort drüben und bei uns ist das alles ganz anders.

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Gast 11223344

Ich kann dem Statement nicht folgen weil ich die Zahlen nicht kenne. Wie ist der Zusammenhang?

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Sagt ja niemand dass es keine Kampagnen geben darf. Und schon klar wo es die meisten Vergewaltigungen gibt aber diese Art Vergewaltigung war hier nie Thema. Das muss ja auch nicht mal die volle Vergewaltigung sein von einem "Vergewaltiger" der es darauf abgesehen hat sondern kann ein Gelegenheitstäter sein dessen Verstand grad mit was anderem beschäftigt ist.

Dummer Vergleich aber ich bin auch schon in Paris durch schlechte Viertel gelaufen weil ich nicht geplant hatte und wenn mir dann was passiert dann bin ich der mit dem kaputten Gesicht und dann würd ich mir auch selbst in den Arsch treten da rumgelaufen zu sein. Dass der Täter juristisch die volle Schuld trägt, das hilft mir dann persönlich auch nicht viel. Andererseits wenn mir das passiert wo es unwahrscheinlich ist, dann konnte ich auch nichts machen. Also ich seh das generell so und nicht nur für Frauen und für mich macht das Sinn. Sollen andere da eine andere Meinung haben, auch gut.

Es geht eben nicht darum, dass jemanden "juristisch" die volle Schuld trifft, sondern es trifft ihn auch moralisch die volle Schuld. Egal in welchem Viertel dir jemand die Fresse eintritt, es ist in jeden vielen gleich FALSCH (nicht nur juristisch) und egal zu welcher Uhrzeit jemand eine Frau vergewaltigt, es ist zu jeder Uhrzeit gleich FALSCH (auch moralisch).

Niemals geht hier irgendeine Schuld oder Teilschuld auf denjenigen über, der vergewaltigt, verprügelt oder sonstwie misshandelt wird. Soweit kommts noch, dass es demnächst in manchen Vierteln "ja zu erwarten" und damit weniger falsch ist jemanden das Gesicht einzuschlagen. Und dass es nach einer Disco-Nacht in der sie ja mit mir getanzt und getrunken hat, dann "ja zu erwarten" und weniger falsch war (und zum Teil ihre Schuld) wenn ich sie dann eben vergewaltige.

Der Täter ist immer der Täter. Egal wo und egal zu welcher Uhrzeit.

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Der Täter ist immer der Täter. Egal wo und egal zu welcher Uhrzeit.

Deswegen gibt es z.B. in Florida ein Gesetz, welches sich "Stand your Ground" nennt. Dieses Gesetz ermöglicht es den Menschen, sich vor den Tätern zu schützen und sich zu verteidigen.

(Aber wenn dann mal ein Täter zu Bruch geht, schimpfen alle auf den Verteidiger, weil man der Auffassung ist, dass der Täter das Recht hat, den Tatort unversehrt zu verlassen).

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Gast 11223344

Ja gut. Moralisch. Meinetwegen. Ich denk halt nicht so. Mich interessiert nicht wer moralisch im Recht ist wenn ich ein eingeschlagenes Gesicht habe. Und selbst wenn der Typ für immer im Knast hockt und das Recht ist voll auf meiner Seite und moralisch auch alles gut und die Gesellschaft findet das alles furchtbar und verbannt es... am Ende des Tages hab ich trotzdem ein eingeschlagenes Gesicht und muss damit leben. Und eine Frau hat die Erinnerungen in ihrem Kopf auch wenn der Typ verurteilt wird, auch wenn sie moralisch im Recht ist und auch wenn die Gesellschaft vorbildlich handelt.

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@Dreibein: Kannst du deine Waffen-für-alle-Phantasien aus diesem Thread raus halten? Das wäre gut.

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Der Täter ist immer der Täter. Egal wo und egal zu welcher Uhrzeit.

Deswegen gibt es z.B. in Florida ein Gesetz, welches sich "Stand your Ground" nennt. Dieses Gesetz ermöglicht es den Menschen, sich vor den Tätern zu schützen und sich zu verteidigen.

(Aber wenn dann mal ein Täter zu Bruch geht, schimpfen alle auf den Verteidiger, weil man der Auffassung ist, dass der Täter das Recht hat, den Tatort unversehrt zu verlassen).

Und da geht das Spammen ohne Verwarnung wieder los!.....

Falscher Thread Dreibein! Hier geht es nicht darum, ob eine Frau das Recht haben sollte einen Menschen zu ermorden, weil sie sich bedroht fühlt.

Es gibt einen Thread in dem es um dieses Gesetz geht. Nutze doch bitte den.

bearbeitet von Elia

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Naja, wenn wir uns auf so ein Wertesystem einlassen, kommen wir halt irgendwann an den Punkt, an dem jeder mit einer Waffe herum läuft, um sich selbst zu verteidigen. In meinen Augen ist es die Aufgabe der Gesellschaft (und damit jedes Einzelnen) dafür zu sorgen, dass wir in einer Umgebung leben, in der man auf die Straße gehen kann, ohne sich zu fürchten, in der es sich nicht lohnt, Frauen zu vergewaltigen oder anderweitig sexuell zu belästigen (oder auch andere Straftaten zu begehen, aber bei anderen Straftaten ist das schon eher selbstverständlich als bei Sexualstraftaten) und in der die wenigen Fälle, die es wohl immer geben wird, auch angezeigt werden.

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