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[Alpenzarr 29]

Hallo Leute,

Hab letzte Woche ein Angebot aus der Schweiz erhalten. Da ich mich lohntechnisch dort nicht sogut auskenne hoffe Ich das mir evtl. schweizerfahrene aus dem Forum weiterhelfen können.

Alter: 24

Ausbildung: 2 kaufmännische Berufe

Dienstort: Region Zürich

Tätigkeit: Logistik und Verkaufsschulungen

Habe mich nicht auf die Stelle beworben sondern die Firma ist auf mich zugekommen, geboten haben Sie bisher 5000CHF brutto + kleine Provision + Privater Dienstwagen komplett bezahlt (Benzin, Versicherung etc.).

Lebensmittelpunkt würde imo trotzdem nicht in Zürich liegen womit die hohen Lebenskosten dort wegfallen.

Nach allen Abzügen und priv. Krankenkasse würden ca 3800CHF netto bleiben was bei 12 Löhnen im Jahr ca 37000 EUR netto exkl. Provision ausmacht.

Hört sich auf den ersten Blick als Nichtakademiker sehr gut an, aber wie fügt sich das in das Lohnniveau in der Schweiz ein ?

Kann Ich evtl. noch etwas pokern ?

[greed 274]

10sec google mit deinen Threadtitel (aus Eigeninteresse)

http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/03/04/blank/key/lohnstruktur/nach_branche.html

sagt für Zürich 6336 Franken durchschnittlicher Monatslohn. (Stand 2010)

obwohl du auf deine 5000 Franken ja den Wagen mit einrechnen musst. Mit verteilte Anschaffungskosten, Sprit, Benzin kannst du ja bestimmt noch 600-1000 Franken monatlich draufrechnen.

Jenachdem ob du Tankkarte auch privat nutzen darfst und um was für Auto es sich handelt.

Frage zurück aus Interesse, wie ist die Firma auf dich aufmerksam geworden? Über eine Internetpräsens ala Xing? Vitamin B oder was?

lg.

Juli 21, 2013 bearbeitet von greed

[Mauerbluemchen 1275]

Kenn mich im kaufmännischen Sektor nicht aus, kannst aber mal hier schauen: http://www.lohncheck.com/lohnrechner.php

Generell solltest du einfach beachten, das die Löhne gerade in Zürich zwar hoch klingen, die Lebenserhaltungskosten aber entsprechend auch hoch sind. Hinzu kommt, dass die Mieten gerade in Zürich exorbitant sind.

[witnix 20]

Klingt grundsätzlich vernünftig. Da sie auf dich zugekommen sind sollte es kein Problem sein nochmal realistisch 10-12% mehr rauszuholen (Also mit 15% oder so in die Verhandlungen einzusteigen). Die Logistikbranche ist ja nicht wirklich ein gut bezahlter Sektor im Normalfall. Oder man geht ein kleines bißchen Risiko und versucht zusätzlich Provisionen rauszuschlagen. Dann kann man dem Chef gut zu verstehen geben dass man eben bei guter Arbeit mehr bekommen möchte, und dass es so ja keine Risiko für ihn darstellt.

Dann noch die entsprechenden Faktoren gegenrechnen: muss in der Schweiz ein privat genutzter Dienstwagen versteuert werden (Geldwerter Vorteil in D), und um was für ein Auto handelt es sich (S-Klasse ist was anderes als ein Dacia Logan). Schau dir in Zürich mal bei Immoscout oder so die typischen Mieten an für Wohnungen wo du gerne leben möchtest. Die anderen Lebenshaltungskosten sind meiner Meinung nach eher zu vernachlässigen (Essen im Supermarkt und Versicherungen sind kaum teurer, und so oft geht man normalerweise auch nicht ins Restaurant).

Schau dir die Soft Facts an: wieviel Urlaub, die Arbeitszeiten, gibt es Zuschüsse wenn du zweimal im Jahr deine Familie in D besuchst, ... Und schau dir die Stadt an, Zürich ist schön, aber ich fand die Grundstimmung der Stadt etwas versnobbt bzw. spießig. Ist nicht für jeden was, vor allem wenn man sonst aus Berlin oder Köln kommt.

[dragonflyer 47]

Wie ist das mit der Schweiz eigentlich. Man verdient dort zwar mehr als in Deutschland, aber die Lebenserhaltungskosten sind auch höher als in Deutschland. Kann man sich dann unter dem Strich dennoch mehr leisten wenn man in der Schweiz lebt als in Deutschland oder ist es im Endeffekt genau gleich wie in Deutschland?

[buddylove 424]

Ich hab letztens in Genf 15 Franken für ein bigmac Menü gezahlt. Das sollte deine Frage beantworten.

[Gast Walter S.]

Ich kenne jemanden, der nun einen Job in der Schweiz angenommen. Er verdient deutlich mehr als in D, hat allerdings auch viel höhere Lebenshaltungskosten (Fleisch zB ist relativ teuer). Unterm Strich bleiben ihm aber dennoch ein paar Scheine mehr, als wenn er in D leben und arbeiten würde. Allerdings wohnt er nicht in einer der großen Städte.

[Alpenzarr 29]

Okay danke erstmal für die Antworten. Habe in der Schweiz jemanden kennengelernt mich privat gut verkauft dann hat mir sein Chef den Job angeboten. Nichts geht über private Kontakte^^ Hab mich persl. noch nie auf ne Stelle beworben :P

Ein Punkt ist mir speziell ins Auge gesprungen, die Sache mit dem Dienstwagen (das wäre vorraussichtlich eher ein Kleinwagen schätze ich) wie kann ich das verstehen das dieser für mich steuerpflichtig ist ? Wie wird das berechnet ? Denn wenn ich mit dem eigenen Auto fahren würde, könnte Ich ja auch km etc. beim Steuerausgleich abschreiben lassen und müsste somit weniger Steuern zahlen.

Dachte bisher der einzige "Nachteil" vom Dienstwagen ist das ich dann halt keine KM usw. abschreiben lassen kann.

[Morgain 1851]

In Deutschland ist es so, dass der Dienstwagen einen Teil des Gehalts darstellt. Und wer kommt immer und will etwas von deinem Gehalt haben? Richtig, der Staat!

In Deutschland müsstest du einen Dienstwagen also versteuern, wenn du ihn auch privat nutzen darfst. Stichwort "geldwerter Vorteil"

Wie das in der Schweiz ist, keine Ahnung.

Ein Kleinwagen reicht in der Schweiz m.M.n. sowieso aus, schneller als 120 darf man ja nirgendwo fahren und die Strafen für Verstöße sind eklig hoch.

€: http://www.andras.ch/infos/gehaltsnebenleistungen/index.html

Juli 22, 2013 bearbeitet von Morgain

[squirt 127]

Im Endeffekt bleibt in der CH (wenn du auch da wohnst) verhältnismässig nicht mehr übrig als in Resteuropa, da die Lebenserhaltungskosten entsprechend hoch sind.

So sind bspw. die Steuern noch nicht vom Lohn abgezogen (c.a. 1 Monatsgehalt!), die Krankenkasse musst du privat berappen (ab 250 CHF / Monat), dann bswp. exorbitant hohe Mobiltelefon- und Internetkosten sowie Mieten, Benzin und Essen.

Weiterhin weniger Urlaub als in DE (vier ggf. fünf Wochen) und sehr häufig eine 42 Std.-Woche.

Betriebsräte sind unbekannt, die Gewerkschaften in der CH seit jeher sehr sehr schwach.

Juli 22, 2013 bearbeitet von squirt

[Alpenzarr 29]

Die ersten 5 Jahre ist man quellensteuerpflichtig damit werden 10% direkt vom Lohn abgezogen, im Idealfall bekomm ich somit sogar was retour Ende Jahre.

Ja ich hab da ne spezielle Konstellation glaube gut und gerne das man damit in Zürich oder generell Zentralschweiz nicht gut leben bzw. besser leben könnte.

Habe aber die Möglichkeit in DE einkaufen zu gehen und meine jetzige Wohnung kostet auch 750 EUR warm was imo etwas weniger als die Hälfte meines Lohns ist.

Denk insgesamt das ich ganz gut wegkommen werde, bereit zu arbeiten bin Ich. Ich wollt mich hier nurmal erkundigen da ich die Lohnportale schon kannte mir aber vorkam das die Löhne etwas zu hoch angesetzt waren, in der Schweiz redet selber niemand gerne über den eigenen Lohn und wenn man nach dem Durchschnitt für mein Alter oder "nem guten Lohn" fragt bekam ich Eben die 4500 -5000 genannt in meiner Situation. Dagegen standen eben die rund 6k der diversen Portale.

Natürlich mag ich das bestmögliche für mich rausholen werd jetzt nochmal 10% draufschlagen und schauen was sie sagen. Ich bins zwar gewohnt und es stört mich nicht aber der Job fordert auch ne gewisse Flexibilität, Abends, Samstagsarbeit. Mich störts nicht da keine Familie usw. aber gibt viele die sowas eher ungern machen.

Vielen Dank für eure Antworten =)

[uglytruth 17]

Wie ist das mit der Schweiz eigentlich. Man verdient dort zwar mehr als in Deutschland, aber die Lebenserhaltungskosten sind auch höher als in Deutschland. Kann man sich dann unter dem Strich dennoch mehr leisten wenn man in der Schweiz lebt als in Deutschland oder ist es im Endeffekt genau gleich wie in Deutschland?

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_average_wage

[lazzzy 63]

Denk insgesamt das ich ganz gut wegkommen werde, bereit zu arbeiten bin Ich. Ich wollt mich hier nurmal erkundigen da ich die Lohnportale schon kannte mir aber vorkam das die Löhne etwas zu hoch angesetzt waren, in der Schweiz redet selber niemand gerne über den eigenen Lohn und wenn man nach dem Durchschnitt für mein Alter oder "nem guten Lohn" fragt bekam ich Eben die 4500 -5000 genannt in meiner Situation. Dagegen standen eben die rund 6k der diversen Portale.

5k ist mit 24 in der schweiz ein guter Lohn.

die 6k sind halt ein durchschnitt wo auch ein Herr Vasella drin ist.

aber da kannst du noch was rausschlagen.

unter dem Strich würde ich sagen das in der Schweiz mehr übrig bleibt. Zumindest sagen mir all meine Deutschen freunde die hier leben das es so ist.

[optimo 1116]

Häng mich mal dran.

Hab ein Angebot mit 6k Franken für Zürich. Bin Alleinverdiener. Reicht das für nen normalen Lebensstandard?

[witnix 20]

Häng mich mal dran.

Hab ein Angebot mit 6k Franken für Zürich. Bin Alleinverdiener. Reicht das für nen normalen Lebensstandard?

Definiere normaler Lebensstandard.

Standard 1: Essen zu Hause, Mittags etwas mitnehmen, 1-2 Mal die Woche in ein mittleres Restaurant, kein Auto, Monatskarte Bus/Bahn, alle 2 Wochen mal locker Abends was trinken gehen, Wohnung außerhalb

Standard 2: Mittags mit den Kollegen essen gehen, Abends Sushi oder Steak, incl. Auto, teures Fitnesstudio, 3x die Woche Abends los ins Kino/Theater/..., 2x am WE in die Clubs, vorher in die Whiskey/Zigarren Bar, Wohnung direkt da wo das Leben tobt.

Ohne solche Infos wird es dir niemand beantworten können. Hast du schon berechnet was dir nach Steuern, Altervorsorge, Krankenversicherung etc. noch real bleibt? Mit nem Netto Verdienst kann man sowas besser entscheiden.

[optimo 1116]

sicher eher Standard 1. Netto sollten es so um die 4k sein. Glaube, das ist zu wenig...

[Mauerbluemchen 1275]

Für eine Person reicht 6k im Monat locker. Da musste nicht mal ordentlich aufs Budget achten. Habe damals mit 4k angefangen und konnte mit etwas Auge aufs Geld ohne Probleme was zurück legen.

Für zwei Personen muss man bisschen das Budget im Auge behalten, denke aber nicht, dass man sich gross einschänken muss. Urlaub vielleicht etwas sparsamer planen.

Juli 22, 2013 bearbeitet von Mauerbluemchen

[Spurious 160]

sicher eher Standard 1. Netto sollten es so um die 4k sein. Glaube, das ist zu wenig...

Ich nehm an, dass die 6k für 13 Monatsgehälter gelten (wie in der Schweiz üblich).

http://www.estv2.admin.ch/d/dienstleistungen/steuerrechner/2012/zh.htm

Definitiv viel mehr als 4k netto. Du bist ja verheiratet, weiss nicht mal, ob du überhaupt Steuern zahlen müsstest. Sozialabgaben sind bei bisschen mehr als 7%.

Dennoch, 78k sind zu wenig imo. Kenne aber nicht deinen Background, Branche, etc.

Allgemein:

Leben in der Schweiz ist teurer, aber alles ist besser. Wer ernsthaft denkt, dass man weniger als sonstwo auf dem Planeten hat, der ist high.

Gibt nen Grund, warum die Schweizer die höchsten Durchschnittsvermögen haben.

[dragonflyer 47]

Leben in der Schweiz ist teurer, aber alles ist besser.

Was genau ist in der Schweiz besser als in Deutschland bzw. Österreich?

[Spurious 160]

Sozialsysteme

Steuersystem

Lebensstandard

Bildungssystem

Infrastruktur

Wirtschaft

Verdienst

.

.

.

[MisteryPark 154]

Im Endeffekt bleibt in der CH (wenn du auch da wohnst) verhältnismässig nicht mehr übrig als in Resteuropa, da die Lebenserhaltungskosten entsprechend hoch sind.

Doch, es bleibt schon mehr übrig. Zwar sind die Lebenskosten (vor allem in Zürich) sehr hoch, jedoch verdienst du auch dementsprechend viel mehr. Wie Spurious aufgezählt hat, gibt es zahlreiche Vorteile gegenüber Deutschland.

Betreffend den Wohnungskosten findest du, wenn du dir wirklich Mühe gibst, auch in der Umgebung Zürich eine "günstige" Wohnung. Ich würde mal deinen zukünftigen Arbeitgeber fragen, ob er dir diesbezüglich helfen kann. Allgemein bevorzugt man einen Schweizer gegenüber einem Deutschen bei der Mieterwahl, wenn beide gleich auf sind.

Der Lohn hört sich fair an. In der Stadt Zürich werden wahnsinnige Löhne bezahlt, wenn man dies mit anderen Städten vergleicht. Ich nehme nun mal an, dass du in der Stadt Zürich arbeitetest und nicht nur im Kanton. Schon die Nachbarstadt Winterthur, welche 25 km entfernt ist und sich auch im Kanton Zürich befindet, zahlt weniger an Lohn als die Stadt Zürich. In deinem Bereich redet man von CHF 300-500 im Monat Unterschied zwischen diesen beiden Städten. In anderen Kantone ist der Unterschied noch grösser.

P.S. Und ja, in der Schweiz redet man immer von 13 Monatslöhnen, da du im Dezember zwei Monatslohne ausbezahlt bekommst.

Juli 31, 2013 bearbeitet von MisteryPark

[Detten 47]

Immer 13 Monatslöhne? Ich kenne einige Arbeitgeber (Banken, Versicherungen), die nur 12 Monatslöhne ausbezahlen. Ich selbst bin 19 Jahre alt und verdiene in Zürich 5000 CHF netto à 12 Monatslöhne. Arbeite bei einer Bank in der Informatik.

Wohnungen in Zürich selbst sind extrem teuer, aber in der Agglo gibt es (ja nach Lage) auch 3-Zimmer-Wohnungen für 1500 CHF. Aber wenn man sowieso in DE lebt/wohnt (Grenzgänger?), kann man sich mit diesen 5000 CHF brutto gut durchschlagen!

Gruss

Detten

[Spurious 160]

Du bekommst vermutlich 13 Monatslöhne in 12 Monaten ausgezahlt. Das kenne ich auch öfters so, aber wenn jemand das Monatsgehalt nennt, dann geh ich immer von Monatsgehalt x 13 aus.

[Mauerbluemchen 1275]

Nä, muss nicht. Es gehört zwar unterdessen fast zum guten Ton einen 13. Monatslohn auszuzahlen, ist aber keinenfalls obligatorisch. Würde da immer nachfragen.

[Alpenzarr 29]

Wenn ein Schweizer das Netto Gehalt nennt, so nennt er dieses abzüglich der Versicherungsbeiträge oder ? Die einmal jährlich zu zahlende Lohnsteuer ist in dieser Netto Angabe für gewöhnlich nicht inbegriffen oder ?