BWLer - Indoktrinierte,karrieregeile Spießer?

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Bei uns auf dem Campus sind die BWler eher ein wenig weltfremd, der Mitarbeiter ist in Ihren Augen durch die SAP Nummer entmenschlicht (Ähnlichkeiten mit der KZ Nummerierung sind rein zufällig), und sie sind so sehr vom Wachstumsbegriff durchdrungen, dass sie schon sogar Verluste als negativen Wachstum bezeichnen. Generell zu verkopfte Typen mit wenig bis gar keinem Zugang zu ihren Emotionen. Satir Kategorie: Rationalisierer.

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Gast a1b2c3

Servus,

Was haltet ihr von den gängigen Klischees , dass BWLer größtenteils karrieregeile Ja-Sager sind ,die vom Freigeist-Sein Lichtjahre entfernt sind. Hauptsache angepasst und Praktika sammeln um eines Tages einen 911er zu fahren wie Papi. BWLer sind größtenteils oberflächlichle (wann-a-be) Schnösel ,die sich über ihre Markenklamotten und ihren (zukünftigen) Gehaltsscheck definieren. Hauptsächlich geistlose Schwätzer ,die vor Egoismus und Selbstliebe nur so triefen . Viele BWLer fallen auf durch ihre (pseudo-) elitäres Gehabe ,speziell diejenigen von einschlägigen "Elite-Hochschulen" (WHU,EBS,MA,etc).

Was haltet ihr davon? Sind die meisten BWLer wirklich stumpfe Karrieristen ,deren feuchte Träume sich um ihre bevorstehende Beförderung drehen?

Die kurze Antwort ist ein jein mit großem nein, aber es hat alles seinem wahren Kern.

Ich bin kein BWL-Student (mehr) habe mich aber mit dem Thema etwas näher beschäftigt und für mich folgendes festgestellt:

- Zwischen BWL- und VWL-Studenten besteht kein großer Unterschied und fast gar keiner wenn beide Studiengänge an der gleichen Uni/Fakultät angeboten werden. Der VWL-Student hat nicht so ein enorm negatives Image, aber etwas zu Unrecht;)

- Die Uni und die Stadt bestimmen ziemlich stark die oben beschriebenen Eigenschaften, in meinen Augen enorm. Eine Kleinstadt-FH zieht eher die umliegenden Dörfler an, sodass das oben beschriebene nicht so stark ausgeprägt ist und die Menschen eher denen aus anderen Studiengängen an der Hochschule ähneln.

Ganz im Gegensatz zu der LMU München oder den anderen Unis/Hochschulen, die wohl eher die reichen Kids vom Starnberger See mit den Porsches und Louis-Vuitton Reisegepäck anziehen. Bedingt durch den Standort München, den Reichtum und das Geld, dass man überall sieht und das ständige Herausragen ist das Elitedenken recht stark verbreitet. Zwischen den Studenten aus der Ober- und Mittelschicht habe ich keinen großen Unterschied bemerkt, die waren alle überdurchschnittlich wohlhabend^^

Die Studenten gingen schon eher in die Richtung des Klischee-BWL-Studenten, die Leute waren viel eher auf Karriere, das Gehalt, Daxunternehmen und wer die besseren Praktika (Wirtschaftsprüfer, Investmentbanking, Unternehmensberater) hat. Trotzdem waren das meistens sehr sympathische Menschen, mit denen man auch ein Dosenbier trinken kann.

Anfangs wollen alle ins Investmentbanking oder Unternehmensberater werden, in den höheren Semestern zerplatzen die Studenten diese "Blase des Traumjobs" meist eigenständig.

St. Gallen, LMU München, Uni Mannheim, WHU; EBS und wie sie alle heißen, ziehen halt andere Leute an und bekommen dort wohl auch nicht so negatives Feedback auf ihre BWL-igkeit wie anderswo.

Die grünen Städte aka Freiburg Tübingen werden sicherlich nochmal eine andere BWL-Kultur haben, vermutlich linker, mit einer größeren Abneigung gegenüber, aber da kenne ich mich nicht aus.

Den Standort und die zugehörige Kultur unterschätzt man schnell, aber es macht oft den Unterschied zwischen Patrick Bateman und dem einem coolen Typen aus, mit dem man

Dosenbier am Rheinufer kann man mit denen aber nicht super trinken ^_^

Die Oberflächlichkeit ist immer individuell, je dörflicher sie geprägt sind (Wochenende nach Hause fahren, Uni ganz nah am Wohnort), desto langweiliger fand ich Leute. Gilt aber auch für nicht BWL-Studenten und auch für Medizin- oder Lehramts-StudentInnen und den ganzen Rest.

Interessanter weise haben viele BWL/VWL- Studenten in Gesprächen mit mir gesagt, dass sich überlegen, nach dem Bachelor noch einen Bachelor in einem anderen Fach zu machen, besonders viel Spaß macht das Studium halt nicht. Das wird halt mit Partys und dem Gedanken an den tollen coolen gut bezahlten prestigelastigen späteren Job heruntergewürgt. Aus diesem Grund wird deine Freundin (@Individualchaotin) vmtl. auch keine Lust auf ein Ethikseminar gehabt haben - anders als in den echten Geisteswissenschaften hat man im BWL-Studium kaum wirklich interessante Fächer, Vorlesungen; Seminare gibt es überhaupt keine (meistens), der Spaß am Studieren wie er in dem "Zeit Campus" Heft gepredigt wird existiert nicht so wirklich.

Das sollte man natürlich nicht so verallgemeinern, aber echte BWL-Freaks, die über dem Handelsblatt-Niveau Interesse an dem Fach hatten waren eher selten. Also wie schon gesagt, mit den Partys und dem späteren Job halten ziehen viele das Studium durch, trauen sich dann aber selten, ihrem eigentlich Wunsch nachzugehen.

Das Klischee, dass sie BWL studieren, weil sie nicht wussten, was sie sonst studieren sollten ist nur teilweise richtig. Meistens haben die Leute sich nicht getraut, ihren echten Wünschen nachzugehen (Malen, Kunst, Musik, etwas schlecht bezahltes Soziales) und nehmen dann eher das sichere. Die Leute die, die keine Ahnung haben, was sie studieren sollten nehmen eher etwas mit einem niedrigen NC und geringem Matheanteil, gerade das ist sehr wichtig.

Darüber hinaus kenne ich nur sehr wenige Leute, sie sich wirklich seriös mit ihrem späteren Studium auseinandergesetzt haben, nur den BWlern wird es vorgeworfen.

Profilieren über Markenklamotten ist out, Hemden auch. Trotzdem sind die elitären, überteuerten und in 3. Welt Ländern produzierten Herrenmenschen-Marken Ralph Lauren (früher beliebter), Hollister und Abercrombie Standard, unabhängig von der Uni. Aber je nach Uni stärker vertreten. Keine Ahnung warum. Der Preppy-Stil (Google wem das Wort nichts sagt) ist auch recht beliebt, v.a. Bootsschuhe. Irgendwie bewegen sich viele Leute in der Zeit ihres Studiums in diese Richtung, so eine Art BWL-Uniform mit Chino, Bootsschuhen und Hemd - oder V-Neck wenn es nicht so BWL-mäßig aussehen soll. Großartig mit Mode beschäftigen sich aber dennoch die wenigsten, schade eigentlich.

Ich denke, dass viele in einer Blase leben, ein Blase, die aus einem gut bezahlten (gerne reiselastigen) Job mit viel Prestige und alles Mad Men-mäßig verpackt, besteht und ihnen ein glückliches Leben impliziert. Aber früher oder später stirbt diese mit materiellem gefüllte Illusion.

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Gast 11223344

Besser kann man es wohl nicht sagen, auch wenn Satsang alles gegeben hat. Dann bleibt noch zu unterscheiden zwischen Uni und FH. FHler sind eher bodenständiger, älter, haben schon gearbeitet oder Ausbildung gemacht und sind häufiger aus niedrigeren sozialen Schichten. Da haben sicher schon einige Bierdosen auf der Stirn zerdrückt.

Mit den Illusionen stehen BWLer nicht alleine da. Ich würd es eher Optimismus nennen und den hat man wenn man jung ist. Auch Geisteswissenschaftler erhoffen sich etwas. Die gehen nicht mit der Erwartung rein nach dem Studium unbezahlte Praktika zu machen. Da sind doch alle gleich. Und am Ende des Tages ist doch dann vieles Neid. Viele kriegen eben gute Jobs aber dabei lernen die ja nur auswendig und interessieren tut es sie auch nicht etc.

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Besser kann man es wohl nicht sagen, auch wenn Satsang alles gegeben hat.

Ach, so schlimm wars nicht, mit einem Satz halt alles erklärt. Doch damit wollte ich gar nicht sagen, dass solche Gesellen für das Unternehmen von ihrer Persönlichkeitsstruktur schlecht sind. Im Gegenteil, wo käme man (mit dem Unternehmen) wohl hin, wenn ein Mensch mehr Wert hat als Zahlen. Oder wenn man sich sogar ein wenig mit dem zu hohen Headcount identifiziert , geschweige denn für jeden etwas empfände :-D

Und am Ende des Tages ist doch dann vieles Neid. Viele kriegen eben gute Jobs aber dabei lernen die ja nur auswendig und interessieren tut es sie auch nicht etc.

Kommt bei mir so an als wärst du selbst BWLer? Ist natürlich bequem, wenn man generell alles auf den Neid schiebt, aber man muss auch aufpassen, dass diese Denke nicht zum eigenen Entwicklungsshowstopper wird.

Ich für meinen Teil finde diese Kollegen schon wichtig, auch wenn ich jetzt mehr verdiene, als die BWLer , mit den ich es zu tun habe.

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Gast 11223344

Danthe hat gut beschrieben was der TE fragte. Du...200k Studenten momentan, größere Anzahl Absolventen und generell alle mit wenig bis keinem Zugang zu Emotionen. Für alle sind Mitarbeiter nur SAP (KZ) Nummern und die Sachbearbeiterinnen reden auch den ganzen Tag nur von Wachstum. So Zeug diskutier ich nicht.

Ich für meinen Teil finde diese Kollegen schon wichtig, auch wenn ich jetzt mehr verdiene, als die BWLer , mit den ich es zu tun habe.

haha peinlich

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Auf die Gefahr den Thread zu bestätigen: Lieber beschaeftige ich mich mit Einstiegsgehaeltern als wo und mit wem ich Dosenbier trinke :)

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Gast wuza

Auf die Gefahr den Thread zu bestätigen: Lieber beschaeftige ich mich mit Einstiegsgehaeltern als wo und mit wem ich Dosenbier trinke :)

Dosenbier schmeckt gar nicht mal so übel in Kombination mit ner echten Krabbe. Was hast du gegen Dosenbier?

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Habe bald meinen WiWi-Bachelor in der Tasche und kann viele negative Klischees über die Leute bestätigen. Leider ist auch der BWL-Stoff selbst wirklicher Bullshit, einzig das Rechnungswesen ist nützlich, aber das muss man abkönnen. In der VWL ist es nach meinem Empfinden nicht viel besser, sehr viel Weltfremdes dabei, vom fehlerhaften und naiven Einsatz der Mathematik fang ich erst gar nicht an. Das dauernde Bombardement von sinnlos auswendig gelernten Theorien, die im Akkord runtergebetet werden müssen, ohne sie zu verstehen hinterlässt schon auch seine Spuren in den Köpfen.

Wirklich interessante Leute habe ich da nicht viele kennengelernt. Hinter der Fassade aus Markenklamotten, House und Aktivitäten wie Segeln ist da nicht viel. Das ganze System BWL schreit nach Sacharbeitertum, wenigstens weiß ich jetzt, dass das absolut nichts für mich ist. Im Master werde ich mich von der klassischen BWL/VWL verabschieden, etwas mehr Substanz darf es schon sein.

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Gast a1b2c3

Habe bald meinen WiWi-Bachelor in der Tasche und kann viele negative Klischees über die Leute bestätigen. Leider ist auch der BWL-Stoff selbst wirklicher Bullshit, einzig das Rechnungswesen ist nützlich, aber das muss man abkönnen. In der VWL ist es nach meinem Empfinden nicht viel besser, sehr viel Weltfremdes dabei, vom fehlerhaften und naiven Einsatz der Mathematik fang ich erst gar nicht an. Das dauernde Bombardement von sinnlos auswendig gelernten Theorien, die im Akkord runtergebetet werden müssen, ohne sie zu verstehen hinterlässt schon auch seine Spuren in den Köpfen.

Wirklich interessante Leute habe ich da nicht viele kennengelernt. Hinter der Fassade aus Markenklamotten, House und Aktivitäten wie Segeln ist da nicht viel. Das ganze System BWL schreit nach Sacharbeitertum, wenigstens weiß ich jetzt, dass das absolut nichts für mich ist. Im Master werde ich mich von der klassischen BWL/VWL verabschieden, etwas mehr Substanz darf es schon sein.

Wo hast du studiert?

Kleiner Nachtrag: Natürlich total subjektiv, aber die Anzahl der Bafögempfänger empfand ich bei BWL als ziemlich gering im Gegensatz zu anderen Studienfächern.

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Habe bald meinen WiWi-Bachelor in der Tasche und kann viele negative Klischees über die Leute bestätigen. Leider ist auch der BWL-Stoff selbst wirklicher Bullshit, einzig das Rechnungswesen ist nützlich, aber das muss man abkönnen. In der VWL ist es nach meinem Empfinden nicht viel besser, sehr viel Weltfremdes dabei, vom fehlerhaften und naiven Einsatz der Mathematik fang ich erst gar nicht an. Das dauernde Bombardement von sinnlos auswendig gelernten Theorien, die im Akkord runtergebetet werden müssen, ohne sie zu verstehen hinterlässt schon auch seine Spuren in den Köpfen.

Wirklich interessante Leute habe ich da nicht viele kennengelernt. Hinter der Fassade aus Markenklamotten, House und Aktivitäten wie Segeln ist da nicht viel. Das ganze System BWL schreit nach Sacharbeitertum, wenigstens weiß ich jetzt, dass das absolut nichts für mich ist. Im Master werde ich mich von der klassischen BWL/VWL verabschieden, etwas mehr Substanz darf es schon sein.

Wo hast du studiert?

Kleiner Nachtrag: Natürlich total subjektiv, aber die Anzahl der Bafögempfänger empfand ich bei BWL als ziemlich gering im Gegensatz zu anderen Studienfächern.

Innsbruck.

Hab in den letzten zwei Semestern noch ein paar ECTS in Technischer Mathe gemacht, damit ein schöner Ökonometrie/Statistik-Master möglich wird.

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Bei uns auf dem Campus sind die BWler eher ein wenig weltfremd, der Mitarbeiter ist in Ihren Augen durch die SAP Nummer entmenschlicht (Ähnlichkeiten mit der KZ Nummerierung sind rein zufällig), und sie sind so sehr vom Wachstumsbegriff durchdrungen, dass sie schon sogar Verluste als negativen Wachstum bezeichnen. Generell zu verkopfte Typen mit wenig bis gar keinem Zugang zu ihren Emotionen. Satir Kategorie: Rationalisierer.

Findest du?

Wenn die Kategorie stimmt, sind sie aber nicht besonders gut darin :D

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Bei uns auf dem Campus sind die BWler eher ein wenig weltfremd, der Mitarbeiter ist in Ihren Augen durch die SAP Nummer entmenschlicht (Ähnlichkeiten mit der KZ Nummerierung sind rein zufällig), und sie sind so sehr vom Wachstumsbegriff durchdrungen, dass sie schon sogar Verluste als negativen Wachstum bezeichnen. Generell zu verkopfte Typen mit wenig bis gar keinem Zugang zu ihren Emotionen. Satir Kategorie: Rationalisierer.

Findest du?

Wenn die Kategorie stimmt, sind sie aber nicht besonders gut darin :D

Also was die Budgetplanung betrifft, da sind sie nicht besonders gut ;D

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Also man muss schon BWLer von Unternehmens-Aparatschiks trennen. Ingenieure und Co in Unternehmen sind letztlich auch Aparatschiks.

Ich glaube die meisten haben nichts gegen BWLer an sich, sondern sehen in ihnen den Aparatschik von morgen wie der von Shao beschriebene Idiot, der tatsächlich im Auto seinen Job bis 19:30 macht, anstelle sich einen schönen Abend zu machen. Da gehe ich Satsang konform und sehe da schon eine Entfremdung von Emotionen.

Aparatschiks sind eben Kleingeister. Sie gibt überall, im Kapitalismus, im Kommunismus etc. Aber ohne jene würde unser ganzes System zusammenbrechen. Das will keiner letztlich. Also begegne ich den Aparatschiks mit Respekt und zugleich Distanz.

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Gast ImWithNoobs

Diese Elite-Erfahrungen habe ich selten gemacht. Viele sind Prolls, die ständig saufen und Fußball gucken. Der Unterschied zu den VWLern ist, dass die etwas streberhafter wirken. Es gibt dann auch mal so Spaten, die mit ihrem Praktikum angeben und irgendeinen Scheiß erzählen von wegen er hat ein Makro programmiert und die wollen ihm jetzt deswegen den Master finanzieren lol.

BWL ist auf jeden Fall kein Fach, das man aus Interesse studiert. Ich studier nach meinem Wiwi bachelor auch etwas anderes nochmal neu auf Bachelor, dafür macht mir das Lernen hier aber auch Spaß und ich schiebs nicht bis 3 Tage vor der Klausur auf. Klausuren in BWL/VWL sind auch so ne Sache. Ich fand das hat tlw mehr mit Glücksspiel als mit Wissen zu tun, wie man da abschneidet.

bearbeitet von ImWithNoobs

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BWL ist auf jeden Fall kein Fach, das man aus Interesse studiert.

Klausuren in BWL/VWL sind auch so ne Sache. Ich fand das hat tlw mehr mit Glücksspiel als mit Wissen zu tun, wie man da abschneidet.

2x Nein, kann man keinesfalls so absolut sehen.

1. Es gibt Leute die sich wirklich für die Materie interressieren und deshalb BWL studieren und sich auch bei der Studiumswahl engagieren an einer guten bekannten Uni zu studieren, um halt nicht mit einem Massenstudiumsbachlor von einer x-beliebigen Uni als Sachbearbeiter zu enden.

2. Nein, wer Verständnis für die Inhalte hat, in den Vorlesungen gut aufpasst, fleißig lernt und eine gewisse Begabung für die Thematik hat wird die Klausuren wunderbar schaffen. Wer schlampig lernt und nicht aufpasst hat wenig chancen.

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Ich glaube die meisten haben nichts gegen BWLer an sich, sondern sehen in ihnen den Aparatschik von morgen wie der von Shao beschriebene Idiot, der tatsächlich im Auto seinen Job bis 19:30 macht, anstelle sich einen schönen Abend zu machen.

Naja, dazu muss gesagt werden dass fünf Tage budgetiert sind, für das Projekt. Wirds nicht fertig, ist er der Arsch.

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Es wär auch schön wenn nur BWLer "indoktrinierte, karrieregeile Spießer" wären, das kann man eher auf (fast) eine ganze Generation ausweiten.

bearbeitet von andimüller
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Um mal auf ein Teil des Ausgangsthemas zu kommen: indoktriniert kommt m.M.n. ziemlich gut hin. Wenn man BWLern zuhört dann hört man oft von 'Formeln auswendig lernen' - selbst auf Wikipedia Artikeln über Wirtschaftswissenschaftliche Zusammenhänge liest man gerne mal, dass gewisse Sachverhalte herrschen, da eine bestimmte Formel das so hergibt.

Das liest sich auf jeden Fall selten so, dass das jemand geschrieben hat, der sich mal prinzipiell Gedanken gemacht hat, was Modellierung eigentlich bedeutet. Formeln, Modelle werden behandelt wie die Zehn Gebote, sie sind quasi in Stein gemeißelt. Über Grenzen der Beschreibung, was für Näherungen eingehen, welche Annahmen dahinter stecken oder gar wo und wann es zu Fehlern kommen kann - darüber findet man selten was. Sehr praxisorientierte Abhandlung über Tools, die zur mathematischen Beschreibung von gewissen Sachverhalten, Prozessen usw. dienen. Sehr weit entfernt eben von dem was man wohl als Freigeist bezeichnet.

Mir persönlich stellt sich da eher die Frage: warum gibt es eigentlich den BWL-Studiengang an der Uni ? Ich meine Formeln auswendig lernen kann man auch in einer Ausbildung, vlt nicht in der Hülle und Fülle, aber es heißt doch sowieso: in den Unternehmen braucht man das meiste von der Uni auch gar nicht. Sinnvoller wären da spezialisierte Ausbildungen mit entsprechend praktisch orientiertem Inhalt. Oder zumindest FH-Studiengänge.

Das was man an Forschung in Richtung Wirtschaftswissenschaften braucht - da gibt es doch schon was: VWL. Aber dann müssten die Unternehmen ja selbst ausbilden, und könnten die Kosten nicht an den Staat abschieben. Und ein Studium per se ist ja auch wichtig fürs Ego. Man will ja schon als was Besseres dastehen, als die 'Geringqualifizierten'.

Wenn ich mir den Workload von vielen BWLern anschaue, dann widerspricht das ganz und gar einer ihrer eigenen Maxime: Ökonomie. BWLer haben soviel Freizeit - haben Lernphasen von ein paar Wochen im Jahr und beschweren sich darüber, dass sie soviel lernen müssen, was sie eh nicht brauchen. Würde man das ganze rausstreichen, das ganze straffer und praxisorientierter organisieren, da könnte man wohl mindestens mal ein Semester (!) rausschlagen. Aber da wären wir schon wieder bei dem Thema warum dies nicht in Form einer normalen Lehrausbildung oder zumindest reinem FH-Studiengang organisiert werden kann.

Ich meine wenn man schon die Existenz von sogenannten 'nichtsbringenden' Studiengängen - oft Geisteswissenschaften in Frage stellt - was häufig scheinbar durch die sogenannten leistungs- und praktisch- orientierten Nutzungsmaximierer geschieht, dann dürfen sich diese auch nicht wundern, wenn ihre eigene Sinnhaftigkeit der Existenz in Frage gestellt wird.

Aber da es nunmal diesen Studiengang gibt, wäre es zu wünschen, dass nicht nur in BWL, sondern in allen Studiengängen wieder der Freigeist, die Bildung, das eigenständige Denken, der Kritiker, der Wissenschaftler, der mündige Bürger stärker Gewicht bekommen. Denn für was sonst ist die Universität eigentlich da ?

Das hat natürlich auch mit Charakterbildung des Individuums unabhängig vom Studienfach zu tun. Wenn ich mich hier im Studentenwohnheim umsehe, wie die Leute hier wohnen, wie sie sich verhalten - insbesondere von einem gesamtgesellschaftlichen Kontext aus gesehen (Müll aller Art trägt sich von alleine weg, putzen tut sichs von alleine, Strom Verschwendung gibt es gar nicht), dann wundert es mich gar nicht, dass von einer Elite gesprochen wird, die nichts auf den Kasten hat, wenn es schon an solch banalen Dingen scheitert. Und da geht es gewiss nicht nur um BWLer, sondern um alle Art von irgendwelchen selbsternannten höherklassigen Wesen, Akademiker genannt.

Diese den BWLern angelasteten Vorwürfe - klar ist da schon was dran. Aber irgendwo gibt es im jeden Studiengang, mit dem man potenziell Karriere machen/ hohen sozialen Status erlangen kann, solche karrieregeilen Spießer - mal mehr mal weniger. Auch Mediziner schauen mir manchmal verdächtig tief von einem fiktiven hohen Ross hinab :-D

Edit: Ps: mir fällt gerade ein, dass es ja duale Studiengänge gibt - das klingt für mich schonmal für BWL sinnvoller, als die reine Universitätsausbildung... aber letztendlich solls mir egal sein, gibt gewiss wichtigere Sachen in unserer Gesellschaft, wo Änderung notwendig wäre ;-)

bearbeitet von Bernstyler
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Das hat natürlich auch mit Charakterbildung des Individuums unabhängig vom Studienfach zu tun. Wenn ich mich hier im Studentenwohnheim umsehe, wie die Leute hier wohnen, wie sie sich verhalten - insbesondere von einem gesamtgesellschaftlichen Kontext aus gesehen (Müll aller Art trägt sich von alleine weg, putzen tut sichs von alleine, Strom Verschwendung gibt es gar nicht), dann wundert es mich gar nicht, dass von einer Elite gesprochen wird, die nichts auf den Kasten hat, wenn es schon an solch banalen Dingen scheitert. Und da geht es gewiss nicht nur um BWLer, sondern um alle Art von irgendwelchen selbsternannten höherklassigen Wesen, Akademiker genannt.

Ja, "elitär" ist wohl was anderes.

Aber man kann es auch andersrum sehen:

Die da drunter, denen kannst Du ohne es ohne dauerhafte Aufsicht noch nicht einmal zutrauen, sich zu duschen, die Zähne zu putzen oder die Toilette abzuziehen. Ohne ständige Aufsicht und Konktrolle würden die wohl nach kurzer Zeit in ein Höhlenmenschenleben zurückfallen.

Just sayin'.

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Ich war zwar nie auf einer Universität, kenne aber einige Leute, die BWL studieren oder studiert haben. Und ich kann nicht bestätigen, dass es "indoktrinierte, karrieregeile Spießer" wären.

Die einzigen Studenten, die ich als "indoktrinierte Spießer" bezeichnen kann, sind die, die etwas studieren, um später beim Staat zu arbeiten, z.B. als Lehrer oder Sozialpädagoge. (Oder so bürokratische Berufe, die kein Mensch braucht, wie z.B. Gleichstellungsbeauftragte).

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Gast ImWithNoobs

BWL ist auf jeden Fall kein Fach, das man aus Interesse studiert.

Klausuren in BWL/VWL sind auch so ne Sache. Ich fand das hat tlw mehr mit Glücksspiel als mit Wissen zu tun, wie man da abschneidet.

2x Nein, kann man keinesfalls so absolut sehen.

1. Es gibt Leute die sich wirklich für die Materie interressieren und deshalb BWL studieren und sich auch bei der Studiumswahl engagieren an einer guten bekannten Uni zu studieren, um halt nicht mit einem Massenstudiumsbachlor von einer x-beliebigen Uni als Sachbearbeiter zu enden.

2. Nein, wer Verständnis für die Inhalte hat, in den Vorlesungen gut aufpasst, fleißig lernt und eine gewisse Begabung für die Thematik hat wird die Klausuren wunderbar schaffen. Wer schlampig lernt und nicht aufpasst hat wenig chancen.

War natürlich so salopp dahergesagt. Trotzdem meine ich mich daran erinnern zu können in einem Interview der Zeit meinte ein BWL Prof, dass sich kaum einer für BWL interessiert.

Also bei mir haben die Profs auch absichtlich torpediert. Einer hat den Stoff eingegrenzt und dann wurde trotzdem etwas abgefragt, was er ausgeschlossen hatte. Die Statistik 1 Klausur war auch lächerlich. In jeder Klausur kam eine Pflichtaufgabe zur Zeitreihenanalyse dran, die UNMÖGLICH in der vorgegebene Zeit zu bearbeiten war. Später im Studium hat es dann für einige Klausuren nur noch die Hälfte der ECTS Punkte gegeben, obwohl der workload noch derselbe war. Dann hatten wir auch immer nur 45 Minuten Klausuren. Also teilweise 500 Seiten Skript + Übungsaufgaben als klausurrelevanter Stoff und wieviel Prozent des Stoffes kann man da in 45 Minuten abfragen? 20% vielleicht?

Was mich auch bei Wiwi gestört hat ist, dass das Studium keinen roten Faden hat. Da wird nichts vernünftig hergeleitet, keine Beziehungen zwischen den einzelnen Disziplinen hergestellt (Mentalität: stammt alles irgendwie aus der Mikroökonomie) und tlw hat man das Gefühl selbst die Profs wissen nicht worum es eigentlich geht.

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Also bei mir haben die Profs auch absichtlich torpediert. Einer hat den Stoff eingegrenzt und dann wurde trotzdem etwas abgefragt, was er ausgeschlossen hatte. Die Statistik 1 Klausur war auch lächerlich. In jeder Klausur kam eine Pflichtaufgabe zur Zeitreihenanalyse dran, die UNMÖGLICH in der vorgegebene Zeit zu bearbeiten war. Später im Studium hat es dann für einige Klausuren nur noch die Hälfte der ECTS Punkte gegeben, obwohl der workload noch derselbe war. Dann hatten wir auch immer nur 45 Minuten Klausuren. Also teilweise 500 Seiten Skript + Übungsaufgaben als klausurrelevanter Stoff und wieviel Prozent des Stoffes kann man da in 45 Minuten abfragen? 20% vielleicht?

Was mich auch bei Wiwi gestört hat ist, dass das Studium keinen roten Faden hat. Da wird nichts vernünftig hergeleitet, keine Beziehungen zwischen den einzelnen Disziplinen hergestellt (Mentalität: stammt alles irgendwie aus der Mikroökonomie) und tlw hat man das Gefühl selbst die Profs wissen nicht worum es eigentlich geht.

Das kann ich nur bestätigen.

Es kann m.E.n. gar keine Freude am Studium aufkommen, wenn man z.B. sich als Uni-Mannheim-Student 4x die Woche Mikro reindrischt (also brav zu Vorlesung, zur Übung und zum Tutorium geht, daheim noch die Aufgabenstellungen lernt) und dann in der Klausur feststellt, dass die Art der Aufgabenstellung eine ganz andere ist als in Vorlesung / Übung / Tutorium vermittelt.

Was haben die uns da Mathe reingeprügelt, mit Lagrange und schlag mich tot - da stand keine normale Zahl an der Tafel, die mehrmals die Stunde gewischt werden musste, um mehr Platz für bandwurmartige Rechenoperationen zu schaffen. Und dann in der Klausur sind die Aufgabenstellungen dermaßen andersartig, dass Multiplizieren noch die schwerste Rechenoperation darstellt.

Die Klausur hab ich mit einer 2,3 bestanden - ich hab geschätzt, gerundet und über den Daumen gepeilt, weil ich bereits wusste, dass ich die Uni verlassen werde und keine Lust hatte, den Taschenrechner aus der Tasche zu holen. Meine Kommilitonen hätten sich gefreut, wenn sie eine 4,0 gehabt hätten..

Nach Lotterleben Student sah das nicht aus und hat sich im übrigen auch nicht angefühlt. Freude ist was anderes.

Ich bin bei einer Big4 untergschlüpft und mache ganzjährig locker 60+ Stunden / Woche.

Verrat uns mal dein Gehalt bitte ;)

Eingestellt wurde ich damals mit ~45k, da kommen allerdings noch einmal rund 10k Spesen drauf, die aufgrund der hohen Reisetätigkeit anfallen und ich auch voll mitnehmen kann, weil mein Auto ein alter, aber zuverlässiger Bock ist :)

Unbezahlbar ist allerdings die Flexibilität - wenn ich ins Ausland geschickt werde, kann ich auch mal 2-3 Tage dranhängen und mir die Gegend angucken und zahle dann nur das Hotel für diese Tage. Ebenso nicht aufrechenbar ist die massive Erfahrung und die unterschiedlichen Unternehmen und Prozesse, die man kennenlernt.

Klar ist das unterm Strich Knechtschaft, aber für den Berufsstart nicht das schlechteste.

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Eingestellt wurde ich damals mit ~45k, da kommen allerdings noch einmal rund 10k Spesen drauf, die aufgrund der hohen Reisetätigkeit anfallen und ich auch voll mitnehmen kann

Das ist dann wie 60K fix ohne Reisetätigkeit, das ist für den Anfang eigentlich ganz ok, vor allem wenn man noch fleißig Hotelpunkte und Flugmeilen sammelt.

Geschäftsessen nicht zu vergessen. :-D

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