Unten. Ein Erfahrungsbericht.

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P.S.:

Was ist in deinem Leben nur schief gelaufen

In meinem Leben ist sicher mehr schiefgelaufen als bei dir und dem TE zusammen. Dummerweise zahlt MIR der Staat nix dafür.

Bei mir ist im Leben auch Einiges schief gelaufen bzw. hat mich ordentlich Kohle gekostet.

Trotzdem hilft mir der Staat nicht.

Meine Erfahrung mit dem Staat sagt mir -> verlässt man sich auf den Staat, so ist man verlassen.

Und leider hat dies oftmals auch bei mir gegolten.

Was ich aber eigentlich schreiben wollte, denn ich hatte es bei meinen letzten Post vergessen , ist was zu der Sache mit dem Sozialamt bzw. Ämter allgemein:

Ämter zu besuchen hat generell etwas an sich von den Gang nach Canossa. Und dabei spielt es keine Rolle, ob Sozialamt, Verkehrszulassungsamt, Finanzamt, Bürgerbüro, usw.. Alle behandeln Einen eher schlecht.

Hier meine persönlichen Erfahrungen:

- Sozialamt: Musste mal dorthin um während meines Grundwehrdienste Wohnungsbeihilfe zu beantragen. Wurde dort ähnlich schlecht wie der TE behandelt.

War noch ein weiteres Mal mit ner Freundin ( die aus meiner kurzen Story) dort-> ein schrecklicher Ort.

- Verkehrszulassungsamt: wurde dort behandelt als würde ich nur deren Zeit stehlen.

- Bürgerbüro: Gleiches wie beim Verkehrsamt. Dabei brauchte ich nur neuen Personalausweis. Und das sie laut ihrer Amtsbezeichnung eigentlich für den Bürger da sein sollten-> beschämend.

Aber es gibt auch ein wenig Gutes von Ämtern zu berichten:

- Anmeldung meines Hundes wegen Hundesteuer -> ein sehr netter Beamter.

- Arbeitsamt als ich mich kurzzeitig arbeitslos melden musste. Wegen eines Fehlers meinerseits hätte ich eigentlich kein Geld bekommen dürfen. Dann des Tricks einer Beamtin bekam ich trotzdem welches.

Kommen wir zur Frage; warum sind Beamte in den Ämtern meist mürrisch, schlecht gelaunt, überheblich, anmaßend, usw.?

Ganz einfach. Den ganzen Tag sitzen sie nur in ihren grauen, farblosen Büro und bekommen nix mit, was der Tag Tolles zu bieten hat. Auf Dauer frustriert dies ganz schön. Und darum sind sie, wie sie es sind: graue, farblose Erbsenzähler, welche außerhalb ihres Büros wahrscheinlich kaum was auf die Reihe kriegen.

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Gast selfrevolution

Keine Ahnung wie das in Österreich ist, aber hier werden mit unseren Steuern unter anderem Militär-U-Boote bezahlt, die dann an Israel verschenkt werden mit einem Kostenpunkt von mehreren Milliarden Euro.

Die politische Idiotie dahinter mal weggelassen ist das einfach finanziell auch eine Verschwendung in so einem Ausmaß, bei der so Leute wie z.B. Langzeitstudenten und deren versäumte Steuerzahlungen einfach irrelevant sind. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

Ich weiß nicht, wofür der österreichische Staat sein Geld zu ausgibt, aber es gibt sicher auch hier viel derart viele Ausgaben, dass Sozialhilfeempfänger weniger die Top Kostenpunkte sind. Das nimmt mir zwar einerseits ein Stück weit die Skrupel, andererseits aber macht eine unnötige Ausgabe eine andere nicht legitim.

Es gibt Leute, die schon Millionäre sind, bevor sie volljährig werden. Was soll mir das jetzt sagen? Oder sonst irgendwem? Das ist genausoeine oberflächliche Rumwichserei wie von den Leuten, die die Probleme der Menschen in ihrem Umfeld abwerten weil in Afrika Kinder verhungern.

Das stimmt. Vergleiche sind mit Vorsicht zu genießen. Nur weil es schlimmere Schicksale gibt, heißt das nicht, dass die eigenen Sorgen dadurch verschwinden, und nur weil es größere Erfolge gibt, heißt das nicht, dass die eigenen nichtig sind.

Stimmt, solch Leute wie in Deiner Lage werden von der gesellschaft (außer von ihresgleichen) trocken & wertlos behandelt. Auch ich war früher und bin es teilweise auch heute noch, einer von denjenigen, welche Leute wie Dich verachtet haben. einzigste ausnahme (und die trifft auch auf dich zu); sie haben ne arbeit und können nicht davon allein leben oder sie bemühen sich um Arbeit.

Ich freu mich natürlich, dass du mich persönlich nicht verachtest bzw. verachtet hättest. Das Interessante ist, dass ich im persönlichen Gespräch durchaus öfter höre, dass man nichts gegen mich persönlich hat, weil ich ja (...da ging's immer um Halbwaisenpension und Studienbeihilfe) "eh voll fleißig bin", "eh auf der Uni arbeite", "es bei mir verständlich ist, dass ich nur so wenig arbeite" und so weiter, und würde ich mich jetzt mit Leuten unterhalten, dann würden die wahrscheinlich ähnlich wie du der Ansichtsein, dass es bei mir nicht verwerflich ist, den Staat um Unterstützung zu bitten, weil ich ja tatsächlich nach einem Job suche bzw. eh eine (bzw. zwei) Jobzusage(n) habe.

Allerdings denke ich, dass die meisten Sozialhilfeempfänger durchaus nachvollziehbare Gründe dafür haben; nicht nur nachvollziehbare Gründe dafür, dass sie arbeitslos geworden sind etc. sondern durchaus auch für "Trägheit".

Jeder hat seine Frustrationsgrenzen, und wenn jemand ein Jahr lang auf Jobsuche ist und in diesem Zeitraum wirklich viele Absagen bekommen hat, dann wird diese Schwelle wahrscheinlich überschritten sein, und das Schreiben einer Bewerbung, das Bemühen um eine Arbeitsstelle, wird nicht mehr als potenzieller Ausweg gesehen, sondern eher als eine weitere, sichere Absage. Man wurde schon an die 40 Mal abgelehnt. Warum sollte es jetzt klappen? Und wer nimmt schon jemanden, der ein Jahr lang durchgängig arbeitslos war?

Deine Aussage hatte vor langer zeit auch mal ein Mädel, welche H4 war auf ner party abgelassen. Sie war die gastgeberin und ich wußte nicht das sie H4er ist. Also ließ ich schon gut angetrunken so Einiges über H4er vom Stapel. Und merkte nicht, wie das klima immer frostiger wurde. Irgendwann sagte sie mir, daß sie H4 empfängt und was mir einfiele so schlecht über sie zu reden. Ich hab voll den fettnapf getroffen.

Ich erklärte ihr, daß ich nicht verstehen könne wie menschen so abgammeln können und sich auf kosten der gemeinscheinschaft ausruhen und aushalten lassen.

Sie erklärte mir, wie sie in diese Lage gekommen ist und das sie gern wieder arbeiten würde. ich entschuldigte mich bei ihr, machte ihr das angebot mich nach arbeit für sie umzuhören und dabei beließen wir es an dem abend erstmal

Wenn man jemanden persönlich kennt, die Unstände, die ihn zu dem gemacht haben, der er ist, und die Schwierigkeiten, mit denen er zu kämpfen hat, dann erscheinen sehr viele Menschen als Ausnahme. Wie gesagt: der grundsätzlich faule, egoistische, böswillig den Staat ausnutzende Sozialhilfeempfänger, der aus tiefstem Herzen jede Anstrengung scheut, nicht arbeiten möchte und keine Skrupel dabei hat, "der Gesellschaft auf der Tasche zu liegen" ist ein Mythos. Der ist die Ausnahme.

...löblich übrigens, dass du ihr zu einem Job verholfen hast.

Es gibt nur sehr wenige Leute, welche mit 27 nicht zumindest schon ein wneig was erreicht haben.

Es kommt darauf an, was man für einen Maßstab ansetzt. Menschen haben verschiedene Voraussetzungen. Du klingt nicht wie jemand, dessen Eltern Ärzte, Alwälte oder Top-Unternehmensberater waren. Aber in den Augen des Chefs der Finanzabteilung einer Firma in der Größe der Deutschen Bahn hätte sein Sohn wohl versagt, wenn er Lockführer wird. In den Augen einer Alleinerzieherin, die nie einen Job hatte, deren Mann abgehaut ist und deren erste Tochter momentan auf Entzug ist, weil sie, nachdem ihr Freund ins Gefängnis gekommen ist, heroinabhängig geworden ist, wärst du wohl der Stolz der Familie.

Menschen wachsen unter unterschiedlichen Voraussetzungen auf und haben mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Ich spreche hier nicht von Statistiken, sondern von dem, was der Grund für Statistiken ist.

Dass "Lesen" keine Gewohnheit ist, mit der man aufwächst, dass Eltern einem ab der AHS-Unterstufe weder helfen können noch einen Nachhilfelehrer bezahlen können, dass die Hauptschäftigung des Freundeskreises Prügeleien mit achsobösen Ausländern sind und man auf der Uni dumm daneben steht, wenn die Leute in der Pause darüber zu diskutieren beginnen, ob Paris oder London schöner ist. Nicht, dass einen das aufhält,... aber es zeigt, dass andere, wenn es darum geht, einen erfolgreichen Lebenslauf aufzubauen, gewisse Vorteile hat, die man nicht hat, die man ausgleichen muss oder andere kreative Lösungen finden muss, um damit umzugehen.

So ist das Leben, und bevor Medoza mir ein "Buhu"-Vorwirft: zu sagen ich bin froh, genau so aufgewachsen zu sein, ist vielleicht übertrieben. Neidisch bin ich schon ein Bisschen. Gleichzeitig kenne ich mittlerweile genügeng Leute (wenn auch v.a. Mädchen), die unter ganz anderen Bedingungen aufgewachsen sind, und die mich ganz anderen Problemen zu kämpfen haben. Ärger zu bekommen, wenn man in der Volksschule mit einem Dreier nach Hause kommt, einen übervollen Stundenplan, weil es pädagogisch wichtig ist, neben der Schule noch Hobbys zu haben, und das sollte nicht "vor der Glotze hängen" sein, sondern ein Instument lernen oder eine Sportart machen ("später wird man den Eltern selbstverständlich dafür danken"), ständig damit leben zu müssen, dass die Eltern den Freund "nicht so wirklich mögen", weil er keine Matura (Abitur) hat oder sich Mitte 20 von den Eltern anhören zu können, dass man mit seiner Dissertation eigentlich schon langsam fertig sein könnte,... das klingt auch nicht angenehm.

Und persönlich bin ich stolz drauf, aufgewachsen zu sein, wie ich aufgewachsen bin. Ja, ich hätte durchaus mehr erreichen können, als ich tatsächlich erreicht habe, und Verzögerungen liegen jetzt nicht notwendigerweise an "sozialen Geburtsfehlern". Jeder kann mal Fehler machen, wie du selbst erlebt hast, als du lernen musstest, mit Geld umzugehen, jeder kann einmal Glück haben, und jeder kann einmal unheimliches Pech haben. Die Obdachlosen, mit denen du dich unterhalten hast, haben dir sicherlich Geschichten erzählt, bei denen du vielleicht durchauch auch Fehlentscheidungen siehst, teilweise aber auch außer "hm,... irgendwie scheiße gelaufen" ihnen nicht wirklich einen großen Vorwurf machen kannst.

Ich hatte damals selbst kaum geld und mußte mit 5 Euro pro Tag klarkommen. Und es ging. Von daher finde ich, daß du es dir mit " ich habe kein Geld. bitte gebt mir etwas." verdammt einfach machst. Kreativität wie du zu Geld kommst und /oder günstig leben kannst ist gefragt. Dann brauchst du auch nicht zum sozialamt.

Es muss nicht jeder den harten Weg gehen. Angenommen, ich wär von Bar zu Bar gelaufen und hätte nach einem Kellner-Job gefragt, der Klassiker. Ich wäre vielleicht sogar fündig geworden. Ich weiß nur nicht, wie schnell ich etwas gefunden hätte, wie schnell ich Geld bekommen hätte, wie viel ich bekommen hatte, und wenn man Pech hat, weil man an das falsche Lokal gerät, das einen verascht, weil man zu lange braucht, um etwas zu finden, weil, weil, weil,... und dann am Monatende die Miete nicht bezahlt ist, dann hat man schlichtweg ein Problem. Ein großes.

Im Gegesatz zu dir habe ich schon die Erfahrung gemacht, das man sich, wenn es finanziell hart auf hart kommt, auf den Staat verlassen kann. Auch auf das Sozialamt. Dennoch ist es, wie du selbst erlebt hast, ein unschöner Ort, an dem einen mit Respektlosigkeit begegnet wird, was ich nicht in Ordnung finde. Dennoch ist es besser, als am Ende, wenn man Pech hat, die Wohnung zu verlieren. Ich gehe da lieber auf Nummer sicher (gut ich hätte mir im Fall der Fälle auch Geld von Freunden und Familie borgen können, aber das wollte ich nicht).

Es ist aber nur ein Pamphlet, wo man vorher schon weiß, was du mit deiner linken Ideologie sagen willst und was du anprangern wirst. Also schlichtweg langweilig für den Leser. Deswegen taugt es auch weder literarisch (außer eben politisch), noch als Reportage.

Naja, schön, wenn du's langweilig und literarisch untauglich findest. Soll so sein, man trifft weder vom Stil her noch inhaltlich den Geschmack eines jeden. Dass der Text politisch aufgeladen ist, macht ihn nicht grundsätzlich schlechter, und eine linksideologische Konnotation ist genau das, was sie ist: linksideologisch. Jemand der politisch gegen Linke steht, der wird damit ein Problem haben, egal wie gut oder schlecht der Text ist, ob es sich um einen Liedtext, ein Gedicht, einen Witz oder sonstwas handelt. Und das ist auch okay ist. Damit will ich nicht sagen, dass man nicht diskutieren kann, aber: "Dein Text ist linksideologisch (mit den entsprechenden Implikationen" ist ein ziemlich schwacher Vorwurf. Ich meine... "ja ist er. Na und?"

Es gibt dieses Sprichwort, dass die besten Knechte diejenigen sind, die sich selbst welche halten dürfen. Ganz nach Tarantino formuliere ich um: die herablassendsten Herren sind die, die Knechte sind. Wer bist du, kleiner Mann, der du mir am Telefon erzählst, ich hätte keinen Wert für die Gesellschaft?

Das ist das Menschenbild unseres Sozialhelden... er ist eben auch nur ein Partikularist, dem es nur um seine eigenen Interessen geht.

Touché, "kleiner Mann" ist tatsächlich abwertend. Negativ, und da spricht eine gewisse Arroganz aus mir heraus, die unter anderem daher kommt, dass der Kerl respektlos mir gegenüber ist. Ich denke, wenn jemand einem gegenüber respektlos ist, dann ist es verständlich, dass man eine persönliche Abneigung gegenüber dieser Person hat.

Was das "Herren und Knechte" betrifft, das ist ein Gedankengang, der ausdrückt, dass wir alle Diener des System sind. Auch diejenigen, die innerhalb des Systems "oben" stehen, sind den Regeln des System unterworfen. Sie sind es nicht, die die Regeln machen. Sie tragen nicht die Verantwortung dafür, dass es ist, wie es ist. Was darauf folgt, das weiß icht nicht - wahrscheinlich, dass man ihnen nicht vorwerfen kann, dass sie oben sind. Ich denke aber, dass man dennoch Respekt einfordern kann.

Dass ich mit meiner Kritik nur auf meinen eigenen Vorteil aus bin, dass ich rein egoistische Ansprüche stelle, ist allerdings unbegründet, weil ich ja a) Geld bekommen habe, b) sowieso in ein paar Wochen zu arbeiten beginne (gut, ds wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht) und vor allem c) dieser Beitrag überhaupt nichts dazu beigestragen hat, dass ich Geld bekomme.

In meinem Leben ist sicher mehr schiefgelaufen als bei dir und dem TE zusammen. Dummerweise zahlt MIR der Staat nix dafür.

...naja, scheiße gelaufen? Ich kenn' das deutsche System nicht, aber ich finde das österreichische ziemlich gut. Es gibt sehr unangenehme Lücken und Absurditäten (hätte ich beispielsweise einen Job, bei dem ich 400 Euro verdiene, müsste ich mich dem Arbeitsmarkt dennoch 40 Studnen zur Verfügung stellen und entsprechende Kurse besuchen, woraus folgt, dass ich meinen Job wohl an den Negel hängen müsste), aber im Großen und Ganzen habe ich nicht den Eindruck, dass es einen finanziell im Stich lässt.

Kann sein, dass das deutsche schlechter ist, kann sein, dass man leichter durch den Rost fällt, kann sein, dass bei dir mehr schief gelaufen ist, als bei mir (ist sogar sehr wahrscheinlich, weil ich bisher eigentlich immer ziemliches Glück hatte), aber das ist doch geradezu ein Zeichen dafür, dass etwas mit dem (deutschen) System nicht stimmt. So gesehen kommt es mir fast vor, als würde der - in gewisser Hinsicht berechtigte - Neid aus dir sprechen. Aber daran, dass der Staat dir nichts gibt, sind nicht diejenigen Schuld, die etwas bekommen, sondern es ist das Sozialamt, das die Entscheidung getroffen hat, dich nicht zu unterstützen.

Ämter zu besuchen hat generell etwas an sich von den Gang nach Canossa. Und dabei spielt es keine Rolle, ob Sozialamt, Verkehrszulassungsamt, Finanzamt, Bürgerbüro, usw.. Alle behandeln Einen eher schlecht.

Kommen wir zur Frage; warum sind Beamte in den Ämtern meist mürrisch, schlecht gelaunt, überheblich, anmaßend, usw.?

Ganz einfach. Den ganzen Tag sitzen sie nur in ihren grauen, farblosen Büro und bekommen nix mit, was der Tag Tolles zu bieten hat. Auf Dauer frustriert dies ganz schön. Und darum sind sie, wie sie es sind: graue, farblose Erbsenzähler, welche außerhalb ihres Büros wahrscheinlich kaum was auf die Reihe kriegen.

Das kann sein. Allerdings gibt es teilweise auch systematischere Respektlosigkeiten, die nicht an den einzelnen mitarbeitern liegen:

- Dass man während der Mittagspause keine Nummer ziehen kann, sodass man nicht einfach eine ziehen kann und nach der Pause wieder kommt, sondern erst nach der Pause ziehen kann, um dann noch später zu kommen.

- Dass man nicht alleine im Büro der Sozialarbeiter gelassen werden darf, was mangelnde Vertrauenswürdigkeit unterstellt.

...und dann einige Sachen, die ich nicht in dem Text angesprochen habe, weil es eben ein Erfahrungsbericht ist, und kein Sachtext, der sich mit den systematischen Respektlosigkeiten beschäftigt, die sich aber in diversen Gesetzeslücken ausdrücken, beispielsweise, dass keine Rücksicht auf eventuell bereits vorhandene Teilzeitjobs genommen wird, die zwar Geld einbrignen, aber alleine einfach nicht genug sind oder dass das Einkommen aller im Haushalt befindlichen Personen für die Berechnung eines Anspruch miteinbezogen wird, unabhängig davon, in welcher Beziehung man zu diesen Personen steht (und selbst, wenn es nicht für die Berechnung herangezogen werden würde, sondern nur als Information verlangt wird, kann es sehr unangenhm sein, die WG-Mitbeohner darum zu bitten, einem ihre Einkommensnachweise und dergleichen zukommen zu lassen).

Aber es kann schon stimmen, dass auf den meisten Ämtern eine gewisse Respektlosigkeit vorherrscht, wobei ich die Mitarbeiterin am Magistrat sehr nett fand, als ich mit meiner Oma dort war, um einen Reisepass für sie zu machen, bei der Polizei war es auch noch einigermaßen in Ordnung, als ich mit mein Leumundszeugnis abgeholt habe, und meinen Besuch beim Finanzamt, wo ich vor vielen Jahren einmal einen Steuerausgleich gemacht habe, habe ich auch nicht negativ in Erinnerung. Sogar beim Arbeitsamt war es ... am Amt selbst zumindest ganz okay. Das Sozialat ist in dieser Hinsicht so ziemlich die schlimmste Institution, die ich bisher erlebt habe.

bearbeitet von selfrevolution
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Ich hab nur den Eingangspost gelesen, den Rest wollte ich mir nicht geben.

Der Text ist lächerlich. Aber schon wieder so lächerlich, dass er ganz unterhaltsam war.

Stilistisch nicht sooo schlecht, nur die permanente Mitleidsmasche nervt gewaltig.

Inhaltlich erspare ich mir jeden Kommentar.

Und ich weiß besser als du was "unten" ist. Aber egal.

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Dass der Text politisch aufgeladen ist, macht ihn nicht grundsätzlich schlechter, und eine linksideologische Konnotation ist genau das, was sie ist: linksideologisch. Jemand der politisch gegen Linke steht, der wird damit ein Problem haben, egal wie gut oder schlecht der Text ist, ob es sich um einen Liedtext, ein Gedicht, einen Witz oder sonstwas handelt. Und das ist auch okay ist. Damit will ich nicht sagen, dass man nicht diskutieren kann, aber: "Dein Text ist linksideologisch (mit den entsprechenden Implikationen" ist ein ziemlich schwacher Vorwurf. Ich meine... "ja ist er. Na und?"

Das macht den Text aber eben auch nicht grundsätzlich literarisch (wertvoll). Was du zu glauben scheinst.

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Gast a1b2c3

In meinem Leben ist sicher mehr schiefgelaufen als bei dir und dem TE zusammen. Dummerweise zahlt MIR der Staat nix dafür.

Und ich weiß besser als du was "unten" ist. Aber egal.

Na da bin ich aber gespannt, erzählt doch mal.

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Bist du denn Facharzt für Psychiatrie? Sonst bist du wohl leider kaum qualifiziert, dir das anzuhören.

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Gast selfrevolution

Aber mir ist gerade danach, diesen Schrott einmal euch hinzuschmeißen, und zu schauen, was passiert.

Nicht, dass ich ein konkretes Ziel mit dem Beitrag hatte, auch wenn zumindest die Kritik jetzt nicht überraschend ist. Ich find' das Gespräch insgesamt gar nicht einmal so unintressant. Es geht um Werte (wie kann odr soll man mit Menschen umgehen? Wer hat was verdient?), gesellschaftliche Verpflichtungen (was bin ich verpflichtet für den Staat, für meine Mitmenschen etc. zu tun?), um Gerechtigkeit,...

Aber auch wenn der Ausgangstext es vielleicht provoziert, und auch wenn ich in meiner Rechtfertigung damit angefangen habe (also ... sorry), is' es wahrscheinlich keine so gute Idee, jetzt einen Wettbewerb daraus zu machen, wem es im Leben schlechter gegangen ist. Dann würden wir vielleicht wirklich alle samt im Selbstmitleid ertrinken.

Eine Beobachtung will ich aber mal wieder banal in den Raum schmeißen: sofern man annimmt, dass der Ausgangtext "voller Selbstmitleid" ist oder, wie ich es eher ausdrücken würde, die Perspektive eines (nach subjektivem Befinden) Leidtragenden darstellt, ist es doch interessant, dass die Antworten aus Berichten oder Verweisen auf eigene Leidenserfahrungen bestehen. Wie man in den Wald ruft, so kommt es zurück: in diesem Fall darin, dass andere argumentieren, dass es ihnen auch schlecht bzw. noch viel schlechter gegangen ist.

Jetzt kann man sagen, dass sich vielleicht durch den Thread vor allem diejenigen "angesprochen" fühlen, die sich irgendwie einfühlen können, die eine Relation herstellen können, die zumindest in gewisser Hinsicht wissen, worum es geht.

Man könnte auch sagen, dass durch den Thread eigene Leidenserfahrungen wiedererinnert und auf eine gewisser Art und Weise wiedererlebt werden. In der "mir ging es viel schlechter als dir"-Reihe könnte man sagen, dass es ein Verfallen in die Opferrolle ist; vielleicht eine Art "Wiederaufnehmen" einer eins abgelegten (oder vielleicht auch nie abgelegten) Verhaltensweise bzw. Rolle.

Was die Begründung dafür aber auch ist, wenn man den Ursprungstext als selbstmitleidig versteht, dann ist es schon verblüffend, wie "ansteckend" dies doch ist, wie man beginnt, einander durch das Opferdasein zu überbieten (wer ist das bessere Opfer?).

...wieder weiß ich jetzt nicht, was ich daraus für eine Konsequenz schließen kann. Misstände nicht mehr anzusprechen, Respekt nicht mehr einzufodern, das halte ich auch nicht für richtig. Aber was das offenbar in manchen Leuten auslöst ist auch nicht so toll. Das liegt sicher auch an der Art und Weise, wie dies angesprochen worden ist. Immerhin habe ich nicht die rationale Ebene angesprochen, ich habe keinen argumentativen Text geschrieben, weshalb dieses und jenes problematisch ist. Ich habe in dem Erfahrungsbericht "nachleben lassen" - jetzt rein "literarisch", was ja nicht heißt, dass das tatsächlich "berührend" für irgendwem war.

Der Gedanke zur "Ansteckung" kam mir beim Lesen der Erneuerung der Regeln in der Beziehungskiste:

Die größte Regeländerung ist, dass wir ab sofort jegliche Threads schließen die mit Ex-Back zu tun haben.

[...]

Mit den neuen Regeln wollen wir hier eine neue Dynamik rein bringen, der Flut an Ex-Threads einhalt gebieten und den Leuten wieder mehr Spaß beim lesen der Beziehungskiste verschaffen. Und der wohl wichtigste Punkt, die Leute sind hier um was zu lernen, über Verführung zu lernen. In 20 - Seitigen "Ich habe Recht"-Threads ist das leider kaum möglich, da diese voll von Komplexen sind die auf andere User projiziert werden.

Creal schreibt hier von Komplexen, die auf andere User projiziert werden. Also ein Stück weit könnte die Dynamik, die sich hier ergeben hat eine ähnliche sein, wie sie von Creal für das Beziehungs-Forum angesprochen ist, und so eine Bestärkung der neuen Regeln sein.

...gut, damit will ich jetzt nicht sagen, dass ich voller Komplexe bin und andere damit angesteckt habe. Ich doch nicht. Zumindest würd' ich das nicht zugeben. :rolleyes:

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Es ging ja nicht um "mir geht/ging es noch viel schlechter als dir" sondern "mir geht/ging es noch viel schlechter als dir, aber ich bin nie zum Staat gerannt und habe die Hand aufgehalten."

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Gast selfrevolution

Es ging ja nicht um "mir geht/ging es noch viel schlechter als dir" sondern "mir geht/ging es noch viel schlechter als dir, aber ich bin nie zum Staat gerannt und habe die Hand aufgehalten."

...jetzt weiß ich wieder, was mir daran so aufstößt. Wenn du selbst um Sozialhilfe angesucht hast und abgelehnt wurdest, dann bist du von deiner Motivation her um nichts "besser" als ich, bloß wurde mir die Hilfe gewährt und dir nicht. Das ist bloßer Neid.

...wenn es dir schlechter ging als mir, du aber nicht um Hilfe gebeten hast, dann ist das deine Sache, deine Entscheidung; nicht meine.

Ich kenne (eine handvoll) Leute, die sich lieber im Jänner den Strom und die Heizung abgedrehen lassen, als dass sie (die Familie, denn die betroffene Person ist in eine der Lücken des Mindestsicherungsgesetzes gefallen) um Hilfe bitten. Dahinter steht ein gewisser Stolz. Zu viel Stolz aber ist Dummheit, man wartet zu lange, um andere einfach nur zu fragen: "Kannst du mir 400 Euro für die Miete borgen?", man geht zu lange davon aus, dass man "eh gleich morgen" einen Job bekommt, bei dem man das Geld sofort bekommt und geht deshalb nicht zum Sozialamt, und dann kommt auch schon der neue Monat, die Miete ist fällig, und man kann sie nicht zahlen, weil man zu stolz war, um rechtzeitig um Hilfe zu bitten.

Wenn es jemandem so schlecht geht, er aber nicht um Hilfe bittet, dann ist das in Ordnung. Dann soll er es mir aber nicht vorwerfen, wenn ich das tue bzw. wenn ich die Hilfe annehme, auf die ich von Staats wegen sogar Anspruch habe. Ich ziehe es vor klug statt stolz zu sein. Und ich wäre mir auch nicht so sicher, ob jemand wirklich so gut weiß, was es heißt "unten" zu sein, wenn er zu stolz ist, um um Hilfe zu bitten. Allzu viel Stolz kann man sich nämlich nicht leisten, wenn die Heizung abgedreht wird.

Kann sein, dass sich mancher ihrer Selbstständigkeit derart unsicher sind, dass sie sich diese ständig erneut beweisen müssen. Ich steh' eher auf eine warme Mahlzeit als "den Beweis, dass ich es auch ohne Hilfe kann".

Dasselbe gilt im Übrigen für "moralisches Pflichtgefühl dem Staat und der Gesellschaft gegenüber". Bevor ich auf der Straße lande oder meinetwegen "nur" mit 13000 Euro Schulden leben soll, bin ich lieber der Bösewicht. Wenn ich mal hoch verschuldet oder auf der Straße bin, sind Staat und Gesellschaft)übrigens auch nicht ganz so nett zu mir.

bearbeitet von selfrevolution
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Wenn du selbst um Sozialhilfe angesucht hast und abgelehnt wurdest, dann bist du von deiner Motivation her um nichts "besser" als ich, bloß wurde mir die Hilfe gewährt und dir nicht. Das ist bloßer Neid.

...wenn es dir schlechter ging als mir, du aber nicht um Hilfe gebeten hast, dann ist das deine Sache, deine Entscheidung; nicht meine.

Als ich Student war, so wie du, habe ich mit null Euro gestartet.

Heute habe ich keinen Anspruch auf Sozialleistungen, weil mein "Schonvermögen" zu hoch ist.

Woher kommt das Schonvermögen?

Weil ich:

a) als Student immer gearbeitet habe

b) das Geld nicht in irgendwelchen Wiener Studentenkneipen auf den Kopf gehauen habe

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