Negative Form von Social Proof

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Hallo,

langsam wird es für mich mal an der Zeit, mal einige meiner Schwierigkeiten zu offenbaren. Ich fasse mich erstmal

kurz. Ich habe schwere Probleme mit anderen Menschen, ich bin seit jeher Außenseiter gewesen, bin in der Schule

jahrelang gemobbt worden bis hin zu Gewaltanwendung, dazu kommen jede Menge anderer Probleme. Ich bin jahrelang

weitestgehend in Isolation gewesen, hatte keine Freunde, war nie Teil einer Gruppe und konnte in meiner Schulzeit auch

keine sexuellen Erfahrungen machen. Die halten sich bis jetzt (bald 27) auch sehr in Grenzen, ich hatte noch nie Sex,

nur eine Erfahrung vor einigen Jahren, die sehr an mir nagt.

Soviel zur Vorgeschichte. Mein Problem heute ist u.a., daß ich mich überall zum Deppen mache. Ich habe vor einigen

Jahren angefangen, auf Leute zuzugehen, dies aber leider in einer extremen Art, die die Leute dazu treibt, sich von

mir zurückzuziehen. Ich bin sehr aufdringlich und extrem needy, ich will mich in Gruppen integrieren (an der Uni),

aber ich komme nirgendwo rein. Alle anderen um mich herum sind in Gruppen, als wäre es das normalste auf der Welt, man

redet miteinander, geht gemeinsam essen, geht gemeinsam feiern usw.. Wenn ich versuche, da reinzukommen, stelle ich

mich immer sehr blöd an und vertreibe alle von mir.

In den letzten Monaten habe ich als extremer KJ viel über die Mindsets, die hinter PU stehen, gelernt, und mir wird

heute vieles klar, was ich falsch gemacht habe. Zu Beginn meiner Annäherung an Menschen habe ich attraktive Frauen an

der Uni angeglotzt, sie versucht anzulächeln, woraufhin sie weggeguckt haben, bis hin dazu, daß das obligatorische

Gekicher und Gegacker losgeht, wenn man mich sieht, wenn ich etwas sage, wenn ich sie angucke etc.. Es ist auch so,

daß ich den Blickkontakt nie halten konnte (und kann), wenn ich angesehen werde, gucke ich instiktiv sofort weg. Ich

habe Angst.

Ich habe auch Approaches gemacht seinerzeit, habe versucht, viele Leute anzusprechen, natürlich auch die Frauen, aber

ich konnte mich nirgendwo integrieren und bin jetzt überall der komische Depp und Außenseiter.

Meine Frage heute dreht sich um diese Form des negativen Social Proofs. Mein Selbstwertgefühl ist prinzipiell absolut im Keller. Meine AA ist in schwindelerregende Höhen gestiegen und ich traue mich kaum noch, überhaupt mit irgendjemandem zu reden, weil es sich für mich, wenn ich es denn mal tue, so anfühlt, als ob ich sowieso wieder einen auf den Deckel kriege. Wie soll ich mein Verhalten ändern in einem Umfeld, in dem ich als Außenseiter, Depp, Idiot, der süße quasi-12jährige mit den goldigen Approaches gelte (der im Moment leider auch wieder übergewichtig ist)? In dem auch Leuten, die mich nicht kennen, von allen erzählt wird, was für ein Psycho ich sein muß? Die kleinste Verhaltensänderung wird, wenn ich es richtig sehe, in einem Sturm an shit-test-förmigen Reaktionen münden, denen ich einfach nicht standhalten kann. Versage ich bei diesen Kongruenztests, untermauert das doch meinen Psycho-Status nur noch mehr ("guck mal, der ist ja niedlich"). Außerdem gibt es da einige sehr komische "Alphas", die mich öfters "geamoggt" haben und ich fühle mich sehr schwach und weiß nicht, wie ich dem standhalten soll, denn sie sind gegen mich und die anderen folgen ihnen in der Hinsicht nur zu gerne. Ich bin in der Hinsicht ganz alleine. Ich gegen sie alle - wie soll ich das durchstehen? Und warum eigentlich, ich will kein Außenseiter sein, ich möchte Teil der Gruppe werden, aber ich habe das Gefühl, ich brauche es gar nicht erst zu versuchen, an der Uni irgendeine Form von Integration oder sogar approach zu versuchen, weil mir eine Art unauslöschliches "Achtung-fernhalten- Wasserzeichen" imprägniert wurde. Hat hier Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir vielleicht den einen oder anderen Ratschlag geben? Es wird kein Weg an einer Verhaltensänderung vorbeiführen, ich muß aber die nächsten Jahre wohl in diesem Umfeld bleiben.

Viele Grüße

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Hi,

als ehemals ähnlich Betroffener werd ich versuchen dazu was beizutragen...

Einen Großteil meiner Schulzeit war auch durch extrem Mobbing in übelster Form geprägt (natürlich auch begleitet von diversen anderen massiven Problemen). Wirklich "gebessert" hat es sich erst in der Oberstufe, und es hat mich sehr viel Eigeninitiative und Kraft gekostet (abgesehen davon daß die Folgen leider noch sehr sehr lange nachwirken, bitter). Einen wirklich sauberen Schnitt kann man aber wohl fast nur durch einen Umgebungswechsel schaffen. Zu sehr sind die lieben Mitmenschen dann doch leicht in bequemem Schubladendenken verhaftet, wenn sich da jemand versucht rauszumachen wird es oft nur schwer akzeptiert (eine Erfahrung die ich schon öfters gemacht habe). Das ist auch der Kern des Problems, die ganze Sache "vor Ort" drehen zu wollen mit Eigeninitiative. Entscheidene Schlußfolgerung ist aber, lösen und verbessern kann man eine solche Situation wohl nur allein von innen heraus!!! Der unbedingte Wille muß da sein, von Nackenschlägen darf man sich nicht irritieren lassen. Schließlicxh ist alles besser, als der Zustand davor, oder?

Mein Problem heute ist u.a., daß ich mich überall zum Deppen mache. Ich habe vor einigen

Jahren angefangen, auf Leute zuzugehen, dies aber leider in einer extremen Art, die die Leute dazu treibt, sich von

mir zurückzuziehen. Ich bin sehr aufdringlich und extrem needy, ich will mich in Gruppen integrieren (an der Uni),

aber ich komme nirgendwo rein. Alle anderen um mich herum sind in Gruppen, als wäre es das normalste auf der Welt, man

redet miteinander, geht gemeinsam essen, geht gemeinsam feiern usw.. Wenn ich versuche, da reinzukommen, stelle ich

mich immer sehr blöd an und vertreibe alle von mir.

Ist es bei Tageslicht betrachtet wirklich genau so? Kann es nicht auch sein daß Du in Anbetracht negativer Erfahrungen alles noch schwärzer und lächerlicher siehst als es ist? Ansonsten, keine Ideen es ruhiger oder langsamer anzugehen?

Meine Frage heute dreht sich um diese Form des negativen Social Proofs. Mein Selbstwertgefühl ist prinzipiell absolut im Keller. Meine AA ist in schwindelerregende Höhen gestiegen und ich traue mich kaum noch, überhaupt mit irgendjemandem zu reden, weil es sich für mich, wenn ich es denn mal tue, so anfühlt, als ob ich sowieso wieder einen auf den Deckel kriege.

Entweder Du läßt Dich von Deiner Angst beherrschen oder Du tust es dennoch... Überwinden, so schwer es scheinen mag, kannst Du Dich nur selbst.

Die kleinste Verhaltensänderung wird, wenn ich es richtig sehe, in einem Sturm an shit-test-förmigen Reaktionen münden, denen ich einfach nicht standhalten kann.

Da mußt Du durch... Es ist unbequem, es irritiert wenn sich jemand stark verändert. Je länger Du wartest, umso mehr wirst Du es später bereuen untätig geblieben zu sein.

Außerdem gibt es da einige sehr komische "Alphas", die mich öfters "geamoggt" haben und ich fühle mich sehr schwach und weiß nicht, wie ich dem standhalten soll, denn sie sind gegen mich und die anderen folgen ihnen in der Hinsicht nur zu gerne. Ich bin in der Hinsicht ganz alleine. Ich gegen sie alle - wie soll ich das durchstehen? Und warum eigentlich, ich will kein Außenseiter sein, ich möchte Teil der Gruppe werden, aber ich habe das Gefühl, ich brauche es gar nicht erst zu versuchen, an der Uni irgendeine Form von Integration oder sogar approach zu versuchen, weil mir eine Art unauslöschliches "Achtung-fernhalten- Wasserzeichen" imprägniert wurde. Hat hier Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir vielleicht den einen oder anderen Ratschlag geben?

Es wird kein Weg an einer Verhaltensänderung vorbeiführen, ich muß aber die nächsten Jahre wohl in diesem Umfeld bleiben.

Nichtsdestotrotz, ich denke in Deiner Situation wäre ein Ortswechsel vielleicht mehr als eine Chance. Keine Möglichkeit auf einen Studienortswechsel? Vorsicht, Ausreden zählen auch hier nicht!;)

Grundsätzlich (d.h. für Dich selbst) wäre eine Änderung von innen aber die bessere Lösung. Stichwort "Weglaufen vor Problem". Wenn Du in Deinem Umfeld bleiben willst, kommst Du sowieso nicht herum Dich besser anzupassen. Für Deine eigene Entwicklung und (mehr) Akzeptanz...

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Einen Großteil meiner Schulzeit war auch durch extrem Mobbing in übelster Form geprägt (natürlich auch begleitet von diversen anderen massiven Problemen). Wirklich "gebessert" hat es sich erst in der Oberstufe, und es hat mich sehr viel Eigeninitiative und Kraft gekostet (abgesehen davon daß die Folgen leider noch sehr sehr lange nachwirken, bitter). Einen wirklich sauberen Schnitt kann man aber wohl fast nur durch einen Umgebungswechsel schaffen. Zu sehr sind die lieben Mitmenschen dann doch leicht in bequemem Schubladendenken verhaftet, wenn sich da jemand versucht rauszumachen wird es oft nur schwer akzeptiert (eine Erfahrung die ich schon öfters gemacht habe). Das ist auch der Kern des Problems, die ganze Sache "vor Ort" drehen zu wollen mit Eigeninitiative. Entscheidene Schlußfolgerung ist aber, lösen und verbessern kann man eine solche Situation wohl nur allein von innen heraus!!! Der unbedingte Wille muß da sein, von Nackenschlägen darf man sich nicht irritieren lassen. Schließlicxh ist alles besser, als der Zustand davor, oder? (...) Nichtsdestotrotz, ich denke in Deiner Situation wäre ein Ortswechsel vielleicht mehr als eine Chance. Keine Möglichkeit auf einen Studienortswechsel? Vorsicht, Ausreden zählen auch hier nicht!;)

Hallo!

Danke für Deine Antwort. Du hast prinzipiell Recht damit, daß ein Ortswechsel ein sinnvoller Zug wäre. Das Problem dabei ist, daß ich noch lange nicht entwickelt genug wäre, um im neuen Ort nicht in genau die selbe Lage zu verfallen. Ich habe solche Wechsel schon durch, zwar nicht direkt mit dem Ort, aber mit einem Wechsel des Kreises der Leute, in dem ich mich bewegte. Also, verschiedene Fachbereiche, verschiedene "Cliquen" von einzelnen Freunden etc.. Und überall kommen nach kurzer Zeit die gleichen Probleme, vielleicht nicht so stark wie an der Uni wo ich vor zwei Jahren diese Aktionen gestartet habe, aber mir fehlt dennoch die Fähigkeit, mich ohne Aufdringlichkeit zu integrieren. Deshalb kommt für mich momentan nur der Wechsel von innen in Betracht. Außerdem habe ich noch nicht damit angefangen, einfach so Leute anzusprechen, die ich noch nicht kenne (also auf der Straße oder in Clubs etc). Das wäre ein nächster Schritt.

Studienortswechsel kommt im Moment leider nicht in Betracht, weil ich die Kombination, die ich jetzt studiere, nur hier zu Ende studieren kann :/

Ist es bei Tageslicht betrachtet wirklich genau so? Kann es nicht auch sein daß Du in Anbetracht negativer Erfahrungen alles noch schwärzer und lächerlicher siehst als es ist? Ansonsten, keine Ideen es ruhiger oder langsamer anzugehen?

Heute bin ich sicherlich weiter als vor zwei Jahren. Die negativen Reaktionen der Leute sind nicht mehr so heftig, wie sie es seinerzeit noch waren, aber eine halbwegs deutliche Ausgrenzung ist immer noch da. Ich spüre die IODs ein wenig früher und höre dann auf, mich aufzudrängen. Das hilft, aber daß ich massenweise IODs ernte, hat nicht noch nicht verändert. Mittlerweile weiß ich jedoch ansatzweise, wie ich meine neediness ein wenig unterdrücken kann. Ich glaube, ich werde es mir noch so mit einigen Kreisen verhunzen, bis ich da einigermaßen eine Kalibrierung hinkriege.

Entweder Du läßt Dich von Deiner Angst beherrschen oder Du tust es dennoch... Überwinden, so schwer es scheinen mag, kannst Du Dich nur selbst. Da mußt Du durch... Es ist unbequem, es irritiert wenn sich jemand stark verändert. Je länger Du wartest, umso mehr wirst Du es später bereuen untätig geblieben zu sein.

Ich bin in einigen Teufelskreisen gefangen, die ich durchbrechen muß. Wenn ich das Gefühl habe, mit den Folgen einer erdachten Katastrophe umgehen zu können, könnte ich auch mehr aus mir herausgehen. Aber so, wie es jetzt ist, tut es mir einfach nur schrecklich weh und ich laufe davon. Da muß ich irgendwie ansetzen. Denn Du hast Recht.. Heute bereue ich schon, daß ich vor zwei Jahren nicht schon Dinge anders getan habe. Mir dämmert es, daß es nichts bringt, den ganzen Tag vor dem PC zu sitzen und mir Mist reinzuziehen. Ich muß irgendwie aktiv werden.

Viele Grüße

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Heute bin ich sicherlich weiter als vor zwei Jahren. Die negativen Reaktionen der Leute sind nicht mehr so heftig, wie sie es seinerzeit noch waren, aber eine halbwegs deutliche Ausgrenzung ist immer noch da. Ich spüre die IODs ein wenig früher und höre dann auf, mich aufzudrängen. Das hilft, aber daß ich massenweise IODs ernte, hat nicht noch nicht verändert.

Allerdings: Die Gefahr auch IODs zu sehen, wo gar keine sind, solltest Du immer im Hinterkopf behalten. Über lange Zeit eine Dauerfeuer aus Negativem kann die eigene Wahrnehmung auf Dauer in die Irre führen, das sag ich aus eigener Erfahrung. Man bleibt wohl immer irgendwie skeptisch...

Ich glaube, ich werde es mir noch so mit einigen Kreisen verhunzen, bis ich da einigermaßen eine Kalibrierung hinkriege.

Hehe den Begriff liebe ich, und benutze das unter Selbstkalibrierung schon seit vielen Jahren, kein Kindergeburtstag wenn man neben der Spur ist wie ich;) Spaß beiseite, kann schon sein daß dabei noch einioges schiefgeht. Aber auch hier, zur Verbesserung der Situation gehts nicht anders!

Ich bin in einigen Teufelskreisen gefangen, die ich durchbrechen muß. Wenn ich das Gefühl habe, mit den Folgen einer erdachten Katastrophe umgehen zu können, könnte ich auch mehr aus mir herausgehen. Aber so, wie es jetzt ist, tut es mir einfach nur schrecklich weh und ich laufe davon. Da muß ich irgendwie ansetzen. Denn Du hast Recht.. Heute bereue ich schon, daß ich vor zwei Jahren nicht schon Dinge anders getan habe. Mir dämmert es, daß es nichts bringt, den ganzen Tag vor dem PC zu sitzen und mir Mist reinzuziehen. Ich muß irgendwie aktiv werden.

Auch wenn Du es wissen wirst, Du (zer)denkst zuviel. Und andere können viel reden oder in den Arsch treten, handeln und aktiv werden mußt Du von innen heraus. Auch wenn ich mich wiederhole, nicht die Zeit verschwenden...

Bye

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Habe auch jahrelang unter Mobbing gelitten,in der Mittel-sowie in der Oberstufe und auch 5 Schulwechsel allein 2 davon in der Oberstufe haben mich immer in die selbe Situation gebracht.Habe dadurch oft an meinen sozialen Fertigkeiten gezweilft,vor allem wie auch bei dir bezüglich der Integration in Gruppen.

Leute bzw. Gruppen sind wenn dann immer auf mich zugegangen und diese waren dann meistens selbst auch Mobbingopfer.Hatte immer sehr gute Schulleistungen,eigentlich ab der 7. Klasse immer Klassenbester,was natürlich schon erstmal sehr viele Neider anzieht.Dazu kam,dass ich Alphas immer gemieden habe und mich durch die nie wirklich habe beeindrucken wollen oder befrienden wollen.Auch das hat mir dann natürlich die Alpha-clique auf den Hals gejaggt.

Habe mich dann irgendwie immer noch dazu motivieren können viel für die Schule zu machen und auch leider meinen Freundeskreis und das soziale Umfeld stark vernachlässigt.Das alles und vor allem,dass mir das an jeder Schule so passiert ist,sehr wahrscheinlich auch da ich ein Einzelgänger bin und ich es eher anstrenged finde mit Menschen zu interagieren,hat mich dazu gebracht Menschen von anfang an als lästig bis feindlich anzusehen.

Das ist natürlich ne scheiß Einstellung,vor allem für Pickup,aber bin daran das zu revidieren,mit Erfolg.

Ein Ortswechsel bringt dir kurzzeitig vielleicht was aber wie du schon selbst sagst,die Probleme bleiben die gleichen und lösen tun sie sich nicht von alleine.Wobei ich auch nicht so ganz verstehe wieso du dich direkt in eine Gruppe integrieren willst.Ein paar gute Kontakte an der Uni reichen doch auch schon oder kommen die da direkt in Gruppen von 20 Leuten an?Naja muss dazu sagen,dass ich eben dadurch das ich oft in keiner Gruppe war,ein sehr leichtes Ziel für andere darstellte,aber nur in der Gruppendynamik unterzugehen um keinen Stress mit anderen zu bekommen,halte ich auch für schwachsinnig.

Und approachen musst du ja nicht unbedingt an der Uni.Da fallen mir spontan hunderte Orte ein,wobei ich auch noch weit davon entfernt bin das da umzusetzen.

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Hallo Lunik,

sich in bestehende Gruppen zu integrieren ist extrem schwer.

Wie wäre es mit neuen Gruppen, vor allem zum jetzigen Semesterbeginn hin.

Schon mal an einen Sprachkurs gedacht?

Ich habe ebenfalls einen Studienortwechsel durchgemacht und Monate gebraucht um mich halbwegs zu integrieren.

An der Uni siehst Du immer die gleichen Gesichter.

Am Anfang reicht es, dass die Leute wissen, dass Du existierst.

Geh nur kurz in die Gruppen rein. Frag z.B. wo die nächste Vorlesung stattfindet.

Das weckt Neugier.

Setzt Dich jeden Tag wo anders hin.

Melde Dich in den Vorlesungen, wenn Deine Antworten Dich nicht zum Streber oder Deppen machen.

Bei guten Antworten fällst Du positiv auf.

Sprich dann mit einzelnen Menschen. Anfangs kurzer Small-Talk.

Ideal ist es, wenn die Person gelangweilt in der Ecke steht.

Bei bekannten Gesichtern führst Du immer längere Gespräche.

Du kannst auch ein Gespräch anfangen mit "ich habe Dich jeden Tag gesehen, jedoch noch nie mit Dir gesprochen."

Wenn Du ein bekanntes Gesicht siehst, mit dem Du schon länger gesprochen hast, kannst Du in die Gruppe hineingehen.

NR: Hallo Peter. (Rein in die Gruppe). Ich bin NeRom

Gruppe: Woher kennt ihr Euch

NR: Wir haben über das Mensa-Essen gesprochen. Was ist mit Euch, wie findet ihr es?

Sorge für eine positive Ausstrahlung.

Fühl Dich wohl, auch wenn Du niemanden kennst.

Hör Musik. Trinke Deinen Kaffee. Sprich mit Fremden (Small-Talk).

Nicht alle müssen Dich mögen. Aber nach und nach bekommst Du einen Kreis von Leuten, die Dich respektieren.

Verlagere die Gespräche Richtung Freizeitgestaltung.

Warte auf ein Angebot oder schlag vor, Dich einzubringen.

NR: Ihr geht diesen Freitag pokern. Krass ihr könnt froh sein, dass ihr nicht gegen mich spielt.

Habe eine Interessante Freizeitgestaltung, z.B. Sport; Vereine.

Ideal, wenn Du Leute mitbringen kannst, z.B. Klettern.

Such Dir in der Mensa keinen Einzelplatz, sondern setz Dich zu jemanden.

Geh auf verschiedene Partys. Auch Partys von fremden Fakultäten.

Die Small-Talk-Klassiker:

Was studierst Du?

Machst Du Sport? Was begeistert Dich daran?

Habt ihr auch so schrecklich überfüllte Hörsäale?

Kennst Du dieses eckelhafte Gefühl, wenn Du morgens nach einer Studentenparty aufwachst und zur Vorlesung musst?

Ein Alpha würde nicht versuchen Dich zu amogen, sondern Dich zu integrieren und Deinen Wert für die Gruppe zu finden.

Viel Erfolg,

NeRom

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Hi Lunik

Ich denke auch, dass du es etwas zu pessimistisch siehst. Ich denke du gewichtest einige Tatsachen falsch. AA, dich zum Affen machen, von "Alphas" geplagt zu werden (hab ich in der Grundschule auch erleben müssen), IODs, Needy. Mag alles stimmen, ist doch aber sekundär. Wenn ein Kind gehen lernt dann fällt es auch mehrere Male hin, so what?

Viel wichtiger ist doch dass

- du erkannt hast , dass das Problem bei dir liegt und dass du der bist der das Ändern kann! Vievielen Leuten geht es genauso und sagen sich "Das ist halt nun mal so" oder "es ist wegen den anderen"? Ich bin mir sicher es sind unzählige, die lieber am boden liegen bleiben anstatt aufzustehen und nochmals hinzufallen.

- du fähig bist, dich selber zu reflektieren zu beobachten (auch wenn du wahrscheinlich zu streng schlussfolgerst)

- du hast erkannt, dass es schwierig wird mit Frauen glücklich zu sein, wenn du mit dir selber nicht glücklich bist (so habe ich jedenfalls interprettiert...)

- noch weitermachen willst! Denn sonst hättest du nicht nach Ratschlägen gefragt, oder?

Postitive Einstellung! Ich bin nicht für Rosa Brillen oder so, aber dunkelschwarze sind noch viel gefährlicher, man sieht damit nähmlich gar nicht...

Du bist "niedlich", "Psycho", mit einem Wasserzeichen versehen?Du hast auf gut deutsch Narrenfreiheit! Wer keinen Social Proof hat muss sich auch keine Angst haben ihn zu verlieren.

Übergewichtig? Dann ist man resistenter gegen Alkohol, oder kann Prügel besser einstecken, oder besser Gesprächen zuhören, such dir positive Klischees von Übergewichtigen und werde ihnen gerecht, versuche die negativen zu vermeiden.

Oder geh joggen!

Du bist wahrscheinlich rational, also sei pragmatisch. Du musst irgenetwas bieten, damit du eine Funktion in der Gruppe hast. Zur Zeit bist du der Sandsack, der es den "Alphas" (man beachte die Anführungs-und Schlusszeichen, besser währe Jerks) ermöglicht ihren Status zu behalten oder zu verbessern, oder ev. der Clown an dem die Gruppe was zu lachen hat. Versuche der Gruppe etwas anderes zu bieten (im Notfall Geld/Fahrgelegenheit oder sowas) was sie auch von dir nehmen würde, dass du ihr aber entziehen könntest.

Versuch doch mal in weniger prestigeträchtigere Gruppen zu kommen. Bös gesagt: lieber Looser-Freunde als gar keine Freunde. 1-3 gute Freunde, mehr brauchst du nicht um dich einigermassen wohl in deiner Haut zu fühlen. Mit guten Freunden meine ich Menschen, die deine Schwächen nicht ausnützen und sich nicht auf deine Kosten in der Hackordnung "raufarbeiten" wollen sondern zusammenstehen. Ich bin mir sicher an deiner Uni gibt es 2-3 Leute, die genauso einsam sind und sich Freunde wünschen... Finde sie!

Bloss nicht aufgeben!

Get up, Stand up! Don't give up the fight! (Bob Marley)

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Was ich sehr leicht finde...geh ins Fitnessstudio. Ich finde im Fitnessstudio ist es ziemlich leicht Kontakte zu knüpfen. Da gehen auch Leute alleine oft hin und z.B bei sachen wie Bankdrücken kannse nach Hilfe fragen und keiner wird dich dumm ansehen. Nutz diese chance um ins gespräch zu kommen.

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Ich denke, hilfreich könnte dieses Buch sein:

http://www.haufe.de/SID112.IQuuqkbR-d8/sho...ame=description

Ich denke ich werde auch irgendwann mal ne Rezension in Pickup-Stuff dazu schreiben. Mir hat es sehr geholfen, auch wenn ich nicht alle übungen gemacht habe...

Dein Problem ist wahrscheinlich, dass du innerlich die Einstellung hast, dass jemand genervt ist, wenn du mit ihm sprichst und du das kommunizierst. Dann kann der andere kaum anders, als es auszunutzen, sich sozial über dich zu stellen.

So ziehst du das "Pech" quasi an.

Ist für mich auch ein Problem: Wenn man irgendwie eine depressive Grundstimmung hat, kann einen keiner leiden!

Nur wenn du weißt(!!), dass deine Ausstrahlung irgendwie gut ist, kannst du sozial irgendwas reißen.

Versuch doch auf dem Weg zur Uni mindestens ein "Hi" loszuwerden mit einer positiven Reaktion.

Ich denke, das kriegst du hin. Wenn dir das zu aufdringlich ist, kannst du ja immernoch nach der Post fragen, damit du es vor dir selber rechtfertigen kannst :lol:

Wenn du das machst, sitzt du gleich mit einem viel besseren State in der Vorlesung.

Ich vermute weiterhin, dass du in Gebieten wie Gesprächsführung und kommunikation etwas Nachholbedarf hast. Ich habe mir dafür das gekauft:

http://www.amazon.de/Small-Talk-Cornelia-T...7503&sr=1-1

Ich habe es noch nicht gelesen, aber anscheinend wird da auch auf häufige Fehler und "gesprächskiller" eingegangen, außerdem finden sich wohl einige Beispiele, dass man auch mit "Canned Material" Smalltalk betreiben kann.

fortissimo

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Für mich riechst du wie ein sozialer Legastheniker. Du hast - wie du selbst schreibst - nie gelernt dich in Gruppen zu integrieren.

Ich geb dir einen guten Rat. Fang mit einem Mannschaftssport (Rudern?) an. Und den betreibst du regelmäßig. Alleine schon deswegen bekommst du positiven Social Proof (mit positiven Nebeneffekten, wie dass dich auf einmal weniger Leute dumm anmachen, weil sie wissen der rudert mit Alex. Und Alex ist halt cool). Nebenbei wirst du auch merken, dass deine sozialen Fähigkeiten sich rapide verbessern.

Soziale Intelligenz ist das Stichwort. Im Buch von Goleman beschreibt er eine Situation, die 1:1 auf dich übertragbar ist mE:

Kind A (Du) will in Gruppe mitspielen, setzt sich dazu und schnappt sich den Laster >> A tschö.

Kind B will in Gruppe mitspielen und fragt Kind C (Anführer): "Darf ich mitspielen?", "Wo willst du denn hin?", "Wo bist du denn?", "xyz", "Dann will ich auch zu xyz".

Verstehst?

Ich weiß nicht wie deine Situation momentan ist bezogen auf Uni, aber ich rate dir: Wechsel die Uni. Anderer Ort, neues Spiel, neues Glück. Neue Gruppen, neue Leute.

Und ich rate dir auch zu einer Therapie, weil so wie es sich liest, hast du einige unverarbeitete Konflikte, die an dir nagen.

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Hmm, also ich an deiner Stelle würde auch darüber nachdenken, an einem neuen Ort mit neuer Uni ganz von Null anzufangen. Du sagst, dass du glaubst, auch an einem neuen Ort würdest du die gleichen Probleme haben. Wie kommst du zu dem Schluss? So ich wie ich das verstanden habe, kommen alle deine momentanen Probleme davon, dass du Angst hast deine Entwicklung könnte am schon vorhandenen Image scheitern. Diese Angst müsstest du garnicht haben, wenn du genau wüßtest, dass dich keiner kennt, dass du quasi ein unbeschriebenes Blatt bist und durch deine neu gewonnenen Ansichten zu dem Menschen werden kannst, der du sein willst.

Ich glaube nicht, dass du dann scheitern würdest. Du hast ja deine Fehler erkannt, dass du zu "needy" wirkst und deshalb Schwierigkeiten hast, in Gruppen reinzukommen. Es ist das natürlichste der Welt, ein Teil von Gruppen zu sein und Freunde zu haben. Du brauchst dafür nichts tun außer locker zu sein, dann kommt es von selbst.

btw: wenn du die uni nicht wechseln kannst, gibt es massig andere bereiche, wo man leicht leute kennen lernen kann. Sportverein, nebenjob etc.

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HI

Ich war in einer ziemlich ähnlich aussichtslosen Situation.

Ich bin da auch ausgekommen, war aber mehr oder weniger Glück.

Ich könnte jetzt hier nen langen und nich Interessanten Erfahrungsbericht darüber reinposten, aber ich denke Dale Carnegie bringt das mit seinem Buch 'how to win friends and influence people' besser auf den Punkt.

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Hallo! Danke für Euer Feedback!

Darth Sylas: Ja, es stimmt, meine Wahrnehmung ist mittlerweile sehr falsch eingefärbt. Ich bin übersensibel geworden für IODs und nehme sie auch oft dann wahr, wenn mein Verstand mir sagt, daß die Handlung meines Gegenübers vielleicht "normal" war. Hier müßte ich konsequentes Reframing üben, wobei meine bisherigen Versuche vergleichsweise erfolglos geblieben sind.

ShyGuy88: Ja, da hast Du Recht! Mir geht es im Moment auch gar nicht so sehr darum, an der Uni zu approachen (im Sinne von Sargen). Mir geht es um ein "normales" soziales Miteinander, das ich nie lernen konnte. Wobei ich mich nach meiner Beschäftigung mit PU-Theorie längst frage, was eigentlich normal ist und ob meine Bedürnisse nicht vielleicht falsch sind. Eigentlich will ich das, wofür PU steht, so nicht. Aber ich zweifle an mir und an meiner eigenen Wahrnehmung, denn ich konnte nie mein eigenes Maß finden. Da muß ich noch ein wenig in mich hineinhorchen. Auch stimmt es, daß einige Kontakte erstmal reichen. Es ist ja nicht so, daß ich keine Freunde habe. Ich habe sogar einen recht ordentlichen Bekanntenkreis und einige engere Freunde. Dies sind aber alles Kontakte, die untereinander nichts zu tun haben und nicht Teil einer Gruppe sind. 1-on-1 traue ich mir zu, nicht mehr in Fettnäpfchen zu treten bzw. meine Fehler zu erkennen und Kalibration zu üben. Aber sobald es eine Gruppe ist, bin ich total hilflos und aufgeschmissen. Es ist auch das Gefühl, von niemandem gemocht zu werden, auch wenn ich Freunde habe. Daß ich es nicht schaffe, mich in Gruppen zu integrieren, macht mir zu schaffen.

NeRom: Genau in diese Richtung geht meine Frage. Genau das muß ich lernen. Und da wird mir auch einiges an Fehlern klar. Ich habe weder eine gelassene Ausstrahlung, noch un-neediness. Irgendwie ist es bei mir schon so weit gekommen, daß ich gar nicht mehr wegen der Veranstaltung dahin gehe, sondern nur noch, um zu versuchen, mit den anderen in Kontakt zu kommen. Dadurch, daß es so schlecht läuft, lasse ich mich dann gehen, sorge für eine schlechte Ausstrahlung und versaue dann die ganze unterbewußte "ich existiere, nimmt mich mal wahr"-Vorarbeit. Daraus folgt für mich, daß ich erstmal mein eigenes Leben in den Griff kriegen und eine positive Grundstimmung schaffen muß.

Midfield General:

Postitive Einstellung! Ich bin nicht für Rosa Brillen oder so, aber dunkelschwarze sind noch viel gefährlicher, man sieht damit nähmlich gar nicht...

Das unterschreibe ich einfach mal völlig. Stimmt genau. Mit dunkelschwarzen sehe ich gar nix mehr und lasse zu, daß meine Phantasie bzw. meine Ängste zu dem werden, was ich sehe. Was mein Übergewicht angeht, ist es ja nicht so, daß es so bleiben soll. Ich werde abnehmen, ich habe ja bereits einiges abgenommen. Ich habe in der Hinsicht auch eine sehr verfälschte Selbstwahrnehmung. Bisher ist es halt noch so, daß ich mich von meinem Gewicht und meinem Äußeren in einen total negativen State versetzen lasse. Ich mache gar nichts in dem "Wissen", daß ich sowieso abgewiesen oder nicht gemocht werden, so, wie ich jetzt bin. Dieses Gefühl ist noch sehr stark.

Zu den Looser-Freunden: Wie gesagt, ich habe Freunde, aber sie sind nicht in dem Umfeld, in dem ich mich täglich an der Uni aufhalte.

mJay: Ja, im Fitness-Studio bin ich auch mal gewesen. Dort bin ich tatsächlich mit einigen Leuten ins Gespräch gekommen, der Kontakt ist allerdings schnell verebbt.

fortissimo: Welcher Zufall, ich habe bereits beide Bücher hier rumliegen ;) Das über Small Talk habe ich gelesen, es ist ganz gut, wobei es mir nicht allzu viel gebracht hat. Das über Ausstrahlung habe ich nur teilweise gelesen, mir haben die Übungen irgendwie nicht gefallen (legen sie sich auf den Boden, atmen sie aus usw. WTF?).

KK: Hm der Vergleich ist hart aber er trifft es eigentlich ziemlich genau. Ja, mir fehlt jegliches Maß an Normalität für soziale Interaktion und ich leider auch unter einer Fehlwahrnehmung. Soziale Intelligenz werde ich mir mal besorgen, über Goleman habe ich bisher nur Gutes gehört. Und ich bin bereits in Therapie. Meine Hoffnung geht hier eher in Richtung Erfahrungsberichte und Austausch, und schließlich werde ich dann auch irgendwann mal tatsächlich aktiv werden müssen und möchte dann auch mal ins Lair kommen oder mit anderen Leuten losziehen, wenn ich soweit bin. Diese ganzen Approach/Konfrontations-Übungen sind im Grunde nichts weiter als Verhaltenstherapie. Wirklich helfen werde ich mir nur im Rahmen der Therapie selbst können.

Renaissance Man: Solche Neustarts-von-Null hab ich schon viele durch, der letzte erst vor einigen Monaten. Solange ich die kleineren Neustarts in meiner Stadt versemmele, brauche ich über die größeren nicht nachzudenken. Langfristig will ich hier natürlich unbedingt weg. Zum Glück gibt es hier noch massig Bereiche, die noch nicht "kontaminiert" ;) sind.

Stevie: Das Buch habe ich auch gelesen. Finde es persönlich sehr gut. Aber ist es nicht so, daß vieles von dem, was er schreibt, von PUAs als sehr afc-like abgestempelt werden würde? Ist schon länger her, daß ich es gelesen habe, muß es mir nochmal angucken.

Nochmals Danke.

Liebe Grüße

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Versuch doch mal in weniger prestigeträchtigere Gruppen zu kommen. Bös gesagt: lieber Looser-Freunde als gar keine Freunde.

Das ist eine gute Frage... Solche Notgermeinschaften hab ich schon ein paar Mal erlebt, zuletzt an der Uni - am Ende kann man sich auf solche "Freunde" überhaupt nicht verlassen, ist meine Erfahrung. Vielleicht muß man sich dessen dabei im klaren sein, aber "Freundschaft" würd ich das dann nicht wirklich nennen - von Freunden erwarte ich mehr. Ein Anfang vielleicht, auf Zeit.

Ich hab mich manches Mal gefragt, was mich mit ein paar Jugendfreunden wirklich verbunden hat, wenn man sich heute mal wiedersieht - außer daß diejenigen die "in" waren weder sie noch mich mochten, und ein paar schlechten Eigenschaften damals, eigentlich nicht so viel. Heute gar nichts mehr. Wirkt irgendwie... Seltsam.

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Ich hab mich manches Mal gefragt, was mich mit ein paar Jugendfreunden wirklich verbunden hat, wenn man sich heute mal wiedersieht - außer daß diejenigen die "in" waren weder sie noch mich mochten

Nunja ich kann mir vorstellen dass ihr diese leute auch nicht leiden kontet und es heist ja "nichts verbindet mehr als gemeinsame abneigung"

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Ich hab mich manches Mal gefragt, was mich mit ein paar Jugendfreunden wirklich verbunden hat, wenn man sich heute mal wiedersieht - außer daß diejenigen die "in" waren weder sie noch mich mochten

Nunja ich kann mir vorstellen dass ihr diese leute auch nicht leiden kontet und es heist ja "nichts verbindet mehr als gemeinsame abneigung"

Natürlich tat und tut es das!:lol: Nur sehe ich das heute wesentlich entspannter. Zumal ich vor ein paar Jahren von einigen Leutchen tatsächlich echtes und ausdrückliches Bedauern über das was sie damals so lustiges mir mir fabriziert hatten, bekam. OK, waren nicht die übelsten Zeitgenossen, aber trotzdem. Es gibt Dinge die gibts gar nicht...

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Gast

Ich bin immer eher einer von denen, der mobbt (worauf ich auch nicht stolz bin). Vor allem als ich noch 14 Jahre war, inzwischen kaum noch, ich bin sogar sehr gut mit meinem Hauptmobbingopfer befreundet.

Ich kann dir nur eines sagen: Leute, die gemobbt werden provozieren es. Es steht irgendwie auf ihrer Stirn. Es ist das Verhalten: Unbewusste Bewegungen, falsche Sprachmelodie, gekünstelte Lacher.

Kürzlich hab ich wieder so einen getroffen, und dabei habe ich etwas sehr Interessantes entdeckt: Sobald jemand dabei ist, und das "Mob-Opfer" wieder mal ein DLV bringt (also LSE zeigt) _muss_ jemand dazu etwas Abwertendes sagen. Das wird von der Gruppe erwartet. Solange niemand etwas gesagt hat, ist Totenstille. Sobald ich aber alleine bin und mit einem "Mob-Opfer" rede kann sich ein herrliches und tiefes gespräch entwickeln. Meistens sogar viel tiefer als bei anderen, denn der Gemobbte will ja etwas Bedeutendes loswerden und hat nur solange Zeit, wie kein anderer dabei ist.

Mein Tip daher: Finde einen mittelmäßig beliebten Typ aus einer der Gruppen in die du willst (am besten selber ein wenig dicklich, häßlich was weiß ich; sodass er halt auch ein LSE hat) und versuch ihn zu isolieren; d.h. versuche ihn mal irgendwo alleine zu treffen, laber ihn an (ganz ungezwungen) und lad ihn auf eine Tasse Kaffee ein (scheiß drauf, du willst nicht mit ihm ins Bett, sondern Freunde!). Dann red ein wenig mit ihm, und sag plötzlich, dass du mal Lust hättest zu feiern (je nachdem, wie der Typ drauf ist, kannst du auch etwas sagen wie: "Alter, wir sollten mal zusammen saufen gehen!!") und ob du nicht mal was mit ihm unternehmen könntest. Häng dich einfach bei ihm ran, wenn er das nächstemal irgendwohin geht. Trink halt dann auch ein bisschen(!!!!) wenn du meinst es geht anders nicht mehr. Du lernst in kürzester Zeit Leute kennen. Erzähl dann aber nicht allen, dass du keine Freunde hast und jammer sie nicht voll... das kommt gaaanz schlecht an. Und Tisch ihnen auch nicht deine Lebensgeschichte auf. Sag einfach so Sachen wie: "Hier ists nett, wie oft kommt ihr denn her?" und versuch einfach ein wenig Smalltalk zu machen. Auf keinen Fall solltest du die ganze Aufmerksamkeit auf dich lenken wollen, denn das geht garantiert schief. Und lass erstmal die Finger von den Mädels; männliche Freunde kriegst du in deinem Zustand viel einfacher, und wenn die Typen meinen, du machst die Weiber dumm an, sind sie wie oben schon erwähnt gezwungen dich zu amogen! Sobald du ein kleines Soziales Netzwerk hast, gehts auch unglaublich schnell und jeder kennt dich (Habs selber in den letzten 4 Wochen erlebt)

So, jetzt etwas wirklich sehr Fragliches: Ich hab schon gesehen, dass sich Mobbing-Opfer (man könnt auch Omega-Gruppenmitglied) hochkämpfen, indem sie den Rangnächsten erstmal eine Weile hinter seinem Rücken bei seiner Gruppe anpissen, und sobald dann die ersten anderen Leute aus der Gruppe ihn anstressen einfach darauf einsteigen und ganz unauffällig zustimmen. Dabei dann immer mehr steigern, und irgendwann haben sie dann überholt und sind nicht mehr der Arsch für alles. Das kann aber auch so in die Hose gehen, dass man sich nie wieder sehen lassen kann. Man sollte eben eher einen anderen Neuling fertig machen und nicht den Grundschulkumpel vom Alpha-Männchen auswählen.

Ich hoffe damit ein wenig geholfen zu haben. Was hier steht ist 100% aus meinem -leider- reichhaltigen Erfahrungsschatz als Mobber. Ich denke, wenn die Leute, die ich selber fertig gemacht habe, sich so verhalten hätten, wie ich das geschildert hab, dann wäre es bei ihnen schnell anders gelaufen.

PS: Versuch nicht witzig zu sein. Wenn jemand als Looser bekannt ist und Witze reist, dann wird ihn jeder verarschen. Sobald man einen guten Ruf hat, werden die anderen auch schlechte Witze als witzig empfinden oder wenigstens so tun.

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So, jetzt etwas wirklich sehr Fragliches: Ich hab schon gesehen, dass sich Mobbing-Opfer (man könnt auch Omega-Gruppenmitglied) hochkämpfen, indem sie den Rangnächsten erstmal eine Weile hinter seinem Rücken bei seiner Gruppe anpissen, und sobald dann die ersten anderen Leute aus der Gruppe ihn anstressen einfach darauf einsteigen und ganz unauffällig zustimmen. Dabei dann immer mehr steigern, und irgendwann haben sie dann überholt und sind nicht mehr der Arsch für alles.

Finde ich auch fraglich. Ich bin der Meinung, dass man nich durch (oder auf Kosten von) andere Menschen glücklich werden kann. So ein Vorgehen führt doch nur dazu, dass

- am Ende kann man sich auf solche "Freunde" überhaupt nicht verlassen, ist meine Erfahrung. Vielleicht muß man sich dessen dabei im klaren sein, aber "Freundschaft" würd ich das dann nicht wirklich nennen - von Freunden erwarte ich mehr.

Man erntet was man sät. Wenn ich mich auf Kosten von anderen bei den Gruppenleadern anbiedere, dann muss ich auch nicht wundern wenn mit mir dasselbe passiert. Besser ein Umfeld finden in dem ich mich wohl fühle finden, soziale Fertigkeiten verbessern und dann in neuen Gruppen aufgenommen werden -nicht weil ich einem "schwächeren" runterputzen, damit die anderen Gruppenmitglieder was zu lachen haben- sondern wegen meiner coolen Ausstrahlung, meinem Humor, meinem Charakter etc.

Das kann aber auch so in die Hose gehen, dass man sich nie wieder sehen lassen kann. Man sollte eben eher einen anderen Neuling fertig machen und nicht den Grundschulkumpel vom Alpha-Männchen auswählen.

Ich befürchte es geht sowieso in die Hose, die Gruppe merkt welche Absichten dahinter stecken, wenn der Schwächste den Zweitschwächsten disst und in seiner Abwesenheit über ihn herzieht. Wie soll man so eine Person schätzen lernen? Wächst bei den anderen Gruppenmitglieder wohl die Achtung oder Verachtung bei solchem Verhalten? Das Ziel kann doch nicht sein, vom Schwächsten zum Zweit-oder Drittschwächsten zu werden.

Think Big!

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Hallo Fischkopf III,

Dein Posting finde ich sehr interessant, und ich finde mich in vielem wieder. Zuerst war natürlich ein wenig Wut da, als ich es gelesen habe, aber ich denke, ich kann da doch einiges draus ziehen.

Ich kann dir nur eines sagen: Leute, die gemobbt werden provozieren es. Es steht irgendwie auf ihrer Stirn. Es ist das Verhalten: Unbewusste Bewegungen, falsche Sprachmelodie, gekünstelte Lacher.

Kürzlich hab ich wieder so einen getroffen, und dabei habe ich etwas sehr Interessantes entdeckt: Sobald jemand dabei ist, und das "Mob-Opfer" wieder mal ein DLV bringt (also LSE zeigt) _muss_ jemand dazu etwas Abwertendes sagen. Das wird von der Gruppe erwartet. Solange niemand etwas gesagt hat, ist Totenstille. Sobald ich aber alleine bin und mit einem "Mob-Opfer" rede kann sich ein herrliches und tiefes gespräch entwickeln. Meistens sogar viel tiefer als bei anderen, denn der Gemobbte will ja etwas Bedeutendes loswerden und hat nur solange Zeit, wie kein anderer dabei ist.

Kann ich gut nachvollziehen. Gerade das mit dem LSE-Zeichen und den Lachern. Weißt Du, so moralisch verwerflich ich Mobben finde, so sehr braucht eine Gruppe auch einen Außenseiter, um sich zu konstituieren. Sie nimmt sich halt den, der sich anbietet. Wenn ich an Deiner Stelle wäre und Deine Vergangenheit hätte, würde ich wohl leider ähnlich handeln.

Das mit den Gesprächen kann ich auch so bestätigen. Als ich von der Schule ging, kam einer der Alphas zu mir und meinte (natürlich unter vier Augen): "Weißt Du, Du bist eigentlich ein sehr lieber Mensch, man kann mit Dir gut reden, und irgendwie tut es mir leid, was alles gewesen ist". Dabei hat er weggeguckt und sich sehr schnell aus dem Staub gemacht. Toll, wäre ihm das nur mal ein paar Jahre früher eingefallen. Sowas macht mich aggressiv, ich hätte ihm am besten mal eine reinhauen sollen.

Mein Tip daher: Finde einen mittelmäßig beliebten Typ aus einer der Gruppen in die du willst (am besten selber ein wenig dicklich, häßlich was weiß ich; sodass er halt auch ein LSE hat) und versuch ihn zu isolieren; d.h. versuche ihn mal irgendwo alleine zu treffen, laber ihn an (ganz ungezwungen) und lad ihn auf eine Tasse Kaffee ein (scheiß drauf, du willst nicht mit ihm ins Bett, sondern Freunde!). Dann red ein wenig mit ihm, und sag plötzlich, dass du mal Lust hättest zu feiern (je nachdem, wie der Typ drauf ist, kannst du auch etwas sagen wie: "Alter, wir sollten mal zusammen saufen gehen!!") und ob du nicht mal was mit ihm unternehmen könntest. Häng dich einfach bei ihm ran, wenn er das nächstemal irgendwohin geht. Trink halt dann auch ein bisschen(!!!!) wenn du meinst es geht anders nicht mehr. Du lernst in kürzester Zeit Leute kennen. Erzähl dann aber nicht allen, dass du keine Freunde hast und jammer sie nicht voll... das kommt gaaanz schlecht an. Und Tisch ihnen auch nicht deine Lebensgeschichte auf. Sag einfach so Sachen wie: "Hier ists nett, wie oft kommt ihr denn her?" und versuch einfach ein wenig Smalltalk zu machen. Auf keinen Fall solltest du die ganze Aufmerksamkeit auf dich lenken wollen, denn das geht garantiert schief. Und lass erstmal die Finger von den Mädels; männliche Freunde kriegst du in deinem Zustand viel einfacher, und wenn die Typen meinen, du machst die Weiber dumm an, sind sie wie oben schon erwähnt gezwungen dich zu amogen! Sobald du ein kleines Soziales Netzwerk hast, gehts auch unglaublich schnell und jeder kennt dich (Habs selber in den letzten 4 Wochen erlebt)

Sowas ist mir noch nicht in den Sinn gekommen, aber es ist durchaus eine Option. Ich wüßte auch ungefähr, wen ich mir da vorknöpfen sollte. Bisher habe ich es halt nur bei den Frauen versucht und bin entsprechend unten durch, vor den Männern habe ich noch ein wenig zu viel Angst, aber das könnte durchaus klappen.

PS: Versuch nicht witzig zu sein. Wenn jemand als Looser bekannt ist und Witze reist, dann wird ihn jeder verarschen. Sobald man einen guten Ruf hat, werden die anderen auch schlechte Witze als witzig empfinden oder wenigstens so tun.

Jep das stimmt total. Der Eindruck, den man bei den anderen hinterlassen hat, ist wie ein Halo-Effekt, der alles andere einfärbt. Ich kann so charmant und witzig sein, wie ich will, wenn ich den Mund aufmache, wird in irgendeiner Weise gespottet, aber wenn sich die Gruppenmitglieder kindisch und unreif verhalten, lolen sich alle einen ab. In dem Sinne müßte ich erstmal für eine Weile ein wenig zurückhaltender sein.

Viele Grüße

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