Soziale Störung? Bzw. ich finde meine verdammte Baustelle nicht.

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Hey zusammen,

ich starte diesen Post aus gegebenem Anlass, da ich in letzter Zeit schlicht und einfach nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht & wer ich eigentlich bin.

Bitte entschuldigt, dass der Text wahrscheinlich ewig lang werden wird, ich freue mich jedoch über jeden, der das liest und evtl einen Ratschlag/eine Antwort geben kann.

Kurz und knapp zu den Fakten:

- Alter: 23

- Derzeit in Ausbildung bei Bank (endet am 12. Juli, Zeit danach ungewiss)

- LDR seit 1 Jahr, welche seit einigen Monaten bröckelt (siehe http://www.pickupforum.de/topic/120079-ldr-an-die-wand-gefahren-bin-am-boden/) und mir dadurch sehr zu schaffen macht, da mir das Mädchen

wirklich wichtig ist

- Vor einiger Zeit Psychologen aufgesucht & dort seit einigen Wochen in Verhaltenstherapie

- Sehr stabiler, wenn auch teils weit verstreuter, Freundeskreis (harter Kern 10/11 Leute + einige

lockerere Bekanntschaften, mit denen man mal einen heben geht oder so)

Nur Männer, kenne die meisten der Jungs jedoch seit ca 10-13 Jahren oder noch länger.

- Sehr guter Draht zur Familie

Anlass hierfür ist sowohl die derzeitige Situation mit meiner Freundin, mehr jedoch das, was ich gerade im Betrieb erlebe.

Ich habe schon vor ca 1-1,5 Jahren nach Beginn der Ausbildung gemerkt, dass das nicht das Richtige ist für mich, war damals jedoch nicht fähig und mutig genug, mir das einzugestehen.

Stattdessen habe ich auf die üblichen Stimmen gehört, die wohlwollend Tipps geben a la "jetzt hast du das ja schon begonnen und willst jetzt aufhören?" bzw. "was? das wolltest du doch machen!" und meinen, damit etwas Gutes zu tun.

Wie dem auch sei, es ist nun so und ich habe, auch wenn ich seit einiger Zeit mit einem Knoten im Bauch und null Motivation zur Arbeit gehe, verdammt viel gelernt und mitgenommen (nein, nicht die Dinge, die im Lehrbuch stehen, sondern Erfahrungen).

Das strahle ich wohl so auch aus und bin, als ich von Kollegen/meinem obersten Chef hierauf angesprochen wurde 100% ehrlich gewesen und habe gesagt, dass ich das einfach nicht (mehr) kann und meine Zukunft definitiv nicht in diesem Bereich sehe.

Ich habe in meinem Leben selten ein so ehrliches und offenes Gespräch wie eben jenes mit meinem Chef geführt. Er ist ein toller Mann, der im Gegensatz zu sehr vielen anderen die Fähigkeit besitzt, wirklich zuzuhören und konstruktive Konversationen zu führen.

In diesem Gespräch konnte ich mich einfach nicht mehr zurückhalten und es sind Tränen geflossen.

Ich habe ihm von Herzen alles gesagt, was mich bewegt und was mir teilweise Angst macht.

Es war sehr befreiend das einmal alles rauslassen zu können und er hat sich für meine Offenheit und das Vertrauen bedankt.

Es geht/ging um Folgendes:

Ich komme mit der stetig und überall vorhandenen Oberflächlichkeit nicht klar.

Starker Anlass hierfür war ein Erlebnis in einer anderen Geschäftsstelle vor kurzer Zeit:

2 Jahre jüngeres Mädel sieht sich als mir vorgesetzt, da sie ausgelernt hat, beschwert sich dann bei Chefin, als ich nicht ihren Weisungen folge --> an sich eine banale Sache. Was mir jedoch wirklich Angst macht mittlerweile: WOHER soll ich (gerade anhand dieses Vorfalls) wissen, ob mir jemand wirklich sympathisch/offen/interessiert gegenübersteht, oder nur so tut??

Ich habe ihn gefragt, ob er mir das irgendwie erklären kann. Denn anfangs dachte ich, wunderbar mit ihr auszukommen. Wir haben viel gelacht, Spaß gemacht etc. Und DANN kommt heraus, dass sie sich als höher eingestuft sieht als mich.

Versteht mich nicht falsch! Es geht hier nur um eine Veranschaulichung meines Problems, daher das banal gewählte Beispiel.

Ebenso die Situation in meiner jetzigen Geschäftsstelle.

Heute auch ein ehrliches Gespräch mit älterer Kollegin gehabt, welche mir sagte:

"Am Anfang haben wir Sie echt gut leiden können (...)" etc., ich würde ausstrahlen, dass es mir nicht gut gehe und ich keine Lust habe (ok das stimmt) und wenn ich etwas fragen würde, käme es so rüber, als hätte ich kein wirkliches Interesse, sondern wolle nur etwas gesagt haben.

--> Ich habe ihr offen gesagt, dass ich mich nicht zugehörig fühle, das jedoch nicht auf die Mitarbeiter bezogen meine, sondern es einfach traurig finde, dass Sympathie lediglich in Verbindung mit Leistung vorhanden ist (gerade wgn ihrem Satz: "Am Anfang fanden wir Sie echt toll...").

Dass ich die Fragen nicht stelle, nur um etwas gefragt zu haben, sondern um ein Gespräch zu initiieren, es aber genauso schade und traurig finde, dass das scheinbar nur an mir liegt.

Denn von den Kollegen aus findet keine/kaum Kontaktaufnahme statt.

Dass ich zwischen der Arbeit und dem Menschen mir ggnüber trenne, sprich: Wenn mir jemand sympathisch ist, dann einfach weil ich den Menschen mag und nicht weil er xy verkauft/macht/etc.

Mir macht es Angst, dass ich hiermit mehr oder weniger alleine bin. Ich schaue hinter die Maske der Leute so gut ich kann und dort sehe ich bei den allermeisten eine bedingungslose Hingabe an ihre indoktrinierte Aufgabe und ihr roboterhaftes Funktionieren im Beruf.

Da ist kein Platz für einen "Fremdkörper".

Sie können nicht sagen "ok, er findet vllt hier nicht seine Erfüllung/ist anders aber ist trotzdem ein cooler Typ".

Jeder meiner Freunde studiert etwas anderes und keines der Dinge interessiert mich so, dass ich Interesse daran habe, es einem von ihnen gleich zu tun.

Dennoch genieße ich mit jedem von ihnen, wie auch mit meiner LDR (sofern ich sie nächste Woche noch habe) die gemeinsame Zeit, denn ich bin nicht mit dem Studium oder der Tätigkeit befreundet, sondern mit dem Menschen dahinter.

Ich hoffe, das alles hier treffend genug formulieren und rüberbringen zu können.

Die Kollegin meinte zu mir, mein Umgang mit den Kunden sei genial, charmant und ich hätte hier keinerlei Probleme.

Und das stimmt. Mir ist es in keiner Situation mehr irgendwie unangenehm, ich gehe hier auf die Leute zu und rede mit ihnen.

Wird einer aggressiv, kann ich damit umgehen und das handhaben.

Und dieser Gegensatz macht mir noch mehr Angst:

Mein Umgang mit den Kunden wird hoch gelobt, jedoch merke ich die Abneigung der Kollegen.

Gerade weil ich mit den meisten Leuten/Kunden so gut klarkomme, denke ich hier eine Stärke von mir entdeckt zu haben.

Durch das Feedback von Kollegen/vorgesetzten wird das jedoch schlagartig wieder relativiert.

Mich macht das alles traurig, wütend und hilflos zugleich.

Die Furcht, etwas was ich als Stärke sehe, könnte evtl garkeine sein bzw narzisstisch oder dergleichen rüberkommen & wirken, lässt mich gerade an Allem zweifeln.

Dem gegenüber stehen wiederum meine stabilen Freundschaften (wtf?).

Bei meiner Freundin (s. Link oben) habe ich die traurige Vorahnung, dass sie sich auch in Richtung dieser Oberflächlichkeit entwickelt.

Neue Stadt, neuer SC, Studium. Sie geht in letzter Zeit mehr auf Distanz und ich fühle mich einfach Scheiße, da ich Angst habe, doch bitter erkennen zu müssen, dass ich lediglich eine Schulter zum Anlehnen und eine Überbrückung war.

Ich weiß noch, wie sie unsicher war und mich mit großen Augen angeschaut hat.

Ich habe ihr Mut zugesprochen und sie in diese neue Situation begleitet. Jetzt hat sie dort ihre Leute und es wird sich zeigen, ob ich ihr wirklich wichtig bin, oder einfach nur ein temporäres Bedürfnis befriedigt habe.

Denn das würde mich unsagbar treffen und ficken.

Ich bin in den letzten Jahren direkter und ehrlicher geworden, was doch eigentlich eine gute Eigenschaft sein sollte.

Ich habe auf oberflächliches Getue keine Lust (klar, ganz abstellen kann und muss das keiner, aber ich meine die Grundtendenz) und es gibt den Spruch "Leute, die auch mal anecken, sind interessanter".

Ich bin kein Arschloch, rede normal mit den Leuten und zeige auch wirkliches Interesse.

Jedoch bin ich kein Clown, der 24/7 C&F fährt oder dauernd am Spaß machen und Grinsen ist.

Ich wirke oft ernst, bin aber nicht aggro oder unsozial (wobei das wie gesagt den Kern dieses Posts trifft:

Was ist los mit mir? Bzw. wieso soll ich andere nehmen, wie sie sind, werde aber selbst nicht so akzeptiert?).

Diesen Monat habe ich ein Gespräch mit dem Pfarrer meiner Gemeinde vereinbart, da ich einfach gerade nicht mehr weiter weiß und diesen Mann sehr schätze.

Ich bin nicht depressiv würde ich sagen, aber das alles geht unsagbar an die Substanz. Dabei verlange ich doch nicht viel, ich wünsche mir lediglich Anschluss und Akzeptanz (die ich bei meinen Freunden ja erfahre, aber nicht weiß wieso das sonst im Alltag so schwer ist).

Mein Chef sagte wörtlich: "An Ihrem Intellekt liegt es sicher nicht (...)", aber ich weiß gerade schlicht und einfach nicht, wo mir der Kopf steht und das macht mich sehr traurig.

Ich habe ihm gesagt, dass ich mich nicht verbiegen kann und will, so wie das viele tun.

Wie ist die Theorie "sei du selbst und mach dir nichts aus der Meinung anderer Leute, lass dir Eier wachsen etc" (hier ja auch oft vertreten)

für mich zu verbinden mit dem Wunsch und Bedürfnis, einfach nur akzeptiert zu werden?

Ich bin euch für Denkanstöße, Feedback und eure eigenen Erfahrungen sehr dankbar, denn mir platzt bald der Kopf.

Beste Grüße, Dietz

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Gast wuza

Kurzfassung bitte. Mache den ersten Schritt in die richtige Richtung, indem du die knappe Zeit der anderen in deine Fragestellung miteinbeziehst. Nicht böse gemeint, ich will mir nur nicht deine Lebensgeschichte durchlesen. Helfen tue ich dir aber gerne, sofern du mir kurz dein Problem schilderst.

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Gast Lafar

Dietz, alter Zeitgenosse =)

Ich kanns nur virtuell gerade machen, aber stell dir vor wir treffen uns in der Stadt, ich lad dich auf ein Bier ein, die Sonne scheint und jetzt werden wir zwei gut einen bechern ;-)

Bei dir läuft doch einiges richtig! Hast ne gute Familie, klasse Freunde, hast deine Ausbildung gemacht, ne Freundin an deiner Seite und hast sogar die brallen Eier zu sagen was dir passt und was nicht und stehst dazu dich nicht verbiegen zu wollen. Hut ab!

So, jetzt musst du aber ersteinmal zwei Dinge ganz klar verstehen wie es in dieser Welt hier funktioniert - zumindest im deutschsprachigen Raum:

Es gibt sowas wie Privatleben und Arbeitsleben.

Das Privatleben ist das, was du mit deiner Süßen hast, deinen Freunden, Familie usw. Das Privatleben ist dein bester Freund.

Das Arbeitsleben ist Geld verdienen, damit du zu Essen hast, Miete zahlen kannst usw. <-- das ist die Jagd, das Biest, es geht ums Überleben. Das Arbeitsleben ist eine Bitch - meistens jedenfalls.

Ich kann dir sagen das Akzeptant im Berufsleben einmal von der Leistung und deiner Arbeitseinstellung abhängt und zum anderen wie du als Mensch auf deine Arbeitskollegen wirkst. Du bist bisher Azubi gewesen. Ist eh meist die Arschkarte. Sobald du ausgelernt hast und als Ausgelernter durchs Lebens gehst, wirst du von Grund auf anders behandelt. Erwachsener, reifer usw.

Mit dir ist alles in Ordnung, glaub mir das. Lass dich nicht auf diese Hirnwichse ein, du seist unnormal, abartig, bösartig, seltsam oder sowas. Du kennst dich als der der du bist und willst danach leben, hast aber irgendwie den Eindruck das du nicht ganz zur Welt da draußen zugehörig bist. Hab ich dich soweit richtig verstanden?

Hör auf nach dieser Akzeptanz zu betteln und daran zu arbeiten. Die Berufswelt ist nun mal so. Aber sei gewiss das es auch richtig geile Arbeitskollegen gibt, die locker drauf sind, mit denen man Fun haben kann, die auch Einfühlsam sind. Und du bist nicht der einzige der hinter diese Maske sieht. So gehts einigen, glaub mir. Aber willst du, bzw was sollen diese Leute denn machen? Du musst halt akzeptieren das du vollidioten-Kollegen haben wirst und richtig liebe, herzliche Leute um dich herum - aber auch die müssen sich nunmal der Härte der Arbeitswelt stellen.

Was genau verstehst du denn unter Akzeptanz? Das jeder dich knuddelt und knutscht? Ich kann dir sagen, das wenn sich das auf deiner nächsten Arbeitsstelle nicht bessert, du dein eigener Chef werden solltest. Gründe ne eigene Firma und sei dein eigener Chef. So lange das aber nicht, musst du deinen eigenen Weg finden wie du als Kollege sein willst. Wenn du natürlich mit einer Hackfresse auf der Arbeit erscheinst, würde ich mich aber auch von dir distanzieren. Akzeptieren könnte ich es schlecht das du so drauf bist - verstehen ja. Aber tollerieren? Mich würde das als Kollege ankotzen. Ich muss schließlich auch mit meinen Problemen auf die Arbeit kommen.

Ich hoffe das du halt mal paar coolere Kollegen abkriegst. In einer Bank wärs mir eh zu konversativ. Wenn du wissen willst ob jemand nur so tut das er dich mag oder symphatisch findet, dann prüfe das. Aber nicht im Berufsleben. Deine Kollegin ist bemüht mit dir ne coole Zeit zu haben. Aber auf der Arbeit sind wir nicht auf einem Kinderspielplatz. Irgendwo muss auch die Grenze gezogen werden. Du bist so dermaßen (warum auch immer) davon angewiesen wie dich andere finden, das andere dich toll finden, das du dazu gehörst usw usw usw. Dein ganzer Thread ist durchzogen mit Angst, Unsicherheit, Selbstzweifel.

Alter! Scheiß auf diesen Scheiß!! Du bist wahrscheinlich so einer (korrigier mich ruhig wenn ich falsch liege) das du alles und jedem recht machen willst, damit du gemocht wirst. Aufhören! Sofort!

Du bist 23. Jetzt gehts los das du das Eisen schmiedst und das Schwert schärfst. Du braucht keine Verhaltenstherapie, du brauchst keinen Geistlichen du brauchst einfach nur mal SELBSTAKTZEPTANZ. Wer bist du, was macht dich aus, was sind deine Stärken. Du hast doch ein stabiles Umfeld. Warum glaubst du das was mit dir nicht stimmt? Bist du so dermaßen von der Meinung von Außen abhängig das du sogar dein Verhalten umdoktorst, damit du so bist wie dich andere wollen um akzeptiert und geliebt zu werden?

Dann bist du bald in der Klappse.

Zu deiner Freundin: Dazu habe ich dir damals was geschrieben. Es hilft dennoch alles nichts. Geh raus und lern mehr Menschen kennen. Dreh auf, mach Disko, dreh die Musik laut. Feiere bis ich dich hier her nach Trier höre. Du musst einfach aus deinem Seelenfriedhof da rauskommen. Jeder Mückenschiss wird dich langsam aber sicher zerstören. Du machst dich von zuvielen Dingen abhängig. Dir fehlt die Kraft was zu bewegen oder? Ganz ehrlich Mann. Geh raus und lerne neue Frauen kennen. Es kann doch nicht sein das dein ganzes Seelenwerk an der Akzeptanz von deinen Arbeitskollegen hängt und deiner Freundin.

Manch einer ist wegen so ner Scheiße suizid gefährdet. Wo bist du ein Mann? Du machst dich selbst kaputt mit deinen Gedanken. Hör auf zu denken verdammt und fang an zu leben, zu feiern, erschaffe dein eigenes Leben unabhängig von dem ganzen Schrott. Wie lange willst du diese Folter mit deiner Freundin noch auf dich laden?

Junge, Mumm! Aktion! Lebenssäfte aktivieren! Du lebst nur einmal. Aber richtig leben kannst du nur wenn du emotional frei bist von dem ganzen Bullshit hier. Aber ich glaube dir kann niemand helfen. Du brauchst für dich die nötige Zeit dich in dieser schwierigen Situation weiterzuentwickeln und da kann ich dich nur auf eins hinweisen womit du dich ernsthaft beschäftigen solltest und das braucht Zeit:

MANNWERDUNG

Gruß

Lafar

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Hi wuza,

Kurzfassung:

- Bleiben wie ich bin und nach meiner Intuition handeln und damit dicke bei anderen anecken?

- Verhalten ändern und mich damit verbiegen?

- Wie einschätzen können, wann mir jemand positiv gegenübersteht und wann das nur gefaked ist?

Hey Lafar :)

danke für diese ausführliche Antwort.

- "Du bist bisher Azubi gewesen. Ist eh meist die Arschkarte.(...)"

Genau. Und ich werde so lange weiter suchen und mich ausprobieren, bis ich (wieder) auf Menschen treffe, die mir ein Lächeln

schenken, mir auf die Schulter klopfen und kommunizieren: ´hey, nice mit dir zu arbeiten, ich zeig dir mal wie der Hase hier läuft

und wie dies und das funktioniert´

- "Sobald du ausgelernt hast und als Ausgelernter durchs Lebens gehst, wirst du von Grund auf anders behandelt."

Und genau deswegen bin ich ab nächster Woche dort weg. Ich behandle jemanden nicht erwachsener oder reifer, nur weil er aus-

gelernt hat.

Ein guter Chef erkennt deine Potentiale und schafft es, dich allein durch Schaffung einer guten Atmosphäre zu motivieren.

Und genau dann steht man auch gerne morgens früh auf. Wie gesagt, ich suche wenn es sein muss noch Jahre.

Vorgestern habe ich einen Artikel in der Zeitung gelesen: Ziemlich hohes Tier am BGH hat mit 27 angefangen Jura zu studieren,

war davor Postbote etc. Mir kann keiner mehr was von wegen lückenlosen Lebensläufen oder Ähnlichem erzählen.

Ja so ähnlich wie du es beschreibst fühlt sich das an, ´nicht so ganz zugehörig´.

Was du schreibst zum Thema feiern gehen, exzessivem Party machen usw. habe ich auch schon hinter mir.

Die Sache ist, dass mich das nicht erfüllt.

Es ist ersteinmal eine Überwindung für mich, in einen Club zu gehen. Dann schaffe ich es irgendwann zu entspannen und zu tanzen,

fühle mich eine Zeit lang gut, bis ich wieder runtergekommen bin.

Und dann fühlt sich das Ganze eher so an, als hätte ich Zeit verschwendet.

Was mich wirklich erfüllt ist die Zeit mit Freunden und mit meiner Freundin.

Du kennst meinen verlinkten Thread nur zu gut. Sie war in 23 Jahren das erste Mädchen, bei dem es ohne AA, negative Gefühle, Angst oder so einfach funktioniert hat. Es hat sich einfach nur richtig angefühlt.

Wenn ich mit anderen Mädchen in ihrem Alter rede ist das einfach nur schnöder Smalltalk. Sie ist wie ich sehr rational, vllt. macht das einiges aus, ich weiß es nicht.

Lafar, ich war letzte Woche für einen Tag in einer anderen Geschäftsstelle.

Der Chef begrüßt mich, lächelt mich an, bietet mir das Du an und macht mir einen Kaffee.

Die langjährige hübsche Kollegin an der Kasse vorne flirtet geschlagene 5h bis Feierabend in regelmäßigen Abständen mit mir.

Ich dachte ich bin im scheiß Paradies.

Und dann blühe ich auf und gebe den Ball genauso zurück und es baut sich einfach eine hammer Stimmung auf.

--> Das meine ich mit Akzeptanz. Und ich für meinen Teil gehe auch freundlich auf Leute zu, die scheiß Laune haben.

Und was passiert oft? Sie öffnen sich und lächeln.

Nur, wenn einfach nichts zurückkommt und alles (wie du wunderschön formuliert hast) so spießig ist, dann saugt dich das aus wie ein

Vampir.

- "Aber auf der Arbeit sind wir nicht auf einem Kinderspielplatz."

Genau, wir machen es uns nämlich alle extra schwer, da wir das viel zu ernst nehmen. Ich weiß nicht, ob das typisch deutsch ist,

aber hier muss irgendwie alles ernst sein und durch 47463 Paragraphen geregelt.

- "Du bist wahrscheinlich so einer (korrigier mich ruhig wenn ich falsch liege) das du alles und jedem recht machen willst, damit du gemocht wirst. Aufhören! Sofort!"

Genau das will ich ja so gerne! Ich merke allerdings ja wie gesagt, wenn ich es NICHT recht mache, stehe ich alleine da.

Das ist ja einer der großen Konflikte in mir.

Ich finde einfach den scheiß Schlüssel zur Matrix nicht, das tut so fucking weh.

Selbstakzeptanz, genau dahin will ich gelangen.

Wenn dir aber stets kommuniziert wird, dass du so wie du bist nicht in Ordnung bist, frage ich micht wie ich dort hin kommen kann.

23 Jahre lang haben sich die Frauen einen Dreck für mich interessiert, jetzt habe ich eine tolle Freundin gefunden, die jedoch vllt schon weg ist.

(Prinz Pi hat da eine passende Line in einem Text: "meine Beine sind müde von den Treppen der Frau´n, sie applaudieren immer

noch für den lächelnden Clown")

Wie soll ich mich da selbst akzeptieren lernen?

Ich habe dieses Forum hier Jahrelang durchstöbert, Dreamcatchers Beiträge gelesen, Schatztruhe, LDS usw.

Dann mache ich die ersten Schritte, stehe mehr zu meinem Empfinden und als Resultat? Ecke ich bei Kollegen an. Wtf?

Vllt sind manche der Kollegen einfach so gestrickt, dass ein andersartiger nicht in das standardisierte Schema passt.

- "Wer bist du, was macht dich aus, was sind deine Stärken. Du hast doch ein stabiles Umfeld. Warum glaubst du das was mit dir nicht stimmt?"

Ich weiß nicht wer ich bin. Und ich dachte mich macht der Umgang mit anderen aus.

Und genau das reißt mir den Boden unter den Füßen weg.

Auf meine Freunde kann ich mich verlassen, das weiß ich. Auch auf die Familie. Das sind die Konstanten und dafür bin ich sehr dankbar.

Nur wer ich bin und ob mich überhaupt etwas ausmacht, kann ich dir nicht sagen.

Ich liebe meine Freundin und muss jetzt mit ansehen, dass auch dieses Verhältnis wanken kann.

Sollte sie nach unserem nächsten Treffen weg sein, weiß ich dass ich mich einzig und allein auf eine Handvoll Jungs und meine Eltern verlassen kann und niemals auf eine Frau.

Und das macht mich fertig.

- "Dir fehlt die Kraft was zu bewegen oder?"

Kommt darauf an. Ich werde nach der Ausbildung weg sein, bewerbe mich gerade für die Unis und bin im August 3 Wochen im Ausland.

Ich habe auch vor dem Ende der Ausbildung keine Angst, es ist lediglich Unbehagen, wohin es gehen wird gemischt mit Neugier.

Es tut sich schon etwas, nur weiß ich einfach nicht wo genau meine Baustelle ist, was mit mir nicht stimmt und was ich bewegen muss.

Wie soll ich aufhören zu denken, wo einem das im Alltag und Beruf dauernd und exzessiv abverlangt wird?

Sehr sehr gerne würde ich einfach mal zur Ruhe kommen und das werde ich in der Türkei endlich können.

Mannwerdung ist das Stichwort.

Ich lese gerade David Deida und auch die Dinge von Orlando Owen haben mich sehr zum Nachdenken angeregt.

Letztlich kommt es aber wie du sagst auf Aktionen an, daher die Reise und daher der Aufbruch ins Ungewisse nach der Ausbildung.

PS: Solltest du mal in Stuttgart sein lässt sich evtl sogar das virtuelle Bier realisieren

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Gast Lafar

Na du bist doch auf einem absolut guten Weg. Du brauchst echt Zeit Mann. Das ist alles. Mach easy. Das Leben ist zu kurz um es ZU ernst zu nehmen ;-) Yeah Urlaub in der Türkei. Da könnte ich dir nen Wing empfehlen der dort Wohnt. Was für ne geile Zeit das war :-)

Klar das mit dem Bier können wir machen. Vielleicht schlägt es mich tatsächlich bald darunter.

Aber nebenbei: Wenn ich sage feiere das Leben, dann heißt das nicht unbedingt Disco und Club. Sondern integriere dieses "feiern" subtil in jeden Tag deines Lebens.

Hau rein!

Gruß

Lafar

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Hey Dietz,

oh man, das tut mir grad total leid für dich. Da du auch geschrieben hast, dass du für Erfahrungen dankbar bist, hake ich hier ein.

Ich selbst habe damals nach dem Abi eine Ausbildung bei der Bank gemacht, wusste auch da schon, dass das nicht mein Ding ist, habe es aber dennoch vier weitere Jahre durchgezogen und mich nebenher weitergebildet und ein berufsbegleitendes Studium zur Betriebswirtin gemacht. Und jetzt? Jetzt sitze ich in der Uni, studiere Mathe und Bio und meine Kommilitonen sind im Schnitt 7 Jahre jünger als ich :-D Der Betriebswirt bringt mir gar nichts mehr und auch meine Berufserfahrung (also das dort angeeignete Wissen) wird mir höchstwahrscheinlich nichts mehr bringen - so what? Es ist mein Leben und ich gestalte es so, wie ich es will.

Aber ich fühle mit dir! Die letzten Monate bei der Bank waren die Hölle. Mir ging es da wie dir: Mit meinen Kunden bin ich prima ausgekommen, was mir auch regelmäßig zurück gespielt wurde. Mit meinen Kollegen hatte ich glücklicherweise nicht noch zustätzlich die Probleme, die du hast. Aber ich denke, das liegt daran, dass ich einen anderen Weg gewählt habe: Auch wenn mir morgens das kotzen kam, weil ich wusste, wieder einen Tag in diesem scheiß Job verbringen zu müssen, konnte ich mich meinen Kollegen ggü. so "verstellen", dass es keine Probleme gab. Ich weiß, es ist schwer und vielleicht auch das "verbiegen", das du ansprichst, aber für mich war es wohl die beste Lösung:

Ich habe offen kommuniziert, dass ich aufhören möchte und werde, aber trotzdem versucht, meinen Job so gut wie möglich zu erfüllen und somit bei meinen Kollegen nicht das Gefühl ausgelöst "ach, die hat eh keinen Bock mehr und am Ende bleibt die Arbeit an uns hängen".

Was also das berufliche angeht: Entspann dich. Kündige bei der Bank und orientiere dich neu. Du bist 23, bei weitem noch nicht zu alt für so was! Ich habe mir sogar nach der Kündigung noch was gutes getan und bin mit dem Rucksack 7 Monate durch die Welt gereist! Eine super Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Nimm dir die Zeit, zu finden, was dir liegt. Und wenn du ein Studium anfängst, kannst du auch daneben noch das ein oder andere Praktikum machen und schauen, was deine Zukunft sein könnte.

Und ich glaube, wenn du im beruflichen Bereich wieder ausgeglichen bist, wirkt sich das positiv auf dein Privatleben aus und umgekehrt.

Was ich auch noch super wichtig finde: Du hast einen super Draht zu deiner Familie, eines der wichtigsten Dinge im Leben, denn sie sind es, die dich immer wieder auffangen, wenn du fällst. Dann hast du noch enge Freunde, die zwar weit weg sind (ist bei mir das gleiche, meine Mädels wohnen leider auch +200km weit weg), aber sie sind da.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen Mut machen. Kopf hoch, du wirst deinen Weg gehen! :-) Und wenn du noch Fragen hast, gerade bzgl.meiner Erfahrung bzgl. Kündigung, Studium oder einfach wie es bei mir mit der Orientierung lief, melde dich.

Anya

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Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass ich Zeit brauche und mir die nehmen muss.

(Zusammengefasst könnte das von mir oben Ausgeführte etwa lauten:

Weshalb ist bei Erfahrungen wie den von mir gemachten davon auszugehen, dass die anderen Leute stets korrekt handeln, nur weil sie ihrem Instinkt etc folgen und ich, da ich mich selbst hinterfrage, mich mit PU etc beschäftige allein derjenige bin, der sein Verhalten adaptieren muss?

Sprich, man sieht die anderen Menschen als Indikator/Spiegel für die eigenen Handlungen/Auswirkungen auf eben jene.

--> Wo ist also der Punkt, bis zu welchem ich mich selbst hinterfragen sollte und wo beginnt die Grenze dahingehend, dass vllt auch einfach die Reaktionen anderer unangebracht sind?)

Ja mann, ich freue mich sehr auf diesen Urlaub und werde das jetzt einfach auf mich zukommen lassen.

Krankenversicherung und gut is B-)

In Istanbul werden wir für ein paar Tage eine Wohnung zur Verfügung haben und von dort aus geht es die komplette Küste entlang.

Ihr ward auch in der Türkei unterwegs? Unter anderem sargen? Nice ;)

Allright, sollte es dich hierher verschlagen, lass einfach von dir hören. Würde mich freuen, falls das passt und zustande kommen sollte.

Hey Anya,

vielen Dank für deine Antwort!

Ich schreib dir gerade eine PM.

lg

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Gast wuza
  Am 5.7.2013 um 16:36 , Dietz schrieb:

Hi wuza,

Kurzfassung:

- Bleiben wie ich bin und nach meiner Intuition handeln und damit dicke bei anderen anecken?

- Verhalten ändern und mich damit verbiegen?

- Wie einschätzen können, wann mir jemand positiv gegenübersteht und wann das nur gefaked ist?

Ok, ich kann dir helfen.

Das ist keine soziale Störung die du hast, sondern Fragestellungen, mit denen jeder Mensch irgendwann konfrontiert wird, der im Stande ist zu reflektieren und keine Sklavenmentalität verinnerlicht hat. Bedanke dich bei deinen Eltern dafür, dass sie sich gegen den autoritären Erziehungsstil entschieden haben. Dein geistigen Vorgänge sind nicht der "Norm entsprechend", jedoch gesund und dem eines Menschen würdig. Dein Verhalten gegenüber anderen solltest du jedoch überdenken. Dazu gleich aber mehr.

Das "Anecken" an sich ist etwas positives und geradezu prädestiniert um negative Glaubensansätze zu sprengen. Es bringt dich in deiner persönlichen Entwicklung voran. Kritisches hinterfragen von Dogmen gepaart mit Willen zur Selbstdisziplin ist der Grund, weshalb einige Menschen überdurchschnittlich sind. Ebenso ist das Fehlen dieser Attribute im Umkehrschluss der ausschlaggebende Grund für die Mittelmässigkeit der meisten anderen. Die sind die Norm, du nicht. Die Norm bewegt sich im Durchschnitt ;)

Kommen wir aber zum wesentlichen:

Das Problem ist primär nicht deins, wird aber sekundär zu deinem. Lass mich dir das erklären. Du lebst in einer sogenannten "Konsensgesellschaft" und weichst - wie bereits erwähnt - mit deinem konfliktfreudigen Verhalten von der Norm ab. Das weckt bei den Betroffenen negative Stimmung hervor, weil du Menschen aus ihrer friedlichen Komfortzone lockst, in denen sie üblicherweise hausen. Du bist anders und lässt sie daran teilhaben. Jeder der anders ist als die eigene Gruppe, wird langfristig ausgegrenzt. Das ist in der Tat ein Problem für dich, weil du mit den meisten Menschen nicht klar kommen wirst. Menschen sind aber soziale Wesen und definitiv auf andere angewiesen, wer was anderes behauptet, der lebt in einer selbsterschaffenen Illusion.

Stell jedoch deine "Art" nicht in Frage, nutze sie für deine Ziele, indem du sie anerkennst und für den richtigen Zweck einsetzt. Verändere aber die Außenwirkung durch die richtige Kommunikation, deine Art soll dir schliesslich nicht schaden. Ich gebe dir ein paar praktische Tipps, die mir persönlich sehr helfen und ich bin überzeugt, dass sie auch dir helfen werden ;)

- Menschen mögen keine Kritik. Kritik drängt das eigene Ego in die Ecke und sorgt dafür, dass man in den Verteidigungsmodus wechselt. Der Mensch fühlt sich unwohl. Übe niemals ungefragt Kritik, wenn dir keine Nachteile drohen. Denke dir deinen Teil und belasse es dabei. Zügel deine Zunge, sei kein Besserwisser und binde andere nicht alles auf die Nase. Keiner mag solche Menschen. Wenn du kritisiert, dann nicht in einem belehrenden Ton und immer sachlich.

- Leider kritisieren Menschen gerne. Vor allem richtig leidenschaftlich auf der persönlichen Ebene, um den eigenen Frust loszulassen. Durchblicke den Kindergarten und leg dir ein härteres Fell zu. Konter mit Humor, nicht mit Aggression. Bellende Hunde sollte man streicheln oder ärgern. Die Aussenwirkung fällt zu deinen Gunsten aus, weil du souverän agierst. Der sich aufregt, macht sich zum Affen und wird bei Wiederholung ausgegrenzt.

- Entscheide selbst welche Kritik du an dich heranlässt und welche nicht. Zweifel nicht an deiner Art/Persönlichkeit, sondern höchstens an deiner Kommunikation und Außenwirkung. Reflektieren und verbessern. Glaub mir, du musst dich nicht verbiegen. Deine Gedanken kann dir keiner nehmen. Du musst aber in deiner sozialen Umwelt klarkommen. Konfliktmanagement, Humor, Verständnis und Empathie gegenüber anderen helfen dir weiter. Du musst verstehen, wieso Menschen sich so verhalten, wie sie sich verhalten.

Wie du hoffentlich erkannt hast, liegt das Problem weniger in deinen geistigen Vorgängen, sondern vielmehr in deinem Belehrungsdrang oder unaufgeforderten Kritik. Verhalte dich sozial und sei ein netter Typ, der selbstbewusst ist, weil er sich selbst kennt und akzeptiert. Einem selbstzufriedenen Menschen fällt es einfach, andere so zu akzeptieren wie sie sind. Einem von Frust zerfressenen eher nicht. Bleib sachlich und auf den eigenen Vorteil bedacht.

Ich hoffe das hilft dir ein wenig ;)

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Ich arbeite auch in einer großen Firma und verbiege mich öfter mal, damit es im Betrieb passt. Verkaufe ich mich hier? Belüge ich mich selber?

Daran hatte ich auch sehr sehr lange in meiner Ausbildung zu knabbern. Als Azubi wurde man nicht für voll genommen - grade in diesem sehr hierarchischen Betrieb bei mir - wurde mir klar, sie sehr ich dieses Standesdenken eigentlich hasse. Höhereingestufte Kollegen behandelnen einen wie Scheisse - obwohl es Menschen sind, die ich (ich weiß ich bin sehr vorurteilend) im Leben ausserhalb des Betriebes nicht mal mit dem Arsch anschauen würde.

Ich hab wirklich lange überlegt, ob ich kündige und was andereres mache. Bis ich eingesehen habe: es bringt mir Geld. Von dem Geld kann ich mir Dinge leisten die ich will. Meine Hobbies sind Downhillen und Fotografieren und Reisen. Dafür brauchts Geld. Klar würden jetzt Idealisten sagen: und genau mit so einem Job verkaufst du dich. Du bist nich 100%ig zufrieden mit dem was du machst und rennst Geld und monetären Dingen hinterher.

Aber wenn ich mir meine Freunde anschaue, die seit dem 19. Lebensjahr bis heute (bin 28) studieren und sich noch nichts aufgebaut haben, auf den Parties Bier schnorren, da bin ich sehr dankbar einen Job zu haben, welcher mir Geld bringt. Stricktes Trennen von Arbeit und Freitzeit gibt mir die Möglichkeit den richtigen Ausgleich zu finden. Und am Ende... am Ende ist es nur Arbeit. Im Privatleben musst du glücklich werden.

Und glaube mir - damit ecke ich jetzt hier bestimmt an - monetäre Dinge werden gerade hier im Forum SEHR unterschätzt. Wenn du genug Geld verdienst und dir was leisten kannst worauf du Lust hast, ohne erst 5x den Geldschein umzudrehen, wenn du dir Reisen, Parties und all den materiellen Shit gönnen kannst - glaub mir, da bist du schon froh drüber. (mir ist bewusst, dass man davon nicht 100%ig glücklich wird, es ist immer eine Balance blabla Rabarber). Ich hoffe mein ungefährer Punkt wird hier verstanden.

Cheers,

Lost :angel:

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Für mich klingt es, als würdest du dich nach Aufmerksamkeit und Bestätigung Sehnen. Das fehlt dir im Beruf sehr stark. Auch in deiner Beziehung macht es dir zu schaffen, das sich deine Freundin distanziert bzw. dir Aufmerksamkeit entzieht.

Lerne dir selbst Aufmerksam und wertschätzend gegenüber zu stehen, dann brauchst du das nicht von Kollegen.

Was du da durchmachst ist aus meiner Sicht ein ganz normaler Entwicklungsschritt.

Es ist die Einsicht, dass du dich nach Bestätigung durch andere sehnst (Kinder prägen so ihren Selbstwert) und gibt dir somit die Chance, dir deiner eigenen Stärken und deines Selbst bewusst zu werden. So bilden Erwachsene ihren Wert und das müssen Heranwachsende lernen!

Manche haben das eben einfacher auf dem Schirm als andere und viele kommen ein Leben lang nicht über den "Kinder Selbstwert" hinaus

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Hey tentacle,

danke dir für deine Antwort.

Ich merke, dass diese ganzen Dinge in irgendeiner Weise miteinander verstrickt sind.

Das von dir Geschriebene leuchtet mir absolut ein und ich erkenne mich darin wieder.

Ich bin dabei, daran zu arbeiten und mich auszuprobieren.

Evtl dauert ein solcher Prozess und das Erkennen der Muster einfach um einiges länger, als man denkt.

Beste Grüße

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Hey Dietz,

danke, dass du dich hier so öffnest. Das ist auf jeden Fall schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.

Hier wurde bereits viel Gutes gesagt, ich möchte aber nochmal speziell auf einen Punkt eingehen von dem ich denke das dort dein eigentliches Problem liegt: Deine Einstellung zu dir selbst.

Was deine berufliche Orientierung angeht kann ich dir auch nur raten: Mach dir Gedanken darüber was du wirklich mit deinem Leben anfangen willst. Unabhängig davon wie weit du in deinem Alter damit kommst oder wie weit andere bereits sind, solltest du dir etwas suchen mit dem "Du" glücklich wirst. Unabhängig von dem Zuspruch anderer.

Meine Situation war ähnlich, deshalb weiß ich wie du dich fühlst.

Stichwort Oberflächlichkeit: Weißt du, ich glaube dein Problem ist nicht so sehr die Oberflächlichkeit der Anderen sondern vielmehr das du für alles was du tust irgend etwas zurück erwartest. Sei mir nicht böse, aber ist es nicht genau das was wirklich oberflächlich ist? Du bist extrem enttäuscht wenn du für das was du tust kein positives Feedback bekommst. Versuch doch einfach mal dich zu öffnen und gut mit den Leuten auszukommen "Weil du es so willst". Nicht weil du etwas dafür erwartest. Menschen merken so etwas und reagieren, meist unbewusst, entsprechend.

Auch hier sind das wieder eigene Erfahrungen.

Dein gesamter Text kann im Prinzip auf dieses Problem herrunter gebrochen werden. Du definierst dich von außen. Und was noch schlimmer ist, du erwartest ständig positives Feedback für deine Taten. Schließlich hast du dich richtig Verhalten.

Ein sehr berühmter PUA hat mal gesagt: "Its not their fault that they don´t like you...its yours".

Das hört sich erstmal hart an aber es stimmt leider. Wenn sich dir die Leute nicht öffnen dann deshalb weil du ihnen nicht das richtige Gefühl gegeben hast. Im Moment kommunizierst du, dass du ständig Anerkennung und Aufmerksamkeit willst. Menschen merken sowas, auch wenn es bei deiner positiv sozialen Art wahrscheinlich länger dauert bis sie es mitbekommen. Aber glaub mir, du kommunizierst das, ob du es willst oder nicht.

Ist erstmal hart zu schlucken, ich weiß. Aber daraus entwickeln sich auch unglaubliche Möglichkeiten. Denn im Umkehrschluss heißt das, dass du die Verantwortung und die Möglichkeit hast dich in jeder einzelnen Situation wohl zu fühlen. Und wenn du lernst das auszustrahlen brauchst du keine Bestätigung von außen mehr.

Wenn du gelernt hast dich aus dir herraus wohl zu fühlen bist du in State und das wird auch deine Umwelt wahrnehmen und entsprechend auf dich reagieren.

Alles was du dafür tun musst ist damit aufzuhören die Reaktionen der Anderen zu reflektieren und damit anzufangen dich selbst aus dir herraus zu reflektieren.

Ich kenne dein Problem nur zu gut, aber es liegt nicht bei den Anderen oder deren Reaktionen auf dich, sondern bei dir. In dir. Das ist der Ort an dem du suchen solltest.

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YokeM, hi!

Du triffst den Kern absolut. Ich will da nichts leugnen oder schön reden.

Ich frage mich jedoch seit längerem intensiv, woher das rührt und weshalb es so eine Macht hat.

Daher u.A. auch der Gang zum Therapeuten.

Stichwort "Konversation mit Frauen" (nur als Bsp.):

- Ich approache, baue ein Gespräch auf. In dem Moment erwarte/erhoffe ich mir etwas --> NC nach Gespräch z.Bsp.

Habe es bis dato nicht geschafft, das Outcome-unabhängig zu tun.

Ich kann mich zwar selbst anlügen in dem ich mir sage "du redest mit der Frau jetzt einfach nur um des Gespräches Willen und ohne Hintergedanken und schaust was sich ergibt...",

weiß aber wenn ich zu mir ehrlich bin dennoch, dass ich ihre Nummer will.

Was ist jedoch deiner Meinung nach der Grund, dass eine Person überhaupt ein derartiges Verhalten entwickelt?

Und wie hast du das damals in den Griff bekommen, bzw wie hat sich dein Leben angefühlt, nachdem du das gemerkt und erfolgreich daran

gearbeitet hast? (denn du schreibst ja, du warst in einer ähnlichen Lage).

Nachdem sich am Do meine LDR in einer für mich schweren Phase einfach aus dem Staub gemacht und mich sitzen lassen hat, weiß ich momentan auch nicht,

ob einfach ohne Nachdenken rausgehen und ansprechen sinnvoll ist oder ich damit nur Emotionen verdränge, die raus wollen.

Können derartige unaufgearbeitete Situationen (im jetzigen Fall aus der Vergangenheit) mit verantwortlich für eine derartige Kompensation durch Bestätigungsversuche aus dem Außen sein?

Beste Grüße

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Hey Dietz,

zu deinem Beispiel: Wenn es nicht die Wahrheit ist, dann versuch auch nicht es dir einzureden. Warum willst du ihre Nummer? Weil du Spaß mit ihr haben willst? Warum kannst du den nicht hier und jetzt haben? Nur so als Beispiel, was du willst musst du selbst herrausfinden.

Ich kann dir sagen was für mich der Grund war, aber das würde dir nicht weiterhelfen. Was bei dir der Grund ist musst du selbst herrausfinden. Meiner Erfahrung nach weißt du es bereits und hast es nur verdrängt. Oder aber es ist dir rational aber noch nicht emotional bewusst.

Wie es sich anfühlt? Naja, ziemlich gut halt :-)

Ich bin selbst noch in der Entwicklung und kann mich längst nicht immer von allem so frei machen, aber wenn ich es kann fühlt es sich halt sehr gut an. Hmm, stell dir einfach vor du hättest das gute Gefühl das du hast wenn Leute positiv auf dich reagieren. Nur das du es halt permanent hast.

Meiner Meinung nach solltest du dich im Moment eher nach Innen als nach Außen richten. Dir darüber klar werden was du im Leben willst und was deine Grundwerte sind. Danach kannst du dann damit anfangen dich in die Richtung zu entwickeln die dir am ehesten zusagt. Beruflich, sozial und persönlich.

Der letzte Absatz hört sich zwar leicht an, meiner Erfahrung nach ist das aber eine Entwicklung die Jahre in Anspruch nimmt. Zumindest geht sie für mich immer weiter.

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Wie du es beschreibst, "das gute Gefühl das du hast, wenn Leute positiv reagieren", trifft es sehr genau ins Schwarze.

Ich kenne dieses warme, ausgeglichene Gefühl, allerdings nur im Beisein vertrauter Menschen wie Freunden, Familie, (jetzt Ex)Freundin.

Es ist dieser Zustand, welchen ich unabhängig von außen fähig aufzubauen und zu erhalten sein möchte.

Mein Problem(ist es eines?) ist unter Anderem, dass ich es meist dann habe, wenn ich selbst nicht viel aktiv zum Gespräch und Geschehen beitrage.

--> wiederum wenig förderlich für den Status innerhalb der Gruppe, oder bilde ich mir das nur ein?

Und dass ich es eben nicht im Umgang mit fremden/kaum bekannten Menschen habe.

--> hier, wenn, dann auch wieder nur bzw vermehrt, wenn ich einfach in der Gruppe "teilhabe".

Ich bin nicht schmächtig oder klein, auch nicht zu übersehen. Habe eine aufrechte und standhafte Körperhaltung. (Nur für den Fall, sollte beim Lesen evtl das Bild des Typen mit eingefallenen Schultern und gesenktem Blick entstehen. Auch halte ich Augenkontakt in Gesprächen stets straight und ohne Scham).

Nicht falsch verstehen, ich nehme kein Blatt vor den Mund, wenn mir etwas nicht passt oder man mich nach meiner Meinung fragt.

Alles kein Ding.

Ich werfe jedoch lieber ab und an etwas in die Konversation ein, anstatt sie permanent am Laufen zu halten und groß zu lenken.

Ich kann das zwar, es ist allerdings meist mit einem großen Anstrengungsgefühl verbunden.

Zusammenfassend könnte man es in etwa so ausdrücken:

Ich weiß in etwa, wann ich dieses gute Gefühl habe, weiß allerdings nicht, ob ich dennoch im Sinne der Erweiterung meiner Comfortzone und um nicht

im Zustand des nur-anwesend-Seins zu verbleiben, dagegen ankämpfen und mich entgegen diesem Gefühl vermehrt an Konversationen beteiligen soll.

Oder macht dies letztendlich nur unglücklicher und krank? Was sich dann wieder auf meine Ausstrahlung und inneres Befinden auswirkt.

Cheers

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