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Wusste nicht genau, wohin damit.

Bin in der SZ auf folgenden Artikel gestoßen:

http://gfx.sueddeutsche.de/pages/begleiter/index.html?activeNr=1

„Viele denken, ich bin ein arroganter Schönling, der alles vögelt und menschlich eine Drecksau ist. Aber das ist nicht so, das ist mein Selbstschutz“, sagt er. Sich selbst schützen ist ein großes Thema in seinem Leben. Weil sonst keiner da war, der ihn beschützt hat. Sein Vater ist abgehauen, als er neun war. Die Mutter wurde jahrelang von ihrem Mann verprügelt, bis sie nicht mehr konnte.

Ralf Winkes achtet auf seinen Körper, er trainiert täglich. Wenn er sich streckt, spannt das weiße Hemd am Brustkorb. Wenn er redet, streichelt er manchmal seinen Bizeps. Sein Körper ist wie eine Rüstung, seine Seele wie ein rohes Ei: „Wenn ich verliebt bin und die Sache ist zu Ende, zieht es mir den Boden unter den Füßen weg. Das ist die Hölle für mich.“

„Nach der Trennung“, sagt Ralf Winkes, „habe ich zwei Jahre lang fast 24 Stunden nur über diese Frau nachgedacht. Es ging nix mehr. Da hab ich gesagt: Ich lass mich wegsperren.“

Drei Monate war Winkes in der geschlossenen Psychiatrie. Freiwillig. Um wieder klar zu kommen. Um seine Ruhe zu haben. Um beschützt zu werden. Er klingt nicht verbittert, wenn er darüber spricht. Er will das nicht unter den Tisch kehren, er wirkt fast stolz, dass er so offen darüber reden kann: „Ich bin froh, dass ich das gemacht habe. Ich weiß jetzt, wie ich ticke und was los ist, wenn gewisse Verhaltensmuster auftreten.“ Nach der Therapie stand für ihn fest: Nie mehr eine Beziehung, nie mehr ankämpfen gegen die Monogamie, nie mehr Trennungsschmerz.

Er formt seinen Körper nach seinem Willen, jetzt formt er auch sein Leben. Seit zwölf Jahren ist er jetzt Single, er hatte jede Menge Affären, ein paar offene Beziehungen waren dabei. Seit zwölf Jahren ist er ein Mann, der Zuneigung und Sex geben kann, aber keine Liebe mehr zulässt. Vom Verlieben hat er die Schnauze voll, vom Verlassenwerden sowieso. Er hat sich geschworen: Mich verletzt keiner mehr. „Das ist eigentlich schon krass“, sagt er, „aber irgendwann muss man Schutzmechanismen aufbauen.“

Aus psychologischer Sicht und für viele hier definitv interessant und lesenswert.

Und für all die Kerle da außen, die ständig auf hart und Mr. Steel machen: "If you have to show tough, you´r not tough" ;)

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Gast J.Who

Viele denken, ich bin ein arroganter Schönling------ Aber das ist nicht so, das ist mein Selbstschutz

Habe ich gerade eben drüber nachgedacht. Allerdings in Bezug auf sehr schöne Frauen. Man glaubt sonstwas wie Arrogant sie sind, wie unnahbar... Aber in den meisten Fällen ist dies eben einfach nur ein Selbstschutz.

Zu dem Herrn Winkes:

Er kann einem ja ein Stück weit leid tun. Ich persönlich sehe da eigentlich nur Schwäche. Wenn er damit "glücklich" ist, gut, soll er sich halt abschotten.

Allerdings denke ich das diese Taktik "Ich versperre mich und entsage XYZ komplett nur weil es mich gefährden könnte" am Ende nicht aufgeht. Liebe kann wehtun, liebe kann einem alle Lebensenergie rauben, an Liebe kann ein Mensch zerbrechen... Aber sein wir doch mal ehrlich. Wenn man eine halbwegs gefestigte Person ist, kann man damit umgehen.

Hoffen wir mal für den Ralf das er irgendwann mit sich selbst soweit im reinen ist das er selbst stark genug sein wird, um sein Seelenheil nichtmehr von anderen Menschen abhängig machen zu müssen.

(wie immer, meine Meinung, kein Anspruch auf die vollkommene Wahrheit ;) )

J.Who

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Gast x12

sehe ich ähnlich.

beleidigten Leberwurst: "mimimi ich wurde verlassen und deswegen werde ich jetzt niiiiiiiiiiiiiie wieder dies+jenes...."

Trotzreaktion.

Einer der so krass auf ne Trennung reagiert, klingt nach einhundertzehn Prozent "Beziehungsmensch".

Der Typ wird auch so nicht glücklich, schließlich macht er das mit den offenen Beziehungen nicht aus Überzeugung, sonder aus Vermeidung.

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Das 'Problem' von Ralf haben viele Leute, nicht nur bezogen auf Beziehungen, sondern auf das ganze Leben. Aufgrund von irgendwelchen Erfahrungen, sei's bereits in der Kindheit oder spaeter, zimmern sie sich eine Strategie zusammen, die ihnen - vermeintlich - hilft ihr Leben zu bewaeltigen.

Im Irrglauben, dass das Vermeiden einer Situation, die ihnen Schmerz, Leid oder Angst zugefuegt hat, sie zu einem gluecklichen Menschen machen wird, oder zumindest, dass sich so weiteres Leid oder Schmerz verhindern lassen.

Diese Strategien (Prinzipien) werden dann eisern eingehalten und schon bald geht's nur noch ums Prinzip, abseits von jeglicher menschlichen Vernunft oder Logik, von der Wahrnehmung der eigenen Gefuehle gar nicht zu sprechen - you' ve been owned by your own thougths ...

Wo ist da noch Platz fuer Lebensfreude und Spontanitaet ? Wo ist noch Platz fuer neue Erfahrungen und Offenheit ?

Schmerz und Leid gehoeren zum Leben, wie auch Freude und Genuess, aber wer das eine vermeidet wird auch das andere nicht mehr erleben.

Stumpfe, droege Welt !

Cu Prospero

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Gast
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