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Gutes Gerede oder Sitzungen mit deinem Therapeuten wird deinen Hirnhaushalt, der völlig aus dem Gleichgewicht ist, auf Dauer auch nicht bessern.

Das ist leider generalisierter Käse, denn da müsste man schon differenzieren, welche Therapieformen genau, hier nicht helfen können.

Die in Ger zugelassene Psychoanalyse kannst schonmal streichen, Verhaltenstherapie nur bedingt.

Welche Interventionsmöglichkeiten am besten greifen, habe ich ein paar Beiträge oben schon erwähnt. Ist ja auch nicht wirklich was Neues.

Am Beispiel der Schizophrenie steht der paradoxe Kommunikationsstil innerhalb des Herkunftssystem mit im Verdacht schizophrene Schübe auszulösen.

Generell heißt das übersetzt, wenn also (dummes) Gerede die Hirnstruktur und den Dopaminhaushalt und die Realität verändern kann, weshlab sollte es also nicht auf dem selben Weg reversibel sein. Genau diese logische und kluge Schlußfolgerung hat damals die ganze Palo Alto Gruppe um Bateson und Watzlawick beschäftigt.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Kommunikation Gehirnstrukturen verändern kann.

Passend hier das Interview von Eric Kandel:

«Wenn wir miteinander reden, verändert sich unser Gehirn»: Nobelpreisträger Eric Kandel in seinem Büro an der Columbia University in New York.

Sonntag, 27. Januar

«Niemand behauptet, dass eine Maus schizophren ist»

Die Krebsmedizin macht grosse Fortschritte, in der Psychiatrie hingegen gibt es seit Jahrzehnten keine neuen Medikamente gegen Leiden wie Schizophrenie oder Depressionen. Die Psychiatrie hat wichtige Entwicklungen verschlafen, sagt der amerikanische Mediziner und Nobelpreisträger Eric Kandel. Und er plädiert für ein biologisches Verständnis von psychischen Erkrankungen

Die psychiatrische Forschung steckt in der Krise. Die Pharmafirmen GlaxoSmithKline und AstraZeneca haben vor einiger Zeit bekanntgegeben, dass sie sich aus dem Gebiet zurückziehen wollen. Was ist los?

Eric Kandel: Es ist ein enormes Problem. Es ist leider tatsächlich so, dass es in den letzten 40 Jahren keine Fortschritte in der Therapie und nur sehr bescheidene Fortschritte im Verständnis der Schizophrenie gegeben hat. Das erste Antipsychotikum Chlorpromazin wurde in den 1950er Jahren entwickelt, und auch die neueren Neuroleptika gibt es schon seit über 30 Jahren.

Die Pharmafirmen behaupten, es lohne sich nicht, in die psychiatrische Forschung zu investieren.

Das Risiko ist tatsächlich hoch. Aber ich glaube, dass man sehr lange auf die falsche Strategie setzte. Die Psychiatrie hat dabei wichtige Entwicklungen verschlafen. Lange Zeit kamen viele der begabtesten Forscher aus einer psychoanalytischen Richtung. Die Psychoanalyse ist gut für Leute wie wir, aber Menschen mit Schizophrenie oder Depression hilft sie – abgesehen von ganz bestimmten Krankheitsphasen – nicht. Psychoanalytiker sind nicht ausgebildet, um biologisch zu denken. Und schliesslich haben wir es mit biologischen Erkrankungen zu tun.

Gab es deshalb keine Fortschritte?

Ja, dazu kommt, dass die Pharmafirmen nicht besonders kreativ waren. Sowohl die Antipsychotika als auch die Antidepressiva wurden durch Zufall entdeckt. Die Antipsychotika beeinflussen im Gehirn den Botenstoff Dopamin, die Antidepressiva das Serotonin. Man könnte also erwarten, die Pharmafirmen würden auch andere Botenstoffe untersuchen. Stattdessen entwickelten sie eine nach der anderen Nachahmerprodukte. Keine grundsätzlich neuen Medikamente, sondern solche, mit denen sie ihren Profit sicherstellten.

Was könnte man denn anders machen?

Die Molekulargenetik hat viele Gebiete in der Medizin auf wunderbare Weise bereichert. Wir wissen heute, dass Brustkrebs nicht eine Krankheit ist. Vielmehr liegen verschiedene genetische Mutationen der Krankheit zugrunde, und man muss die Therapie der jeweiligen Mutation anpassen. Medikamente, die nicht besonders gut waren, als man damit ein ganzes Spektrum von Brustkrebs behandelte, erweisen sich als höchst wirksam, wenn die Genetik berücksichtigt wird. Wir müssen unser Verständnis von Krankheiten wie Schizophrenie neu überdenken.

Eine späte Einsicht.

Psychiatrische Krankheiten sind intrinsisch schwierige Probleme. Selbst neurologische Krankheiten sind im Vergleich viel einfacher. Da gibt es anatomisch definierte Läsionen, die einfach zu erkennen sind. In vielen Fällen sind die Mutationen identifiziert und die Pathogenese bekannt. Das ist bei den psychiatrischen Leiden nicht der Fall. Aber immerhin sind die genetischen Methoden, die uns heute zur Verfügung stehen, besser als jene, mit denen die frühen Pioniere der psychiatrischen Genetik arbeiteten.

Inwiefern?

Man hat zum Beispiel entdeckt, dass psychiatrische Erkrankungen nicht strikt nach Mendels Gesetzen vererbt werden. Die Vererbung ist natürlich wichtig, und die Leiden werden oft von Generation zu Generation weitergegeben. Neuerdings gibt es aber Hinweise, dass bei Schizophrenie und Autismus auch neu auftretende Mutationen eine Rolle spielen. Es ist also möglich, dass ein Vater und eine Mutter beide gesund sind, vier Kinder haben, drei von ihnen sind gesund, und das vierte Kind ist krank.

Wie entstehen die Mutationen?

Die Samenzellen spielen dabei eine wichtige Rolle. Eizellen teilen sich nur in der frühen Entwicklung, und die Wahrscheinlichkeit, dass da neue Mutationen auftreten, ist klein. Spermien hingegen teilen sich alle paar Wochen, und jedes Mal können Mutationen entstehen. Kommt hinzu, dass mit zunehmendem Alter mehr Mutationen gebildet werden. Das könnte erklären, warum es heute mehr Autismus gibt: Es wird später geheiratet, und die Väter sind älter.

Wird man aufgrund dieser Erkenntnis neue Therapien entwickeln können?

Wie bei jeder komplexen Krankheit dürften auch hier mehrere molekulare Mechanismen beteiligt sein. Beim Darmkrebs kennt man inzwischen viele Genmutationen, und alle verursachen einen Tumor. Es können also verschiedene Pfade zur Krankheit führen, wobei an jedem dieser Pfade mehrere Gene involviert sind. Sagen wir, es gibt bei der Schizophrenie 5 Pfade, jeder mit 5 Genen. So sieht man, dass mindestens 25 verschiedene Mutationen die Krankheit verursachen können.

Bedeutet dies, dass es 25 verschiedene Arten von Schizophrenie gibt?

Gut möglich, dass die Pfade unterschiedliche Krankheiten verursachen. Sobald wir Medikamente haben, werden wir sie besser differenzieren können. Die meisten Patienten machen eine psychotische Episode durch. Die ist meist behandelbar. Was bleibt, sind Probleme mit Motivation, sozialer Interaktion und dem Gedächtnis. Und da gibt es enorme Unterschiede. Einige Patienten können mit etwas Unterstützung wieder arbeiten, sie können ein sinnvolles Leben führen und Beziehungen haben. Andere sind lebenslänglich behindert. Wie erklärt man sich diese Unterschiede? Ich vermute, es sind Untergruppen der Krankheit, Schizophrenie A versus A+.

Eine Möglichkeit, die Krankheitsentstehung besser zu verstehen, besteht darin, Tiermodelle zu studieren. Sie selber arbeiten mit Mausmodellen. Können diese die psychiatrische Forschung wirklich weiterbringen?

Eine Maus ist ganz offensichtlich kein Mensch, es gibt aber einige Ähnlichkeiten.

Können Sie ein Beispiel geben?

Die psychiatrische Krankheit, die wir zurzeit wohl am besten verstehen, ist das posttraumatische Stress-Syndrom. Wenn ich Sie wahnsinnig erschrecke, ist es gut möglich, dass Sie ein posttraumatisches Stress-Syndrom entwickeln. Und warum verstehen wir diese Krankheit so gut? Weil alle Lebewesen, von der Fliege bis zur Maus, erschreckt werden können. Wir wissen, dass die Amygdala beteiligt ist, der präfrontale Cortex und der Hippocampus. Ein typisches Merkmal des Syndroms ist, dass inadäquate Erinnerungen abgerufen werden. Es könnte sein, dass ich ein Glas Wasser trinke und mich zu Tode erschrecke.

Warum?

Weil zum Beispiel eine Bombe bei einer Terrorattacke genau dann explodierte, als ich ein Glas Wasser trank. Wir haben es also mit einer Art Erinnerungsstörung zu tun. Und das können wir in der Maus fast ebenso gut untersuchen wie im Menschen. Die Substanz Cycloserin hat man zuerst bei Mäusen getestet, sie erwies sich als wirksam, und jetzt testet man sie beim Menschen gegen das posttraumatische Stress-Syndrom. In der Schweiz ist das natürlich unwichtig, weil Ihr nie in den Krieg zieht. Aber die USA ziehen andauernd in den Krieg. Das posttraumatische Stress-Syndrom ist bei uns das grösste psychiatrische Problem. Jeder fünfte Veteran ist betroffen.

Bei der Schizophrenie dürfte es aber schwieriger sein, die Symptome an einer Maus zu studieren.

Es behauptet niemand, dass eine Maus schizophren ist. Aber gewisse Merkmale kann man sehr gut modellieren, und es gelingt sogar besser als bei der Depression. Auch die Maus hat ein Arbeitsgedächtnis – das ist ein wichtiges Problem bei der Schizophrenie. Und die Maus verfügt auch über Motivation für bestimmte Verhaltensweisen – auch dies ein wichtiges Problem bei der Schizophrenie. Festzustellen, wie traurig eine Maus ist, dürfte dagegen eher schwierig sein.

Schizophrenie gilt als Entwicklungsstörung, bei der das Gehirn möglicherweise bereits vor der Geburt «falsch verdrahtet» wird. Wie will man Erwachsene behandeln, wenn die Verdrahtung längst abgeschlossen ist?

Die Verdrahtung lässt sich nicht rückgängig machen, man kann jedoch kompensieren. Wenn wir etwas lernen, dann verändert sich die Art, wie Nervenzellen kommunizieren. Und dadurch entsteht Gedächtnis. Beim Langzeitgedächtnis werden neue Verbindungen gebildet. Es ist also möglich, mit neuen Verbindungen gewisse Defizite zu kompensieren.

Wie soll das in der Praxis aussehen?

Chuck Close ist einer der berühmtesten US-Künstler. Er macht Porträts von Leuten, dabei ist er gesichtsblind – er kann Gesichter nicht erkennen. Er ist auch Legastheniker. In der Schule galt er als minderbemittelt. Er setzte sich aber immer in die vorderste Reihe und war interessiert. Seine Eltern förderten zudem seine künstlerischen Fähigkeiten. Die Hirnregion, die für Kreativität zuständig ist, wurde dadurch möglicherweise gefördert. Indem man die Stärken stärkt, kann man Schwächen kompensieren. Ähnlich könnte man vielleicht in Zukunft Kindern mit einem erhöhten Risiko für Schizophrenie mit Verhaltenstherapie oder Gedächtnisübungen nachhelfen.

Welche Rolle spielt denn die Psychotherapie?

Die Psychotherapie wird von der Öffentlichkeit nicht richtig verstanden. Auch sie ist eine biologische Therapie. Bei der Depression und dem posttraumatischen Stress-Syndrom kennt man inzwischen biologische Marker. Leidet eine Person an Depressionen, ist ein bestimmtes Hirnareal überaktiv. Spricht sie auf eine Psychotherapie an, normalisiert sich die Aktivität. Beim posttraumatischen Stress-Syndrom ist es die Amygdala, die überaktiv ist. Das heisst, wir können jetzt genau feststellen, ob ein Therapeut erfolgreich ist oder nicht. Wir können untersuchen, welche Art von Therapie wirksam ist und welche nicht. Das ist eine Revolution. Das zeigt doch, dass die Psychotherapie im Grunde eine biologische Therapie ist, denn sie führt zu funktionellen Veränderungen.

Aber ein Medikament hat doch bestimmt eine andere Wirkung auf den Körper als die Psychotherapie.

Wir spritzen kein Insulin, aber wir tauschen Worte aus. Wir sind immer noch im Kartesianischen Dualismus verhaftet – hier der Geist, dort das Gehirn. Aber auch wenn wir miteinander reden, verändert sich unser Gehirn.

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Wir Menschen repräsentieren nicht nur ausschliesslich digital auditiv. so eine Problemtrance "ich bin Jesus und Gottes Sohn" kann auch submodal komplett nur in Bildern ablaufen, ohne einen einzigen Gedanken.

Sind Bilder im Kopf nicht auch zu gedanken?

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Neurotransmitter [...] sind bei (psychischen) Fehlfunktionen des Körpers im Ungleichgewicht oder kaum vorhanden.

Dopamin, Serotonin und GABA Mangel [...] Sind diese 3 Botenstoffe auf einem Normalwert gestellt , verfliegt die Depression und es stellt sich ein " Nach vorne denken " ein.

Ob du jetzt durch Meditation deine Gedanken abschaltest, den Körper runterfährst und dadurch spezielle Stresshormone abbaust [...]ist egal

oder die Neurotransmitter durch folgende Aminosäuren zufügst

SSRI´s oder anderen synthetischem Scheißdreck die deinen Neurotransmitterhaushalt auf Dauer irreperabel schädigen.

Den Arzt freuts, die Kasse auch, dir wird es langfristig nichts nützen.

Kannst du irgendeine der Thesen, die ich jetzt aus deinem Beitrag mal zusammengestellt habe, belegen? Mit Beleg meine ich aussagekräftige Studien oder plausible naturwissenschaftliche Erklärungen.

Auch würde mich interessieren, warum die Botenstoffe nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Gibt es dafür einen Grund, der nicht die Krankheit selbst ist (denn die Krankheit resultiert ja laut deiner Aussage auf einem Mangel an Botenstoffen)?

Aminosäuren sind ja Bestandteil meiner Nahrung. Heißt das, der Mangel kommt daher, dass nicht genügend Tryptophan und Tyrosin aufgenommen werden? Und heißt das nicht, dass, wenn ich mehr Tyrosin aufnehme, ich früher oder später ne Schilddrüsenüberfunktion bekomme, weil bspw. auch Thyroxin auf Thyrosin basiert? Wird einfach mehr synthetisiert, wenn ich mehr vom Ausgangsstoff zufüge? Sicher?

Mit Krank sein hat das nichts zu tun, denn du kannst nichts dafür.

Und das setzt dem Ganzen die Krone auf. Ob ich krank bin, definiert sich also nicht über gestörte Körperfunktionen, sondern ob ich 'etwas dafür kann'? Also sind weder Diabetiker noch Menschen mit Leukämie oder ner bipolaren Störung krank?

Aber wie gesagt... Belege.....

bearbeitet von Maandag

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Gast Wilson

Ich habe den Thread erst jetzt gelesen, weil ich die letzte Zeit, auch so wie Xtra, in der Psychiatrie aufgrund eines erneuten psychotischen Schubes hatte.

Xtra, wenn du Lust hast dich auszutauschen schreib mir mal. Ich kam übrigens in die Klinik zum zweiten Mal, weil ich die Medikamente nicht mehr einnahm, so sicher war ich mir,

dass Sport und Meditation ausreichen würden und ich damit eh schon vollkommen gesund sei, also lass dir das als Mahnung sein, deine verordneten Medikamente auch zu nehmen,

bei mir sind es momentan 800mg Seroquel Prolong, mit denen ich aus der Klinik entlassen wurde nach acht Wochen.

Buechls Tipp, sie abzusetzen und zu meditieren halte ich für sehr gefährlich, das ganze kann ganz schnell in die Gegenrichtung einschlagen. Bei mir war es sogar beim ersten psychotischen Schub so, dass ich mich kurz davor mit Eckhardt Tolles "Jetzt-Die Kraft der Gegenwart" auseinandergesetzt hatte, darauf aufmerksam geworden bin ich durchs PU-Forum, und ich weiß noch, dass ich davon begeistert war, zu begeistert vielleicht, denn wenn ich heute auf diese Zeit zurückblicke, meine ich, dass auch dieses Buch und Tolles Ansichten damals, als ich eh schon durch regelmäßigem Drogenkonsum (Cannabis) psychisch labil war, seinen Teil dazu beigetragen hat, dass ich letztendlich hochpsychotisch in die Psychiatrie gelangt bin. Das genau erklären oder einen Beleg dafür abliefern, dass die "Jetzt-Ideologie", mir den Rest gegeben hat, kann ich allerdings nicht.

Bevor ich diesen Juni in die Klapse kam, beschäftigte ich mich allerdings wieder mit einem Buch, den "Kurs in Wundern", welches ein Text- und Übungsbuch enthält und angeblich von Jesus gechannelt wurde in den 70ern, Eckhardt Tolle zitiert in seinem "Jetzt- Die Kraft der Gegenwart" sogar einige Male daraus. Dazu kam dann natürlich auch wie ich schon oben geschrieben hatte,

dass ich die Tabletten ohne Absprache mit meinem Arzt absetzte, ich hatte in der Klinik dann, wie sogar im "Kurs" angekündigt (!), wilde Lichtepisoden und ich würde diese meine Psychose als spirituelle bezeichnen, mit teils krassen Bewusstseinszuständen, die ich als wertvolle Erfahrung, so sehe ich das zumindest heute, nicht missen möchte! Jetzt bin ich ruhiggestellt mit dem Seroquel und ich hatte zu Hause (bin seit Freitag daheim) noch keine Lichterscheinungen, was denke ich mal eben auf die Medikation zurückzuführen ist.

Das Interview mit Eric Candl finde ich sehr aufschlussreich, ich bin zurzeit z.B. ein bisschen am Debattieren mit meinen Eltern weil ich auch der Meinung bin, dass die Krankheit nicht

irgendwie vom Himmel fiel, sondern eben auch, wie beispielsweise Watzlawick und Bateson erforschten, gestörte Kommunikation der Auslöser sein kann, nur bislang konnte ich die Brücke nicht bauen zwischen Kommunikation und Gehirnstrukturen, deshalb wirklich sehr interessant der Text.

Was ich noch zum Thema beizutragen habe: In der Klinik wurde mir von einer Psychologin gesagt, ich sei für Hypnose im Moment nicht sehr stabil und es könnte gefährlich werden, dazu

zeigte sie mir die mir ohnehin schon bekannten Bilder mit der Dopaminüberschusstheorie, jedoch bekam ich wie schon beim ersten Mal in der geschlossenen Anstalt, keinen Hinweis dazu, dass auch

die Kommunikation Auslöser für eine paranoide Schizophrenie ,wie sie in meinem Fall diagnostiziert wurde, sein kann. Als ich dann auf die Double-Bind-Theorie hinwies, kam nur ein kurzes Nicken.

Mein Hausarzt riet mir sogar, Meditation in meinem Krankheitsfalle zu lassen und stattdessen lieber Sport zu treiben, da, so die Begründung, ich mich "dabei eher auf die Krankheit konzentrieren" würde.

Was jetzt wirklich gut und recht für mich ist, keine Ahnung, bin da ziemlich verwirrt durch die vielen sicherlich gut gemeinten "Ratschläge" und Warnungen.

LG Wilson

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Neurotransmitter [...] sind bei (psychischen) Fehlfunktionen des Körpers im Ungleichgewicht oder kaum vorhanden.

Dopamin, Serotonin und GABA Mangel [...] Sind diese 3 Botenstoffe auf einem Normalwert gestellt , verfliegt die Depression und es stellt sich ein " Nach vorne denken " ein.

Ob du jetzt durch Meditation deine Gedanken abschaltest, den Körper runterfährst und dadurch spezielle Stresshormone abbaust [...]ist egal

oder die Neurotransmitter durch folgende Aminosäuren zufügst

SSRI´s oder anderen synthetischem Scheißdreck die deinen Neurotransmitterhaushalt auf Dauer irreperabel schädigen.

Den Arzt freuts, die Kasse auch, dir wird es langfristig nichts nützen.

Kannst du irgendeine der Thesen, die ich jetzt aus deinem Beitrag mal zusammengestellt habe, belegen? Mit Beleg meine ich aussagekräftige Studien oder plausible naturwissenschaftliche Erklärungen.

Auch würde mich interessieren, warum die Botenstoffe nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Gibt es dafür einen Grund, der nicht die Krankheit selbst ist (denn die Krankheit resultiert ja laut deiner Aussage auf einem Mangel an Botenstoffen)?

Aminosäuren sind ja Bestandteil meiner Nahrung. Heißt das, der Mangel kommt daher, dass nicht genügend Tryptophan und Tyrosin aufgenommen werden? Und heißt das nicht, dass, wenn ich mehr Tyrosin aufnehme, ich früher oder später ne Schilddrüsenüberfunktion bekomme, weil bspw. auch Thyroxin auf Thyrosin basiert? Wird einfach mehr synthetisiert, wenn ich mehr vom Ausgangsstoff zufüge? Sicher?

Mit Krank sein hat das nichts zu tun, denn du kannst nichts dafür.

Und das setzt dem Ganzen die Krone auf. Ob ich krank bin, definiert sich also nicht über gestörte Körperfunktionen, sondern ob ich 'etwas dafür kann'? Also sind weder Diabetiker noch Menschen mit Leukämie oder ner bipolaren Störung krank?

Aber wie gesagt... Belege.....

aus eigener erfahrung kann ich das bestätigen. War früher auch psychotisch. stimmen hören, leicht paranoid unterwegs, leichte akustische halluzinationen und total unsicher. wusste das iwas nicht mit mir stimmt. Wollte nicht zum Arzt weil ich warscheinlich angst vor einer diagnose hatte. Angefangen zu meditieren und aminosäuren zuzufügen. Ich hab ein inneres erwachen bemerkt und alles wurde besser und besser.

PS: man ist sich immer selbst der beste lehrer.

hier gilt: Selbstbeobachtung in ALLEN bereichen. Objektive betrachtung der "problemzonen" und volle akzeptanz für das was da ist.. Ein JA und Umarmung der Gefühle, Gedanken Und "Schmerzen".ABSOLUT NICHTS davon zu ernst nehmen und einfach hart Chillen.

Belege Belege Belege..... oh man

bearbeitet von Büchi

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hallo slryrl,

mir haben psychiater shizoaffektive psychose und hebephrene schizophrenie diagnostiziert ich war in 2 kliniken und nahm seroquel und zyprexa. entgegen der meinung von syrusbaxter halte ich den veränderten neurotransmitterhaushalt für eine folge und nicht für die ursache von psychotischen erkrankungen. Die umwelt bestimmt meiner meinung nach die art der strukturierung des gehirnes(neuroplastizität) und dadurch den ausstoiß von transmittern und der aktivierung spezieller gehirnbereiche. daher glaube ich an beziehungsheilung

da ich wie bereits beschrieben daran glaube das erkrankungen in erster linie beziheungserkrankungen sind, würde ich dir eine analytische "psychosentherapie" empfehlen.

Irgendeiner meinte in diesem thread bereits psychoanalyse könne man streichen.... entschuldigung was fürn schmarn.!!!!!

Die psychoanalyse ist ein sehr potentes verfahren und hat ebenso mir sehr geholfen. Bei einer Psychose ist es zuerst wichtig, das setting zu verändern, sprich im gegnübersitzen und nciht im liegen, sowie die frequenz (stundenanzahl pro woche) auf 1-2 sitzungen zu verringern (um zu starke regression zu vermeiden). die psychoanalyse wird im dt. raum als analytische therapie verstanden, generell ändert sich die bezeichnung zur "psychodynamischen therapie" (tiefenpsychologisch fund. und analytische therapie) wie im angelsächsischen raum

schau mal ob bei dir in der stadt analytiker sind, die analytische psychosentherapie anbieten, vielleicht mal hier nachfragen

http://psychoanalyse-muenchen.de/psychosentherapieueberregional

ps: vielleicht hilft es dir ja (ich wünschte mir diese sichtweise könnte dir helfen), deine symptome als verzweifelte!!!! überlebensmechanismen deines tiefsten unsicheren Kernes(selbst) zu verstehen, um mit unerträglichen dingen die dir widerfahren sind (früheste kindheitssituationen) oder konflikten, die unlösbar scheinen, umgehen zu können. Sie(symptome) haben eine positive Absicht, bzw eine Funktion, daran glaube ich fest!

liebe grüße und ganz viel kraft mein guter

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ps: ich finde es unerträglich und mich macht es wüptend, wenn Menschen hier lobpreisen die 100% Lösung haben zu wollen, obwoihl selbst keine Erfahrungen im Bereich psychotisches/präspsychotisches Erleben vorliegen. WAS SOLL DAS? eine psychose ist extrem selbtvertrauen nehmend und verunsichernd, weil man die erfahrung macht, seiner wahrnehmung nicht mehr voll und ganz trauen zu können. das ist extrem verunsichernd, angst amchend und traurig stimmend. man verfällt in lethargie aus tiefster trauer darüber(die wiederum so lähmend ist, dass man die trauer verdrängt), da helfen einem so tipps von leuten, die gar nichts davon wissen NIX! es macht eher wütend

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wenn Menschen hier lobpreisen die 100% Lösung haben zu wollen, obwoihl selbst keine Erfahrungen im Bereich psychotisches/präspsychotisches Erleben vorliegen.

Als Therapeut brauche ich keine Erfahrung im psychotischen Erleben. Ich etabliere einen Rahmen, in dem sich der Klient ausagieren kann. Die 100% Lösung konstruiert der Klient, und nicht der Therapeut. Es reicht völlig zu wissen, und darin erfahren zu sein, welcher Methoden man sich bei welcher Symptomatik bedienen kann. In Fachkreisen geht man in Bezug auf Schizophrenie immer mehr von gestörter , paradoxer Kommunikation in Herkunftssystemen aus. Haley, Weakland , Bateson etc haben hier Pionier Arbeit geleistet. ( siehe zb http://www.suhrkamp.de/buecher/schizophrenie_und_familie-hans-werner_sass_28085.html )

Und natürlich glaube auch ich im systemischen Kontext an Beziehungsheilung, doch Beziehungsheilung setzt Kommunikationsheilung voraus.

Ohne Kommunikation gibt es keine Beziehung.

Und natürlich kann man die Symptome auch medikamentös regulieren, aber deswegen noch leider nicht heilen. Analog dazu kann ich dem Fernseher auch den Stecker ziehen, wenn sich der Sender nicht richtig einstellen lässt um damit das Problem zu regeln. Das wäre dann auch so eine dauerhafte Lösung für ein vorübergehendes Problem.

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Auf jedem medizinischen Gebiet gibt es besondere Spezialisten und Spitzenärzte. Die müssen leider nicht immer ihrem Ruf gerecht werden und haben meist lange Wartezeiten - sind oftmals Professoren mit viel Erfahrung. Hab aber selber mitbekommen, dass die doch manchmal noch ein Stück näher an der neusten Forschung sind und auch meist mehr Übersicht haben, die richtige Diagnose zu stellen.

Mein Tip: recherchiere einen der Spitzenärzte auf deinem Gebiet und lass dir einen Termin geben, auch wenn es bestimmt ein halbes Jahr dauert. Aber zumindest hast du dann nochmal die Chance auf eine ergänzende, tiefgehende Beratung.

Ansonsten alles Gute und viel Gesundheit!

Solche Krankheiten sind tückisch und leider schwer handhabbar. Aber es ist absolut nichts ehrenrühriges oder so! Krankheit ist Krankheit.

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Ich kann dir nur empfehlen was mir selbst mal in einer ein wenig ähnlichen, aber ganz sicher nicht so krassen Situation wie dir half:

Lass für 5 Tage Gluten, alle Milchprodukte und Soja strikt weg, ohne Ausnahme. Beobachte, ob du dich besser fühlst.

Dadurch verschwanden bei mir beispielsweise nächtliche Panikattacken gepaart mit Halluzinationen.

Das hilft nicht bei jedem, aber einen Versuch ist es wert, falls du es nicht sowieso schon versucht hast.

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ich kann dir Dr Dümpelmann auf der fachklinik tiefenbrunn empfehlen(rosdorf). der ist spezialisiert auf psychose und präpsychose.

das ist ein spezialisierter klinikbereich extra für psychosen

http://www.asklepios.com/klinik/default.aspx?cid=728&pc=0402&did3=4214

ich war da selbst , daher kann ichs dir empfehlen, vielen menschen hat das geholfen!

also meine empfdehlung: geh nach tiefenbrunn ins birkenhaus b und mach danach eine analytische psychosentherapie/modifizierte analyse (langzeittherapie). nach tiefenbrunn können die dior empfehlungen geben für therapeuten in deiner umgebung

viel kraft dir weiterhin

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wenn Menschen hier lobpreisen die 100% Lösung haben zu wollen, obwoihl selbst keine Erfahrungen im Bereich psychotisches/präspsychotisches Erleben vorliegen.

Als Therapeut brauche ich keine Erfahrung im psychotischen Erleben. Ich etabliere einen Rahmen, in dem sich der Klient ausagieren kann. Die 100% Lösung konstruiert der Klient, und nicht der Therapeut. Es reicht völlig zu wissen, und darin erfahren zu sein, welcher Methoden man sich bei welcher Symptomatik bedienen kann. In Fachkreisen geht man in Bezug auf Schizophrenie immer mehr von gestörter , paradoxer Kommunikation in Herkunftssystemen aus. Haley, Weakland , Bateson etc haben hier Pionier Arbeit geleistet. ( siehe zb http://www.suhrkamp.de/buecher/schizophrenie_und_familie-hans-werner_sass_28085.html )

Und natürlich glaube auch ich im systemischen Kontext an Beziehungsheilung, doch Beziehungsheilung setzt Kommunikationsheilung voraus.

Ohne Kommunikation gibt es keine Beziehung.

Und natürlich kann man die Symptome auch medikamentös regulieren, aber deswegen noch leider nicht heilen. Analog dazu kann ich dem Fernseher auch den Stecker ziehen, wenn sich der Sender nicht richtig einstellen lässt um damit das Problem zu regeln. Das wäre dann auch so eine dauerhafte Lösung für ein vorübergehendes Problem.

stimm ich dir zu. es geht bei psychosen, präpsychosen in erster linie um verschwimmende grenzen zwischen ich und du(subjekt und objek). es geht um ein Dilemma: auf der einen seite das bedürfnis nach engen kontakt zu menschen auf der anderen seite die angst vor den kontakt, da aufgrund traumatisierungen, etc. wenig gelernt wurde seine grenzen zu haben und daher die grenzen zu verschwimmen scheinen. enge beziehungen werden ersehnt aber gleichzeitig befürchtet (modell von mentzos)

im allgemeinen werden in psychotischen zuständen die intrapsychischen und interpersonellen grenzen durchlässig durch zb obige konflikte, die zu extremen gefühlen führen. das ich wird dann von diesen gefühlen überschwemmt (angst z.b, war bei mir so, angst vorm tod, angst vorm sterben), was die symptome macht. durch wahn und halluzinationen gelingt nun eine neue regulierung von Grenzen. diese symptome halten abstand (verfolgunswahn, vergifutngswahn) weil sie eben denken verfolgt oder vergiftet zu werden oder eben menschen abschrecken. sie haben also eine positive funktion. hinter den symptomen steckt eine positve absicht. nämlich das aufbauen neuer Grenzen.

sehr wichtig ist daher die langjährige begleitung durch einen therapeuten, der sozusagen im kopf als wichtige bezihung "abgespeichert" wird, womit alte erfahrungen "überschrieben" werden. daher finde ich ja die analytische psychosentherapie klasse.

therapiedauer ungefähr 2-5 jahre. nebenbei meditation im sinne des zen bhuddismus, auch konzepte von eckard tolle sind positiv neben dem therapieprozess.

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Gutes Gerede oder Sitzungen mit deinem Therapeuten wird deinen Hirnhaushalt, der völlig aus dem Gleichgewicht ist, auf Dauer auch nicht bessern.

Wie du dein Leben wahrnimmst - positiv oder negativ - hängt zum großen Teil von den Neurotransmittern ab, die im Hirn vorhanden sind und Emotionen, Wahrnehmungen ( physisch , visuell ) sowie Süchte steuern.

Alles Gute,

Baxxter

sp ein schwachsinn, sorry. hast du schon einmal was von Neuroplasizität gehört? Jedes ereignis in der Umwelt formt unser gehirn neu, es entstehen ständig neue verdrahtungen. Grade in sehr intensiven therapieprozessen, wo intensive emotionen und viel Nähe zu einem anderen Menschen sind, formen das gehirn und die Verdrahtungen EXTREM um.

http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-blog/neuroplastizitaet/

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