Die Kompetenzfalle

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Ich möchte mal eine Technik vorstellen, die sich "Kompetenzfalle" nennt.

Dazu ein Beispiel:

Man ist in der Stadt und sucht die Post.

Nun kann man jemanden ansprechen: "Guten Tag, ich suche die Post" o.ä.

Man kann aber auch die Kompetenzfalle anwenden, indem man erstmal sagt: "Guten Tag. Könnten sie mir bitte helfen?" und dann erst sagt man, dass man die Post sucht.

Dadurch gibt man seinem Gegenüber das Gefühl, wichtig und kompetent zu sein. Das ist ein gutes Gefühl. Und da man ihm ein gutes Gefühl gibt, freut er sich und hilft einem gerne weiter.

(Man kann ja mal ein Experiment machen: Im Supermarkt unter Verwendung der Kompetenzfalle nach z.B. Salz fragen. Und dann mal darauf achten, wie die Verkäuferin reagiert. Höchstwahrscheinlich wird sie strahlen wie ein Honigkuchenpferd und dann sehr freundlich sein).

Wie kann man die Kompetenzfalle in der Verführung einsetzen?

Ein Beispiel: Man sagt zu einer Frau:

"Hallo. Kannst Du mir bitte helfen? Ich habe kürzlich einen Zaubertrick gelernt und möchte ihn nun vorführen."

Zum einen gibt man ihr das Gefühl, wichtig und kompetent zu sein, da sie einem helfen kann. Und man macht sie neugierig auf den Zaubertrick.

Man hat also schon ein paar Sympathiepunkte gewonnen, obwohl man noch fast nichts gemacht hat.

Ein anderes Beispiel:

Es gibt doch diesen Opener: "Ich brauche mal einen weiblich Rat. Mein Kumpel hat das so Schwierigkeiten mit seiner Freundin...." Die Behauptung "Ich brauche mal einen weiblichen Rat." ist auch eine Form der Kompetenzfalle.

Noch wirksamer wird es, wenn man z.B. sagt: "Ich habe da ein Anliegen, bei dem Du mir vielleicht weiterhelfen kannst. Ich brauche einen weiblichen Rat. Mein Kumpel...."

Wenn man die Kompetenzfalle anwendet, werden die Leute grundsätzlich freundlicher und hilfsbereiter.

Und damit lässt sich was anfangen.

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Das hat weniger mit Kompetenz zu tun als dass einfach mal jemand höflich ist. Ich bin überrascht, dass Du für eine vollkommen selbstverständliche Floskel einen Thread eröffnest. Menschen, die nur direkt mit "guten Tag, wo ist die Post" losstürmen, sind einfach schlicht plump und unhöflich, das ist schon alles.

Kompetenz ist etwas vollkommen anderes.

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Das Wort „Kompetenzfalle“ kannte ich bisher nur mit einer anderen Bedeutung.

Gut. Ich habe den Begriff "Kompetenzfalle" mal bei Oliver Fehn gelesen. Und er erklärte diese Technik so wie ich.

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Was Du beschreibst ist einfach der freundliche Umgang mit Menschen und wird im Volksmund bezeichnet als "wie es in den Wald hinein schallt so schallt es auch wieder hinaus". Wenn jemand zu mir freundlich und höflich ist, dann bin ich ihm deutlich zugewandter als wenn er mich kurz anblökt. Logisch.

Jemandem anderen Kompetenz zusprechen würde ja an dessen Wissen, eine Gabe oder ähnliches appellieren. Meint, Du würdest ihm das Gefühl geben, kompetent genug zu sein, Deine Frage beantworten zu können, wo die Post sich befindet oder das Salz. Das wäre aber unabhängig von Deiner Herangehensweise zu sehen. Was Du veränderst ist einfach die Zugänglichkeit, das Wissen auch in einem freundlichen Kontext für Dich abzurufen. Das hat mit Sozialkompetenz zu tun -aber mit Deiner eigenen.

bearbeitet von Keltica

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Das hat weniger mit Kompetenz zu tun als dass einfach mal jemand höflich ist. Ich bin überrascht, dass Du für eine vollkommen selbstverständliche Floskel einen Thread eröffnest. Menschen, die nur direkt mit "guten Tag, wo ist die Post" losstürmen, sind einfach schlicht plump und unhöflich, das ist schon alles.

Man gibt jemandem das Gefühl, wichtig und kompetent zu sein. Darum geht es.

Und so selbstverständlich scheint diese Floskel auch nicht zu sein, denn viele Menschen sind plump und unhöflich.

Folglich kann man sich mit "selbstverständlichen Floskeln" ein paar Vorteile verschaffen.

Genauso ist es mit "Floskeln" wie Danke und Bitte. Das sind Begriffe, die jeder Mensch sehr gerne hört (Wenn ich z.B. mal ins Ausland fahre und die Sprache dort nicht spreche, erkundige ich mich aber zuvor, was Danke und Bitte in der jeweiligen Sprache heisst).

Eigentlich sollte es also selbstverständlich sein, diese "Floskeln" zu benutzen. Viele Menschen machen das aber zu wenig.

Manchmal kann man sich mit ein paar Kleinigkeiten Vorteile verschaffen.

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Indem Du mich fragst, wo die Post ist oder wo das Salz steht oder ähnliches, appellierst Du nicht an mein Gefühl der Kompetenz, Du bittest klar um HILFE. Du appellierst an meinen Beschützerinstinkt, meine Hilfsbereitschaft und all diese liebenswerten Eigenschaften, die manche Menschen in sich tragen. Wenn Du da meinen würdest bei solchen Dingen so was wie Kompetenz anzurufen, was meinst Du denn wie tiefgestapelt mein Selbstwertgefühl dazu sein müsste?

Ja, viele Menschen sind plump und unhöflich. Da würdest Du also Deine Sozialkompetenz vorführen. Löblich.

Es schafft keine Vorteile, es vermeidet allenfalls Nachteile. Das hat mit der eigentlichen Intention Deines Threads nur herzlich wenig zu tun. Es gab schon immer Menschen, die sich bemühen und solche, die es nicht tun. Dass Du es aber als Errungenschaft hier zu feiern scheinst und als erwähnenswert, da sag ich nur ... uuups.

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Es schafft keine Vorteile, es vermeidet allenfalls Nachteile.

Das sagst Du. Ein anderes Beispiel:

Viele Bedienungen (z.B. in Kantinen, Tankstelle) tragen ein Namensschild. Und desöfteren haben sie ein müdes oder gestresstes Gesicht.

Dann spreche eine solche Bedienung mal mit ihrem Namen an (Danke und Bitte nicht vergessen). Und sie da:

Auf einmal strahlt ihr Gesicht und sie ist sehr freundlich. Das ist doch ein Vorteil.

Dass Du es aber als Errungenschaft hier zu feiern scheinst und als erwähnenswert, da sag ich nur ... uuups.

Ich verstehe nicht, warum Du schon wieder so arrogant und überheblich bist.

Erstmal feiere ich nichts als Errungenschaft. Und erwähnenswert finde ich es deswegen, weil Dinge, die eigentlich selbstverständlich sind, in der Praxis gar nicht so selbstverständlich sind.

Wenn man diese eigentlich selbstverständlichen Dinge dann aber auch ganz selbstverständlich anwendet, verschafft man sich damit Vorteile (außer vielleicht bei Menschen, die Sand in der Vagina haben). Es gibt da auch so einen alten Wälzer von Dale Carnegie. In diesem Buch wird im Prinzip nur beschrieben, die Dinge, die eigentlich selbstverständlich sind, auch ganz bewusst und gezielt einzusetzen.

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Ich bin für Dich arrogant und überheblich, weil ich mich einfach frage, warum Du die Basics des menschlichen Daseins erwähnst, die eigentlich selbstverständlich sind? Ich sage ... upps. Ja, das erstaunt mich.

Ich finde es darüber hinaus im Zweifel einfach niederschmetternd, dass es bei Dir überhaupt der Erwähnung bedarf, dass man sich freundlich um andere bemüht. Das ist für mich eine grundlegende Eigenschaft eines Menschen, die ihn zum Menschen macht. Wenn Du auf einmal so tust als müsse man das als Vorteil verkaufen, dann zeigt es mir nur wie wenig bei Dir all das verankert ist, was ich als Basiskompetenzen betrachte.

Wer ist bei Menschlichkeit sofort auf Vorteil aus- klar, Dreibein. Wie wäre es, wenn Du einfach mal nicht an Dich denken würdest, sondern an andere? Dich um andere um derentwillen bemühen würdest? Um einfach mal gesellschaftlich etwas Gutes zu tun?

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Ich bin für Dich arrogant und überheblich, weil ich mich einfach frage, warum Du die Basics des menschlichen Daseins erwähnst, die eigentlich selbstverständlich sind? Ich sage ... upps. Ja, das erstaunt mich.

Das sagte ich doch: Weil die Dinge, die eigentlich selbstverständlich sind, in der Praxis gar nicht so selbstverständlich sind.

(Nicht umsonst ist es ein lohnendes Geschäft, Bücher zu diesem Thema zu schreiben).

Wer ist bei Menschlichkeit sofort auf Vorteil aus- klar, Dreibein. Wie wäre es, wenn Du einfach mal nicht an Dich denken würdest, sondern an andere? Dich um andere um derentwillen bemühen würdest? Um einfach mal gesellschaftlich etwas Gutes zu tun?

Ja, richtig, ich achte auf meine Vorteile. Und mitunter tue ich genau deswegen etwas Gutes. Was wiederum für alle Beteiligten ein Vorteil ist.

Wir dürfen aber auch nicht übersehen, dass wir hier in einem Forum sind, in dem es u.a. um die Kunst der Verführung geht.

Und wenn man in diesem Spiel Dinge zur Hilfe nimmt, die eigentlich selbstverständlich sind, kann das auch ein Vorteil sein und die Sache ungemein erleichtern.

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Dann möchte ich noch erwähnen, dass die tägliche Körperpflege zu diesen Vorteilen gehört, die Verwendung von Deo und Zahnseide auch, das Wechseln der Unterwäsche, Rasieren und Duftwasser verwenden, passende Socken zur Hose tragen, öfter zum Frisör gehen usw. Nichts ist da selbstverständlich.

Wollen wir das mal als Sammelthread der Alltäglichkeiten nutzen, was mann so beachten sollte, damit er gewappnet ist?

Ich kann Deinen Ansatz schon verstehen- einerseits. Anderseits muss er dann aber auch umfassend werden. Klotzen, nicht kleckern. Was wäre Dir da noch wichtig?

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Ich kann Deinen Ansatz schon verstehen- einerseits. Anderseits muss er dann aber auch umfassend werden. Klotzen, nicht kleckern. Was wäre Dir da noch wichtig?

Was genau meinst Du jetzt?

Mir ging es speziell um die Technik, die ich als "Kompetenzfalle" beschrieben habe, also das man in bestimmten Situationen Floskeln wie "Könntest Du mir bitte helfen?" oder "Ich habe da ein Anliegen, bei dem Du mir vielleicht weiterhelfen kannst." anwendet.

Denn die Leute reagieren darauf viel freundlicher, hilfsbereiter und auch zugänglicher.

Womit wir wieder bei der Verführung sind: Es geht in der Verführung auch darum, den Zugang zu jemandem zu finden.

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Das ist ganz normale Höflichkeit und Sozialkompetenz.

Natürlich flapst man niemanden auf der Straße an : Ej, wo geht es hier zur Post!"

Man fragt freundlich nach Hilfe und bedankt sich.

Dadurch dass sie so viele Leute nicht benehmen können, sind wir doch erst in der Servicewüste angelangt, in der wir uns finden.

Und dass man eine Frage an eine Verkäuferin mit "Entschuldigung, können sie mir bitte helfen?" einleitet ist doch eher eine Selbstverständigkeit.

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Ich kann Deinen Ansatz schon verstehen- einerseits. Anderseits muss er dann aber auch umfassend werden. Klotzen, nicht kleckern. Was wäre Dir da noch wichtig?

Was genau meinst Du jetzt?

Mir ging es speziell um die Technik, die ich als "Kompetenzfalle" beschrieben habe, also das man in bestimmten Situationen Floskeln wie "Könntest Du mir bitte helfen?" oder "Ich habe da ein Anliegen, bei dem Du mir vielleicht weiterhelfen kannst." anwendet.

Denn die Leute reagieren darauf viel freundlicher, hilfsbereiter und auch zugänglicher.

Womit wir wieder bei der Verführung sind: Es geht in der Verführung auch darum, den Zugang zu jemandem zu finden.

Das ist ja der Witz. Nur weil einer da "Technik" drauf klebt wird es nicht zur besonderen Technik. Auch nicht, wenn Du danach erklärst, Du habest Dir das nicht zurecht gelegt, sondern ein anderer, der nun damit Geld verdient. Macht aber ja nichts. Aktion- Reaktion, ganz genau. Du beweist Sozialkompetenz, weil Du freundlich bist. Mit Verführung hat das aber nun wirklich Null zu tun.

Aber okay, wenn der normale freundliche Umgang für Dich schon so ein Highlight darstellt, kann das in Deinem Fall natürlich ein Verführungsmittel sein. In meinem Umfeld fällst Du damit jedenfalls nicht auf. Da bist Du nur wie jeder. Umgekehrt würde man sich wundern, ob es Dir an Benehmen fehlt. Wenn Du Dich aber damit motivieren kannst, zumindest Standards zu erfüllen, dann nenne es Technik. Mir egal.

bearbeitet von Keltica

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Das ist ja der Witz.

Das Wort "Witz" kommt aus dem Germanischen und bedeutet "Verstand".

Mit Verführung hat das aber nun wirklich Null zu tun.

Aber sicher doch. In der Verführung geht es auch darum, den Zugang zu jemandem zu finden.

Und die beschriebene Technik kann in bestimmten Situationen dazu beitragen, den Zugang zu jemandem zu finden (besonders auch dann, wenn es sich um wildfremde Menschen handelt).

Aber okay, wenn der normale freundliche Umgang für Dich schon so ein Highlight darstellt,

Ein Highlight würde es darstellen, wenn Du mal halbwegs freundlich wärst.

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Verstehe die Diskussion um die Wertung oder damit zusammenhängende Wertung von Personen nicht.

__________________________________________

Beide "Techniken" oder Verhaltensweisen gehören zum Mikrobereich der Gesprächsführung und werden häufig empfohlen.

Dass (auch in einem sozial mittleren bis höheren Umfeld) der reibungslose, routinierte Einsatz "selbstverständlich" ist kann ich nicht bestätigen.

Auch reine Füllwörter bzw. offensichtliche Floskeln wie "Bitte" oder "Danke" (natürlich leicht empathisch betont) bringen oft Vorteile - einfach deswegen, weil sehr viele Menschen sie nicht mehr im flüssigen Einsatz mit Augenkontakt und kleiner Geste beherrschen.

Das "Ansprechen nach Namensschild" gerne zu leicht bevorzugter Behandlung führt kann ich bestätigen.

Mache ich auch schon eine Weile. Ob ich auf die Idee selbst gekommen bin oder die in einer Handreichung gelesen habe weiß ich aber nicht mehr.

Ich kenne nur die "alte Regel": "Menschen hören gerne ihren eigenen Namen".

Wenn man im Gegenteil dazu eine Unterhaltung sachlicher oder abkühlender gestalten will redet man eher von "Kollegen", "die Kunden" oder nutzt die reine Funktionsbezeichnung ohne Namen.

Sonderfall:

Wer sich etwas mit Kommunikation auskennt (z.B.: kompetente Verkäuferin, gutes Hotelpersonal usw.) wird allerdings eventuell eher negativ darauf reagieren, da die Tricks erkannt werden.

Je nach Situation sollte man das meiner Meinung nach bedenken.

Ich persönlich finde es z.B. ermüdend bzw, störend, wenn ich merke dass mein Gegenüber mir unterstellt solche Formulierungen bzw. Mikromoves nicht zu erkennen.

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