Keine Ziele

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@SPVipwe Wenn das wirklich deine Ziele waren, dann Glückwunsch: Volle Punktzahl. Was kommt jetzt?

- Keine Liebe

- Nicht lernen Verantwortung für jemanden zu übernehmen

- Einsamkeit

- Sinnentleertes Leben….

Das ist natürlich ziemlicher Käse, aber das weißt du selbst, oder? Tatsächlich wäre so eine Einstellung geradezu fatal, weil du den "Sinn" deines Lebens ja komplett von anderen (Glückliche Beziehung, gesunde Kinder, faire Vorgesetzte) abhängig machst. Vom Materiellen brauchen wir ja gar nich zu reden, denn "Alles was du hast, hat irgendwann dich", das weißt du ja.

Zugegeben, manchmal beneide ich solche Menschen wie dich für eine Mikrosekunde. Nicht wegen dem was sie haben, sondern wegen dem tollen gesellschaftlichen Feedback. Das wär schon echt super, wenn das, was ich immer so tue, gesellschaftlich akzeptiert wäre, und mir alle immer auf die Schulter klopfen würden. Stattdessen ruft mich meine Mutter jede Woche mindestens einmal an, um sich darüber zu beschweren, dass sie den Nachbarn nie erzählen kann, was für ein braver Junge ich doch geworden bin. Tja, da hab ich wohl Pech gehabt - aber bei diesem Punkt bin ich halt einfach sturr.

Ein sicherer, "geiler" Job (OK, ich glaub nicht wirklich, dass es einen "geilen" Job gibt), Familie undn Haus: Das wäre der Weg des geringsten Widerstands, denn da erntet man immer Applaus. Juchee, so ein braver Junge!! Blöderweise liegen viele Dinge (Dinge, die man eigentlich gerne möchte, aber sich nich traut es zuzugegeben, been there, done that) außerhalb dieser schönen Komfort-Zone. Blöde Welt, oder? Natürlich kann man sich jetzt - so wie du - das Stückchen Kuchen schnappen, jeden Abend Tagesschau gucken und zufrieden sein. Kein Widerspruch, meine Eltern machen das genauso.

Ich allerdings möchte mein Leben nicht mit dem Kopieren des Lebneswegs meiner Eltern verbringen. Sorry, kenn ich schon. Ich möchte wissen, was du sonst noch ist ... und wenn ich in 50 Jahren körperlich unfähig in meinem Bett vor mich hinvergetiere möchte ich ein "Best of" meiner gescheiterten Versuche der Rebellion zu einem Film in meinem Kopf zusammenschneiden und bei einem breiten Grinsen für mich denken: "Das war echtn mutiger Typ"

Gebe Dir in vielen Punkten recht.

Mich interessiert die Meinung der Gesellschaft nicht. Das kannst du mir jetzt glauben oder nicht. Ob mein Weg gesellschaftlich „Akzeptiert“ wird „Who cares?“. Ist und war nie ein Kriterium für mich. Akzeptanz in meinem familiären Mikrokosmos ist mir wichtig. Ob Mr. Dewitt, irgendein selbsternannter „Individualist“ oder die Gesellschaft mein Lebensentwurf jetzt gut findet interessiert mich im Endeffekt 0,0. (Nicht falsch verstehen).

Stimmt viele Dinge liegen außerhalb meiner blöden Komfortzone. Viele schöne Dinge die man gerne möchte liegen aber auch außerhalb deiner Komfortzone und dafür in meiner (been there done that). Jeder Lebensentwurf hat letztlich Konsequenzen im positiven und im negativen Sinne. Entscheidend ist die individuelle Balance.

Ich kopiere auch nicht den Lebensstil meiner Eltern. Für meine Kinder habe ich ein Stück Unabhängigkeit für „materielle Sicherheit“ aufgegeben. Das stimmt – brauchen wir nicht drum herum zu reden. Habe ich gern gemacht und empfinde diesen Schritt nicht als Opfer. Nicht jeden Cent 3X umdrehen zu müssen bedeutet auch Freiheit.

Du schreibst nichts von deinem „Lebensentwurf“. Letztlich komm ich aus einem eher „alternativen“ Milieu voller selbsternannter „Individualisten“. Blendet man das Geschwafel aus und kratzt am Lack dreht sich deren ach so revolutionäres selbstbestimmtes Leben letztlich genauso in einer Endlosschleife um die selben spießigen Alltagsthemen…..

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Was heißt denn du bist zu alt für Musik? Vielleicht bist du zu alt um ein Teenie-Star zu werden aber Musik machst kannst du doch noch. Gibt Haufen Bands um die 50, die über Dorffeste tingeln. Und wenn dir sonst alles scheiss egal ist...tja es sind die kleinen Dinge, die zählen. Ist doch auch gut für dich zu wissen, was du willst. Aber wieso muß das denn alles sofort sein. Ich glaub du bist noch nicht über deine Ex hinweg

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Wofür lebst du, wenn sich deine Frau morgen von dir trennt und das große Haus und die Kids behält? Ist es dir dann egal, was du mit deinem plötzlich sinnentleerten Leben dann machst, so nach dem Motto quamcunque veram esse viam ad libertatem?

Genau das meine ich.

Feigheit.

Wenn, Wenn, Wenn....

Investiere ich in diese Maschine? Brechen morgen die Aufträge weg bin ich pleite...

Kauf ich mir dieses Haus? Morgen Frau weg- übermorgen Haus weg

etc.....

Ich freue mich für dich, dass deine Entscheidungen bisher für dich die Richtigen waren.

Es waren aber doch deine Entscheidungen, oder nicht?

Ich gehe mal davon aus, dass du dich selbstbestimmt und frei zu Frau, Job, Haus, Familie etc. pp. entschieden hast und nicht weil dir grad nichts Besseres einfiel oder du dem Druck innerer oder äußerer Faktoren nachgegeben hast...

bearbeitet von reventazón

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Wofür lebst du, wenn sich deine Frau morgen von dir trennt und das große Haus und die Kids behält? Ist es dir dann egal, was du mit deinem plötzlich sinnentleerten Leben dann machst, so nach dem Motto quamcunque veram esse viam ad libertatem?

Genau das meine ich.

Feigheit.

Wenn, Wenn, Wenn....

Investiere ich in diese Maschine? Brechen morgen die Aufträge weg bin ich pleite...

Kauf ich mir dieses Haus? Morgen Frau weg- übermorgen Haus weg

etc.....

Ich freue mich für dich, dass deine Entscheidungen bisher für dich die Richtigen waren.

Es waren aber doch deine Entscheidungen, oder nicht?

Ich gehe mal davon aus, dass du dich selbstbestimmt und frei zu Frau, Job, Haus, Familie etc. pp. entschieden hast und nicht weil dir grad nichts Besseres einfiel oder du dem Druck innerer oder äußerer Faktoren nachgegeben hast...

Ja es waren meine Entscheidungen.....

.

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Ja es waren meine Entscheidungen.....

Von "Feigheit" im eigentlichen Sinne wäre doch eher dann zu sprechen wenn jemand Angst davor hat Entscheidungen in seinem Leben zu treffen und diese stattdessen auf die eine oder andere Weise für ihn getroffen werden.

Warum sollte jemand feige sein nur weil er Entscheidungen trifft die andere sind als die, die sich für dich bewährt haben?

bearbeitet von reventazón

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Gast

Du bist so ein typischer Vertreter unserer Generation. Immer nur Ausreden

Ich möchte Musiker werden…..aber dafür bin ich zu alt (31?)….

Ich mache schon mein ganzes Leben Musik. Ich habe auch schon in Bands gespielt, aber ich rede hier von Berufsmusiker und dafür ist es zu spät. Ihr könnt euch gerne bei den Universitäten informieren, wenn ihr es nicht glaubt, ich habe es bereits getan. Das bedeutet also, dass ich dem was eigentlich in mir steckt nicht 100% nachgehen kann, da ich min. 8 Stunden am Tag etwas anderes tun muss, um dieses Problem mit Essen und Miete zu lösen.

Ich möchte eine LTR……….aber ich finde keine - da hochbegabt …..

Ich suche, ich date, beim Sport, im Sprachkurs, im Club, auf der Arbeit. Und hochbegabt ist keine Ausrede, sondern eher ein Grund, warum es mir schwer fällt, mich auf die meisten Frauen einzulassen. Trotzdem versuche ich es, aber wenn es nicht passt, passt es nicht, aber das hat sicher nichts mit Ausrede zu tun, denn ich versuche es ja immer wieder und gebe auch sicher nicht auf. Vielleicht hat das ganze aber auch rein gar nichts mit dem hochbegabt sein zu tun, ich sehe mich eigentlich auch nicht so, diese Tests decken ja nur einige wenige Bereiche und hauptsächlich logisches Denken ab. In anderen Bereichen sind mir viele Leute überlegen.

Ich möchte eine Familie…….aber die Vorraussetzungen dafür schaffen möchte ich nicht (Job, Finanzen……

Wie kommst du jetzt darauf? Ich habe eine Wohnung, einen Job, ein Auto. Ich verdiene gut, bekomme viel Lob, bekomme Boni. Mein Lebenslauf ist lückenlos, ich habe eine 40 Stunden Woche mit flexiblen Arbeitszeiten. Aber ich sitze unglücklich 8 Stunden am Tag vor einem Computerbildschirm und denke, das willst du nicht, das kannst du nicht 40 Jahre lang machen und ich glaube mir ist es Wurscht, was da jetzt vor mir im Bildschirm flackert, es ist und bleibt fast mein gesamtes Leben vor einer Glotze.

Nur du machst nichts. Vielleicht aus Angst, Antriebslosigkeit oder what ever…..

Nun ich würde sofort etwas machen, wenn ich wüsste wohin. Ich habe die Grundlagen für Frau und Familie geschaffen, soll ich das alles aufgeben, die letzten 10 Jahre wegschmeißen um, ja um was eigentlich dann zu tun?

Ich liebe mein Leben …. Warum? Weil ich meine (individuellen) Ziele bis zum jetzigen Alter alle erreicht habe. Glückliche Partnerschaft, 3 Kinder, gesundes familiäres Umfeld

Nun, das mit dem Segeln hast du nicht geschafft. Und das bestätigt ja auch nur wieder, dass Liebe und Partnerschaft eben doch der Schlüssel zum Glück sind und dass auch du für die Frau zurückgesteckt hast. Was ich persönlich ja auch richtig finde, aber es ist eben geiler eine Frau und Kinder zu haben, als auf einem Segelboot zu sitzen, auch wenn das auch ziemlich cool sein kann, denke ich.

Ziele definieren und dann..

So, da scheitert es, kann das mal jemand bitte genauer definieren?

Und was meine angebliche Entscheidungsschwäche angeht. Falls hier jemand schon mal seinen beruflichen Werdegang über den Haufen geworfen hat, kann mir keiner erzählen, dass er das mal eben auf die männliche Art entschieden hat, ohne großartig darüber nachzudenken, besonders dann nicht, wenn es prinzipiell super läuft.

Ich habe von Leuten gelesen, die Manager-Positionen aufgegeben haben und von vorne angefangen haben, finanziell komplett zurück gesteckt haben und nur damit glücklich werden konnten. Aber diesen Schritt kann man einfach nicht gehen, wenn man nicht weiß wohin...

Es bleibt mir wohl nur eins, weiter suchen, weiter probieren.

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Entschuldige, Picnic,

ich seh´s erst jetzt:

Eher nicht, weil der scheinbare Widerspruch nicht existiert. Ich kann mich auch in einem Forum herumtreiben, in dem alles darum geht, Marmorbadezimmer zu haben (wenn ich finde, dass ein Marmorbadezimmer mein Leben bereichert), ohne dass ich nur mit Marmorbadezimmer glücklich sein müsste.

Der Selbstbetrug des TE liegt diesbezüglich allenfalls darin, dass er anderen einen Widerspruch nachzuweisen versucht, anstatt selbst aus dem Quark zu kommen.

Ich versuche eigentlich niemandem einen Widerspruch nachzuweisen, ich versuche zu verstehen, denn ich kann schlecht eine Meinung annehmen, wenn sie mir nicht logisch erscheint. Ich hinterfrage sehr viel, bevor ich es glaube.

Was nun das Mamorbadezimmer angeht, das sehe ich eher so: Ich habe gar kein Badezimmer, wünsche mir aber mich regelmäßig zu waschen und mich wohl zu fühlen. Nun wasche ich mich mal dort und mal dort, aber ich möchte mich jeden Tag waschen, ich möchte gepflegt herumlaufen, will jeden morgen nach dem Aufstehen eine Dusche nehmen und werde ohne ein Badezimmer einfach nicht glücklich und das ab und an mal duschen reicht mir nicht, um glücklich zu sein, denn ich habe starke Bedürfnisse, die nicht erfüllt werden.

Nenn´ es skeptisches Hinterfragen, in der Sache bleibt es das Gleiche - ich bin sicher, Du würdest Dir selbst einen großen Gefallen tun, Deine Sichtweise auf diese Denk- und Verhaltensweise zu hinterfragen. Sie führt nämlich genau zu der Selbstlähmung, die Du hier unterschwellig beklagst: Wenn man nie etwas macht, weil man nicht sicher ist, ob es wirklich das Richtige ist, passiert ziemlich lange gar nichts.

Deshalb noch mal die Frage:

Was ist so geil an eurem Leben? Was erfüllt euch so sehr, dass regelmäßiger Sex, Liebe, gemeinsame Unternehmungen, zusammen Aufwachen, gemeinsam Essen und Urlaub machen mit dem Partner nur noch an zweiter Stelle kommen?

Ich finde, Du machst da einen völlig unnötigen Widerspruch auf, worauf ich schon anhand des Beispiels mit dem Marmorbadezimmer hinzuweisen versucht habe. Es geht nicht um eine Reihenfolge, wenn Du beides hast - den phantastischen Lebensinhalt und die tolle Frau -, sondern darum, ob eine tolle Frau der einzige Grund sein kann, ein phantastisches Leben zu haben.

Abgesehen davon: In meinem Fall ist es im weiteren Sinne mein Beruf.

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Weil du nach Logik fragst, Picnic:

Ich habe auch schon in Bands gespielt, aber ich rede hier von Berufsmusiker und dafür ist es zu spät.

Ist nicht richtig. Du kannst sofort Berufsmusiker sein. Musst dich nur dafür entscheiden - und mit den Konsequenzen leben.

Die Konsequenzen können beispielsweise sein, dass du deinen jetzigen Job verlierst, kaum Engagements und keinen Studienplatz bekommst, nebenbei Kellnern gehst, um die Miete zu zahlen, usw.

Mir fällt auf, dass in dem gesamten Thread bislang nur über äußere Faktoren geschrieben wird. Der eine macht seinen Erfolg an Kompromissen fest, der andere will sein Leben lang rebellieren, usw.

Letztendlich soll es dann aber doch um etwas ganz anderes als äußere Umstände gehen. Nämlich:

Was ich mir wünsche, ist vielleicht mal wieder ein neuer Denkansatz, etwas was mich einen Schritt voran bringt. Was findet ihr an eurem Leben denn so geil?

Gibt die alte Geschichte von dem Budda, der rausfinden wollte, welche Tätigkeit zu Erfüllung führt. Also zieht er los und probiert aus. Arbeitet als Kaufmann, Seefahrer, Soldat, usw. Das macht er ein paar Jahrzehnte so, ohne etwas zu finden, das ihn erfüllt. Als ihm nichts mehr einfällt, was er ausprobieren könnte, kehr er in sein Heimatdorf zurück und setzt sich ratlos an den Strand. Als er dort gedankenverloren ein Sandkorn in seinen Fingern dreht, bemerkt er plötzlich, dass er sich erfüllt fühlt.

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Gast

Weil du nach Logik fragst, Picnic:

Ich habe auch schon in Bands gespielt, aber ich rede hier von Berufsmusiker und dafür ist es zu spät.

Ist nicht richtig. Du kannst sofort Berufsmusiker sein. Musst dich nur dafür entscheiden - und mit den Konsequenzen leben.

Die Konsequenzen können beispielsweise sein, dass du deinen jetzigen Job verlierst, kaum Engagements und keinen Studienplatz bekommst, nebenbei Kellnern gehst, um die Miete zu zahlen, usw.

Genau, ich kann mich auch jetzt entscheiden Profifußballer zu werden, keinen Vertrag bekommen und mir mein Geld mit Kellnern verdienen... Oo

Ich würde mich dann allerdings eher als Kellner bezeichnen und nicht als Profifußballer. Das Kellnern könnte ich dann auch einfach durch meinen jetzigen Job ersetzen, denn das ist immer noch besser als Kellnern und ich bekomme um einiges mehr Geld.

Jetzt wirklich ernst gemeint: Denkst du, dass es nicht komplett aussichtslos ist, Berufsmusiker zu werden ohne Ausbildung? Ich meine, selbst studierte Musiker schaffen es doch kaum sich über Wasser zu halten. Wie stellst du dir das vor?

Mir fällt auf, dass in dem gesamten Thread bislang nur über äußere Faktoren geschrieben wird. Der eine macht seinen Erfolg an Kompromissen fest, der andere will sein Leben lang rebellieren, usw.

Letztendlich soll es dann aber doch um etwas ganz anderes als äußere Umstände gehen. Nämlich:

Was ich mir wünsche, ist vielleicht mal wieder ein neuer Denkansatz, etwas was mich einen Schritt voran bringt. Was findet ihr an eurem Leben denn so geil?

Gibt die alte Geschichte von dem Budda, der rausfinden wollte, welche Tätigkeit zu Erfüllung führt. Also zieht er los und probiert aus. Arbeitet als Kaufmann, Seefahrer, Soldat, usw. Das macht er ein paar Jahrzehnte so, ohne etwas zu finden, das ihn erfüllt. Als ihm nichts mehr einfällt, was er ausprobieren könnte, kehr er in sein Heimatdorf zurück und setzt sich ratlos an den Strand. Als er dort gedankenverloren ein Sandkorn in seinen Fingern dreht, bemerkt er plötzlich, dass er sich erfüllt fühlt.

Das hilft mir eventuell wirklich weiter. Ich sehe mich allerdings schon jetzt mit 50 und einem Sandkorn zwischen den Fingern am Ufer sitzen und denken: Jetzt hast du alles ausprobiert, keine Erfüllung gefunden und das einzige, wo du dir sicher warst, dass du das willst, hast du nicht erreicht, eine Frau zu finden und eine Familie zu gründen.

Die Sache ist die, als ich noch mit meiner Ex zusammen war, bin ich gerne zur Arbeit gegangen, ich war zwei Jahre lang glücklich und ich habe gearbeitet, weil ich mit ihr eine Familie gründen wollte. Ich hatte ein festes Ziel, eine Familie zu gründen und ich sah einen Sinn in meiner Arbeit, diese später zu ernähren. Ich sehe das nicht großartig anders, als der Rest meiner Familie und als fast alle meiner Freunde. Die Familie ist der Schlüssel zum Glück.

Ich sehe nicht wirklich, wie mich eine Tätigkeit oder ein Beruf an sich erfüllen soll. Ich sehe überall um mich herum Menschen, die sich ein Leben mit dem Partner aufbauen, Menschen, die ihre Ziele für den Partner aufgeben oder besser gesagt den Partner und eine Familie als neues Ziel definieren. Ich sehe Menschen, die nichts im Leben unversucht lassen und mit der Geburt eines Kindes endlich zur Ruhe kommen und merken, dass es das ist, wonach sie solange gesucht haben.

Und ich sehe Menschen, die diese Ruhe nicht finden, die immer höher steigen auf der Karriereleiter oder ansonsten keine Kompromisse eingehen wollen, die nicht zur Ruhe kommen und das endet oft mit Trennung oder Scheidung und ich sehe da nur selten Glück, aber auch das gibt es natürlich.

In meiner Familie gab es bisher keine Scheidung, bei den Eltern in meinem Freundeskreis nur eine, denn die Mutter mit Midlife-Crisis kommt einfach nicht zur Ruhe und kann ihr Alter einfach nicht akzeptieren. Der Rest Lebt für die Familie.

Pickup hat mir definitiv gezeigt, dass man kein AFC sein darf und auch das sehe ich bei den meisten Vätern in meiner Familie und meinem Freundeskreis, die Leute sind fleissig und sagen klar und deutlich ihre Meinung.

Was ich allerdings nicht verstehen will, ist diese egoistische Einstellung, dass erst ich komme und dann der Partner oder die Familie. In meinem Freundeskreis ist jeder für jeden da, ich habe schon von sehr vielen Leuten gehört, wie besonders das ist, was wir haben und diese Zusammengehörigkeit will einfach keiner mehr missen. Ich bin mir nicht sicher, ob Pickup dieser Idee wirklich widerspricht, aber es kommt mir doch oft so vor.

Mein Problem ist vielleicht, dass meinen Job, meinen finanziellen Stand und meine Sicherheit aufzugeben, sich eigentlich nicht mit meinem Hauptziel vereinbaren lässt, eine Familie zu gründen. Auf der anderen Seite brauche ich dafür eine Frau, die ich in meiner derzeitigen unzufriedenen Situation wohl kaum finden werde.

Es hilft mir also insofern, dass mir eigentlich nichts anderes bleibt, als neue Dinge auszuprobieren. Ich weiß aber einfach nicht was und alles aufzugeben um Musiker zu werden und mich von einer ziemlich sicheren in eine fast aussichtslose Situation zu begeben und meinem Glück zu vertrauen, ist so ein krasser Schritt, dass ich ihn einfach nicht so leicht gehen kann. Würdet ihr das einem guten Freund raten? Schmeiß alles hin und versuche dein Glück, wenn es so aussichtslos ist?

Und wenn ich doch in meiner letzten Beziehung so glücklich war, sollte ich dann nicht einfach versuchen, genau das wieder zu erreichen? Natürlich mit einer anderen Frau...

Ich schreibe hier nur meine Gedankengänge nieder, ein kleiner Teil in meinem Kopf sagt mir, dass ihr richtig liegt, aber der Hauptteil denkt so, wie ich es schreibe...

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Was ich allerdings nicht verstehen will, ist diese egoistische Einstellung, dass erst ich komme und dann der Partner oder die Familie. In meinem Freundeskreis ist jeder für jeden da, ich habe schon von sehr vielen Leuten gehört, wie besonders das ist, was wir haben und diese Zusammengehörigkeit will einfach keiner mehr missen. Ich bin mir nicht sicher, ob Pickup dieser Idee wirklich widerspricht, aber es kommt mir doch oft so vor.

Nochmal: Das ist ein Widerspruch, den Du Dir einredest. Vielleicht kommt das daher, dass hier eine Reihe Jüngerer schreiben, die häufig auf die Rolle gehen usw. und sich dabei ohne die Notwendigkeit einer Abstimmung mit anderen Personen durchs Leben bewegen. Das ist aber allenfalls ein Teil des Ganzen.

Und übrigens könntest Du im semiprofessionellen Bereich mit ziemlicher Sicherheit eine Menge Musik machen (und damit Geld verdienen), ohne studiert zu haben. Kommt drauf an, wie gut Du bist.

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Mein Problem ist vielleicht, dass meinen Job, meinen finanziellen Stand und meine Sicherheit aufzugeben, sich eigentlich nicht mit meinem Hauptziel vereinbaren lässt, eine Familie zu gründen. Auf der anderen Seite brauche ich dafür eine Frau, die ich in meiner derzeitigen unzufriedenen Situation wohl kaum finden werde.

Was du hier beschreibst mag dir wie eine ganz besondere, persönliche Problematik vorkommen.

Ich erkenne darin jedoch etwas Allgemeineres, nämlich die den heutigen gesamtgesellschaftliche Bedingungen verschuldete, nur allzu verständliche existenzielle Malaise des Leistungs-Betas.

Denn der fragt sich ja irgendwo zu Recht, wozu eigentlich noch die ganze Plackerei wenn er damit weder a) sich selbst verwirklichen kann, noch b) eine eigene Familie gründen kann bzw. aufgrund zunehmend instabiler Paarbeziehungen keine eigene Familie aufrechterhalten können wird.

Was dem Leistungsbeta unterm Strich faktisch bleibt ist die überdeutlich negative intergenerationelle Bilanz seiner Arbeiterei, und das medial angeheizte panem et circenses des hedonistischen Rückzugs in seinen landläufig verbreiteten Formen wie Statuskonsum, Feierei, Promiskuität usw, die eine nüchterne Zustandsaufnahme dieser Situation vernebeln soll.

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Denkst du, dass es nicht komplett aussichtslos ist, Berufsmusiker zu werden ohne Ausbildung? Ich meine, selbst studierte Musiker schaffen es doch kaum sich über Wasser zu halten. Wie stellst du dir das vor?

Du hattest nach Logik gefragt.

Ich sehe Menschen, die nichts im Leben unversucht lassen und mit der Geburt eines Kindes endlich zur Ruhe kommen und merken, dass es das ist, wonach sie solange gesucht haben.

Gut möglich, dass du wegen diesem Denkmuster hier bist. Leute, die sich mit PU beschäftigen haben oft eine Nice-Guy-Problematik. Meist wurden sie von ihrer Mutter vereinnahmt und konnten als Kinder und Jugendliche ihre männlichen Anteile nicht richtig entwickeln. Das holen die dann mit PU nach.

Das sie vereinnahmt wurden, lag an dem, was du beschreibst. Ihre Mütter haben ihr ganzes Leben nach irgendwas gesucht - und es dann in der Mutterrolle gefunden. Sprich: Die Mutter brauchte die Kinder, um zu Ruhe zu kommen. Sie ist bedürftig.

Für die Kinder ist das eine Belastung. Die Logik in diesem System ist ja nicht nur, dass es der Mutter mit Kind gut geht - sondern auch, dass es der Mutter ohne Kind nicht gut geht. Das bedeutet, dass die Kinder sich unbewusst verantwortlich für das Wohlbefinden der Mutter fühlen. Die Kinder fokussieren sich dann nicht auf ihr eigenes Wohlbefinden, sondern auf das der Mutter. Das hemmt die Kinder in ihrer Entwicklung. Als Erwachsene glauben die dann, sich ohne Frau nicht glücklich fühlen zu dürfen.

Auch können die Kinder von der Mutter nicht lernen, sich aus sich selbst heraus gut zu fühlen. Weil das ja etwas ist, was die Mutter selbst nicht kann.

Möglicherweise fällt es dir darum schwer, dich aus dir selbst heraus wohl zu fühlen. Und möglicherweise hast du darum den Glaubenssatz, dass es dir nur in einer Partnerschaft gut gehen darf. Dann, wenn du eine Frau hast, an der du dich orientieren kannst.

Was ich allerdings nicht verstehen will, ist diese egoistische Einstellung, dass erst ich komme und dann der Partner oder die Familie.

Die Reihenfolge der Prioritäten in einer Familie ist im Idealfall: Erst du, dann deine Partnerin, dann eure Kinder. Danach kommen Verwandte, Freunde, Kollegen, Job, usw.

Dadurch bleiben Familien stabil. Du sorgst als erstes für dich selbst. Das bedeutet, dass es dir gut geht. Deine Partnerin macht das gleiche und es geht ihr auch gut. Dadurch habt ihr freie Ressorcen und eure Paarbeziehung kann sich entwickeln und festigen.

Dadurch, dass eure Paarbeziehung stabil ist, bleibt die Grundlage der Familie stabil. Dadurch, dass es euch gut geht, könnt ihr euch um eure Kinder kümmern, die sich ungestört entwickeln können. Also ohne irgendwelche Bedürfnisse von euch erfüllen zu müssen.

In meinem Freundeskreis ist jeder für jeden da, ich habe schon von sehr vielen Leuten gehört, wie besonders das ist, was wir haben und diese Zusammengehörigkeit will einfach keiner mehr missen.

Wenn jeder für jeden da ist, bedeutet das auch, dass jeder auch für sich selbst da ist. Warum verstehst du dann das von dir als egoistisch bezeichnete Prinzip nicht? ;-)

Zusammengehörigkeit und jeder für jeden bedeutet allerdingserstmal nur, dass es viel Loyalität gibt.

Das kann, muss aber nichts mit Liebe zu tun haben.

Gibt es nicht nur Loyalität, sondern auch viel Liebe, dann bedeutet das, dass sich jeder auch selbst liebt - bzw. jeder liebt die anderen, weil er sich selbst liebt. Daraus folgt dann die oben beschriebene Priorität, die dir egoistisch erscheint. Daraus ergibt sich dann auch große Zusammengehörigkeit und Loyalität. Aber aus einer anderen, nicht bedürftigen Motivation.

Auf der anderen Seite brauche ich dafür eine Frau, die ich in meiner derzeitigen unzufriedenen Situation wohl kaum finden werde.

In der Regel wirst du Frauen finden, die aus ähnlichen Gründen unzufrieden sind, wie du.

Je mehr du dir erlaubst, mit dir selbst zufrieden zu sein, um so mehr wirst du mit Frauen anfangen können, die ebenfalls zufrieden sind.

Es hilft mir also insofern, dass mir eigentlich nichts anderes bleibt, als neue Dinge auszuprobieren. Ich weiß aber einfach nicht was und alles aufzugeben um Musiker zu werden und mich von einer ziemlich sicheren in eine fast aussichtslose Situation zu begeben und meinem Glück zu vertrauen, ist so ein krasser Schritt, dass ich ihn einfach nicht so leicht gehen kann. Würdet ihr das einem guten Freund raten? Schmeiß alles hin und versuche dein Glück, wenn es so aussichtslos ist?

Einem guten Freund würde ich sagen, dass er etwas tatsächlich Neues ausprobieren kann. Mit tatsächlich neu würde ich meinen, dass er mal auf neue Arten denken kann. Und ich würde ihm sagen, dass ich den Plan Musiker zu sein - den er immer wieder aufschiebt - für eine selbstkonstruierte Ausrede von ihm halte. Eine Ausrede dafür, sich nicht mit den unbewussten Gründen auseinander zu setzen, warum er sich nicht erlauben will, zufrieden zu sein. Oder -noch konkreter- eine Ausrede dafür, nicht zufrieden zu sein.

Das würde dann nicht bedeuten, dass er nicht Musiker werden sollte. Es würde bedeuten, dass er sich selbst sortieren soll. Dann würde er auch selbst drauf kommen, was gut für ihn selbst ist.

Und wenn ich doch in meiner letzten Beziehung so glücklich war, sollte ich dann nicht einfach versuchen, genau das wieder zu erreichen? Natürlich mit einer anderen Frau...

Glück ist ein Empfinden. Das passiert ausschließlich in deinem Kopf. Darum lag es nicht an deiner Freundin, dass du so glücklich warst. Das lag an dir selbst.

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Gast

@Aldous

Danke! Das ist fast unglaublich, wie du das aus meinen paar Beiträgen heraus deutest. Ich habe zwar mittlerweile gelernt, dass es mir nicht durch einen einzelnen Beitrag sofort besser gehen kann, aber ich glaube auf so etwas habe ich gewartet, denn diesmal erscheint mir alles nach langer Zeit mal einen Sinn zu ergeben. Vielleicht schaffe ich es jetzt noch ein paar Stunden zu schlafen. Ich melde mich morgen noch mal dazu.

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Mein Problem ist vielleicht, dass meinen Job, meinen finanziellen Stand und meine Sicherheit aufzugeben, sich eigentlich nicht mit meinem Hauptziel vereinbaren lässt, eine Familie zu gründen. Auf der anderen Seite brauche ich dafür eine Frau, die ich in meiner derzeitigen unzufriedenen Situation wohl kaum finden werde.

Was du hier beschreibst mag dir wie eine ganz besondere, persönliche Problematik vorkommen.

Ich erkenne darin jedoch etwas Allgemeineres, nämlich die den heutigen gesamtgesellschaftliche Bedingungen verschuldete, nur allzu verständliche existenzielle Malaise des Leistungs-Betas.

Denn der fragt sich ja irgendwo zu Recht, wozu eigentlich noch die ganze Plackerei wenn er damit weder a) sich selbst verwirklichen kann, noch b) eine eigene Familie gründen kann bzw. aufgrund zunehmend instabiler Paarbeziehungen keine eigene Familie aufrechterhalten können wird.

Was dem Leistungsbeta unterm Strich faktisch bleibt ist die überdeutlich negative intergenerationelle Bilanz seiner Arbeiterei, und das medial angeheizte panem et circenses des hedonistischen Rückzugs in seinen landläufig verbreiteten Formen wie Statuskonsum, Feierei, Promiskuität usw, die eine nüchterne Zustandsaufnahme dieser Situation vernebeln soll.

Was für eine Phrasendrescherei und Aneinanderreihung von Worthülsen. Das sind die Auswüchse unseres Wohlfahrtstaates.

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Meiner Beobachtung nach ist die Fähigkeit Kompromisse im Leben zu finden stark zurückgegangen. We don`t want a piece of cake - we want the whole fucking bakery.

Es gibt eine Studie. Erfolg im Leben ist nicht abhängig von der Begabung/Intelligenz. Sondern von dem Frustbewältigungspotential.

Die Studie hat kleine Kinder vor Probleme gestellt, bei denen sie beweisen mussten, Frust zu bewältigen (wenn sie die Vorgesetzte Schokolade nicht nehmen, bekommen sie später doppelt so viel). Die mit dem größten Frustbewältigungspotential sind heute (heute sind die Kinder knapp 30) erfolgreicher als die mit geringerem.

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Mein Problem ist vielleicht, dass meinen Job, meinen finanziellen Stand und meine Sicherheit aufzugeben, sich eigentlich nicht mit meinem Hauptziel vereinbaren lässt, eine Familie zu gründen. Auf der anderen Seite brauche ich dafür eine Frau, die ich in meiner derzeitigen unzufriedenen Situation wohl kaum finden werde.

Was du hier beschreibst mag dir wie eine ganz besondere, persönliche Problematik vorkommen.

Ich erkenne darin jedoch etwas Allgemeineres, nämlich die den heutigen gesamtgesellschaftliche Bedingungen verschuldete, nur allzu verständliche existenzielle Malaise des Leistungs-Betas.

Denn der fragt sich ja irgendwo zu Recht, wozu eigentlich noch die ganze Plackerei wenn er damit weder a) sich selbst verwirklichen kann, noch b) eine eigene Familie gründen kann bzw. aufgrund zunehmend instabiler Paarbeziehungen keine eigene Familie aufrechterhalten können wird.

Was dem Leistungsbeta unterm Strich faktisch bleibt ist die überdeutlich negative intergenerationelle Bilanz seiner Arbeiterei, und das medial angeheizte panem et circenses des hedonistischen Rückzugs in seinen landläufig verbreiteten Formen wie Statuskonsum, Feierei, Promiskuität usw, die eine nüchterne Zustandsaufnahme dieser Situation vernebeln soll.

Was für eine Phrasendrescherei und Aneinanderreihung von Worthülsen. Das sind die Auswüchse unseres Wohlfahrtstaates.

Mich hat jemand nicht verstanden. Ich weine gleich.

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Guter Thread!

Respekt an Treadstarter, dass er sich an das Problem heranmacht.

Gleichzeitig:

ES IST KEIN PROBLEM!

Du machst Dir Sorgen, weil Du nach Inhalten suchst, von denen Du -warum auch immer- glaubst, es müsse sie geben und sie würden Dich glücklich(er) machen.

Akzeptiere, dass es auch Steppenwölfe gibt. Vielleicht bist Du einer. Na und?! Es ist völlig o.k. so. Vielen geht es ähnlich und sie kommen wegen Stress u.ä. nicht mal dazu, darüber nachzudenken. Du erkennst Leere. Auch Leere ist nicht schlimm; zugegeben, es ist nicht das sozial akzeptierte Dasein. - Who cares?

Mach als erstes mal mit diesem Zustand Deinen Frieden.

Dann wird IRGEND ETWAS kommen. Ist immer so.

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Ihr (vorallem der Threadstarter) habt Sorgen, echt....

Für mich unnötige verschwendete Zeit hier sowas zu lesen

Den ich lese nur heraus: MAMI, wo sind meine Ziele hin...

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Mein Problem ist vielleicht, dass meinen Job, meinen finanziellen Stand und meine Sicherheit aufzugeben, sich eigentlich nicht mit meinem Hauptziel vereinbaren lässt, eine Familie zu gründen. Auf der anderen Seite brauche ich dafür eine Frau, die ich in meiner derzeitigen unzufriedenen Situation wohl kaum finden werde.

Was du hier beschreibst mag dir wie eine ganz besondere, persönliche Problematik vorkommen.

Ich erkenne darin jedoch etwas Allgemeineres, nämlich die den heutigen gesamtgesellschaftliche Bedingungen verschuldete, nur allzu verständliche existenzielle Malaise des Leistungs-Betas.

Denn der fragt sich ja irgendwo zu Recht, wozu eigentlich noch die ganze Plackerei wenn er damit weder a) sich selbst verwirklichen kann, noch b) eine eigene Familie gründen kann bzw. aufgrund zunehmend instabiler Paarbeziehungen keine eigene Familie aufrechterhalten können wird.

Was dem Leistungsbeta unterm Strich faktisch bleibt ist die überdeutlich negative intergenerationelle Bilanz seiner Arbeiterei, und das medial angeheizte panem et circenses des hedonistischen Rückzugs in seinen landläufig verbreiteten Formen wie Statuskonsum, Feierei, Promiskuität usw, die eine nüchterne Zustandsaufnahme dieser Situation vernebeln soll.

Was für eine Phrasendrescherei und Aneinanderreihung von Worthülsen. Das sind die Auswüchse unseres Wohlfahrtstaates.

Nee, er hat schon Recht und Worthülsen sind das auch nicht. Der Soziologe Richard Sennett schreibt viel darüber. Der Wohlstand unserer Gesellschaft wird von nur ganz wenigen Menschen erarbeitet und der wirtschaftliche, wissenschaftliche, künstlerische Fortschritt von noch viel weniger Menschen getragen. Egal welche gesellschaftlichen Faktoren Du betrachtest - ca. 70% der Menschen tragen nichts dazu bei und sind in diesem Sinne überflüssig. Das Bewusstsein der eigenen Nutzlosigkeit stellt sich auch schnell ein und wird ja auch von Arbeitgeberseite aus kommuniziert: Willst oder kannst Du nicht mehr, dann wirst Du halt ersetzt, geht ganz fix. Das erschwert natürlich die Selbsterfahrung des Einzelnen als nutzbringendes Mitglied der Gesellschaft. Wenn man sich dann auch noch instabile Beziehungen bewegt und evtl. nur einen lächerlichen Lohn verdient - vor 40 Jahren konnten viele mit 8 Jahren Schulbildung + 2 Jahren Berufsausbildung ein Haus bauen und eine 5-köpfige Familie ernähren, was heute für viele Akademiker nicht drin ist - dann kommt es natürlich zu solchen Fragen wie vom TE.

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Ein Fussnotenanmerkung meinerseits: Melde dich bei SIGHT an.

Zitat: SIGHT (Service for Information, Guidance and Hospitality to Travellers) ist das Mensa-interne Programm, welches die gegenseitige Unterbringung von reisenden Mensanern weltweit regelt. Über SIGHT finden Mensaner weltweit kostenlos eine Unterkunft, Stadtführungen etc.

Vielleicht trudeln ja bei Dir Menschen ein, denen es ähnlich geht, die dir neue Inspiration verschaffen oder... sogar mehr.

[Damit sei ausdrücklich nicht gesagt, dass nur Mensa-Mitglieder dir helfen können.]

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Das Bewusstsein der eigenen Nutzlosigkeit stellt sich auch schnell ein und wird ja auch von Arbeitgeberseite aus kommuniziert: Willst oder kannst Du nicht mehr, dann wirst Du halt ersetzt, geht ganz fix. Das erschwert natürlich die Selbsterfahrung des Einzelnen als nutzbringendes Mitglied der Gesellschaft. Wenn man sich dann auch noch instabile Beziehungen bewegt und evtl. nur einen lächerlichen Lohn verdient - vor 40 Jahren konnten viele mit 8 Jahren Schulbildung + 2 Jahren Berufsausbildung ein Haus bauen und eine 5-köpfige Familie ernähren, was heute für viele Akademiker nicht drin ist - dann kommt es natürlich zu solchen Fragen wie vom TE.

Hierzu Sennett etwas ausführlicher:

The sense of deep, ontological insecurity has radically increased in this generation, particularly for people from the ages of 25 to 35, because they are coming face to face with the fact of the spectre of uselessness. And there’s no necessity that what they have to offer is what the job market is going to take up with them. That’s where the psychology of this comes in, and it has a profoundly conservatizing effect. People want to go back in time to an era in which they could expect to be rewarded by the system if they worked hard and developed skills. That expectation is gone, and the more doubtful that expectation becomes, the more in my view it drives people backward toward a very conservative kind of nostalgia—a longing for smaller government, small business, and local community. All of those things, in my view, are driven in this cohort of young workers by the fact that they don’t have a necessary place in the world.

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Mein Problem ist vielleicht, dass meinen Job, meinen finanziellen Stand und meine Sicherheit aufzugeben, sich eigentlich nicht mit meinem Hauptziel vereinbaren lässt, eine Familie zu gründen. Auf der anderen Seite brauche ich dafür eine Frau, die ich in meiner derzeitigen unzufriedenen Situation wohl kaum finden werde.

Was du hier beschreibst mag dir wie eine ganz besondere, persönliche Problematik vorkommen.

Ich erkenne darin jedoch etwas Allgemeineres, nämlich die den heutigen gesamtgesellschaftliche Bedingungen verschuldete, nur allzu verständliche existenzielle Malaise des Leistungs-Betas.

Denn der fragt sich ja irgendwo zu Recht, wozu eigentlich noch die ganze Plackerei wenn er damit weder a) sich selbst verwirklichen kann, noch b) eine eigene Familie gründen kann bzw. aufgrund zunehmend instabiler Paarbeziehungen keine eigene Familie aufrechterhalten können wird.

Was dem Leistungsbeta unterm Strich faktisch bleibt ist die überdeutlich negative intergenerationelle Bilanz seiner Arbeiterei, und das medial angeheizte panem et circenses des hedonistischen Rückzugs in seinen landläufig verbreiteten Formen wie Statuskonsum, Feierei, Promiskuität usw, die eine nüchterne Zustandsaufnahme dieser Situation vernebeln soll.

Was für eine Phrasendrescherei und Aneinanderreihung von Worthülsen. Das sind die Auswüchse unseres Wohlfahrtstaates.

Mich hat jemand nicht verstanden. Ich weine gleich.

Nicht weinen. Trotz eines erfolgreichen Studienabschlusses an einer deutschen Universität kann ich Dir zugegebenermaßen nicht folgen. Hör einfach auf seltsame Thesen mit pseudo intellektuellen Phrasen und Worthülsen zu übertünchen. Bei Wortkreationen wie "Leistungsbetas" etc schwillt bei mir der "intergenerationelle" Kamm und ich möchte mich einfach nur noch in die "Promiskuität/Feierei " flüchten ähm vernebeln.....("medial angeheizter panem et circenses" und so... du verstehst)

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Nicht weinen. Trotz eines erfolgreichen Studienabschlusses an einer deutschen Universität kann ich Dir zugegebenermaßen nicht folgen. Hör einfach auf seltsame Thesen mit pseudo intellektuellen Phrasen und Worthülsen zu übertünchen. Bei Wortkreationen wie "Leistungsbetas" etc schwillt bei mir der "intergenerationelle" Kamm und ich möchte mich einfach nur noch in die "Promiskuität/Feierei " flüchten

Lerne lieber was dazu, statt dich auf deinem Studienabschluss auszuruhen. ;-)

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Nee, er hat schon Recht und Worthülsen sind das auch nicht. Der Soziologe Richard Sennett schreibt viel darüber. Der Wohlstand unserer Gesellschaft wird von nur ganz wenigen Menschen erarbeitet und der wirtschaftliche, wissenschaftliche, künstlerische Fortschritt von noch viel weniger Menschen getragen. Egal welche gesellschaftlichen Faktoren Du betrachtest - ca. 70% der Menschen tragen nichts dazu bei und sind in diesem Sinne überflüssig. Das Bewusstsein der eigenen Nutzlosigkeit stellt sich auch schnell ein und wird ja auch von Arbeitgeberseite aus kommuniziert: Willst oder kannst Du nicht mehr, dann wirst Du halt ersetzt, geht ganz fix. Das erschwert natürlich die Selbsterfahrung des Einzelnen als nutzbringendes Mitglied der Gesellschaft. Wenn man sich dann auch noch instabile Beziehungen bewegt und evtl. nur einen lächerlichen Lohn verdient - vor 40 Jahren konnten viele mit 8 Jahren Schulbildung + 2 Jahren Berufsausbildung ein Haus bauen und eine 5-köpfige Familie ernähren, was heute für viele Akademiker nicht drin ist - dann kommt es natürlich zu solchen Fragen wie vom TE.

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