Unbezahltes Praktikum annehmen?

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Hallo Leute,

ich hab schon öfters von Leuten und Studienkollegen gehört, dass sie sich für ein Praktikum beworben haben und ihnen wurde dann ein unbezahltes Praktikum angeboten. Da muss man zuerst natürlich mal schlucken wenn man sowas angeboten bekommt. Unbezahlt arbeiten? Sich ausnützen lassen wie ein Sklave der Antike?

Darum meine Frage: Wenn einem eine Firma ein unbezahltes Praktikum anbietet, sollte man das annehmen, in der Hoffnung, dass man dann einen Fuß in der Firma hat und dadurch hohe Chancen hat, später fix aufgenommen zu werden (sofern man natürlich einen guten Eindruck hinterlasst während des Praktikums)? Oder sollte man das lieber bleiben lassen, weil man da im Prinzip nur als gratis Arbeitskraft von der Firma ausgebeutet wird ohne eine realistische Chance zu haben, fix aufgenommen zu werden zu einem späteren Zeitpunkt?

Grüße

dragonflyer

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Sklave der Antike? Was für ein Vergleich für ein Praktikum!

Die Griechen wären froh wenn sie heutzutage durch ein Praktikum 1 Fuß in einer Firma hätten. In Deutschland ist man noch verwöhnt.

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Gast 11223344

Kommt darauf an welchen Marktwert derjenige hat, was er davon hat, ob er Alternativen hat, welche das sind und ob er sich den Luxus überhaupt leisten kann. Manche werden danach eingestellt, manche sind nur kostenlose Arbeitskräfte und geben sich die Klinke in die Hand. Aber wenn man versucht nach dem Abschluss über ein Praktikum Fuß zu fassen, dann läuft da eh schon was nicht gut. Ich persönlich würde schauen gar nicht in die Situation zu kommen. Der Hauptpreis eines unbezahlten Praktikums ist ja meistens ein beschissen bezahlter Job. Das muss ich beides nicht haben.

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Wenn du mit der Einstellung reingehst möglichst viel zu lernen und alle für dich interessante Fragen stellst,rentiert es sich aufjedenfall! Du bekommst dann auch mit Sicherheit einen Praktikumsnachweiß,der immer gut ankommt,wenn du dich später mal bewerben willst!

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Ohne Bezahlung merkt man sehr schnell, ob man die Sache und die Arbeit geil findet oder nur für das Geld sich dort durchbeißt.

weniger Geld --> mehr Auswahl an Stellen (gerade bei Startups und KMUs)

weniger Geld --> besserer Verhandlungsspielraum intern (mal einen Tag Urlaub machen etc.)

3 Monate Praktikum für 500€ sind 1.500€, die sind mir doch egal.

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Gast 11223344

Für mich ist das einfach Wertschätzung von Seiten der Firma. Ich seh es so, dass auch die Firma sich bei mir bewirbt. Und wenn sie mir dann nicht wenigstens so viel zahlen dass ich davon Leben kann, dann will ich für die Firma generell nicht arbeiten. Was lernen kann ich auch bei einer Firma die mich bezahlt. Ich würde darauf wetten, dass eine Firma die ihre Praktikanten bezahlt, auch stärker darauf schaut die auch vernünftig zu beschäftigen. Das ist schließlich ein Investment der Firma in zukünftiges Talent.

Ich hab zum Beispiel mal gecheckt was BMW für ein Auslandspraktikum in China zahlt und das war nichts oder ganz wenig. Und selbst in D bezahlen die für eine Firma dieser Größe schlecht. Auf die Firma pfeif ich generell, denn wenn sie dort schon anfangen, dann will ich nicht wissen wie sich die Personalpolitik vorsetzt.

Ich hab nie was unter 800 Euro gemacht und nicht weil ich so ein Genie bin, sondern weil ich mir halt einen Bereich gesucht hab der nicht total überlaufen ist, die Skills gelernt hab die man dort bei der Arbeit braucht und mir die Zeit genommen hab etwas zu suchen das bezahlt ist UND gleichzeitig auch interessant. Wenn man in einen Bereich will der total überlaufen ist, dann muss man eben in den sauren Apfel beißen und Mami fragen oder Ersparnisse plündern.

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BMW zahlt denke ich auch schlecht, weil die Marke für sich genug Strahlkraft besitzt und die Bewerber ganz von alleine kommen. Das selbe gilt auch ganz deutlich für Lufthansa, die in vielen Rankings Top- oder zumindest Top-5-Arbeitgeber sind - warum eigentlich? Sehr gut haben meines Wissens zumindest BASF und Bayer gezahlt - die haben beide für einen Praktikanten in Tokyo mehr als 1200 EUR plus Wohnung rausgehauen. Bei Daimler gabs gerade mal 800 EUR ohne Wohnung. Bei der deutschen Botschaft oder der deutschen IHK bezeichnenderweise 0 EUR ohne Wohnung. Da sieht man was die Marke für eine Rolle spielt.

Ich würde, wenn ich die Wahl habe, von einem unbezahlten Praktikum die Finger lassen. Zumindest ich bin mit etwas Temperament ausgestattet und bei mir schlägt bereits nach ein paar Tagen die Wut durch, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle und das wäre bei einem unbezahlten Praktikum der Fall, wenn sogar ein Regaleinräumer bei EDEKA mindestens 6 EUR die Stunde nach Hause bringt. Das würde mich schnell drastisch runterreißen und sich deutlich auf mein psychisches Wohlergehen und meine Motivation auswirken. Nichts ist schlimmer als morgens 8 Uhr das Haus zu verlassen für einen Job den man hasst, habe diese Erfahrung, trotz guter Bezahlung, auch bereits machen müssen.

Generell halte ich ein unbezahltes Praktikum für eine Frechheit und Ausbeutung, siehe flying_suicide. Selbst obwohl ich mehrere sehr gut bezahlte Praktika bei großen Namen absolviert habe melden sich immer noch hin und wieder irgendwelche Personaler von 10-Mann-Klitschen bei XING die mir ein unbezahltes Praktikum anbieten "mit einer guten Chance auf eine Festeinstellung!!" Ja, ist klar. Ich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass man in Europa zuerst etwas unterschreibt bevor man an irgendwelche Aussagen in dieser Richtung glaubt. Warum geben die nicht einfach einen unbefristeten Arbeitsvertrag raus? Welchen Fuß in der Tür hat man denn? Klar, das erste Praktikum ist das schwierigste - keine Firma will jemanden ohne Erfahrung haben - das ist die Phase in der man sich durchbeißen und suchen muss. Auch wenn 199 Firmen absagen, wenn die zweihundertste zusagt hat es sich gelohnt. Bin also @Thread sehr deutlich dagegen. Zumindest 500 EUR pro Monat sollte man erwarten können.

Einziger Einwand wäre, wenn man wirklich keine Wahl hat - letzte 20% im Studium, schlechtes Abi, wenig Englisch, ohnehin keine praktische Erfahrung. Dann unbezahlt aber bitte auch nur, weil es nur der erste Schritt und die benötigte Erfahrung für ein besseres zweites Praktikum ist, um vom vorigen Loser-Image wegzukommen.

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Gast Shredder

Wenn wir mal ehrlich sind, Praktikanten sind teilweise auch die Lückenbüßer bei Unternehmen die einen Einstellungsstopp haben, die sollen einfach nur die teurere Fachkraft ein wenig entschädigen bzw. deren Arbeit verrichten.

Sehs aber wie FS, das Unternehmen bewirbt sich auch bei mir. Ich würde, wenn ich es erst im Gespräch erfahren würde dass es unbezahlt ist, direkt aufstehen und gehen

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Man sollte auch einfach einmal unterscheiden, wie groß die Firma ist.

Von einem Start-Up, das seit 3 Monaten besteht und noch keinen großen Investor hat, erwarte ich keine 1000€.

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Danke für die Infos Leute. Dann werde ich von einem unbezahlten Praktikum wohl Abstand nehmen falls mir sowas angeboten wird. Ich hätte da sowieso ständig das Gefühl nur ausgenützt zu werden und ich lass mich ungern von jemandem ausnützen.

Ein Punkt interessiert mich noch: Ist es generell so, dass je bekannter eine Firma und deren Marke ist, umso schlechter werden die Angestellten bezahlt? Weiter oben wurde das Beispiel BMW, Daimler genannt die angeblich nicht so gut bezahlen sollen. Ich hätte es genau andersrum eingeschätzt: Aufgrund dessen dass BMW, Daimler etc ziemlich große und bekannte Firmen sind, bezahlen sie die Leute auch überdurchschnittlich gut. Weil wär für eine große Firma ja irgendwie auch schlecht für's Image wenn sie bekannt dafür ist eine schlecht bezahlende Ausbeuterfirma zu sein. Aber anscheinend liege ich mit diesem Gedankengang falsch?

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Generell macht sich Initiative gut.

Persönlich vorbeistarten und Möglichkeiten auschecken + guten Lebenslauf dabei = besser als die gleichen Unterlagen oder leicht bessere einschicken mit 'nem guten Motivationsschreiben

Habe ich gute Erfahrungen mit gemacht. Man ist deswegen gewiss keine Nervensäge und macht Eindruck.

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Es ist doch alles eher eine Frage wo man hin möchte und danach sollte man die Praktika auswählen, nicht nach dem Gehalt. Will ich zu BMW, dann geh ich da auch für 800€ hin. Will ich viel Kohle, dann geh ich zu Goldman (3000). Schaff ich das nicht direkt, würd ich vorher auch ein unbezahltes machen, wenn mir das Türen öffnet.

Man muss schon einen Plan haben hinter dem ganzen und nicht einfach versuchen irgendwo unterzukommen. Die Story ist das a und o

Lg

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Nur dass das bei der Generation Praktikum sehr häufig schief geht...

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Gast Shredder

Die ja jetzt eigentlich nicht mehr im Stadium sein müsste, Praktika zu absolvieren...

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Gast 11223344

Ein Punkt interessiert mich noch: Ist es generell so, dass je bekannter eine Firma und deren Marke ist, umso schlechter werden die Angestellten bezahlt? Weiter oben wurde das Beispiel BMW, Daimler genannt die angeblich nicht so gut bezahlen sollen. Ich hätte es genau andersrum eingeschätzt: Aufgrund dessen dass BMW, Daimler etc ziemlich große und bekannte Firmen sind, bezahlen sie die Leute auch überdurchschnittlich gut. Weil wär für eine große Firma ja irgendwie auch schlecht für's Image wenn sie bekannt dafür ist eine schlecht bezahlende Ausbeuterfirma zu sein. Aber anscheinend liege ich mit diesem Gedankengang falsch?

Nein, das ist nicht so. Größere Firma = mehr Geld. Normalerweise in der Industrie. Die Angestellten bei BMW werden schon überdurchschnittlich bezahlt. Bei Praktika sind es aber um die 600, wurde mir letztens zumindest von einem Praktikanten gesagt. 800 ist schon recht gut in der Industrie.

(Oder ihr geht nach England und kriegt 1400 netto oder mehr )

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Ich schätze das ist Branchenabhängig. In den Branchen, wo es eben genug Bewerber gibt und wo es sich auch bei der Konkurrenz so eingeschlichen hat, dass Praktika unbezahlt sind, wirst du nichts machen können. Niemand wird dir 800 Euro bezahlen, wenn es ein anderer auch umsonst macht.

Bist du aber generell begehert auf dem Arbeitsmarkt, wird das Unternehmen dich auch bezahlen.

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Sklave der Antike? Was für ein Vergleich für ein Praktikum!

Die Griechen wären froh wenn sie heutzutage durch ein Praktikum 1 Fuß in einer Firma hätten. In Deutschland ist man noch verwöhnt.

Du bist aber ganz schön demütig gegenüber den Unternehmen. Die machen die dicke Kohle und lachen sich einen ab über die Leute die umsonst arbeiten.

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Für den 15-Jährigen Hauptschüler, der 14 Tage Einblick in die Arbeitswelt bekommt mag das in Ordnung sein.

6 Monate ohne Bezahlung in der Bettelstellung, darauf zu hoffen evtl. irgendwie genommen zu werden- schwachsinn.

Darauf aus zu merken, ob man einen Job gerne macht, da reichen auch 4 Wochen.

Da macht es wesentlich mehr Sinn, sich verschiedene "große" und "kleine" Unternehmen raus zu picken und jeweils für kurze Zeit Praktikas zu absolvieren.

Aus der Sicht eines Angestellten würde ich Unternehmen unter 500 Mitarbeiter bevorzugen.

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Als Student kann ich mir kein unbezahltes Praktikum leisten. Ich muss den Umzug(Benzin), Fahrtkosten zur Firma, WG, Essen bezahlen!

Und ein Unternehmen, dass heutzutage seine Praktikanten nicht bezahlen kann/will ist unverschämt.

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Gast Hoodseam

Wer Geld verdienen will soll sich einen Job suchen.

Und auch BMW & Co. bieten Ferienjobs oder stellen Werkstudenten ein.

Ein Praktikum ist eine Chance, in einem bestimmten Umfeld etwas zu lernen. BMW ist zum Beispiel dafür bekannt, dass sie Praktikanten sehr gut betreuen und eigenverantwortlich Projekte abwickeln lassen. Sehr guten Einblick geben. Die Motivation von BMW ist da sicher keine "billige Arbeitskraft" und glaubt mal nicht, dass BMW mit nem Praktikum Geld verdient. Im Gegenteil - die legen da ordentlich drauf.

Ich würde ich mir anschauen, was in dem Praktikum vermittelt wird? Was ich persönlich aus dem Praktikum mitnehmen kann. Und da es viele Firmen gibt, die Praktikanten nur als Springer und HiWis einsetzen, läge da mein Fokus drauf.

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Ich bleib da bei Flying und bin der Meinung, man muss sich sehr genau

ansehen, ob man ausgenutzt wird.

Von BMW meine ich das Gleiche wie Hoodseam zu wissen.

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Ich habe das komplett anders aufgezogen und nur Dinge gemacht, die mich wirklich interessiert und begeistert haben.

Egal, ob bezahlt oder unbezahlt, mir ging es immer um den Spaß, die Erfahrung und das Lernen.

(Allerdings habe ich auch immer eher bei Projekten mit gemacht und kein langfristiges Praktikum, denn sowas macht mir irgendwie überhaupt keinen Spaß)

Mir wurden schonmal ein Praktikum im Nachhinein vergütet, weil ich einen so guten Job gemacht habe.

Ich habe extrem viel gelernt, bei jedem neuen Projekt Kontakte geknüpft, welche mich zu einem weiteren Projekt gebracht haben und konnte mich dadurch direkt nach dem Abitur selbstständig machen.

Inzwischen habe ich zwei Standbeine:

1. Mein eigenes Unternehmen

2. Künstlerische und organisatorische Arbeit bei verschiedensten Theater-, Musik- und Filmprojekten. Dieses Jahr geht es vielleicht sogar nach Hollywood als Assistentin.

Ich habe ja die Einstellung, dass viel Leidenschaft, Biss und Spaß an der Sache einen immernoch am besten voran bringen. Und natürlich die Fähigkeit, nach dem Job noch ein Bier mit dem Chef trinken zu gehen... Wenn man das drauf hat, ergibt sich der Rest meistens ganz von alleine.

Lieber viel Spaß bei einem aufregenden unbezahlten Praktikum als alleine daheim sitzen und sich langweilen.

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Die, die hier die Meinung vertreten man müssen seinen eigenen Talenten und Begabungen nachkommen und ein Praktikum wählen das zu einem passt, würdet ihr auch eine Agentur zur Vermittlung von Stellen ins Boot holen bei der man sogar draufzahlen müsste?

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