Jura nebenher studieren

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Servus!

Ich bin gerade am überlegen ab WS 13/14 im "Nebenfach" Jura zu studieren. Momentan mache ich Agrarwissenschaften im 2. Semester. Ich habe auch vor dieses Studium durchzuziehen und auch beruflich in die Richtung zu gehen. Allerdings sind unsere 2 vorgesehenen Rechtsscheine meiner Meinung nach nicht ausreichend. Gerade in Sachen Bau-, Grund- und Immobilienrecht würde ich mir später viel Geld sparen, wenn ich nicht immer unseren Anwalt auf Abruf haben müsste, um mich von ihm schon bei den geringsten Rechtsfragen beraten zu lassen.

Da ich in Zukunft jedoch unweigerlich mit diesen Dingen konfrontiert sein werde, natürlich in erster Linie in Bezug auf Staat und Behörden, drängt sich mir in den letzten Monaten mehr und mehr die Frage auf, ob es nicht sinnvoll wäre, eine juristische Grundausbildung zu erhalten. Letztendlich ist abschließend natürlich immer ein Anwalt hinzuzuziehen, ich habe auch nicht vor in den Rechtswissenschaften zu promovieren oder als Anwalt zu arbeiten, aber es würde glaube ich nicht schaden.

Studientechnisch ist mein Agrarstudium natürlich als Vollzeitstudium konzipiert, in der Realität sieht das jedoch anders aus. Auf der einen Seite habe ich eine relativ gute Auffassungsgabe und kann mich schnell in die verschiedensten Sachverhalte hineinversetzten und bin daher beim lernen recht effizient. Auf der anderen Seite kursieren bei uns im Studiengang eine Unmenge von Mitschriften, Skripten, Lernunterlagen etc, die das Studium natürlich auch etwas leichter machen. Ich bin also momentan alles andere als ausgelastet. Die meiste Zeit liege ich daher schon morgens um 11 nach dem Aufstehen in der Sonne, anstatt in der Vorlesung zu sitzen. Ich könnte also durchaus noch etwas unterbringen.

Jetzt ist meine Frage folgende: Wie ist denn so ein Jurastudium überhaupt aufgebaut? Kann man das überhaupt nebenher machen? Bietet sich da eine Fernuni an? Was wäre der Abschluss der in meinem Fall anzustreben ist? Bachelor oder 1. Staatsexamen oder so? Hat das von euch jemand gemacht?

Über Beiträge und Tipps - auch kritischer Natur - wäre ich sehr dankbar.

Grüße

Joe

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Als erstes solltest Du Dir überlegen, ob Du denn einen Abschluss, gleich welcher Art im juristischen Bereich machen willst oder ob Du nur besser bescheid wissen willst über die von Dir genannten Themen.

Ein Jurastudium ansich ist an den meisten Unis aufbauend angelegt. Die Inhalte bauen also systematisch aufeinander auf.

Die Themen, die Dich hier interessieren gehören dabei schon zum spezielleren Teil.

D.h. Du musst erst die Grundlagen lernen und ein gewisses jur. Verständnis erwerben.

Wenn es Dich allzusehr juckt empfehle ich Dir an Deiner Uni die Grundlagenkurse zu besuchen. Dann wird Dir Vieles noch mehr einleuchten und ggf. klarer werden.

Das Studium ist auch hier als Vollzeitstudium angelegt, kann aber bestimmt auch nebenher bewältigt werden, wenn es nicht um einen Abschluss geht.

Mengentechnisch erwartet Dich viel Stoff und vieles was einfach auswendig gelernt werden will.

Alles in Allem wird es von den meisten Leuten als "trocken" empfunden.

Du hast bei Vollzeit wohl so um die 4-5 Kurse pro Semester. Befrage doch einfach mal den Musterplan an der jur. Fakultät Deiner Uni.

Im Bezug auf Deinen Schwerpunkt Agrar müsstest Du mal schauen, ob es da nicht ein spezielleres Bachelorstudium für Dich gibt mit dem entsprechenden Master.

Fernuni gibt es bestimmt auch Einiges zu. Aber ich glaube mich zu erinnern, das die jur. Fakultät in Göttingen ganz gut war.

Ist denn nicht das Wichtigste jur. Fachwissen für Deinen Studiengang durch Eure Kurse abgedeckt? Ich weiß, die sind nur kurz und knackig (wie im BWL-Studium), aber im Allgmeinen doch mit ausführlichen Querverweisen gespickt, die Deinen Wissensdurst stillen sollten.

Ansonsten mal im Prüfungsbüro vorbeischauen, die sollten Dir bzgl. Bachelorstudium usw. auch weiterhelfen können.

Gruß

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Danke erstmal für deine Antwort.

Ich will keinen für einen Rechtberuf qualifizierenden Abschluss (also kein Staatsexamen). Ich will eigentlich nur richtig gut bescheid wissen in den von mir genannten Themen, weil die doch sehr sehr eng mit meiner späteren beruflichen Situation zusammenhängen. Daher sollte dieser LL.B. Abschluss eindeutig ausreichen - wenn es überhaupt sinn macht.

Ich will auch gar nicht an meinem Studium rummeckern, im Gegenteil, das Studium ist eigentlich perfekt für mich. Aber es sind eben maximal 3 Rechtsscheine mit je 6 Credits für uns vorgesehen: Agrarrecht (das muss ich sowieso machen), Umweltrecht (Muss ich nicht machen, interessiert mich auch nicht) und Unternehmens- und Wirtschaftsrecht der Agrarwirtschaft (so ähnlich wie Agrarrecht, aber mit mehr wirtschaftsrecht). Aufgrund unserer Betriebsorganisation zuhause werde ich aber unweigerlich mit Fragen des Immobilienrechts und des Baurechts zu tun haben, und dieser Betriebszweig wird in Zukunft auch sicherlich noch wichtiger.

Was es dann hier in Göttingen noch gibt ist ein 2-Fächer Bachelor of Arts (ausdrücklich kein LL.B.) mit einem Teil Rechtswissenschaften im Wert von ca 60 oder 70 Credits. Allerdings ist der nciht in Kombination mit meinem Agrarstudium vorgesehen. Fragen werde ich aber trotzdem mal, kostet ja nichts.

Worauf ich hinauswill ist letztlich die Frage des Aufwands, und hier wende ich mich an die fertigen Rechtswissenschaftler hier: Ist es überhaupt realistisch zu erwarten die o.g. Spezialbereiche in so einem Nebenstudium abzudecken? Und könnte es vom aufwand her klappen? Auswendig lernen kann ich einigermaßen.

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Worauf ich hinauswill ist letztlich die Frage des Aufwands

Das hängt ja individuell von Dir ab.

Wenn Du von Grund auf lernen willst, ist es halt ein eigenes Studium.

Die spezielleren Themen brauchen eben teils Grundlagen.

Wenn Du die bereits aus den bisherigen Vorlesungen mitnehmen konntest gut.

Du möchtest keinen Abschluss, also bist Du doch zeitlich gesehen recht flexibel.

Wie lernst Du denn am besten? Vorlesung, Buch, Lerngruppe???? Wie haben Dir die Juravorlesungen bei Euch gefallen? Konntest Du dem Stoff/System folgen?

Es gibst teils gute Bücher/Skripten zum Baurecht, Immobiliarsachenrecht, etc.

Reicht Dir das vielleicht?

Wieviel Zeit willst Du dafür investieren?

Die beiden Themenkomplexe z.B. sind jeweils auf ein Semester Vollzeitstudium (mit den entsprechenden Grundlagen) angelegt.

Die Leutchen, die bei Euch Agrarlern die Jura-Vorlesungen halten. Sind das Volljuristen? Dann hau die doch mal an, was sie Dir noch an weiterführender Literatur empfehlen können.

Gruß

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Einfach mal in der Uni nachfragen. In Göttingen kann man ja offensichtlich Jura als BA-Fach studieren, aber die Untiefen des Strafrechts, die dort auch zum Plan gehören, dürften für Dich wenig relevant sein. In Regensburg gabs etwa die Möglichkeit Jura als (damals) Magisternebenfach mit entsprechendem Schwerpunkt öffentliches Recht zu studieren, da war dann auch BImSchG und Wasserecht mit dabei. Das würde auch für Dich mehr Sinn machen.

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Deine Interessen zielen klar auf öffentliches Recht ab und nur mal so nebenbei- gerade Du solltest Dir unbedingt Umweltrecht reinziehen, das wirst Du bald brauchen bei Deiner Ausrichtung.

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Jura nebenbei geht locker, das hab ich auch gemacht. Bringt dir aber null für dein Vorhaben, weil du keine Spezialkenntnisse lernst sondern allgemeines Verständnis.

Ums mal plastisch zu machen: ich hab die Abschlüsse und hab von deinen Themen absolute null Ahnung.

Lg

  • TOP 1

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Ich denke auch, dass es Dir eher wenig praxisverwertbares Wissen bringt, in Juravorlesungen zu sitzen. Umgekehrt schadet es aber wahrscheinlich auch nicht (außer, es macht Dir Angst zu wissen, wie viele Probleme auftreten können - dann wäre das so ähnlich, als ginge ein Hypochonder in die Vorlesung Innere Medizin, um seinen Arzt besser verstehen zu können).

In Bochum gibt es zum Beispiel sowas: http://dbs-lin.ruhr-uni-bochum.de/qzr/

Das schiene mir ein etwas geeigneteres Format zu sein.

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Viel zu viel Arbeit ist das.

Flüssig Türkisch lernen geht schneller und einfacher als mit Deinem Ziel mit Jura anfangen.

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Gast 11223344

Find ich völlig unsinnig. Du hast doch zwei Kurse. Dann weißt du ja so einigermaßen wie das Konzept ist. Dann schau dir Bücher/Skripte zu den für dich wichtigen Themen an oder finde eine Vorlesung die relevant ist und setz dich einfach rein. Das ist ja ungefähr so wie wenn ich einen Angestellten brauche und erst mal BWL mit Schwerpunkt Personal studiere bevor ich mich dazu befähigt fühle jemanden anzustellen. Das ist doch generell so der Sinn des Studiums. Man lernt eben wie man Informationen zusammenträgt, aufbereitet, die Methodik usw. In der realen Welt sucht man sich dann genau die Inhalte die man braucht oder lernt genau das was für einen relevant ist. Alles andere ist totale Zeitverschwendung.

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