Verzeihen lernen (im Inneren nicht nur oberflächlich)

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Hallo zusammen,

Lange ist es her, seit ich etwas geposted habe, neuerdings beschäftigt mich jedoch ein Thema: Verzeihen

Der Grund ist, da es mir generell schwer fällt, jemandem aus dem Herzen zu verzeihen. Dh. oberflächlich oder im Bewusstsein klappt dies ganz gut. Eines der härtesten Beispiele/Ereignisse sieht folgendermassen aus:

Ich habe auf einer Party eine Frau kennengelernt von der ich mehr wollte und ihr das auch an dem Abend gesagt habe. Leider musste ich früher gehen. Beim Gehen habe ich einem Kollegen von mir noch gesagt dass er aufpassen soll. Wie auch immer, er hat es dann mit ihr getrieben, worauf sich das Treffen mit ihr erübrigt hat. Ihm konnte ich nie wirklich verzeihen, sondern nur oberflächlich cool mit ihm sein. Wie kann man das?

Ca. 1.5 Jahre später habe ich sie dann wieder auf einer Party getroffen und erfahren, dass sie immer noch auf mich steht. Deshalb habe ich sie dann gedated und es entstand eine Beziehung daraus. Da es zu einer LDR werden sollte, haben wir vorhergequitted. Auch während der Beziehung musste ich immer wieder daran denken, dass das voll nicht in Ordnung war was da zwischen Ihr und meinem Kollegen passiert ist. Ich habe mit ihr zwar darüber gesprochen und gesagt, dass wir am besten mit dem Alten abschliessen usw. - jedoch hat es doch immer öfters mein Gehirn gefi*** (auch beim GV, weshalb ich mich nicht richtig entspannen konnte und nicht kam). Das nur so zum Rande.

Mir geht es vorallem darum in Zukunft (im Inneren) besser verzeihen zu können. Vielleicht geht es euch ja ähnlich oder könnt das supergut, dann würde ich mich natürlich über Tipps freuen.

MfG

Mortimer

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Gute Frage, von den Antworten werd ich vielleicht auch profitieren können. Was ich dir nur sagen kann, deine Schmerz und deine Wut solltest du Raum geben

Anerkennen und ausleben können anstatt anstandshalber aus moralischen Gründen zu verzeihen. Wenn du sie verdrängst verzeihst du nur rational. Weiß nicht ob das stimmt, bei mir ist es jedenfalls so. Auf der anderen

Seite heißt das auch akzeptieren lernen, desillusioniert werden, deine Erwartungen an die Menschen anpassen und akzeptieren dass auch Freunde keine

unfehlbaren MEnschen, also Arschlöcher sein können. Das merk ich nur in solchen Situationen. Leben und MEnschen ist halt manchmal Scheisse.

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sry doppelpost

bearbeitet von Nick Knertt

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Ca. 1.5 Jahre später habe ich sie dann wieder auf einer Party getroffen und erfahren, dass sie immer noch auf mich steht. Deshalb habe ich sie dann gedated

Deshalb? Beginnst du eine Beziehung weil sie will - oder weil du willst?

Mir geht es vorallem darum in Zukunft (im Inneren) besser verzeihen zu können.

Verzeihen wird oft falsch verstanden. Letztendlich hat Verzeihen nichts mit anderen Leuten zu tun - also nicht damit, einem Kumpel oder einer LTR zu verzeihen. Es geht dabei um dich selbst. Darum, ob du Groll gegen jemand anderen hegen willst.

Kennst du den Grundsatz mit dem Alpha und seinen Regeln? Wenn jemand gegen deine Regeln verstösst, dann sagst du das. Macht derjenige trotzdem weiter, streichst du ihn konsequent von deiner Freundesliste, oder beendest die LTR. Wenn du so lebst, brauchst du eigentlich keinen Groll zu hegen.

Eigentlich, weil das nicht so glatt funktioniert, wenn es eine emotionale Beziehung gibt. Also eine Freundschaft oder LTR. Dann verlierst du die Beziehung, wenn du die Person aus deinem Leben streichst. Den Verlust emotional verarbeiten, bedeuet um das zu trauern, was man verloren hat. Beispielsweise, um die positiven Aspekte der Freundschaft oder der LTR.

Dadurch, dass man die Traurigkeit zuläßt, wird die Traurigkeit mit der Zeit weniger - und gleichzeitig läßt man dabei Groll los. Dadurch verzeit man innerlich.

Es geht also letztendlich beim Verzeihen darum, dass es dir selbst dadurch besser geht. Wenn du verzeihen willst, dann orientier dich daran. Also an dir selbst.

Das hat auch viel mit Selbstwertgefühl zu tun. Mit der Frage, ob man sich selbst über die Fehler ärgern will, die andere machen - oder ob man sich erlauben will, es sich gut gehen zu lassen.

Du bist OK, so wie du bist. Darum musst du dich auch nicht mit Fehlern anderer belasten. Die anderen sind dabei auch OK - nur macht jeder halt Fehler. Isso.

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Mir geht es vorallem darum in Zukunft (im Inneren) besser verzeihen zu können.

Kennst du den Grundsatz mit dem Alpha und seinen Regeln? Wenn jemand gegen deine Regeln verstösst, dann sagst du das. Macht derjenige trotzdem weiter, streichst du ihn konsequent von deiner Freundesliste, oder beendest die LTR. Wenn du so lebst, brauchst du eigentlich keinen Groll zu hegen.

Ist das nicht ein bisschen zu heftig? Wir sind ja keine Dikatoren die über Menschen bestimmen können. Und auch unsere Regeln und Normen

sind subjektiv und angreibar wie die der anderen. Kommt mir so vor, als ob man "göttliche Verfügungsgewalt" einfordert was mmn kindisch ist.

Man kann seine Bedürfnisse und Wünsche begründet offenlegen und kompromissbereit sein. Wenn es um Nogos und respektloses Verhalten geht, versteh ich das man Grenzen ziehz. Ansonsten verführt das Mindeset vielleicht viele zu zu hartem Verhalten was eher trotzig und kindisch wirkt als reif und männlich (ich spreche aus eigener Erfahrung).

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Die Frage ist, ob man außerhalb der Familie überhaupt verzeihen muss/sollte...

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Es mag vllt stumpf klingen, aber hast du schon mal mit deinem (Ex-) Kumpel oder deiner LTR darüber geredet?

Mein bester Freund hat damals ne FB gefunden aus der dann eine LTR wurde und hat dann nur mit ihr abgehangen und mich links liegen gelassen.

Duch weitere Zwischenfälle habe ich dann meinen SC verloren und dadurch war das Tor offen für eine menge Spekulationen und Missinterpretationen meiner seits,

die mich dann in eine Depression geführt haben.

Nach 1 1\2 jahren habe ich ihn dann auf einer Party wieder getroffen, ich habe mir schon überlegt einfach weiter zu laufen und sein "Hey Jin, lange nicht mehr gesehen"

zu ignorieren, aber ich habe es nicht getan und so haben wir angefangen "zu reden" und so bekam ich das erstemal eine Sicht auf die damaligen

Ereignisse von seinem Standpukt aus.

Heute ist wieder alles beim alten wir sind wieder beste freunde und ziehen gemeinsam um die Häuser.

Darüber "zu reden" (oh gott hört sich das feminim an...)

hat mir auch geholfen meine Konflikte mit meinem Vater, Bruder, Mutter etc. aus der Welt zu schaffen,

einfach um nachvollziehen zu können warum die Personen damals so handelten.

tja, und so lernte ich zu verzeihen.

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Mir geht es vorallem darum in Zukunft (im Inneren) besser verzeihen zu können.

Kennst du den Grundsatz mit dem Alpha und seinen Regeln? Wenn jemand gegen deine Regeln verstösst, dann sagst du das. Macht derjenige trotzdem weiter, streichst du ihn konsequent von deiner Freundesliste, oder beendest die LTR. Wenn du so lebst, brauchst du eigentlich keinen Groll zu hegen.

Ist das nicht ein bisschen zu heftig? Wir sind ja keine Dikatoren die über Menschen bestimmen können. Und auch unsere Regeln und Normen sind subjektiv und angreibar wie die der anderen. Kommt mir so vor, als ob man "göttliche Verfügungsgewalt" einfordert was mmn kindisch ist.

Ja, das wird oft falsch verstanden. Es geht darum, dass deine Regeln für dich selbst gelten. Das bedeutet gerade nicht, dass deine Regeln auch für andere gelten sollen. Im Gegenteil. Wenn du dir selbst zugestehst, nach eigenen Regeln zu leben, wirst du das bei anderen auch akzeptieren. Es geht also gerade nicht um Verfügungsgewalt über andere.

Man kann seine Bedürfnisse und Wünsche begründet offenlegen und kompromissbereit sein.

Kompromissbereitschaft wäre beispielsweise so eine Regel. Wenn du kompromissbereit bist, und dich mit Leuten umgibst, die auch kompromissbereit sind, läufts meist ganz gut.

Wenn du kompromissbereit bist, und dein Gegenüber nicht, kanns nur Entgegenkommen von dir - aber keine Kompromisse geben. Dann bleibt irgendwann nur noch, die Konsequenz zu ziehen. Dazu gehört dann auch, selbst kompromisslos zu sein.

Wenn es um Nogos und respektloses Verhalten geht, versteh ich das man Grenzen ziehz. Ansonsten verführt das Mindeset vielleicht viele zu zu hartem Verhalten was eher trotzig und kindisch wirkt als reif und männlich (ich spreche aus eigener Erfahrung).

Trotzig wäre auch das Gegenteil. Trotz bedeutet, dass du gegen andere rebellierst. Also nicht nach deinen eigenen Regeln, sondern gegen die Regeln anderer lebst.

Das Witzige dabei ist, dass es um so seltener zu Nogos und respektlosem Verhalten kommt, je konsequenter man nach eigenen Regeln lebt. Du könntest auch sagen, je früher man Grenzen zieht, um so weniger nötig ist es, irgendwann hart zu reagieren.

Zieht man Grenzen erst sehr spät, dann erlaubt sich dein Gegenüber oft erstmal sehr viel - und dann ist eine starke Gegenreaktion erforderlich, um die Grenze wieder deutlich zu machen. Oder überhaupt erstmal deutlich zu machen.

Darum möglichst früh kommunizieren, was Sache ist - und das dann auch konsequent vertreten.

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@Aldous: Verzeihen muss man doch nur bei objektiv selbst erfahrenen Schmerzen durch andere?

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Gast Johanna100

Die Frage ist, ob man außerhalb der Familie überhaupt verzeihen muss/sollte...

Wenn es einem selbst nicht ausschließlich um die eigene Ehre und das eigene Ego geht, dann ist es zu befürworten, dass man das Verzeihen lernt. Der Grundsatz, Konsequenzen aus einem Verhalten zu ziehen, das zum wiederholten Male gegen deine Prinzipien und Werte verstößt, ist gut und richtig. Aber er gilt meiner Meinung nach nur in speziellen Fällen, die auch wohl überlegt sein sollten. Wer glaubt, er müsse alles von sich stoßen, was nicht exakt mit der eigenen Windrichtung übereinstimmt, der wird schon bald sehr einsam sein.

Was dir ganz konkret helfen kann, anderen Menschen zu verzeihen, ist die Meditation. Ich habe nach bestimmten Sitzungen immer wieder erfahren, wie sich bestimmte Problematiken relativieren, auch oder insbesondere im Bezug auf andere Menschen. Da du dich während der Meditation - sofern du einigermaßen geübt bist - gewissermaßen auf das "Minimum" deines eigenen Daseins beschränkst, relativieren sich insbesondere solche Sachverhalte, die einen konkreten Bezug zu deiner eigenen Person darstellen. Du kannst dich auf die Begriffe "Gut" und "Böse" konzentrieren und wirst merken, wie diese langsam verschwimmen und Bedeutungslosigkeit erlangen.

Dennoch wirst du spüren, dass es Menschen gibt, denen du dich nicht annähern kannst. Das sind solche Menschen, die nicht nur nicht mit deinen eigenen Werten unvereinbar sind, sondern mit den Werten der Gesellschaft im Allgemeinen und die zu Zeiten, in denen die Menschheit noch in der Natur und in einzelnen kleineren Verbünden lebte, diese destabilisiert hätte.

Auch schließt sich das Verzeihen und das Konsequenzen ziehen nicht gegenseitig aus. Du kannst einem Menschen verzeiehen - zugunsten deines eigenen Wohlbefindens -, aus seinem bisherigen Verhalten aber dennoch Konsequenzen ziehen, weil dieser Mensch eine Grenze überschritten hat.

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@Aldous: Verzeihen muss man doch nur bei objektiv selbst erfahrenen Schmerzen durch andere?

Was meinst du damit denn konkret?

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Hallo zusammen,

Erstmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten! Ich bin froh, dass es hier Leute gibt, die sich anscheinend auch mit dieser Thematik auseinandersetzen und ich mit euch darüber sprechen kann.

Ca. 1.5 Jahre später habe ich sie dann wieder auf einer Party getroffen und erfahren, dass sie immer noch auf mich steht. Deshalb habe ich sie dann gedated

Deshalb? Beginnst du eine Beziehung weil sie will - oder weil du willst?

Im Prinzip habe ich mir irgendwann keine Hoffnungen mehr gemacht und meine "verliebtheit" abgebaut (kam von selbst nach ein paar Monaten, da diese nicht so stark war). Am Anfang konnte ich mir keine LTR mit ihr vorstellen da Sie ein HB6-7 war. Deshalb kam sie erst nur als FB in Frage für mich - sie hat ihre Absichten jedoch schon früher geäussert. Nach 3-4 mal Daten wollte ich auch eine LTR da ich mich in sie verliebt hatte.

Mir geht es vorallem darum in Zukunft (im Inneren) besser verzeihen zu können.

Verzeihen wird oft falsch verstanden. Letztendlich hat Verzeihen nichts mit anderen Leuten zu tun - also nicht damit, einem Kumpel oder einer LTR zu verzeihen. Es geht dabei um dich selbst. Darum, ob du Groll gegen jemand anderen hegen willst.

Kennst du den Grundsatz mit dem Alpha und seinen Regeln? Wenn jemand gegen deine Regeln verstösst, dann sagst du das. Macht derjenige trotzdem weiter, streichst du ihn konsequent von deiner Freundesliste, oder beendest die LTR. Wenn du so lebst, brauchst du eigentlich keinen Groll zu hegen.

Eigentlich, weil das nicht so glatt funktioniert, wenn es eine emotionale Beziehung gibt. Also eine Freundschaft oder LTR. Dann verlierst du die Beziehung, wenn du die Person aus deinem Leben streichst. Den Verlust emotional verarbeiten, bedeuet um das zu trauern, was man verloren hat. Beispielsweise, um die positiven Aspekte der Freundschaft oder der LTR.

Dadurch, dass man die Traurigkeit zuläßt, wird die Traurigkeit mit der Zeit weniger - und gleichzeitig läßt man dabei Groll los. Dadurch verzeit man innerlich.

Es geht also letztendlich beim Verzeihen darum, dass es dir selbst dadurch besser geht. Wenn du verzeihen willst, dann orientier dich daran. Also an dir selbst.

Das hat auch viel mit Selbstwertgefühl zu tun. Mit der Frage, ob man sich selbst über die Fehler ärgern will, die andere machen - oder ob man sich erlauben will, es sich gut gehen zu lassen.

Du bist OK, so wie du bist. Darum musst du dich auch nicht mit Fehlern anderer belasten. Die anderen sind dabei auch OK - nur macht jeder halt Fehler. Isso.

Das ist ein sehr wertvoller Aspekt! Mir war das so noch nicht bewusst, das Verzeihen nicht mit anderen Leuten zu tun hat, aber du hast Recht es ist wohl wirklich so. Das mit diesen Alpharegeln habe ich auch schon gehört. Ich kommuniziere meistens (ausser wenn ich damit grössere Auseinandersetzungen vermeiden will oder es mir einfach als Energieverschwendung erscheint) wenn jem. gegen meine Regeln verstöst (auch im 1. Post genanten Beispiel). Das konsequente Streichen von der Freundesliste nehme ich in 95% der Fälle nicht vor. Ich fahre dann einfach den Kontakt herunter (dh. ich suche ihn nicht mehr) und bleibe einfach freundlich. Dies hat die folgenden Gründe:

  • Vielleicht bin ich zu gutmütig oder einfach nicht konsequent genug
  • Aber im Prinzip möchte ich verzeihen, da wenn ich mich in diese Person hineinversetze vielleicht genau so reagiert hätte (die Situation war ja nicht so klar)
  • Auch ich finde es gut, wenn mir jemand wirklich verzeihen kann
  • Die Person ist Teil von meinem SC, das Auschliessen dieser Person würde mAn weiteren Schaden im SC verursachen

Ist es richtig, dass man das Trauern an die "Oberfläche" bringen sollte (dh. nicht verdrängen)? Im Moment versuche ich dies. Oder wie lässt sich dieser Prozess unterstützen?

Hilft dies auch um Verliebtheit oder Verletzung abzubauen? Falls nicht, was könnte dagegen helfen?

Es mag vllt stumpf klingen, aber hast du schon mal mit deinem (Ex-) Kumpel oder deiner LTR darüber geredet?

Heute ist wieder alles beim alten wir sind wieder beste freunde und ziehen gemeinsam um die Häuser.

Darüber "zu reden" (oh gott hört sich das feminim an...)

hat mir auch geholfen meine Konflikte mit meinem Vater, Bruder, Mutter etc. aus der Welt zu schaffen,

einfach um nachvollziehen zu können warum die Personen damals so handelten.

tja, und so lernte ich zu verzeihen.

Danke auch dir für deinen Post! Ich habe mit beiden darüber geredet. Der Ex habe ich einfach gesagt, dass das für mich nicht ok war. Sie hat mir die Umstände erklärt und wobei ich es etw. besser verstanden habe, jedoch trotzdem noch verletzt war (habe ich nicht gesagt - hätte ich vielleicht tun sollen). Ich habe ihr dann einfach gesagt, dass wir versuchen sollten die Vergangeheit Verganghenheit lassen sollten und damit abschliessen etc. Ist aber leichter gesagt als getan.

Keine Ahnung ob ich jemals wieder mit so jemandem so gut befreundet sein kann, der mich stark verletzt hat- aber das hat sicher etw. Gutes, wenn man das kann. Vielleicht muss ich einfach das tiefere Gespräch suchen.

Was dir ganz konkret helfen kann, anderen Menschen zu verzeihen, ist die Meditation. Ich habe nach bestimmten Sitzungen immer wieder erfahren, wie sich bestimmte Problematiken relativieren, auch oder insbesondere im Bezug auf andere Menschen. Da du dich während der Meditation - sofern du einigermaßen geübt bist - gewissermaßen auf das "Minimum" deines eigenen Daseins beschränkst, relativieren sich insbesondere solche Sachverhalte, die einen konkreten Bezug zu deiner eigenen Person darstellen. Du kannst dich auf die Begriffe "Gut" und "Böse" konzentrieren und wirst merken, wie diese langsam verschwimmen und Bedeutungslosigkeit erlangen.

Danke auch dir! Mit Meditation werde ich mich in Zukunft sicher beschäftigen. Habe es sogar auch schon ein paar mal probiert, jedoch nich so richtig einen Zustand über mehrere Minuten erreicht, wo ich sagen kann dass ich an nichts anderes denken musste oder mit mir im reinen war.

Auch ist es so, wenn mich im Moment so aufgewühlt bin vor Verletzung oder Trauer (übrigens im Moment eine andere Situation als die im 1. Post) dass ich da keine ruhige Minute bzw. innere Ruhe zur Meditation finde. Dann kann ich nur die Verletzung, Trauer an die oberläche bringen und aushalten was eigentlich unanghem ist oder mich nicht mit anderen Sachen ablenken bzw. verdrängen (Sport, Studium, Nikotin, Ausgehen). Das letzere möchte ich eigentlich in Zukunft so gut wie möglich vermeiden (natürlich mache ich weiterhin Sport und gehe zur Uni) und lieber an mir arbeiten und so zu einem stärkeren selbst finden.

Für weitere Tipps und Anregungen bin ich natürlich dankbar.

Gruss,

Mortimer

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Finde das von TheJin sehr gut, ABER es geht um die Familie !!!

Wenn es nicht um den sehr engen Freundeskreis geht, wär ich vorsichtig.

@aldous: wenn objektiv jemand Bekanntes einen selbst relativ hart verletzt physisch oder

psychisch fahrlässig oder mit Absicht, wieso bei 7 Mia. Menschen ,, verzeihen"? Da

wäre das Vertrauen doch wieder mit Risiko behaftet...

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Das konsequente Streichen von der Freundesliste nehme ich in 95% der Fälle nicht vor. Ich fahre dann einfach den Kontakt herunter (dh. ich suche ihn nicht mehr) und bleibe einfach freundlich.

Ja, das ist, was "Streichen von der Freundesliste" meint. Letztendlich steht einem ja auch nicht zu, über andere zu urteilen. Die haben auch ihre Gründe, warum sie sich so oder so verhalten. Letztendlich geht es nur darum, wie weit man mit demjenigen weiter Vertrauen entgegenbringt.

Wenn Leute beispielsweise ständig unpünktlich sind, ist die Konsequenz daraus, dass man sich mit denen nicht mehr für einen bestimmten Zeitpunkt verabredet. Kommen sie später nach, beispielsweise zu einer Feier, dann versäumen sie halt einiges - sind aber trotzdem willkommen.

Würde man sich immer wieder für einen festen Zeitpunkt verabreden, und sich immer wieder ärgern - dann würde das keinen Sinn machen.

Ein Kommomlitone von mir hat es mal gebracht, seinem besten Freund wissentlich ein schrottiges Auto als voll in Ordnung zu verkaufen. Der hat sich damit in der Uni ziemlich ins Aus manövriert - weil sich niemand mehr auf ihn verlassen wollte. Witzigerweise hat er die Geschichte mit dem Auto selbst mit einem Schmunzeln rumerzählt. Der hatte einen etwas eigenen Humor.

Ist es richtig, dass man das Trauern an die "Oberfläche" bringen sollte (dh. nicht verdrängen)? Im Moment versuche ich dies. Oder wie lässt sich dieser Prozess unterstützen?

Grundsätzlich gehts nicht ums sollen, sondern ums dürfen - also sich erlauben. Was man sich wann erlaubt, hängt von der Situation ab. Verdrängen ist ein nützlicher Mechanismus, mit dem man mit potentieller Überforderung umgehen kann. Es kann also gut sein, dass man manche Sache lieber erstmal verdrängt.

Verdrängte Sachen haben aber die Eigenschaft, immer wieder aus dem Unbewussten ins Bewusststein zurück zu drängen - es macht also Sinn, sich das Verdrängte irgendwann anzugucken, und zu verarbeiten. Dafür läßt man die Emotionen langsam in erträglichen Portionen bewusst werden. Trauer ist dabei eine Emotion. Alle anderen Emotionen sind genauso wesentlich und berechtigt. Wut, Ohnmacht, usw.

Wann man was verarbeitet, kann man intuitiv entscheiden. Unser Unbewusstes ist aussergewöhnlich clever, und weiß sehr gut, was wann an der Reihe ist.

Hilft dies auch um Verliebtheit oder Verletzung abzubauen? Falls nicht, was könnte dagegen helfen?

Klar. Du kannst mal nach "Phasen einer Trennung" googeln, oder hier nachlesen. Da wird auch zunächst verdrängt und dann langsam verarbeitet. Als letzten Schritt läßt man los - das ist im Grunde das, was Verzeihen meint. Danach ist man offen, um sich neu zu orientieren.

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Zwei Punkte:

Der Hautppunkt ist, dass du dem Konflikt aus dem Weg gehst. Mit deinem Kumpel warst du weiterhin cool, zu ihr sagst du erwachsene Dinge wie "mit dem Alten abschließen". Wichtig ist dass du deine tatsächliche Gefühlswelt auch anerkennst und nicht versuchst sie wegzurationalisieren wie "Das ist schon so lange her". Das kann dann der zweite oder dritte Schritt sein, steht aber nicht am Anfang. Wenn es dich abfuckt, dann sei auch abgefuckt und lass dir nicht einreden das es unangemessen ist abgefuckt zu sein, weil.... *kluges rationales Argument*. Das ist ein sich-unterordnen das den Konflikt nur weiterträgt und nicht zur Auflösung beiträgt.

Der zweite Punkt: Das Studium der menschlichen Psyche hat mir viel Verständnis eingebracht. Das es zwar den guten Willen gibt und all dies aber eben noch viel mehr, Mechanismen, Menschen tun meist nicht gerade die klugen Dinge, ich auch nicht.

PS: Das was Adlous geschrieben hat ist sehr gut.

bearbeitet von itsmagic
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@aldous: wenn objektiv jemand Bekanntes einen selbst relativ hart verletzt physisch oder

psychisch fahrlässig oder mit Absicht, wieso bei 7 Mia. Menschen ,, verzeihen"? Da

wäre das Vertrauen doch wieder mit Risiko behaftet...

Ja, Verzeihen bedeutet auch nicht, jemandem wieder Vertrauen entgegen zu bringen.

Wenn beispielsweise dein Bruder drogensüchtig wird und dich beklaut, dann kannst du ihm das verzeihen. Auf persönlicher Ebene. Du kannst ihn dann weiterhin als Bruder lieben und als Mensch schätzen.

Aber auf der Sachebene darauf zu vertrauen, dass er bei nächster Gelegenheit nicht klauen wird, obwohl er noch das Suchtproblem hat, wäre nicht so schlau.

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Grundsätzlich gehts nicht ums sollen, sondern ums dürfen - also sich erlauben. Was man sich wann erlaubt, hängt von der Situation ab. Verdrängen ist ein nützlicher Mechanismus, mit dem man mit potentieller Überforderung umgehen kann. Es kann also gut sein, dass man manche Sache lieber erstmal verdrängt.

Verdrängte Sachen haben aber die Eigenschaft, immer wieder aus dem Unbewussten ins Bewusststein zurück zu drängen - es macht also Sinn, sich das Verdrängte irgendwann anzugucken, und zu verarbeiten. Dafür läßt man die Emotionen langsam in erträglichen Portionen bewusst werden. Trauer ist dabei eine Emotion. Alle anderen Emotionen sind genauso wesentlich und berechtigt. Wut, Ohnmacht, usw.

Wann man was verarbeitet, kann man intuitiv entscheiden. Unser Unbewusstes ist aussergewöhnlich clever, und weiß sehr gut, was wann an der Reihe ist.

Vielen Dank für deinen Post!

Das habe ich eben auch gemerkt, dass die Dinge aus dem Unbewussten zurückdrängen. Deshalb möchte ich die Dinge lieber Verarbeiten, aber was hilft dabei?

Ich kann mir die Emotionen zwar bewusst machen oder das machen sie von selbst aber wie kann ich diese besser abbauen anstatt zu verdrängen und ins Unterbewusstsein zurück zu schicken?

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Gast Johanna100

Das habe ich eben auch gemerkt, dass die Dinge aus dem Unbewussten zurückdrängen. Deshalb möchte ich die Dinge lieber Verarbeiten, aber was hilft dabei?

Ich kann mir die Emotionen zwar bewusst machen oder das machen sie von selbst aber wie kann ich diese besser abbauen anstatt zu verdrängen und ins Unterbewusstsein zurück zu schicken?

Noch einmal: Meditation. Du sagtest, du hast es bereits probiert, aber noch nicht die Erfolge einfahren können, die du dir gewünscht hast. Das ist am Anfang normal, denn auch wenn Meditation von außen betrachtet nichts weiter ist als sich hinzusetzen, die Augen zu schließen und zu ruhen, so ist es in Wahrheit Kraftsport für den Geist. Und wie beim Kraftsport die Muskeln einige Zeit brauchen, bis sie mehr und mehr Gewichte stemmen können, so braucht auch dein Geist ausreichend Zeit und Übung, bis er den Zustand erhält, den du dir wünscht.

http://www.amazon.de/Meditation-f%C3%BCr-Anf%C3%A4nger-Meditationen-Mitempfinden/dp/344233733X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1367529254&sr=8-1&keywords=meditation

Ein sehr einsteigerfreundliches Buch, das kann ich dir empfehlen. Es führt kein Weg daran vorbei, dass du Geduld aufwendest und die Meditation regelmäßig ausführst. (eben wie auch beim Kraftsport)

Ich habe erst gestern abend während der Meditation wieder gespürt, wie falsch meine Sicht auf viele Menschen nach wie vor ist und dass ich diesen viel mehr Verständnis entgegenbringen muss und auch will. Am nächsten Tag hat man aber Teile dieser Einstellung wieder eingebüßt, weil die Räder im Kopf nach wie vor einem bestimmten Ablauf folgen. Wenn man aber bereit ist, regelmäßig Zeit für Meditation aufzuwenden - und mehr als Zeit braucht es nicht, das ist das schöne daran -, dann wird man über kurz oder lang Erfolge einfahren.

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