Inwiefern ist Kickboxen "realisierbar"? Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[Shao 6457]

Kleiner Einwand: Emotionen wie z.B. Angst sind auch positiv, denn dadurch werden Reaktionen und programmiertes Instinktverhalten (z.B. Flucht und Angriff) schneller abrufbar. Gut ist es, wenn man diese Emotionen kennt und sie möglichst selbst unter Kontrolle hat, um sie u.U. auch gezielt einsetzen zu können.

Wenn du kein Navy SEAL bist, reagierst du vollständig instinktiv in so einer Situation.

Gutes Training bedenkt das und bereitet dich darauf vor, keinen Deut nachzudenken, bevor das Ganze erledigt ist.

[toolmaker 13]

Also ich kann vielem hier nicht zustimmen... Ich habe die Erfahrung gemacht das die die sich auf der Straße gerne prügeln eben keinen Kampfsport machen! Die meisten seriösen Schulen nehmen solche Idioten gar nicht auf.
Pfefferspray mag vielleicht für Politessen, Ordnungsamt oder so ganz gut sein, aber man sollte auch die Nachteile betrachten! Die richtige und zielgenaue Verwendung dieser kleinen Dosen die man in der Hosentasche unterbekommt ist in stresssituationen oder abends im dunkeln gar nicht so einfach und du wärst nicht der Erste der sich selbst ins Gesicht gesprüht hat.

Dann die ganzen Argumente mit Schusswaffen, Messern etc., da wird dir selbst jeder (vernünftige) Krav Maga Chief-Instructor, Dan Träger oder was auch immer empfehlen zu laufen. Auch wenn die Verteidigungsarten gelert werden ist es doch sehr gefährlich sich dieser Situation zu stellen!

Auch finde ich sollte man abwägen welche Situationen wohl am "realistischsten" oder wahrscheinlichsten sind... Klar kann es jedem passieren in einen bewaffneten Überfall oder ähnliches zu geraten, aber ich glaube den meisten Ärger hat man wohl mit irgendwelchen Assis und/oder Betrunkenen die einen in der Disco anmachen oder nur darauf warten das man sie ausversehen mal anrempelt oder mit irgendwem der am Bahnhof, Straße, Zug,... auf Stress aus ist.

Gehen wir jetzt mal von dem 0815 Szenario aus, betrunkener Typ in der Disco macht blöd weil man ihm beim Umdrehen etwas angerempelt hat oder seine Freundin angemacht hat, dort ist es manchmal schwer den Konflikt mit Kommunikation zu lösen, und oft steht man mit dem Rücken zur Wand bzw. alles ist voller Menschen, sprich der Raum ist begrenzt, die Position ist nicht optimal und abhauen ist nicht. Da wird einem schnell klar (um mal auf das Pfefferspray zurück zu kommen) dass das auch nicht so elegant ist. Für solche Situationen finde ich Kickboxen schon eine recht gute Selbstverteidigung. Nachdem was ich hier gelesen habe scheint in den meisten Schulen das Kickboxen wohl auf Lowkicks beschränkt zu sein?! Aber tatsächlich ist es ein Kontaktsport bei dem man weit mehr lernt als nur Lowkicks! Es gibt etliche Box- und Trittkombinationen die man auch in Jeans und unaufgewärmt noch halbwegs anwenden kann, und jeder der mal einen Moment im Sparring auf den Arsch der netten Kickboxerin im Augenwinkel nebenan geguckt hat, weiß das so ein gelernter Kick einen sehr wohl ausknocken kann und schneller ist als man gucken kann . Man bekommt schnellere Reaktionen, ein kommender Schlag ist besser vorraussehbar, der "Schockmoment" nachdem man gestupst wurde oder eine Kassiert hat wird kürzer, etc.
Dies sind meiner Meinung nach die Vorteile die ein Kontaksport gegenüber der klassischen Kampfkunst haben wo oft nur idealisierte Situationen oder Formen gelernt werden die sehr realitätsfern sind.
Ideal wäre meiner Meinung nach ein Kontaktsport wie Kickboxen oder Muay Thai in Kombination mit einer selbstverteidigungsorientierten Kampfkunst wie Hapkido oder eben Krav Maga. Man lernt sich gegen Tritte und Schläge zu verteidigen und auch mal was einzustecken, und hat ein paar Hebel, Würfe, Tricks drauf wenn man mal gepackt wird, auf dem Boden landet, Schwitzkasten, was auch immer.