Aufbau BFD und Gegeneffekt

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Hi!

Mein Frage richtet sich an den Aufbaue eines klassischen BFD. Mir ist nicht so ganz klar wie dieser eigentlich wirkt: Ist es reine umgekehrte Psychologie oder projeziert man Ideale die der andere dann zerplatzen lässt und sich somit selbst immer mehr in eine Richtung lenkt.

Dies vor dem Hintergrund, dass ich einer guten Freundin mit ihren Problemen mit ihrem Freund helfe. Sie ist leider jmd der sofort aufgibt und alles hinwirkt bei jeder Kleinigkeit, weshalb ich versuche den beiden ein bisschen unter die Arme zu greifen. Mir ist dabei aber aufgefallen, dass ich hauptsächlich über seine positiven Seiten spreche (gute Gefühle, positive Erlebnisse aufrufen, etc). Aber ich bin plötzlich über mich selbst erschrocken, als ich merkte, dass dies vom Aufbau her doch ein klassischer BFD ist!!! :diablo:

Ganz sicher war ich mir nicht mehr was ich tat, einerseits hören wir normalerweise auf den guten Rat den man uns gibt bzw. wir lassen uns davon lenken (Eltern, Familie, soz. Umfeld, gute Freunde etc - trotzige Pubertät mal dahingestellt - extrembsp. Schwuler der eine Frau heiratet weil auf ihn bis zum erbrechen eingeredet wird :spiteful: ).

Wo ist denn bitte der Unterschied ob man jemanden helfen will oder ob man tatsächlich einen BFD ansetzen möchte?

Kann mir kaum vorstellen, dass es wirklich den beiden hilft, wenn ich nur schlecht über ihn rede und sie dann alles positiviert um ihn zu verteidigen (mal offen gelassen was passiert wenn er das erfährt, dass ich so schlecht über ihn rede und er mir dann Absichten unterstellt weil ich das Mädel alleine treffe :rofl: - 3 fach umgekehrtes Spiel, fast schon wie im Agentenkrimi.... )

Also - wie macht man es richtig, wenn die zusammenbleiben sollten? Was kommt ins Gespräch, was wird vermieden?

Noch was zu dem Thema was in die gleiche Richtung geht und hier in einem beantwortet werden könnte: Wenn ihr versucht negative Gefühle durch positive zu ersetzen, kann das dann eigentlich nicht schief gehen und man ersetzt positive durch Phobien und erschafft ein kleines grünes Monster :crazy: Bzw. wie stellt ihr sicher in welche Richtung es geht und nicht genau andersrum zurückschlägt - habe leider nichts dazu gefunden!

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Wollen die beiden denn überhaupt zusammen bleiben?

Und hast du irgendwie einen therapeutischen Auftrag, dass du Gefühle ersetzen willst? Oder bist du auf einer Mission von Gott unterwegs? ;-)

Aber im Ernst: Du kannst bei anderen Leuten keine Gefühle ersetzen. Das können die -wenn überhaupt- nur selbst. Insofern kommst du mit deinen Überlegungen nicht weiter. Versuch mal ein anderes Mindset: "Mir ist es egal, ob sie das umsetzt, was ich ihr vorschlage. Anstelle dessen hab ich ne gute Zeit, und lasse sie daran teilhaben - wenn sie will." Das könnte bei ihr mehr verändern.

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Am besten gar nicht einmischen, sondern dinge ihren Lauf lassen

Aber da du dich sowieso schon dazu entschlossen hast, sag ich mal der gemeinsame freundeskreis, ist meiner erfahrung nach, das beste werkzeug um eine angeknackste beziehung zu stützen..

Kommt auch immer auf das altern der beiden an

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was bitte ist ein BFD? Ich hab mein Nerdwörterbuch zuhause vergessen..

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ja an sich sprech ich ja ganz normal mit ihr drüber wie auch sonst die freunde auch - Also keine therapeutischen Ideen etc. Wie die das auf lange Sicht hinkriegen ist erstmal dahingestellt, aber auch wenn sie sonst eine starke Frau ist, ist sie bei dieser Sache immer wie ein dünner Grashalm der einknickt - ein bisschen Stabiltät würde ihr hier wirklich gut tun.

@Aldous: Nein keine göttliche Mission diese Tage :-p Der letzte Punkt ist mir nur so in den Sinn gekommen wie ich es bei mir selbst oft anwende - und ich fand dass die beiden Ideen doch irgendwie zusammenhängen. Sprich man hört eines, macht dann genau das Gegenteil - die Effekte sind mir aber nicht klar, denn andererseits folgt man ja auch den Ideen (wie den Tipps hier im Forum). Wenn das nicht hier rein passt, mach ich ein neues Topic auf - mein Gedanken war beides sind synergetische Effekte.

@hook up: Ja so hab ichs mir mit dem Freundeskreis auch gedacht. Aber jeder erzählt ihr halt seine Meinung, und weil ich doch ein bisschen hinter die Kulissen geblickt habe, hätte ich auch gerne richtig gemacht. Plötzlich hatte ich das Gefühl sie zu manipulieren und dann habe ich einfach gar nicht mehr weitergeredet bevor ich nicht weiß ob das nicht zurückschlägt.

@satsang: BFD - boy friend destroyer, habs abgekürzt weils im Forum meistens so verwendet wurde... im Prinzip erzählt man ihr die guten Seiten des Freundes und zwar nur die, sie will natürlich erwidern und öffnet so die Augen oder verzerrt das Bild in eine Richtung - auf jeden Fall geht da hin dann, dass sie sich trennt wenn ein paar Risse schon vorhanden waren. Hat wohl einige Anhänger hier, auch wenn ich es nicht befürworte - deswegen ist es mir ja plötzlich im Gespräch in den Sinn gekommen, was ich ohne es zu merken, gerade am bezwecken bin...

Ums nochmal kurz zu fassen: Rein psychologisch, wann folgt ein Mensch einem Rat / Gedanken und wann läuft er genau entgegen? Beim BFD scheint es wohl immer in diese entgegengesetzte Richtung zu gehen - warum?

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Woher kommt eigentlich die Idee bei dir, dass du andere in ihrem Denken, Fühlen, Tun beeinflussen könntest entgegen dem, was sie eh schon tun und lassen wollen? Den Wahrheitsgehalt dieser Annahme könntest du mal für dich untersuchen.

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Rein psychologisch, wann folgt ein Mensch einem Rat / Gedanken und wann läuft er genau entgegen?

Man folgt immer dann, wenn man will.

Wenn man nicht will, überhört man den Rat, versteht es anders als gemeint, macht genau das Gegenteil, usw.

Einem Rat entgegen läuft man, wenn man sich vom Berater bevormundet fühlt - und sich nicht so fühlen will. Dann reagiert man trotzig oder rebellisch. Darum kann es Sinn machen, wenn es dir als Berater völlig egal ist, ob dein Klient deine Vorschläge annimmt, oder nicht.

Der Gedanke dahinter ist einerseits, dass du als Berater nicht wissen kannst, was für deinen Klienten das Richtige ist. Weil du deinen Klienten nie so genau kennen kannst, wie er sich selbst.

Andererseits ist es auch ein etwas fragwürdiges Mindset, wenn du als Berater willst, dass dein Klient genau das macht, was du vorschlägst. Letztendlich ist das ja auch Bevormundung - und durch Bevormundung macht ein Berater sich unentbehrlich. Das ist dann zwar kurzfristig gut für das Honorar des Beraters - aber dem Klienten hilft es langfristig nicht. Man ist dann ein schlechter Berater.

Ein angenehmeres Mindset ist, wenn du als Berater willst, dass dein Klient selbst die für sich selbst beste Entscheidung trifft - damit es ihm dadurch selbst besser geht.

Das was für Berater und Klient gilt, gilt für Freunde genauso. Oder eigentlich noch mehr.

Beim BFD scheint es wohl immer in diese entgegengesetzte Richtung zu gehen - warum?

Der Gedanke hinter den BFDs ist, ihren Freund zu verteidigen oder zu bemitleiden - und dadurch als bedürftig darzustellen. Wenn du einen BFD anwendest, fokussierst du dich auf ihren Freund und darauf, sie beeinflussen zu wollen. Du fokussierst dich also nicht auf sie - und auch nicht auf dich selbst.

Das kann dir nicht passieren, wenn du das oben genannte Mindset hast. Dann fokussierst du dich auf dich selbst, machst ihr Vorschläge - und läßt, was sie tun will. Damit kannst du nix falsch machen.

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Ums nochmal kurz zu fassen: Rein psychologisch, wann folgt ein Mensch einem Rat / Gedanken

Wenn Rapport besteht

und wann läuft er genau entgegen?

Bei Rapportbruch, und den aufgetreten, getriggerten Widerständen.

Rest ist eher Richtung umgekehrte Psychologie.

Bin darüberhinaus nicht soo von diesem Vorgehen überzeugt, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass das völlige Ignorieren des Themas Freund/whatever mehr Erfolg liefert. Hoffentlich wird das nicht mal modelliert und Boyfriend Eraser , oder Ignorer benannt.

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Sehr gute Antwort - genau danach hab ich gesucht!

Jetzt macht alles wieder mehr Sinn - war ordentlich verwirrt mit vor und zurück - das Mindset gefällt mir, weil es gut meine innere Haltung widerspiegelt!

Schönes Bsp mit dem Honorar btw :spiteful:

Edit: Ja bei ignoren und umgehen bin ich mir der Wirkung bewusst. Aber ich wollte sie in keine Richtung lenken sondern hier wirklich nur die rolle des guten Freundes übernehmen und habe mich selbst ertappt wie ich in jedem Fall eine Richtung provoziere wenn ich nicht weiß, was ich grade mache (gut, die restlichen Freunde zerdenken das natürlich nicht so arg, aber wenn man sich einmal Gedanken drüber macht, weiß man schon gar nicht mehr was sagen :-D )

Thx, alles klar jetzt! Verdammt schnelle und gute Antworten übrigens ;-)

bearbeitet von unified

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