Mein Leben - unzufrieden und auch nicht zufrieden -

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Hallo Leute ich habe mich in letzter Zeit mal etwas intensiver mit meinem Leben beschäftigt. Hier ist jetzt mal so ein Ausschnitt aus Vergangenheit und Gegenwart und warum ich zurzeit unzufrieden bin.

Ich bin vor kurzem 24 geworden und mache zurzeit mein Auslandssemester, welches mein letztes Semester in meinem Studium ist. Ich habe mich dazu entschieden am Schluss noch einmal ins europäische Ausland zu gehen um mein Englisch zu verbessern und etwas zu erleben. Ich hab noch nie jemanden sagen gehört mein ERASMUS Jahr war nicht so toll.

Und das ist der Punkt mir gefällt es nicht so wie erhofft. Komplett schlecht ist es aber auch nicht, denn ich lerne hier wirklich viel, vor allem über mich. Ich muss sagen meine Erkenntnis ist, dass ich doch nicht so cool bin wie ich immer gedacht habe.

Ich bin etwas verspätet angekommen und habe die ersten Einführungsveranstaltungen verpasst auf denen sich die ganzen Leute kennengelernt haben weil ich noch eine Prüfung in Deutschland nachholen musste welche ich letztes Jahr nicht schreiben konnte da ich aufgrund eines Unfalls fast 5 Monate ans Bett gefesselt war. Hinzu kam das ich noch meine Thesis beendigen musste und ich deshalb Anfangs häufig Einladungen auf gemeinsames fortgehen ablehnen musste. Weiterhin war ich wirklich erschrocken wie schlecht mein Englisch tatsächlich geworden ist, jetzt nach 2 Monaten habe ich zwar wirklich enorme Schritte gemacht aber anfangs war ich sowas von ruhig und zurückhaltend, einfach weil ich nicht angemessen antworten konnte. Vor allem das ich mich nicht wie gewohnt ausdrücken konnte war richtig schwer für mich am Anfang. Ich kam schüchtern und zurückhaltend rüber.

Jetzt komme ich zu dem warum ich hier unzufrieden bin. Wie überall pendelt sich nach einer gewissen Zeit eine Gruppendynamik ein. Die Franzosen gehen zu den Franzosen die Spanier zu den Spaniern usw... Ich bin hier bloß so ziemlich der einzige Deutsche, was ich gut finde ich will ja kein Deutsch reden sonder mein Englisch verbessern, dass ich nie wieder Probleme damit habe. Ich kenne zwar wirklich einige Leute und so ziemlich jeder kennt mich aber irgendwie stecke ich nicht so wirklich einer dieser Gruppen drin. Hinzukommend muss ich auch sagen das ich mit kaum einen der Leute hier wirklich auf der gleichen Wellenlänge bin. Ich habe einen sehr schwarzen Humor und bin sarkastisch. In Deutschland auch arrogant, das habe ich hier allerdings abgelegt. Ich wohne auch nicht in einer der Studentenunterkünfte weil man dort für 8 Monate zahlt obwohl man nur 4 da ist. Hab mir selber eine Wg gesucht.

Ich habe hier wirklich Zeit um zum ersten mal über mein bisheriges Leben nachzudenken. Bin ich wirklich zu frieden ? Ich komme zu der Erkenntnis das ich es nicht bin. Ich habe mich zwar positiv in den letzten 6 Jahren entwickelt aber es geht mir zu langsam. Mit 18 ging es mir wirklich scheiße. Ich wurde von 13 - 18 gemobbt. Ich frage mich heute eigentlich wieso?? Ich war immer ein guter Sportler besser als die meisten nur etwas kleiner. Habe eben später aufgeholt. Habe vor kurzem einen meiner Peiniger von damals getroffen, der ist jetzt ein Kopf kleiner als ich. Hat mich gar nicht mehr erkannt. Habe ihn extra angesprochen. Das erste was er sagt war "man du bist echt größer geworden". Ich hatte damals Angst vor Sex. Als Beispiel ich habe mit 16 ein Mädchen im Urlaub kennengelernt als ich meine erste Freundin hatte. Als mit meiner Freundin Schluss war hat sie mich besucht und extra nur die Pille genommen um ihr erstes mal mit mir zu haben. Ich hatte damals so eine Angst das ich lieber gekifft und mich besoffen habe und sie links liegen gelassen habe !!! Und ja ich fande sie sehr attraktiv. WELCHER JUGENDLICHE MACHT SOWAS !??!

Danach ging es nur noch bergab. Ich hab die Schule fast versaut, dachte meine besten Freunde seine keine Freunde. Ich hab alles falsch verstanden jeden kleinen Spaß total als Angriff verstanden. Eines Abends mit 18 bin ich heulend zu meinem Vater weil ich nicht mehr konnte. Hab ihm alles erzählt. Er hat gemeint das er in meinem Alter genau die selbe Phase hatte, er wusste auch nicht wie es weiter gehen sollte. Das gab mir Kraft. Ich habe mich zusammengerissen. Habe im letzten Anlauf meine Schule geschafft ( mit 20 ) jeder Lehrer hat danach zu mir gesagt das keiner mehr geglaubt hat ich würde es noch schaffen. Danach bin ich zum studieren 300 KM weggezogen .. ich wollte einen Neuanfang... meine schlimmste Zeit war hinter mir. Ich war wirklich froh das auch noch mit meinem Freunden zu Hause Kontakt gehalten habe, denn es waren wirklich Freunde.

Ich Studium habe ich mich nach anfänglichen Rückschlägen recht gut integriert und so ziemlich alles nachgeholt was man vorher verpasst hatte :)

Jetzt komme ich eigentlich zu dem warum ich hier unzufrieden bin. Ich habe den Eindruck das ich mich viel blöder als andere Menschen anstelle Freundschaften zu knüpfen. Ich weiß nicht ob es mir an mangelnder emotionaler Intelligenz oder sozialer Kompetenz fehlt, es kommt mir auf jeden Fall so vor. Oder strahle ich es einfach aus des ich mit den wenigsten Leute hier gemeinsame Interessen teile. Ich versuche es höflich und nett zu sein. In Deutschland bin ich teilweise wirklich ein arrogantes und unhöfliches Arschloch, vor allem gegenüber dicken Menschen (sorry falls sich hier jemand beleidigt fühlt). Ich habe hier anfangs wirklich viele Leute getroffen und sofort für mich gesagt. Ne sorry der ist mir bestimmt zu lahm manchmal schon nach wenigen Minuten, einfach sofort abgestempelt. Ich bin eigentlich der totale Chaot und meine Freunde auch. Wir lieben Alkohol- und Drogenexzesse. Ich bin trotzdem nach wie vor sportlicher als die meisten. Das ist eben mein Ausgleich für meine Eskapaden.

Mir wurde auch gesagt das manche Leute hier echte Probleme mit meiner Art hätten. Das ist nichts neues für mich das war schon immer so.

Ich weis wirklich nicht wie ich das erklären soll. Ich kenne hier zwar Leute aber am Wochenende sitze ich eben doch mal alleine in meiner Bude und mach lieber nochmal was für die Uni weil ich mir denke..... naja wenn du jetzt dahin gehst sind eh nur wieder die Leute da und ich hab keine Lust so zu tun als hätte ich Mega Spaß mit denen. Manchmal gehe ich doch mit Leute weg mit denen ich mich gar nicht so identifizieren kann um nicht alleine zu sein. Das blöde ist das die paar wenigen sympatischen Leute für mich schon bereits ihr 2. Jahr hier machen und schon in festen Gruppen drin sind.

Das einzige was mich etwas aufmuntert ist das mein bester Freund mir letztes erzählt hat das es ihm das erste Jahr in seinem Studium genauso ging. Er ist nur umher gerannt, von der einen Gruppe zur anderen weil er mit keinem der Leute dort was anfangen konnte.

Mit Frauen läuft es auch nicht so wirklich gut. Liegt aber vor allem daran das ist eben schwer war mit meinem Englisch wirklich humorvoll und so rüber zukommen. Das wird aber schon besser.

Ich glaube ich schreibe der Text gerade hier nur weil ich mich irgendwie einsam fühle und vor allem mehr von dem ganzen hier erhofft habe.

Ich will hier wirklich an mir arbeiten um endlich ein erfülltes Leben zu führen

Ich weiß auch gar nicht was ich mir von diesem Post eigentlich erhoffe

Gruß Foster

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Gast 11223344

Ich erkenne/kannte mich darin teilweise wieder.

Einerseits solltest du realisieren, dass du noch Ballast aus der Vergangenheit mit dir rumschleppst der dich heute beeinflusst und zu Arroganz führt, Mobbing, Drogenexzessen, Vorverurteilen anderer Leute...das sind halt die Wege die du dir über die Zeit zurechtgelegt hast damit du möglichst angenehm durchs Leben kommst ohne verletzt zu werden bzw. dich besser zu fühlen. Die meistens Menschen haben irgendwo ihre Naben aber oft helfen einem die Abwehrreaktionen darauf wenig.

Andererseits wenn dir die Entwicklung zu langsam geht, dann bist du an der richtigen Stelle. Einfach weil du dich nicht wohl fühlst. Man kann sich das Leben einfach machen, seinen Job haben, seinen Freundeskreis, seine Stadt und sich die meiste Zeit angenehm fühlen. Oder man wählt den unangenehmen Weg und verbringt soviel Zeit wie möglich außerhalb der Comfort Zone im positiven Sinne. Das ist einfach zu merken. Hat man Adrenalin im Blut und fühlt sich nicht ganz wohl und ist aufmerksam weil was man macht größer ist als man selbst, dann hat man den Fuß auf dem Gaspedal.

Geh aus der Uni-Umgebung raus. Geh in Vereine, Toastmasters etc. mach das was du tun würdest wenn du in einer neuen Stadt Anschluss suchst. Gib dir Arschtritte dich noch mehr reinzuwerfen in die neue Umgebung. Diese ganzen Pflaumen die ein Auslandssemester machen und dann mit ihren Landsleuten in ihrem Erasmus-Ghetto rumhängen sind doch die größten Lutscher unter der Sonne. Was du das jetzt ordentlich durchziehst und schlau kämpfst, dann wirst du die Rendite dafür bekommen.

  • TOP 1

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Das Leben ist wie eine achterbahn,es gibt Höhen und tiefen...nach dem Regen kommt die Sonne...wenn du ganz unten bist kann es nur noch bergauf gehen...

Gruß

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Hi

Wieso machst Du nicht einfach, was Dir Spass macht ? Was haelt Dich zurueck ?

Es ist nicht die neue Umgebung, es sind nicht die Leute da, es ist Du selbst.

Dein Post ist eine lange Abhandlung ueber Deine Vergangenheit, Deine Geschichte. Klar, sie hat Dich dahin gebracht, wo Du heute bist, aber ist sie Dir im Moment noch zu etwas nuetze ? Nein, sie vermasselt Dir den Spass am Leben, weil Du jeden Gedanken und jede Handlung mit Ihr infiszierst.

Du hast Deine Erfahrungen gemacht ... hast Dinge ueber Menschen, Sachen und Dich selber gelernt. Nun ist der Zeitpunkt den naechsten Schritt zu machen !

Loese Dich von dem was war. Frage Dich, wieso Du ueber etwas denkst, wie Du denkst. Denkst Du so, weil es in Vergangenheit so war ? Bewertest Du Leute und Situationen durch die Brille deiner Vergangenheit ?

Du bist in einer neuen Umgebung, sei neugierig wie ein kleines Kind, tue die Dinge die Dir Spass machen und lasse Dich nicht von Zweifeln oder Gedanken die in Deiner Vergangenheit wurzeln, bremsen. Oder soll Deine Zukunft gleich bleiben, wie es bisher war.

Du weisst bereits, dass Dich das nicht gluecklich machen wird.

Cu Prospero

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