Die Macht des Unbewussten

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Hey,

erst vor Kurzem kam wieder eine Doku irgendwo dran, in der es um das Unbewusste ging (es wäre ja nicht die erste Sendung, Bücher gibt's ja auch genug in der Richtung). Ich interessiere mich für Psychologie etc. also habe ich mich ein bisschen in die Materie eingelesen, und so ist die Wissenschaft zu dem Ergebnis gekommen (ich traue Psychiatern/Psychologen mehr als online Self-Help Gurus), dass das Unbewusste sehr sehr viel Einfluss auf unser Leben hat. Das zeigt sihc ja auch durch Phänomene wie Priming. Das hat mich ein bisschen zum Nachdenken veranlasst, inwiefern man dann seine Persönlichkeit ändern kann, da das Unbewusste und die Reaktionen auf die Außenwelt schon in frühen Jahren festgelegt werden und dann scheinbar erstmal in Stein gemeißelt sind. Stimmt das bist jetzt alles? Wie gesagt, ich bin kein Experte, sondern nur Amateur. ^^

Ich schätze mal, dass Unbewusste steuert auch alle Ängste, die wir haben (z.B. die Angst vor Spinnen). Solche Ängste werden ja oft mit der Konfrontationstherapie angegangen. Das kennen wir ja auch aus PU (mach ein Bootcamp, solzialisiere dich etc.) Das ist jetzt auch meine Frage:

Wie kann man das Unbewusste neuprogrammieren und somit Ängste überwinden? Gibt es dazu irgendwelche wissenschaftliche Studien?

Funktioniert die Konfrontationstherapie wirklich so gut, wie das immer dargestellt wird? Wie genau wirkt sie - ist das dann so, dass man das Unbewusste solange mit einem bestimmten Reiz konfrontiert, bis es überzeugt ist, dass keine Gefahr droht?

Danke für die Antworten, da mich das Thema sehr interessiert!

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Hey TuckerMaxinDeutsch,

da das Unbewusste und die Reaktionen auf die Außenwelt schon in frühen Jahren festgelegt werden und dann scheinbar erstmal in Stein gemeißelt sind.

Dies war tatsächlich lange Zeit Lehrmeinung, die aus einer mechanistischen Auffassung des Hirns abgeleitet wurde, die unserem Denkorgan Maschinencharakter unterstellte. Nun wissen war aber, dass biologische Systeme nicht mit beispielsweise einem Computer gleichzusetzen sind - letzterer wird gebaut, benutzt, verschleißt und landet, wenn eine wichtige Komponente kaputt ist, auf dem Schrott. Ein biologischer Organismus und somit auch unser Hirn hingegen ist dynamisch, es findet auch hier ständig Auf- und Abbau statt und je nach Nutzung vergrößern oder verdichten sich Hirnareale. Wenn eines ausfällt, können andere unter Umständen die Funktion übernehmen. Dies wurde und wird derzeit unter dem Begriff "Neuroplastizität" stark beforscht. Erkenntnisse daraus sind auch, dass das Hirn zwar in jungen Jahren lernfähiger ist, doch selbst im Alter noch ausreichend plastisch ist, um beispielsweise Sprachen zu lernen oder Defekte (z.B. Schlaganfall) durch gezieltes Training zu kompensieren. Wichtig scheint da vor allem Motivation / Emotion zu sein - je mehr das mesolimbische System involviert ist, desto schneller findet Lernen und Veränderung statt. Negativbeispiel: Sucht. Positivbeispiel: Der 50jährige Mann, der mit Begeisterung Japanisch lernt, weil er mit einer Japanerin seinen zweiten Frühling erlebt.

Wie kann man das Unbewusste neuprogrammieren und somit Ängste überwinden? Gibt es dazu irgendwelche wissenschaftliche Studien?

Klar lässt sich mit dem Unbewussten arbeiten, Stichwort Trance und Hypnose. Und zum Thema Angst /Phobie /PTSD, da wurden mittlerweile Studien durchgeführt, in denen Patienten schlicht ihre Traumata zu Papier brachten, nachdem ihnen angsthemmende Medikamente verabreicht wurden. Somit wurden mit der Zeit die neuronalen Verbindungen zwischen Angst und Erlebnis dekonstruiert (was sich übrigens sehr mit NLP-Methodik deckt). Wenn ich mich recht erinnere, war die Erfolgsquote nach fünf Sitzungen rund 75%. Also die KVT bzw. Flooding ist nicht der Weisheit letzter Schluss.

Wenn dich die Doku interessiert hat, schau dir mal "Neustart im Kopf" an. Da wird dieser Themenkomplex (u.a. auch die oben beschriebene Art der Traumabehandlung) spannend und auf wissenschaftlichem Hintergrund dargestellt. Gibt es auf Youtube. Oder als Buchtipp: Norman Doidge, "the brain that changes itself"

Herzliche Grüße,

Tsukune

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