Angst vor Ablehnung überwinden

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Gast

Guten Abend, ich möchte euch mit diesem Text etwas mitgeben, dass ich aus einer sehr guten Vorlesung mitnehmen konnte.

Millionen Menschen haben Angst, von anderen nicht gemocht, verurteilt und abgelehnt zu werden. Doch was hat es mit dieser Angst auf sich?

Die Folgen der Angst

Aufgrund ihrer Angst vor Ablehnung trauen sich Betroffene nicht, Kontakt mit anderen aufzunehmen, sich mit anderen zu unterhalten, ihre Meinung zu sagen, vor einer Gruppe zu sprechen, im Mittelpunkt zu stehen, usw.

Ein Beispiel aus der Sicht eines Betroffenen:

Ich entwickelte eine Reihe von Verteidigungsmechanismen, um unangreifbar zu sein und nicht abgelehnt zu werden.

Dazu gehörte, Gefühle zu unterdrücken, speziell Wut und Trauer, da ich dafür von anderen am leichtesten aufgezogen wurde. Und es dauerte nicht lange, bis ich anfing, mich zurückzuziehen.

Ich wurde häufig krank, hatte dauernd Kopf- oder Magenschmerzen und ging immer seltener in die Schule oder Arbeit. Ich hatte Angst vor die Tür zu gehen und mich mit Mitschülern und Lehrern zu unterhalten.

Ich verkroch mich zuhause, brütete über meinen Gedanken und flüchtete mich durch Videospiele in andere Welten.

Die Angst vor Ablehnung kann so groß sein, daß manche Menschen alles tun, um sie zu vermeiden: ja, sie geben sogar ihre ganze Selbstachtung auf.

Sie fühlen sich stets verpflichtet, das zu tun, was die anderen von ihnen erwarten, und stecken selbst zurück. Sie glauben, nur auf diese Weise vermeiden zu können, daß sie abgelehnt werden.

Sie sind davon überzeugt, Liebe und Anerkennung von anderen ebenso dringend zu benötigen, wie sie die Luft zum Leben brauchen.

Auf diese Weise werden sie zu Opportunisten, drehen ihr Fähnlein ständig im Winde und übersehen dabei, daß sie sich damit auch schon wieder Ablehnung einhandeln können.

Diese Menschen lassen dabei außer acht, daß Liebe und Anerkennung zwar angenehm, aber nicht unbedingt notwendig sind. Aber: Es ist schlicht unmöglich von allen gemocht zu werden!

Ursachen der Angst vor Ablehnung

Wir können von anderen abgelehnt werden und uns dennoch selbst anerkennen.

Erst wenn wir uns selbst ablehnen, haben wir Angst vor Ablehnung.

Dann wird die Anerkennung durch andere der Gradmesser für unseren Wert.

Wir tappen dabei in eine von uns selbst aufgestellte Falle: Von anderen geliebt zu werden, sagt nichts über unsere Person aus, sondern nur über die Meinung und Vorliebe dessen, der uns mag.

Außerdem kann der, der uns mag, uns im nächsten Augenblick schon nicht mehr mögen. Was machen wir dann? Sind wir dann auf einmal wieder wertlos?

Nehmen wir an, Sie gehen regelmäßig auf den Markt und kaufen dort immer nur eine bestimmte Sorte Äpfel. Heißt das dann, daß all die anderen Apfelsorten wertlos und minderwertig sind?

Über wen sagt es etwas aus, wenn Sie immer nur eine bestimmte Sorte Äpfel kaufen? Über die Äpfel oder über Sie, den Käufer?

Wenn Sie denken, Ihr Kaufverhalten sagt etwas über die Äpfel aus, dann sitzen Sie in der Falle. Tatsächlich nämlich sagt Ihr Verhalten nur etwas über Sie aus, nämlich welchen Geschmack Sie haben.

Ihre ablehnende Haltung gegenüber den anderen Apfelsorten besagt lediglich, daß diese Ihrem Geschmack nicht entsprechen. Nur aber weil Sie eine bestimmte Sorte bevorzugen, sind die anderen Apfelsorten deshalb nicht weniger wert oder gar minderwertig.

Es gibt Menschen, die ganz andere Apfelsorten als Sie bevorzugen. Übertragen auf den Menschen heißt das:

Wenn ein anderer Sie ablehnt, dann sagt seine Ablehnung nichts über Sie aus, sondern nur über ihn.

Sein Urteil sagt etwas über seine Erwartungen und Vorstellungen aus, was er mag und was nicht. Über Sie absolut nicht.

Wenn wir selbstsicher auftreten möchten, müssen wir lernen, von der Meinung der anderen nicht mehr abhängig zu sein. Wie macht man das?

Angst vor Ablehnung überwinden

Stärken Sie sich selbst den Rücken und lernen, sich selbst anzunehmen.

Wir müssen bei uns und bei dem Bild beginnen, das wir von uns selbst haben. Solange wir selbst schlecht über uns denken, solange wir uns nicht leiden können, uns für jede Schwäche kritisieren und selbst für uns kein gutes Wort übrig haben, so lange haben wir Angst davor, dass andere nichts für uns übrig haben.

Fallbeispiel:

Gaby hat Kontaktschwierigkeiten. Auf Parties kommt sie sich so verloren vor. Sie hält sich für unattraktiv. Sie findet, dass ihr Busen zu klein ist und dass sie um die Hüften herum zu kräftig ist. Aufgrund ihrer vermeintlichen "Mängel" hält sie sich für unattraktiv und minderwertig.

Niemand konnte sie bisher vom Gegenteil überzeugen, weder die Männer, die um sie wie Bienen um einen Honigkuchen schwärmen, noch ihre Freundinnen.

Wenn Männer ihr sagen, dass sie attraktiv ist, denkt sie sich: "Das sagt er nur, weil er mir schmeicheln will. Das sagt er nur, um mir nicht weh zu tun".

Sie unterstellt allen Männern also, dass diese unehrlich sind. Sie legt anderen das Urteil in den Mund, das sie bereits über sich selbst gefällt hat!

So wie man von sich selbst denkt, so glaubt man, dass auch andere von einem denken.

Wenn man sich für pervers, unattraktiv, nicht liebenswert, dumm und minderwertig hält, dann denkt man automatisch, dass auch andere so von einem denken.

Und wenn man von sich selbst so schlecht denkt, dann ist es kein Wunder, wenn man Hemmungen hat, schüchtern ist und kein Selbstvertrauen hat.

Wenn Sie Ihre Angst vor Ablehnung überwinden möchten, dann müssen Sie bei der Meinung beginnen, die Sie von sich haben.

Sie müssen beginnen, sich anzunehmen, so wie Sie sind - mit Ihren Fehlern, Schwächen und Mängeln. Sie müssen das Bild, das Sie von sich haben, ändern.

Solange Sie schlecht von sich denken, solange werden Sie schüchtern und gehemmt sein und Angst vor Ablehnung haben.

Werde dein bester Freund!

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Guter Text. Die Basics schön lesbar und prägnant zusammengefasst!

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Ich denke, dass Problem bei den meisten liegt daran, dass sie nicht wissen wie sie ihr eigener Freund werden und sich akzeptieren.

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Gast

So Teil 2: Wie wird man sein bester Freund und akzeptiert sich so wie man ist?

Ich möchte mit einem Zitat beginnen, was meiner Meinung nach schon das Rätsel selbst löst.

Wir suchen unser Glück außerhalb von uns selbst,

noch dazu im Urteil der Menschen, die wir als kriecherisch kennen und als wenig aufrichtig,

als Menschen ohne Sinn für Gerechtigkeit, voller Missgunst, Launen und Vorurteile:

wie absurd! (La Bruyere, franz. Schriftsteller)

Versteht mich nicht falsch, denn es ist schon wichtig, sich die Meinung anderer Menschen einzuholen. Das ist ganz normal. Das ist menschlich. Es sollten jedoch Menschen sein, die eine gewisse Ahnung im jeweiligen Bereich haben. Trotzdem möchte ich nicht zu weit vom eigentlichen Thema abschweifen.

Nun was bedeutet es, sich selbst ein guter Freund zu sein?

Überlegen wir mal, was erwartest DU von deinen Freunden? Was schätzt du an Menschen generell? Wieso bist du mit diesen Menschen befreundet?

Denke mal einen Moment darüber nach!

(Jeder schätzt unterschiedliche Dinge)

Nun ich denke, du erwartest Dinge wie:

aufmunternde Worte, emotionale Unterstützung,

Komplimente, Rücksicht und Verständnis,

Geduld, Zuwendung, Trost, Spaß, Humor

und das Gefühl gemocht zu werden.

Also behandel dich von nun an genauso!

Verzeih du dir deine Fehler und Schwächen. Sag dir: " Es ist ok Fehler zu machen, dafür sind sie ja da.

Fehler sind menschlich und ich bin ein Mensch.

Schaut euch ruhing mal im Spiegel an. Die Singlebörse der Selbstverliebten.Verliebt euch doch mal ein wenig in euch selbst. Seht euch mal genauer an wie sonst. Ihr merkt dann schon wenn es lang genug war....

Lächelt euch an, Flirtet mit euch selbst. Entdeckt euch und werdet Stolz auf das was ihr da seht. Wenn ihr, aber zum Beispiel unzufrieden mit euren Haaren seid, dann geht einfach zum Friseur. Dinge die ihr leicht verändern könnt, kann man ändern. Gönnt euch das. Spendiert euch mal was. Vielleicht ne neue Brille? Ohrring oder nen guten Duft?

Sag deinem Spiegelbild mal jeden Morgen: Hallo cooler Typ, schöne Frau o.ä, schön, dass es dich gibt.

Vielleicht hört sich das blöd an, aber probiert es mal für einen gewissen Zeitraum aus. Sprecht euch Mut zu und stärkt euch den Rücken, vorallem vor schwierigen Aufgaben.

Sagt zu euch Dinge wie: " Komm, das packst du". "Das kannst du locker" usw.

Wenn ihr AA habt, sagt zu euch: " Mhmm ich glaube die Frau da drüben, die hat ne Chance verdient so nen tollen Kerl wie mich kennenzulernen, dabei denkt ihr an das Spiegelbild von euch (oben) und die positiven Emotionen die ihr damit verbunden habt.

Dieses Gefühl sollte ähnlich sein, wie die Vorfreude bei einem Film, wenn es zu einer richtigen Schlüssel-Situation kommt. Wo man sich richtig mitfreuen/ bzw. reinsteigern kann. Wenn z.B. der Protagonist im Film sich für eine große Handlung entschieden hat. Z.B. Action/Kriegsfilme: Jawoll der Typ ist jetzt richtig wütend und tritt dem anderen richtig in den Hintern oder bei Liebesfilmen: Ja endlich, er springt über seinen Schatten und packt sich seine Angebetete.

Wenn ihr schwere Situationen gemeistert oder probiert habt, lobt euch dafür: Wenn ihr mal im Bett liegt und nicht schlafen könnt z.B. sagt ihr zu euch selbst: Yeah, das war richtig geil/gut/toll/super von mir. Ich bin stolz auf mich und lächelt dabei. (Lächeln macht glücklich, Nervenbahnen funktionieren auch rückwärts )

Nun ja die Quintessenz liegt hier in der Selbstbestätigung und der Ermutigung. Ihr habt alles was ihr braucht. Habt Spaß am Fehler machen, denn dadurch merkt ihr, dass ihr lebt!

Die beste Schutzimpfung gegen Angst vor Ablehnung und Kritik ist eine positive Selbstachtung.

Dr. Rolf Merkle

8-P Habt Spaß, danke fürs Lesen

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