Ausgeglichenes Innergame unmöglich?

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Vor etwa 2 Monaten stieß ich auf PU. Zuerst las sich das Forum wie eine Art Anleitung, wie man möglichst viele Tussen, HB`s halt, ins Bett kriegt. Bei weiterem lesen, gerade was innergame angeht, entpuppte sich PU als persönliche Offenbarung.

Meine Ausgangssituation sah so aus, dass es keine Frau lange mit mir aushält, selbst Freundschaften nicht halten, was aber lustigerweise eher noch das "geringere" Übel darstellt. Viele Ausbildungen angefangen, abgebrochen. Bin mittlerweile 23, hab lediglich meinen Realschulabschluss. Selbst Hobbies werden schnell langweilig und ausgetauscht. Das einzigste, was ich länger mache, ist Kraft- und Kampfsport.

Die erste große Erkenntnis war für mich, dass ICH für mein Leben verantwortlich bin. Nicht die anderen, die mir immer wieder schnell den Rücken kehrten. Wie es bei pathologischen Narzissten halt so ist, hab ich immer viel auf die Meinung, oder sagen wir eher Anerkennung anderer Wert gelegt. Ich erkannte nun das Problem, dass sich daraus ergibt. Im Forum steht oft, dass man sich nicht all zuviel daraus machen sollte, was andere über einen denken. Warum ist das so? Denken die anderen gut über dich, fühlst du dich wohl. Tun sie das nicht, bist du unglücklich. Du schiebst damit die Verantwortung für dein Wohlbefinden auf die anderen ab. Dieser Verantwortung werden andere Menschen zu 95% NICHT nachkommen. Ich begann, eigenverantwortlich zu leben. Zog um, suchte mir noch andere Hobbies, fand eine gescheite berufliche Perspektive, welche im August starten wird. get a life halt sozusagen. Werd bis dahin auch ehrenamtlich arbeiten gehen, was soziales. Da kann ich gleich einiges, was ich hier gelernt hab, testen ;)

Sooo bis hierhin klingts doch eigentlich ganz gut. Altes Leben bringts nicht, TE erkennt das, und fängt an sich positiv zu verändern.

Wo ist also das Problem? Dass es verdammt harte Arbeit ist, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, wusste ich. Aber dass es so krass ist..

Oben schrieb ich von pathologischen Narzissmus. Ich bekam die Diagnose vor etwa 6 Monaten. Hab viel drüber gelesen, vieles machte Sinn, Ich merkte dass ich schon irgendwie anders ticke als meine Mitmenschen, dachte aber immer ich wär bescheuert oder so. Nun weiss ich, ich bin einfach "nur" krank. Jedenfalls war ich frohen Mutes, das in den Griff zu kriegen. Dank Therapeut und später PU, sah ich ein Licht am Ende des Tunnels. Und es lief auch gut. Bis die Stimmungsschwankungen wieder anfingen.

Mittlerweile hab ich gelernt, das nicht mehr an meinem Umfeld auszulassen.

Dank Therapeut hat sich der bisherige Ablauf (Wut --> Zerstörung --> Rückzug anderer --> noch mehr Wut) da stark verändert. Nur ist sie immernoch da. Egal, wie sehr ich mich beim Sport verausgabe, wie vielen Prolls ich aufs Fressbrett gebe, wieviele Mädchen mich wollen. SIE VERSCHWINDET EINFACH NICHT.

Ich dachte immer, dass es einen Grund für meine schlechten Launen gibt. Ich hab dann solange gesucht, bis ich einen hatte. Natürlich in meinem social circle :crazy:

Vor etwa einem Monat machte mich mein Therapeut darauf aufmerksam, dass es auch möglich ist dass es dafür KEINEN richtigen Grund gibt, und das von innen kommt. Verdammt, er hatte Recht..

Wo kommt das also her? Wie sich herausstellte, wären meine Mutter und ich beide fast gestorben bei der Geburt. Ich war Sauerstoff unterversorgt, hatte Gelbsucht. Mein Blut musste getauscht werden. Dabei wurde ich infiziert, musste Antibiotika bekommen, litt vermutlich starke Schmerzen, bekam (aufgrund des Krankenhausaufenthalts) keine Liebe, Zärtlichkeit. Dass ich heute kein körperlicher/seelischer Krüppel bin, ist ziemliches Glück gewesen. Der Punkt ist: während andere Säuglinge in den ersten Wochen nach der Geburt gestillt werden, Körperkontakt zur Mutter haben, sie riechen, fühlen, war bei mir Nichts. In dieser Zeit baut sich das Urvertrauen auf. Auch später lies man mich schreien, kümmerte sich nicht. Die Unfähigkeit, zu vertrauen, ist damit kein Problem des "bewussten Selbst", welches lediglich von limiting beliefs beeinträchtigt wird. Wie es aussieht ist mein instinktives Unterbewusstes (danke für diesen Begriff an EE) derart verkorkst, dass Vertrauen und Stabilität unmöglich erscheinen, Stichwort LSE.

Jetzt gilt also:

Altes Leben bringts nicht, TE erkennt das, und fängt an sich positiv zu verändern. Allerdings merkt er langsam, was es eigentlich bedeutet, an einer Persönlichkeitsstörung zu leiden, die ihn vermutlich sein ganzes Leben begleiten wird.

Versteht das nicht falsch, ich seh das keineswegs durchweg negativ. eine NPS hat durchaus auch Vorteile, gerade wenn man sich ihr bewusst ist. z.b:

+verringerte Libido. Nein, das ist kein Scherz. Wenn du nicht mit deinem Schwanz denkst und Frauen (bzw Menschen allgemein) so siehst, wie sie eigentlich sind, ohne von Titten oder ihrer Muschi grundsätzlich angezogen zu werden, kann das den größten Dreck von vornherein aussortieren. Mittlerweile approache ich nur noch diejenigen, welche in irgendeiner Art sympathisch erscheinen, und nicht einfach nur heiß sind. Das macht 90% der HB`s für mich uninteressant.

+

+

+ (zu faul zum beschreiben, tut auch letztlich nichts zur Sache :-p )

Als ich 20 war, hatte ich mal was längeres mit ner hb6, sie war 17. Perfekte reine Haut, natürliche Bräune, schlank, b-cup, durchschnittliches Gesicht, oft pigtails, nicht besonders klug, aber auch nicht dämlich. Und doch war sie die, die ich am meisten geliebt habe. Warum? Sie hatte etwas, was mir fehlte. Sie war mit sich zufrieden, war stabil. Sie lachte gern, probierte gern neues. Sie hatte ein heiteres Gemüt, hatte Spaß am Leben. War aber trotzdem fair, behandelte JEDEN mit Respekt, hab sie NIE lästern hören. Sowas hatte ich vorher noch NIE getroffen. War total hin und weg, habs aber (wie ich heute weiß) gott sei dank nie übertreiben gezeigt.

Die Sache ist, so sehr ich sie liebte, so sehr hasste ich sie, wenn ich mal wieder meine 5 Minuten (bzw. 2 tage) hatte. Dann fielen einzig Ihre Makel auf: Naivität, übertriebener Optimismus, dass sie eben hb6, und nich hb9 is, Mittelmäßigkeit. Und das gravierendste: sie hatte Interesse an mir.

Heute kenne ich die Mechanismen der Idealisierung und Abwertung, ich verstehe sie. Kognitiv jedenfalls.

Was mich zu einer scheinbar unüberwindbaren Mauer führt. Wenn ich heute mit jemand zusammen bin, laufen je nach Sympathie innerlich ähnliche Prozesse ab wie bei der HB6. Wenn ich neben einer liege, die ich eigentlich von Herzen mag, und dann diese verdammten Phasen wiederkommen. Ich weiss, dass ich sie als sehr wertvoll empfinde (kognitiv), aber mein instinktives Unterbewusstes hasst sie mit solcher Inbrunst (weil sie mich mag), dass ich nicht mehr ein noch aus weis. Bin einmal lange wach gelegen, dann ging es los. Ich sah sie schlafend, empfand Ekel, Verachtung. Sie sah so schwach aus.. dann kamen die Tränen. Ich wusste, dass ich sie sehr mochte. Mein instinktives Unterbewusstes hingegen, lies mich folgendes spüren: Es hat sich nie jemand um dich gekümmert. Dich nie geliebt. So etwas gibt es nicht, nicht für dich. Ein Mensch, der dir Vertrauen und Liebe entgegenbringt, hat sie nicht mehr alle. Er ist minderwertig, er sieht nicht wie sehr du gelitten hast, was du bist. Er ist blind. Er spielt nur mit dir. Vernichte ihn. Irgendwann wurde sie wach, merkte dass mit mir etwas nicht stimmt. Nahm mich in den Arm, kuschelten, hatten sehr viel Augenkontakt, sagten kaum was. Sie merkte schon dass ich im Moment nicht wirklich sprechen konnte. Am nächsten tag fragte sie mich was zum Teufel das bitte war, ich mit schlechtem C&F weggewischt. Seitdem nix mehr gehört.

Der eigentlich Punkt, an dem ich festhänge, ist folgender: wenn mich diese Schwankungen mein Leben lang begleiten werden (was laut Therapeut/Foren sehr wahrscheinlich ist), macht es dann Sinn alles auf sich zu nehmen, nur damit es in regelmäßigen Abständen wieder einstürzt?

Hab keine Ahnung was ich machen soll. Bisher ging ich mit Problemen so um, dass ich sie solange "bearbeitet" habe, bis sie kein Thema mehr waren. Dieses jedoch kehrt immer wieder, und scheint die eigentliche Mauer zu sein, die mich vom Glück trennt. Ideen um das einzureissen? Oder sollte ichs einfach lassen? Manche Menschen schaffens, andere nicht. Bin echt ratlos. Es gibt durchaus viele Dinge, die man mit mir geniessen kann. Dann aber wieder.. naja ihr habts gelesen.

Bin z.Z. kurz davor wieder Blödsinn zu machen. Muss das sein?! Kopf sagt nein, Rest sagt ja.. ?!

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Hör erst einmal auf dich selbst als "krank" zu bezeichnen. Du machst auf mich gar keinen kranken Eindruck, sondern eher den eines reifen Kerls der sich seiner Probleme durchaus bewusst ist, das ist nen großer Unterschied.

Ich bin kein Psychologe oder so, doch hatte ich auch damals schwere Probleme. Ich arbeite jetzt schon seit 3 Jahren an mir (bin vor 3 Jahren auf PU gestoßen) und ich merke seit ein paar Monaten erst, das es mir deutlich besser geht. Auch ich war in Therapie. Was ich dir damit sagen will ist, das Persönlichkeitsentwicklung ein langer Prozess ist und die größte Herausforderung in deinem Leben ist. Setzt dich selber nicht so unter Druck, ich kann aus deinen Text herauslesen das du jetzt schon nach 2 Monaten große Erfolge verschreiben kannst.

Auch ich hatte oft diese Zweifel ob das alles überhaupt was bringt, habe mich dann auch ein paar Monate garnicht weiter mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt bin aber immer wieder hier her gekehrt. Diese Zweifel sind auch normal, wichtig ist es nur immer wieder aufzustehen. Das ist es was uns hier von 95 % der anderen Männer unterscheidet.

bearbeitet von Bollywood7359

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In wie fern falsches Forum? Innergame, Persönlichkeitsentwicklung, gehören doch zu pickup, oder nicht? Gibt halt Leute die ein paar Hindernisse mehr haben. Wäre es für die User, denen es ähnlich geht, nicht ungemein wertvoll, wenn sie sehen, dass man trotz schlechten Bedingungen trotzdem seinen Weg finden kann?

PU ist für mich deshalb so interessant, weil hier das erste Weltbild propagiert wird, in dem ich Leben will. PU zeigt, wie schön es sein KANN, wenn Mann sich seiner bewusst wird, und seinen Weg geht. Das fehlte bei den ganzen AFC Ärzten völlig. Sie bieten professionelle "Heiling", aber kein Ziel. PU bietet einen Weg, welcher nicht professionell ist, sondern von normalen Leuten realitätsnah und praxisbezogen gemacht wurde. Sowas hat mir persönlich immer gefehlt. Die Richtung, in die es gehen soll.

Was ich dir damit sagen will ist, das Persönlichkeitsentwicklung ein langer Prozess ist und die größte Herausforderung in deinem Leben ist. Setzt dich selber nicht so unter Druck, ich kann aus deinen Text herauslesen das du jetzt schon nach 2 Monaten große Erfolge verschreiben kannst.

Haha ja, du hast Recht. Es hat sich wirklich sehr viel getan, nur kommt es mir, angesichts der Hürden, die noch kommen, einfach so verdammt nichtig vor. Obwohl ich weiß dass dieses Denken Quatsch ist, komm ich nicht so recht davon weg. Dann brauch ich einfach Leute, die mich daran erinnern, wo ich mal war, und wo ich jetzt stehe. Die sollen mich ja nich therapieren, nur ab und zu meinen Weg beleuchten, wenn ich abzudriften drohe. Das bringts schon ungemein.

Was so ein paar aufmunternde Worte ausmachen von jemand ausmachen, dem es ähnlich ging.. krasser shit. :friends:

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