Positiver Selftalk

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Hallo

Wenn man sich die ganze Zeit positive Sachen sagt im Kopf, also sowas wie:

"Ich liebe mein Leben"

"Ich liebe mich selber"

"Andere Menschen lieben mich"

"Ich hab immer gute Storys zu erzählen"

All sowas, und noch viel mehr, einfach immer positiv mit sich selber redet im Kopf, geht das dann irgendwann ins Unterbewusstsein? Mein Problem ist, ich stehe nicht hinter dem was ich sage. Ich denke immer es ist nicht gut genug ect. Ich hab wohl gewisse Minderwertikeitskomplexe, die mich immer wieder behindern im Leben und ich schaffe es auch nicht, durch Verhalten und Konfrontation diese zu ändern.

Ich glaube ich muss die Glaubenssätze umschreiben. Kann es so funktionieren? Und wie lange wird es dauern, bis das in mein Unterbewusstsein gegangen ist?

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Hey Hallowiegehts,

All sowas, und noch viel mehr, einfach immer positiv mit sich selber redet im Kopf, geht das dann irgendwann ins Unterbewusstsein? Mein Problem ist, ich stehe nicht hinter dem was ich sage.

solange du nicht dahinter stehst, wird es keinen Effekt auf dich haben. Dein Unbewusstes ist nicht dumm. Es muss von der Gültigkeit der Affirmation überzeugt werden - beispielsweise indem du zu jedem Satz ein, zwei Referenzerlebnisse parat hast, die du dir währenddessen noch einmal kurz vor Augen führst.

Ich zitiere aus meinem Sticky:

Ich behauptete vorher übermütig, Affirmationen wären bei weitem nicht das Gelbe vom Ei. An dieser Stelle möchte ich jene Aussage relativieren: Schlicht das „Wie“ ist entscheidend. Einfach eine Litanei positiver Beliefs herunterzubeten ist sinnlos. Punkt. Diese Erfahrung wurde in Jahren meiner Auseinandersetzung mit NLP immer wieder bestätigt - und ist somit selbstverständlich auch ein Belief von mir. Jedoch dir bei jedem Satz ein Referenzerlebnis zu schaffen, in der die Behauptung bestätigt wird, wird die Türe in dein Unbewusstes Stück für Stück öffnen, bis der Belief letztlich zumindest eingelassen wird. Aber auch hier gilt, eingelassen ins Revier ist nicht gleichbedeutend mit dortiger Dominanz. Denn auch hier ist wieder „Fütterungsarbeit“ zu verrichten – die Magic Pill, „schlucken, zurücklehnen und warten“ gibt es hier auch nicht

Mit dem vorherigen Format habe ich bereits eine Methode der Argumentation ans Unbewusste beschrieben. Alternativ funktioniert auch folgendes: Du überlegst dir zu jedem Belief, den du internalisieren möchtest, ein reales Erlebnis deiner Vergangenheit, in dem du tatsächlich dementsprechend gehandelt hast. Das können Kleinigkeiten sein. Und dann verbindest du Affirmation und Erlebnis miteinander. Dieses Vorgehen hat große Ähnlichkeit mit dem „Belief Change“ Format weiter oben, ist zwar nicht ganz so wirkungsvoll, doch dafür schneller. Letztlich musst du für dich herausfinden, was dir mehr liegt.

Ein Beispiel:

Du sagst dir selbst „Ich bin selbstbewusst“ und denkst dabei an eine Situation, in der du dich wirklich selbstbewusst gefühlt bzw. so gehandelt hast und erlebst sie mit all deinen Sinnen so, als wärst du gerade mittendrin. Deine Stimme ist fest und bestimmt und transportiert felsenfeste Überzeugung an das Gesprochene. Dabei achte besonders auf Körpergefühle (Physiologie). Um deine Affirmation wirksam zu machen, sollten diese stark, positiv und ressourcevoll sein, oder auf gut Deutsch: sich richtig gut anfühlen und dem Sinne der Affirmation gerecht werden.

Eventuell wäre es sinnvoll, dich vorher noch einmal mit deinen beschriebenen Schwierigkeiten in Sachen Selbstwert zu beschäftigen - und falls du selbst nicht weiterkommst, kann es durchaus auch eine gute Sache sein, einen Spezialisten (beispielsweise einen systemischen Coach bzw Therapeuten) zu konsultieren. Klar das kostet sowohl etwas Überwindung als auch ein paar Kröten, doch ist es das durchaus wert.

Herzliche Grüße und frohe Ostern,

Tsukune

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Damit das ich nicht dahinterstehe, was ich sage, meine ich, was ich zu anderen Leuten sage.

Und Geld für Coachings habe ich leider nicht.

Okay, ist das nur deine Meinung, oder ist das wirklich so. Bissher hies es doch immer, das sowas funktioniert.

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Hey Hallowiegehts,

es funktioniert ja auch, aber eben nur unter bestimmten Bedingungen.

Ein einfacher Test, ob eine Affirmation etwas taugt, ist übrigens, sie laut auszusprechen und in sich rein zu spüren - glaubst du wirklich, was du sagst? Wenn nein, wenn Zweifel kommen, ist die Affirmation ungeeignet. So sind auch solche, die andere Personen in den Entscheidungsfokus setzen. Denn du kannst nicht bestimmen, ob beispielsweise Menschen dich lieben oder nicht. Du kannst aber durchaus deine Affirmationen so gestalten, dass eventueller Widerstand noch einmal deutlich verringert wird - beispielsweise, ihnen Prozesscharakter zu geben.

Aus "Ich liebe mein Leben" kann so "Ich liebe mein Leben mit jedem Tag etwas mehr" werden, was den inneren Kritiker durchaus besänftigen kann. Dazu noch ein, zwei tolle Tageserlebnisse vor dem inneren Auge vorbeiziehen lassen, die dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern und voilà, hast du eine runde Sache.

Okay, ist das nur deine Meinung, oder ist das wirklich so.

Sicher ist das meine Meinung, und ich spreche als entsprechend ausgebildeter Fachmann. Auch bin ich mir sicher, dir wird wohl so ziemlich jeder, der sich in der Materie auskennt, in etwa dasselbe sagen.

Herzliche Grüße,

Tsukune

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Ein einfacher Test, ob eine Affirmation etwas taugt, ist übrigens, sie laut auszusprechen und in sich rein zu spüren - glaubst du wirklich, was du sagst?

Kann man das denn auch umdrehen? Also rein logisch?

Dass man sagt, man weiß, dass man sehr vieles beeinflussen kann

(gerade gesellschaftliche Zusammenhänge), weil man es sich logisch

erschließt und dann funktioniert es automatisch.

Oder muss da immer ein Prozess des Erfahrens vorher schon passiert sein?

Also so henne-Ei-mäßig?

Habe leider die Erfahrung gemacht, dass gerade bei ,,Innergame-Sachen",

die eben in der Schule/Familie so nicht gelehrt werden, einfach der Glaube

trotz Erfolg nicht da ist bei Freunden usw. Es ist ja jetzt kein PU-Geheimnis,

dass man Erfolg haben kann, wenn man genug daran glaubt und es eben

auch nur annähernd realistisch ist.

z.B. Sportler machen das ja andauernd und wissen, es funktioniert bzw. es

funktioniert dann sehr wahrscheinlich viel besser als ohne. Kann da z.B. mit

normalen Psychologiebüchern wenig anfangen, weil die zwar die Funktion beschreiben,

es aber nicht wirklich erklären.

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Versuchs einfach mal weiter und wenn das mit der Affirmation zu keinem nennenswerten Ergebnis führt, vielleicht einfach mal einen Psychologen aufsuchen. Im Gegensatz zum Coach wird der komplett oder teilweise von deiner Krankenkasse bezahlt. Gerade wenn die Probleme mit dem Selbstwertgefühl etwas tiefer liegen, macht das unter Umständen mehr Sinn. Eine halbwegs gesunde Basis sollte erstmal vorliegen, auf der du dann im Anschluss durch eigenständige Selbstoptimierung aufbauen kannst.

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Hey sporty4u,

es ist ja schon seit langem bekannt, dass Mentaltraining im Sportbereich starke Effekte haben kann, weil schon allein durch die lebhafte Vorstellung, einen Bewegungsablauf durchzuführen, entsprechende funktionelle neuronale Netzwerke gebildet werden. Ich selbst mache das auch, beispielsweise um nach dem Kampfkunsttraining komplexe Bewegungen stärker zu internalisieren und bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden.

Ich glaube aber, um den Prozess des Erfahrens kommt man letztendlich nicht herum. Die Logik ist auch nicht unbedingt der beste Ansprechpartner - denn rein logisch weiß beispielsweise wohl jeder, dass eine Abfuhr niemanden umbringt. Und dennoch fürchten viele Kerle derlei Situationen wie der Teufel das Weihwasser. Erst die Erfahrung schafft hier die Gewissheit, gerade auch in Situationen, die aufgrund anderer beteiligter Personen einen dynamischen Charakter haben.

Herzliche Grüße,

Tsukune

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Hey,

als Leistungssportler geb ich auch noch meine 0.02 dazu ;-)

Ein einfacher Test, ob eine Affirmation etwas taugt, ist übrigens, sie laut auszusprechen und in sich rein zu spüren - glaubst du wirklich, was du sagst?

Ja und nein. Natürlich bringt es mir nichts, wen ich mir sage "ich kann 100 Meter in 8,5 Sekunden laufen". Was ich persönlich aber im Bereich Mentaltraining festgestell habe:

WENN man eine Affirmation oder eine Wettkampfsituation vorsagt oder sie vor dem geistigen Auge durchspielt und man bekommt dieses leise Gefühl "das geht nicht", etc... Oder es beschleichen einen Zweifel. Dann sollte man an den Pukt zurückgehen, wo die Zweifel aufkommen und sich ernsthaft frage: "Warum?". Dann hat man zumindest schonmal die Problemwurzel oder einen Ansatz.

Also können auch oder gerade auch überhöhte Affirmationen oder Vorstellungen einem helfen, die eigenen Schwachpunkte zu erfahren. Und da oft im Leben Höchstleistungen immer auf dem schmalen Grad zwischen "es geht" und "ich bin überfordert und packe es nicht" erbracht werden, tauchen diese Zweifel nämlich selbst dann auf, wenn man das Ziel REAL auch erreichen könnte! Man muss sich im Sport wie auch sonst im Leben oft den inneren Dämonen stellen, wenn es "um die Wurst" geht. Und die lernt man kennen (und auch bekämpfen), indem man sich auch im Bereich des Mentaltrainings auf der Grenze des Vorstellbaren oder sogar darüber hinaus bewegt.

Ich glaube aber, um den Prozess des Erfahrens kommt man letztendlich nicht herum.

Der Prozess des Erfahrens ist zumindest eng mit dem des Handelns verknüpft. Insofern (wenn ich Sportys Frage richtig verstanden habe), ist das wirklich etwas Henne-Ei-mäßig. Am besten fand ich immer, dass man sich zunächst einige relativ einfache erreichbare Ziele vorstellt, das Erreichen dieser bereits in der Vorstellung durchlebt und diese dann umsetzt. Das setzt so ein bisschen das Gefühl "was ich mir vorstellen kann, kann ich auch erreichen" frei. Dann werden die Ziele eben höher und höher und man kommt irgendwann in den Grenzbereich. Man muss sich aber klarmachen: Kommt man mal in diesen Grenzbereich, ist meist auch schon ein "Ziel nicht ganz erreicht" ein großer Erfolg. Denn in aller Regel ist in fast allen Lebensbereichen mehr drin, als wir glauben.

Viele Grüße

Ling Ling

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Wenn man sich die ganze Zeit positive Sachen sagt im Kopf, also sowas wie:

"Ich liebe mein Leben"

"Ich liebe mich selber"

"Andere Menschen lieben mich"

"Ich hab immer gute Storys zu erzählen"

Es scheint mir momentan nicht so gut zu gehen und irgendwas stimmt mit mir und meinem Leben nicht. Da ist so eine Ahnung, dass das mit anderen Menschen zu tun hat und ob sie mich mögen..

Ich warte... und atme...

Und achte darauf, was jetzt passiert.

Meine Leben.

Andere Menschen.

Liebe.

Da ist was... es darf da sein.. jetzt darf es das..

---------------------------

Du musst nicht verstehen, warum ich diesen Text so geschrieben habe, aber falls es in dir gerade irgendeine Resonanz gab (körperliche Symptome, Emotionen oder einfach nur eine besondere Aufmerksamkeit), dann streiche diese "positive Gedanken"-Kacke sofort aus deinem Leben - es führt zur Verdrängung und schlimmstenfalls in die Depression.

Menschen sind keine Maschinen, deren Wohlergehen von den "richtigen" Gedanken abhängt. Dass du dir solche Gedanken machst, zeigt, dass dich momentan irgendetwas stört. Der richtige Weg ist jetzt, hinzufühlen und ehrlich zu sich zu sein.

Das Ganze ist oft nicht so einfach und bedarf mehr als einer Antwort in irgendeinem Forum. Aber wenn du fühlst, dass du Hilfe brauchst, teile das anderen mit. Wir versuchen dir hier gerne zu helfen und können dir evtl. auch Tipps geben, wie es weitergehen kann.

Ich lasse dir erst mal einen Denkanstoß hier:

Wenn du schon neue Gedanken in dich aufnehmen willst, probiere es mal mit diesem:

Alles darf sein. Egal, was gerade in mir vor sich geht, es darf da sein. Ich spüre hin und lasse geschehen.

Schöne Grüße

f_m

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Sieh es nicht als ein Problem deiner Gedanken an. Wenn du deine Hand über eine Flamme hältst und dir einredest "Tut nicht weh." dann hat das keine positive Wirkung. Selbst wenn du es schaffen könntest, den Schmerz zu verdrängen, würdest du Schaden nehmen. Falls es dir wirklich schlecht geht - und sei da absolut ehrlich mit dir - scheue nicht vor (professioneller) Hilfe zurück. Falls es dir nicht ganz so schlecht geht, schaue dir ehrlich an, wo es hakt in deinem Leben und was du verändern kannst (und damit meine ich nicht die Gedanken sondern Handlungen).

Edit: Ich muss noch differenzieren. Natürlich kannst du dein Verhalten nur ändern, wenn du vorher drüber nachdenkst und somit auch deine Gedanken änderst. Aber lass das mit den Gedanken bleiben, die kein spezifisches Verhalten ändern, sondern nur bewerten (Ich liebe mein Leben. Die Menschen lieben mich. Etc.). Die Liebe zu dir selbst und zu den anderen kommt dann automatisch.

bearbeitet von fake_mustache

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