Alleinerziehend im Wechselmodell und die Einbindung des neuen Partners.

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Wie manche hier schon mitbekommen haben, bin ich (34) mit einer Alleinerziehenden (30) liiert, mit der ich auch zusammen wohne. Die Dame hat einen kleinen Sohn (7), der im Wechselmodell erzogen wird. Eine Woche Mama, eine Woche Papa. Papa wohnt zwei Häuser weiter, alles sehr gute Verhältnisse, die Eltern machen alles richtig, gute Kommunikation. Der Vater ist nett zu mir, ich zu ihm - eigentlich alles Super. Mit dem kleinen verstehe ich mich Super, ich kann sehr gut mit Kindern und mit ihm besonders. Er liebt mich und ich mag ihn auch.

Aber: ich kann leider zu dem Jungen außer einer rein freundschaftlichen Beziehung kein intimeres Verhältnis aufbauen. Will und muss ich auch nicht - der Vater ist für alles da und kümmert sich leidenschaftlich. Ich soll und will mich da gar nicht einmischen.

Eine Zeitlang läuft sowas sehr gut. Aber irgendwann merkt man, dass man nicht zu einer neuen Einheit zusammenwächst. Es gibt keine neue Familie, keine neue Einheit aus Mutter, Sohn und neuem Partner. Da ist immer noch die Starke Verbindung zum echten Vater. Ein wirkliches Integritätsgefühl kommt da nicht auf. Die Wochen wenn der kleine nicht da ist, atmet man auf, endlich Ruhe. Wenn er wieder da ist, ist man erstmal ein paar Tage Super gestresst - gewöhnt sich an den kleinen und das umschalten von paarbeziehung auf Dreierkombination - an Rücksichtnehmen, zuhören, hintenanstellen... Und dann ist er wieder ne Woche weg. Dann gewöhnt man sich wieder an zweierkombo und am Ende der Woche beginnt das von vorne. Dieses Wechselspiel fängt an, zu zermürben.

Gibt es Leute, die damit Erfahrung haben? Einerseits, wie man damit zurechtkommt, mit einem Kind zusammenzuleben, das Bett, den Küchentisch zu teilen, während man nie richtig zusammenwächst und andererseits mit diesen wechseln klar zu kommen? Ich merke, dass es ein schleichender Prozess ist, der langsam an die Substanz geht.

bearbeitet von Bock

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Einerseits, wie man damit umkommt, mit einem Kind zusammenzuleben, das Bett, den Küchentisch zu teilen, während man nie richtig zusammenwächst und andererseits mit diesen wechseln klar zu kommen?

Mehr Distanz. Ist meine persönliche Meinung.

Offen gesagt, werde ich immer mehr zum Anhänger lebenslanger Monogamie, wenn es um Familien geht. Hätte ich nicht gedacht, ist aber so. Auch, weil ich nur Patchworkfamilien kenne, die schwierig sind. Wobei es auch genügend vollständige Familien gibt, in denen garnichts läuft.

Bezeichnenderweise scheint es mir innerhalb von Familien um so schwieriger zu sein, um so besser es sonst läuft. So wie bei euch. Ich denke, das ist so weil dann der Zusammenhalt fehlt, der sonst durch Probleme von außen erzeugt wird - bzw. weil ohne äußere Probleme die Sensibilität für interne Themen wächst. Was ja auch nicht unbedingt schlecht ist.

Dahingehend kannst du mal überlegen, was sich in deiner Beziehung verändern würde, wenns Probleme von Aussen gäbe. Wenn du deinen Job verlieren, oder ernsthaft krank werden würdest - oder wenn es Rezession oder Krieg geben würde. Nur so als Gedankenexperiment.

Deine Überlegung, dass die Beziehung zum Kind nicht intensiver werden soll, ist rational richtig. Emotional laufen da aber mit Sicherheit jede Menge anderer Sachen ab. Wenn du was über dich selbst lernen willst, dann kannst du das mal mit einem Profi sortieren. Kann interessant sein.

Ansonsten würde ich -wenn der Wechsel zermürbend ist- auf Distanz gehen. Nicht emotional -das geht nicht- sondern im Alltag. Eigenes Zimmer, eigenes Bett, usw. Insbesondere viel eigene Zeit. Und zwar für alle Beteiligten. Kann man so sehen: Die Zeit, die du dir für dich selbst nimmst, schenkst du gleichzeitig deiner LTR und ihrem Sohn. Die können dann ihr Mutter-Sohn Ding machen. Du stößt dazu, wenns sich ergibt. Das ist dann Qualitätszeit. Sobald es dir reicht, ziehst du dich wieder raus. Also bevor du genervt bist.

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Aldous, das ist ein guter Vorschlag, habe ich in der Vergangenheit auch immer mal so gemacht. Aber meine Partnerin schiebt da relativ schnell einen Riegel vor, wenn ich zu sehr "mein Ding" mache. Macht Vorwürfe, ich lebe zu wenig Familie, bin egoistisch USW.

Das Gedankenspiel mit äußeren negativen Einflüssen hatte ich auch mal erwogen - wäre ich immer noch so ablehnend, wenn ich meinen Job verlieren würde. Früher: nein. Heute, seitdem ich pU kenne und weiß, dass nur ich für mein leben verantwortlich bin - ja. Krieg ist was anderes - aber ehrlich gesagt - dann würde es richtig lustig werden, wenn Mama und Papa ihr Kind beschützen. Wahrscheinlich schiebe ich dann den Fluchtwagen.

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Aber irgendwann merkt man, dass man nicht zu einer neuen Einheit zusammenwächst. Es gibt keine neue Familie, keine neue Einheit aus Mutter, Sohn und neuem Partner.

Vielleicht könnte es helfen, dein "Bild" von Familie zu verändern. Mann+Frau+Kind ist ja nicht die einzige Familienmöglichkeit auf dieser Erde. Warum also sich auf so eine kleine "Einheit" beschränken?

Ich meine, ich kann schon verstehen, daß man irritiert ist, wenn "Familie" nicht ganz dem entspricht, was man sich bisher darunter vorgestellt hat. Ich bin ja auch immer irritiert, wenn Familie als MannFrauKind(er)-Einheit verstanden wird, weil ich nie in so einer gelebt hab (bin ein Bauern-Großfamilien-Kind).

Andererseits erlebe ich es in meinem Umfeld halt immer wieder: je mehr alle Beteiligten von Patchworkkonstellationen ihr Familienbild erweitern können, sich z.B. nicht auf eine MannFrauKind(er)Einheit versteifen, desto besser funkt das Familienleben. :-)

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Laura, ja, so dachte ich auch. Sonst wäre ich niemals dort eingezogen. Patchwork ist nicht grundsätzlich verkehrt und kann funktionieren. Aber es ist einfach immer nochmal etwas anderes, wenn man diesen Zustand dann auch lebt. Gerade im Wechselmodell. Das ist etwas vollkommen anderes als klassisches Patchwork mit Wochenendpapa. Diese wöchentlichen Wechsel aus Zweisamkeit und Dreisamkeit mit all ihren Folgen - daran gewöhnt man sich einfach nicht. Man fühlt sich eher als Zuschauer als als Familienmitglied. Schwer zu erklären. Man hat ja keinerlei rechte, Mitbestimmung, etc. Man ist Null involviert, alles erledigen die Eltern. Aber man darf den Lebensraum teilen, Rücksicht nehmen, Aufpasser spielen. All die Dinge mitmachen, die einen in der Elternschaft zermürben - aber die Dinge, die elternliebe ausmachen, da kommt man nicht mal entfernt ran.

An die Emotionale Distanz zum Kind habe ich mich mittlerweile jedoch gewöhnt. Nur die Wechsel machen mir am meisten zu schaffen. Es kommt einfach keine zeitliche und emotionale Kontinuität zustande.

Edit: um es vorstellbar zu machen: stellt euch vor, ihr lebt in einer zweierpartnerschaft und nun kommt ein Kind dazu. Das belastet, es nervt, aber man gewöhnt sich dran. Aller Anfang ist schwer, aber man verzichtet dem Kind zuliebe. Auf Ruhe, Zweisamkeit, all die Dinge eben, die Eltern so mitmachen. Einmal ist das ok. Aber ich habe das alle zwei Wochen. Die Umstellung von zwei auf drei und dann wieder zurück. Und jedesmal schiebt man einen Film, wenn plötzlich das Kind wieder da ist. Und wenn es wieder weg ist, nachdem man sich eine Woche wieder dran gewöhnt hat, fragt man sich, was daran denn so schlimm/nervig war - bis zur nächsten Woche, nachdem man eine Woche alleine war

bearbeitet von Bock

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Man hat ja keinerlei rechte, Mitbestimmung, etc. Man ist Null involviert, alles erledigen die Eltern. Aber man darf den Lebensraum teilen, Rücksicht nehmen, Aufpasser spielen. All die Dinge mitmachen, die einen in der Elternschaft zermürben - aber die Dinge, die elternliebe ausmachen, da kommt man nicht mal entfernt ran.

Den Part verstehe ich nicht. Was verstehst du unter (Eltern)Liebe? Und wieso kommst du nicht in eine emotionale Bindung, wenn du nicht mitbestimmen kannst? Ist über das Kind mitbestimmen zu dürfen, denn eine Voraussetzung für Liebe? So wie du das geschrieben hast, wirkt es auf mich noch ziemlich unaufgedröselt, wenn denn genau das Problem liegt.

Nur die Wechsel machen mir am meisten zu schaffen. Es kommt einfach keine zeitliche und emotionale Kontinuität zustande.

Das ist aber bei euch für die leiblichen Eltern nicht anders, oder?

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Es ist auch schwer zu erklären. Nur als Beispiel: Es macht einen Unterschied, ob da jeden Morgen um 6:00 Dein Sohn reinkommt auf den du dich die ganze woche freust oder Dich Dein Kumpel aus dem Schlaf reißt, mit dem du alle zwei Wochen die Bude teilst

bearbeitet von Bock

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Aber meine Partnerin schiebt da relativ schnell einen Riegel vor, wenn ich zu sehr "mein Ding" mache. Macht Vorwürfe, ich lebe zu wenig Familie, bin egoistisch USW.

Hat sie vieleicht irgendwelche Vorstellungen von Familienleben mit dir, die ihr gar nicht bewusst sind?

Schon mal über eigene Kinder nachgedacht?

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Du fühst dich unwohl. Die Gründe mögen verschieden sein, aber du solltest wissen, dass dein Ubewusstes dir längst einen Weg vorschreibt. Folge ihm.

Dein Bewusstsein sagt dir, dass alles in Ordnung ist, dein Unbewusstes hat die Situation analysiert und empfindet den Zustand als unbedfriedigend. Vll. fühlst du, dass du niemals Teil des Ganzen sein wirst, weil die Rollen inzwischen verteilt sind. Aber es wird wohl daran liegen, dass du dir das Familienleben so nicht vorgestellt hast. Rational ist alles "nett" aber eben nicht so wie du es dir vorgestellt hast.

PS

Das ist keine Metaphysik, das ist Neuro-Psychologie :-p

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Gibt es Leute, die damit Erfahrung haben? Einerseits, wie man damit zurechtkommt, mit einem Kind zusammenzuleben, das Bett, den Küchentisch zu teilen, während man nie richtig zusammenwächst und andererseits mit diesen wechseln klar zu kommen? Ich merke, dass es ein schleichender Prozess ist, der langsam an die Substanz geht.

Ich kenne das Modell aus der Kindheit, von Freunden. Bei mir war es so, Eltern getrennt, kalre Absprache, Vater besucht, ich besuche, alle vertragen sich.

Andere Familien haben dieses "Eine Woche hier, andere Woche da" Modell gehabt. JEDER dieser Freunde hat dadurch psychische Probleme entwickelt. Es gab immer ein Lieblingselternteil, es gab immer Fluchten von einem Elternteil zum anderen, ein Ausspielen der Eltern, ein sich aussuchen der Situation, die gerade passt. Genauso gab es nie eine Akzeptanz der anderen Partner, die darauf hin vom Kind eher abgetrennte Familien entwickelt haben. Die Kinder haben sich nie zugehörig zur neuen Einheit gefühlt.

Die beste Situation ist denke ich, mit dem Sohn hier keinerlei Familienbindung zu entwickeln, sondern nur eine freundschaftliche mit Ground Rules. Er wohnt eben mit in deiner Hütte manchmal, dafür gibt es ein paar Ground Rules, für Erziehung bist du aber nicht zuständig. Nur für die Ground Rules, weil es "dein" Ort ist.

Du machst ansonsten dein eigenes Ding, bietest ihm über die Jahre eine freundschaftliche Beziehung an. Etwas anderes geht nicht und ist auch nicht zielführend. Er wird, gerade in der Pubertät, immer mehr hin und hergerissen seni, gleichzeitig aber auch die Elternteile ausspielen. Der Part, den du hier übernehmen kannst, ist eine Art "Secret Buddy." In dem Fall musst du aber auch bereit sein, Geheimnisse vor deiner Frau/Freundin zu haben, denn das ist eine andere Rolle als die des teilenden Vaters.

Aldous, das ist ein guter Vorschlag, habe ich in der Vergangenheit auch immer mal so gemacht. Aber meine Partnerin schiebt da relativ schnell einen Riegel vor, wenn ich zu sehr "mein Ding" mache. Macht Vorwürfe, ich lebe zu wenig Familie, bin egoistisch USW.

Klär das mit ihr. Erklär ihr, wer du sein willst. Du wirst nie eine Vaterfigur sein, kannst aber vielleicht Vorbild, Kumpel oder Mentor sein. Das Wechselmodell ist der Teufel, sorry. Es fuckt einfach jeden ab, bietet absolut keinerlei Stabilität (Die nunmal Grundlage für eine gesunde Entwicklung ist) und bietet dir kaum Möglichkeiten.

Deine Partnerin muss das verstehen. Denn du kannst schwer eine erziehende Rolle übernehmen, wenn Mutter und Vater da sind. Das Argument "DU BIST NICHT MEIN VATER" wird dir da schneller in der Pubertät um die Ohren fliegen, als dir lieb ist.

Deine Rolle muss mit ihr UND dem Kind abgeklärt sein. Genauso solltest du und das ist hier wichtig, keine Erziehungsmaßnahmen abseits der Ground Rules, die du aufgrund deiner Position klarmachst, unternehmen. Du kannst hierbei nur verlieren, aufgrund des Status, den du hast. Das ist ihre Aufgabe als Mutter und die Aufgabe des Vaters. Deine Aufgabe ist es, ein Zusammenleben zu ermöglichen, dass möglichst spannungsfrei ist.

Harter Tobak. Vieles von dem ist mir seit Anbeginn klar gewesen, manches wurde mir sogar angetragen. Siehe zB nur Freund zu sein, aber nicht Erzieher. Das war damals ein Schock. Und doch holen Deine Worte einen ganz schön auf den Boden. Denn dass dieses ganze Modell Bullshit ist, habe ich schon länger das Gefühl - zumindest wenn es um den Handlungsspielraum für den neuen Partner und etwas neues aufzubauen geht. Nur bin ich mit meinen Gefühlen und Überlegungen ziemlich alleine und habe niemanden der mir sagt, ob ich richtig liege oder nicht. Mit meiner Partnerin kann ich darüber nicht richtig offen reden, sie würde daran eh nichts ändern, wenn mir was nicht gefiele.

Unterm Strich ist doch der Sinn, dem Kind nicht den Vater wegzunehmen. Nur, mit meiner Erfahrung, macht man es so dem Kind unmöglich, etwas neues zu schaffen. Die alte Familie aus Mutter und Vater ist im eimer. Eine neue kommt durch dieses Wechselmodell einfach nicht zustande, ich kann, will und werde kein vaterersatz sein. Aber ist das Kind so besser dran als wenn es fest in einer neuen Familie mit Stiefpapa leben würde?

Ich auf jeden fall merke, dass ich immer weniger bereit bin, einen "Buddy" alle zwei Wochen hier zu haben. Es zermürbt - jeden morgen um sechs geht die schlafzimmertür auf. "Was soll das mal werden, wenn du eigene Kinder hast" sagt sie zu mir, wenn ich mich aufrege. Ja aber dann sind es meine eigenen Kinder, die ich wie ein Vater liebe und nicht ein Buddy den ich alle zwei Wochen mal für ein paar Stunden sehe. Aber für dieses gegenseitige Verständnis fehlt uns beiden die Perspektive und Toleranz. (Mir die Elternperspektive und ihr die Stiefperspektive). Und wie gesagt - wäre er immer hier, würde ich mich dran gewöhnen. Das dauert ja nur die besagte Woche und mich stört es nicht mehr. Aber der stete Wechsel - man fängt immer wieder nervlich bei Null an.

Ich sehe einfach nicht, wie ich mir so mit ihr was eigenes aufbauen kann - man ist einfach nur das fünfte Rad am Wagen, solange, bis der kleine aus dem Haus ist. Nach deinem Posting, das seit drei Jahren der Erste Erfahrungsbericht ist, sehe ich das noch klarer.

bearbeitet von Bock

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Ich glaube zwischen den Zeilen zu lesen, daß die Dame dem Kind zuviel Rücksicht zugesteht und dir zu wenig, generell zuviel rum-gluckt und in dieser Beziehung schlecht mit ihr zu reden ist. Ich kenne die Situation nur andersrum (Kind ist meins), aber ich sehe ja wie's den anderen damit geht. Der Kumpel-Plan ist gut, aber es muß eben auch ein Kumpel sein, da gelten andere Regeln. Früh um 6:00 aus dem Bett hauen ist einfach nicht. Das kann erzogen werden - meine ist so gegen 8 wach und haut mich (seitdem sie ca 3 ist?) vor 10 nicht raus, wir haben da ein Agreement (daß sie nach 2h allein spielen keinen Bock mehr hat seh ich ein). Klappt bei der Mutter nicht, sie hats nicht durchgezogen ;-) Ich denke du brauchst das Recht für ein paar Regeln, mußt das einfordern und sie muß da mitziehen.

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Diese Bereitschaft ist sogar durchaus da, seitens der Mutter. Aber der kleine ist sehr Aufmerksamkeitsbedürftig. Selbst wenn man Abmachungen über Spielen im Kinderzimmer trifft, kommt er alle 2 min wieder an. ;)

Das ist ein weiterer Nebeneffekt, wenn ein Kind sonst die volle Aufmerksamkeit jeweils eines Elternteils genießt.

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Unterm Strich ist doch der Sinn, dem Kind nicht den Vater wegzunehmen. Nur, mit meiner Erfahrung, macht man es so dem Kind unmöglich, etwas neues zu schaffen. Die alte Familie aus Mutter und Vater ist im eimer. Eine neue kommt durch dieses Wechselmodell einfach nicht zustande, ich kann, will und werde kein vaterersatz sein. Aber ist das Kind so besser dran als wenn es fest in einer neuen Familie mit Stiefpapa leben würde?

Der Sinn ist, die Bindungen zu erhalten.

Ein Vater, der das Kind vor der Trennung nur gesehen hat, wenn er Abends müde von der Arbeit kam, geht nicht verloren wenn ihn das Kind jedes 2. Wochenende und an ein oder zwei Nachmittagen zwischendurch sieht. Freizeitvater wird dann zum Wochenendvater. Gibt Kinder, die so nach der Trennung mehr vom Vater haben, als zuvor.

Wenn der Vater das Kind vor der Trennung mit betreut hat, dann braucht es auch nach der Trennung umfangreichen Kontakt. Das klassische Wochenendmodell wäre dann katastrophal für das Kind.

Wenn Trennungsfamilien begutachtet werden, wird so gut wie immer empfohlen, den status quo zu erhalten - und die Eltern zu einer Einigung zu bringen. Bei deiner LTR gibts die Einigung schon. Insofern ist da alles OK.

Das Thema das du hast, liegt zwischen dir und deiner Freundin. Klar gibts da jede Menge Verflechtungen mit dem Kind, dem Vater, seiner Freundin, Opa, Oma, usw. Aber das ist immer so. Dein Thema ist aber nur deine Beziehung zu deiner Freundin. Aus allem anderen würd ich mich raushalten.

Wenns dich nervt, dass der Kleine morgens ins Schlafzimmer kommt, dann leg dir eine Ausweichmöglichkeit zu - auch, wenn sie mosert.

Ihre Kritik, wie es mit eigenen Kindern werden sollte, würde ich durchaus ernst nehmen - allerdings aus deiner eigenen Perspektive. Wenn die Beziehung es nicht aushält, dass du dir die Distanz erlaubst, die du brauchst - hält die Beziehung es dann die Veränderungen aus, die durch eigene Kinder entstehen würden?

Ich sehe einfach nicht, wie ich mir so mit ihr was eigenes aufbauen kann - man ist einfach nur das fünfte Rad am Wagen, solange, bis der kleine aus dem Haus ist.

Du kannst dir duchaus etwas eigenes aufbauen. Möglicherweise aber nicht so, wie es dir vorschwebt.

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Die Frage, ob die Beziehung es mit eigenen Kindern aushält, stellt mir meine Partnerin auch immer wieder. Und sie ist ja auch berechtigt. Ein eigenes Kind wäre immer da, man hätte noch weniger Zeit für sich (gar keine mehr außer oma und Opa springen mal ein). Klar - sie geht davon aus, dass ich dann noch ablehnender/genervter bin.

Aber ich hatte ja gesagt - ich gewöhne mich an ein Kind im Haus. Bei einem eigenen wäre es eine sicherlich anstrengende, aber stabile Situation mit dauerhaften Abläufen. Ok - mehr oder weniger. Auf jeden fall kommt man nicht immer wieder in den Genuss der Ruhe, der einem kurz darauf wieder entzogen wird.

Und ganz wichtig - es ist dann mein Kind, mein Stolz, meine Gene für die ich mich Einschränke. Dieser Punkt ist grausam politisch unkorrekt, aber so ist es nunmal. Meine Partnerin hört das genauso ungern wie Ich den Satz "Krieg mal eigene Kinder".

Momentan bin ich - neben den existierenden Eltern - einfach Zuschauer in einem Film, den ich gerne selber irgendwann leben möchte und das Frustriert zunehmend, auch wenn ich von Torschlusspanik weit entfernt bin.

Momentan ist meine Auswegmöglichkeit früh morgens aufzustehen und zum Sport zu fahren oder mich einfach umzudrehen und weiter zu schlafen. Sie setzt ihn dann vors Hörspiel oder den Fernseher - sie will ja selbst auch weiter schlafen. Früher bin ich aufgestanden und habe mit ihm um 6 uHr morgens gespielt, aber da bin ich ganz ehrlich - das habe ich zu Anfang der Beziehung gemacht, wenn man die Nacht durchgevögelt hat, damit sie ausschlafen kann und nicht, weil ich gerne frühs mit Kindern spiele.

Und ja - so sicherlich kann ich mir etwas aufbauen mit ihr. Und ja, es ist nicht das, was ich mir vorstelle. Mittlerweile habe ich einen guten Einblick in die (festen) Abläufe, Kindeswexhsel, etc. Da wäre für ein neues echt nur schwer Platz. Und auch meine Partnerin, die gerne noch ein Kind hätte, scheut sich, diese sicheren Abläufe und allgemein den stabilen Status Quo, zu riskieren. Außerdem hätte sie Angst, dass ihr eigenes Kind dann Nebenrolle wird - so wie es Shao eigentlich schon aus Erfahrung berichten kann.

Und nicht zuletzt hätte ich ganz große Sorge vor einer Betaisierung. Nicht nur, weil man mit Kind die Eier abgibt - die Gefahr besteht immer, das ist Kinderkacke - aber ganz besonders, weil sie schonmal ein Kind hatte, weiß wie alles geht und in zukünftigen Fragen sich aufgrund ihrer Erfahrung besser durchsetzen kann. "Du hast ja gar keine Ahnung" um es mal drastisch zu formulieren. So würde sie es nicht aussprechen, aber darauf liefe es (in meiner Befürchtung) hinaus. Gesprochen habe ich mit ihr darüber schon, natürlich verneint sie das.

Deine Erklärung für die Auswahl des Erziehungsmodells leuchtet ein. Bei meiner Partnerin und ihrem Ex gab es diese Voraussetzungen jedoch nicht, da sie sich sehr früh getrennt haben - das Wechselmodell, soweit ich es beurteilen kann, gibt es dort nur, weil der Vater es so will, nicht weil das Kind es gewöhnt war und weil innerhalb der Familie das Kindeswohl über allem steht und somit das Kind einen Vater gleichsam braucht. Und dass sich beide rührend kümmern, kann ich den beiden nicht absprechen. Es sind einfach mal annähernd perfekte Eltern, selten in so einer heutigen Zeit. Sie geben echt alles für den kleinen.

bearbeitet von Bock

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Mh, also ein Kind lieben zu lernen geht halt mal auch nicht in kurzer Zeit?

Würde jetzt wegen des Kindes da nicht in Sorgen ausbrechen, sowas dauert einfach.

Zum Rest finde ich es schwer was zu sagen, das hier

Deine Unzufriedenheit weist Dir den Weg, es steht hier wieder alles drinnen. Du willst ein eigenes Kind mit einer Frau, die noch keine Kinder hat oder es alleine, wirklich alleine ohne Vater, erzieht. Damit Du einen festen Platz hast. Das Ganze Drumherum mit dem wöchentlichen Wechsel und dem Tüdelüt, das Du hier anprangerst, sind für mich reine Symptome für die Unzufriedenheit, die diese Situation für Dich mitführt.

wirkt aber echt so.

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Das klingt - ich find es schwierig zwischen den subjektiven Problempunkten die objektiven raus zu lesen, aber - als wäre das ganze ein riesiges Organisations- bzw. Prioritätenproblem. Der Lütte ist 7... das ist doch eigentlich ein Traumalter für einen Next! Der kann Fußballern und Rumraufen, man kann mit ihm reden und er himmelt den coolen Typen an, der mit seiner Mom zusammen ist... aber irgendwie wirkt es beim lesen so, als wäre die Mutter da im Weg zwischen euch beiden.

Schon dieses "wenn der Kleine kommt, dann ist hier großer Umbruch" wieso? Das Kind ist doch kerngesund, warum dreht sich bei einem Siebenjährigen alles um ihn, sobald er da ist? Jemand hat´s geschrieben: Eine dreijährige kann morgens um 6 gewatschelt kommen - dann kommt die aber mit ins Bett zum Gruppenkuscheln, Aufstehn ist dann trotzdem nicht. Aber der ist 7! Der kann sich selbst beschäftigen für ein paar Stunden, ohne die Bude anzuzünden oder emotional zu vereinsamen. Dass er das nicht muss/tut fällt bei eurer Aufteilung ja klar auf die Reaktion der Mutter zurück.

Wenn ich deinen Text lese, stelle ich mir vor, wie du komplett hintüberfällst, sobald der Sohnemann da ist. Dadurch dann auch dieser krasse Wechsel zwischen den Wochen mit und ohne Kind. Nur warum? Das ist doch völlig unnötig.

Hast du an der Stelle deine persönlichen Grenzen und Erwartungen klar kommuniziert? Kennst du sie denn selbst im Kontext Kind? Hast du dir da Gedanken zu gemacht?

Persönlich kenne ich jetzt das große Wochenwechselmodell nicht live, sondern "nur" den typischen Umgangswechsel und dass sich da dann alles ums Kind dreht ist ja klar und nachvollziehbar. Aber doch nicht im großen Wechselmodell... dass das für dich als Next mittelfristig kaum zu tragen ist, finde ich nachvollziehbar. Da bist du ja quasi Statist, der die Show übernehmen darf in den Wochen, in denen der Star nicht anwesend ist.

Anders kann ich mir gar nicht erklären, wie die Anwesenheit eines Siebenjährigen sich so massiv auswirken kann.

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Und ja - so sicherlich kann ich mir etwas aufbauen mit ihr. Und ja, es ist nicht das, was ich mir vorstelle. Mittlerweile habe ich einen guten Einblick in die (festen) Abläufe, Kindeswexhsel, etc. Da wäre für ein neues echt nur schwer Platz. Und auch meine Partnerin, die gerne noch ein Kind hätte, scheut sich, diese sicheren Abläufe und allgemein den stabilen Status Quo, zu riskieren. Außerdem hätte sie Angst, dass ihr eigenes Kind dann Nebenrolle wird - so wie es Shao eigentlich schon aus Erfahrung berichten kann.

Man muss hier auch sagen, dass der Erfolg der Doppelbindung auch genau von dieser Situation abhängt. Das Modell, so wies bei euch läuft, ist für das KIND im Moment sogar in der besten Variante.Nur für dich wohl nicht ;)

aber ganz besonders, weil sie schonmal ein Kind hatte, weiß wie alles geht und in zukünftigen Fragen sich aufgrund ihrer Erfahrung besser durchsetzen kann. "Du hast ja gar keine Ahnung" um es mal drastisch zu formulieren. So würde sie es nicht aussprechen, aber darauf liefe es (in meiner Befürchtung) hinaus. Gesprochen habe ich mit ihr darüber schon, natürlich verneint sie das.

Freundlich aber bestimmt, gibt es auch da Möglichkeiten. Wichtig ist nur, dass du dir darüber im Klaren bist, was du dann willst. Es gibt immer Differenzen und irgendwo Kompromisse, das ist unvermeidlich.

Aber: Es gibt sicher auch Themen, bei denen keine Kompromissbereitschaft da ist.

Und dass sich beide rührend kümmern, kann ich den beiden nicht absprechen. Es sind einfach mal annähernd perfekte Eltern, selten in so einer heutigen Zeit. Sie geben echt alles für den kleinen.

Das ist es eben: Dem Kleinen geht es momentan gut, dir nicht.

Aber No worries. Der Stress mit dem Wechselmodell beginnt meist erst in der Pubertät. Dann wird deine Freundin und auch der Vater beweisen können, wie wenig Schlechtes sie über den anderen sagen können und wie gut sie darin sind, sich nicht ausspielen zu lassen. Das ist nicht einfach und erfordert gute Kommunikation. Ein pubertierendes Mädchen, dass ich mal kannte, hat jegliche Sanktion einfach mit "Fick dich, dann fahr ich halt zu Mama" oder "Natürlich ess ich das, ich kann auch zum Essen zu Papa fahren, wenn du das net geschissen kriegst" quittiert. Die Eltern haben definitiv den doppelten Alterungsprozess mitgemacht und das waren gestandene Leute.

Besonders schön war immer "Yo Leute, ich bin wieder da. Mal wieder doppelt abgegriffen, ich geb einen aus!" am Ende und Anfang der Wechseltage :D

Persönlich kenne ich jetzt das große Wochenwechselmodell nicht live, sondern "nur" den typischen Umgangswechsel und dass sich da dann alles ums Kind dreht ist ja klar und nachvollziehbar. Aber doch nicht im großen Wechselmodell... dass das für dich als Next mittelfristig kaum zu tragen ist, finde ich nachvollziehbar. Da bist du ja quasi Statist, der die Show übernehmen darf in den Wochen, in denen der Star nicht anwesend ist.

Anders kann ich mir gar nicht erklären, wie die Anwesenheit eines Siebenjährigen sich so massiv auswirken kann.

Deine Einschätzung kommt durchaus hin. Ich muss dazu sagen, es gab auch in meinem Umfeld damals die Fälle, wo der Neue cool war. Da war Papa aber dann irgendwann uncool und abgeschrieben und es ging direkt in die gegenseitige Schuldschiene. Und der Neue war immer nur dann cool, wenn er zuhause bei sich keine Regeln aufgestellt hat. Und das obwohl Frau bei IHM eingezogen war. Die "Neuen" haben sich dann relativ oft neue Hobbies gesucht, um weniger Zeit zu Hause zu verbringen.

Das hat sich erst eingespielt, als meine Freunde und Bekannten über 20 waren.

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Sie setzt ihn dann vors Hörspiel oder den Fernseher - sie will ja selbst auch weiter schlafen.

Der Typ ist 7, das kann er selber. Da könnt ihr durchziehen, das ist ein LB.

Es sind einfach mal annähernd perfekte Eltern, selten in so einer heutigen Zeit. Sie geben echt alles für den kleinen.

Hmm, klingt eher schlecht und nach "unselbständig machen". Meine Beobachtung ist, daß die meisten Eltern denken, viel zu viel machen zu müssen, und dann die entscheidenden Stellen übersehen - selbständig agieren lassen und Liebe geben/zeigen.

Schon dieses "wenn der Kleine kommt, dann ist hier großer Umbruch" wieso?

Da bist du ja quasi Statist, der die Show übernehmen darf in den Wochen, in denen der Star nicht anwesend ist.

Genau. Zuviel.

Eine dreijährige kann morgens um 6 gewatschelt kommen - dann kommt die aber mit ins Bett zum Gruppenkuscheln, Aufstehn ist dann trotzdem nicht.

Ich hatte geschrieben, daß meine sich, seit dem sie 3 oder 4 ist, zwei Stunden selber beschäftigen kann wenn sie aufgewacht ist. Nix im Bett stören. DANN kommt se kuscheln.

Die "Neuen" haben sich dann relativ oft neue Hobbies gesucht, um weniger Zeit zu Hause zu verbringen.

Aua aua :db:

bearbeitet von Jingang

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Nur kurz zu meiner Erfahrung, ohne tiefe Ausleuchtung der Thematik:

Sie:4

Sie:27

Moi:31

Beziehung 6 Monate, zusammenlebend.

1. Tiefere familiäre Bindungen können erst ab 5 Jahren aufgebaut werden, hat mal ein Psychologe zu mir gesagt.

2. Die kleine meiner LTR hat ihren Vater nie gesehen, er ist auch kein Thema. Emotionale Beziehung auch hier Fehlanzeige, obwohl alles in Butter.

3. Die Beobachterrolle hat man sicher, auch ohne Vater kommen mir deine Schilderungen vertraut vor, versuche dich über die Durchschnaufwochen zu freuen, manche haben die nicht

4. Trauriges Fazit glaube ich: siehe 1.

Interessanter Thread.

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@ Keltica:

Ja ich kann mich noch gut an das von Dir beschriebene Wippemodell erinnern. Ich hatte das damals auch so erkannt, verinnerlicht und umgesetzt. Unterm Strich haben haben sich die Differenzen seitdem wesentlich verringert. Der letzte "Streit" ist über 2 Monate her. Ein auf und ab auf der Wippe gibt es ehrlich gesagt so nicht mehr. (Schön, das auch mal so positiv reflektieren zu können).

Und: die Wippe betraf nur die Beziehung zwischen mir und ihr. Das Problem, das ich jetzt habe, ist der wöchentliche Wechsel. Natürlich spielen da Unzufriedenheiten rein, die im Zusammenhang mit Patchwork stehen, aber die sind immer da, bei jedem. Mein Problem ist die immer wiederkehrende nötige Umstellung meinerseits. Eine Woche lang Ruhe und dann alle fünf min "Kuck mal, Schau mal, Spiel mit mir" USW. Es gab Situationen wo ich im Nebenraum sitze und lesen will, er vom Legospielen rüberkommt, ich ihm Sage, dass ich in Ruhe lesen will, er aber nicht alleine sein kann, weil er "einsam" ist. Klingt so vielleicht niedlich, ist es irgendwo auch. Aber ein Kind, das dir 24-7 am Rockzipfel hängt, ist echt anstrengend! Gewöhnt man sich dran - ja - aber nicht, wenn alle zwei Wochen eine Woche absolute Zweisamkeit ist. Das hat nichts mit Wippe zu tun, das ist ein Problem, das sich nur über die Monate auftut, seitdem ich hier mit wohne.

Mich nervt es selbst, dass ich da nicht gelassener von Montag an sein kann - ab Freitag bin ich es dann. Und am nächsten Montag geht er weg und ich vermisse ihn schon fast. Bis zum nächsten Montag. Dementsprechend halte ich mich emotional auch nicht künstlich fern - ich brauche immer nur 4-5 Tage um mich dran zu gewöhnen und emotional wieder umzustellen. Nach dem letzten Urlaub (ein woche) waren wir unzertrennliche Kumpels und im flieger meinte ich zu meiner freundin, dass ich bei sowas über noch ein kind nachdenke. Dieses Modell ist beschissen für jemanden, der keine natürliche Elternliebe hat! So meine Meinung.

Und ja - nachdem in der vergangenen Woche drei Familien aus meinem Freudeskreis die Trennung bekannt gaben, habe ich RATIONAL nach wie vor keine Motivation für Kinder. Was mit einer Frau nach der Schwangerschaft passiert ist wie russisch Roulette. Und deine Eier und dein Portemonnaie liegen vor der Mündung. Ausnahme: ich vertraue meiner Partnerin, nachdem sie bereits ein Kind hat und ich sie drei Jahre kenne.

Bei einer Trennung würde ich den Kontakt sicherlich komplett abbrechen. Das mache ich bei jeder Frau So und werde ich nicht wegen eines Kindes, das nicht meines ist und für das ich keine Vater Rolle einnehme, ändern. Es braucht mich nicht. Nachdem Liebeskummer, Oneitis etc überstanden sind und man evtl über eine lockere Freundschaft reden kann, kann man auch über einen neuen Kontakt reden. Aber den Hirnfick, den sich getrennte Partner wegen des kindesumgang geben, werde ich mir sicher nicht geben.

Nun fassen wir mal zusammen. Du magst den Jungen und kannst mit Kindern, also ist es für Dich eben doch noch offen, Kinder zu haben aber eigene. Bei denen Du nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte hast und die von Dir auch abstammen. Die man Dir in einer innigen Bindung (Integrität ist was anderes) nicht weg nehmen kann

Ich mag Kinder und kann perfekt mit Kindern, ja. Ich mag auch den jungen (s.o.). Emotional (!) möchte ich Kinder haben. Aber rational (s.o.) auf keinen fall. Natürlich kann man mir ein kind wegnehmen - der mindestumgang für einen vater mit Sorgerecht ist alle 2 Wochen am Wochenende. alles andere ist Goodwill der Mutter. Das Risiko für Wochenendpapi alle zwei Wochen, der den bezahlenden Geldesel machen kann, ist mir HEUTE einfach zu groß. Ich vertraue der Monogamie und Stabilität einer Beziehung in der heutigen zeit nicht mehr. Ich habe mich vom Kinderwunsch innerlich verabschiedet.

@ Legally:

Ja, die Eltern klucken recht viel. Aber sie erziehen ihn auch zu Selbständigkeit. Für ein Anhimmeln des Next ist eigentl kein Platz und auch nicht nötig. Papa ist Vorbild, Kumpel, Idol, alles in einem. Er geht mit ihm Zu den Events, Sporteln, Zocken - eben alles. Und darüber freuen sich beide und das ist auch gut so. Und mich mag der kleine ja auch, so ist es nicht. Ich bin sozusagen sein liebster spielfreund.

Die Mama stellt sich da eigentlich nicht wirklich zwischen. Manches ist noch holprig - wie Shao beschriebene Geheimnisse zw mir und ihm mag sie nicht, wenn sie in der Küche steht und ich spiele mit dem Kind, kommt sie sich abgeschoben vor (kann ich sogar verstehen) und allgemein kommt es bei Papa, Mama und Oma zur leichten Eifersucht, wenn der kleine mich anhimmelt. Und die Organisation früstück,mittag, abendbrot, bett ist halt absolut terminiert. aber ok er ist 7. Aber sonst können wir im großen und ganzen machen was wir wollen. Einzig und allein: alleine mit ihm mache ich nichts. Ich war einmal in drei Jahren Brötchen holen mit ihm. Auf allem anderen hat sie zu sehr die Hand, da will sie ihn nicht hergeben aus ihrer Betreuung.

Dass ich hintenüberfalle ... Hmm naja, wenn er da ist, dreht sich halt mehr oder weniger alles um ihn. Man geht über von spontaner Zweierbeziehung zu einer strukturierten Familie. Kann ich schwer beschreiben. Auf sich selbst kann man sich dann erst konzentrieren, wenn der kleine im Bett ist. Vorher liegt die Konzentration auf dem kleinen. So ist das halt mit Kindern. Genau das ist ja auch der Punkt, wo sie mich fragt, wie das wird, wenn man eigene hat. Erstens: dann muss man sich nicht mehr wöchentlich umstellen, zweitens: ich altere gern doppelt schnell - wenn's mein eigenes ist.

Klar kommuniziere ich Grenzen. Aber was nützt es, wenn du sagst, "du willst mal deine Ruhe" - wenn meine Partnerin und ich es sagen - und der kleine kommt doch immer wieder alle zwei Minuten an. Er wird halt eher partnerschaftlich erzogen, erklärend, als autoritär. Das merkt man jetzt so langsam, dass er jede Anweisung erstmal diskutiert anstatt zu gehorchen. Das nervt! Uns beide. Und je mehr ich darüber nachdenke, ist das einer der wesentlichen Punkte, der mich stört, wo ich gerne eine Grenze ziehen würde, es aber einfach nicht geht (die Mama versucht es ja genauso): man muss alles fünfmal sagen, es wird alles diskutiert! Darauf habe ich keinen Bock mehr.

Danke für die Hilfe zur Einsicht.

@ Shao:

Ja du hast recht. Mich in meiner vaterrolle nicht unterbuttern zu lassen, liegt ganz allein bei mir. Jedoch wird das echt schwer, mit dem Erfahrungsvorsprung den meine Partnerin hat. Und im ersten Jahr hat der Vater eh nur die Versorgerrolle.

Ja ich denke auch, wenn der kleine in die Pubertät kommt, wird das nochmal richtig spannend. Oder auch nicht. Auf jeden Fall musste ich mir den Satz "du bist nicht mein Vater" noch nicht anhören. Ich wüsste zum Glück, was ich darauf antworte. Auf manches kann man sich ja schon vorbereiten.

Ja, ich denke, der Kleine fährt auf mich besonders ab, weil ich eben nicht den Regeln aufstellenden Erzieher mache sondern ihm den Kumpel biete, zu dem ich einstmals seitens der Eltern angehalten worden bin zu sein - väterlicher Freund. In sofern kann ich dein Beispiel nachvollziehen. Gilt aber auch bei echten Vätern, wie ich aus dem Bekanntenkreis höre.

@jng Jang: nein er setzt sich nicht vors Hörspiel allein. Er kann nicht alleine sein und braucht den Kontakt. Er will sich versichern, dass alle da sind und fühlt sich einsam. Daher kommt er morgens immer und mehrfach rein. Ausnahme: Fernseher. Hörspiel geht manchmal, wenn man es ihm anmacht und etwas zu essen hinstellt.

Ja, etwas mehr laufenlassen und Selbständigkeit fände ich manchmal auch besser. Aber ich habe verglichen zu den Eltern weniger Erfahrung und kein Mitspracherecht.

Die "Neuen" haben sich dann relativ oft neue Hobbies gesucht, um weniger Zeit zu Hause zu verbringen.

Sobald das Wetter das Biken wieder zulässt, wird es -teilweise- wieder darauf hinaus laufen.

bearbeitet von Bock

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Bock, ich habe den Eindruck, daß deine Rolle in dieser Familienkonstellation überhaupt nicht klar ist. Offiziell der "väterliche Freund", de facto aber 24/7 ohne eigene Rückzugsmöglichkeiten für das Kind verantwortlich (wenn es da ist), aber dabei (fast) niemals alleine mit den Kind (weil deine Partnerin es nicht hergibt) - und während all dem immer auf dem "Prüfposten", ob du denn als Vater taugen würdest, ob du ein Leben mit eigenen Kindern packen würdest bzw. überhaupt willst.

Ehrlich gesagt, in so einem Chaos von so vielen unterschiedlichen Rollen würde ich auch kirre werden. Könnt ihr die nicht etwas mehr aufdröseln?

Ich meine z.B: Ein "väterlicher Freund" ist nicht 24/7 zum Spielen da, Freunde ziehen sich auch mal zurück (und das weit leichter und öfter und selbstverständlicher als Eltern es tun).

Und ich meine z.B: Man kann mit der Rolle des "väterlichen Freundes" nicht für den Part des Vaters vorsprechen, Freund und Vater sind ja nun echt nicht das Gleiche.

Dieses Rollenchaos und uneindeutige Familienbild, das ich in deinen Postings lese, wird, so mein Eindruck, von dir und deiner Partnerin geschaffen. Ihr wirkt auf mich, als wärt ihr da sowohl untereinander als auch jeder mit sich selbst ziemlich uneins. Vielleicht bringt's was, wenn ihr euch da mal a bissal sortiert...?

(Und übrigens: Was ist eigentlich mit Schule, Hort, Spielen mit anderen Kindern?)

bearbeitet von Laura Palmer
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Mich nervt da weil ich sehe, daß Du Dir viele kluge Gedanken machst und eigentlich so ziemlich alles weißt. Trotzdem nölst (sorry!) Du hier rum, anstatt Dich an Deinen Eiern zu packen. Wenn Du es auch nicht vorher wußtest worauf Du Dich mit Deiner Freundin einläßt, jetzt weißt Du es. Und es liegt jetzt an Dir, das ganze zu akzeptieren. Das Kind ist ein wichtiger Teil von Ihr, an dem Du nur einen sehr begrenzten Anteil hast. Und auch Du würdest den Respekt vor ihr verlieren, wenn ihr Kind nicht ihre oberste Priorität wäre. Das einzige, was Dir jetzt übrig bleibt, ist an der Frau festzuhalten und die Situation zu akzeptieren. Oder natürlich den Schlußstrich zu ziehen, wobei ich hier eher vorgeschobene Gründe sehen würde. Klar, Deine Position ist ziemlich undankbar. Andere Frauen haben andere Macken, mit denen man sich abfinden muß oder auch nicht.

Sieh es aus der Perspektive des Kindes. Das hat keiner gefragt ob es in dieser Situation sein möchte. Und es macht das beste draus. "Du bist nicht mein Vater" rauszudrücken gehört dazu. Es ist sich dieser Tatsache ständig bewußt aber wenn Du es irgendwann mal zu hören bekommst, dann nur um Dir einen zu verpassen. Andererseits bietet es Dir seine Liebe, seine Freundschaft an. Ein Geschenk. Wie mit allen Geschenken, man muß sie nicht annehmen.

Daß sich Deine Freundin zwischen Dir und dem Kind schiebt, ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, daß Du Vaterdinge machst ohne elterliches Einfühlungsvermögen zu haben. Schwierig auszudrücken, aber es geht irgendwie um die Bereitschaft, alles erstmal aus der kindlichen Perspektive heraus zu sehen und zu fühlen.

Ansonsten, Deine Angst bei einem gemeinsamen Kind der Schüler zu sein und sie die Meisterin, ist etwas was man hier als LB bezeichnet. Auch das mit der Versorgerrolle beim Neugeborenen würde ich höchstens auf die ersten 6 Monate begrenzen. Und wenn Du Angst vor der Trennung mit Wochenendvater zu sein, sorge dafür daß Du einen Halbtagsjob nimmst und schick sie nach 6 Monaten wieder arbeiten.

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Also, Bock, da waren hier schon sehr gute Beiträge dabei.

Verstehe absolut, dass Du in Deiner dzt. Situation genervt bist und Dich das alles zermürbt.

Dein Hauptproblem sehe ich darin, dass Du nicht mehr Dein eigener "Herr" bist.

Du wirkst über weite Strecken "fremdbestimmt"....

Ich les hier nirgends, dass Du in erster Linie das machst, was Du selbst eigentlich willst.

Viele Kompromisse, viel vernunftbetontes agieren, etc....

Na, wenigstens kommt jetzt die Motorradsaison, hoffentlich. (Wart auch schon drauf und meine Geduld ist erschöpft.)

Aber, wie gesagt, jetzt musst Du Dich erst mal auf Dich konzentrieren. Darauf, was Du willst !

Und dann würde ich mich auf meinen "Schatz" konzentrieren. Die Beziehung zu ihr hinterfragen.

Ist sie der Mensch mit dem ich alt werden will ? Ist sie "Mrs. Right" ? Steht sie zu mir ?

Und wenn Du das alles mit "Ja" beantworten kannst, sollten sich die anderen Probleme von selbst lösen.

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