Alleinerziehend im Wechselmodell und die Einbindung des neuen Partners.

59 Beiträge in diesem Thema

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@ Laura:

Mit Deiner Einschätzung liegst Du ganz richtig - die Tatsache, dass ich von den Rechten her auf der Stufe eines Freundes liege (ohne Rechte) und von der (Anwesenheits)Pflicht fast auf Vaterniveau liege, schafft Unzufriedenheit. Mehr als zwei Tage/Abende die Woche abwesend führt zu Diskussionen. Sie sieht uns halt als Familie.

Die Schule deckt die Arbeitszeit ab, gespielt mit anderen wird danach eher wenig. Dazu ist es meist zu spät.

Dass ich das Kind nie alleine habe, liegt daran, dass sie mir nicht vertraut, bzw die Verantwortung nicht abgeben will/kann. Gilt aber für jeden nicht-verwandten. Ist halt so und kann ich mit leben. Aber so kommt eben auch keine besondere Bindung zustande. Früher wollte ich gerne was mit ihm alleine machen, mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt und nicht mehr so viel Interesse daran.

@ Josef:

Prinzipiell hast Du Recht, ich muss konsequent sein. Aber wie in meinem Startposting geschrieben, will ich die Beziehung eigentlich nicht beenden sondern lieber Ratschläge für das Problem - und das ist die häufige Umstellung von zwei- auf Dreierbeziehung. Dass es dort keine eindeutige Lösung gibt, ist klar, aber ich hatte evtl auf Erfahrungen anderer gehofft, die in ähnlichen Situationen gelebt haben/leben. Denn ich vermute, dass diese Wöchentliche Umstellung nicht nur mir schwer fällt. Zu Patchworkfamilien und wie man diese meistert, gibt es Hunderte Bücher, aber zum Wochenwechsel findet man nichts.

@ Slowfood:

Ja, sie ist mein Schatz - wie Keltica weiß, war/ist nicht immer alles rosig, aber - hier zitiere ich Josef - andere Frauen haben andere Macken. Bei meiner weiß ich was ich habe. Das macht das ganze aber eher schwerer. Wäre sie nur halb so dufte, wäre ich längst weg.

Also nochmal zur Eingangsfrage:

Wenn man sich mit dem Patchwork abgefunden hat, wie wird man der wöchentlichen Wechseln Herr? Ich bin jede Woche aufs Neue derbe abgefuckt wenn das Kind wieder da ist, und wenn es dann aufs Wochenende zugeht, habe ich mich dran gewöhnt und alles läuft wieder wie normales Patchwork und macht sogar spass. Ist das normal? Ist es ein Anzeichen, dass ich da raus will, wie manche vermuten? (Ich glaube es nicht, sonst wären zB urlaube nicht so harmonisch).

Wenn es normal ist, dass das nervt, haben andere Erfahrung, wie man damit umgeht? Wird das irgendwann besser, gewöhnt man sich auch daran?

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Das hat was mit Wertschätzung deiner Freundin dir gegenüber zu tun. Und mit der Frage, WAS du für SIE bist.

LegallyHot hat es auch gut getroffen würde ich sagen. Der Punkt "Wertschätzung" fasst es zusammen und wir sind wieder genau da, wo wir beim letzten Mal stehen geblieben sind. Ganz meine Rede.

Ich glaube, ich hab ihr das Geschreibe mit dem Typen aus dem anderen Thread immer noch nicht verziehen, kann sein, dass ich darum so viele Zweifel habe, was Euer Verhältnis betrifft. Das hier sind für mich alles nur Symptome der grundlegenden "Krankheit", die sich wie ein roter Faden durchzieht in meinen Augen.

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Das Kind ist imho nicht das Problem. Das ist nur die Bühne, auf der das Stück spielt. Die Hauptdarsteller sind andere.

So sehe ich das auch.

Möglich, dass Teil dieser Bühne auch ist, dass die Eltern sich so vorbildlich um den Kleinen kümmern. Trennungseltern haben oft ein schlechtes Gewissen ihren Kindern gegenüber, und wollen dann alles besonders gut machen. Damit übersteuern sie oft etwas.

Es gibt inzwischen immer mehr die Meinung, dass Kinder sich am besten entwickeln konnten, bevor die Pädagogik erfunden wurde. Als Kinder ungeplant geboren wurden, dann einfach als selbstversändlicher Teil des Alltags da waren - und sich so weitgehend ungestört entwickeln konnten.

Das ungestörte Entwickeln funktioniert um so besser, je mehr die Eltern mit sich selbst im Reinen sind. Wenn deine LTR sich nur aus purer Liebe so vorbildlich um den Kleinen kümmern würde, dann wäre alles in Butter. Pure Liebe wäre aber ein Ideal. In der Normalität schwingen da immer auch andere Motive mit.

Je mehr sie mit ihrem vorbildlichen Kümmern unbewusst etwas wieder gut machen will, um so mehr wird sie Konflikte erzeugen. Oder genauer gesagt: Sie trägt damit ihren inneren Konflikt nach außen. Auf die Bühne, die Legally beschreibt.

Genauso wird das auch bei dir sein. Du wirst auch irgendwelche unbewussten Themen in die Situation einbringen. Darum mein Tip, das Ganze mal mit einem Profi zu sortieren. Also mit jemandem, der sich die Bühne mit persönlicher Distanz angucken, und dich auf ein paar Sachen aufmerksam machen kann. Nicht, weil du ne Therapie bräuchtest -eure Probleme sind schliesslich völlig alltäglich- sondern weil das ne gute Gelegentheit ist, sich mehr über sich selbst klar zu werden. Auch als Grundlage für eigene Kinder.

Normalerweise ist für Familien eine klare Prioritätenverteilung gut:

Für die Eltern ist jeder erstmal sich selbst der wichtigste Mensch im Leben. Danach kommt der Partner als zweitwichtigster Mensch - und danach die Kinder. Bei der Konstellation bleibt die Paarbeziehung stabil, die die Grundlage der Familie ist. Die Kinder können sich dann sicher sein, dass für sie gesorgt wird. So sind im Idealfall alle zufrieden.

In der Normalität ist das immer schwierig. Schon allein dann, wenn die Eltern sich selbst nicht die wichtigsten Menschen im Leben sind, sondern sich von Dritten reinreden lassen. Von Oma und Opa, Chefs, besten Freundinnen, usw. Oder, wenn nicht der Partner, sondern die Kinder als zweitwichtigste Menschen in der Familie gesehen werden. In Patchworkfamilien ist das meist nochmal ein paar Nummern komplexer, weil noch mehr Familienmitglieder beteiligt sind.

Darum würd ich auf Distanz gehen - und mich selbst sortieren. Dadurch kannst du dir überlegen, welche Rolle du auf der Bühne spielen willst. Dabei gehts darum, sich Dinge bewusst zu machen und dadurch wieder aktiver zu werden. Gegenwärtig scheinst du dich der Situation als weitgehend ausgeliefert zu sehen: Der Kleine kommt, und es verändert sich für dich alles. Der Kleine geht, und es verändert sich für dich wieder. Dann kommt er wieder, usw. Gleichzeitig kommt deine LTR mit Erwartungen um die Ecke, wie du mit dem Kleinen umgehen solltest.

Das ist nicht unbedingt gut für dich, wenn du dich so siehst. Du bist ja auch nicht wirklich ausgeliefert. Faktisch kannst du jederzeit selbst entscheiden, was du tust.

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Hallo zusammen! Ich bin absolut neu hier und habe noch nie in meinem Leben einen Forumsbeitrag verfasst. Und ganz ehrlich: Ich hätte es mir bis eben gerade auch nie vorstellen können. Doch dann habe ich diese Diskussion entdeckt – und auch wenn diese schon über zwei Jahre alt ist: "Bock" spricht mir quasi aus der Seele. Das ständige hin und her des Wechselmodells zermürbt mich mittlerweile... Und es interessiert mich tatsächlich sehr, wie es nach März 2013 weiter gegangen ist!

Leider gehen die von "Bock" geschilderten Probleme, die mit dem Wechselmodell einhergehen, bei uns noch etwas weiter. Einen guten Kontakt zwischen den Eltern hat es nie gegeben. Zwar wird die Wochen-Wochen-Regelung eingehalten. Aber was die Mutter nicht will, wird torpediert. Nur ein Beispiel: Da sie Sport für überflüssig hält, sind alle Versuche das Kind in einem Verein oder ähnlichem zu integrieren bislang gescheitert, weil sie in der Mama-Woche schlichtweg nicht zum Training gefahren wird... Aber das ist tatsächlich nicht mein Problem und leider noch nicht alles!

Doch vorab kurz zu meiner Situation: Ich (35, kinderlos und bislang ohne Kinderwunsch) bin seit gut zwei Jahren mit meinem Partner (44) zusammen. Von Beginn an wusste ich, dass seine Tochter (14) je eine Woche bei ihm/uns und je eine Woche bei seiner Ex (40) ist. Ich bin weder der Trennungsgrund, noch seine erste Beziehung nach der Trennung vor ca. 5 Jahren.

Alles lief soweit - abgesehen von den oben geschilderten Problemen - recht gut für mich, meinen Partner und auch das Kind. Ich hatte und habe nie den Anspruch gehabt, bei seiner Tochter erzieherisch einzugreifen. Eher versuche ich als "große Schwester" aufzutreten. Wir verstehen uns gut. Die Kleine ist eigentlich zauberhaft und ist von Anfang an offen auf mich zu gegangen. Mein Partner "verteilt" seine Zuneigung auch mehr als gerecht.

Wo ist also mein Problem? Er hat mir einen Antrag gemacht. Das ist natürlich nicht das Problem, aber ab da wurde es kompliziert. Seine Ex (sie waren 10 Jahre zusammen, aber nie verheiratet. Kennenlernen wollte sie mich nie) hat sich daraufhin erstmal Wochen lang nicht mehr gemeldet. Der Kontakt ging zuvor auch nicht über das Kind hinaus, aber dann war Funkstille.

Und jetzt wird´s bizarr: Zwei Monate nachdem wir in unsere neue Eigentumswohnung gezogen sind, eröffnete sie uns, dass sie in exakt das selbe Haus zieht. Bumms – zwei Tage vor ihrem Einzug! Dass wir da nicht "Juhhuu" gerufen haben, ist vielleicht verständlich. Und bislang habe ich auch niemanden gefunden, der mir dieses Konstrukt plausibel machen kann. Für mich ist das eher ein massiver Eingriff in meine Privatsphäre.

Und parallel dazu ist die Kleine volles Programm in die Pubertät geschlittert...

Das Problem: Während mein Partner versucht das Kind zu erziehen, versucht die Mutter als ihre beste Freundin aufzutreten und missbraucht sie m.E. zudem als Partnerersatz. Das Kind wird etwa auf sämtlich Erwachsenenveranstaltungen mitgeschleppt und kennt alle Beziehungsproblematiken der recht frisch getrennten Frau - ohne selbst je verliebt gewesen zu sein. Und wird von ihr auch noch dauerbespaßt.

Das macht mich - ehrlich gesagt - wütend. Nicht zuletzt auch, weil mein Partner unter der Lage leidet. Er wünscht sich verständlicherweise eine Mutter für sein Kind. Nur leider verhält sie sich nicht so. Eine Lösung haben wir dafür aber nicht zur Hand.

Mittlerweile ist es auch so, dass sie ihrem Vater vorwirft, dass er sich nicht ausreichend um sie kümmere, nicht ihr Freund sei. Zudem ist sie zum Beispiel sauer / gekränkt, wenn wir sie nicht auf Hochzeiten, Partys oder andere Erwachsenen-Events mitnehmen. Und dabei ist sie m.E. schon viel zu oft dabei. Wenn wir in unserer Kind-Woche etwa bei Freunden zum Essen eingeladen sind, kommt sie immer mit. Dass an so einem Tisch nie wirkliche Gespräche zustande kommen, muss ich wohl nicht erklären...

Leider kommt es vor dem Hintergrund immer öfter zum Streit zwischen den beiden. Und auch zwischen mir und meinem Partner – die Lage belastet uns emotional, wir haben beide stressige Vollzeitjobs und sind derzeit beide echt empfindlich.

Ich fühle mich mit dem ganzen hin und her immer unwohler. Es nervt mich ehrlich gesagt auch, dass sie seit ein paar Wochen regelrecht um ihren Vater buhlt. Nur ein Beispiel: Als ich erzählte, dass ich am Wochenende eine Freundin besuche, sagte sie sofort: "Dann kann ich ja bei Papa im Bett schlafen". Außerdem hängt sie sich in der Öffentlichkeit neuerdings ständig an den Hals ihres Vaters. Da sie mittlerweile absolut nicht mehr aussieht wie ein Kind und das vorher auch nie gemacht hat, halte ich das für recht fragwürdig. Als Erwachsene muss ich da natürlich meinen Mund halten – aber irgendwie muss ich in dieser ganzen Konstellation ständig meinen Mund halten. DAS NERVT!

Und jetzt ist sie tatsächlich das erste Mal in unserer Woche bei ihrer Mutter geblieben. Das ist speziell für den Vater sehr verletzend.

Ich / wir sind langsam mit der ganzen Situation überfordert. Ich halte die ganze Lage für hoch explosiv! Und ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass wir erst am Anfang stehen.

Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit dem Wechselmodell während der Pubertät? Über einen Austausch würde ich mich echt freuen...

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vllt will dein unterbewusstest keine energie in fremde gene stecken, würde heissen entweder mal ein eigenes Kind mit ihr oder weiterziehen. Kann sein muss aber nicht hör in dich hinein. War auch mal in so einer Situation, sie hatte zwei Kinder und auf Dauer war ich auch immer das "vierte Rad am Wagen". Obwoh ich viel arbeit und liebe in die Kinder investierte hat irgendwas in mir gesagt das es falsch ist, und noch ein Kind wollte sie nicht mehr, also musste ich irgendwann den Schlussstrich ziehen.

ps: gibt es eigentlich Tierarten die fremde Jungtiere mit großziehen?

bearbeitet von Hokuto

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Ich / wir sind langsam mit der ganzen Situation überfordert. Ich halte die ganze Lage für hoch explosiv! Und ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass wir erst am Anfang stehen.

Geht den meisten Eltern so - also das mit der Überforderung. Insbesondere Trennungseltern. Das größte Problem ist dabei meist, dass die Eltern sich das nicht eingestehen wollen.

Insofern haste den wichtigsten Schritt schon gemacht. Der nächste Schritt ist, Hilfe anzunehmen. Gibt dafür reichlich Angebote an Erziehungsberatung. Auch speziell für Eltern von pubertierenden Jugendlichen. Fragt mal bei den freien Trägern nach. Caritas, SKFM, Diakonie, usw. Oder bei den Beratungsstellen vom Jugendamt. Die beraten vertraulich, kostenlos und meist auch kompetent. Kommt dabei sehr drauf an, einen guten Draht zum Berater zu bekommen. Drum schadet es nix, sich mehrere Beratungsstellen anzugucken.

Wobei das orginär mehr ne Sache der Eltern ist. Darum werden wahrscheinlich alle Fachleute dazu raten, dass in erster Linie die beiden Eltern in eine gemeinsame Beratung gehen. Das Problem ist dabei oft, beide Eltern überhaupt erstmal an einen Tisch zu bekommen.

Will einer von beiden nicht, ist es meist schon ein guter Anfang, wenn sich wenigstens einer beraten läßt.

Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit dem Wechselmodell während der Pubertät? Über einen Austausch würde ich mich echt freuen...

Der Europarat hat gerade vor ein paar Wochen eine Resolution für die Umsetzung des Wechselmodells als rechtsstaatliches Grundprinzip in allen Mitgliedsländern verabschiedet. Nach Trennungen beide Eltern gleichzustellen, ist zweifelsohne für alle Beteiligten das Beste. Die bisherigen Vorbehalte, von wegen "das Hin- und Her ist zermürbend", "Kinder brauchen einen einzelnen Lebensmittelpunkt" usw. sind auch fachlich in keiner Weise begründbar. Im Gegenteil.

Insofern macht ihr es schon richtig. Gut möglich, dass euch die Situation schon früher und heftiger um die Ohren geflogen wäre, wenn ein Elternteil dieses komische Wochenendmodell durchgesetzt hätte. Da kommt in der Regel nix Gutes bei raus und oft gehen die Kinder damit richtig heftig ab, wenns in die Pubertät geht.

Wobei sich die Frage mit den Umgangsmodellen bei einer 14-jährigen eh erledigt hat. In dem Alter entscheidet die Kleine selbst, wo sie sich aufhalten will.

Grundsätzlich ist es übrigens kein Problem, wenn die Tochter Probleme macht - und auch nicht, wenn ihr euch überfordert fühlt. Gehört vielmehr zu Pubertät dazu.

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@Aldous: Vielen Dank für deine Tipps. Selbstverständlich sind wir schon auf dem Weg professionelle Hilfe zu holen. Die Mutter spielt da leider absolut nicht mit – sie ist ja der Meinung alles richtig zu machen und so etwas nicht in Anspruch nehmen zu müssen.

Zumindest hat mein Partner ein Erziehungsgespräch mit ihr angeregt. Er ist sich aber nicht sicher, ob er mich dabei haben möchte. Ich sehe das anders und es verletzt mich auch ein wenig: Immerhin bin ich sehr bald nicht nur mehr seine Freundin, sondern Ehefrau. Zudem sehe und betreue ich ihr Kind zeitlich genau so viel wie sie - es betrifft letztlich also auch mein Leben. Warum sollte ich da also ausgeschlossen werden?

Bezüglich der Entscheidung des Europarats: Ich halte das für absolut praxisfremd. Die neuen Studien kenne ich im vollen Umfang zwar noch nicht. Aber aus eigener Erfahrung kann ich zumindest sagen, dass mir selbst Fernbeziehungen wegen des ständigen hin und hers schwer gefallen sind. Da kann ich es mir wirklich kaum vorstellen, dass es für Kids, die wöchentlich in völlig unterschiedliche Familien mit anderen Werten, Normen und Regeln leben müssen, leichter ist. Nur würden sie es tatsächlich zugeben??? Fühlen sich die Kleinen nicht in einem sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn beiden Elternteilen verpflichtet?

Zudem leide ICH (auch wenn´s egoistisch ist) unter dem Wechsel-Modell. Und damit hat sich sicher noch keine Studie befasst. Dieser Thread zeigt mir aber, dass ich nicht alleine bin...

Und nicht zuletzt leidet doch auch der Vater, der sich dem Diktat der Mutter unterwirft, nur um sein Kind nicht zu verlieren. Seien wir doch mal ehrlich: Die Fäden in Sachen Erziehung hat und hatte – in allen vergangenen Jahrhunderten und wohl auch in allen künftigen - immer die Mutter in der Hand, oder?!

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Gast Captain Jack Sparrow

Hi Ninkasi, ich schreibe meine Kommentare in den Text:


Leider gehen die von "Bock" geschilderten Probleme, die mit dem Wechselmodell einhergehen, bei uns noch etwas weiter. Einen guten Kontakt zwischen den Eltern hat es nie gegeben. Zwar wird die Wochen-Wochen-Regelung eingehalten. Aber was die Mutter nicht will, wird torpediert. Nur ein Beispiel: Da sie Sport für überflüssig hält, sind alle Versuche das Kind in einem Verein oder ähnlichem zu integrieren bislang gescheitert, weil sie in der Mama-Woche schlichtweg nicht zum Training gefahren wird... Aber das ist tatsächlich nicht mein Problem und leider noch nicht alles!

>> Wäre die Frage, ob das Mädchen mit 14 nicht alt genug ist, alleine zum Training zu fahren. Mit dem Fahrrad oder dem Bus.

Alles lief soweit - abgesehen von den oben geschilderten Problemen - recht gut für mich, meinen Partner und auch das Kind. Ich hatte und habe nie den Anspruch gehabt, bei seiner Tochter erzieherisch einzugreifen. Eher versuche ich als "große Schwester" aufzutreten. Wir verstehen uns gut. Die Kleine ist eigentlich zauberhaft und ist von Anfang an offen auf mich zu gegangen. Mein Partner "verteilt" seine Zuneigung auch mehr als gerecht.

>> Nach meiner Auffassung von Erziehung erziehst du das Mädchen sowieso mit. Alleine dadurch, dass du da bist und für den Vater wichtig bist.

Wo ist also mein Problem? Er hat mir einen Antrag gemacht. Das ist natürlich nicht das Problem, aber ab da wurde es kompliziert. Seine Ex (sie waren 10 Jahre zusammen, aber nie verheiratet. Kennenlernen wollte sie mich nie) hat sich daraufhin erstmal Wochen lang nicht mehr gemeldet. Der Kontakt ging zuvor auch nicht über das Kind hinaus, aber dann war Funkstille.

>> Durch den Antrag bist du ins Grübeln gekommen.

Und jetzt wird´s bizarr: Zwei Monate nachdem wir in unsere neue Eigentumswohnung gezogen sind, eröffnete sie uns, dass sie in exakt das selbe Haus zieht. Bumms – zwei Tage vor ihrem Einzug! Dass wir da nicht "Juhhuu" gerufen haben, ist vielleicht verständlich. Und bislang habe ich auch niemanden gefunden, der mir dieses Konstrukt plausibel machen kann. Für mich ist das eher ein massiver Eingriff in meine Privatsphäre.

>> Das ist irgendwie ein Kommunikationsdefizit: Normalerweise kommunizieren Eltern beim Wechselmodell wenigstens rudimentär miteinander. Normalerweise erzählt eine Tochter ihrem Vater auch, wenn sie umzieht, also wenn sie mit der Mutter umzieht. Erst recht wenn sie ins gleiche Haus wie der Vater zieht, vorausgesetzt die Mutter hat es der Tochter erzählt. Komische Nummer.

Und parallel dazu ist die Kleine volles Programm in die Pubertät geschlittert...

>> Ist doch schön. Vielleicht kannst du ihr ein paar Tipps geben.

Das Problem: Während mein Partner versucht das Kind zu erziehen, versucht die Mutter als ihre beste Freundin aufzutreten und missbraucht sie m.E. zudem als Partnerersatz. Das Kind wird etwa auf sämtlich Erwachsenenveranstaltungen mitgeschleppt und kennt alle Beziehungsproblematiken der recht frisch getrennten Frau - ohne selbst je verliebt gewesen zu sein. Und wird von ihr auch noch dauerbespaßt.

>> Deine Sichtweise finde ich komisch: Der eine "versucht", die andere "versucht". Sie tun es de facto.

Das macht mich - ehrlich gesagt - wütend. Nicht zuletzt auch, weil mein Partner unter der Lage leidet. Er wünscht sich verständlicherweise eine Mutter für sein Kind. Nur leider verhält sie sich nicht so. Eine Lösung haben wir dafür aber nicht zur Hand.

>> Dir passt nicht, wie die Mutter der Kindes sich verhält und das kommt jetzt hoch, weil er dir einen Antrag gemacht hat. Ihr habt Stress wg. Jobs und Kind und Wohnsituation.

Das ist doch alles ganz normal. Wann wer das Mädchen zu ´ner Veranstaltung mitnimmt oder ob das Mädchen ´mal bei der Mutter übernachtet etc. ist egal.

Wie hast du denn auf den Antrag reagiert? Das ist der Punkt! Du hast wahrscheinlich nicht ja gesagt sondern dir Bedenkzeit erbeten und rationalisierst hier irgendwie herum, warum deine Gefühle nicht ausreichen. Wenn dem so ist: Ein Leitsatz im PU ist "Attraction isn´t a choice". Wenn du erst lange überlegen musst, dann lass´ es lieber und gib dem Mann die Chance, ´ne Frau zu finden, die wirklich auf ihn steht.

bearbeitet von Captain Jack Sparrow

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PS: @Hokuto - Ein amüsanter Gedanke, der mit dem Tierreich. Das habe ich auf die schnelle im Netz gefunden (Tagesspiegel.de)

"Löwen töten nach der Eroberung eines Rudels alle Jungtiere. Dafür haben Evolutionsbiologen eine Erklärung: Die Löwen wollen ihr eigenes Erbgut weitergeben. Davon, dem Nachwuchs eines fremden Männchens beim Heranwachsen zu helfen, hätten sie nichts."

Upps...

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Die Mutter spielt da leider absolut nicht mit – sie ist ja der Meinung alles richtig zu machen und so etwas nicht in Anspruch nehmen zu müssen.

Das ist leider so ziemlich immer so, wenns Probleme gibt. Und meist kann man da nix machen.

Wobei die Tochter inzwischen schon in ein Alter kommt, in dem sie sich selbst beraten lassen kann - auch gemeinsam mit ihrem Vater, wenn sie das möchte.

Zumindest hat mein Partner ein Erziehungsgespräch mit ihr angeregt. Er ist sich aber nicht sicher, ob er mich dabei haben möchte. Ich sehe das anders und es verletzt mich auch ein wenig: Immerhin bin ich sehr bald nicht nur mehr seine Freundin, sondern Ehefrau. Zudem sehe und betreue ich ihr Kind zeitlich genau so viel wie sie - es betrifft letztlich also auch mein Leben. Warum sollte ich da also ausgeschlossen werden?

Weil er das so möchte. Nen anderen Grund gibts nicht - und warum er das möchte, muss er nicht begründen, wenn er das nicht möchte.

Wobei du nicht ausgeschlossen wirst, sondern die Beratung ohne dich stattfindet. Ist ein wesentlicher Unterschied. Weils alle möglichen verschiedenen Settings mögich sind:

Ein Elternteil alleine.

Beide Eltern.

Ein Elternteil mit jugendlichem Kind.

Beide Eltern mit jugendlichem Kind.

Du und er als Vater.

Du und er als Vater und die Tochter.

Du und die Tochter.

Die Tochter alleine.

Usw.

In Extremfällen gibts auch Möglichkeiten, dass jeder Elternteil alleine mit einem Berater spricht - und dann die beiden Berater zusammen sprechen, ohne dass die Eltern dabei sind. Klingt albern, kommt aber gar nicht so selten vor, dass erwachsene Menschen es nicht schaffen sich an einen Tisch zu setzen.

Mal so als Beispiel, was es alles gibt. Kurz gesagt, ist alles denkbar, was Leute an einen Tisch bringt. Da müssen alle flexibel sind.

Wenn er erstmal ohne dich mit der Mutter sprechen will, ist das übrigens gut nachvollziehbar. Da würd ich mich nicht drüber ärgern, sondern gucke was dabei rauskommt.

Bezüglich der Entscheidung des Europarats: Ich halte das für absolut praxisfremd. Die neuen Studien kenne ich im vollen Umfang zwar noch nicht. Aber aus eigener Erfahrung kann ich zumindest sagen, dass mir selbst Fernbeziehungen wegen des ständigen hin und hers schwer gefallen sind. Da kann ich es mir wirklich kaum vorstellen, dass es für Kids, die wöchentlich in völlig unterschiedliche Familien mit anderen Werten, Normen und Regeln leben müssen, leichter ist. Nur würden sie es tatsächlich zugeben??? Fühlen sich die Kleinen nicht in einem sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn beiden Elternteilen verpflichtet?

Die Bedenken gabs vor ein paar Jahren beim gemeinsamen Sorgerecht auch. Inzwischen wird das immer mehr zum Normalfall.

Praktiziert wird das Wechselmodell in Skandinavien seit Jahren mit sehr guten Erfahrungen. Ein großer Vorteil dabei ist, dass es keinen benachteiligten Elternteil mehr gibt. Der längere Hebel, an dem betreuende Elternteile sitzen, wurde und wird zu oft missbraucht. Das führt dann zu Konflikten, die die Kinder belasten.

Wobei das Wechselmodell bei dem die Kinder zwischen den Wohnungen der Eltern wechseln wirklich nicht optimal ist. Optimal ist das Nestmodell. Dabei bleiben die Kinder bei einer Trennung in der vormals gemeinsamen Wohnung und werden dort abwechselnd von den Eltern betreut.

Die Eltern haben dabei jeweils eine eigene Wohnung, in der sie leben wenn sie nicht bei den Kindern sind.

Das ist zwar für die Eltern aufwändiger - aber es tragen dann die Personen den Aufwand, die die Trennung verursacht haben. Und weniger die Kinder, die nix dafür können.

Ist immer wieder witzig, wenn man sowas Trennungseltern vorschlägt. Die reagieren dann oft entsetzt. Praktizierbar ist es aber. Machen uns auch die Skandinavier vor.

Zudem leide ICH (auch wenn´s egoistisch ist) unter dem Wechsel-Modell. Und damit hat sich sicher noch keine Studie befasst. Dieser Thread zeigt mir aber, dass ich nicht alleine bin...

Ja, und du bist erwachsen und kannst dir Hilfe holen. Kinder sind der Situation ausgeliefert.

Oder genauer gesagt: Du stehst in der Pflicht dir Hilfe zu holen. Weil wenn du leidest, belastet das die gesamte Situation - und damit auch das Kind.

Und nicht zuletzt leidet doch auch der Vater, der sich dem Diktat der Mutter unterwirft, nur um sein Kind nicht zu verlieren. Seien wir doch mal ehrlich: Die Fäden in Sachen Erziehung hat und hatte – in allen vergangenen Jahrhunderten und wohl auch in allen künftigen - immer die Mutter in der Hand, oder?!

Überleg mal, welchem Diktat Väter unterliegen, die ihre Kinder nur jedes 2. Wochenende sehen - und nur dann, wenn die Mutter den Kontakt zuläßt.

Darum mein Hinweis, dass ihr mit dem Wechselmodell sehr gut fahrt.

Die Fäden in Sachen Erziehung hatte in den letzten Jahrhunderten übrigens meist der Vater in der Hand. Die gegenwärtige Situation ist mehr oder weniger noch ein Überbleibsel vom Mutterideal der jüngeren deutschen Geschichte.

Gegenwärtig geht der Trend dahin, dass beide Eltern gleichermaßen erziehen. So in 15 Jahren werden wir wahrscheinlich so weit sein, wenn ich mal den Kinderschutzbund zitiere.

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Gast Captain Jack Sparrow

Und nicht zuletzt leidet doch auch der Vater, der sich dem Diktat der Mutter unterwirft, nur um sein Kind nicht zu verlieren. Seien wir doch mal ehrlich: Die Fäden in Sachen Erziehung hat und hatte – in allen vergangenen Jahrhunderten und wohl auch in allen künftigen - immer die Mutter in der Hand, oder?!

Man unterwirft sich nicht dem Diktat der Mutter sondern - wenn man es denn so sehen will - dem Mehrheitswillen der Gesellschaft, die gewisse Vorstellungen darüber hat, welcher Elternteil aus historischer Erfahrung, statistisch gesehen und im Zweifel kompetenter in Erziehungsfragen ist. Wenn die Mutter richtig Scheisse baut, kann man ihr Stress machen.

Das Wechselmodell an sich ist nicht schuld. Auch ein alle-14-Tage-Wochenend-Papa-Modell ist ja eine Art Wechselmodell. Beim sog. Wechselmodell sind nur die Verantwortlichkeiten und Pflichten anders aufgeteilt und... big surprise... beim sog. Wechselmodell wird kein Barunterhalt nach Düsseldorfer Tabelle bezahlt. Macht schon einiges aus, bei mir jedenfalls. Mach ich doch gerne ein paar Fahrdienste für meine Tochter mehr, gehe mit ihr zum Arzt und erledige ein bisschen Orga-Kram etc.kann sie schön "erziehen", natürlich viel besser als die ex-Frau.;)

Worauf ich hinaus will: Diktate und vergangene Jahrhunderte schön und gut. Kann man sich drüber ärgern, dann ist aber auch gut. Lieber das Beste aus der Situation machen.

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(...) Selbstverständlich sind wir schon auf dem Weg professionelle Hilfe zu holen. Die Mutter spielt da leider absolut nicht mit – sie ist ja der Meinung alles richtig zu machen und so etwas nicht in Anspruch nehmen zu müssen.

Zumindest hat mein Partner ein Erziehungsgespräch mit ihr angeregt. Er ist sich aber nicht sicher, ob er mich dabei haben möchte. Ich sehe das anders und es verletzt mich auch ein wenig: Immerhin bin ich sehr bald nicht nur mehr seine Freundin, sondern Ehefrau. Zudem sehe und betreue ich ihr Kind zeitlich genau so viel wie sie - es betrifft letztlich also auch mein Leben. Warum sollte ich da also ausgeschlossen werden?

(...)

Zudem leide ICH (auch wenn´s egoistisch ist) unter dem Wechsel-Modell. Und damit hat sich sicher noch keine Studie befasst. Dieser Thread zeigt mir aber, dass ich nicht alleine bin...

Und nicht zuletzt leidet doch auch der Vater, der sich dem Diktat der Mutter unterwirft, nur um sein Kind nicht zu verlieren. Seien wir doch mal ehrlich: Die Fäden in Sachen Erziehung hat und hatte – in allen vergangenen Jahrhunderten und wohl auch in allen künftigen - immer die Mutter in der Hand, oder?!

Es ist schwer ohne Frage. Jedoch solltest Du mehr Trennschärfe in den Verantwortlichkeiten vornehmen und etwas nüchtern gesagt keine Statuskämpfe in die schwere Situation mit einflechten. Leidtragend ist nicht nur die Beziehung zu deinem künftigen Mann, sondern auch das Kind und deren Mutter. Parentesierung sollte auf jeden Fall im professionellen Beratungsumfeld mal angesprochen werden. Ggf. lässt sich da noch Schaden abwenden.

"Zudem sehe und betreue ich ihr Kind zeitlich genau so viel wie sie - es betrifft letztlich also auch mein Leben. Warum sollte ich da also ausgeschlossen werden?"

Entgegen Aldous hochgeschätzter Meinung, begründe ich: Weil Du NICHT die Mutter bist! Du kannst und darfst eine Bindungsperson für das Kind werden und auch schon sein, aber alles nur auf freiwilliger Basis und im Einvernehmen aller. Auf Grund deines Status und der Zeit fallen Dir nicht automatisch Rechte zu. Dein Leben betrifft es, aber das wusstest Du vorher und er hat seine Lebensumstände und eine Mutter seines Kindes schon vorher, nimm seine Umstände mit an wie sie sind oder überdenke ob er dein Mann werden soll. Hilf ihm bei seinem Päckchen, aber fordere nicht einen Zweit-Mutterstatus oder Erziehungsrechte ein. Naja sorry, dass ich so frontal bin, aber Entflechtung und wer welche Verantwortung hat und trägt, dass führt doch dazu, das jeder sein Päckchen dabei schafft und aus der kleinen auch durch dein Zutun mal was Gutes wird. Also deinem Mann den Rücken frei halten, der Tochter zeigen, dass Du dem Papa viel besser tust als die Mama früher, das schafft z.B. Frieden für die direkt Beteiligten und bindet das Kind auch an Dich. Wenn Du der Tochter z.B. Druck aus der Parentesierung nehmen könntest, dann wäre das ein toller konstruktiver Beitrag zum Wohl des Kindes. Dabei nicht die Eifersucht und den Neid der Mutter auslösen, ja es ist schwer, mach es nur nicht noch schwerer.

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Entgegen Aldous hochgeschätzter Meinung, begründe ich: Weil Du NICHT die Mutter bist!

Das ist nicht entgegen meiner Meinung, sondern genau meine Meinung. Und nicht nur meine Meinung, sondern allgemein so anerkant.

Ich merk schon, dass ich mich da nicht wirklich verständlich ausgedrückt hab.

Wenns um Elterngespräche geht, dann geht das nur die Eltern was an. Ausserhalb der Elterngespräche gibts aber jede Menge andere Möglichkeiten, gemeinsam in Beratungen zu gehen.

Das sehe ich dagegen ganz anders:

der Tochter zeigen, dass Du dem Papa viel besser tust als die Mama früher

Immer wieder drauf achten, dass man nicht in Konkurrenz treten, oder irgendwem irgendwas zeigen will. Damit stellt man sich nur selbst ein Bein.

Vielmehr gehts um Miteinander. Die Mutter ist die Mutter und wird das auch bleiben. Auch dann, wenn sie ab und an Mist baut.

Hilfreich kann dabei sein zwischen einer Person und dem Verhalten der Person zu diifferenzieren. Gibt in der humanistischen Psychologie die These, dass hinter jedem Verhalten ein Impuls mit positiver Intention steht. Destruktives Verhalten entsteht, wenn dieser Impuls fehlgeleitet wird.

Glaubt beispielsweise die Mutter, dass sie alles richtig macht, dann ist das natürlich ein narzistisches und sicherlich oft auch schädliches Verhalten. Normalerweise würde man sie deswegen aussortieren. Weil sie aber die Mutter ist, geht das nicht. Weil das Kind positive Bindungsanteile zu ihr hat - und die sind wichtig für das Kind.

Besser kanns werden, wenn man die Mutter als Person wertschätzt und authentisch davon ausgeht, dass auch sie das Beste fürs Kind will. Das bremst die Auseinandersetzungen aus - und führt in der Regel auch zu positiverem Verhalten der Mutter. Dauert zwar meist etwas, funktioniert aber. Und wird von allen Elternberatern und sonstigen Fachleuten unterstützt werden.

Ist im Grunde das, was im PU mit Führung gemeint ist.

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@Ninkasi: es ist offensichtlich dass du die Kindsmutter als Konkurrenz wahrnimmst. Es ist nicht gut wenn das in das Elternverhältnis reinfunkt. Versuche diese Ebene wahrzunehmen und von deinem Verhältnis zum Kind zu lösen. Den Erziehungsauftrag (dazu gehören wichtige Entscheidungen wie Anmeldungen zu Schule, Sport usw) haben die Eltern, auch wenn du mitbetroffen bist. Das sind eben die Nachteile von Patchwork-Familien. Es ist nicht das Problem des Wechselmodells. Kinder wechseln immer zwischen verschiedenen Welten und Wertesystemen - Großeltern, Kindergarten/Schule usw

Ich denke das was dich ärgert ist dass dein Partner sich nicht stärker durchsetzt. Da solltest du das Gespräch suchen. Es ist nämlich seine Aufgabe, nicht deine.

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Das sehe ich dagegen ganz anders:

der Tochter zeigen, dass Du dem Papa viel besser tust als die Mama früher

Also bitte mal beim Zitieren nicht bis zur totalen Sinnentstellung kürzen. Etwas später lege ich auch nah den Neid und die Eifersucht der Mutter nicht zu schüren --> keine Konkurrenzsituation schaffen.

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Also bitte mal beim Zitieren nicht bis zur totalen Sinnentstellung kürzen. Etwas später lege ich auch nah den Neid und die Eifersucht der Mutter nicht zu schüren --> keine Konkurrenzsituation schaffen.

Hab ich gelesen.

Ich habs nochmal rausgefischt, einerseits weils hier zwischen dir und mir nicht darum geht Recht zu haben - und andererseits für Ninkasi, weil ich weiss, wie schnell etwas überlesen wird und wie schwer es fallen kann, neue Sichtweisen zu verstehen, wenn man gerade sowieso schon Stress hat.

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Ninkasi soll profitieren, auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass Sie das von mir gar nicht gern gelesen hat. Konstruktiv sind wir ja beide und abweichen tun wir in der Sache nicht wirklich.

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So! Erstmal vielen Dank in die Runde für die Tipps, Denkanstöße und Anregungen...

Tatsächlich bin ich von der Vorstellung abgekommen bei dem "Erziehungsgespräch" dabei sein zu wollen. Das geht mich ja wirklich nicht viel an. Und ich muss wohl einfach lernen zu akzeptieren, dass ich mein Leben nicht mehr ganz so frei gestalten kann wie zuvor.

Ich möchte aber noch mal betonen, dass ich weder eine Mutter-Rolle in dem Konstrukt anstrebe, noch glaube, mit der Mutter in Konkurrenz zu stehen. Bis sie vor ein paar Monaten plötzlich und ungefragt in unser Haus gezogen ist, war sie mir völlig egal und hat in unserem Leben kaum Raum eingenommen. Durch ihren (Um-)Zug bin ich jedoch davon überzeugt, dass sie nichts Gutes im Schilde führt. Ich finde leider absolut keinen plausiblen Grund dafür, dass sie das auf diese Weise getan hat. Und sie ist nicht einfach nur in eine Mietwohnung gezogen, sondern hat gekauft - und Wohnungen kauft man doch nicht einfach so wie Schuhe!!! Da denkt man doch vorher nach...

Und seither hat sie leider viel zu viel Raum eingenommen! Ich gehe sogar ungern in den Keller, weil ich der Irren inzwischen alles zutraue... Ich versuche so gut es geht diese Abneigung nicht auf das Kind zu übertragen. So richtig will mir das aber nicht immer gelingen. Ganz klar: Ich habe und werde NIE etwas vor der Kleinen gegen ihre Mutter sagen - aber Kids haben ja wirklich feine Antennen. Und leider fühle ich mich manches mal sogar von dem Kind beobachtet - und das ist in den eigenen 4-Wänden wahrlich kein schönes Gefühl. Nicht zuletzt macht es das für mich auch schwerer, das Kind in mein Herz zu lassen - was ich ja wirklich gern würde, aber das geht eben nicht auf Knopfdruck und bei der ganzen Lage eben noch viel weniger :(

Ich bin mal gespannt, wie das von meinem Partner angeregte "Erziehungsgespräch" laufen wird. Allerdings hat sie sich bislang dazu noch gar nicht geäußert....

Diesbezüglich auch noch eine Frage an Aldous: Wie genau meinst du deinen Vorschlag, den ich hier mal ganz unprofessionell zitiere (weiß leider nicht wie das geht). Das klingt nämlich interessant, aber so ganz verstehe ich nicht, wie man das in der Praxis umsetzen kann?

"Besser kanns werden, wenn man die Mutter als Person wertschätzt und authentisch davon ausgeht, dass auch sie das Beste fürs Kind will. Das bremst die Auseinandersetzungen aus - und führt in der Regel auch zu positiverem Verhalten der Mutter. Dauert zwar meist etwas, funktioniert aber. Und wird von allen Elternberatern und sonstigen Fachleuten unterstützt werden."

PS@ Captain Jack: Zum Antrag habe ich übrigens sofort JA gesagt. Das war bislang der wohl glücklichste Moment in meinem Leben! Ich habe nicht den geringsten Zweifel an diesem Traummann, das Aufgebot ist schon längst bestellt und ich kann es kaum erwarten ... :)))

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Ich meinte die Konkurrenzsituation nicht (nur) in Bezug auf das Kind. Die Sache mit der Wohnung ist unmöglich aber du erwähnst mit keinem Wort deinen Partner dabei! Es ist seine Aufgabe da einzugreifen. Anscheinend fehlt da noch die nötige Ablösung und Abgrenzung zur Ex. Und/oder dir fehlt es an Vertrauen zu ihm. Ich betone es nochmal - die Ex zum einzigen Buhmann zu machen bringt dich nicht weiter. Kläre mit deinem Partner was für dich No-gos sind.

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Diesbezüglich auch noch eine Frage an Aldous: Wie genau meinst du deinen Vorschlag, den ich hier mal ganz unprofessionell zitiere (weiß leider nicht wie das geht). Das klingt nämlich interessant, aber so ganz verstehe ich nicht, wie man das in der Praxis umsetzen kann?

"Besser kanns werden, wenn man die Mutter als Person wertschätzt und authentisch davon ausgeht, dass auch sie das Beste fürs Kind will. Das bremst die Auseinandersetzungen aus - und führt in der Regel auch zu positiverem Verhalten der Mutter. Dauert zwar meist etwas, funktioniert aber. Und wird von allen Elternberatern und sonstigen Fachleuten unterstützt werden."

Nja, das ist sozusagen advanced stuff. Ich schreib da morgen noch was zu. Heut keine Zeit mehr.

Die Sache mit der Wohnung ist unmöglich aber du erwähnst mit keinem Wort deinen Partner dabei! Es ist seine Aufgabe da einzugreifen.

In die direkte Nähe vom Kind zu ziehen, ist sonst eigentlich eine Verzweiflungsaktion ausgebooteter Trennungsväter.

Per Rechtsprechung steht die Freizügigkeit der Mutter über dem Wohl des Kindes - und wenn streitende Mütter den Vätern eins auswischen wollen, ziehen sie oft möglichst weit weg. Teilweise mehrfach hintereinander.

Gibt Väter die dann irgendwann aufgeben. Andere ziehen immer wieder hinterher, um den Kontakt zum Kind halten zu können.

Ich kenne einen Vater, der seiner Ex dazu mal ne deutliche Ansage gemacht hat. Sie war in eine andere Stadt gezogen - und er hatte nach zwei Wochen eine Wohnung in der Parallelstrasse. Die Mutter fand das zunächst auch unmöglich - bis er ihr erklärt hat, dass er diesmal in die Parallelstrasse gezogen ist. Falls sie nochmal umziehen würde, wird er sich eine Wohnung im Haus gegenüber suchen - und beim nächsten Umzug auf der gleichen Etage wie sie. Hat gewirkt. Die Mutter ist nicht mehr umgezogen.

Das ist bei nem Wechselmodell natürlich nicht so. Gibt aber zum Wechselmodell ein recht neues Buch - genauer gesagt, das erste Buch, dass sich überhaupt mit dem Thema mal fachlich beschäftigt:

http://www.amazon.de/Wechselmodell-Psychologie-Abwechselnde-Kinderbetreuung-Scheidung/dp/3531183400

Da wird als eine Voraussetzung genannt, dass die Eltern möglichst nahe beieinander wohnen sollten.

Kann von daher auch sein, dass die Mutter ganz konstruktive Gründe für ihren Umzug hat.

Und offen gesagt, seh ich von meiner Seite auch nur Vorteile. Die Tochter kann so ganz einfach zwischen beiden Elternteilen wechseln.

Und -und das könnte der beste Aspekt dabei sein- beide Eltern müssen sich verstärkt miteinander auseinandersetzen. Da kann durchaus was Gutes bei rauskommen. Insbesondere dann, wenn alle an einem Strang ziehen.

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In der Nähe ist aber nicht das Gleiche wie im selben Haus zu wohnen. Vor allem ohne vorher darüber zu reden.

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Ich meinte die Konkurrenzsituation nicht (nur) in Bezug auf das Kind. Die Sache mit der Wohnung ist unmöglich aber du erwähnst mit keinem Wort deinen Partner dabei! Es ist seine Aufgabe da einzugreifen. Anscheinend fehlt da noch die nötige Ablösung und Abgrenzung zur Ex. Und/oder dir fehlt es an Vertrauen zu ihm. Ich betone es nochmal - die Ex zum einzigen Buhmann zu machen bringt dich nicht weiter. Kläre mit deinem Partner was für dich No-gos sind.

Wo genau soll er eingreifen? Seine Aufgabe ist ein guter Vater zu sein und ein guter Ehemann. Welche Pflichten hat er denn noch? Rosenkrieg machen zum Wohlgefallen der neuen? Es gibt auch Männer die knien sich hin, weil die Ex kein Thema mehr ist. Muss ja bei dem nicht so sein, aber sicher ist davon auszugehen, dass auch der Mann eine Vergangenheit hat und die " - wie üblich - " unreflektiert ist. (War jetzt Ironie).

Recht gebe ich Dir, dass die echte Mutter etwas überpathologisiert scheint. An das Kind übertriebene Forderungen stellen und es mit dem Verlust des klassischen Elternbildes belasten ist in einem gewissen Rahmen normal. Aber wer ist schon perfekt auf dieser Welt?

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Gast eswareinmal

Was macht die Mutter denn nun eigentlich genau? Die Sache mit der Wohnung finde ich ja auch befremdlich, aber weshalb bezeichnest Du sie als "Irre"? Vielleicht hat sie es auch, zwar schlecht gedacht, aber irgendwie gut gemeint für ihre Tochter gemacht. Für Kinder scheint es schon nochmal ein ziemlicher Brocken zu sein, wenn die getrennten Eltern offiziell (neu) heiraten.

Wohungsproblem: Du fühlst Dich in der Situation zu sehr gefangen. Denkt doch daran, zur Not könnt Ihr immer noch umziehen. Nicht hopplahopp, aber gut überlegt und vor allem mit dem Kind abgesprochen, damit es das nicht als Zurückweisung erlebt. Weiß, ist Eigentumswohnung. Kann man verkaufen oder vermieten.

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Der Kindsvater hat die Aufgabe bestehende Konflikte mit seiner Expartnerin zu klären anstatt an die aktuelle Partnerin zu delegieren.

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