Realität und Fiktion?

37 Beiträge in diesem Thema

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Ich beschäftige mich in letzter Zeit mit NLP und dort habe ich etwas gefunden, wonach ich die Fachmänner unter euch fragen möchte.

Und zwar folgendes: In diversen Büchern steht drinnen, das das Gehirn nicht zwischen real stattgefunden Ereignissen und nur vorgestellten Ereignissen unterscheiden kann und sie gleich einstuft.

Wie sieht das aber in der Praxis aus? Angenommen ich habe heute schlecht gearbeitet und eine auf den Deckel bekommen von meinem Chef. (Das wäre zum Beispiel die Realität)

Wie sieht das dann aus wenn ich mir das danach einfach so vorstellen würde.

Ich habe heute gut gearbeitet und mein Chef hat mich gelobt. (Die Fiktion)

Das wäre ja der Realität entsprechend nicht wahr oder doch? Ich habe ja dann einmal die Realität die ich erlebt habe mit all meinen Sinnen und Gefühlen und die Fiktion?

oder

Ich stelle mir eine mir nur vom Sehen, aber unbekannte Person die ich in regelmäßgen Abständen sehe (z.b Disco am Wochenende) vor und fiktive Erreignisse und positive Dinge die ich mit dieser Person geteilt habe.

Verändert das unbewusst mein Verhalten dieser Person gegenüber, obwohl ich sie noch nicht kenne und mir noch kein Bild über jene gemacht habe?

Würde mich freuen wenn sich der ein oder andere zu Wort meldet.

Schöne Grüße Highintens

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Ich bin kein NLP-Experte. Sicherlich kann man sich in gewissen Maße eine andere Realität einreden. Aber was bringt das? Du arbeitest immer schlecht und redest Dir ein, dass Du gut arbeitest. Du bist also zufrieden. Der Chef entläßt Dich und Du redest Dir ein, dass Du noch dort arbeitest!? Naja was soll das?

Ich verstehe NLP mehr so, dass man statt einen Problem die Möglichkeiten sehen soll. Also wenn der Chef Dich tadelt ärgerst Du Dich nicht. Sondern Du siehts es als Möglichkeit am nächsten Tage besser zu arbeiten. Mit so einer Grundeinstellung hast Du es einfacher und Deine Mitmenschen mit Dir.

PS: Die NLP-Experten dürfen mich gerne verbessern.

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Gast

Realität ist eine unbewusste Konstruktion von dir.

Fantasie ist eine bewusste Konstruktion von dir.

That's it.

Wenn du träumst, konstruierst du unbewusst Fantasien. Dadurch werden sie zu deiner Realität.

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Soweit ich weiss, kann der Körper nicht zw Realität und Fiktion unterscheiden, da setzt NLP auch an, wenn es zb um Allergien geht.

Ein Beispiel:

Eine Frau reagiert auf einem Rosenfeld allergisch. Der Körper speichert diese Reaktion ab (Realität)

Jahre später bekommt sie eine allergische Reaktion, als sie in einer Praxis eine Rose sieht.

Dabei stellt sie fest, dass die Rose aus Plastik ist (Fiktion)

Anderes Beispiel:

Der Threadstarter ärgert sich bei der Vorstellung, wie ihn sein Chef bügelt. Er hat scheinbar keine Wahlmöglichkeiten.

Diese Vorstellung ist regressiv fiktiv, die Emotion aber echt (Ärger)

Mit NLP könnte er mehr Wahlmöglichkeiten integrieren, mit den Vorstellungen umzugehen, sich zb über das Feedback des Chefs freuen, damit er sich verbessern kann.

Oder erkennen, dass der Chef auch nur ein Mensch ist und einen schlechten Tag hatte, und seine Arbeit gut war, und dabei gelassen bleiben.

Oder das nächste mal den Kontext der Kommunikation auf eine sachliche Ebene bringen, anstatt auf der persönlichen einen Anschiss abzunicken.

Gibt noch unzählig mehr Variationen.

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Danke für die Antworten hat mir weiter geholfen. Thread kann geschlossen werden.

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Gast MrPepper

Nein bitte nicht. Satsang kannst du bitre genauer erläutern was du mit der Körper kann nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden?

Meinst du damit wie wir Situationen wahrnehmen bzw. fühlen?

Wenn ich bei einem Unfall mein Bein verletze und danach humple ist das doch real und in keinster Weise Fiktion.

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Ne, schon krasser.

Wir wissen zB immernoch nicht, ob wir das gleiche Blau sehen. Beim Umhersehen verlierst du durch Augensprünge extrem viele Millisekunden, weil du immer von einem Punkt zum nächsten fixierst und für den Rest blind bist. Genau genommen weiss ich ned mal, ob deine gesehenen Buchstaben so aussehen wie meine oder ob das nur Widerkennung anderer immer gleicher Formen bei unterschiedlichen Menschen ist. Das liegt halt daran, dass wir mit Sinnen aufnehmen aber nur minimale Bruchteile verarbeiten.

Der Ansatz würde nun darauf basieren, das zu sehen, was du sehen willst und andere Leute dazu zu bringen, das zu sehen fühlen usw., was du willst. Das wäre theoretisch denkbar, weil wir eben nur Minimales aus der Umwelt aufnehmen und davon Minimales nochmal unterschiedlich verarbeiten.

Du würdest also den anderen beim Aufnehmen und Interpretieren ,,helfen".

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Bzw. seit einigen Jahren und dem Spiegelneuronenthema ist diese ganze ,, Spinnerei " wie NLP usw usw auch in den normalen Exkurs eingeflossen, weil nachgewiesen wurde, dass Gedanken bzw. die biologischen Begleiterscheinungen von Gedanken andere Personen tatsächlich materiell beeinflussen (wenn auch auf minimaler Ebene, was man BISHER weiss), also noch eine Stufe extremer.

Also das heißt, bei dem Beispiel von satsang mit dem Chef:

Evtl. hilft man ihm nicht nur Dinge aufnehmen, verarbeiten und interpretieren,

sondern beeinflusst ihn tatsächlich materiell, weil man daran glaubt, ohne

es zu merken.

bearbeitet von sporty4u

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Hey,

mir persönlich hat es beim Verständnis von Realität sehr geholfen, mir zu vergegenwärtigen, dass wir weder mit den Augen sehen, noch mit den Ohren hören, noch mit Mund und Nase schmecken und riechen. Sinnesorgane haben einzig Übersetzerfunktion und wandeln schlicht Außenreize in elektrische Impulse um, die das Hirn anschließend interpretiert. Realität wird also einzig und allein mit dem Gehirn perzipiert. Es konstruiert unsere Wirklichkeit, manche gehen noch einen Schritt weiter und sagen, es ist unsere Wirklichkeit.

Und da es keine zwei Gehirne gibt, die sich auf neuronaler Ebene gleichen, gibt es auch keine Wahrnehmung, die identisch mit der eines anderen ist. Da das Hirn nicht objektiv wahrnimmt, sondern im Grunde sofort vergleicht und bewertet, hat auch jeder Mensch ein anderes Bild seiner Realität. Ich nehme ein Kaminfeuer sicher anders wahr als derjenige, der gerade einem Großbrand entkommen ist.

Wie schnell und drastisch die Grenzen zwischen "Realität" und Einbildung verschwimmen oder besser gesagt: wie unterschiedlich Realitäten sein können, zeigt sich an vielen Beispielen. Für einen Schizophrenen ist es beispielsweise Realität, Stimmen zu hören ohne dass mit ihm geredet wird, oder es ist Realität für ihn, dass das Räuspern des Nachrichtensprechers im TV ein Zeichen ist, dass er sich in Gefahr befindet, oder er von einer fremden Macht fremdgesteuert wird etc. Halluzinogene Drogen sind ein weiteres Beispiel, wie nah Fiktion und Realität liegen - nämlich, wenn überhaupt, nur ein paar Neuronenimpulse entfernt. Und was ist letztlich Fiktion, was Realität?

Herzliche Grüße,

Tsukune

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Ja und das zeigt auch ein wenig die Grenzen der Konstruktion der Wirklichkeit. Denn der Nachrichtensprecher hat selbstverständlich kein Zeichen gegeben egal wie feste der Schizophrene daran glaubt.

Wenn jemand vom Hochhaus springt gibt es nicht "seine Realität" in der er das überlebt, weil er dran glaubt oder nicht an Gravitation glaubt. Deswegen scheinen es mir viele NLPler mit ihren "In meiner Welt..." oder "In seiner Realität..." ein wenig zu übertreiben.

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Naja, trotzdem wahnsinnig mächtig, das zu wissen. Bis auf geistige Krankheit und

Tod fällt mir nix ein, bei dem ein darin fähiger Mann keine Vorteile hätte.

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um auf Tsukunes Beitrag aufzuschliessen, kann lapidar ausgedrückt kein Schwanz dieser Welt sagen, was Wirklichkeit wirklich ist, wenn Realität subjektiv konstruiert ist.

Im Umkehrschluss bedeutet es als Quintessenz aller bedeutenden Psychotherapeuten / Forscher auf dem Gebiet, dass mangelnde Flexibilität in der Wahrnehmung, sowie der daraus entstandene Irrglaube, dass die eigene Wahrnehmung die einzig richtige sei, allgemein gesehen die Ursache für psychische Störeffekte ist.

Lässt sich auch am Beitrag des Vorposters erahnen, indem klar deutlich wird, dass er nicht in der Lage ist, die Validität einer schizophrenen Wahrnehmung nachzuerleben. Nicht dass es wichtig wäre, aber dennoch sehr passend.

Maren Franz hat in Multimind vor Jahren einen guten Artikel verfasst, was das Thema betrifft:

http://www.nlp-hh.de.../NLP+Dharma.pdf

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Lässt sich auch am Beitrag des Vorposters erahnen, indem klar deutlich wird, dass er nicht in der Lage ist, die Validität einer schizophrenen Wahrnehmung nachzuerleben. Nicht dass es wichtig wäre, aber dennoch sehr passend.

Der von dir verlinkte Text ist übrigens herovrragend.

Der Punkt ist, dass es eine objektive Realität gibt, auch wenn wir sie nur zu Teilen und nur verzerrt wahrnehmen können. Wenn ein Schizophrener überzeugt ist das er fliegen kann wird er sterben wenn er vom Hochhaus springt, eben weil Realität nicht vollständig durch Menschen konstruiert ist. Analog das Beispiel mit dem Nachrichtensprecher. Wer das nicht versteht hat das Prinzip nicht verstanden. Ich habe den starken Eindruck, dass du zu "drin" in deinen Konstrukten bist das du außerhalb dessen gar nichts mehr wahrnimmst. Bereits in verschiedenen Beiträgen konnte man schon erahnen, dass du die nicht in der Lage bist die Validität deiner konstruierten Wahrnehmung nachzuvollziehen. Insofern stimme ich nicht mit dir übverein, dass es nicht wichtig ist.

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Hey, er meinte, dass die Realität des Kranken genauso wahr ist, wie die des Gesunden, weil jeder nur das wahrnimmt, was er kann. Insofern hst er recht, weil wir nicht wissen, ob wir selbst die richtigen Stimmen hören oder die nur zu laut, leise sind oder die falsche Frequenz haben. Das Todesbeispiel passt da nicht. Klar ist der tot, jedenfalls auf der momentanen Diskussionsebene. Ich schwebe mal schnell durch die Wand zum Cappuccino, bis gleich...

bearbeitet von sporty4u

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Ich habe den starken Eindruck, dass du zu "drin" in deinen Konstrukten bist das du außerhalb dessen gar nichts mehr wahrnimmst. Bereits in verschiedenen Beiträgen konnte man schon erahnen, dass du die nicht in der Lage bist die Validität deiner konstruierten Wahrnehmung nachzuvollziehen. Insofern stimme ich nicht mit dir übverein, dass es nicht wichtig ist.

Was du für einen Eindruck über mich hast, hat leider nichts mit mir zu tun, und darüberhinaus ist es mir wirklich nicht wichtig. Passt aber ganz gut zum Thema, dass der Subjektive Eindruck nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Und wenn du nicht übereinstimmst, dann können wir uns einfach einig sein, dass wir keine Einigung benötigen.

Nein bitte nicht. Satsang kannst du bitre genauer erläutern was du mit der Körper kann nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden?

Meinst du damit wie wir Situationen wahrnehmen bzw. fühlen?

Wenn ich bei einem Unfall mein Bein verletze und danach humple ist das doch real und in keinster Weise Fiktion.

Wenn du dir bei einem Unfall ein Bein verletzt, dann ist es verletzt, klarer Fall und real. Hast du Jahre später Phantomschmerzen, wenn du an den Unfall denkst, dann ist der Unfall konstruiert, also nicht mehr real, der Schmerz aber wieder schon. Der Körper merkt in dem Fall nicht, dass es keinen Unfall gibt. Grundsätzlich kannst du dich ja dabei selbst beobachten üben, wenn du zb an einen vergangenene Streit denkst. Die Situation ist wiederrum nicht mehr real und konstruiert, das Gefühl, also die körperliche Reaktion aber echt. Somit bekommt das Konstrukt eine empfundene Echtheit. Oder eine zukünftige Prüfung, die ansteht. Das Konstrukt , die Vorstellung nicht real, das empfundene Gefühl mit dem Namen Angst trotzdem echt.

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Ich glaube Roth würde sogar sagen, das Bein ist real, solange er das glaubt,

weil er auf die für uns reale Realität nicht zugreifen kann. Also Radikalkonstruktivismus.

Edit: Wenn er ernsthaft glaubt, er hat es noch, also zB vor dem Erkennen des Fehlens.

bearbeitet von sporty4u

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Ich glaube Roth würde sogar sagen, das Bein ist real, solange er das glaubt,

weil er auf die für uns reale Realität nicht zugreifen kann. Also Radikalkonstruktivismus.

Edit: Wenn er ernsthaft glaubt, er hat es noch, also zB vor dem Erkennen des Fehlens.

Dilts hat in einem seiner etwas späteren Seminare zur Begrüßung gesagt:

"Es is sehr wahrschenlich, dass ihr jetzt alle da seid, ganz sicher bin ich mir aber nicht, lasst uns mal die Hände schütteln, um die Illusion perfekt zu machen" :-D

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:-D Unser Psychoprof hat so Zeug auch andauernd gebracht,

lief zB Studierende spasshalber fast um (mit viel Kino *g*) und

hat dann gesagt, der wäre grad doch noch gar ned da gewesen..

Das Problem ist halt für ihn wie dich, dass das nur Leute checken, die es gelernt

haben, alle anderen halten einen bei so ner Aktion erst mal für creepy...

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Gast

An diejenigen, die sagen, dass es einen objektive Realität gibt, weil man ja immer verletzt/tot ist, wenn man vom Hochhaus springt:

Auch das ist eine Konstruktion und gehört damit in die subjektive Realität. Der Unterschied zu den anderen genannten Beispielen ist nur der, dass diese Konstruktion schwerer zu durchschauen ist.

Diese Konstruktion, die ich meine, ist die Funktion des Geistes, sich mit seinen verschiedenen von ihm wahrgenommen Inhalten zu identifizieren. So sind wir auf sehr starke weise mit unserem Körper, unseren Gedanken und unseren Gefühlen identifiziert, sie machen uns aus, bilden das 'ich', welches wir stets zu verteidigen bereit sind.

Alle spirituellen, religiösen Lehren (die mir begegnet sind), zeigen Pfade auf, diese grundlegenden Konstruktionen zu durchschauen und dann praktisch aufzulösen. Bin ich nicht mehr mit meinem Körper identifiziert, sondern sehe ihn als treuen, hilfreichen Begleiter (wie Franz von Assisi, Bruder Esel), dann stehen mir andere Optionen offen...

Aber das ist advanced stuff, den zu erklären meine Möglichkeiten übersteigt und daher lediglich als Fingerzeig zu verstehen sein soll.

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Aber das ist advanced stuff, den zu erklären meine Möglichkeiten übersteigt und daher lediglich als Fingerzeig zu verstehen sein soll.

Die Erklärung wird nach oben immer unnützer nach meinem Empfinden, weil man sich der selben Verstandeswerkzeuge bedienen muss, die dazu führen, Einen in der Illusion der Identifikation zu halten.

Im Prinzip ist es dennoch einfach, der Tod als Nominalisierung ist Verhandlungssache, bzw Definitionssache, und interessiert einen Betroffenen nur vor dem Ableben :-)

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@ag: Finde, da hast dir das einzige Beispiel ausgesucht, das nicht passt,

weil nie beweisbar. Ähnlich der Frage, ob es einen Gott gibt. Das kannst nur

vermuten, außer du meinst, du wüsstest, was nachher los ist.

Aber lass mich gern umstimmen, hast damit Erfahrung und wie haben die

genannten Jungs das gesehen?

bearbeitet von sporty4u

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Jede Lehre ist allerdings per se schon ein Konstrukt.

Wenn Realität das ist was übrig bleibt, wenn das weggelassen wird was ein Mensch konstruiert, dann kommt man der Realität nicht mit irgendeiner Lehre näher, sondern dadurch sich darin zu üben Konstrukute - also insbesondere Lehren, was man glaubt zu wissen oder nicht zu wissen, etc. - aufzulösen.

Deswegen bin ich sehr misstrauisch gegenüber allen komplexen Lehren die philosophisch etwas über Realität aussagen möchten und ganz besonders gegenüber Gurus, 'Erleuchteten' und ähnlichem, alles was suggeriert oder impliziert dass das was wahr ist irgendwo tief begraben ist oder weit oben im Himmel wo einem erst Flügel wachsen müssen um es zu begreifen. Denn was liegt näher als Realität?

Es ist fast schon witzig mit welchen Methoden versucht wird den Tod wegzukonstruieren. Und wenn ich gerade Suppe esse und ihr wollt mir den Löffel wegkonstruieren, da frage ich mich dann wie weit ich vom Suppe essen wegkommen muss um das anzunehmen.

PS.:

Finde, da hast dir das einzige Beispiel ausgesucht, das nicht passt,

weil nie beweisbar.

Ein Leben nach dem Tod ist beweisbar. Es gibt keinen Grund warum das prinzipiell unbeweisbar sein sollte. Kann ja sein, dass man bald Hirnwellen besser messen kann oder feststellt, das Bewusstsein eigentlich aus dunkler Materie besteht und Hirnaktivität nur ein Symptom dessen ist; die Interaktion zwischen der dunklen Materie zwar von den Gehirnwellen angezogen wird aber nach dem Ausbleiben dieser dennoch erhalten bleibt. Schwups ist ein Leben nach dem Tod bewiesen.

Das Leben nach dem Tod ist also quasi semi-entscheidbar. Man kann zwar (irgendwann, irgendwie) feststellen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt (wenn dem so ist), man kann aber nicht entscheiden ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Denn nur weil noch kein Beweis dafür gefunden wurde heißt ja nicht, das es keinen gibt.

bearbeitet von itsmagic

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Jede Lehre ist allerdings per se schon ein Konstrukt.

Wenn Realität das ist was übrig bleibt, wenn das weggelassen wird was ein Mensch konstruiert, dann kommt man der Realität nicht mit irgendeiner Lehre näher, sondern dadurch sich darin zu üben Konstrukute - also insbesondere Lehren, was man glaubt zu wissen oder nicht zu wissen, etc. - aufzulösen.

Deswegen bin ich sehr misstrauisch gegenüber allen komplexen Lehren die philosophisch etwas über Realität aussagen möchten und ganz besonders gegenüber Gurus, 'Erleuchteten' und ähnlichem, alles was suggeriert oder impliziert dass das was wahr ist irgendwo tief begraben ist oder weit oben im Himmel wo einem erst Flügel wachsen müssen um es zu begreifen.

Die Einstellung ist per se richtig, und jeder "Guru" den ich kenne, oder dessen Inhalte mich inspirieren, weist auch darauf hin, dass man nicht seinen Worten folgen soll, denn damit folgte man lediglich blind einer Ideologie.

Nur wenn einer sagt, "folge keiner Ideologie" wäre das Ergebnis, wenn man dem Apell folgen wollte paradox, denn das wäre an sich schon ein Befolgen einer Ideologie. Das Selbe wenn ich sage "Es gibt keine Objektive Realität" Das ist genauso paradox, denn damit setze ich auf einer höheren logischen Ebene etwas allgemein gültig, was ich unten als allgemein ungültig betrachte.

Wenn jemand so sehr seine innere Welt kennt, was ich unter Erleuchtung verstehe, dann hat er dennoch nur die begrenzten Mittel der Kommunikation zur Wahl, um sich ausdrücken zu können. Deshlab bedienen sich die meisten "Lehrer" der Metapher, damit sie ihre Realität dem Anderen illustrieren können, verständlich machen können.

Denn der Ausdruck in Form von Worten kann nicht anders, als mißverstanden werden, weil an sich jedes Wort an individuelle Erfahrungswerte/Emotionen geknüpft ist. Das ist per se das Problem mit Nominalisierungen, und eine Herausforderung für jeden Therapeuten/Coach, z.b. nicht in den Inhalt zu gehen, und in die Übertragungsfalle zu tappen.

Für mich persönlich ist der konstruktivistische Ansatz, dass jeder eine individuelle Realität konstruiert deshalb nützlich, weil er mir hilft, mich selbst noch mehr zu akzeptieren, und vorallem auch andere Realitäten wertzuschätzen, und anzunehmen, egal wie krude, oder crazy sie auch bei mir ankommen.

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@itsmagic: Ja, wurde ja teils Ähnliches bewiesen, das als unbeweisbar galt. Z B dass Frauen signifikant den Tod des Mannes im anderen Raum biologisch ,, erfühlen ". Ich meinte unangreifbar beweisbar, dazu müsste schon einer wieder auftauchen oder man müsste ihn beobschten können. Das finde ich, bringt die ganze Sache so in Verruf. Von dem Thema dunkle Materie habe ich keine Ahnung, wär für mich aber kein empirischer Beweis wie obiges Beispiel; aber kein Plan, kannst recht haben. Glaube z B auch absolut daran, aber was nützt es. Die

anderen Beispiele sind aber wesentlich einleuchtender. Wieso findet man eigentlich kaum Literatur zur Beeinflussung der Realitäten der anderen? Da werden immer recht große Sprüche gemacht, aber man findet einfach kaum was Praktikables. Egal ob NLP, Hypnose, allgemeind Beeinflussung ohne das Zeug?

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Gast

@sporty4u: Die Beweisbarkeit von irgendwas im Sinne von Wahr/unwahr ist von vorgestern. Siehe die wissenschaftlichen Arbeiten von Karl Popper, Imre Lakatos und ihren Nachfolgern. Es wird nur ignoriert, weil unsere gesellschaftliches Zusammenleben auf der Annahme einer objektiven Realität aufbaut. Das Denken in Wahrscheinlichkeiten und die Nützlichkeit von Konstruktionen liegt mir näher.

Zudem, auch wenn du dich gern umstimmen läßt, das will ich gar nicht. Ich stelle ein Hinweisschild auf und jeder kann damit machen was er will.

Auch finde ich nicht die Frage, ob es einen Gott gibt, interessant, sondern eher, was du unter Gott verstehst.

Die Frage der Identifikation, die mein Beispiel betrifft, kann jeder in seinem Leben im Kleinen feststellen. Fussballfans identifizieren sich mit ihrem Verein, Menschen mit ihrem Land und ihrer Familie und erleben aufgrund dessen das gesamte Spektrum an Gefühlen, wenn den Identifikationsobjekten etwas als positiv oder negativ Konotiertes widerfährt. Der Verein steigt ab, die Fans heulen oder prügeln sich, steigt er auf, jubeln (und prügeln) sie sich. Aufgrund von Identifiktion der Menschen mit ihrem Staat sind die Leute bereit, in den Krieg für das Land zu ziehen. Das alles bringt Identifikation mit sich.

Und genauso identifizieren wir uns mit dem Körper und er wird zu unserem Körper, wir sind mit unseren Gefühlen identifiziert und mit unseren Gedanken. Die meisten, die hier mitlesen, haben einen ziemlichen Stolz auf ihren Intellekt, sonst würden sie andere Themen bevorzugen . D.h., dass die Leser hier mit ihrem Verstand identifiziert sind, sich für schlau halten bzw. dafür gehalten werden wollen. Wenn man aber mal genau beobachtet, wie es vor sich geht, dass man eine Idee oder einen Einfall hat, wird man feststellen, dass dieser plötzlich einfach wahrnehmbar ist, man aber eigentlich nichts weiter dafür geleistet hat, außer seinen Fokus auf den inneren geistigen Raum auszurichten und plötzlich ist ein Gedanke da. Dann fängt das Denken an, dieser Gedanke ist gut, jener ist schlecht. Die schlechten werden verdrängt, mit den guten identifiziert man sich und plappert der Mund drauf los, klappert die Tastatur und will den Beifall der Zuhörer erheischen. Der Nobelpreis ist die Krone des Ganzen. Jeder, der mit seinen Gedanken identifiziert ist, auf seinen Verstand stolz ist, geht in diese Falle, dabei tauchen Gedanken ohne besonderes Zutun einfach im Wahrnehmungsraum auf. Die Beschäftigung mit einem Thema hilft freilich, doch die geniale Idee taucht immer unvermittelt aus dem Unbekannten auf.

Ähnlich ist es mit der Identifkation mit dem Körper. Manche wollen schön, manche gut definiert, manche einfach stark sein. Auch eine sexuelle Identifkation findet statt. Das Objekt der Identifikation bei Körper und Intellekt ist nur ein anderes. Der offensichtliche "Beleg", dass selbst der Körper nur Gegenstand des Geistes ist, ist dass man im Traum ganz real einen Körper haben kann, dass dieser auch zerstört werde kann, dass man in der Folge alle Emotionen aufgrund der Identifikation mit dem Traumkörper als "real" erlebt.

Blabla... (jetzt habe ich mich lange genug mit meinen Gedanken identifiziert)

bearbeitet von Gast

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