Denken und Sex (ADHS)

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Was ich nicht verstehe: Du scheinst ein ruhiger Typ zu sein. Aber ADHS ist doch der berühmte "Zappelphillip". Exact das Gegenteil?

Scheiß auf Medikamente, erlich. Sind eh zu 90% Placebos. Meiner Ärztin kann ich schon sagen welche Traubenzucker war und welche Antibiotika. Ich nehme mitlerweile seit 2 Jahren nurnoch Meds, wenn ich nach 3-4 Tagen keine Besserung sehe. Und das passiert selten, bei ner normalen Erkältung. Kanonen auf Spatzen.

Der einzige der dir helfen kann, bist du selbst. Jeder muss sich selbst aus der Scheiße ziehen. Ärzte schön und gut, die kann man aber kontaktieren wenn man "wirklich" Probleme hat.

Nur weil du unentspannt beim Sex bist, ist das kein ADHS. Viele sind nervös, sagen es aber nicht. Deal halt mit ihr. Ihr macht genau das was DU willst. Wenn irgendwas zu weit geht -> Schlüsselwort.

Und dann fick sie halt nach deiner Gusto. Probiers mal aus. Trink vll vorher 2-3 Gläser Wein mit ihr um locker zu werden.

Was ich bei dir sehe ist das fehlende Selbstvertrauen mein Freund. Du kannst dich entweder selbst in den Sumpf reden, oder du machst das beste aus dir.

Ich hab Verbrennungen dritten Grades auf der Innenseite meines Oberschenkels und an den Waden. Das sieht man heute noch. Kopfhaut drauf, dauert noch bis ich 30 bin. Dann wird die Stelle weißer als ich jetzt schon bin. Und ich bin wirklich extrem hellhäutig. Ich denk da so selten dran, das ich jedesmal nachdenken muss wenn ich danach gefragt werde. Dann gibts noch fix ne Geschichte wie ich dazu komme (Babys ausm Feuer gerettet blabla) und dann ist gut.

Mit 6 wollte ich nicht Inhalieren und hab den heißen Topf umgestoßen. Ich bin in 2 Monaten 22 und kann ganz gut damit leben. Ich hab mich in meiner Teenagerzeit immer dafür geschämt. Selten ins Freibad und es unter anderem als Grund genommen um Sex zu vermeiden (davon abgesehen, das ich keinen hatte. Aber man spinnt sich ja das tollste Zeug zusammen als Begründung).

Was ich damit sagen will: Egal was du an dir nicht magst, jeder hat irgendwas. Niemand ist perfekt. Nur muss man es erstmal akzeptieren. Sei es ein körperlicher Makel oder ein geistiger. Und das hast du noch nicht getan.

Sobald du merkst das du dir über etwas zu viel Gedanken machst, lenk dich ab und mach was anderes oder mach einfach was du machen willst. Die Konsequenzen siehste ja nachher. Es läuft NIE wie man es durchgespielt hat.

bearbeitet von Meteora
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Also Leute wollen wir lieber den Spezialisten die Diagnose überlassen, obwohl man hier stets psychische Krankheiten als nicht existent bezeichnet. Wir haben hier nicht die Kompetenz den Leuten so etwas auszureden.

Er hat zwei Probleme: seine Aufmerksamkeitsschwierigkeiten und die Unsicherheit bei Frauen. Machen wir nicht den gleichen Fehler wie er und vermischen die beiden Themen.

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Also Leute wollen wir lieber den Spezialisten die Diagnose überlassen, obwohl man hier stets psychische Krankheiten als nicht existent bezeichnet. Wir haben hier nicht die Kompetenz den Leuten so etwas auszureden.

Das Problem daran ist, dass das Gesundheitswesen auch auf Profit aus ist. Und deswegen lieber etwas diagnostiziert wird, als jemanden mal in den Arsch zu treten. Es gibt soviele Leute die sich in sowas flüchten, das ist nicht normal.

Wenns danach geht, hab ich nen IQ von 160 in drei verschiedenen Tests, weil mich meine Mutter damals zu Schulpsychatern geschleift hat. Bischen geschwollen geredet und simple Test(bücher!) ausgefüllt.

Bin dann wohl der neue Einstein.

Man wollte mir nen Psychisches Problem aufschwatzen, ich hab gepflegt drauf geschissen. Wenn ich heute zurückdenke, war ich einfach nur ein Teenager.

Und gerade ADHS ist praktisch das Synonym für Ausrede. Kinder sind nunmal Kinder. Teenager sind Teenager. Junge Erwachsene sind junge Erwachsene.

Kein Grund die Leute bei "verdacht" direkt mit Drugs vollzupumpen. Wenns danach geht sind 50% der Leute die ich kenne von ADHS betroffen.

bearbeitet von Meteora
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Zum Glück ist das Gesundheitssystem überlastet und die Ärzte bekommen genauso viel Geld, wenn sie einen Patienten weniger haben. Die Pharmaindustrie werden die krankenvebenso nicht ausgehen. Wir hatten das gleiche bei Depression, da versuchten die Leute hier genauso eine vernünftige Behandlung auszureden und waren eh schlauer als jeder Arzt bzw bezeichnete alle als unfähig.

Also bevor hier wieder irgendwelche Verschwörungstheorien ausgepackt werden, soll der junge zu einemSpezialiste gehen...

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Es geht mir nicht um Verschwörungstheorien. Eine Meinung von einem Arzt ja, aber man sollte seine eigene Meinung nicht gleich in Frage stellen. Und man kann sich einfach auch selbst Dinge einreden, die dann auf einmal auch eintreten. Und unser Gesundheitssystem baut auf "du hast 5 Minuten" (Überspitzt) auf. Fehldiagnosen sind ja keine Seltenheit heutzutage.

Viele Dinge sind einfach Psychischer Natur, die aber nicht erkannt werden, da einfach nicht genug Zeit investiert wurde. Resultat: Die Leute sind sinnloser weise auf Meds. Sowas muss nicht sein.

Immer wenn ich höre von Eltern, das ihr Kind ADHS hat und Retalin nimmt, tut es mir einfach leid. Viele dieser Kinder sind einfach nur Lebensfroh und nunmal Kinder. Man kann mit dem Scheiß einfach massig zerstören.

Gerade bayern z.B. ist für Retalin on mass bekannt. Da gibt es auch Regionale Unterschiede.

Ich hatte in der Oberschule nen Freund, der hat das zeug auf einmal bekommen. War korrekt, warn schlauer Junge und hatte Führungsqualitäten. Ja er hat bischen Scheiße gebaut, aber das haben wir alle.

Heute ist er einfach nur massiv introvertiert und versteckt sich. Eventuell ein Extrembeispiel.

bearbeitet von Meteora

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Wie gesagt, weil es um Kinder geht herrscht bei dem Thema eine Riesen Aufregung. Die Zahlen.

werden da auch oft verzerrend dargestellt. bei antidepressiva wird nicht so ein riesen bohei gemacht. Auch verändert Ritalin nicht derart die Persönlichkeit. Es steigert deine Aufmerksamkeit und senkr die unruhe. wenn es abgesetzt wird ist alles wie zuvor.

Dein Freund ist einfach älter geworden und kein junge mehr.

Aber wir können uns darauf einigen, dass er zu einem Arzt geht, der eine ausführliche Diagnose vornimmt. Wie so eine idealerweise aussieht kann er bestimmt im Netz finden.

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Was ich nicht verstehe: Du scheinst ein ruhiger Typ zu sein. Aber ADHS ist doch der berühmte "Zappelphillip". Exact das Gegenteil?

Scheiß auf Medikamente, erlich. Sind eh zu 90% Placebos.

Bevor du das raushaust, beschäftige dich nochmal damit.

Es gibt verschiedene Formen von ADHS, es werden zur Zeit zwei verschiedene Arten im ICD-10 unterschieden; Experten unterscheiden bis zu 6 verschiedene Arten.

Was der TE beschreibt KANN ADS sein, eine primär inattentive Aufmerksamkeitsstörung.

Ob die Konzentrationstörungen und Aufmerksamsdefizite von ADHS herstammen oder wo anders, das soll ein Speziaist klären. Medikamente werden so oder so nicht dein Probleme lösen. So oder so ist die Verhaltenstherapie der nachhaltige Weg um deine Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen. Wunderpillen die deine Probleme lösen gibt es nur im Märchen.

Das stimmt zum Teil. Auf ADHS hat eine Verhaltenstherapie so ziemlich gar keine belegte Wirkung. Die Verhaltenstherapie ist vor allem angezeigt, um mit den FOLGEN einer ADHS umzugehen. Beispielsweise den Depressionen, den Selbstwertproblemen, aggressiven Tendenzen und so weiter. Da ist sie auch sehr nützlich, sie wird aber null Effekt haben, was die ADHS an sich angeht.

Stell dir Ritalin wie eine Brille vor: Nur weil du die Brille aufsetzt, bist du jetzt nicht automatisch geheilt. Es ist eben nur das, eine Form von Brille.

Das muss immer wieder betont werden, weil solche Kommentare hier:

ich habe jetzt nicht jedes einzelne Wort gelesen aber wenn Du ADHS hast, dann habe ich und die Hälfte meines Freundeskreises esauch. Bevor Du Dich mit Pillen vollpumpst, versuch es auf eine andere Weise. Auch wenn es vielleicht nicht ganz so bequem ist, wie Ritalin zu schlucken.

Einfach zeigen, was für ein Unverständnis gegenüber der Problematik herrscht.

Stell dir einfach vor, du sitzt eine Woche an Klausuraufgaben. Du KÖNNTEST dich zwingen, dich darauf zu konzentrieren. Es fällt dir vielleicht nicht ganz so leicht, aber mit enormer Disziplin zwingst du dich, die Sachen zu lesen und zu lernen.

Der ADHSler kann dies NICHT. Sein Hirn schläft dabei ein. Es gibt eine striatofrontale Dysfunktion im Frontallappen, bei der das Hirn gegensteuern muss, damit Teile nicht in Tiefschlaf fallen. Dieses Gegensteuern ist Auslöser der Hyperaktivitätsproblematik, die Einschlafproblematik die inattentive Problematik.

Deswegen wirken auch als Mittel hier die Stimulanzien: Die Person ist fast im Tiefschlaf. Sie kann innerhalb von 10-15 Sekunden in einen Tagtraum verfallen, wofür jedes normale Gehirn um die 5-8 MINUTEN braucht.

Nehmen wir wieder mein Brillenbeispiel: Stell dir vor, du brauchst eine Brille. Du kannst nun sagen "Hey, wenn du kurzsichtig bist, bin ich es auch."

Aber klar ist: Wenn du die Texte lesen willst, brauchst du die Brille. Denn ansonsten wird es unglaublich schwer, Dinge überhaupt zu entziffern.

uf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Das Buch "Die Kraft der Gegenwart" von Eckhart Tolle wirkt wahre Wunder was das Problem des ununterbrochenen Denkens angeht. Ich habe das Buch gelesen und setze mich seitdem jeden Abend für 20-30 Minuten hin und meditiere. Nach ein paar Wochen war das Ergebnis fuckin awesome. Du kannst Dich besser konzentrieren, mit der Zeit sogar Deinen Verstand komplett ausschalten (erfordert Übung) und bist dadurch entspannt wie ein tibetischer Mönch beim Abendessen.

Meditation als Intervention OHNE Medikation ist bereits massiv getestet worden. Es hatte keinerlei Effekt auf die ADHS Problematiken, wenn keine Medikation gegeben wurde. Mit Medikation geht das.

Dir ist einfach glaube ich die Erlebensrealität eines echten ADHSlers nicht bewusst. Der setzt sich hin zur Meditation. Beginnt seinen atem zu beobachten.

3 Minuten später hat er keine Ahnung mehr warum er zum Teufel auf dem Boden sitzt und hat gerade über Hot Dogs, Kampfsport und heisse Mädels nachgedacht. Er geht wieder zurück, beobachtet seinen Atem. Nach weiteren 2-3 Minuten fängt er an zu wippen, denkt bereits über etwas anderes nach. Das Nichtbewegen wird völlig unerträglich. Er versucht, die Kontrolle zu behalten über seine Gedanken und während er das tut, denkt an er an etwas komplett anderes, er kann nichtmal die Aufmerksamkeit darauf halten, die Aufmerksamkeit halten zu wollen. D.h. derjenige VERGISST dass er gerade meditieren wollte.

Er hat zwei Probleme: seine Aufmerksamkeitsschwierigkeiten und die Unsicherheit bei Frauen. Machen wir nicht den gleichen Fehler wie er und vermischen die beiden Themen.

Die Dinge bedingen sich leider. Ich gehe davon aus dass zweiteres bereits eine entwickelte Comorbidität von Ersterem ist, insofern er wirklich ADHS hat. Seine Schilderung von Kindheit an (Das ist essentiell, so etwas tritt sehr früh auf und entwickelt sich NIE später) ist typisch. D.h. ab in die Diagnostik, sehen was rauskommt.

Andere Sachen zu prüfen sind: Magnesiummangel, neurologische Störungen (Epilepsie), Depression, Antisoziale Störung, usw...

Das Problem daran ist, dass das Gesundheitswesen auch auf Profit aus ist. Und deswegen lieber etwas diagnostiziert wird, als jemanden mal in den Arsch zu treten. Es gibt soviele Leute die sich in sowas flüchten, das ist nicht normal.

Wenn nix mehr hilft, dann gehts hier ran..

Okay, das zeigt aber auch, dass du die Realität eines ERWACHSENEN ADHS Patienten nicht kennst. Bei Kindern ist ein Anstieg zu beobachten, in späterer Überprüfung findet man jedoch, dass dies KEINE überinflationäre Diagnostik ist. Vielmehr ist erschreckend, dass sich die Symptomatik inzwischen stark ausgebreitet hat.

Zweitens ist es unglaublich schwer, als Erwachsener überhaupt in die Diagnostik zu kommen. Wo bei Kindern der Kinderarzt relativ freizügig ein Rezept ausstellt, bist du als Erwachsener zuerst beim Allgemeinmediziner, der dich an den Neurologen/PSychiater schickt. Der wiederum macht minimum eine Auschlussdiagnostik von Hirnproblemen. Von da aus geht es in die Anamnese und Elterngespräche. Es werden Unterlagen ausgewertet, Lehrer und Eltern interviewed, auf bestimmte Marker untersucht. Als Nächstes, wenn der Verdacht besteht, werden genormte IQ Tests gemacht und die mit genormten Aufmerksamkeitstests verglichen, die entsprechenden Gaps werden untersucht, um eine Maskierung anderer Probleme

Die Diagnostik für Erwachsene ist ZEHNSTUFIG.

Hier ist das Ganze enthalten: http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/ADHSLang.pdf

Wenns danach geht, hab ich nen IQ von 160 in drei verschiedenen Tests, weil mich meine Mutter damals zu Schulpsychatern geschleift hat. Bischen geschwollen geredet und simple Test(bücher!) ausgefüllt. Bin dann wohl der neue Einstein.

Und? Ich auch. Was ist daran jetzt so problematisch?

Der IQ ist eine Leistungsgröße. Sie misst dein Potential, indem sie deine kognitive kulturunabhängige und Vorwissensunabhängige kognitive Kapazität testet.

Du kannst mit IQ 180 auch Taxi fahren, wärst aber imstande, Mathematikprof zu werden, rein kognitiv.

Der IQ sagt gar ncihts anderes aus.

Und natürlich hast du Testbücher ausgefüllt. Was solltest du sonst ausfüllen? Test Toastbrote? Computergestützte, adaptive Testverfahren sind in der IQ Diagnostik ziemlich neu, sind aber präziser schneller und gut. Sie reduzieren damit den sog. Standardmessfehler.

Ansonsten: Gratulation. Du bist einigermassen smart. Mit IQ 160 nach Cattell bist du einer in 200. Genau wie ich. So what? Was sagst das aus? Nix. Nix, solange du dieses Potential nicht in Taten umsetzen kannst. Und genau da fehlt es ADHSlern ja: Sie schaffen es nicht, sich auf etwas lange zu konzentrieren.

Ein Beispiel: Bei mir ist es so, dass ADHS Problematiken erst in der Arbeit einer Unternehmensberatung aufgefallen sind. Warum? Weil meine kognitiven Fähigkeiten mir erlaubt haben, Hausaufgaben, für die andere eine Stunde brauchten, innerhalb von 10 Minuten zu erledigen. Ich war trotzdem durchschnittlicher Schüler, weil ich nicht gut lernen konnte. Ich war durchschnittlicher Student, obwohl ich bei den Aufnahmetests teilweise Unirekorde aufgestellt habe.

ADS kannst du dir vorstellen als die Lücke zwischen deinem Potential, dem was du tun KÖNNTEST und dem, was du schaffst. Und das obwohl du dich anstrengst. Kämpfst.

Das Tolle ist dann, dass dir auch jeder erzählt, dass du hinter deinem Potential zurückbleibst. Dass man mehr von dir erwartet hätte. Man ganz erstaunt ist. Hat man dann mal einen Hyperfocus Moment, bei dem man absolute Genialität zeigt, wird das dann mit einem "Ja, geht doch, was hast du dich sonst so? Bist halt einfach faul." quittiert.

Und gerade ADHS ist praktisch das Synonym für Ausrede. Kinder sind nunmal Kinder. Teenager sind Teenager. Junge Erwachsene sind junge Erwachsene.

Kein Grund die Leute bei "verdacht" direkt mit Drugs vollzupumpen. Wenns danach geht sind 50% der Leute die ich kenne von ADHS betroffen.

Was du laberst. Alter Schwede...

5% SIND betroffen. Und weisst du, was der Unterschied ist? Die anderen 45% die du grad im Kopf hast, könnten wenn sie wollten. Die sind manchmal vielleicht einfach nur faul. Manchmal haben sie keinen Bock. Und das ist okay so. Aber wenn sie wirklich MÜSSEN, dann können sie sich konzentrieren, dann KÖNNEN sie sich auf den Hosenboden setzen.

Der ADHSler kann nur sehr schwer kontrollieren, wie er das kann. Es fällt ihm unglaublich schwer, sich auf etwas zu konzentrieren. Ist ablenkbar. Muss sich abschotten, darf nicht angesprochen werden, darf keine anderen Dinge in der Nähe haben. Und selbst dann bringt er nicht die Leistung, die er eigentlich können sollte. Und das fuckt einen ab.

Immer wenn ich höre von Eltern, das ihr Kind ADHS hat und Retalin nimmt, tut es mir einfach leid. Viele dieser Kinder sind einfach nur Lebensfroh und nunmal Kinder. Man kann mit dem Scheiß einfach massig zerstören.

Gerade bayern z.B. ist für Retalin on mass bekannt. Da gibt es auch Regionale Unterschiede.

Ja gibt es. Trotzdem ist die nationale Diagnoserate bei ungefähr 4,14%. Geht man davon aus, dass die US Kriterien eine theoretische Prävalenzrate von 5% zulassen, die strengen ICD Kriterien eine von ca 3%, ist das komplett normal.

Zudem muss man sagen, dass wir inzwischen auch wissen, dass ADHS auf jeden Fall genetischen Ursprungs ist. Es gibt nur sehr wenige Fälle, bei denen es echte Probleme gibt.

Sprich ruhig mal mit Psychiatern, die in dem Bereich mit Erwachsenen arbeiten. Weisst du was du dann hörst? Dann hörst du, wie Erwachsene, die Jahre lang Probleme hatten, auf einmal zu ihnen kommen und sagen "Herr Dr. Müller, wissen sie, als sie mich nach meinem Sohn letzte Woche gefragt haben... das war als ob sie von mir reden. Ich dachte immer, ich wäre einfach nicht geeignet für alles und hab immer gekämpft. Als mein Sohn jetzt bei ihnen saß, dass war als ob sie MIR eine Diagnose stellen würden."

Übrigens ist Bayern nicht besonders stark in der Diagnostik. Der echte Outlier ist Würzburg. Weil dort ein Kompetenzzentrum für Aufmerksamkeitsstörungen und Kinder-/Jugendpsychiatrie ist.

Nochmal: Die Diagnoseraten in Deutschland sind im Rahmen, sie sind niedriger, als sie noch nach Gesamstatistik sein dürften, aber sie sind steigend.

Aber: Wenn wir von 4% ausgehen, oder von 3%, ist hier glaub ich den wenigsten klar, was das bedeutet. Das bedeutet, dass in eurer Klasse von 30 Mann eine Person war, die ADHS hatte, rein statistisch gesehen. In jeder 30 Personen Klasse ist mindestens eine Person, die die Kriterien erfüllt. In einem Hörsall mit 300 Leuten an der Uni, da sind es statistisch 10 Personen. In einem Großunternehmen mit 30.000 Mitarbeiten sind es 1000.

Ich hatte in der Oberschule nen Freund, der hat das zeug auf einmal bekommen. War korrekt, warn schlauer Junge und hatte Führungsqualitäten. Ja er hat bischen Scheiße gebaut, aber das haben wir alle.

Heute ist er einfach nur massiv introvertiert und versteckt sich. Eventuell ein Extrembeispiel.

Dir ist klar, dass das auch ohne Medikation ein typischer ADHS Verlauf ist?

ADHS ist ein Knoblauchfahnenproblem. Als Kind ist alles in Ordnung, denn du findest dich eigentlich ziemlich cool. Du gehst halt allen anderen TIERISCH auf den Sack.

Das ist auch okay so, nur kriegst du die Rückmeldung permanent, dass du nicht in Ordnung bist. Du kriegst die Rückmeldung von deiner Familie, deinen Lehrern, oft deinen Mitschülern. Mädchen sind meist eher inattentiv, neigen weniger zur ADHS, sondern zur ADS. Das sind die Träumerinnen, die als faul gelten oder "nicht besonders geistreich." Die Jungs sind erstmal Rabauken. Das ist ok, aber irgendwann sind sie Störenfriede. Irgendwann sind sie dann "Nicht mehr normal" und irgendwann sind sie "störend für unsere Gemeinschaft."

Der Junge, der als kleines Kind mit einer vollen hyperkinetischen Störung unterwegs ist, verliert sein Selbstbewusstsein, da es fast niemanden auf dieser Welt gibt, der das Feedback "Du bist nicht ok" von jeder Person in seinem Leben ab kann. Da wird man irgendwann introvertiert und zurückhaltend, weil man das Feedback das man nicht normal ist oder störend, nicht mehr aushält.

Das was du beschreibst, ist ein völlig normaler typischer, absolut tragischer Verlauf.

Wie gesagt, weil es um Kinder geht herrscht bei dem Thema eine Riesen Aufregung. Die Zahlen.

werden da auch oft verzerrend dargestellt. bei antidepressiva wird nicht so ein riesen bohei gemacht. Auch verändert Ritalin nicht derart die Persönlichkeit. Es steigert deine Aufmerksamkeit und senkr die unruhe. wenn es abgesetzt wird ist alles wie zuvor.

Dein Freund ist einfach älter geworden und kein junge mehr.

Ja, dabei sind es Antidepressiva die oft in falschen Kombinationen ohne nachzudenekn verschrieben werden. Da zückt jeder Allgemeinmediziner schnell mal den Block.

Wenn ich bedenke, was ich in meinem Umfeld für Medikamentenkombinationen gesehen habe, wurde mir oft schlecht. Seit ich gesehen habe, wie man es schaffen kann, eine Kombination von Venlafaxin, Bupropion und Betablocker zu verschreiben und gleichzeitig zu empfehlen, man solle sich doch noch Johanneskraut kaufen, hab ich alles gesehen :D

Vor allem muss man dazu sagen, dass Ritalin als Medikament eine Stimulanz ist. D.h. was du dort siehst, ist dann der Junge, der keine Problematik im Hirn mehr hat, dass Teile einschlafen. Der keinen Drang mehr hat, ständig durch die Gegend zu rennen. Du siehst dann jemanden, der so etwas gar nicht gewohnt ist. Derjenige ist nicht sediert, er ist frei von Drang und Zwang. Und dann werden auch viele sehr ruhig. Sicher gibt es enorme Nebenwirkungen, aber die lassen sich ehrlich gesagt sehr gut handlen...

Aber wir können uns darauf einigen, dass er zu einem Arzt geht, der eine ausführliche Diagnose vornimmt. Wie so eine idealerweise aussieht kann er bestimmt im Netz finden.

Ich empfehle oben das Datenblatt auf Seite 16 zu lesen. Ich empfehle ausserdem, eine psychiatrische Klinik, optimalerweise Uniklinik aufzusuchen. Das macht die Dinge einfacher, als wenn ein Wald und Wiesen Arzt jetzt sagt "Also, nach dem Test hier haben sie es nicht."

Ich kenne durchaus ADHSler, die drei Diagnostiken hinter sich haben. Und bei der klinischen Diagnostik war es dann so, dass gesagt wurde "Also, wir haben oft Fälle, die Grenzfälle sind, sie sind allerdings kein solcher."

In der UK Aachen, nur als Beispiel, sind nur 10% der Fälle, die geprüft werden, auch ADHS Fälle.

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@Shao, natürlich kann sein Unsicherhiet auch von ADHS rühren. Wegen der reesultierenden Misserfolge etc.

Aber trotzdem wierden seine UNischerhiet und seine Hemmungen nicht durch die medikamentöse Behandlung verschwinden, wie er selbst hofft. Er muss begreifen, dass seine Hemmungen bei Frauen weniger von seinen Aufmerksamkeitsdefiziten herrühren. Und diese Hemmungen/Unischerheiten wie er sie beschreibt sind ganz typisch für ganz junge Männer.

Wenn er aber in einer Therapie (egal wie die Diagnose ausfällt) Fortschritte macht, wird sich das natürlich auch auf seine Psyche auswirken...

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@Shao, natürlich kann sein Unsicherhiet auch von ADHS rühren. Wegen der reesultierenden Misserfolge etc.

Aber trotzdem wierden seine UNischerhiet und seine Hemmungen nicht durch die medikamentöse Behandlung verschwinden, wie er selbst hofft. Er muss begreifen, dass seine Hemmungen bei Frauen weniger von seinen Aufmerksamkeitsdefiziten herrühren. Und diese Hemmungen/Unischerheiten wie er sie beschreibt sind ganz typisch für ganz junge Männer.

Wenn er aber in einer Therapie (egal wie die Diagnose ausfällt) Fortschritte macht, wird sich das natürlich auch auf seine Psyche auswirken...

Ja natürlich. Das sehe ich genauso. Ausgehend davon, dass er wirklich ADHS hat, wird es allerdings das Problem geben, dass wenn sie schwer ausgeprägt ist, die Therapie alleine nichts nützen wird. Ist wie bei demjenigen mit der Brille: Der kann auch nicht lesen lernen, ohne dass seine Sicht korrigiert wird ;)

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@Shao, natürlich kann sein Unsicherhiet auch von ADHS rühren. Wegen der reesultierenden Misserfolge etc.

Aber trotzdem wierden seine UNischerhiet und seine Hemmungen nicht durch die medikamentöse Behandlung verschwinden, wie er selbst hofft. Er muss begreifen, dass seine Hemmungen bei Frauen weniger von seinen Aufmerksamkeitsdefiziten herrühren. Und diese Hemmungen/Unischerheiten wie er sie beschreibt sind ganz typisch für ganz junge Männer.

Wenn er aber in einer Therapie (egal wie die Diagnose ausfällt) Fortschritte macht, wird sich das natürlich auch auf seine Psyche auswirken...

Ja natürlich. Das sehe ich genauso. Ausgehend davon, dass er wirklich ADHS hat, wird es allerdings das Problem geben, dass wenn sie schwer ausgeprägt ist, die Therapie alleine nichts nützen wird. Ist wie bei demjenigen mit der Brille: Der kann auch nicht lesen lernen, ohne dass seine Sicht korrigiert wird ;)

Da hast du mich falsch verstanden. Ich halte Psychopharmaka für berechtigt und denke nicht, dass sie durch die VT ausgeglichen werden können. Nur wollte ich dem TE klar machen, dass Medikamente nur ein Teil der Therapie ist, erst zusammen mit einer Verhaltenstherapie wird er seine Probleme nachhaltig in den Griff bekommen. Nur hatte ich den Eindruck dass er glaubt, wenn er die Pillen nimmt, dann seien seine Schwierigkeiten von heute auf morgen nicht mehr da.

Ebenso: Falls die Ursache für seine Schwierigkeiten nicht ADHS sein sollte, empfehle ich ihm eine Verthaltenstherapie. Anscheinend schafft er es nicht alleine seine Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen. Deswegen ist es nie eine Schande sich professionelle Hilfe zu holen. Die Bereitschaft und der Wille an sich zu arbeiten ist für ein Gelingen Grundvoraussetzung.

Um mal einen schiefen Vergleich zu bemühen: Wenn ich es nicht alleine schaffen vernünftig Sport zu treiben, ist es durchaus in Ordnung einen Fitnesstrainer zu engagierend. Dieser trainiert aber nicht für einen, das muss man immer noch selbst.

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Lieber Threadstarter,

Ich weiß wie es ist damit zu Leben.

Ich glaube wenn du Ritalin bekommst und dich genügend informierst in wie weit dich ADHS betrifft, kann es sein dass du nicht einmal eine Therapie brauchst! Ich brauchte zum Beispiel keine. Ich habe mich selbst therapiert. Das spart Zeit und bringt viel schneller Erfolge, sofern es möglich ist.

Die ganzen PU-Grundlagen wie: Brainfuck beseitigen, Nicht denken, sondern Handeln, gelten für dich doppelt und drei Fach.

Allein schon an deinem Beitrag lese ich heraus, dass du das machst was auch ich zu oft tue. Du analyiserst ständig Sachen bis ins kleinste Detail hinein. Dinge die einfach IRRELEVANT sind. Fang endlich mal an primitiv und einfach wie ein Urmensch zu denken. Das fühlt sich so erleichternd an.

Wenn du mit einer Frau ins Bett gehst, schalte dein Gehirn ab. Folge einfach nur deinen männlichen Sexinstinkt. Die einzigen Gedanken die in deinem Kopf dabei rumschwirren sollen, sind höchstens diese" GEIL.. Titten.. Ficken.."

Wie einige unwissende Poster ohne ADHS schreiben Ansprechangst, Eslakationsangst, Unsicherheiten hätten nichts mit ADHS zu tun und das habe jeder junge Mann. Oder Dinge wie "Wenn du das hast...dann habe ich und die Hälfte meiner Freunde auch ADHS". Darüber kann ich echt nur den Kopf schütteln.

Na zum einem gewissen Teil habt ihr ja recht, dass diese Probleme nicht durch ADHS kommen.

Aber ADHS führt dazu, dass sie sich viel extremer und schlimmer anfühlen, und sodass es viel schwieriger ist sie zu überwinden. Und es ist härter sich zu motivieren etwas dagegen zu tun. Wir müssen zwar den selben Lösungsweg wie ihr gehen ("Einfach auf die Angst scheissen") müssen uns aber dafür 5mal so doll anstrengen wie ihr Normalos.

Nachdem ich meine Diagnose bekommen hatte und Ritalin verschrieben bekommen hatte - Habe ich angefangen zu ficken. Schöne Frauen zu ficken, und wurde auf einmal von den Leuten aus cool wahrgenommen. Und das selbst wenn ich das Zeug nicht nehme, weil ich ja jetzt weiß wie man sich richtig verhält.

Das habe ich aber nur erreicht, weil ich mich nicht auf meine Diagnose ausgeruht habe, sondern neben dem Medikament weiterhin extrem stark an meiner Persönlichkeit gearbeitet hab. Ich habe mir wochenlang alles über ADHS durchgelesen, was man nur wissen kann - Leute beobachtet - Geguckt wo liegen meine Stärken und Schwächen, Leute nach Feedback gefragt, mich gefilmt... etc. geübt, geübt, geübt... Schon nach 3 Wochen fing ich an zu ficken, und gute Noten zu schreiben in der Schule, nach dem ich jahrelang nichts auf die Reihe gebracht hatte im Leben.

Das Medikament ändert nicht dein Verhalten. Es ändert lediglich nur deinen Gehirnstoffwechsel, so dass dir gewisse Dinge leichter fallen. Ausführen MUSST du die Dinge aber selber.

Werde nicht wie einer von den 90% Losern aus dem ADHS Forum, die trotz perfekter Therapie und Medikamenten immer noch nichts im Leben auf die Reihe bekommen, weil sie alles im Leben auf ihre Krankheit schieben..

Du würdest dich wunden, wenn du wüsstest wie viele erfolgreiche und sozial total unauffällige Menschen aus deinem Umfeld, aus deiner Schule, Arbeit und Universität ebenfalls ADHS haben und teilweise Ritalin nehmen.(Jeder dritte Leghasteniker) Sie reden nur nicht darüber, weil es a) Niemanden was angeht ; b) Kein Thema mehr für sie ist, seitdem sie mit 7 ihre Diagnose bekommen haben und schon von klein aufgelernt haben damit zu Leben.

Das sind oft die bei denen du sowas am wenigsten vermuten würdest, die die pünktlichsten, ordentlichsten und beliebtesten Leute sind, die dich und dein Verhalten am stärksten kritisieren(Die denken sich natürlich, wenn sie von deiner Diagnose nichts wissen sowas wie "Wenn ich selbst mit ADHS das alles schaffe, wieso schafft das dieser Idiot das nicht auf die Reihe zu kriegen?")

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Erstmal danke an Shanga und die anderen,

Es hilft irgendwie mehr, darüber mit Menschen zu sprechen, die einen persönlichen Abstand zu der Sache haben. Freunde und Familie haben immer eine sehr vorgefertigte Meinung, was solche Dinge angeht. Auch ist es nicht einfach, jede Kritik, die man bekommen hat, so einfach zur Sprache zu bringen. Als sie anfing, sie sei auf Grund ihrer Erfahrungen vielleicht zu voreingenommen etc. kam ich mir im ersten Moment vernichtet vor. Ich weiß nicht, ob das Techniken sind, um mich loszuwerden, damit sie nicht Schluss machen muss, während es mir schlecht geht oder sie einfach versucht, durch Provokation herauszufinden, wie viel "Alpha" noch in mir steckt. Sie sagt ja trotzdem, dass sie mich liebt. Und scheinbar ist sie jemand, die dieses Wort selten bis gar nicht benutzt. Ich muss also bisher auch etwas richtig gemacht haben.

Ich werde einfach versuchen, den Monat rumzukriegen und möglichst viel an meinem Mindset zu arbeiten. Wenn Zweifel und Überdenken schon so irrational sind, dass sie zu einem Syndrom gehören, sollte gerade das Ausschlag sein, sie im Denken entwerten und abschalten zu können. Ich bedanke mich nochmal. Wenn werde ich mir jetzt wohl die richtigen Sachen in der Schatzkiste raussuchen hier etc. Es muss ja weitergehen.

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