Wie lern ich mich kennen

34 Beiträge in diesem Thema

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Da sind ja wieder eine Menge geiler Beiträge zusammengekommen, da ich grade müde bin geh ich nur auf drei meiner Meinung nach besonders wichtige Sachen ein. Morgen schreib ich vielleicht mochmal mehr, vielen Dank an alle!

@ Bernstyler Ich finde deinen Beitrag genial und das meine ich ernst und NICHT ironisch.

Es steckt viel Wahrheit in dem was du schreibst. Ich glaube auch es ist das Beste man versucht seine Ziele zu erreichen egal wie hoch diese auch sein mögen.

Man kann sowieso nicht vorhersehen ob man in der Lage ist diese Ziele zu erreichen. Wenn man es aber versucht und scheitert dann kann man sagen ich habe es wenigstens versucht.

Wenn man es aber nicht versucht dann bereut man es am Ende noch mehr.

Ich glaube ihr habt meine Frage zum Thema Talent ein wenig falsch verstanden. Wenn man sich ein Ziel setzt sollte man immer aufs Ganze gehen. Es heisst ja immer, "wenn man nach den Sternen strebt schafft man es vielleicht wenigstens zum Mond aber wenn man nur nach dem Mond strebt fällt man auf Maul" oder sowas. Die Frage ist eher wie man Überhaupt seine Ziele setzen sollte. Z.b. ein sehr Dünner großer Typ der von Natur aus gute Grundausdauer hat dazu noch realtiv schnell ist und ziemlich lange Arme hat ist doch warscheinlich als Leichtgewichtboxer viel glücklicher als als Powerlifter oder ? Das heisst ja nicht das er nicht auch Muskeln aufbauen kann aber ich denke er sollte sein "Selbstbild" eben so wählen das es zu ihm passt. Er sieht sich als flinken schlanken Boxer und will der verdammtnochmal krasseste gewaltigste und übertriebenste leichtgewicht-Boxer ever werden (er setzt sich also extrem hohe Ziele die aber gut zu ihm passen). Werd schneller, werd explosiver, noch weniger Körperfett, werd in allem in dem du sowieso schon nicht schlecht bist noch besser! Bau auch Muskeln auf wenn es dir hilft aber eben nur um besser zu kämpfen. Ich denke sowas würde wirklich zu einem herrausragenden Typen führen der Selbstbewustseien und Selbstwert "like a Boss" hat. Wenn sich so einer denkt "Ich will der Breiteste und schwerste Bodybuilder ever werden!" wär das ja auch ein hoch angesetzes Ziel aber mal ehrlich da sieht doch jeder gleich, dass da höchstens Mittelmässigkeit bei raus kommt.......

Wenn er aber trotz allem erkennt das seine Leidenschaft einfach Bodybuilding ist und er das umbedingt machen will sollte er sich meiner Meinung nach ein richtig krasses Vorbild suchen welches seinem Körpertyp ähnelt (es gibt ja Heutzutage alle möglichen Typen die trotz einiger Wiedrigkeiten viel erreicht haben). Würd er sich sagen "Ok, ich will nur mal gucken was so geht" wär das halt Mist.

Für die praktische Anwendung habt ihr natürlich recht, immer schön aufs Ganze gehen. In vielen Bereichen kann man ja auch garnicht abschätzen ob das eigene Potential ausreicht. Ich denke mal das keiner der kacke in Mathe ist auf die Idee kommt Mathe zu studieren. Wenn man allerdingt irgentwas macht was einem sau schwer fällt und man trotz großer Anstrengung einfach nicht wirklich vom Fleck kommt sollte man vielleicht den Mut besitzen sich zu sagen "Ok, ich bin halt kacke in XY" und sich umorientieren. Das ist natürlich eine extremst schwere Frage da man ja auch nicht bei jedem Hinderniss gleich aufgeben darf..........

Ich fange beispielsweise dann an zu reflektieren, wenn ich zu verstehen versuche. Gerade wenn man ehrlich zu sich selber ist, merkt man, was alles auf dieser Welt nicht so toll läuft und was man selber idealer leben müsste/könnte/sollte. Genau das erzeugt in mir meistens eine Art Ambivalenz. Ein Gefühl von hin- und her gerissen zu sein.

Das hängt nach der Psychologie stark mit dem Strukturmodell der Psyche zusammen. Nach meiner Meinung entsteht Philosophie vorwiegend im Über-Ich und ist immer sehr nach idealisierten und fassbaren Zuständen bestrebt.

So weit ich weiss ging Freud davon aus, dass das Über-Ich ein Überbleibsel der Eltern der Kindheit ist, speziell der Mutter. Litt man also z.b. unter einer extrem autoritären Mutter oder einer welche immer zu verlangte man sollte sich ändern so könnte dies entweder zu einem unnatürlich stark ausgeprägten Über-Ich führen, welches einen ständig ändern will und nie zufrieden ist oder zu dem genauen Gegenteil. Es wär cool wenn hier mal ein richtiger Psychologie-Student oder so etwas zu sagen könnte, Psychologie ist nämlich nicht so mein Spezialgebiet. Es ist denke schon mal intressant sich mal damit auseinander zu setzen inwiefern unser Drang sich zu verändern überhaupt unser eigener ist. Ich wurd vom User malemukalekumalale darauf aufmerksam gemacht und bin dem dafür ziemlich dankbar. Es gibt dazu auch tolle Vorträge auf Youtube, einfach mal "die Mutter unserer Kindheit" suchen. (Ich hoffe es ist ok wenn ich das hier einfach so weitergeben, credit to malemukalekumalale.)

Eine Pflanze wird sich wohl eher nicht die Frage stellen, wieso sie gerade an diesem Eck und nicht einen Meter weiter gedeiht ist. Sie lebt einfach Ihren Zyklus. Wieso kann das der Mensch nicht ebenso? Wir sind sogar die höher entwickelte Spezies und Denken uns tagtäglich eigentlich zu Tode. Darum gibt es dann die Leute, die mit Meditation anfangen und Ihren grossen Sinn darin sehen nicht mehr zu denken. Das soll dann angeblich befreien und helfen sich von diesen Denkmustern zu lösen. Andere sehen es so, dass du nie deine endgültigen Antworten finden wirst. Wie auch? Wie soll das bitteschön gehen?

In der Vorlesung "Grundlagen der Humanbiologie" hab ich mal gelernt, dass je höher die Komplexität des Nervensystem eines Lebewesens ist desto häufiger werden bei diesen Lebewesen sinnlos erscheinende und seltsame Verhaltensweisen beobachtet. Pflanzen haben kein Nervensystem soweit ich weiss daher machen die auch keine verrückten Sachen. Tintenfische z.b. machen schon ne ganze Menge crazy shit und Menschen sind bekannter weise ja vollkommen verrückt.

Super intressantes Thema, das bringt mich dazu eine Idee zu teilen die mir vor ein paar Tagen gekommen ist. Ich hab über Depression, Prokrastination und diese ganzen sehr unterschiedlichen aber doch irgentwo ähnlichen Arten von "Lebensunfähigkeiten" mal aus Sicht der Evolutionsbiologie nachgedacht:

Was ist wenn Depression ein für die zukünftige Evolution von Menschen sinnvoller und nahezu notwendiger Menchanismus ist um sicherzustellen das sich nur die Individuen fortpflanzen welche in der Lage sind mit den ihnen "geschenkten" mentalen Kapazitäten umzugehen. Es ist sozusagen der finale Test der Natur, meister deinen "Geist" oder er treibt dich in den Untergang. Ich find die Idee extrem motivierend mich tiefergehend mit meiner Psyche zu befassen. Als Nietzsche-Fan seh ich in meiner "Kriese" mittlerweile einen direkten wegweiser zum "Übermenschen". Das komplette aufhören mit dem Nachdenken halte ich eher für ein Verdrängen als ein wirkliches überwinden der Fragen.

Denkt mal bitte darüber nach und schreibt was ihr dazu denkt. Der Ansatz würde zumindest relativ gut erklären warum man sich solche Fragen stellt.

Vielleicht bin ich aber ja auch nur verrückt geworden ?

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So weit ich weiss ging Freud davon aus, dass das Über-Ich ein Überbleibsel der Eltern der Kindheit ist, speziell der Mutter. Litt man also z.b. unter einer extrem autoritären Mutter oder einer welche immer zu verlangte man sollte sich ändern so könnte dies entweder zu einem unnatürlich stark ausgeprägten Über-Ich führen, welches einen ständig ändern will und nie zufrieden ist oder zu dem genauen Gegenteil. Es wär cool wenn hier mal ein richtiger Psychologie-Student oder so etwas zu sagen könnte, Psychologie ist nämlich nicht so mein Spezialgebiet. Es ist denke schon mal intressant sich mal damit auseinander zu setzen inwiefern unser Drang sich zu verändern überhaupt unser eigener ist. Ich wurd vom Usermalemukalekumalale darauf aufmerksam gemacht und bin dem dafür ziemlich dankbar. Es gibt dazu auch tolle Vorträge auf Youtube, einfach mal "die Mutter unserer Kindheit" suchen. (Ich hoffe es ist ok wenn ich das hier einfach so weitergeben, credit to malemukalekumalale.)

Laut Wikipedia ist das Über-Ich die moralische und gewissen orientierte Instanz in dir. Im Prinzip hat es eine ähnliche Funktion wie in der Philosophie. Ein Philosophe betrachte die Welt auch aus einer Über-Perspektive.Quasi auf einer Meta-Ebene. Ich vergleiche es metaphorisch mit einer Wolke. Philosophen sitzen auf Wolken und betrachten die Welt aus weiter Distanz. Aber das ist nur mein persönliches Bild.

Dein Beispiel würde ich als Nicht-Psychologe aber trotzdem als korrekt erachten. Ein zu ausgeprägtes Über-Ich kann nach meiner Auffassung oft zu einem starken ("gestörten") Optimierungsverhalten führen. Man wird schnell unzufrieden und antwortet vielleicht mit perfektionistischem Verhalten darauf. In wie fern dieser Veränderungsdrang wirklich von dir selber kommt und nicht von irgendwelchen unbewussten Programmen, ist aber eine spannende Frage. Gut, eigentlich gehört das Unterbewusstsein auch zu dir. Die Frage wäre dann vielmehr, ob man nicht irgendwelchen Routinen aufsitzt, die jemand mal in dich eingehämmert hat und sich in dein Unterbewusstsein gebrannt haben. Theoretisch können es aber auch Suggestionen oder Konditionierungen der Gesellschaft oder Mitmenschen sein. Gerade die Werbung arbeitet andauernd mit solchen Mechanismen. Man kriegt durch Bilder suggeriert, wie ein Idealzustand ist oder sein sollte und das genügt bei hoher Suggestibilität, ja mann, dieses Wort gibt es tatsächlich, dass man selber womöglich diese künstlichen Idealzustände übernimmt. Quasi stillschweigend damit einverstanden ist, ohne darüber nachzudenken. Stichwort: induzierte Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen oder Vorstellungen.

Super intressantes Thema, das bringt mich dazu eine Idee zu teilen die mir vor ein paar Tagen gekommen ist. Ich hab über Depression, Prokrastination und diese ganzen sehr unterschiedlichen aber doch irgentwo ähnlichen Arten von "Lebensunfähigkeiten" mal aus Sicht der Evolutionsbiologie nachgedacht:

Was ist wenn Depression ein für die zukünftige Evolution von Menschen sinnvoller und nahezu notwendiger Menchanismus ist um sicherzustellen das sich nur die Individuen fortpflanzen welche in der Lage sind mit den ihnen "geschenkten" mentalen Kapazitäten umzugehen. Es ist sozusagen der finale Test der Natur, meister deinen "Geist" oder er treibt dich in den Untergang. Ich find die Idee extrem motivierend mich tiefergehend mit meiner Psyche zu befassen. Als Nietzsche-Fan seh ich in meiner "Kriese" mittlerweile einen direkten wegweiser zum "Übermenschen". Das komplette aufhören mit dem Nachdenken halte ich eher für ein Verdrängen als ein wirkliches überwinden der Fragen.

Denkt mal bitte darüber nach und schreibt was ihr dazu denkt. Der Ansatz würde zumindest relativ gut erklären warum man sich solche Fragen stellt.

Das ist eine krasse Betrachtungsweise. Dann hättest du gerade Darwins Evolutionstheorie ergänzt. Das Intelligenz und Kopf in unserer heutigen Zeit eine grössere Rolle spielt, impliziert bereits der ganze technische Fortschritt. Physische Kraft ist nach meiner Meinung zumindest gesellschaftlich nicht mehr wirklich relevant. Paradoxerweise eifern aber doch eine beachtliche Anzahl von Hirnis ins Fitnessstudio, um richtig hart zu pumpen, bis sie aussehen wie Schwarzenegger. Muss gerade lachen. :lol:

Ja, ich möchte auch nicht anfangen mir meine Gehirnzellen zu schonen. Über Nietzsche muss ich erst mal wieder nachdenken. Das ist schon ein heftiger Brocken Philosophie. Da will ich mich nicht gleich verausgaben. Aber seine Ansichten sind natürlich auch heute noch aktueller denn je. Er war ein moderner non-konformistischer Denker. Schon alleine deswegen kommt man an ihm nicht vorbei.

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Ich frage mich auch zunehmend, wer ich eigentlich bin und was ich möchte und wohin die Reise noch geht. Im Prinzip ist es Philosophie und selbst 2500 Jahre Philosophieren haben gewisse Fragen immer noch nicht restlos geklärt. Ich frage mich vielmehr, wieso man sich solche fragen frägt. Das ist doch das spannende daran. Auch hinter einer Frage wird vermutlich eine Intention oder eine Ursache stecken. Wer bin ich? (....) Andere sehen es so, dass du nie deine endgültigen Antworten finden wirst. Wie auch? Wie soll das bitteschön gehen? Darum hört man dann auf die Frage wer man ist, die ziemlich simple Antwort: Ich bin ich. Diese nette Tautologie ist zwar logisch betrachtet total schwachsinnig, beinhaltet aber aus praktischer Sicht eine wichtige Komponente.

Das sind wirklich sehr schöne Erkenntnisse. Ich will hier auf zwei Beiträge verlinken, die sich ebenfalls mit den Themen auseinandergesetzt haben - vielleicht findest du daran ein paar inspirierende Ansätze, die im gewissen Sinne letztendlich die von dir erwähnte Tautologie etwas 'ausschmücken' ;-)

http://www.pickupfor...682#entry523682

und auch

http://www.pickupfor...elbstlosigkeit/

Wir sind sogar die höher entwickelte Spezies und Denken uns tagtäglich eigentlich zu Tode. Darum gibt es dann die Leute, die mit Meditation anfangen und Ihren grossen Sinn darin sehen nicht mehr zu denken. Das soll dann angeblich befreien und helfen sich von diesen Denkmustern zu lösen.

Das komplette aufhören mit dem Nachdenken halte ich eher für ein Verdrängen als ein wirkliches überwinden der Fragen.

In dem verlinkten Text aus meinem vorherigen Beitrag - indem es quasi um Meditation, dem 'Nicht-soviel-Denken' geht - geht es nicht darum das Denken abzustellen. Es geht vielmehr darum die Identifikation mit dem Verstand zu lösen. Denn die Probleme entstehen letztendlich durch unseren Verstand. Beobachten der Gedanken hilft die Identifikation zu lösen. Es ist wohl bzgl. des Loslassens einer der größten Schritte die man tun kann. Erst dann kann man dem Zustand 'zu sein' - wie wir uns das z.B. bei einer Pflanze oder Tieren vorstellen näher kommen. Die Sorgen und Probleme entstehen durch unseren Verstand. Sich von den Verstand mal zu lösen hilft einen klaren Kopf zu bekommen. Es hilft einfach lockerer zu werden. Es hilft sich dem jetzigen Moment zu verbinden. Und es hilft letztendlich sich selbst näher zu kommen - seinem vollkommenen Ich - das nicht nur die gedankliche Identifikation mit dem Verstand ist.

Also nochmal es geht nicht darum, das Denken auszuschalten - höchstens das sinnlose Gedanken zermürben ;-) - der Verstand und entsprechend das Denken ist etwas sehr wertvolles - und macht für mich gerade die Spezies Mensch auch aus (zumindest glaube ich dass die Komplexität der Gedankengänge beim Menschen am fortgeschrittesten ist im Vergleich mit anderen Spezies).

Der Folgende Abschnitt ist eine persönliche psychologische Hypothese. Beim Menschen geht es für mich hauptsächlich auf der untersten Ebene immer um Emotionen. Gefühle von Hunger, Gefühle nach Sicherheit, Gefühle nach Aufmerksamkeit, Gefühle nach Liebe, etc. Du kannst alles im Prinzip auf Gefühle reduzieren und vereinfachen. Beispiel: Hast du einen Mangel an Nahrung, Sicherheit, Liebe, usw. dann muss man sich primär die Frage stellen, ob dir dieser Mangel schadet. Es kann durchaus Menschen geben, die gewisse Gefühle nicht brauchen, um glücklich zu sein. Dieser Ansatz ist im Kern genial, weil er eine gewisse Art von Radikalität fordert. Man wird gezwungen sich mit seinen eigenen Emotionen besser auseinander zusetzen. Wann bist du glücklich? Ganz einfach dann, wenn all deine Emotionen befriedigt sind. Wann bist du frustriert? Wenn nur wenige Emotionen in dir befriedigt sind. Du brauchst eigentlich so betrachtet nichts und alles um glücklich zu werden. Wenn jemand meditiert und dabei alleine durch das nicht mehr bewusst nachdenken sich komplett lösen kann von gewissen gefühlten Bedürfnissen, dann braucht dieser Mensch nur noch wenig, um glücklich zu sein und erreicht somit sein Ziel eher, wie jemand, der sich tausend emotionale Bedürfnisse in seinem Kopf aufbaut und konstruiert. Man darf nicht vergessen, dass wir uns unsere Realität selber erschaffen und beeinflussen können. Aber das Thema würde jetzt zu weit führen.

Wirklich sehr bemerkenswerte Qualität an Selbstreflexion die du da schon betrieben hast thinkthank :-)

Meine persönliche Erfahrung ist, dass es letztendlich um 'alles' geht. Sowohl um das materielle (Körper, Besitz), dem Gedanklichen (Verstand), dem Gefühlskörper (Emotion), sowie der Teil des Ichs, der von diesen 3 Komponenten nicht inbegriffen ist. Die Tatsache dass du den Emotionen mehr 'Wert' zuschreibst kann ich gut nachvollziehen - denn wir sind es gewohnt diesen Teil in unserer Gesellschaft zu vernachlässigen. Insbesondere die Männer unter uns wachsen quasi in einem Zwiespalt zu ihren Emotionen auf - dürfen sie doch nach dem 'Männerbild' nur einen Teil davon - wenn überhaupt zulassen. Darf ein Mann weinen ? Nein ? Wieso kommt es dann für Männer zu Situationen, wo sie nahe den Tränen sind - wenn die Oneitis an die Tür klopft oder eine wichtige Person verstorben ist ? Ich denke, dass das unterdrücken von Emotionen letztendlich nur zu einer Anstauung dieser führt. Es mag sein dass sie ein Leben lang unterdrückt bleiben können - wenn evtl. der notwendige Trigger/Input von außen fehlt, der das Fass quasi zum überlaufen bringt. Von daher kann ich deine Gedanken a la 'Es kann durchaus Menschen geben, die gewisse Gefühle nicht brauchen, um glücklich zu sein.' sehr gut nachvollziehen. Ich habe für mich einfach nur die Erfahrung gemacht, dass ich alles in mir annehmen will - denn das verstehe ich unter 'mich selbst zu lieben' ;-)

viele Grüße

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Was ist aber wenn ich Ziele habe die meinen Talenten wiedersprechen ? Soll ich diese Ziele dann trotzdem verfolgen oder es bleiben lassen und diese Ziele aufgeben?

Soll sich jemand der introvertiert ist nicht mit Pickup beschäftigen?

Kann jemand der introvertiert ist, erfolgreich Unternehmer oder Führungskraft (Manager) werden?

Wie sieht es aus wenn sich ein introvertierter Unternehmer einen extrovertierten Gründungspartner sucht?

Kann eine introvertierte Person erfolgreich Politiker werden?

Soll ich (kann ich) diese Ziele trotzdem verfolgen?

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Wirklich sehr bemerkenswerte Qualität an Selbstreflexion die du da schon betrieben hast thinkthank :-)

Meine persönliche Erfahrung ist, dass es letztendlich um 'alles' geht. Sowohl um das materielle (Körper, Besitz), dem Gedanklichen (Verstand), dem Gefühlskörper (Emotion), sowie der Teil des Ichs, der von diesen 3 Komponenten nicht inbegriffen ist. Die Tatsache dass du den Emotionen mehr 'Wert' zuschreibst kann ich gut nachvollziehen - denn wir sind es gewohnt diesen Teil in unserer Gesellschaft zu vernachlässigen. Insbesondere die Männer unter uns wachsen quasi in einem Zwiespalt zu ihren Emotionen auf - dürfen sie doch nach dem 'Männerbild' nur einen Teil davon - wenn überhaupt zulassen. Darf ein Mann weinen ? Nein ? Wieso kommt es dann für Männer zu Situationen, wo sie nahe den Tränen sind - wenn die Oneitis an die Tür klopft oder eine wichtige Person verstorben ist ? Ich denke, dass das unterdrücken von Emotionen letztendlich nur zu einer Anstauung dieser führt. Es mag sein dass sie ein Leben lang unterdrückt bleiben können - wenn evtl. der notwendige Trigger/Input von außen fehlt, der das Fass quasi zum überlaufen bringt. Von daher kann ich deine Gedanken a la 'Es kann durchaus Menschen geben, die gewisse Gefühle nicht brauchen, um glücklich zu sein.' sehr gut nachvollziehen. Ich habe für mich einfach nur die Erfahrung gemacht, dass ich alles in mir annehmen will - denn das verstehe ich unter 'mich selbst zu lieben' ;-)

viele Grüße

Ich hacke einfach mal kurz hier ein. Das andere muss ich erst durchlesen (Verlinkungen). Sollte aber auch noch eine Tonne anderes durchlesen. :crazy:

Ja, ok. Wenn man generalisiert argumentiert, kann man schnell die Meinung vertreten, dass schlussendlich jedes Atom und alle Gedanken und Gefühlsregungen zählen. Das ist ja auch korrekt. Meine Betrachtung ist eher vertikal in Ebenen. Wir versuchen im Prinzip den systemischen Ansatz. Wir suchen Ordnung hinter dem ganzen scheinbaren Chaos. Gefühle sind für mich einfach wesentlicher wie Gedanken. Das hat man in 2500 Jahre Philosophie immer noch nicht ganz kapiert. Auf der untersten Ebene gibt es in meinem Ansatz vor allem die Gefühle. Menschen lassen sich schlussendlich immer von Gefühlen leiten. Nehmen wir ein Beispiel: Verkaufsgespräch zwischen einem Autohändler und dir. Der Autohändler wird versuchen zuerst eine positive lockere Beziehungsebene zu dir aufzubauen. Danach wird er dir langatmig seine Argumente vor labern wieso weshalb warum etc. Schlussendlich hörst du dann viele Argumente die dafür sprechen und was machen diese Argumente in dir? Sie lösen wieder Gefühle aus. Das ist das normalste dieser Welt. Wenn er dich total überzeugt hat und du auch nach kritischem Denken der Auffassung bist, das ist ein guter Kauf, dann schlägst du in aller Regel ein. Ok, ist jetzt ein zufälliges Beispiel. Aber eigentlich funktioniert alles so. Egal ob du an der UNI sitzt oder auf der Arbeit bist oder gerade eine Lady kennen lernst. Am Schluss hast du ein Gefühl in dir drinnen, was manche als Intuition oder deinen Bauch beschreiben. Mein Fazit: Ja, klar, man sollte auch alle Gefühle leben können. Das ist nach meiner Meinung auch einer der großen Komplexe in unserer Gesellschaft. Mit den meisten Kumpels kann man nicht mal darüber reden. Krass, denke ich mir da. Gerade wir Schwänze leben eigentlich in einer total verklemmten (überspitzt) gefühlslosen Welt, wo gerade mal das Gefühl Spass und Sex/Liebe zählt. So betrachtet verwundert mich vieles nicht. Das ist mit unter auch ein Grund, wieso mich die Gesellschaft immer wieder etwas anpisst und ich so Leute wie Lou Ashby nur zu gut verstehen kann, wieso sie anfangen Nietzsche zu lesen. Manchmal denke ich mir, sollte man doch einfach Nihilist werden, dann hat mans einfacher auf dieser Welt. Vielleicht sind wir hier einfach die wahren Über-Menschen in Reinform. Wer startet die Reproduktion unserer Genome? :lol:

bearbeitet von thinkthank
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Was ist aber wenn ich Ziele habe die meinen Talenten wiedersprechen ? Soll ich diese Ziele dann trotzdem verfolgen oder es bleiben lassen und diese Ziele aufgeben?

Soll sich jemand der introvertiert ist nicht mit Pickup beschäftigen?

Kann jemand der introvertiert ist, erfolgreich Unternehmer oder Führungskraft (Manager) werden?

Wie sieht es aus wenn sich ein introvertierter Unternehmer einen extrovertierten Gründungspartner sucht?

Kann eine introvertierte Person erfolgreich Politiker werden?

Soll ich (kann ich) diese Ziele trotzdem verfolgen?

Gute Frage. Introvertiertheit und Extrovertiertheit hat erstmal der werte Herr Jung beschrieben. Eigentlich ist man als kopflastiger Mensch meistens introvertiert. Das liegt wohl in der Natur. Das Problem daran: Unsere Gesellschaft will dir weismachen, nur weil du introvertiert bist, hast du Probleme Mädchen anzusprechen oder andere Macken, die so unglaublich schlecht sein sollen. Typisches streuen von Unsicherheit. Kenne das aus eigener Erfahrung. Ich habe aber auch meine extrovertierten Seiten (exzessiv) ausgelebt und entwickelt.

Wenn du also Kopfmensch bist und eher mal ein Buch liest und nicht immer Bock auf Mädchen aufreißen hast, ist das sogar gut. Ich lauf noch heute durch die Gegend und denk mir bei manchen Ladies: Gut, differenziere ich und labbere nicht gleich jede Dumpfbacke an, die mir unter kommt. Du musst halt deine Stärken kennen. Jemand der introvertiert ist kann sehr wohl Pick-Up machen. Er/Sie soll das sogar als eine Art Selbsterfahrung machen. Außerdem stelle ich mich auf den Standpunkt, dass introvertierte Menschen Kraft aus dem inneren schöpfen und dafür keine einzige Lady brauchen. Andere brauchen dafür die Bestätigung von außen, um sich groß und stark zu fühlen. Das ist schon mal eine gut Eigenschaft. Betrachte es immer positiv, obwohl du deine kritischen Bedenken hast. ;-)

Um deine Frage einfach zu beantworten: Ja, all das was du nennst kann man ohne weiteres, wenn du daran arbeitest. Wieso sollte ein introvertierter Mensch nicht Obermacker in einem Unternehmen werden? Wieso sollte ein introvertierter nicht auch Schauspieler werden, um die Politik damit zu bereichern? Du kannst dir die Denkarbeit reduzieren, in dem du dir geschickte Gegenfragen stellst. Was soll dich davon bitte schön abhalten? Ich sehe in deinen Fragen eher eine Art Verunsicherung. Wieso so unsicher? Was hält dich von irgendwas ab? Geh mal diesen Fragen nach. ;-)

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Ja, ok. Wenn man generalisiert argumentiert, kann man schnell die Meinung vertreten, dass schlussendlich jedes Atom und alle Gedanken und Gefühlsregungen zählen. Das ist ja auch korrekt. Meine Betrachtung ist eher vertikal in Ebenen. Wir versuchen im Prinzip den systemischen Ansatz. Wir suchen Ordnung hinter dem ganzen scheinbaren Chaos. Gefühle sind für mich einfach wesentlicher wie Gedanken. Das hat man in 2500 Jahre Philosophie immer noch nicht ganz kapiert. Auf der untersten Ebene gibt es in meinem Ansatz vor allem die Gefühle. Menschen lassen sich schlussendlich immer von Gefühlen leiten. Nehmen wir ein Beispiel: Verkaufsgespräch zwischen einem Autohändler und dir. Der Autohändler wird versuchen zuerst eine positive lockere Beziehungsebene zu dir aufzubauen. Danach wird er dir langatmig seine Argumente vor labern wieso weshalb warum etc. Schlussendlich hörst du dann viele Argumente die dafür sprechen und was machen diese Argumente in dir? Sie lösen wieder Gefühle aus. Das ist das normalste dieser Welt. Wenn er dich total überzeugt hat und du auch nach kritischem Denken der Auffassung bist, das ist ein guter Kauf, dann schlägst du in aller Regel ein. Ok, ist jetzt ein zufälliges Beispiel. Aber eigentlich funktioniert alles so. Egal ob du an der UNI sitzt oder auf der Arbeit bist oder gerade eine Lady kennen lernst. Am Schluss hast du ein Gefühl in dir drinnen, was manche als Intuition oder deinen Bauch beschreiben. Mein Fazit: Ja, klar, man sollte auch alle Gefühle leben können. Das ist nach meiner Meinung auch einer der großen Komplexe in unserer Gesellschaft. Mit den meisten Kumpels kann man nicht mal darüber reden. Krass, denke ich mir da. Gerade wir Schwänze leben eigentlich in einer total verklemmten (überspitzt) gefühlslosen Welt, wo gerade mal das Gefühl Spass und Sex/Liebe zählt. So betrachtet verwundert mich vieles nicht. Das ist mit unter auch ein Grund, wieso mich die Gesellschaft immer wieder etwas anpisst und ich so Leute wie Lou Ashby nur zu gut verstehen kann, wieso sie anfangen Nietzsche zu lesen. Manchmal denke ich mir, sollte man doch einfach Nihilist werden, dann hat mans einfacher auf dieser Welt. Vielleicht sind wir hier einfach die wahren Über-Menschen in Reinform. Wer startet die Reproduktion unserer Genome? :lol:

Nach ca. 9 Monate Erfahrungen, kann ich langsam nachvollziehen was du meinst - bzw. deine Gedanken haben mich entsprechend beeinflusst ;-)

Danke dafür.

Ich habe tatsächlich "das Gefühl", dass alles was in uns passiert von Gefühlen gefärbt ist. Also das, was du beschreibst - dass Gefühle in der untersten Ebene vorhanden sind. Diese Erkenntniss hilft mir, einen weiteren Schritt in Richtung Wohlbefinden zu machen. Dadurch, dass ich mehr Bewusstheit bzgl. dieser "Gefühlsfärbung" habe, kann ich auch mit diesen entsprechend im Einklang leben. Insbesondere, wenn die Gefühle mal "nicht so gut" sind - z.B. eher Angst, Unsicherheit, Unwohlsein ausdrücken. Denn getreu dem Motto "es gibt keine negativen Gefühle", kann ich jederzeit selbst entscheiden, wie ich ein Gefühl einordne. Z.B. Angst: ich nehme dich in Liebe an, du bist ein Teil von mir. So werde ich nach und nach zu den "negativen" Gefühlen, ein gutes Verhältnis aufbauen - und dem konditionierten Widerstand den man diesen Gefühlen entgegengebracht hat ("Angst bekämpfen") und konditionierte negative Bewertung aufgeben.

So scheint es zu sein, dass aus unangenehmen Situationen, einfach nur Situationen werden. Da das Unangenehme ja aus meiner Gefühlswelt und meinem entsprechendem Umgang mit ihr entsteht. Ein entspannter Umgang mit den "unangenehmen Gefühlen" beschert mir dann entsprechend einen entspannteren Umgang mit Situationen, die ich bisher eher vermeiden wollte.

In diesem Sinne frohe Weihnachten.

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Frage dich bei allem was du tust oder tun willst, wie du dich dabei fühlst. Das hat mir sehr geholfen. Es gibt Dinge im Leben, für die man sich nicht motivieren muss, ich behaupte mal deine Intuition wird dich leiten, wenn du sie lässt.

bearbeitet von Smirnoff
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Hey Smirnoff,

ich geb dir auf jeden Fall Recht bzgl. deiner Aussage. Was ich bei meinem Text mit unangenehmen Situationen meinte sind eben diejenigen, die immer wieder mal auftauchen - schwierige Mitarbeiter, Kunden, Mitbewohner usw. usf. ;-)

Hat man z.B. schwierige Mitarbeiter oder Mitbewohner, dann kann es durchaus passieren, dass man die Leute eben mal konfrontieren muss, wenn sie Scheiße bauen. Sowas empfand (und empfinde es noch) als unangenehm. Aber es fällt mir immer leichter.

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