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[Sheytan 987]

Trauer, Schmerz und Wut sind ja unterschiedliche Gefühle und wollen doch auch anders ausgelebt werden.

Aber Wut spür ich auch, weil die Situation einfach anders ist als ich sie mir gewünscht hätte. Vielleicht komme ich ja darüber an meine anderen Emotionen.

Hört sich logisch an, erlebe ich übrigens immer wieder wenn ein Kollege schlecht gelaunt im Boxstudio auftaucht, wortlos eine Weile in die Pratzen schmettert, und auf einmal ganz emotional aufgelöst wird, und anfängt über seine Probleme zu reden. wäre auf jedenfall einen Versuch wert.

Alles gute

Juli 28, 2013 bearbeitet von Sheytan

[Gast shorty2012]

Danke.

Vielleicht sollte ich auch mal boxen gehen. Klingst nach ner super Methode.

[Gazelle 64]

Hey Leute,

ich hab mal wieder ne akute Situation und kann den Schmerz nicht rauslassen und dadurch nicht verarbeiten.

Ich sitze seit 2 Tagen hier rum und kann weder essen noch irgendwas anderes machen.

Wenn ich unter Leute gehe fühle ich mich momentan extrem verwundbar und Ablenkung kann ja auch nicht die Lösung sein. Ich hab jetzt auch keine Lust mit Freunden zu reden und die ganze Sache noch öfter zu bereden.

Meditationen helfenn auch nur bedingt.

Kommt selten vor, dass mich etwas so aus dem Konzept bringt, aber auch ich bin wohl nicht davor sicher...

Das klingt nach einer Pattsituation.

Auf der einen Seite willst Du "funktionieren" und auf der anderen Seite willst Deinen Schmerz "rauslassen".

Das, was auf beiden gegenüberliegenden Seiten steht - und zugleich auch die Verbindung darstellt - ist Angst.

Im Moment scheint sie Dich ein wenig zu lähmen, doch sie zeigt Dir gleichzeitig, wie feinfühlig und verwundbar Du sein kannst. Es ist jetzt nicht die Zeit für Konzepte, Strategien oder Pläne - lasse die Verwirrung zu.

Deine augenblickliche Sensibilität kannst Du näher begutachten, indem Du es Dir selbst gut gehen lässt, Dich und Deinen Körper verwöhnst und erforscht, was alles sich für Dich wohl anfühlt. Lerne alle Facetten Deiner Sensibilität und Zartheit kennen.

[FraSkogen 680]

Dazu, daß dies Gefühl und jenes ja ganz unterschiedlich seien.. nein, das sind sie eigentlich gerade nicht. Das ist eine Illusion. Es sind alles "Intensitäten", die das Bewußtsein allerdings unterschiedlich "rendert", um sie ohne Bruch in die erlebte Realität einzubauen. Das ist ja überhaupt der Grund, wieso auch schmerzhafte SM-Praktiken als Lust empfunden werden können. Oder wieso beim Sport ab dem Endorphonkick die Schmerzen lustvoll sind.

Gemeinsam ist beiden Beispielen, daß man erst einmal über den Punkt hinausgehen muß, wo das Bewußtsein aufhört, die Intensität noch zu rendern. Die Comfortzone verlassen. Über sich selbst hinausgehen. Sich selbst erst einmal verlieren, bevor man wissen kann, wer man ist. Ungünstig wird es, wenn Blockaden dafür sorgen, daß die Zunahme an Intensität unangenehm gerendert wird. Das ist nen Egoding, was zwar seiner Natur nach Illusion ist, seiner Erfahrung nach aber eben deswegen sehr real.

Daher auch die Kopfschmerzen bei der Meditation, das sind Verspannungen, die sich aus Abwehrgründen dann verstärken. Eine Methode ist, das zu ignorieren. Eine andere ist, das Ego abzulenken und dadurch auszutricksen. Meditation in Bewegung ist ein Weg dafür - Tai Chi. Je mehr Du darüber nachdenkst, nicht weinen zu können, desto mehr wird es ein Egoding, das eben darum Teil des Kontrollmechanismus wird, dessentwegen Du nicht weinen kannst.

Meine Prognose: In dem Moment, wo Du dahin gekommen bist, daß es Dir egal ist, wirst Du anfangen zu weinen. Weil Du dann diese Problematik nicht länger mit Energie befeuerst und sie deswegen in sich zusammenkracht. Demut ist nicht der Gegensatz, sondern die Rückseite von Stolz.. und darum mit ihm identisch.