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Hallo

Ich brauche eine wirkungsvolle Therapieform. Zu mir:

Ich bin anfang 20 und hatte bis vor kurzen eine sehr starke soziale Phobie. Ich hatte immer Angst rauszugehen, mit Menschen zu reden, locker zu sein, in Menschenmengen, alleine schon draussen rumzulaufen. Es gab Zeiten in denen ich kaum draussen war. Es waren Jahre in denen ich ohne soziale Kontakte lebte, in denen ich kaum überhaupt draussen war.

Vor Kurzem habe ich Videos über Persöndlichkeitsentwicklung, NLP, Pickup ect im Internet entdeckt. Da habe ich angefangen mich diesen Ängsten zu stellen, und mein "Mindset" zu verändern versucht.

Jetzt nach ein paar Monaten ist schon vieles anders, ich habe keine "aktive" Phobie mehr, ich nenne es mal so, aber es fühlt sich auch nicht richtig an. Ich kann zwar mit Leuten reden, aber es fühlt sich so an wie aufgesetzt. Ich muss einen guten Eindruck machen, und wenn jemand nicht "merkt", das ich eigendlich scheisse bin (was ich unterbewusst von mir denke), dann freue ich mich und denke, das hab ich aber gut gemacht. Ich hoffe ihr versteht. Alle sozialen Interaktionen bewerte ich, ob sie gut oder schlecht waren. Ich denke mal das ist nicht normal. Ich bin nicht entspant bei Leuten, ich habe mich eher nur oberflächlich entwickelt. Ich kann etwas spielen, sogar recht gut bis zu nem Punkt, aber es ist 100% gespielt. Jeder merkt das irgendwann.

Ich denke das ich so nicht weiter komme. Alleine, mit sargen und den Büchern ect. Ich brauche eine Therapie, die wirklich etwas innerlich verändert. Ich war jahrelang bei einem Psychiater, doch mit dem hab ich nur irgendwas geredet, er hat kaum was gesagt, es half überhaupt nichts. Sogar das was ich selber jetzt gemacht habe war in ein paar Monaten viel effektiver als die Jahre mit dem Psychiater.

Es ist auch vieles aus der Kindheit. Durch die Eltern ect. Mir fällt es z.B. schwer, in Gruppen zu reden, weil meine Eltern mir immer sagten ich soll ruhig sein, und wenn sie redeten und ich was sagte sie mich ignorierten. Mein Vater hat mich immer ausgelacht, mir gesagt ich seie gestört, oder er hat mch aktiv fertig gemacht, meine Mutter sagte mir ich werde ein Penner, all sowas.

So kann ich nicht weiterleben. Es ist immer so eine riesen Mauer zwischen mir und anderen Menschen. Ich kann zu niemandem eine Verbindung herstellen.

Mich mag auch niemand speziell gerne. Niemand freut sich mich zu sehen, will unbedingt mit mir Zeit verbringen, Frauen schon garnicht. Auch wenn ich ein paar Nummern holen kann, mit denen kurz reden und einen gefakten guten Eindruck hinterlassen kann, sie mögen mich einfach nicht. Es ist wegen dieser Kälte, dieser Aufgesetztheit. Wenn ich ich selbst sein könnte würden mich die Leute schon mögen. Aber ich weiss nichtmal wie ich selbst bin. Ich weiss nicht wer ich bin. Ich habe Jahre meines Lebens wirklich verpasst, als hätten sie nie stattgefunden. Da ist einfach eine Lücke, da ist einfach nichts passiert.

Zu welcher Art Psychiater muss man gehen, um solche Probleme wirklich tiefgreiffend zu behandeln? Wie gesagt, mein Psychiater hat mir nie etwas gebracht. Ich brauche etwas, was wirklich ganz tief geht und die ganzen Sachen hervorholt und lösen kann.

Danke schonmal.

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Psychiater sind normalerweise Mediziner mit Therapeutenausbildung. Diese arbeiten (meist) in der Psychiatrie und mit Medikamenten. Ich glaube, Du sprichst hier von Psychotherapeuten. Dein bisheriger Therapeut klingt mir nicht sehr kompetent (für Dein Problem). Es gibt, glaube ich, viele, die nicht richtig für Dich und Deine Probleme sind. Geeignete Therapeuten finden ist manchmal wie Stecknadeln im Heuhaufen suchen...

Vielleicht kann ich Dir aber einen kleinen Hinweis geben. Hierbei handelt es sich um einen Buchtip (keine Schleichwerbung oder sowas, Klassiker): "Das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller. Diese Therapeutin hat mit der klassischen Psychoanalyse gebrochen, die schwarze Pädagogik (die im deutschen Schulsystem bis heute Anwendung findet) als das Grundübel der psychischen Probleme entlarvt etc. Was ich sagen will: Lies das Buch, eventuell auch noch die Folgebände (vier gibt es da, glaube ich), und suche Dir dann mit diesem Wissen einen Therapeuten, sprich ihn auch ruhig auf diese Frau an, wenn er sie kennt und viel von ihr hält, gehe ins Inhaltliche, wenn er Dich da weiterhin überzeugt - voila, hast Du Deinen neuen Therapeuten gefunden. Wenn nicht, next! 8-)

Und sieh es mal so: Deine Eltern haben Mist gebaut, daß Du so geworden bist. Sie beleidigen sich ja letzten Endes nur selbst. ich tippe mal aus der Ferne, daß das Selbstwertgefühl von ihnen bei unter null liegt... Wie solltest Du nur jemals eines aufbauen in ihrer Nähe? Mein Tip: Meide sie! Sie tun Dir gerade nicht gut, ordne Dein Leben, aber vor allem Deinen Standpunkt zu ihnen neu. Und baue schrittweise Dein Selbstwertgefühl auf (fern von ihnen), näheres dazu in der Schatztruhe. Das kannst Du alles parallel zur Therapie machen.

Gruß, Flamand

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Ich lese, dass Du schon einiges in die richtige Richtung entwickelt hast. Ich würde nicht so sehr danach suchen, woher kommt das Problem. Ich würde eher die Gegenwart anschauen und Was möchte ich in Zukunft erreichen?

Mit Menschen reden ohne zwangsläufig einen guten Eindruck hinterlassen zu müssen. Freier im sozialen Miteinander werden....

Die zentrale Frage des Pick Ups ist: Wie verhalte ich mich, dass mich die Frau/der Mann mag? Daher sehe ich Pick Up für dich persönlich nicht als geeignet.

Ich denke das ich so nicht weiter komme. Alleine, mit sargen und den Büchern ect. Ich brauche eine Therapie, die wirklich etwas innerlich verändert. Ich war jahrelang bei einem Psychiater, doch mit dem hab ich nur irgendwas geredet, er hat kaum was gesagt, es half überhaupt nichts. Sogar das was ich selber jetzt gemacht habe war in ein paar Monaten viel effektiver als die Jahre mit dem Psychiater.

Finde ich einen guten Ansatz. Ein Psychologe arbeitet 1 Stunde pro Woche mit Dir. Du kannst 168 Stunden/ Woche mit Dir selbst arbeiten. Eventuell kannst Du Dir ja jeden Abend eine Liste schreiben:

1. Was war heute nicht so wie ich das gerne hätte? Durch welche Aktionen habe ich das Erreichen meiner Ziele schwieriger gemacht? Und was versuche ich (kein Zeugnis versuchen, sondern ehrliches Versuchen) nächsten Tag besser zu machen?

2. Was ist heute gut gelaufen? (ruhig Kleinigkeiten aufschreiben)

3. Was habe ich heute gelernt?

Du wirst merken, dass Du immer mehr ein Bild davon entwickelst: Wo will ich hin? Und diesen Weg durch diese kleine Übung immer konsquenter gehen.

Ich denke Du bist auf einem tollen Weg. Gleichzeitig bitte ich Dich aber auf diesem Weg zu bleiben!

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft dabei.

bearbeitet von Sissilke01

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Ich brauche eine wirkungsvolle Therapieform.

Erfahrungsgemäß ist die Methodik einer Therapie eher unwesentlich für den Erfolg. Wesentlich ist, ob du einen guten Draht zum Therapeuten aufbauen kannst.

Darum würde ich mit vielen verschiedenen Therapeuten sprechen - und dann entscheiden wo du weiter machen willst.

Dahingehend gibt es inzwischen immer mehr Berater, die nicht nur Methoden einer bestimmten Therapieform anwenden, sondern mehrere Methoden kennen die sie ihren Klienten anbieten. Der Trend geht auch dahin, gar nicht mehr zwischen Therapie, Coaching, Supervision, usw. zu unterscheiden - sondern sich daran zu orienterien, was in der gegenwärtigen Situation hilfreich ist.

Wie gesagt, mein Psychiater hat mir nie etwas gebracht.

Es ist oft so, dass Leute sich jahrelang durch Therapien kämpfen, sich reflektieren, an sich arbeiten - und plötzlich machen sie Entwicklungsschub, durch den es ihnen viel besser geht. Oft erscheint den Leuten die ganze Quälerei dann als sinnlos und verschwendete Lebenszeit.

Es gibt dazu die Theorie, dass die langen Therapien und Selbstreflexionen die Vorbereitung für die schnelle Besserung waren.

Möglicherweise hast du dir durch die bisherige Therapie so weit selbst geholfen, dass du jetzt durchs Lesen von PU-Büchern auf Leute zugehen, mit ihnen reden und Nummern holen kannst.

Ich brauche etwas, was wirklich ganz tief geht und die ganzen Sachen hervorholt und lösen kann.

Es gibt einen etwas flapsigen Spruch:

Einen tiefen Graben kann man überwinden, indem man auf einer Seite ganz nach unten klettert, durch die Sohle des Grabens geht, und auf der anderen Seite wieder ganz nach oben klettert - oder man springt einfach drüber.

Ich würde es so sehen:

Die Mauer in dir, von der du scheibst, ist eine Kompetenz die für dich einmal nützlich war. Als Kind hast du die Mauer gebraucht. Wofür auch immer. Jetzt wirst du erwachsen, brauchst du Mauer nicht mehr - und entwickelst Schritt für Schritt zusätzliche Kompetenzen. Beispielsweise die Kompetenz, mit anderen zu reden.

Dafür bist du erstmal ganz runter geklettert, durch den tiefsten Teil gegangen und wieder nach oben gekraxelt. Das runter und wieder rauf Klettern ist auch eine Kompetenz - und völlig OK so. Wenn du der Meinung bist, dass du das nochmal brauchst -oder noch tiefer gehen willst- dann kann das Sinn machen.

Eine weitere Kompetenz ist, einfach über den Graben drüber zu springen. Die Kompetenz hast du auch - jeder hat die. Es kann aber sein, dass sie noch sehr wenig entwickelt ist.

Die beiden Kompetenzen kann man durchaus beide parallel nutzen.

Du kannst dir einen neuen Therapeuten suchen, mit dem du in den Sitzungen deine Kindheit so gründlich aufarbeitest, wie du das willst.

Wenn du Abends raus gehst, kannst du immer immer wieder mal über den Graben drüber springen, und es dir gut gehen lassen. Beispielsweise, wenn du gerade mit anderen Leuten sprichst.

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Die zentrale Frage des Pick Ups ist: Wie verhalte ich mich, dass mich die Frau/der Mann mag?

MIt der Frage kommen viele zu PU - um dann zu lernen, dass das die zentrale Frage ist:

Mit Menschen reden ohne zwangsläufig einen guten Eindruck hinterlassen zu müssen. Freier im sozialen Miteinander werden....
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Wenn Du zwischen Therapie, Coaching, Supervision nicht unterscheiden kannst,

Dann solltest Du auch Du diesen Thema keine (schlechten) Ratschläge geben.

Dahingehend gibt es inzwischen immer mehr Berater, die nicht nur Methoden einer bestimmten Therapieform anwenden

Ein Berater ist kein Therapeut

Ein Coach ist kein Therapeut

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ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber denk bitte dran dass was du hier als 'fakten' darstellst,...

Mich mag auch niemand speziell gerne. Niemand freut sich mich zu sehen, will unbedingt mit mir Zeit verbringen, Frauen schon garnicht. Auch wenn ich ein paar Nummern holen kann, mit denen kurz reden und einen gefakten guten Eindruck hinterlassen kann, sie mögen mich einfach nicht.

...niemals fakten sind, und immer nur deine interpretation von realitaet - und auch immer bleiben werden. Selbst wenn du positiv denkst, und das auch alles wahr ist, selbst dann ist es immer noch deine interpretation.

NLP & Hypnose kombiniert mit anderen Therapieformen koennten dir von grossem Nutzen sein, nur leider gibt es da in Deutschland nicht viel Gutes meiner Meinung nach. Auf der andern Seite, lass dich nicht blenden von labels und Universitaets Abschluessen, und vertrau auf dein Gefuehl wenn du einen Therapeuthen gefunden hast. Wenn du dich ihm nicht verbunden fuehlst, in irgendeiner art und weise, dann kann er seinen doktor in oxford gemacht haben und das wird dich nicht weiterbringen. Und behalt auch im Hinterkopf dass die eigentliche Therapieform gar nicht so wichtig ist. Advokaten einer bestimmten Schule versuchen einem immer wieder diese als das einzig wahre zu verkaufen, das gibt es aber nicht. Viel wichtiger ist der Therapeuth selbst, ob der NLP macht oder CBT ist eher hintergruendig.

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Ich würde dir eine Verhaltenstherapie empfehlen. Bei der Therapeutensuche musst du einfach mit viel Geduld ausprobieren, wer dir liegt.

Viel Erfolg!

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