Erfolgreiche Männer unter euch die ohne bzw mit wenig männlichem Vorbild aufgewachsen sind - Wie wurdet ihr erfolgreicher in eurem Leben? Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[Remedyz 6]

In den letzten 12 monaten habe ich eine massive Veränderung in meinem Leben gemacht aus dem heraus, dass ich nicht mehr mit mir spielen lassen wollte; mein Leben einfach, selbst, lebe. Und mir sind einige Gedankliche Richtungsänderung währenddessen widerfahren. Trotz meiner erweiterten Sichtweite, "verbesserter" Sozialer Kompetenz etc. ist mir aufgefallen, dass mein Fortschritt sehr stark darunter leidet, dass mir eine Art Vaterbild Fehlt

Der Überschrift ist bereits zu entnehmen, dass dies nicht der Fall für mich war und ich gehe davon aus auch für viele die dieses Forum aufsuchen es ähnlich ging und zum großteil noch geht.

Ich werde nicht ins Detail gehen aber zu sagen ist, dass mein Vater alles falsch gemacht hat, oder eben einfach nicht gemacht, was man als Vater und vorallem allgemein in Zwischenmenschlichen Beziehungen falsch machen kann, er sieht seine Fehler auch nie ein, leugnet die Vergangenheit wobei er mich Verantwortlich macht sowie auch heute noch, nach all der massiven Veränderung die ich alleine in Bewegung Gesetzt habe, ständig nur Streit sucht und dann einschnappt, was es mir unmöglich, oder auch zu viel Kraft kosten wird, diese Wunde mit ihm zu heilen. Beim überschauen solcher Listen sehne ich mich danach nur einen einzigen Punkt davon mit meinem Vater erlebt zu haben.

Ich beschäftige mich nun schon seit längerer Zeit mit meiner Persönlichkeitsentwicklung und nachdem ich meine allgemeine Soziale Kompetenz bereits gesteigert habe sehe ich da noch die Größte schwäche, ein Bild von einem richtigen Mann in jeder Lage zu haben.

Mal davon abgesehen, dass ich fürs wissen nun mehr über verschiedenes Lese und mir demnächst auch Biografien von erfolgreichen Männern vornehme, möchte ich wissen welche Erfahrungen bzw Erkenntnisse oder auch regelmäßige Aktivitäten euch in eurem Mann werden Weitergebracht haben.

März 8, 2013 bearbeitet von Remedyz

[Mentalray 814]

Ich bin nur mit Mutter groß geworden. Was hat mich nach vorn gebracht ? Pickup ganz klar. Es hat alles verändert. Lesen ist nett, machen viel besser.

[susshii 93]

Ich verstehe, was du meinst. Meine Eltern haben sich auch in einer für mich wichtigen Phase scheiden lassen, was mich wohl auch in meiner kindlichen Entwicklung negativ beeinflusst hat.

Ich habe einfach für alles länger gebraucht: erst spät ein entsprechendes Selbstbewusstsein gebildet und solche Sachen. Was für andere in diesem Fall natürlich ablief, war für mich mit großer Anstrengung verbunden.

Aber das ist sicherlich individuell und nicht zu pauschalisieren.

Das große Problem ist dann tatsächlich das Entwickeln einer männlichen Identität, wenn es einem nicht entsprechend vorgelebt wird. Ich kenne genau zwei Möglichkeiten, damit umzugehen.

1. Akzeptieren, das so ist und sich damit arrangieren.

2. Definieren, was das Mann sein für einen bedeutet, und versuchen, diese Verhaltensweisen bei einem selber zu etablieren. So schafft man sich seine eigene männliche Identität. Dazu gehört auch, Vorbilder zu finden.

Hat beides Vor- und Nachteile.

Zum Schluss fällt mir noch 'ne kleine Anekdote ein, die ich jetzt einfach mal loswerde:

Ein mir nicht mehr bekannter Doktor und Autor aus dem psychosomatischem Fachgebiet untersuchte eine Reihe von Männern, welche unter einer labilen Psyche (und damit einhergehend einem hohen Suchtpotential) sowie hohem Aggressionspotential litten.

Einer der Untersuchten ist der klassische Fall eines aggressiven, alkoholkranken Familienoberhauptes, welcher regelmäßig Frau und Kind verprügelt.

Der Doktor fragte den Mann, ob er sich erklären könne, warum sein Leben diese Richtung eigneschlagen hat. Der Mann erklärte ihm, dass das doch kein Wunder sei. Sein Vater hatte ihm genau vorgelebt, wie es geht.

Tatsächlich stammt der Mann aus einer Familie, in der es genau so ablief: eine Frau, zwei Brüder fast im selbem Alter und ein im alkoholrausch um sich schlagender und bestrafender Vater.

Der Doktor fand die Idee interessant, auch den zweiten Bruder aufzusuchen um ihn über sein Elternhaus zu befragen.

Was er da aber sah, als er ihn traf, überraschte ihn sehr: der Bruder wohnte in einer sehr guten Gegend, hatte ein eigenes Haus, eine Frau, zwei Kinder, denen es allesamt gut zu gehen schien, und zusätzlich ein eigenes Unternehmen, das sehr erfolgreich war. Auf die gleiche Frage, ob er sich erklären könne, warum sein Leben diese Richtung eingeschlagen hat, antwortete der Mann: "Das ist doch kein Wunder! Mein Vater hat mit doch genau vorgelebt, wie es NICHT geht!"

Alles eine Frage der Perspektive...

März 8, 2013 bearbeitet von susshii

[Remedyz 6]

Ich bin nur mit Mutter groß geworden. Was hat mich nach vorn gebracht ? Pickup ganz klar. Es hat alles verändert. Lesen ist nett, machen viel besser.

Immerhin 1 Elternteil das gut funktioniert hat?

Nun, was waren das für Erkenntnisse, spezifische Erlebnisse die dir geholfen haben eine "Erwachsen-Männliche" Einstellung zum Leben zu haben, ich mein du hast doch bestimmt mehr gemacht als übermäßige Fehler beim Ansprechen von Frauen und X Peinliche Situationen auf Dates gehabt um zu einem Gewissen gesammt Erfolg gekommen zu sein.

Explain like i am 5.

Es geht wie im Ausgangspost auch beschrieben um Verhaltensweisen und nicht direkt um Existenz.

Physisches sowie Verbales Verhalten.

März 8, 2013 bearbeitet von Remedyz

[Flamand 42]

Zu mir:

mein Vater war die Kindheit und Jugend ständig da, aber nur körperlich. Die einzigen Erziehungsmaßnahmen seinerseits waren dann und wann körperliche Züchtigungen (Schläge). Im Erwachsenenalter hat es dann ein Nicht-verhältnis gegeben. Bis es mir gereicht hat. Noch zu AFC-Zeiten habe ich einen langen Brief verfasst und mir all den Ärger von der Seele geschrieben. Diesen Brief habe ich auch abgeschickt und er hat ihn gelesen. In dieser Kultur sind Buchstaben tödlicher als Worte, und der große Vorzug ist, daß mich mein Vater nicht unterbrechen hat können. Ergo: in einem Brief kann ich ausreden. Das einzige, was hätte passieren können, war, daß mein Vater sich geweigert hätte, ihn zu lesen. Aber das ist außerhalb meines Einflußbereichs. Wir haben auch nie drüber gesprochen oder sowas, aber die Fronten sind geklärt seitdem.

Offenbar lagern die Probleme ähnlich bei Dir. PU und das Drumherum ist sehr hilfreich, hat mich noch mal in eine wirklich gute Richtung geschubst.

Gruß, Flamand

[Michael_83 496]

Suche die Schuld / die Ursache nicht bei anderen. Akzeptiere, dass du selbst für dich, deine Fehler und deinen Charakter verantwortlich bist - dann hast du einen Großen Schritt zum "Mann sein" getan.

Zumindest einen größeren, als irgendwelchen Vorbildern hinterher zu laufen. Be a leader not a follower.

[Gast truenative]

Da in diesem Forum auch Leute sind, die mich flüchtig im Reallife kennen, kann ich dir leider nicht meine ganze Geschichte erzählen. Schade, sie wäre durchaus wertvoll für dich.

Ziemlich komplizierte und unschöne Sache - Vereinfacht kann man sagen, dass ich nur mit meiner Mutter aufgewachsen bin.

Ich hatte lange Zeit ein wahnsinniges Tief und viele Probleme. Diese Probleme alleine zu bewältigen, hat mich sehr weit gebracht. Mittlerweile bin ich wie ausgewechselt und bin dabei, alles zu erreichen was mir im Leben wichtig ist.

Wie ich das geschafft habe? Komplett geschafft habe ich es (noch) nicht.

Ich habe mich damals auf meinen Lieblingssport konzentriert, mich in der Schule angestrengt und was aus meinem Aussehen gemacht. Meinen Freundeskreis musste ich auch austauschen.

Heute sehne ich mich immernoch nach einem Vater, der mich ab und zu in den Arm nimmt und drückt, mit mir Campen fährt oder auch mal Gespräche über Frauen führt.

Was ich damit sagen will ist, dass ich deine Suche nach männlichen Vorbildern verstehen kann.

Inspiration ist gut, aber kopiere nicht andere Menschen.

Such die Schuld oder Verantwortung für dich nicht bei anderen. Du brauchst niemanden, der dich oder deinen Erfolg definiert. Das tust du ganz alleine, Kumpel.