Entweder-Oder-Fragen: Model oder Flugbegleiter? vs. Flugbegleiter oder Model?

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Wenn ich einer Person eine Entweder-Oder-Frage stelle, z. B. „Model oder Flugbegleiter?“, „Hund oder Katze?“, „Ketchup oder Mayo?“, „Rot oder Blau?“ – macht es einen Unterschied, an welcher Stelle ich welches Wort setze? Macht es einen Unterschied, ob ich z. B. „Model oder Flugbegleiter?“ oder „Flugbegleiter oder Model?“ frage? Ergeben unterschiedliche Positionierungen steuerbare Antworten?

Ich habe während meiner kurzen Recherche noch keine passende Antwort gefunden.

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Nur weil du ein Fragezeichen dranhängst ist es noch längst keine Frage. Was meinst du mit den drei Wörtern?

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Das ist variabel und soll nicht von Wichtigkeit sein, da es mir um Entweder-Oder-Fragen aller Art geht und in jeder denkbaren Situation.

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Gast

Die Frage habe ich mir auch schon öfter beim Schreiben gestellt und da ist die Antwort einfach. Drehst du gewisse Sprachregeln bezüglich des Wortflusses um, bleiben die Menschen daran hängen. "Ketchup oder Mayo?" klingt anders als "Mayo oder Ketchup?"

Halb OT:

bearbeitet von Gast

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Kann mich nicht mehr auf die Studie berufen und habe sie nicht auf die schnelle gefunden, aber es gab mal eine, die besagte, dass in den ersten Momenten nach der Frage man das zuletzt gesagte eher bevorzugt. Nach einigen Stunden und erneutem Überlegen die Mehrheit aber das zuerst genannte wählte.

Grüße

DarwYyn

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Jop, Das zuletzt Gesagte ist "frischer" in Erinnerung, wird also unter Zeitdruck wahrscheinlicher gewählt. Mit wirklichen Vorlieben hat das nichts zu tun, der Mensch ist einfach faul.

bearbeitet von Rudelfuchs

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Okay, also im Gespräch entscheidet sich der Gefragte tendenziell eher für Letzteres. Und wenn man eine Entweder-Oder-Frage schreibt (SMS, Mail, PN, Brief) und der Gefragte ein längeres Zeitfenster hat?

Würden die Gefragten dann, wie scheinbar die Studie suggestiert, Ersteres bevorzugen - oder das, was wirklich ihrer Vorliebe entspricht?

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Müsste man sich die Studie angucken. Aber ich gehe stark davon aus, dass dies nur bei zwei gleichberechtigten bzw. neutralen Wahlmöglichkeiten so ist bzw. überprüft wurde. Sobald das nicht mehr der Fall ist ("Park oder Cafe?") spielen andere Faktoren rein, die Reihenfolge ist dann vermutlich nebensächlich.

Wenn du Tendenzen schaffen willst solltest du das gewünschte eher paraverbal markieren und passende Frames setzen.

bearbeitet von itsmagic
  • TOP 1

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Bei langen Aufzählungen oder Auflistungen ab 6-8 Items erinnert man sich am ehesten an das letzte/die letzten beiden Sachen (recency effect), so wie an das erst genannte (primacy effect). Umso länger die Listen werden, umso stärker tritt der recency effect auf und der primacy geht zurück. Bei zwei Antwortmöglichkeiten ist das irrelevant, die kann sich jeder Mensch im Gedächtnis behalten und abwägen. Es tritt kein signifikanter order effect auf.

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Gast

Ich weiß nur, dass es valide Untersuchungen gibt, die festgestellt haben, dass Menschen tendenziell eher zur Zustimmung neigen, wenn man das Wörtchen "und" bei zwei Items einbindet.

"Geh nach oben und räum dein Zimmer auf!"

"Komm her und küss mich!"

"Schau mich an und sag was!"

Der Hintergrund ist, ein Mensch kann nur selten zwei Bitten abschlagen. Ich hab das ab und an mal bewusst bei Treffen gemacht und muss sagen, das hat sich fast immer so bewahrheitet... intervenierende Variablen gibt es da allerdings en masse.

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Okay, also im Gespräch entscheidet sich der Gefragte tendenziell eher für Letzteres. Und wenn man eine Entweder-Oder-Frage schreibt (SMS, Mail, PN, Brief) und der Gefragte ein längeres Zeitfenster hat?

Würden die Gefragten dann, wie scheinbar die Studie suggestiert, Ersteres bevorzugen - oder das, was wirklich ihrer Vorliebe entspricht?

kommt weniger darauf an, was als letzteres gefragt wird, sondern wie die Betonung , die Physiologie , und die Gestik ist.

Das kann ich steuern. Schriftlich lassen sich fehlende Betonung etc nicht richtig steuern, deshlab gleicht diese Fragerei eher einem Lotteriespiel.

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Schau dir mal das experiment von solomon asch (1946) an dort geht es um einen ähnlichen sachverhalt , mit dem fazit das die reihenfolge eine bedeutung ausmacht.

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hmm... hmm...

ich bin mir ziemlich sicher, das das ganze null Unterschied macht und eher von der elaboration abhängig ist.

Post oder Kryptomnesie

Kryptomnesie oder Post

Zwiebel oder Apfel

Apfel oder Zwiebel

Wenn ich mir etwas nich in einem Zusammenhang veranker oder es nicht verankern kann weil ich keinen Zusammenhang kenne, ists generell nach ner Zeit weg.

Wenn ich Leuten 2 oder 10 neutrale Wörter wie, Schreibmaschiene, Dachziegel, Käsekuchen... vorlese, und später ohne Abrufreiz abfrage, kommt es eben auf die elaboration an die die Leute vorgenommen haben oder im schlimmsten Fall nicht vorgenommen haben.

Apfel und Zwiebel kann jeder Mensch elaborieren. Bei Kryptomnesie wirds da schon etwas dünner.

Demnach wird auch die Auswahl, um auf deine Frage zu sprechen zu kommen, beruhen. Dinge die ich schnell verankern kann. Bei denen ich schnell ne Knotext/ne Story hab, sollten bevorzugt werden. Studien in die Richtung würd ich auch nicht trauen aufgrund des genannten.

Falls du damit aber irgendwie arbeiten möchtest, und beeinflussen möchtest, kannst du mit inhibitorische Prozessen arbeiten.

Also 10 Wörter: Tomate, Gruke, Zwiebel, Zucchini, Paprika, Knoblauch, Brokkolie, Kürbis, Erbse, Kohlrabi.

Danach gibst du nen Hinweisreiz, Gemüse - Pa_____ und bittest das entsprechende Wort aufzuschreiben, unterlieben alle anderen Wörter einem inhibitorischen Prozess. Bei späteren Gedächtnistests wird es leichter sein sich an Paprika zu erinnern als an alle anderen.

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Schau dir mal das experiment von solomon asch (1946) an dort geht es um einen ähnlichen sachverhalt , mit dem fazit das die reihenfolge eine bedeutung ausmacht.

Du meinst nicht etwas das Paradigma der Eindrucksbildung? Weiß nicht mehr genau ob das 1946 war. Wenn doch is das nen völlig anderer Schuh! o.O

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Schau dir mal das experiment von solomon asch (1946) an dort geht es um einen ähnlichen sachverhalt , mit dem fazit das die reihenfolge eine bedeutung ausmacht.

Du meinst nicht etwas das Paradigma der Eindrucksbildung? Weiß nicht mehr genau ob das 1946 war. Wenn doch is das nen völlig anderer Schuh! o.O

ich mein das hier http://books.google.de/books?id=NjhMz1WwF8MC&pg=PA63&lpg=PA63&dq=asch+1946+steve&source=bl&ots=g3aG1QMl3J&sig=e1Gakv-_Cv-8HbK7bhKfpG39ytg&hl=de&sa=X&ei=hJA2UbSMIIWvO_HogagO&ved=0CDEQ6AEwAQ#v=onepage&q=asch%201946%20steve&f=false

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Was ergab eigentlich deine Recherche? Der Primäreffekt klingt logisch. Aber dem Gegenüber steht ja der Rezenzeffekt. Also irgendwie gibt es beide Hypothesen dazu. Hilft dir aber wahrscheinlich nicht groß weiter? Ich hab auch nicht viel schlaues darüber gefunden.

PRIMACY- UND RECENCY-EFFEKT

Dominanz des ersten und letzten Eindrucks

Ein hilfreiches Element zum Verständnis von Menschenkenntnis und Fehleinschätzungen von Menschen ist der so genannten Primacy-Effekt. Dieser Effekt beschreibt das Phänomen, dass die erste Information in Folge mehrerer Informationen stärker prägt als die folgenden Informationen.

Dahinter verbirgt sich die empirische Untermauerung einer Beobachtung, die im Volksmund lautet: "Der erste Eindruck zählt" oder im englischsprachigen Raum: "You never get a second chance to make a first impression". Das Überwiegen des ersten Eindrucks wird als "Vorrangeffekt" interpretiert (primacy).

Die Wirkung des Primacy-Effekts lässt sich an einem einfachen Beispiel verdeutlichen. Eine Person A beschreibt die Person B, oder stellt die Person A einer anderen Person C vor. Dabei nutzt A die folgende Aufzählung von Eigenschaften von B: intelligent, strebsam, ehrgeizig, sparsam, introvertiert, neidisch. Das erste Attribut "intelligent" prägt dabei tendenziell alle folgenden, d.h. auch ehrgeizig und sparsam stehen nun in einem positiven Licht. Die erste Eigenschaft in der Liste hat einen prägenden Einfluss auf die Eindrucksbildung.

Wird die gleiche Person nun mit der Eigenschaften-Liste "neidisch, introvertiert, sparsam, ehrgeizig, strebsam, intelligent" vorgestellt oder beschrieben, dominiert die negative Besetzung des Wortes "neidisch" auch die folgenden Merkmale. Introvertiert wird tendenziell als negativ im Sinne von "Eigenbrötler" interpretiert, aus "sparsam" wird "geizig" und aus "ehrgeizig, strebsam" wird möglicherweise die Unterstellung eines herzlosen Karrieristen.

Wann immer Sie von einer Person unerwartet schnell begeistert sind, macht es Sinn zu hinterfragen, ob hier vielleicht eine Blendung durch den ersten, positiven Eindruck vorliegt und ob Sie vielleicht unbewusst dazu neigen, negative Merkmale zugunsten des ersten Eindrucks zu verdrängen.

Der Primacy-Effekt dominiert unsere Wahrnehmung bzw. Wahrnehmungsverzerrungen. Allerdings erleben Sie in bestimmten Situationen auch das genaue Gegenstück: Der letzte Eindruck zählt. Dieser Effekt wird analog als Recency-Effekt bezeichnet und ist zum Beispiel bei Leistungsbewertungen häufig zu beobachten, wo kürzlich erbrachte Leistungen oder auch Fehler die über einen langen Zeitraum angelegte Bewertung dominieren.

Insgesamt werden also die erste und letzte Information, die man über jemanden erhält, besonders deutlich wahrgenommen. Sie spielen dadurch bei der Urteilsbildung eine besonders wichtige Rolle.

Zusammenfassung

  • Der Primacy-Effekt beschreibt das Phänomen, dass die zuerst erhaltene Informationen die Beurteilung verhältnismäßig stark beeinflusst und der erste Eindruck im Sinne eines Vorrangeffekts (primacy) für Bewertungen oft entscheidend ist.
  • Das erste Urteil ist hilfreich, um schnell handlungsfähig zu sein, soll aber hinterfragt werden, wenn es alle anderen Beobachtungen dominiert.
  • Wird eine Bewertung unverhältnismäßig stark oder ausschließlich vom letzten Eindruck oder einem kürzlichen Ereignis beeinflusst und verzerrt, spricht man vom Recency-Effekt.

Ist aber eine interessante Frage. Falls du noch was dazu schreiben kannst, wäre es spannend. B-)

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