Lässt sich der finanzielle Super-GAU noch abwenden ?

89 Beiträge in diesem Thema

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Dann müssen wir das weiter spinnen. soll jeder 3-4% Pflegeversicherung zahlen? Ich wette gerade die Selbständigen laufen sofort sturm :)

Wir schaffen es ja nichtmal die medizinische Versorgung der nicht pflegebedürftigen komplett abzudecken.

Aufhören mit Trennung von dem ganzen Kram, pauschal über Steuern abgelten, Jahresbedarf über Steuern abdecken.

Seh ich genauso. Dann bitte aber auch alle Steuerschlupflöcher stopfen.Vor allem für Besserverdienende (Auch wenn ich dafür dann später selbst mal bluten muss).

Keien Ausklammerung mehr von Selbstständigen und Beamten bei den Sozialversicherungen (wäre dann gegeben):

Keine Besserstellung mehr von Beamten bei den Pensionen, Krankenversicherung etc..

Entlastung der Güter des täglichen Bedarfs bei den indirekten Steuern..

Dann würde ich dieses Land doch als gerecht einstufen :)

bearbeitet von MrJack

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Also ich versteh das Problem hier nicht. Wenn er nix hat, wird ihm nix genommen. Wenn er was hat, ist es für die ELTERN. So what.

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Es geht nicht darum, dass es "nicht so übel ist" sondern dass ich eine quasi Enteignung erfahre, weil mich jemand auf die Welt gebracht hat. Die Beziehung, die ich mit demjenigen führe, scheint irrelevant. Und das geht gar nicht. Dass ist eine Form von ENTEIGNUNG. Es geht nicht darum, dass man überhaupt etwas zahlt. Ich zahle das GERNE für meine Eltern. Aber dass ich etwas "behalten DARF" ist absolut hanebüchen.

Es ist sogar noch besser. Deine Eltern haben viel Geld in dich investiert, wahrscheinlich im Gegenzug dazu sogar weniger verdient als sie es als kinderloses Ehepaar hätten können, sondern du zahlst auch noch die Rente der Kinderlosen.

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Dann würde ich dieses Land doch als gerecht einstufen :)

Gerechtigkeit ist so ein Thema.

Die Gerechtigkeit besteht de facto. Jeder hat genug Möglichkeiten, etwas aus sich zu machen. Schule kostet nichts, Studium sehr wenig (7 Semester à ~150€). Informationen gibt es im Internet, Bücher gibt es in der Bibliothek - alles nahezu kostenlos.

Ein Hartz4-Empfänger, der ohne Leistung ein iPhone, einen Plasma-TV und ein Auto aus "Gerechtigkeitsgründen" will, passt für mich nicht in die Debatte.

Ich beziehe mich nicht auf dich, MrJack, sondern auf das Thema insgesamt, weil es mir einfach stinkt.

Deutschland ist meinem Empfinden nach eines der Länder, das am meisten gegen Leistung tut.

Das fängt auf der Ebene einzelner Personen an.

Letztes Jahr hab ich über 2000€ an die Krankenkasse gezahlt und war einmal beim Arzt für ein Blutbild, das ich noch selbst zahlen musste.

Belohnung war ein "Ihre Werte sind super, ihr Lebensstil (über den wir davor sprachen) zahlt sich aus!".

Schön, dass ich damit dem stubenhockenden, Chips-, Limonade- und alkoholkonsumierendem Raucher seine Herz-OP finanziere.

Wenn dann Herr Wowereit unter anderem meine 4 Milliarden aus Stuttgart (,München und Wiesbaden) abstaubt, während man seit Jahren jeden Tag morgens und abends im Stau auf der A8 und A81 steht, dreh ich durch.

Leute, die etwas bewegen, werden unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit geschröpft, wo es nur geht.

Ich warte nur noch auf die Vermögensteuer.

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Die Gerechtigkeit besteht de facto. Jeder hat genug Möglichkeiten, etwas aus sich zu machen. Schule kostet nichts, Studium sehr wenig (7 Semester à ~150€). Informationen gibt es im Internet, Bücher gibt es in der Bibliothek - alles nahezu kostenlos.

Das ist immer noch kein Grund für Enteignung :D

Schön, dass ich damit dem stubenhockenden, Chips-, Limonade- und alkoholkonsumierendem Raucher seine Herz-OP finanziere.

Bei der Krankenkasse macht das vor allem aufgrund genetischer Risiken Sinn, denn ansonsten haben wir ganz schnell das Problem, dass wir nicht versicherbare Fälle aufgrund von XYZ haben, die aus dem System fallen.

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Das fängt auf der Ebene einzelner Personen an.

Letztes Jahr hab ich über 2000€ an die Krankenkasse gezahlt und war einmal beim Arzt für ein Blutbild, das ich noch selbst zahlen musste.

Belohnung war ein "Ihre Werte sind super, ihr Lebensstil (über den wir davor sprachen) zahlt sich aus!".

Anstatt Dich zu freuen, dass nichts ist, motzt Du wegen hoher Krankenkassenbeiträge rum... Ein halbwegs funktionierendes, solidarisches, Gesundheitssystem ist nun einmal teuer. PKVs erscheinen manch einem auch nur so wirtschaftlich, weil diese sich ihre Versicherten aussuchen können, und junge Leute im Schnitt nun einmal gesünder sind. Aber wehe, Du wirst als Privatversicherter älter; dann wirst Du auch dort geschröpft - und das Gemaule geht von vorne los... das sind dann auch die Leute, die in das staatliche System zurückwollen.

Ich selbst weiß ein funktionierendes Gesundheitswesen sehr zu schätzen. Momentan belaufen sich die jKosten für Medikamente, die ich aufgrund einer chronischen Krankheit nehmen muss auf ca. 2000€/Jahr. Falls die Krankheit noch schlimmer werden sollte, müsste ich auf eine neue Substanzklasse umsteigen, die gleich mal 20000€/Jahr kostet. An der Krankheit trage ich Null Schuld; habe deswegen aber ohnehin schon jede Menge Unannehmlichkeiten (dauernd Arztbesuche, Arbeitsausfälle, was faktisch einem Karrierehindernis gleichkommt usw. usf.). Da finde ich es nur fair, dass zumindest das Gros der direkten Kosten von einem solidarischen System getragen wird.

Also: Anstatt zu motzen, sich der Gesundheit erfreuen - und im Hinterkopf behalten: Jeden kann es treffen.

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Noch was zur "Leistungsfeindlichkeit" unseres Systems insgesamt:

Gerade in den letzten Jahren (grob gesagt seit Einführung der Agenda 2010) ist die Schere zwischen niedrigen und hohen Einkommen stark auseinandergegangen. Immer mehr Leute verdienen immer mehr (und zahlen nebenbei immer weniger Steuern&Abgaben). Beim Vermögen übrigens genau der selbe Effekt.

Schau Dir mal an, wie viele SUVs und andere fetten Kisten (die für 99.9% der Leute eigentlich überdimensioniert sind) auf unseren Straßen unterwegs sind! Da haben genügend das Geld um sich solche Karren (für die man in manchen Gegenden in Deutschland ein Eigenheim kaufen könnte) zu leisten. Als ich ein Kind war, war ein Porsche auf den Straßen eine Sensation, heute ist es ein alltäglicher Anblick.

Urlaub das selbe Spiel: Früher war zBsp. eine USA-Reise etwas wirklich besonderes. Heute fliegen diejenigen mit einem einfachen Abteilungsleiterposten mit Kind & Kegel für 3 Wochen nach Hawaii. Und das sind beileibe keine Prahlhanse, die auf Pump leben, sondern ganz solide "Besserverdienende", die zuhause Eigenheim, SUV und Pferd rumstehen haben (kein hypothetisches Beispiel, sondern bei meinem Vorgesetzten Realität).

---

Leistungsfeindlich ist jedenfalls etwas anderes.

Jemand, der was draufhat und sich anstrengt, sollte (auch meiner Meinung nach) ein stückweit dafür belohnt werden. Aber in Maßen. Und nicht zu lasten derjenigen, bei denen es im Leben nicht ganz so rund läuft.

bearbeitet von Tomcat74
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Tomcat, das hört sich zwar gut an, funtioniert aber eben nur ohne Gemauschel und Postengeschacher ;-)

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Gast 11223344

Wieso planst du überhaupt dafür als wäre das bereits eine Tatsache. Das kann doch jedem von uns passieren.

Aber mir kommt das eh komisch vor. Wie viele Leute würden denn so in die Armut gestürzt... Ich würd mich da erst mal ernsthaft informieren was übernommen wird und was du potentiell wirklich zahlen müsstest. 36000 Euro pro Jahr kann sich doch kein Mensch leisten. Ich glaub deine Angst basiert auf Fehlinformation.

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Wieso planst du überhaupt dafür als wäre das bereits eine Tatsache. Das kann doch jedem von uns passieren.

Aber mir kommt das eh komisch vor. Wie viele Leute würden denn so in die Armut gestürzt... Ich würd mich da erst mal ernsthaft informieren was übernommen wird und was du potentiell wirklich zahlen müsstest. 36000 Euro pro Jahr kann sich doch kein Mensch leisten. Ich glaub deine Angst basiert auf Fehlinformation.

Werden ja 50% davon, also 18.000. Dann gibt es eine Freibetragsgrenze, mit Selbstbehalt. D.h. es ist eher wie eine Art Pfändung über Betrag X. Ab diesem Betrag wird alles eingezogen, bis 18k€ erreicht sind.

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Das fängt auf der Ebene einzelner Personen an.

Letztes Jahr hab ich über 2000€ an die Krankenkasse gezahlt und war einmal beim Arzt für ein Blutbild, das ich noch selbst zahlen musste.

Belohnung war ein "Ihre Werte sind super, ihr Lebensstil (über den wir davor sprachen) zahlt sich aus!".

Anstatt Dich zu freuen, dass nichts ist, motzt Du wegen hoher Krankenkassenbeiträge rum... Ein halbwegs funktionierendes, solidarisches, Gesundheitssystem ist nun einmal teuer. PKVs erscheinen manch einem auch nur so wirtschaftlich, weil diese sich ihre Versicherten aussuchen können, und junge Leute im Schnitt nun einmal gesünder sind. Aber wehe, Du wirst als Privatversicherter älter; dann wirst Du auch dort geschröpft - und das Gemaule geht von vorne los... das sind dann auch die Leute, die in das staatliche System zurückwollen.

Ich selbst weiß ein funktionierendes Gesundheitswesen sehr zu schätzen. Momentan belaufen sich die jKosten für Medikamente, die ich aufgrund einer chronischen Krankheit nehmen muss auf ca. 2000€/Jahr. Falls die Krankheit noch schlimmer werden sollte, müsste ich auf eine neue Substanzklasse umsteigen, die gleich mal 20000€/Jahr kostet. An der Krankheit trage ich Null Schuld; habe deswegen aber ohnehin schon jede Menge Unannehmlichkeiten (dauernd Arztbesuche, Arbeitsausfälle, was faktisch einem Karrierehindernis gleichkommt usw. usf.). Da finde ich es nur fair, dass zumindest das Gros der direkten Kosten von einem solidarischen System getragen wird.

Also: Anstatt zu motzen, sich der Gesundheit erfreuen - und im Hinterkopf behalten: Jeden kann es treffen.

Ich denke, der Tenor meiner Ansicht ist nicht herübergekommen.

Eine Krankenkasse ist sinnvoll, wenn sie Anreize setzt, dass Menschen gesund bleiben. Sinnvoll wäre es, wenn Psychologen dort arbeiten würden,

die wissen, wie der Mensch funktioniert. Und nicht mit Bildchen von schwarzen Lungen kommen und meinen. dass Raucher dadurch aufhören.

Dass es nicht funktioniert, sehen wir. Wir haben immer mehr Wissen und mehr Möglichkeiten und werden immer kaputter.

Dass du keine Schuld an deiner chronischen Krankheit trägst, mag sein, ich habe jedoch noch weniger Schuld.

Jemand, der was draufhat und sich anstrengt, sollte (auch meiner Meinung nach) ein stückweit dafür belohnt werden. Aber in Maßen. Und nicht zu lasten derjenigen, bei denen es im Leben nicht ganz so rund läuft.

Und jemand, der nichts draufhat und sich nicht anstrengt, sollte ein Stück weit bestraft werden.

Wird er aber nicht. Er bekommt 380€ als Taschengeld und 380€ für die Miete.

Einen Großteil meines Studiums habe ich mit weniger Geld verbracht, viel weniger. Und dafür gearbeitet.

Ein Faustschlag in das Gesicht jedes Menschen, der für das gleiche Geld jeden Morgen aufsteht.

Anstatt sich an die Umstände anzupassen und aktiv etwas zu machen, verlässt man sich auf "Gerechtigkeit".

Das spricht nicht gegen eine Grundsicherung, aber nicht für solch eine, die einen kompletten Lifestyle beschreibt.

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Und jemand, der nichts draufhat und sich nicht anstrengt, sollte ein Stück weit bestraft werden.

Wofür? Das macht keinen Sinn.

Wenn du forderst, dass Psychologen bei einer Krankenkasse sitzen, solltest du auch hier beim Thema Arbeitsmotivation mal einen Psychologen fragen, was da geht.

Wird er aber nicht. Er bekommt 380€ als Taschengeld und 380€ für die Miete.

Und? Darauf sollten wir STOLZ sein. Wir sind stark genug, damit die Ärmsten unter uns nicht wirklich leiden müssen. Und wir können es uns gut leisten.

Einen Großteil meines Studiums habe ich mit weniger Geld verbracht, viel weniger. Und dafür gearbeitet.

BaföG und Eltern sollten dir diese Summe auch besorgt haben. Für alles andere gibt es Arbeit.

Ein Faustschlag in das Gesicht jedes Menschen, der für das gleiche Geld jeden Morgen aufsteht.

Quatsch. Der sollte sich eher fragen, warum sein Chef ihn nicht ordentlich bezahlen kann, warum bestimmte Lebenshaltungskosten wie Miete, Sprit, Strom, Gas/Wasser in den letzten 10-15 Jahren massiv gestiegen sind um im Schnitt über 50%, das Lohnniveau dagegen nur um ungefähr 10-15% je nach Schätzung. Und warum wir einen Niedriglohnsektor subventionieren mit Hartz 4 Maßnahmen, bei denen Arbeitgeber, die gut zahlen würden, kaum mehr konkurrenzfähig sind?

DAS sind die richtigen Faustschläge. Wir hatten schon seit Jahrzehnten Menschen, die ALG 2 und Sozialhilfe bezogen haben. Nur jetzt werden diese Gruppen schön vermischt, mit idiotischen Stereotypen von RTL und co. befeuert und schon hat man seine Kritik an der Gesellschaft

Nebenbei haben wir jährlich Rekord Umsätze trotz Finanzkrisen, Rekordsteuereinnahmen, Rekordstände bei Dax Unternehmen, Rekord Bruttosozialprodukte. All das haben wir. Und wir sollten nun auf die einprügeln, die 780€ im Monat kriegen?

Anstatt sich an die Umstände anzupassen und aktiv etwas zu machen, verlässt man sich auf "Gerechtigkeit".

Das ist doch Kram, lass sie doch. Weil hier kommt die Realität: In 10-15 Jahren haben wir viel mehr davon, denn bald garantiere ich dafür, dass die Leute durch Roboter ersetzt werden.

Das spricht nicht gegen eine Grundsicherung, aber nicht für solch eine, die einen kompletten Lifestyle beschreibt.

Ja aber was ist denn das? Das ist NIX. Wenn du willst, dass sich jemand eingliedert, braucht er auch die Möglichkeit dazu. Und dazu braucht er auch ein Minimum an Kohle und keine Bevormundung. Wenn er nicht will, scheiss drauf, wird er durch Roboter ersetzt, ist doch egal. Wir können uns das problemlos leisten.

Das einzige was dieses Geschreie nach Sanktionen und Bestrafung vom Staat zeigt, ist, tut mir Leid, dass man soviel Peilung von Arbeitsmotivation hat, wie ich von Architektur der Queen Mary.

Aber auch die Regierung ignoriert die Paukenschläge des Bundesverfassungsgericht und Bundessozialgerichts da permanent und man redet ständig von Leistungsgerechtigkeit und sonem Kram. Macht sich halt gut für den gemeinen Bürger, wenn er denkt, die Hartzer sind schuld. Und faul, und sollten bestraft werden, wenn sie sich nicht bewegen. Oder auch wenn sie krank sind, oder nicht einfach jeden Job annehmen, der da steht. Oder keine Maßnahme mitmachen (Das sehe ich inzwischen auf dem Level von Skalvenarbeit. Du MUSST es annehmen, sonst wirst du bestraft, dafür kriegen tust du aber auch nichts und optimeralerweise fährst du noch ne Stunde hin und zurück. Um Flaschen zu sortieren, was dir dann den Einstieg in den Arbeitsmarkt gewähren soll. Bei einer Firma, die von diesen Subventionen lebt.)

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Eine Krankenkasse ist sinnvoll, wenn sie Anreize setzt, dass Menschen gesund bleiben.

Jeder Mensch will gesund bleiben. Ist halt nicht jedem vergönnt...

Bin ja prinzipiell schon dafür, dass die Kosten von Erkrankungen/Verletzungen, die eigenverschuldet sind, zumindest ein stückweit auch selbst getragen werden. Nur: In welchem Fall kann eine Eigenverschuldung eindeutig nachgewiesen werden?

Zudem: Bei irgendwelchen Sportverletzungen, wo das eindeutig nachgewiesen werden könnte, würde es dann auch schnell heißen: Die positiven Effekte von Sport überwiegen die negativen Effekte.

Und sonst kennt jeder das Beispiel von Leuten, die obwohl nie geraucht mit 60 Lungekrebs bekommen haben, oder umgekehrt, die mit 90 trotz Extrem-Raucherkarriere noch voll im Saft stehen. Da kommt man vom 100. ins 1000., wenn man's nur einigermaßen gerecht machen möchte.

Und ich fürchte fast, dass die Kosten für die entstehende Bürokratie den eventuellen Nutzen auffressen würde. So ähnlich, wie mit dieser Praxisabgabe, nur halt auf größerer Skala.

Dass du keine Schuld an deiner chronischen Krankheit trägst, mag sein, ich habe jedoch noch weniger Schuld.

Du zahlst Deine Krankenkassenbeiträge, wie ich auch. Du kannst für Deine relative Gesundheit genauso wenig, wie ich für meine relative Krankheit was kann. Was ist also Dein Problem mit dem solidarischen Versicherungssystem?

Das spricht nicht gegen eine Grundsicherung, aber nicht für solch eine, die einen kompletten Lifestyle beschreibt.

Der ALG2-Satz ist Grundsicherung. Mit der Kohle machst Du auch keine großen Sprünge, das garantier ich Dir. Auto oder I-Phone sind da definitiv nicht mehr drin. Viele, die sich sowas dann doch noch leisten können, arbeiten schwarz nebenher. Da sollte man ansetzen, anstatt die Sätze weiter zu kürzen.

Viele, die ALG2 bekommen sind auch ältere Arbeitnehmer, die das Pech hatten, ihre Stelle zu verlieren, und die dann keinen neuen Job in ihrem gelernten Beruf mehr bekommen. Die Leute haben dann eine Familie zu versorgen bzw. ein Haus abzubezahlen. Umschulen ist mit Ü50 auch nicht mehr so einfach; und so einen alten Sack will eigentlich niemand, egal was für Arbeit er zu vergeben hat (jedenfallls niemand, der vernünftig bezahlt, Sklaventreiber vllt. schon - aber ist das menschenwürdig, wenn ich mein ganzes Leben lang einem ordentlichen Beruf nachgegangen bin und plötzlich einen "Deppenjob" machen muss?).

Du kannst das einfach nicht mit einem Studenten vergleichen, der vorübergehend mit wenig Geld auskommen muss. Als Student bist Du sozial voll akzeptiert/integriert, auch wenn Du nicht viel Geld hast; als Familienvater bist Du am Arsch, wenn Du Dir nix mehr leisten kannst; fängt ja schon damit an, wenn's nur darum geht, die Klassenfahrt für die Kinder zu finanzieren. That's the difference.

bearbeitet von Tomcat74
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Bin ja prinzipiell schon dafür, dass die Kosten von Erkrankungen/Verletzungen, die eigenverschuldet sind, zumindest ein stückweit auch selbst getragen werden. Nur: In welchem Fall kann eine Eigenverschuldung eindeutig nachgewiesen werden?

Ach das ist doch auch Kram am Ende. Willst du nem Drogenabhängigen noch ne Rechnung präsentieren? Den Raucher an Krebsbehandlungskosten beteiligen in hunderttausenden, so dass er, selbst wenn er durchkommt, direkt Privatinsolvenz anmelden kann? Oder dem Extremsportler, nach Abschluss einer Unfallversicherung auch noch?

Ne, dafür haben wir die ja, die sozialen Versicherungen. Diese Sonderfälle machen zudem so kleine Teile aus... dazu ist Bestrafung, dass muss ich nochmal oft genug betonen, eine beschissene Methode, jemanden zum Lernen zu bringen.

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Shao shao, du wirst mir ja noch sympathisch :-D 100% agree und ja, darauf müssen wir stolz sein

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Und heute kann der 100 000 Euro/Jahr Mann schon kommendes Jahr der Hartzer sein, alles was du für den Geniestreich brauchst ist nicht Eigenleistung sondern nur den richtigen Feind und etwas Pech, meistens reicht Ersteres schon.

bearbeitet von sporty4u
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Gast

Ich denke, der Tenor meiner Ansicht ist nicht herübergekommen.

Eine Krankenkasse ist sinnvoll, wenn sie Anreize setzt, dass Menschen gesund bleiben. Sinnvoll wäre es, wenn Psychologen dort arbeiten würden,

die wissen, wie der Mensch funktioniert. Und nicht mit Bildchen von schwarzen Lungen kommen und meinen. dass Raucher dadurch aufhören.

Dass es nicht funktioniert, sehen wir. Wir haben immer mehr Wissen und mehr Möglichkeiten und werden immer kaputter.

Regt mich besonders auf, weil gerade Krankenkassen ja daran interessiert sein sollten, dass die Leute gesund bleiben. Wo man der Pharmaindustrie wenigstens noch reinen Egoismus bei deren Preisen unterstellen kann, ist das bei den Krankenkassen wohl leider einfach nur Dummheit.

Und jemand, der nichts draufhat und sich nicht anstrengt, sollte ein Stück weit bestraft werden.

Wird er aber nicht. Er bekommt 380€ als Taschengeld und 380€ für die Miete.

Einen Großteil meines Studiums habe ich mit weniger Geld verbracht, viel weniger. Und dafür gearbeitet.

Ein Faustschlag in das Gesicht jedes Menschen, der für das gleiche Geld jeden Morgen aufsteht.

Anstatt sich an die Umstände anzupassen und aktiv etwas zu machen, verlässt man sich auf "Gerechtigkeit".

Das spricht nicht gegen eine Grundsicherung, aber nicht für solch eine, die einen kompletten Lifestyle beschreibt.

Tendentiell seh ich das genauso. Auch wenn man einfach realisieren muss, dass wir auf Dauer große Populationen einfach nur noch durchfüttern können, weil die einfach obsolet sind. Und ein vielleicht noch größeres Problem ist, dass man denen ja trotzdem noch irgendwie eine Möglichkeit zur Leistung bietet.

Wird er aber nicht. Er bekommt 380€ als Taschengeld und 380€ für die Miete.

Und? Darauf sollten wir STOLZ sein. Wir sind stark genug, damit die Ärmsten unter uns nicht wirklich leiden müssen. Und wir können es uns gut leisten.

Einen Großteil meines Studiums habe ich mit weniger Geld verbracht, viel weniger. Und dafür gearbeitet.

BaföG und Eltern sollten dir diese Summe auch besorgt haben. Für alles andere gibt es Arbeit.

y0. Hier greift aber gerade wieder das Suckerprivileg. Macht man Zivi und verprasst das Geld, kann man Bafög beantragen. Spart man es, darf man erstmal aus eigener Tasche zahlen, da der Freibetrag einfach lächerlich niedrig angesetzt ist und man gar nicht damit rechnet, dass man vorher genug Geld bei Seite schaffen muss (auch schön, keine 20 und man darf schon am Staat vorbeiarbeiten). Hat man Eltern, die einem das Studium bezahlen können, ist das schön, sind die Eltern dumme und erwerbslose Penner, die Unterlagen nicht aufbewahren können, kann man Bafög auch wieder knicken, weil die Rennerei zum Amt um die entsprechenden Belege über H4 zu bekommen, falls sie überhaupt mal erfolgreich sein sollte, mehr Zeit kostet, als man braucht um die 150 Flocken die man im Monat mehr braucht, um mit Kindergeld und 400€ Job nicht allzutief in die Miesen zu gehen. Kollege Saufmichtot kann hingegegen schön 500€ auf lau im Monat einsacken, und braucht nichtmal/nur minimal für's Studium zu arbeiten, weil die Eltern trotz allem ja noch Geld zuschießen und kann die Zeit dementsprechend sinnvoll nutzen und sich jeden Tag in der Stadt abschießen.

Ich widerspreche Dir keinesfalls, dass man leistungsbeschränkte Menschen fördern sollte. Es gibt allerdings auch keinen Grund, diese bevorzugt zu behandeln. Wir sind eben an einem Punkt, an dem es mehr Sinn macht, bedingungslos zu fördern, auch wenn man dafür in Kauf nimmt, dass auf jeden Menschen, der dann tatsächlich der Gesellschaft nützt, fünf Artsies kommen die einen mit ihrer "Kunst" nerven, für die sie jetzt Zeit haben, statt nach'm Philosophiestudium Burger flippen zu müssen. Vielleicht kann dann auch der ein oder andere arbeitswillige Arbeitslose eben dies machen, und wird so glücklicher, weil er was zu tun hat, und gibt seinen Kindern etwas mehr Perspektive als H4.

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Zurück zum Thema: 800 Euro im Monat bei Pflegestufe 3 Zuschuss zu bekommen kostet 30 Euro pro Monat für einen 67 Jährigen.

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Respekt hätte so intelligente und weitsichtige Beiträge zu diesem Thema hier nicht erwartet.

Die Pua Community scheint mir normalerweise eher ziemlich von der amerikanischen Ideologie beeinflusst so nach dem Motto "jeder ist sein Glückes Schmied" und wer arm und krank ist, ist selber schuld und kann in seinem Loch verrecken während die erfolgreichen Porsche fahrn und das Geld zum Fenster rausschmeißen und das ist gut so.

Ach ja und der Markt regelt schon alles. Egal wenn die Schwachen dabei draufgehen

bearbeitet von andimüller

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Habe jetzt noch diese drei Seiten gefunden.

http://ratgeber.t-on..._46658720/index

https://www.test.de/...rgen-1793920-0/

https://www.test.de/Pflegetagegeldversicherung-Die-besten-Tarife-fuer-privaten-Zusatzschutz-1743035-0/

Zitat aus Stiftung Warentest:(dritter Link)

Grundsätzlich gilt: Frauen zahlen für gleiche Leistungen deutlich mehr als gleich alte Männer. Und je älter der Kunde bei Abschluss der Versicherung ist, desto höher liegen die Beiträge. Deshalb sollten Interessierte bei Vertragsabschluss möglichst nicht älter als 55 Jahre und vollständig gesund sein. Bei einem späteren Vertragsabschluss wird es selbst für Gesunde zu teuer. Zudem steigt mit dem Alter auch das Risiko, zu erkranken. Die Anbieter lehnen Interessenten mit gesundheitlichen Problemen häufig ab oder verlangen hohe Risikozuschläge.

bearbeitet von Akademiker

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Bei Menschen die krank sind ist das Pflegekostenrisiko nicht so hoch, die sterben an ihrer Krankheit werden eher selten ein Pflegefall. Insofern ist es für die Versicherung ein Vorteil wenn die zu versichernde Person wahrscheinlich an einer Erkrankung sterben wird und die Kosten von der Krankenversicherung übernommen werden.

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weil die Rennerei zum Amt um die entsprechenden Belege über H4 zu bekommen, falls sie überhaupt mal erfolgreich sein sollte, mehr Zeit kostet, als man braucht um die 150 Flocken die man im Monat mehr braucht, um mit Kindergeld und 400€ Job nicht allzutief in die Miesen zu gehen.

Kommt drauf an wie sehr du deine Eltern magst... Ich hab dahingehend immer wieder angeboten bekommen man könne das auch abhaken, indem man einfach Amtshilfe beantragt. Daraufhin kannst du alles was dort kommt, per Einschreiben zum Amt schicken und wieder zurück schicken lassen. War dann aber sinnlos, da mein Vater zu der Zeit im Chemo war und nicht auf der Couch ;)

Wir sind eben an einem Punkt, an dem es mehr Sinn macht, bedingungslos zu fördern, auch wenn man dafür in Kauf nimmt, dass auf jeden Menschen, der dann tatsächlich der Gesellschaft nützt, fünf Artsies kommen die einen mit ihrer "Kunst" nerven, für die sie jetzt Zeit haben, statt nach'm Philosophiestudium Burger flippen zu müssen.

Wenn diejenigen dann jahrelang an der Kunst arbeiten, könnte man durchaus überrascht sein, was dabei rauskommt.

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auch wenn man dafür in Kauf nimmt, dass auf jeden Menschen, der dann tatsächlich der Gesellschaft nützt, fünf Artsies kommen die einen mit ihrer "Kunst" nerven, für die sie jetzt Zeit haben, statt nach'm Philosophiestudium Burger flippen zu müssen.

Wer sind denn deiner Meinung nach die Menschen, die der tatsächlich Gesellschaft nützen?

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auch wenn man dafür in Kauf nimmt, dass auf jeden Menschen, der dann tatsächlich der Gesellschaft nützt, fünf Artsies kommen die einen mit ihrer "Kunst" nerven, für die sie jetzt Zeit haben, statt nach'm Philosophiestudium Burger flippen zu müssen.

Wer sind denn deiner Meinung nach die Menschen, die der tatsächlich Gesellschaft nützen?

Ehrlich gesagt ist das für mich gar nicht die Frage.

Die Frage für mich ist, inwieweit leben wir in einer Gesellschaft, die imstande ist, einen minimalen Lebensstandard für jeden zu ermöglichen, abseits von Leistung.

Denn es gibt für mich einige Grundlagen, die wichtig sind:

1. Einen Mindeststandard, den wir auch dem Ärmsten zustehen. Der sollte auch ermöglichen, mit Kindern ins Kino und in die oper einmal im Monat zu gehen, oder in Sportvereinen aktiv zu sein. (Der Regelsatz mag bspw. auf dem Land oft reichen, hier in Köln oder in München ist er eher reiner Wahnsinn)

2. Eine Leistungsgesellschaft, in der diejenigen, die verdienen wollen, auch verdienen können. Und zwar nach oben offen. Und auch Unten. Mindestlöhne von 8,50 sind kein Beinbruch für unsere Gesellschaft. Ein Unternehmen, dass nichtmal imstande ist, 8,50 die Stunde für seine Arbeiter zu zahlen, sollte vom Markt verschwinden. Das ist kein Problem, das ist gut so. Es ist eine qualitative Selektion des Marktes, wer unter bestimmten qualitativen Bedingungen überlebt. Nicht, wer einfach generell überlebt.

3. Zinsen und automatisches Vermögenswachstum sollten nicht unbedingt immer so einfach sein, um eine langfristige Zementierung der Verteilung zu vermeiden. Hier wäre zu überlegen, eine pauschale Erbschaftssteuer von um die 25% ab einem gewissen sehr hohen Vermögen anzusetzen. Mit flexiblen Begleichungsmöglichkeiten.

Wir KÖNNEN uns das leisten und werden uns das auch weiterhin leisten können, solange wir uns auf UNSERE Gesellschaft fokussieren. Wir haben innerhalb der letzten Jahre Garantien und Zahlungen ausgegeben, die dem vierfachen der Summe entsprechen, die die Sozialleistungen eingenommen haben.

Ich hätte ein solches System im Kopf: Ein elektronisches Verwaltungssystem, dem man monatlich Einnahmen melden kann. Ansprüche der Regierung werden maximal ein bis zwei Monate auf Rückzahlung zurückgerechnet. Die Meldung der monatlichen Einnahmen bedingt eine Auszahlung des Grundeinkommens. Eine erste Prüfung findet nicht statt, die Auszahlung bedingt jedoch die Steuererklärung. Anhand der Einnahmen haben wir eine Plausibilitätsprüfung des Anspruchs.

Der Anspruch ist einfach: Das bedingungslose Einkommen wird mit steigendem Gehalt reduziert, jedoch auf eine Weise, bei der wir mit Mindestlohn und Grundeinkommen trotz allem finanzielle Anreize haben, dass jemand der will, auch entsprechend honoriert wird. Der Rest darf machen was er will, er ist uninteressant. Wir ignorieren diesen Rest und reduzieren damit unsere Verwaltungsausgaben maßgeblich.

Wäre meine Idee an dem ganzen. D.h. ein Einkommen, dass progressiv abnimmt wie heutzutage auch, jedoch in kurzen vor allem elektronisch Abständen verwaltet, geprüft über Steuererklärung, bedingungslos bei Antragstellung sofort unter Vorbehalt zur Verfügung gestellt wird. Zwangsmaßnahmen, idiotische Bewerberseminare, die Subventionierung von Zeitarbeitsfirmen und langsame Verwaltung fallen dann weg.

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Und jemand, der nichts draufhat und sich nicht anstrengt, sollte ein Stück weit bestraft werden.

Wofür? Das macht keinen Sinn.

Wenn du forderst, dass Psychologen bei einer Krankenkasse sitzen, solltest du auch hier beim Thema Arbeitsmotivation mal einen Psychologen fragen, was da geht.

Bestrafung für unerwünschtes Verhalten wie "ich sitze herum, warte passiv darauf, dass eine Chance zu mir kommt und lasse mich bis dahin durchfüttern" und Belohnung für erwünschtes Verhalten wie "ich mache etwas, suche aktiv selbst nach Möglichkeiten, bilde mich weiter etc. ".

Einen Großteil meines Studiums habe ich mit weniger Geld verbracht, viel weniger. Und dafür gearbeitet.

BaföG und Eltern sollten dir diese Summe auch besorgt haben. Für alles andere gibt es Arbeit.

Ich habe die Einstellung, dass ich mich nicht von anderen durchfüttern lasse, wenn es nicht sein muss. 15h/Woche Regale auffüllen konnte ich neben dem Studium.

Das kann auch jeder, der Hartz4 bezieht.

Ein Faustschlag in das Gesicht jedes Menschen, der für das gleiche Geld jeden Morgen aufsteht.

DAS sind die richtigen Faustschläge. Wir hatten schon seit Jahrzehnten Menschen, die ALG 2 und Sozialhilfe bezogen haben. Nur jetzt werden diese Gruppen schön vermischt, mit idiotischen Stereotypen von RTL und co. befeuert und schon hat man seine Kritik an der Gesellschaft

Ich habe keinen TV, dafür arbeite ich seit 15 Jahren durchgehend ehrenamtlich und habe genug arme Menschen kennengelernt. Einem Vater habe ich einen Job besorgt (!), bei dem er auf das Jahr gerechnet ~11€ brutto ohne irgendwelche Qualifikationen verdient hätte, ohne Bewerbungsgespräch, mit super netten Kollegen und angenehmer Arbeitsatmosphäre. Nach zwei Arbeitstagen ist er nicht mehr gekommen, es sei ihm zu anstrengend. Entschuldige, dafür habe ich kein Verständnis. Ich habe den Job selbst gemacht, hin und wieder habe ich sogar ein bisschen geschwitzt. Sonst lässige Arbeit, immer Spaß. Und ob das der statistische Ausreißer war...

Das einzige was dieses Geschreie nach Sanktionen und Bestrafung vom Staat zeigt, ist, tut mir Leid, dass man soviel Peilung von Arbeitsmotivation hat, wie ich von Architektur der Queen Mary.

Aber auch die Regierung ignoriert die Paukenschläge des Bundesverfassungsgericht und Bundessozialgerichts da permanent und man redet ständig von Leistungsgerechtigkeit und sonem Kram. Macht sich halt gut für den gemeinen Bürger, wenn er denkt, die Hartzer sind schuld. Und faul, und sollten bestraft werden, wenn sie sich nicht bewegen. Oder auch wenn sie krank sind, oder nicht einfach jeden Job annehmen, der da steht. Oder keine Maßnahme mitmachen (Das sehe ich inzwischen auf dem Level von Skalvenarbeit. Du MUSST es annehmen, sonst wirst du bestraft, dafür kriegen tust du aber auch nichts und optimeralerweise fährst du noch ne Stunde hin und zurück. Um Flaschen zu sortieren, was dir dann den Einstieg in den Arbeitsmarkt gewähren soll. Bei einer Firma, die von diesen Subventionen lebt.)

Wir haben wohl eine unterschiedliche Ansicht von "Bestrafung". Wenn ich weniger Geld geschenkt bekomme, dann ist das für mich keine Bestrafung.

Wenn ich mich nicht mit den Veränderungen der Umwelt mitverändere, kann ich mich noch so lange beschweren, dass sich die Umwelt verändert hat, an meiner persönlichen Lage ändert es jedoch nichts.

Der ALG2-Satz ist Grundsicherung. Mit der Kohle machst Du auch keine großen Sprünge, das garantier ich Dir. Auto oder I-Phone sind da definitiv nicht mehr drin. Viele, die sich sowas dann doch noch leisten können, arbeiten schwarz nebenher. Da sollte man ansetzen, anstatt die Sätze weiter zu kürzen.

Ich finde auch nicht, dass man große Sprünge machen sollte. Sondern sich darum kümmern, dass man aus ALG2 herauskommt oder akzeptieren, dass es nichts geschenkt gibt.

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Gast
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