Ekel vor homosexuellem Arbeitskollegen

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Das klingt schon stark in Richtung Angst vor Attraktion.

Meint: Jeder auch nur indirekte Körperkontakt mit dem Homosexuellen wird in ein extremes Negativgefühl hineinprojeziert aus Angst, es könnte positive Gefühle auslösen. Sprich, dir gefallen/dich anmachen.

Mal wieder ein Beleg dafür, wie Küchenpsychoanalyse für den Eimer ist. Ekel ist vor allem ein Affekt, und kein verdrängtes Gefühl.

Threadstarter, wenn du deinen Ekel regulieren/relativieren willst, dann brauchst du andere Ansätze. Desensibilisierung ist hier das Tool to be.

Gruß

Edde

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Jetzt zitierst du mir noch, wo ich - ever - geschrieben habe, Ekel sei ein Gefühl.

Und nein, wenn ich in einem Satz von Ekel spreche und in einem anderen von einem negativen Gefühl, gilt das nicht.

Mann mann mann ...

Und das Theater jetzt, weil der TE es mit "Ekel" umschreibt.

Ich bin mir ganz doll viel total sicher, er differenziert da sauber. *nicknick*

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Es ist vor allem, wenn der Typ mich anfässt - sprich: die Hand gibt. Das empfinde ich eben viel schlimmer als üblich.

Gibt die Möglichkeit zu differenzieren, zwischen dem Typen als Mensch und Kollegen - und seiner Eigenschaft Schwul zu sein.

So wie ich dich verstanden habe, empfindest du Ekel nicht gegenüber ihm als Mensch, oder seiner Arbeit als Kollegen - sondern gegenüber seiner Sexualität.

Gleichzeitig weißt du rational, dass der Ekel Quatsch ist.

Jemandem die Hand zu geben, ist eine Umgangsform, die nix mit Sexualität zu tun hat. Insofern kannst du den Handschlag als Ausdruck deiner Achtung gegenüber ihm als Mensch und deinem Respekt gegenüber seiner Arbeit als Kollegen sehen. Also als etwas, das nichts mit seiner oder deiner Sexualität zu tun hat.

Genauso, wie das nebeneinander sitzen wegen Software mit der Arbeit zu tun hat - und auch nicht mit Sexualität.

Letztendlich ist es so: Du darfst du dich genauso ekeln, wie er schwul sein darf. Soweit kein Problem.

Störend wirds erst dann, wenn du nicht mehr neben ihm sitzen könntest - und das eure Arbeit beeinträchtigen würde. Oder, wenn du ihn als Mensch ablehnen, oder verurteilen würdest.

Weil du nach dem Ursprung des Ekels gefragt hast: Sagt dir Fremdempfinden was? Emotionen, die nicht zu deiner natürlichen Persönlichkeit gehören, sondern von anderen Menschen übernommen wurden?

Den Ekel vor Schwulen hast du vermutlich als Kleinkind von jemand anderem gelernt, für den es sinnvoll war, Schwule abzulehnen.

Sinn konnte das beispielsweise im 3. Reich machen, als Schwule umgebracht wurden. Damals konnte es nützlich für das eigene Überleben sein, sich von Schwulen zu distanzieren. Einem Schwulen die Hand zu geben, oder neben ihm zu sitzen hätten damals irgendwelche Blockwarte als Grund nehmen können, um dich zu denunzieren. Selbst dann, wenn du gar nicht Schwul gewesen wärst.

Möglicherweise haben damals deine Großeltern sich aus Angst vor Repressalien von Schwulen distanziert. Deine Eltern haben möglicherweise die Angst ihrer Eltern vor Repressalien unbewusst mit Schwulen verknüpft - und das ebenso unbewusst an dich weitergegeben.

Da sich die Zeiten inzwischen glücklicherweise geändert haben, ist die Abneigung gegen Schwule inzwischen nicht mehr nützlich, sondern eher hinderlich.

Das die Abneigung hinderlich ist, ist dabei ne gute Sache. Dadurch wird man zur Selbstreflektion angeregt, und kann sich persönlich entwickeln.

In gewisser Hinsicht ist es so: Daduch, dass sich unsere Gesellschaft weiter entwickelt hat, musst du die Abneigung gegen Schwule nicht ablegen - und gleichzeitig darfst du es.

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Schon anmaßend, mich als dumm oder wenig intelligent zu bezeichnen, nur weil ich diesen Ekel verspüre. Warum habe ich wohl am Ende des Beitrages wohl geschrieben, wie ich entspannter werden kann?

Wohl auch deshalb weil ich Menschlichkeit in mir habe.

Ich habe mich über die Reaktionen hier auch etwas gewundert. Natürlich macht dich die Tatsache, dass du dich vor jemand anderem ekelst, nur weil er gesagt hat, dass er auf Männer steht, erst mal nicht gerade sympathisch. Aber du hast dich hier ja nicht gemeldet, um auf Schwule zu schimpfen, sondern weil dich dein Ekel selber stört. Und in einem Forum, wo alle permanent davon reden, an sich selbst zu arbeiten, finde ich es schon merkwürdig, wenn es als verwerflich angesehen wird, dass man noch nicht perfekt ist, nur weil es ausnahmsweise um unappetitliche statt mitleidserregende Gedankenmuster geht, die man ändern möchte.

Ich würde dir in deinem Fall auch tatsächlich zu einer Therapie raten. Nicht, weil jeder homophobe per se krank ist, aber fünfminütiges Händewaschen und eine Packung Sagrotantücher klingt unabhängig davon, worum es geht, nach pathologischen Zügen. Ich vermute auch, dass es dich langfristig auch über deine momentane Situation in deinem Leben hinaus einschränken wird.

Denn wenn ich mal mein eigenes Leben reflektiere, gäbe es eine ganze Menge Situationen in denen ich mit einem solchen Ekel mir große Probleme machen müsste. Und nicht, weil ich mich in einem übermäßig „schwulen“ Umfeld befände, sondern weil es heutzutage einfach ganz normal ist, dass du auch schwulen Männern begegnest, wenn du regelmäßig unter Menschen gehst – Und auch häufig genug von deren „Schwulsein“ erfährst. Mittelfristig ist auch eher davon auszugehen, dass der sichtbare Schwulenanteil eher zunimmt, weil unsere Gesellschaft glücklicherweise toleranter wir, sodass immer weniger Homosexuelle die Notwendigkeit sehen, diesen Aspekt ihrer Persönlichkeit vor der Öffentlichkeit zu verstecken.

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Klingt für mich so, als ob der Threadersteller selbst latent homosexuell ist und seine nicht wahrhabendwollende Neigung durch massive Ablehnung von schwulen überkompensiert.

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Klingt für mich so, als ob der Threadersteller selbst latent homosexuell ist und seine nicht wahrhabendwollende Neigung durch massive Ablehnung von schwulen überkompensiert.

Ob er selbst homosexuell ist, darüber können wir noch nichts sagen. In meinen Augen ist es aber so, dass der OP Angst hat, sich damit auseinanderzusetzen, weil das Ende das Eingeständnis der eigenen Homosexualität wäre.

Sich mit dem Thema und der Person auseinanderzusetzen hat damit nur positive Resultate.

Entweder er wird in der Heterosexualität bestätigt oder er wird sich seiner Homosexualität bewusst, dass das was schlimmes wäre, redest du dir nur selbst ein.

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