Der Lösung ist egal wie das Problem entstanden ist?

11 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Hi,

Angeregt durch den Austausch mit jemanden hier (bitte nicht böse sein), bin ich wieder auf die Wunderfrage bzw. wieder auf den Satz gestoßen

"Der Lösung ist egal wie das Problem entstanden ist". Ich glaube aber, dass wenn man ein Problem nicht genau versteht, man keine pass-

genaue Lösung finden kann, da man unter Umständen zb. bestimmte Nebeneffekte oder gar Ursachen außer Acht läßt. Ich kann verstehen

dass man mit der Wunderfrage die ideale Lösung herbeiführen kann und für selbiges einen Plan entwickelt. Aber das läßt man doch immer noch

das Problem außer Acht? Begründet wurde dass damit, das wir onehin keine "objektive realität" haben, dass wir mit unseren "ursache-

wirkungsdenken" nie das ganze Problem vollständig erfassen können (ach komm wir können doch probleme lösen), mit der Chaostheorie,

dass jede kleinste Veränderung alles andere beeinflusst (mein Konter: Feedbackschleifen).

Was sagt ihr dazu?

NK

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast
"Der Lösung ist egal wie das Problem entstanden ist"

Der Satz stimmt zu 100%.

Es ist eben ein Unterschied, ob Du ein Problem löst oder die Ursache eines Problems behebst, damit ein ähnliches Problem nicht erneut auftritt.

Für das akute Problem selbst spielt die Ursache aber keine Rolle. Selbst wenn Du die Ursache beseitigst, bleibt das Problem dann noch bestehen.

Ein bildhaftes Beispiel: Das Kind ist in den Brunnen gefallen.

Ursache: Keine Brunnenabdeckung.

Problem: Kind ist gefangen.

Die Ursache zu beheben wird das Problem nicht lösen. Das Kind sitzt trotzdem weiter fest. Allerdings wird dann kein weiteres Kind mehr in den Brunnen fallen. Vorrangiges Ziel ist also die Problemlösung, es sei denn man ist bereit das Problem -in diesem Fall den Verlust des Kindes- hinzunehmen.

Um das Problem zu lösen spielt die Ursache keine Rolle. Ob nun keine Brunnenabdeckung da war oder mangelnde Aufsicht zu dem Problem führte, das Problem bleibt das selbe und somit auch die möglichen Lösungen.

Im weiteren Verlauf kann man nun auch sagen man behebt die Ursache oder lebt weiter mit ihr und greift beim erneuten Auftreten des Problems wieder auf bewährte Lösungen zurück. In diesem Beispiel also entweder den Brunnen abdecken (Ursache beseitigen) oder Strickleiter hängen lassen (als dauerhafte Lösung für dieses spezielle Problem).

bearbeitet von Gast

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

jetzt macht es sinn.

bearbeitet von Nick Knertt

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Der Positive Nebeneffekt der Wunderfrage , oder allgemein der Lösungsdenke ist die Tatsache, dass man lernt, nicht mehr an jedem Problem herum zu kauen wie der Hund am Knochen,und sich dabei Stück für Stück in einen Stuckstate zu manövrieren, sondern dass man Situationen im Leben , bei der sich die meisten fragen würden "Warum passiert das nur mir?" bereits zwei, drei oder mehrere Lösungsalternativen zur Hand hat.

Kurz gesagt, es entsteht ein positiver Bezug zu den Lebensherausforderungen und durch das erinnern an die gelösten Situationen, entsteht ein Gefühl der Selbstverlässlichkeit und Stärke.

Dies funktioniert in allen Lebensbereichen, ob im Sport, wenn es zb darum geht, im Fussball einen Rückstand aufzuholen, oder bei Schicksalsschlägen, wo ein Familienmitglied mit schwerer Krankheit ins Krankenhaus kommt, oder natürlich wie hier im Forum alltäglich erlebt, wenn einen die Freundin verlässt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Was sagt ihr dazu?

Der Satz ist nicht dazu da immer das Problem zu ignorieren, sondern dazu gedacht, eine Lösung zu konstruieren.

Die Wunderfrage oder anderes Futur Perfekt, erlaubt dir "Was wäre wenn..?" Denken zu haben. Dadurch umgehst du die offensichtlichen Limitierungen durch das Problem und entwickelst vielleicht eine interessante Lösung.

Ein Beispiel ist Folgendes: Stell dir vor, eine Mitarbeiterin hat Probleme mit ihrem Chef. Er ist ein Arschloch, sie möchte in der Firma bleiben. Die Beziehung zu ihm belastet sie aber sehr.

Auf die Wunderfrage antwortet sie nun, dass sie der Situation dann einfach gelassener entgegen gehen könnte, dass sie mit dem Verhalten ihres Chefs dann keine Probleme mehr hätte und sich nicht mehr selbst fertig machen würde, dafür dass sie ihn provoziert, sondern einfach entsprechend ruhig reagieren und sogar ihren Chef runtercoolen würde, da er vielleicht gar nichts dafür kann.

Auf die Frage, ob es Tage gibt, an denen sie da schon rankommt, antwortet die Frau: Ja, klar. An Tagen, an denen ich weiss, dass ich Abends mit meiner Freundin noch essen gehe. Wir machen das alle zwei Wochen, da ist das eigentlich so. Und wenn ich mal einen Yoga Kurs gemacht habe... ja da war das auch schon so.

Anstatt sich mit dem Chef in einen aussichtslosen Kampf zu stürzen, den der Chef eigentlich mit sich selbst führt, geht die Frau nun öfters mit ihrer Freundin essen und hat einen Yoga Kurs besucht. Als Effekt ist sie ruhiger, gelassener und vertraut ihren Fähigkeiten. Sie lernt dann, als ihr Chef ihr auf einmal für ihre Ruhe dankt, dass dieser ebenso unter enormem Stress steht und gerne an seiner Cholerik arbeiten würde. Sie fragt ihn, wie sie ihm helfen kann und die beiden entwickeln durch ihre Ruhe und Gelassenheit, die sie dank Yoga und Essen gehen entwickelt hat, eine entspanntere Beziehung, bei der sie zum Confidante des Chefs wird und diesen dabei unterstützt, seine Cholerik unter Kontrolle zu bekommen.

Die offensichtlichen Problemlösungen wären hier gewesen: Schlagfertig werden, besser arbeiten, ein ernstes Wort mit dem Chef reden, über einen Jobwechsel nachdenken. Die Lösung, die am nützlichsten für die Dame war, war aber: Essen gehen und sich entspannen um selber entspannt mit dem Chef arbeiten zu können.

Keine Lösung ist jetzt unbedingt besser als die andere, der Lösungsfokus erlaubt aber mehr Kreativität und ein weiteres Netz, um auch vom Problem unabhängige Lösungen FÜR das Problem zu entwickeln. Hope that makes sense.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Man muss aber auch unterscheiden, ob ich kurz und knapp die Ursache des Problems einmal umreiße und daraus Lösungsfokusiert an dem Problem arbeite, oder mich sinnlos nur auf den Auslöser versteife.

Ein Beispiel: Ein AFC möchte sicherer im Umgang mit Frauen werde. Jetzt kann er sich fragen, woher kommt meine Unsicherheit? Ganz klar das Selbstvertrauen ist noch nicht so ausgereift -> daher entwickelt er einen Lösungsansatz. Er spricht häufiger mit Frauen, macht diverse Innergame Übungen und Bootcamps usw.. Andererseits kann er aber auch hergehen, und seine verschiedenen Beliefs alle aufzählen und die Ursache dieser ergründen. Dann weiß er zwar am Ende genau, das bspw. die Bemerkung diesen Glaubenssatz verursacht hat, aber Selbstbewusster wird davon alleine nicht.

bearbeitet von cClazZz

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ein schöner Thread mit schönen Antworten - das erweckt Erinnerungen an den Zustand vor etlichen Jahren, als das Forum bemüht war auf Qualität statt Quantität zu setzen.

Ich glaube aber, dass wenn man ein Problem nicht genau versteht, man keine pass-

genaue Lösung finden kann, da man unter Umständen zb. bestimmte Nebeneffekte oder gar Ursachen außer Acht läßt.

Ich denke das kommt auf das Problem selbst an. Denn wie das Beispiel mit dem Brunnen zeigt, ist die Ursache für die Lösung des Problems manchmal wirklich irrelevant. Da muss man wohl das Gefühl/die Intuition entscheiden lassen, ob das Problem das man 'hat', eine nähere Untersuchung der Ursachen bedarf oder nicht. Meine Erfahrung ist, dass das Verstehen der Ursache des Problems tatsächlich notwendig sein kann, um das 'Problem zu lösen'. Dies aus dem Hintergrund, dass Kausalität ein Bedürfnis ist ("ursache-wirkungsdenken"). Für die Menschen gibt es immer Dinge die Sinn machen müssen - warum existieren wir, warum das, warum jenes. Erst wenn eine für den Fragenden befriedigende Antwort auftaucht, erst dann haben die Leute wieder Ruhe. Aber halt mal: schreibst du nicht

das wir onehin keine "objektive realität" haben, dass wir mit unseren "ursache-wirkungsdenken" nie das ganze Problem vollständig erfassen können
?

Auch ich habe die Dinge schon von dieser Seite gesehen, weshalb ich auch behaupte, dass Kausalität ein Bedürfnis von Menschen ist.

Nun im Zusammenhang mit der Problemlösung, die einfach lautet: Loslassen, kann ein 'Verstehen' - das Subjektive, aber befriedigende kausale Erfassen der Ursache des Problems dann notwendig sein - so zumindest meine Erfahrung. Denn erst wenn ich gewisse Probleme die ich habe (bei mir z.B. früher Selbstablehnung) in einen Kontext stellen kann (entstand durch Ablehnung meiner Mutter), sah ich einen 'Sinn' hinter dem Ganzen - ich verstand endlich. Ich musste eben dieses Bedürfnis nach dem Verstehen erst befriedigen - bevor ich loslassen konnte (loslassen von der Erfahrung, dass meine Mutter mich nicht geliebt hat). Erst auf dieser Basis konnte ich dann aufbauen und anfangen mich selbst zu lieben.

Generell denke ich, dass man Probleme hat (und die meisten davon selbst im Kopf produziert) und diese Loslassen kann. Die von mir erwähnte "Methode" ist vor allem für 'tief sitzende' Probleme für mich notwendig. Für andere Probleme hat man denke ich auch die Wahl, inwiefern die Ursache des Problems mit einfließen soll. In Shaos Beispiel wäre z.B. mein Lösungsansatz wieder mehr auf die Ursache zu gehn. Warum trifft mich das stressige Verhalten meines Chefs so sehr ? Warum beeinflusst ein anderer Mensch so stark meine eigene Gefühlswelt, wieso gebe ich die Verantwortung über mein eigenes Empfinden ab ? Da können z.B. 'neue Wahrheiten' helfen. So finde ich z.B. Satsangs Idee - dass man eben sich nicht mit seinem Ego zu identifizieren braucht sehr fruchtvoll (aus seinem Text 'Nichts persönlich nehmen'). Ich gehe also die Ursache insofern zur Lösung des Problems an, indem ich mein Weltbild/Glaubenssätze überprüfe, welches dazu führt, dass ich da ein 'Problem sehe'. Und ersetze gegebenfalls meine Wahrheit durch eine andere oder relativiere sie zumindest. Ich persönlich finde das in diesem speziellen Fall fruchtvoller, da man das Problem tendenziell nicht nur auf Ärgerheiten mit dem Chef reduziert hat, sondern evtl. später mit anderen Chefs, weil man gekündigt hat ;-)

Ich denke es macht durchaus Sinn zumindest mal in beide Richtungen zu schauen - kann man da was (oder soll man gar ?) an der Ursache nachschauen/überprüfen oder ist es sinnvoller nur das Problem - unabhängig von der Ursache anzuschauen, weil die Ursache irrelevant ist ?

Soweit meine Anmerkungen/Ergänzungen zu dem Thema und danke für eure tollen Beiträge bisher ! :-)

  • TOP 2

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Ich glaube aber, dass wenn man ein Problem nicht genau versteht, man keine pass-

genaue Lösung finden kann, da man unter Umständen zb. bestimmte Nebeneffekte oder gar Ursachen außer Acht läßt.

Das ist das Witzige: Die LÖSUNG hat nix mit dem Problem zu tun, weil sie die Lösung ist, nicht das Problem.

Es ist unter Umständen gar nicht nötig, dass eben etwas passgenau ist.

Die Problematik ist, dass ich, wenn ich diese Frage stelle, nicht derjenige bin, der die Lösung bewertet. Sie muss nicht passgenau sein, sie muss funktionieren. Und ob sie das tut entscheidet Klient, der Antwortende, indem er diese Lösung nun kreiert und testet. Wir nehmen bei so einer Frage nicht an, was passieren wird oder was eine passgenaue Lösung ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Ich glaube aber, dass wenn man ein Problem nicht genau versteht, man keine pass-

genaue Lösung finden kann, da man unter Umständen zb. bestimmte Nebeneffekte oder gar Ursachen außer Acht läßt.

Das ist das Witzige: Die LÖSUNG hat nix mit dem Problem zu tun, weil sie die Lösung ist, nicht das Problem.

Es ist unter Umständen gar nicht nötig, dass eben etwas passgenau ist.

Lösung oder anders gesagt: LosLösung.

Manche tun sich mit dem Lösen "leichter", wenn das Problem zuvor verstärkt wird.

Denn dann realisiert man oft erst, auf was sich das Problem alles auswirkt, bzw. wie anstrengend und kräfteraubend das Festhalten daran ist und welche Kreise das mit sich zieht.

Manche tun sich damit leichter, wenn sie einer neuen Orientierung, einer neuen Idee oder Inspiration folgen können (Energie folgt der Aufmerksamkeit).

Wir sind alle individuell und befinden uns in unterschiedlichen Ausgangspositionen - so auch beim LosLösen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Obwohl sich Bernstylers Lösung scheinbar, oder tatsächlich auf die Ursache bezieht, ist es dennoch möglich, dass diese Lösung in dem Fall auch durch den Lösungsansatz entsteht.

Das Unbewusste ist ein Ressourcenmeer , und jeder Jeck ist anders.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Obwohl sich Bernstylers Lösung scheinbar, oder tatsächlich auf die Ursache bezieht, ist es dennoch möglich, dass diese Lösung in dem Fall auch durch den Lösungsansatz entsteht.

Das Unbewusste ist ein Ressourcenmeer , und jeder Jeck ist anders.

Schöner Kommentar zu meinem Beitrag. Ich musste ein wenig überlegen, aber dann kam mir durch deinen Beitrag in den Sinn, dass es auch eine Frage der Ansicht ist. Die Lösung bezieht sich auf die Ursache. Mir gefällt es erkannt zu haben, dass es sich auf die Ursache bezieht und kategorisiere die Lösung als 'Ursachenbehandlung' ab. Ein anderer/eine andere kommt zum selben Lösungsansatz sieht aber nicht so wirklich die Korrelation zur Ursache - aus ihrem Blickwinkel ist es auch einfach nicht relevant - ja, aus ihrem/seinem Blickwinkel mag es sogar keinen Bezug zur Ursache geben bzw. kein Bewusstsein für die Ursache da zu sein. Insofern greift da wirklich der Leitsatz: der Lösung ist egal wie das Problem entstanden ist. Ist dann wohl auch irgendwo Geschmackssache. Mir gefällt es besser, immer auch einen Blick auf die Ursache zu werfen. Für mich hat es sich als wirkungsvollsten erwiesen, Probleme auf diese Art zu 'begreifen, verstehen' - akzeptieren und in Frieden loszulassen. Und für mich relativiert sich wieder alles mal :-D

(da fällt mir ein ich muss ja langsam mal anfangen für die Klausur in Relativitätstheorie zu büffeln :-) )

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.