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Hi ihr Lieben,

ich habe momentan ein Problem, das meine Lebensqualität entscheidend einschränkt, und zwar mein stetiger Gedanke ans Schwitzen.

Ich glaube, dass nicht viele dieses Gefühl vollkommen nachvollziehen können, aber versucht euch mal in diese Lage hineinzuversetzen.

Vielleicht ein paar Hintergrundinformationen für euch zum besseren Verständnis:

Ich bin 17 Jahre alt und ein Typ, der generell schneller schwitzt, vor allem am Kopf, wo's für jeden sichtbar ist. Ich treibe viel Sport und habe auch kein bedeutsames Übergewicht, welches das Schwitzen eventuell erklären könnte.

Im Mai 2011 nahm ich ein Medikament (ca. 2 Monate lang) mit der Nebenwirkung "vermehrtes Schwitzen". Es war echt nervig und ich schämte mich unglaublich für das Schwitzen.

Damit fing eigentlich alles an...

In der Schule redete ich zu der Zeit nicht mehr mit vielen Leuten und musste ständig Ausreden finden, wenn ich merkte, dass ich wieder einen Schweißausbruch bekam (Bspw. "Ich muss mal kurz auf die Toilette"). Das kam natürlich auch irgendwie komisch rüber, wenn ich so oft auf Toilette musste. Das muss ich heute übrigens in der Schule immer noch, irgendwie hat sich das gefestigt.

Dazu kam noch, dass die Sporthalle in der Schule umgebaut wurde, sodass wir Sport in einer mit dem Bus 15 Minuten entfernten Sporthalle hatten. Und das mit 2 Klassen, d.h. der Bus war immer sehr voll und heiß. Ich hatte immer unglaubliche Panik, vor allem, da ich ja auch im Falle eines Schweißausbruches nicht einfach weggehen/flüchten konnte. Ein Erlebnis, welches ich noch sehr klar in Erinnerung habe, ist, dass eine Klassenkameradin zu ihrem Freund gesagt hatte: "Guck mal, wie der schwitzt". Das war mir richtig peinlich und ich glaube, dass zu dem Zeitpunkt dieser ständige Gedanke ans Schwitzen regelrecht in meinen Schädel eingehämmert wurde!

Die Zeit ging irgendwann vorüber und ich wechselte auch nach dem Schuljahr die Schule (nicht aufgrund des Schwitzens, sondern weil ich eine Fächerkombination wählen wollte, die auf der damaligen Schule nicht möglich war).

Ich weiß nicht wieso, aber nach den Sommerferien und auf der neuen Schule hatte ich mit Schwitzen kaum noch ein Problem, nur noch selten Schweißausbrüche, etc. obwohl die komplette Stufe, bis auf 1-2 Jungs komplett neu war. In dieser Zeit beschäftigte ich mich auch das erste Mal mit Pickup, habe viel gelesen und auch meine jetzige LTR gefunden. Ich blühte richtig auf und hatte unglaublich viel Spaß am Leben. (Ich lebte mein Leben und beschäftigte mich kaum mehr mit Pickup, bis vor ca. 2 Wochen jetzt.)

Seit ungefähr September 2012 gehts mir wieder schlechter in Bezug auf das Schwitzen. Der ständige Gedanke, dass ich eventuell anfangen könnte zu schwitzen bestimmt wieder mein Leben. Ihr könnt euch vorstellen, was für Möglichkeiten mir das verwehrt. In der Schule nicht melden, Angst vor engen Klassenräumen, Angst vor Vorträgen, in der Mittagspause nicht mit einer anderen Gruppe irgendwo in der Stadt was essen gehen, etc.

Auch wenn ich im Bus eine Freundin treffe und neben ihr theoretisch ein Platz frei wäre, setz ich mich nicht hin, da ich ja evtl. anfangen könnte zu schwitzen. Obwohl ich eigentlich ein sehr kommunikativer Mensch bin und auch Spaß daran habe, mit anderen zu kommunizieren. Das Schwitzen blockiert aber diese Eigenschaft an mir, die ich selbst sehr schätze.

Ich möchte jetzt aktiv an das Problem rangehen mit Hilfe von Affirmationen und sonstigen Strategien, die man in NLP/Psychologie benutzen kann. Es ist sicher, dass es eine Kopfsache ist, weil es ja auch Situationen gibt, in denen z. B. der Bus unglaublich heiß ist, ich aber nicht schwitze, da ich alleine in einem 2er sitze und mich keiner kennt. Würde ein/e Bekannte/r neben mir sitzen, wäre ich garantiert am ölen wie sonst was. Das meiner Meinung nach Schlimme an diesen Kopfsachen ist, dass man durch das ständige Denken "Oh nein, jetzt bitte nicht schwitzen!!" erst Recht anfängt zu schwitzen.

Als ich eine mögliche Affirmation bilden wollte, ist mir nichts Rechtes eingefallen, da man ja "Ich schwitze nicht" nicht benutzen sollte aufgrund der Verneinung.

Hoffentlich könnt ihr mir helfen! Bei Fragen oder Unklarheiten auch bitte einfach fragen!

Ich weiß, wie schön das Leben sein kann und möchte es auch wieder in vollen Zügen genießen...

Peace,

Aero_Pro

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Finde das Thema sehr interessant. Hab ich zwar nur so ähnlich, aber ich schwitze auf der Nase und an den Handflächen in nervösen Situation.

Kannst du einen körperlichen Defekt ausschließen? Haben die Medikamente da irgenwas "kaputt" gemacht? Oder denkst du das es rein psychisch ist? Hat sich deine Ernährung verändert? Wann bekommst du die Ausbrüche? Was sagt dein Arzt dazu der dir die Medikamente gegeben hat? Fragen über fragen ;)

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Hey Aero_Pro,

so ungewöhnlich ist das gar nicht. Tatsächlich hat es mich an einige Beiträge der letzten Zeit erinnert, die sich mit dem Thema Rotwerden und die Angst davor beschäftigten. Der Unterschied: deine Gedanken und Sorgen drehen sich eben nicht um das Erröten, sondern um das Schwitzen, oder besser gesagt, die Angst davor. Und auch das ist durchaus nicht unüblich und du bist auch nicht allein. Und es lässt sich auch ändern.

Ich möchte ehrlich sein: das ist nichts, was du nach Forenanleitung im Do-it-yourself Prinzip mal eben nebenher abstellen kannst. Such dir einen Coach /Therapeuten der dich auf diesem Weg unterstützend begleitet, auch wenn das nicht umsonst ist wie manch gut(gemeint)er Rat. Und das sollte es dir auch wert sein. Sieh es als Investment in dein Wohlbefinden.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Herzliche Grüße,

Tsukune

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Hast Du 'nen Freund, den Du mal fragen könntest, ob Du wirklich stark und auffällig schwitztst?

Fällt Deinen Eltern nichts auf am Küchentisch oder so?

Deine Freundin hat nie was gesagt?

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Wie wäre es, wenn du einfach schwitzest und es alle Leute sehen lässt? Vielleicht ist das eher die Lösung des Problems (deine Scham) als das Schwitzen selbst bzw. der Versuch nicht zu schwitzen oder Strategien dagegen zu finden. Beschäftige dich mit deiner "Peinlichkeit" und "Scham"; dann ist es scheißegal ob du schwitzt oder nicht.

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Zuerst einmal Danke an alle, die mir bis jetzt geantwortet haben!

Kannst du einen körperlichen Defekt ausschließen? Haben die Medikamente da irgenwas "kaputt" gemacht? Oder denkst du das es rein psychisch ist? Hat sich deine Ernährung verändert? Wann bekommst du die Ausbrüche? Was sagt dein Arzt dazu der dir die Medikamente gegeben hat? Fragen über fragen ;)

Ja körperlichen Defekt kann ich ausschließen, wurde auch schon von einem Arzt überprüft. Der behandelnde Arzt meinte zu mir, dass das Schwitzen eine gewöhnliche Nebenwirkung wäre und auch nach der Behandlung wieder weggeht. Die Sache ist die, dass ich meiner Meinung nach nicht mehr aufgrund von der Nebenwirkung des Medikaments Schwitze, sondern weil sich die Zeit über dieser "Glaubenssatz" in mir eingeprägt hat.

Ernährung hat sich nicht verändert.

Die Ausbrüche bekomme ich größtenteils wenn ich dran denke, obwohl das mache ich ja eigentlich immer. Also in Situationen, wo ich denke, dass andere diese Schweißausbrüche auch sehen, z.B. im Bus, beim Reden mit anderen Menschen, in engen Klassenräumen mit vielen anderen Schülern, etc.

Ich möchte ehrlich sein: das ist nichts, was du nach Forenanleitung im Do-it-yourself Prinzip mal eben nebenher abstellen kannst. Such dir einen Coach /Therapeuten der dich auf diesem Weg unterstützend begleitet, auch wenn das nicht umsonst ist wie manch gut(gemeint)er Rat. Und das sollte es dir auch wert sein. Sieh es als Investment in dein Wohlbefinden.

Daran habe ich auch schon gedacht... Dann ist mir aber wieder eingefallen, dass ich's ja schonmal alleine geschafft habe und wenn ich mich nicht ganz irre, hatte ich's damals auch mit Affirmationen probiert.

Kennst du dich denn mit Affirmationen gut aus und könntest mir eine gut ausformulierte Affirmation zu meinem Problem basteln?

Habe ja mein Problem bei der Affirmationsfindung oben bereits geschildert.

Hast Du 'nen Freund, den Du mal fragen könntest, ob Du wirklich stark und auffällig schwitztst?

Fällt Deinen Eltern nichts auf am Küchentisch oder so?

Deine Freundin hat nie was gesagt?

Ehrlich gesagt glaube ich sogar, dass das Schwitzen gar nicht sooo auffällig ist, ich bekomme den Gedanken aber einfach nicht los.

Hier erkennt man wieder, dass es sich um ein psychisches Problem handelt: Am Küchentisch, bzw. allgemein zu Hause habe ich das Problem ja nicht und bei meiner Freundin eigentlich auch nie. Ich denke das liegt an der inneren Sicherheit, die man einfach nur bei vertrauten Menschen spürt.

Wie wäre es, wenn du einfach schwitzest und es alle Leute sehen lässt? Vielleicht ist das eher die Lösung des Problems (deine Scham) als das Schwitzen selbst bzw. der Versuch nicht zu schwitzen oder Strategien dagegen zu finden. Beschäftige dich mit deiner "Peinlichkeit" und "Scham"; dann ist es scheißegal ob du schwitzt oder nicht.

Hast du da konkrete Tipps und Vorschläge für mich, sodass ich das schaffen kann?

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Hey,

mit Affirmationen ist das so eine Sache – um sie zu internalisieren, muss mehr getan werden als sie regelmäßig aufzusagen und in einem Kontext, wie du ihn beschreibst glaube ich nicht, dass sie zu einer größeren Verbesserung führen, von möglichen Placeboeffekten einmal abgesehen.

Ein meiner Erfahrung nach besserer Weg wäre, dir das Gute an deinem Verhalten zu vergegenwärtigen. Denn jedes Verhalten, sei es auch noch so störend, hat einen Nutzen, einen tieferen Sinn. Dein Unbewußtes möchte dich nicht sabotieren, nein, es möchte dir etwas Gutes tun. Lass dir das einmal auf der Zunge zergehen. Ich lade dich ein, einmal ganz unbefangen darüber nachzudenken, was denn die positive Intention dahinter sein könnte. Für manche mag es Schutz davor sein, sich in unangenehme Situationen zu begeben, für andere ein Signal, dass die emotionale Leistungsgrenze erreicht ist, oder vielleicht ja auch etwas ganz anderes, das nur du weißt und wissen musst.

Hör einfach mal in dich hinein. Und vielleicht kannst du dann ja auch beginnen, auf eine gewisse Art und Weise dankbar dafür zu sein, dass dein Unbewusstes Tag für Tag sein Bestes tut, damit es dir gutgeht. Und wenn du die Absicht kennst, dann weißt du auch, woran du arbeiten musst, damit dein Körper sich die Freiheit nehmen kann, nicht mehr wie gewohnt auf derlei Situationen mit Schwitzen zu reagieren. Und vielleicht fallen dir sogar ein paar Möglichkeiten in deinem Verhalten ein, dir jene gute Absicht auch ganz ohne Schweiß sicherzustellen.

Ich weiß, eine solche Art zu denken mag ungewohnt sein, doch wenn du es dir erlaubst, dich darauf einzulassen, kann das bereits ein ordentlicher Schritt auf deinem Weg sein. Sicherlich wirken derlei Prozesse wesentlich intensiver wenn man sich dabei in einem Trancezustand befindet und hindurch geführt wird (das nennt sich dann Symptom- oder Sixstepreframing), daher möchte ich dir auch genau dazu raten, wenn du die Möglichkeit hast. Ein guter Coach/Therapeut kann im Gespräch leicht erkennen, was genau du benötigst und entsprechend intervenieren und Ressourcen mobiisieren. Tipps in Foren sind wie gesagt halt meist ein Schuss ins Blaue.

Herzliche Grüße,

Tsukune

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Threadstarter,

schwitzen ist grundsätzlich eine geniale Körperfunktion, nur manchmal , wie in deinem Falle ist diese Funktion in einem bestimmten Kontext nicht mehr nützlich.

Angstschweiss ist im Prinzip auch ein Indiz dafür, dass ein Mensch seine Komfortzone verlässt.

Sehe ich mir zb dieses Video an, dann bekomme ich , obwohl ich nur auf eine Plasma Scheibe starre, schwitzige Hände.

http://www.youtube.com/watch?v=uWPgIcfTUko

Würde ich diesen Job jetzt schon seit Jahren gemacht haben, wäre meine KomfortZone derart gewachsen, dass der Angstschweiss nicht mehr zum Ausdruck kommen würde.

Unabhängig davon, dass dir ein Coaching wahrscheinlich mehr bringt, als eigene Autosuggestionen wäre mein Vorschlag :

Ich schwitze , wenn es für mich wichtig ist und bleibe trocken, wenn das Klima es erlaubt.

Viel Erfolg

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