Mathe abbrechen, Ingenieurstudium, brauche Tipps.

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Hallo Männer,

ich habe hier nochmal einen neuen Thread aufgemacht (ich hatte schon einen alten mit der Frage, ob ich mein Mathestudium abbrechen soll), weil der Entschluss über den Abbruch nicht mehr zur Debatte steht. Der Entschluss ist also fest.

Kurze Zusammenfassung zu mir:

- 19 Jahre alt (werde bald 20)

- Abitur von 2.3

- mit 18 angefangen Mathe zu studieren, und will jetzt nach 3 Semestern abbrechen

Ich habe jetzt 1,5 Jahre pure mathematische Theorie hinter mir und ich bereue es nicht, da so viel Zeit reininvestiert zu haben. Mathe macht mir immernoch Spaß, und ich tüftle gerne herum oder denke lange über ein Problem nach. Das Problem ist aber, dass ich notentechnisch kein grünes Land im Bachelor sehe. Tat ich schon nach dem 2. Semester nicht, aber jetzt nach dem dritten hat sich das nochmal mehr bestätigt. Und ich will einfach keinen Bachelor mit 3,x machen.

Die große Frage ist: Was nun?

Erstmal habe ich in den kommenden Wochen eine 4-wöchige Brasilientour geplant, die ich völlig alleine durchziehe. Alles schon gebucht und so weiter. Aber danach muss ich mir dringend Gedanken machen, was ich im Sommer tun werde und noch viel wichtiger: Was im kommenden Wintersemester? Ich möchte auf jeden Fall studieren, Ausbildung ist keine Option für mich. Duales Studium ebenfalls nicht, weil ich da wohl frühstens 2014 anfangen könnte und 1,5 Jahre nochmal warten möchte ich nicht. Jobben wäre eine Option, allerdings will ich gerne etwas, was mich geistig fordert und auch weiterbringt.

Meine Baustelle sind Sprachen. Ich hatte leider nicht die Möglichkeit nach der Schule ins Ausland zu gehen und will das irgendwie nachholen bzw. ausgleichen. Mein Englisch ist bestenfalls mäßig, vom fließend Sprechen kann bei mir keine Rede sein. Ich hatte ursprünglich erst in Mathe ein Auslandssemester in UK geplant per Erasmus, daraus wird wohl logischerweise nichts mehr. Aber ich denke auch, dass es nicht wegläuft.

Dann das Wichtigste: Welches Studium? Mir gefallen Engineeringstudiengänge ganz gut. Aber ich brauche HIER Input. Ich möchte später nicht der reine Techniker sein, der nur im Labor forscht und arbeitet. Ich möchte eher nach dem Studium auch mal in die Führungsebene eines Unternehmens. Sehr allgemein formuliert, ich weiß, aber ich kann es noch nicht konkreter definieren.

Dann: Ingenieur an der Uni oder FH? Ich hab genug Freunde, die es an der Uni studieren, und alle sind im Bachelor äußerst belastet. Alles andere als einfach. FH soll allgemein leichter sein. Und praxisorientierter. Mit dem Matheanteil werde ich denke ich nicht zu viele Probleme haben, aber das ist eben auch nur ein kleiner Teil so eines Studiums.

Meine Belastbarkeit ist verhältnismäßig hoch und wurde durch das Mathestudium eher erweitert. Ich bin bereit viel zu leisten.

Welche Unis kommen gut in Frage, oder welche FHs? Mir ist der Rank schon wichtig.

Ich wohne momentan noch zu Hause bei meinen Eltern. Wenn ich ein neues Studium beginne, will ich die Chance nutzen und endlich mal ausziehen.

Auf Bafög bin ich NICHT angewiesen und mir ist finanzielle Unterstützung durch meine Familie sicher. Hier gibt es also keine großen Sorgen.

Ich brauche hier vor allem Tips zum Thema Ingenieursstudium, das ist der Sinn dieses Threads. Input, Input, Input, nicht nur zum Studium an sich, sondern auch berufsbezogen. Lohnt sich hier ein Master, oder gar Promotion? Es interessiert mich.

Also haut in die Tasten,

euer Alaster.

Edit: Was kann man gegen Prüfungsangst machen? Also richtige Prüfungsangst, nicht diese Alltagsnervosität, ich denke, ihr wisst, was ich meine.

bearbeitet von Alasta

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Führungsebene in einem Unternehmen, dann wäre wahrscheinlich der Wirtschaftsingenieur der richtige. Ich studiere dies auch an einer Universität. Und ich muss sagen, dass ich im Vergleich zu Freunden die ebenfall WIng an FHs studieren genauso viel, wenn nicht sogar mehr mache. An FHs hast du meistens einen integriertes Praxissemester. Das gibts an der Uni nicht. Dafür muss man sich eben ein Urlaubssemester nehmen.

Dennoch würde ich nicht unterschreiben, dass FHs praxisorientierter sind. Du lernst an der Uni im Prinzip dasselbe wie an der FH, nur dass du zusätzlich an der Universität noch diese wissenschaftliche Komponente erhällst.

Ob Universitätsabsolventen oder FH Absolventen eher in die Führungsebene kommen, kann man pauschal nicht beantworten. Beschäftige dich einfach mal mit ein paar Statistiken.

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Ist ein Mathe-Bachlor mit 3,... denn echt so schlimm?

Nen Wing-Studium ist angesichts deiner Fähigkeiten sicher verschenktes Vermögen.

Mathe in Regelstudienzeit doch ne super Leistung, vor allem mit deinem jungen Alter!

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Du schreibst, dass du nach dem Studium nicht Tüftler sondern in die Führungsebene willst. Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Niemand kommt in den ersten Jahren nach dem Studium in eine Führungsebene. Man startet immer als Sachbearbeiter. Der Bereich hängt meist vom Studium ab. Typische Bereiche für einen reinen Ing. sind: Konstruktion, Forschung, Produktion. Für einen Wiing Vertrieb, Einkauf, Produktion. Ist aber alles nicht starr, man kann auch als reiner Ing in den Einkauf. Nachdem du ein paar Jahre geglänzt hast wirst du Teamleiter. Nach weiteren Jahren und entsprechender Leistung Abteilungsleiter usw. An dieser Stelle ist es ziemlich dumm zu glauben, dass man als Wiing am einfachste in Führungspositionen kommt.

Nachdem du als Sachbearbeiter ein Unternehmen betreten hast und nach einigen Jahren merkst, dass z.B. Konstruktion nicht das Richtige ist, kannst du meist problemlos in den Vertrieb wechseln. Grundsätzlich ist das aber nur möglich in Richtung weniger technischer Stellen, so ist z. B. Vertrieb -> Forschung nicht möglich.

Long story short: Um deine Ziele zu erreichen bringt es überhaupt nichts den Studiengang in Richtung Ing. zu wechseln. Mit Mathe findest du einen lockeren Einstieg in F&E oder der Berechnung. Dann kannst du dich entweder in diesen Bereichen zum Teamleiter und weiter Abteilungsleiter hocharbeiten. Alternativ kannst du auch nach einiger Zeit in den Vertrieb whatever wechseln. Noten dürften relativ egal sein, solange die Vertiefungen passen (z.b. Numerik) und du ein relevantes INdustriepraktikum von 4-6 Monaten hast. Master ist sowohl bei Mathe, als auch Ing (uni) Pflicht.

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Wo ist denn der Haken?

Wenn du wie du schreibst überdurchschnittlich belastbar bist, solltest du nicht allzuviele Probleme haben, für die Prüfungen auch mal nen Gang höher schalten können.

Frag dich nochmal, ob du nicht eigentlich keinen Bock drauf hast oder ob du dem ganzen vielleicht doch nicht gewachsen bist.

Erstmal juckt dich später kaum noch jemand nach deiner B.Sc. Note, wenn du danach nen Master machst. Zudem ist 3.x nicht unbedingt so superschlecht in Mathe - du gehörst dann immernoch zu einer der wenigen auf der Welt, die das Studium überhaupt abschließen, ums mal drastisch zu formulieren :P

Zudem solltest du nach 3 Semestern mittlerweile mit ODE's, (linearer) Algebra, Stochastik und Numerik in Berührung gekommen sein - damit hast du einen groben Überblick über die Methoden, die jeder andere naturwissenschaftliche oder ingeneurwissenschaftliche Studiengang nutzt.

Was davon hat dir am ehesten zugesagt? Das kann der Anfang für ne Umorientierung sein.

schade, als Numeriker entwickelst du später das, was die Ingeneure anwenden.. bzw wirst du gefragt, wenn die Leute nicht weiterkommen ;)

Und das würde ich mir auch nochmal durch den Kopf gehen lassen - wenn du dich dran störst, dass es zuwenig Praxisbezug gibt, bist du an einer Universität falsch. Grober Satz, aber wahr.

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Ich habe mega Bock auf Mathe, aber wie du schon Recht hast, bin ich der Sache nicht gewachsen. Ich bin in diesem Semester mit Numerik in Berührung gekommen, war das Fach was mir noch mit Abstand am einfachsten fiel, gegenüber Analysis I-III, Algebra I und Lineare Algebra II. Macht echt Spaß, und ich würde mich auch gerne weiter damit beschäftigen.

Ich hab in Klausuren extreme Nervositätsprobleme, wie im Eingangspost erwähnt, wüsste ich allgemein gerne mal, was man so dagegen tuen kann. Der Zeitdruck ist extrem hoch in Matheklausuren, ist ja klar, das haut mich jedesmal ziemlich raus.

Also: Ich würde eigentlich gerne weitermachen, aber kacke so langsam aber sicher ab. Ihr würdet auch keinen Bachelor mit 3.x haben wollen, aber es geht hier ja auch nicht um eure Noten.

Ich hätte schon gerne etwas mehr Praxisbezug, bin auch Physik überhaupt nicht abgeneigt. Dummerweise bieten FH's kaum Mathematik an (ist irgendwie eine Domäne der Uni). Hab sogar schon oft gehört, dass man als Mathematiker von der FH belächelt wird bzw. nicht ernst genommen wird. Ich hab dennoch mal mich umgeschaut und folgendes gefunden:

http://studieren.de/....37207.230.html

Der Studiengang ist noch recht neu. Ich vermute mal, die meisten von euch werden nichts davon halten, aber ich fand es auf den ersten Blick interessant. Vielleicht schaffbarer für mich als normales Mathe an der Uni? Ich meine, ich bin ja nicht rausgekickt worden oder so, stehe bei ein paar Fächern nur beim 2. Versuch...

Würde gern mal eure Meinung dazu hören (also zu dem FH-Studiengang).

bearbeitet von Alasta

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Naja, Ana I-III und LinA müssen bspw. Physiker ebenso machen. Ich weiß nicht, wie die Regelungen bzgl. Anrechnen von Kursen sind. Vermutlich bleibst du auf deinen schlechten Noten sitzen und hättest somit nichts gewonnen in dieser Hinsicht bei Uniwechsel.

Im Normalfall darf man ja eine bereits bestandene Klausur nicht wiederholen. Wie die Regelung diesbezüglich mit schwächer notierten Mathekursen (Mathe für Ings) ist, solltest du mal bei zuständigen Stellen nachfragen...

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Also muss ich das so verstehen: Ich darf mir nicht nur was anrechnen lassen, ich MUSS mir es anrechnen lassen. Gilt das auch für Wechsel an Fachhochschulen?

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Wie gesagt - ich weiß es nicht sicher und es wird da auch Unterschiede zwischen diversen Unis geben (manche akzeptieren bspw. generell keine -auch gleichnamigen- Kurse von anderen Unis). Bei gleichnamigen Kursen besteht diese Möglichkeit aber auf jeden Fall, da dies definitiv im Interpretationsspielraum der Studienordnungen liegt, die das erneute Schreiben einer bereits bestandenen Klausur untersagen.

Deswegen: Informiere dich dazu frühzeitig bei einer entsprechend verlässlichen Institution der in Frage kommenden Universitäten (=>Fachstudienberater), sobald du einen potentiellen Kandidaten für dein neues Fach gefunden hast.

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Ich check das Problem nicht. Du scheinst vernünftig durch den schwersten Teil des Mathestudiums (die ersten drei Semester) durchgekommen zu sein. Damit hast du schon Mal 80% der Leute, die mit dir angefangen haben, hinter dir gelassen. UND dann macht dir das Mathestudium auch noch Spass. Bedenke, dass es immer leichter wird und die Noten immer besser. Du wärst nicht der erste, der nach 3 Semestern einen 3,5+ Schnitt hat und denn Bachelor noch mit 2.0-2.5 macht. Und selbst wenn nicht, Noten sind relativ. DIe Jobsuche gestaltet sich mit einem Mathe-Abschluss von 3,3 einfacher als mit einem Wiing-Abschluss von 2,3. Und da dir Mathe Spass macht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Wiing dir weniger Spass machen wird. Der analytische Anteil ist dort viel kleiner und du hast viele sinnlose Auswendiglernfächer. Bleib bei Mathe!!!

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Ich würds dir auch raten. Ich fand Ana 1 zum kotzen, Ana2 hab ich mich zum ersten mal wirklich rational mit beschäftigt, Ana 3 war leider nicht so gut, da Feiersemester - Ana 4 war plötzlich tierisch interessant und in Ana 5 geh ich eventuell auf ne 2 zu.

Wenn es dir Spaß macht, bleib dabei - du wirst in sehr vielen anderen Fächern dann da sitzen und dich fragen, ob das jetzt alles gewesen sein soll. Wieso das so läuft. Warum man bei dem Problem die und die Formel anwendet. Und du wirst Richtung Master je nach Wahl deiner Vertiefung auch immer anwendungsbezogener.

Ein WIng lernt eventuell in den ersten drei Semestern die Grundlagen über Ökonomie, Grundlegende Mechanilk und könnte danach ganz grob mit Hilfe schon die ersten Projekte pitchen - ein Mathematiker lernt in den ersten Semestern zähes Durchhaltevermögen. Glaub mir, es wird besser.

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Gast 11223344
Ich hab in Klausuren extreme Nervositätsprobleme, wie im Eingangspost erwähnt, wüsste ich allgemein gerne mal, was man so dagegen tuen kann. Der Zeitdruck ist extrem hoch in Matheklausuren, ist ja klar, das haut mich jedesmal ziemlich raus.

Das geht durch den Wechsel aber nicht weg. Das wird doch eher schlimmer. Da hast du extra gewechselt in ein Fach bei dem Noten wichtiger sind weil du dich mit mehr Leuten misst und dann sitzt du da und weißt es muss jetzt aber besser werden, sonst war der Wechsel für die Tonne. Und da sitzt du vor Transferaufgaben und musst die in kurzer Zeit verstehen.

Wie viel machst du wirklich, das ist die Frage. Als Studenten ihren Tagesplan aufschreiben sollten waren fast alle überrascht weil sie dachten sie tun mehr aber in Wirklichkeit war es zeitlich gar nicht viel. Und was ist das schlimmste Szenario... du wechselst und die Noten sind nicht besser weil das 100% der Grund für deinen Wechsel ist. Also wenn du in 10 Jahren zurück schaust, denkst du wirklich der Unterschied von 2,0 zu 3,0 wird dich dann stören? Wegen dem Unterschied von 1 ein Fach wie Mathe aufgeben das einem auch noch Spaß macht? Völlig verrückt. Besonders wenn man echt das Glück hat sich dafür zu interessieren. Das ist wie mit Warren Buffet der sagt er hat einfach Glück gehabt dass seine Leidenschaft wirtschaftlich rentabel ist.

Also würde ich mich darauf konzentrieren wie du dich verbessern kannst. Ich hab schon Bücher gesehen über "mathematisches Denken" also über den Denkprozess von Mathematikern, vielleicht hilft das. Dann frag eine Profs, sag ihnen woran es liegt und frag wie du dich verbessern kannst. Red mit anderen wie sie lernen. Und dann hast du immer noch den Master bei dem du die Richtung wechseln könntest. Mathe ist ne exzellente Grundlage.

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Bei Mathe weiss jeder, das es schwer ist. Insofern bist Du in jedem Fall ein Gewinner, wenn Du abschliesst, egal mit welcher Note.

Ausserdem ist es auch allgemein bekannt, dass in Mathe die Noten schlechter sind als in anderen Faechern.

Ich wuerde an Deiner Stelle das Ding durchziehen.

Kannst auch überlegen, mal nen Testballon steigen zu lassen und mal ein wenig zwecks Praktikum bei Unternehmensberatungen/Konzernen rumtelefonieren und dabei erwähnen, daß Du Mathe mit mittelmäßigen Noten studierst - da kannst Du dann konkret sehen, wie sehr das Thema Noten eine Rolle bei Mathe spielt oder nicht und wie das Ansehen ist.

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Bei Mathe weiss jeder, das es schwer ist. Insofern bist Du in jedem Fall ein Gewinner, wenn Du abschliesst, egal mit welcher Note.

Ausserdem ist es auch allgemein bekannt, dass in Mathe die Noten schlechter sind als in anderen Faechern.

Ich wuerde an Deiner Stelle das Ding durchziehen.

Kannst auch überlegen, mal nen Testballon steigen zu lassen und mal ein wenig zwecks Praktikum bei Unternehmensberatungen/Konzernen rumtelefonieren und dabei erwähnen, daß Du Mathe mit mittelmäßigen Noten studierst - da kannst Du dann konkret sehen, wie sehr das Thema Noten eine Rolle bei Mathe spielt oder nicht und wie das Ansehen ist.

Natürlich sind Noten/Studiendauer wichtig. Vielleicht kann man in Mathe (das in Schwierigkeit ähnlich eingestuft wird, wie Physik, wo ich mich auskenne) mit schlechten Noten auch einen Job kriegen; aber bei den richtig guten/interessanten Jobs (angesagte Konzerne/Unternehmensberatungen, Promotionsstellen) wird ebenfalls gesiebt.

Wobei ich dem TE ebenfalls erstelle, das Studium weiterzuführen. Du hast Spaß an Mathe und kommst mit vernünftigem Aufwand per "4 gewinnt" durch die ersten Semester? Dann mach' es weiter; später wird es tendenziell leichter. Extreme Prüfungs-Nervösität ist ja ein anderes Thema; das wird Dir bei einem anderen Studium ebenfalls passieren - gibt allerdings auch probate Möglichkeiten, das in den Griff zu kriegen... bspw. Verhaltenstherapie usw.

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Ich würde dir auch ganz stark raten nicht abzubrechen. Mittlerweile studiere ich auch Mathe und meine Noten sind in den Mathe Fächern immer besser als in den Anwendungsfächern. Woran liegt das? Sicher nicht am Schwierigkeitsgrad oder Arbeitsaufwand. Auf die Anwendungsfächer habe ich schlicht weniger Bock, was sich auch im Lernen niederschlägt, außerdem ist in nicht Mathe Klausuren die "Strafe" für einen Flüchtigkeitsfehler viel höher. Vermutlich würde es dir genauso gehen.

Bring lieber deine Prüfungsangst in den Griff, die ist viel entscheidender als das du dein Fach wechselst. Veruche viel vorher zu lernen, insbesondere das Rechnen nicht vergessen und geh in die Klausur wie ein Buddha. Sprich atme ruhig, entspannt und denk dir: Ich gebe mein Bestes und habe alles menschenmögliche getan mich vorzubereiten. Dann schreibe ganz locker und entspannt die Klausur runter, das Resultat wird in den meisten Fällen ein sehr gutes sein. Die Klausuren die ich bisher versaut habe, was bei mir immer noch eine 2.3 ist, waren die in denen ich entweder krank, nervös oder aufgeregt war. Mach Meditation, Yoga, NLP, geh zum Psychater, irgendetwas in die Richtung. Das richtige Mindset - auch so ein blöder PU-Begriff - ist essentiell. Das wird dir viel eher helfen als ein Studienfachwechsel in ein kompetetiveres Fach, was dir nicht liegt. Prüfungen sind 50% lernen und 50% Coolness. Letzteres scheint dir abzugehen.

Du erwähntest noch die Zeitproblematik in Klausuren. Das ist etwas woran man auf jeden Fall arbeiten kann, indem man einfach ganz viel rechnet und Übung bekommt, sodass du kaum noch überlegen musst bevor du eine Aufgabe rechnest oder beweist. Außerdem solltest du in jedes Tutorium gehen, dir nach Möglichkeit eine Übungsgruppe suchen mit möglichst guten Leuten - die ziehen dich automatisch mit nach oben, jede Vorlesung besuchen und nicht chillen oder quatschen, sondern Versuchen die Beweise zu verstehen, jede Vorlesung nachbearbeiten, alle Hausaufgaben machen, vor der Klausur Altklausuren googlen und rechnen, wenn du eine von deinem Prof findest, rechne die mindestens 5x durch. Kostet alles nicht viel Zeit und wird deine Noten auf jeden Fall verbessern wenn du deine Prüfungsangst in den Griff bekommst. Wichtig für dich ist jetzt nur, dass du deinen bachelor mit besser als 3.0 über die Bühne bringst (schlechter wäre auch kein Riesendrama, macht die Uniwahl aber komplizierter), ein Gebiet findest was du richtig cool findest und wo du auch gute Noten drin schreibst und dich dann im Master darauf spezalisieren.

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Ich hab in Klausuren extreme Nervositätsprobleme, wie im Eingangspost erwähnt, wüsste ich allgemein gerne mal, was man so dagegen tuen kann. Der Zeitdruck ist extrem hoch in Matheklausuren, ist ja klar, das haut mich jedesmal ziemlich raus.

Ich kann Dir dazu - mit dem Abstand von jemandem, der seit Jahren im Job ist - folgendes sagen:

Prüfungen

Thema Nervosität: Ein guter Coach kann Dir da in ein paar Sessions sehr viel weiterhelfen. Das tun Sportler, Führungskräfte, Studenten und Hausfrauen. Jemand, der mit Dir ein paar Sessions Mentaltraining macht, kann da enorm viel bewirken.

Führe Dir vor Augen und zu spüre, was Du schon geschafft hast: Du hast, wie schon einige hier gesagt haben, in einem schweren Studium den Teil schon ganz oder fast ganz hinter Dir, der die Leute rauskickt. Ich weiß, Du hast Angst, dass es schief geht - auch wenn Du in Wirklichkeit schon viel geschafft hast. Give yourself some credit!

Studienwechsel

Du bist 19 - Mann, da war ich noch in der Schule, danach war ich Zivi und dann wusste ich erst mal ungefähr, wo es hingehen sollte. Ich bin ein ganz großer Fan davon, Dinge durchzuziehen - aber wenn sie länger dauern oder Du mit 20 was anderes machen möchtest: Du wirst noch 40 und mehr Jahre arbeiten! Bleib entspannt!

Und zu guter Letzt, frag Dich: Was ist - in einem Satz - der Grund, dass Du wechseln willst? Sind es die Prüfungen und Noten? Prüfungen sind in allen technischen und naturwissenschaftlichen Studienfächern tough, aber die härtesten sind immer am Anfang - die hast Du hier schon durch.

Du hast den großen Vorteil, dass Du nach dem Bachelor Dir auch noch etwas anderes suchen kannst. Wenn Du nen Bachelor mit 21 fertig hast und danach etwas anderes studierst, wird Dir das nachher in den Unternehmen nie einer vorwerfen.

Meine Belastbarkeit ist verhältnismäßig hoch und wurde durch das Mathestudium eher erweitert. Ich bin bereit viel zu leisten.

Damit hast Du über 90% etwas Voraus. Lass Dich nicht entmutigen und Kopf hoch, das wird!

bearbeitet von LMITM

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Ich hole das Thema nochmal hervor, weil ich Updates habe. Ich bin euren Ratschlägen folgend, bei Mathe geblieben und habe jetzt das 4. Semester beendet, und zwar alle 5 Klausuren mit 3.0 oder besser bestanden. Das zeigt mir, dass es falsch gewesen wäre aufzuhören. Meine Nervosität ist immer noch da, aber nicht mehr so stark. Ich habe meine Lernstrategie bei der Klausurvorbereitung verbessert und bekomme nun viel mehr Beweisaufgaben hin, als vorher.

Im 5. und 6. Semester werde ich in Bristol, UK, studieren, per Erasmus, ich glaube das hat mir ebenfalls einen großen Motivationsschub verpasst. Dadurch werde ich zwar ein Jahr länger für den Bachelor brauchen, dafür sammle ich Auslandserfahrung und verbessere mein Englisch.

Was die Noten angeht, so halte ich es für realistisch, einen Schnitt von besser als 3.0 zu schaffen, das ist auf jeden Fall mein Ziel. Viele Unis, die Masterprogramme in Mathe anbieten, setzen diesen Schnitt im Bachelor voraus, wenn auch nicht alle.

Als Vertiefungsfächer im Bachelor werde ich in England Funktionentheorie und Funktionalanalysis hören, im 4. Semester habe ich bereits Numerik II gehört, und Stochastik II mache ich, wenn ich wiederkomme. Ich bin Fan von angewandter Mathematik, d.h. Stochastik und Numerik, und ich dachte mir, da kann eine gute analytische Grundlage nicht schaden.

Was mich beschäftigt: Ich möchte mich nicht nur auf meine Noten in der Uni verlassen - und möglichst viele Zusatzqualifikationen sammeln. Englisch, d.h. Auslandsjahr, werde ich nun machen, was noch fehlt: Praktika.

Im Bachelor schreibe ich die Klausuren immer in den Semesterferien, d.h. es bleibt keine Zeit für Praktika im Bachelor, wenn ich es in 8 Semestern über die Bühne bringen will. Allerdings habe ich gedacht, es macht Sinn, nach dem Bachelor für ein Jahr Praktika für jeweils 3 Monate zu machen und diese womöglich sogar im Ausland. Was denkt ihr?

Ich möchte später gerne in den Finanzsektor, ganz klar, deshalb möglichst auch Praktika und Master in der Richtung machen.

Ich schaue bereits nach Masterprogrammen, neben Bonn (für mich unrealistisch, weil Schnitt von 2.5) gefällt mir auch Hamburg sehr gut, da dort der komplette Master in Englisch ist.

Ich möchte die für mich beste Basis für den Jobeinstieg nach dem Master schaffen. Über Promotion denke ich noch nichtmal nach, weil zu weit in der Zukunft, und ich nichtmal weiß, ob diese sich überhaupt für Mathematiker lohnt (ich will später nicht im akademischen Bereich arbeiten).

LG.

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Gast 11223344

Gute Sache.

In England kann man sich bewerben und dann ein Jahr "aufschieben" für ein Gap Year. Keine Ahnung ob das in D geht. Das würde ich mir überlegen, denn dann hast du schon deinen Platz. Ich denke du würdest in diesem Klima auch so einen Job finden und vergiss nicht, dass Mathematiker grundsätzlich viel weniger Praktika und Ausland etc machen. Aber du würdest sicher auch davon profitieren ein Jahr einfach nur ein paar Praktika (oder vielleicht auch noch was anderes - 3 Praktika von 3 Monaten und 3 Monate dann ganz was anderes. Reisen, Freiwilligenarbeit,... ) zu machen. Auch wenn die Alternative finanziell besser wäre so hast du doch vieles an Erfahrung gewonnen und bestimmt auch eine interessantere Zeit.

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Ich bin mit der Uni in Bristol Ende Juni fertig, allerdings fange ich hier in Hannover erst wieder zum Oktober an. Ich habe gedacht, die Zeit könnte ich doch gut für ein Praktikum nutzen, vielleicht sogar im UK. London hat doch sehr viele Banken und Versicherungen, denke ich. Dort noch zur Ergänzung des Auslandsstudiums ein Praktikum zu machen wäre absolut super. Habt ihr da vielleicht Tipps, wie man im Bereich Versicherungsmathematik an Praktika kommen könnte?

LG

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Gast 11223344

Zwei Möglichkeiten

- Beziehung (denke den können wir ausschließen)

- Bewerben (das scheint die meisten Deutschen völlig zu überfordern)

Beworben wird sich ganz einfach. Du schaust auf die Seiten der Firmen die in Frage kommen und schaust ob sie ein Sommerpraktikum (Summer Internships) haben. Dann bewirbst du dich und gehst durch den Prozess der viel länger ist als der bei uns (Bewerbungsformulare mit nervigen Fragen, Online Tests, Teleinterview, AC). Dafür gibt es auch mindestens 1400 netto pro Monat und alles ist besser organisiert weil alle gleichzeitig anfangen.

Bewerbungen starten ab ungefähr September bis ca. Januar/Februar und lieber früher dran sein als zu spät.

Sollte sich jeder ansehen. Über den Sommer in England arbeiten für vernünftiges Geld statt 500 Euro hat was.

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Erstmal vielen Dank für die Info. Ich hab mal etwas gesucht und bin bei den Requirements etwas vom Sofa gefallen, da überall ein 2.1 degree gefordert wird. Bekommt man in England irgendwie schneller gute Noten, oder wieso sind dort die Standards so viel höher als in D.? Kann ich dann ja fast vergessen mit dem Praktikum.^^

bearbeitet von Alasta

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Gast 11223344

Zu viele Bewerber. Irgendwie muss vorsortiert werden. Ob es leicht ist ist sehr unterschiedlich. Deshalb auch die Tests. Bei Ing etc sind die Anforderungen öfter mal niedriger da weniger Bewerber also da könntest du Glück haben bei dem was du machen willst.

Evtl müsstest du bei kleineren Firmen schauen.

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Ansonsten würde ich einfach mal mit den jeweiligen Firmen sprechen und auch Consultanting Firmen ansprechen.

Die werden die Noten bestimmt nicht 1:1 vergleichen - im Zweifel solltest Du in jedem Fall erwähnen, in welchem Prozentbereich Deine Note in der Gesamtnotenverteilung in Deinem Fach liegt.

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2:1 steht fuer Second Class Honours, d.h. die Note. mit der Du den Master machen kannst.

Wenn Deine Noten in Deutschland fuer den Master ausreichen, hast Du nach meiner Lesart Second Class honours.

bearbeitet von joeblow

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