Mit 29 im Studium in der Sackgasse - und nun?

10 Beiträge in diesem Thema

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Servus liebe Gemeinde,

ich möchte meinen Werdegang einmal kurz zusammenfassen

>knapp 30 Jahre alt/jung

>Kaufmännische Ausbildung

>danach ein Jahr durch die Welt gereist, AroundTheWorld

>im Anschluss mein Abitur an einem AbendGym. gemacht UND Vollzeit gearbeitet, also 40 Stunde die Woche plus JEDEN Abend Schule + Klausuren

>das ging zwei Jahre, die Doppelbelastung

>im Anschluss die Anstellung aufgegeben und ein Studium in meiner Heimatstadt gestartet, Lehramt

>Im vierten Semester

Jetzt merke ich: Den Notenschnitt für einen Masterplatz an meienr Uni werde ich unmöglich erreichen können. Durch das Lehramt brauche ich mindestens im Hauptfach, Nebenfach und Erziehung jeweils eine < 1,9 Note. Da ich das erste Semester und teilweise das zweite Semester verpennte habe, werde ich das nicht mehr aufholen können. Dazu kommt: Aktuell kämpfe ich mich durch das Studium und muss sehr viel Zeit für gute Leistungen investieren. Sehr viel Zeit bedeutet: Einen Monat weder Sport, noch zocken, und die Wochenende blocke ich mir ebenfalls fürs Lernen. Darunter leidet meine Beziehung, mein Freundeskreis und nicht zu letzt ich. Unter der Woche arbeite ich meinen gesamten Stoff auf weil ich eigentlich kein Wochenende frei habe (dort fahre ich zu meiner LDR oder meine Fernbeziehung zu mir).

Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Den Bachelor auf jeden Fall fertig und dann einen Job suchen? Leider habe ich viel Angst vor ungefähr 1000 Zeitarbeitsfirmen und dem möglichen Hartz IV Status. Den Master doch in einer anderen Stadt machen? In meiner Stadt bin ich geboren und wenn ich mir ca. 31 Jahren umziehen würde ich komplett von 0 anfangen müssen. Die Beziehung würde dann ebenfalls auf dem Spiel stehen.

Sackgasse. Oder seht ihr einen Weg raus?

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Gast wuza

Also, hör mal auf zu heulen. Immer dieses Gejammer..

Ich habe in meinem Studium in den ersten Semester ebenfalls fast nichts getan. Dann jedoch habe ich mich am Riemen gerissen und innerhalb von einem Semester (!) 17 Klausuren geschrieben und alle mit einem Schnitt von 2,1 bestanden. Ingenieurstudium (FH). Darunter wahren Fächer wie Statistik, Wärme & Strömmungslehre, Physik 2 und diverse andere Brocken. Du weißt gar nicht wozu ein Mensch im Stande ist, bis du selbst an deine Grenzen gehst. Und mit dem kompletten Verzicht auf Sport tust du dir selbst keinen Gefallen. Eine Stunde für Sport am Tag hat jeder, alles andere sind faule Ausreden.

Ich würde an deiner Stelle den Bachelor bestmöglich abschliessen, verbissen um eine Masterstelle kämpfen und meine Komfortzone sprengen. Das Leben ist keine Aufwärtsspirale, ab und zu muss man auch mal die Zähne zusammenbeissen und sich wieder nach oben kämpfen. Mit deiner Einstellung kommst du allerdings nicht weit. Du brauchst Biss und inneren Antrieb, andernfalls tut sich in deinem Leben nicht viel..

Viel Erfolg

bearbeitet von wuza
  • TOP 2

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Hallo emerge,

zunächst einmal ... es gibt nur eine Person, die dir eine Antwort auf dein Problem geben kann und das bist im Endeffekt nur du!

Dennoch kann ich dir meinen Ratschlag geben: Versuche deinen Master zu machen, egal wo (achte darauf, dass es eine gute Uni ist). Du wirst schon einen Platz

bekommen. Das Ausziehen kann viele Vorteile bringen: Du entwickelst dich weiter, lernst NEUE Leute kennen und vielleicht zieht es dich ja näher zu deine LDR ;) ...

und wenn nicht, dann eben nicht..... du solltet dich entscheiden was dir wichtiger ist: deine Karriere, oder deine Freundin / Freunde / Familie ...

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Wuza, das ist eine Wahnsinnsleistung. Kannst Du mehr zu Deinem Werdegang berichten? Lehre + Fachabi, oder wie lief das bei Dir?

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Gast wuza

Wuza, das ist eine Wahnsinnsleistung. Kannst Du mehr zu Deinem Werdegang berichten? Lehre + Fachabi, oder wie lief das bei Dir?

Mittlere Reife mit einem Schnitt von 3,4, dann 2 Jahre arbeitslos gewesen: Saufen, Kiffen, Feiern, Frauen und Schlägereien --> Anzeige wegen Körperverletzung mit Gerichtsverhandlung wo ich fast im Jugendknast gelandet bin. Der Richter war gnädig, obwohl es nicht mein erstes Delikt war. Sich selbst geschworen jetzt ist Schluß! Angefangen sich Gedanken über das Leben zu machen und eine Lehrstelle gefunden. Die Ausbildung schnell durchgezogen und sich größere Ziele gesetzt. Dann die Fachhochschulreife mit 2,5 abgeschlossen (Mathe 1) und seitdem Student. Das Bachelor Studium werde ich dieses Semester mit einem Schnitt von 1,9 bis 2,1 beenden und meinen Master machen. Ist jetzt nicht so, dass die Wandlung von einem asozialen Kind bis zu einem anständigen jungen Mann reibungslos verlief. Aber ich bin schon sehr Stolz auf meine doch recht positive Entwicklung. Sollte ich noch mehr Bildungsdrang verspüren, dann werde ich vll. nach meinem Master promovieren. Wohl eher aber nicht.

Ich möchte hinzufügen, dass man ohne Disziplin und Ausdauer nicht weit kommt im Leben. Die schwierigste Zeit für mich war die Bildungslücken im Fachabi zu schliessen. Da saß ich morgens bis abends an den Hausaufgaben dran und habe gepowert. Das Studium empfinde ich als relativ locker, weil ich gelernt habe "wie man lernt". 17 Klausuren in einem Semester zu schreiben war allerdings sehr zeitintensiv, nicht hart.

Wenn ich es kann, dann können es andere auch. Bin jetzt kein Überflieger oder so.

  • TOP 3

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Wuza, echt toller Werdegang, Respekt. Vom fast-im-Knast-landen bis zu deinem jetzigen Stand echt eine tolle Leistung. Was waren für dich die entscheidenden Faktoren, die dich dazu veranlasst haben, dein Leben so radikal zu ändern? Und wie hast du dich so motiviert und diszipliniert das alles durchzuziehen?

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Wenn ich es kann, dann können es andere auch. Bin jetzt kein Überflieger oder so.

Und das ist es eben. DU bist für mich einer derjenigen, die die Realität verstanden haben. Andere verzweifeln nicht an ihrem eigenen Versagen, sondern bereits an der Möglichkeit und an der Realität, dass die eigene Belastungsgrenze erhöht werden muss.

Und Mathematik ist natürlich kein einfaches Fach.

Aber schwere Mathematik, die nicht jeder lösen kann (Bzw. bisher gar keiner) sieht so aus:

http://de.wikipedia.org/wiki/Riemannsche_Vermutung

Lineare Gleichungssysteme, geometrische Verteilungen, Normalverteilungen und co, gehören da nicht dazu.

  • TOP 1

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WUZA ist aber jetzt für mich "Da Rula"! Finde ich eine saustarke Leistung, Hut ab!

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Den Master doch in einer anderen Stadt machen? In meiner Stadt bin ich geboren und wenn ich mir ca. 31 Jahren umziehen würde ich komplett von 0 anfangen müssen. Die Beziehung würde dann ebenfalls auf dem Spiel stehen.

Auch wenn Du erst mit 31 Jahren mal in eine andere Stadt umziehst, ist das alles kein Problem, weil es ja heutzutage viele Leute gibt, die andauernd in andere Städte umziehen müssen und dort ebenfalls neue Kontakte suchen. Das ist nur neu für Dich und deshalb bist Du schüchtern, aber meiner Erfahrung nach ist so ein radikaler Neuanfang wirklich gut für die persönliche Entwicklung - BESONDERS für Dich als angehenden Lehrer.

Besonders spektakulär und radikal ist ein Umzug innerhalb Deutschlands ja nun auch wieder nicht. Im Master hast Du haufenweise Studienkollegen, von denen dann auch viele neu in der Stadt sein werden; dann machst Du noch einen Sportkurs und suchst Dir eine Skat-Runde / eine Band / einen Tanzkurs / engagierst Dich gemeinnützig und nach ein paar Monaten hast Du Dir ratz fatz einen neuen Freundeskreis aufgebaut.

Ich bin in den letzten fünf Jahren vier Mal in eine andere Stadt umgezogen und das hat alles wunderbar geklappt. Man muss sich nur neu organisieren und die Abende so planen, dass man mit anderen Leuten zusammentrifft. Die meisten Menschen freuen sich ja total, mal jemand neues kennenzulernen. Allein dieses Forum hier bietet Dir mit seinen Lairs ja auch viele Möglichkeiten, mit Menschen zusammenzukommen, die gerne mal ein Bierchen trinken und sich austauschen.

Und Du bist doch ohnehin schon in einer LDR, da würde sich doch dann nicht sooo viel ändern, Du ziehst ja vermutlich nicht gleich von Kiel nach Konstanz...

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