Realität aus Sicht der Psychologie

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Hallo,

Wie sieht Realität aus Sicht der Psychologie aus und was leiten wir daraus für unser Leben? oder für das Miteinander mit anderen?

Ich glaube, eines der Punkte ist das Realität immer von einem Punkt/Sichtweise aus existiert wenn wir darüber reden.

Andere Ansätze mit gesichertem Wissenschaftlichem backround?

lg

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Ich finde Psychologie ist die Wissenschaft von dem EGO-Bewusstsein.

So ist es extrem schwer von Gesund und Krank zu unterscheiden (auch gerade diskussion in den Medien). Der Grund ist einfach, weil jeder andere Erziehungs- und Gesellschaftliche Normen durchlaufen hat und so mehr oder weniger Narben auf der Seele entstanden sind. Viele Esoteriker reden auch von einer Kollektiven Krankheit (Ego). Wenn du viel meditierst usw. wirst du auch feststellen, das da sogar etwas dransein kann. Bist du nämlich fähig, bedingungslos zu lieben, wie es Menschen können, die nicht von äusserlichen materiellen Dingen abhängig sind (dies schließt nämlich aus meiner Sicht die bedingungslose Liebe aus, denn so werden viele Verbindungen zu anderen Menschen mit eigeninteresse vergiftet, anforderungen an Kind, Partner, Freunde usw.) wirst du merken, das das Ego auch nur eine variable aufgesetze Rolle ist. z.b. der Arbeiterrick86 ist so und so, der Partnerrick86 ist so und so usw.

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Es gibt keine Realität in der Psychologie. Die Betrachtung der Psychologie und ihrer Forschung ist bereits abhängig von einem Statement über Epistemologie (Erkenntnislehre) und Ontologie (Lehre des Seins, der Grundstrukturen der Wirklichkeit).

Die Psychologie an sich ist definiert als die Lehre des Erlebens und Verhaltens menschlicher Individuen. Daher ist es völlig egal, ob diese nun ein Ego haben, kollektives Ego teilen oder sonst etwas, die Psychologie deckt alle diese Wahrscheinlichkeiten in ihren Erklärungen ab.

Es ist allerdings eine Frage der Herangehensweise, welche Forschung man betrachtet. Beispielsweise gibt es einen naturwissenschaftlichen Zweig der Psychologie, der vor allem deduktiv und verifizierend arbeit, vor allem Thesen prüft und das auf möglichst quantitative, nur selten qualitative Weise. Die Statistik ist einer der wichtigsten Grundsäulen dieser Disziplin.

Dies nennt man heutzutage das sog. post-moderne, kritisch rationale Paradigma. Man geht hier streng experimentierend, falsifizierend vor, die Vorstellung der Realität entspricht dem normativen Paradigma: Es gibt eine objektive Realität und wir können sie so genau wie möglich messen und ausdrücken.

Ein anderes Paradigma, das interpretative Paradigma, geht hier anders davon aus, dass Realität meist eine subjektive Verzerrung der objektiven Realität ist. Eine klare Messung ist daher nicht möglich, es wird als sinnvoller angesehen, die Daten möglichst mehrfach zu interpretieren, sie stärker in Kontext zu setzen. Dies kann soweit folgen, dass man eine konstruktivistische Herangehensweise an Theorieentwicklung, wie die von Charmaz, einsetzt. Hier ist die rein induktive, denkerische Analyse im Kontext der Erzählung und des sog. Narrative der Person wichtiger als reine Daten.

Es gibt auch noch mein Lieblingsparadigma, das pragmatische Paradigma, das einfach kurz beschrieben "TO HELL WITH ONTOLOGY" sagt und sich darüber definiert, die nützlichste Methodik zu nutzen um zu einem Forschungsziel zu kommen. Dies ist entstanden durch die scheinbare Inkompatibilität der ontologischen Paradigmen, der Methodenstreits und der Maßgabe, dass quantitative Forschung von einem normativen Paradigma mit der qualitativen Forschung in interpretativ gefärbter Manier inkompatibel sei. Der Pragmatiker unter den Forschern sagt dazu "Ist mir doch egal" und macht es einfach trotzdem, indem er den Dualismus von induktivem und deduktivem zu einer Kunstform erhebt, zu einem Wechselspiel der Fragestellungen, des Nachdenkens und Prüfens.

Problematisch ist hierbei nur eins: Die Philosophie der Ontologie ist kreisförmig. Will man die Realität eines ontologischen Arguments beweisen, muss man dafür eine Methodik nutzen, die sich aber in ihrer Eignung durch genau jenes ontologische Argument erst beweisen muss. Daher ist ein Nachweis über die Struktur der Wirklichkeit nicht möglich, da die Prüfung der Wirklichkeit nur durch eine Methode aus dieser Wirklichkeit selbst erfolgen kann, was das Argument an sich über die Struktur der Wirklichkeit ad absurdum führt.

Deswegen ist die allgemeine Metaphysik, die eigentlich eine 100% Teilmenge der Ontologie ist, auch so eine total knallharte abgedrehte, durch Logik durchzogene Disziplin, in der man sich zu 100% widersprechen kann und gleichzeitig Recht haben.

Ich finde Psychologie ist die Wissenschaft von dem EGO-Bewusstsein.

Ich weiss nichtmal wovon du genau reden willst. Wenn es ein Ego Bewusstsein gibt, deckt die Psychologie es ab. Wenn es ein kollektives Bewusstsein gibt, deckt die Psychologie es ab. Wenn es eine kollektive Krankheit gibt, deckt die klinische Psychologie es auch ab.

Ich habe das Gefühl, dass du hier mit einem Laienbild an die Psychologie herangehst, das, wie passend zu diesem Thread, vor allem einer Laienwirklichkeit, einem Laienverständnis der Psychologie entspricht, die mit der Komplexität, den Paradigmen und vor allem unglaublichen Mengen an Forschungsfeldern, überhaupt nicht übereinstimmt. Ich würde dich gerne einladen, deinen Horizont und damit das Verständnis von dem, was Psychologie heute ausmacht, doch ein wenig zu erweitern.

Denn das was du sagst, klingt ungefähr so wie das, was meine erste Einführung zum Thema Psychologie damals beinhaltete. Die Professorin fragte damals "Welche Vorurteile kennen sie über Psychologie? Und welchen Vorurteilen werden sie wohl noch begegnen?" und deckte so ziemlich alles ab, was mir bisher so untergekommen ist.

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Das war kein Vorurteil, ich hab selbst 4 Semester Psychologie studiert und bleibe bei der o.g. Meinung (die, ich gebe zu, auch sehr kurz gefasst war und ggf. ausführlicher geschrieben verständlicher wäre)

Ich würde mich auch jetzt etwas länger fassen, aber ich schreibe morgen eine Klausur für die ich bisher nichts getan habe, gerne können wir ab Samstag weiter diskutieren

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Dann hau raus ;)

Wird sicher interessant. Gerade wie du bsw. Gedächtsfunktionen und co. mit Ego überein bringst wird sicher interessant!

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