dragonflyer 47 Beitrag melden Januar 12, 2013 erstellt Hallo Leute,ich habe die Eigenschaft ziemlich schnell zu sprechen. Ich habe schon öfters versucht langsamer zu sprechen aber paradoxerweise verhaspele ich mich beim Langsam-Sprechen viel öfters, finde nicht die richtigen Wörter bzw. brauche lange dazu um sie zu finden und bin auch nicht so schlagfertig. All dies tritt beim schnellen Sprechen bei mir komischerweise nicht auf. Ich kann da ziemlich schlagfertig reagieren und gut kontern und finde auch schnell die richtigen Wörter. Beim schnellen Sprechen fühle ich mich persönlich auch sicherer als beim langsamen Sprechen.Jedoch heißt es ja im Allgemeinen, dass schnelles Sprechen einen unsicher und nervös wirken lässt. Aber ist das wirklich so? Gilt das generell wenn jemand schnell spricht, dass er dann automatisch als unsicher und nervös wirkt? Wie gesagt reagiere ich rhetorisch viel souveräner wenn ich schneller spreche als wenn ich langsam spreche. Ok, das schnelle Sprechen mag durchaus einen etwas hektischen Eindruck machen, das ja, aber fassen es die Zuhörer generell wirklich eher als negativ auf wenn man schnell spricht?Grüßedragonflyer Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
S. Moon 650 Beitrag melden Januar 12, 2013 geantwortet (bearbeitet) Ja, schnell reden transportiert Unsicherheit bzw. umgekehrt transportiert langsam reden Gelassenheit und Selbstsicherheit. Noch wichtiger ist aber, dass du Rapport aufbaust und deine Gschwindigkeit daran orientierst ob dir deine Zuhörer folgen können. Wenn du beim schnellen Reden dennoch zielsicher, versiert, wortgewandt und rhetorisch bewandert bist, dann kannst du damit durchaus Kompetenz signalisieren (im Business). Die Zuhörer können dir nicht folgen, merken aber, dass du wohl voll in deinem Element und sehr fitt darin bist und sehen dich also als fachlich äußerst qualifiziert an, aber nicht als jemanden der mit ihnen auf ihrer Ebene kommunizieren kann, denn dann hättest du das nicht nötig und könntest es ruhiger und gezielter vorbringen. Das kann durchaus in gewissen Situationen Strategie sein (zum Beispiel, um in einem Eskalationsmeeting zu signalisieren, dass du Herr der Lage bzw. den anderen fachlich überlegen bist). Im Allgemeinen ist es aber deutlich sinnvoller langsam und deutlich zu reden. Aber eben auch nicht langweilig, monoton oder ohne roten Faden.Habe selbst Schwierigkeiten mich zu bremsen und verhaspel mich dann leicht wenn ich es versuche langsam zu reden, aber je mehr man es trainiert, umso besser gelingt es einem seinen Standpunkt zu verdeutlichen und sich in Diskussionen zu behaupten. Mir hilft es dabei sehr auf die korrekte bzw. deutlich betonte Aussprache von Wörtern zu achten deren Endung man sonst gerne mal verschluckt. Zum Beispiel ein "g" wirklich klar als "g" aussprechen (z.B. bei "Achtung" oder "schlagfertig") und es weder verschlucken, noch durch "ch" verweichlichen oder auch den Vokal der letzten Silbe deutlich aussprachen (z.B. bei "im AllgemeinEn", nicht "Allgemein'n", "sagen", nicht "sag'n"). Dazu das "r" ein wenig rollen. Gibt viele weitere kleine Dinge in diese Richtung, aber sobald du bemüht bist das was du sagst deutlich zu sagen, sprichst du automatisch langsamer. Wenn du schreibend Punkt oder Komma setzen würdest, mach auch beim Sprechen eine deutliche Pause.Sobald du auf dergleichen Dinge ein wenig mehr achtest, wird sich dein Sprachstil imho automatisch verbessern. Januar 12, 2013 bearbeitet von Smoon Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast Beitrag melden Januar 12, 2013 geantwortet Schau Dir mal die youtube-Videos von Mateo (hier im Forum: Hypnotica) an. Der spricht auch rasend schnell, kommt aber super bei den Mädels an, weil er authentisch damit ist.Ich spreche auch schneller als der Durchschnittsmensch und bekomme nie gesagt, nervös zu wirken (es sei denn natürlich ich bin es, dann ist mir das aber eher an meiner Stimmlage anzuhören). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
S. Moon 650 Beitrag melden Januar 12, 2013 geantwortet (bearbeitet) Wir haben offensichtlich eine andere Wahrnehmung von schnell. Mateo schiebt zwar immer mal 2-3 Sätze schnell raus, aber das is dann gewöhnlich auch belangloser Kram. Wenn er einen Punkt machen möchte, wird er langsam und betont die Wörter sehr deutlich und macht eindeutige Pausen. Schwierig wird es, wenn Leute komplett ohne Punkt und Komma reden.Aber du merkst, dass es besser geht, wenn er mitten im Satz künstliche Pausen machen muss, um zu atmen. Januar 12, 2013 bearbeitet von Smoon Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast Beitrag melden Januar 12, 2013 geantwortet Das sehe ich anders. Vor allem auch wegen privater Gespräche mit ihm. Aber einigen wir uns auf Uneinigkeit, soll dragonfyler für sich mitnehmen, was er möchte.Was vielleicht noch wichtig ist, ist dass er sehr deutlich redet, trotz der Geschwindigkeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
dragonflyer 47 Beitrag melden Januar 12, 2013 geantwortet Jop, ich kenne die Videos von Mateo und ja, er spricht hier meiner Meinung nach auch ziemlich schnell. Aber wie man in den Videos sieht, kommt das trotzdem gut an bei den Mädls. Vielleicht würd es auch gut ankommen wenn er langsamer sprechen würde, keine Ahnung.Bei Mateo finde ich, dass wenn er schnell spricht, dass dies nicht unsicher oder nervös rüberkommt sondern er wirkt - aus meiner persönlichen Sichtweise - dadurch sehr schlagfertig, souverän und vermittelt ein hohes Energielevel. Also er transportiert da meiner Meinung nach durch sein hohes Sprechtempo ein hohes Energielevel. Seht ihr das auch so? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
ProudMary 125 Beitrag melden Januar 13, 2013 geantwortet Ich habe eine interessante Entdeckung bezüglich meines Sprachstils entdeckt, vllt hilft dir das ja auch ein wenig:)Mir ist aufgefallen, dass ich nur bei bestimmten Menschen ins "Rasen" komme und zum plappernden Wasserfall mutiere. Das sind dann genau die Menschen die meist von Natur aus sehr dominant sind, sprich gerne mitten im Satz unterbrechen oder nicht die Geduld oder das Interesse haben jemandem zuzuhören und eben auch ausreden zu lassen. Aufgrund dieser Erfahrungen neige ich dann dazu, meine Gedanken möglichst schnell noch loswerden zu wollen, wobei ich persönlich dann schnell ins stolpern komme.Zusätzlich hatte ich den Eindruck von diesen Menschen aufgrund meiner hektischen Redeweise unsicher und weniger kompetent wahrgenommen zu werden, was in dem Moment sicherlich auch so wahr.Nachdem ich das festgestellt habe, ist mein Drang in dem Gespräch zu gleichem Teil mithalten zu wollen oder gar dominant zu sein komplett entfallen und damit auch die Raserei. Seitdem ist es so, dass umso hektischer und lauter ein Gespräch wird, ich umso leiser und zurückhaltender werde. Und das kommt an.Sich die Zeit zu nehmen seine Worte bewusst zu wählen und auch mal ein oder zwei Sekunden über die kommende Antwort nachzudenken wirkt selbstbewusst, da du damit zeigst, dass deine wohlüberlegte Antwort auch die Aufmerksamkeit und das Warten wert ist. Pausen steigern die Spannung. Zugleich gibts du dem Zuhörer auch die Gelegenheit über das Gesagte nachzudenken.Wenn mich jetzt noch jemand unterbricht, bitte ich ihn höflich mich ausreden zu lassen und kommt das öfters vor, vermeide ich Gespräche mit solchen Personen. Ein Gespräch sollte doch im besten Falle bereichernd und interessant sein und nicht anstrengend, einem Wettkampf ähnelnd;)Ohne dich reden gesehen zu haben, mit deiner Mimik und Gestik und dem Tempo in dem du sprichst, ist es schwer pauschal ein Urteil zu fällen. Auch hier gilt die Regel des gesunden Mittelmaßes. Falls du persönlichere Aussagen haben möchtest, bitte doch mal Leute mit denen du weniger zu tun hast, dich nach einer Präsentation oder Vortrag in der Uni ect. dich zu beurteilen oder filme dich wenn du einen Vortrag vorbereitest. 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
uincom 89 Beitrag melden Januar 13, 2013 geantwortet Sprich doch einfach so wie du dich wohl fühlst. Ich finde schnell sprechende Menschen wirken intelligent. Wenn jemand zu langsam redet denke ich immer die Person ist etwas langsam im Kopf. Das sind halt alles Vorurteile. Lass dich nicht davon beeinflussen und zieh dein Ding durch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Cycle 4203 Beitrag melden Januar 13, 2013 geantwortet Nimm dich auf Band auf und höre es dir an. Dann kannst du selber viel besser einschätzen, wie du wirkst. Mir geht es im Übrigen ähnlich. Zwar habe ich das Problem inzwischen einigermaßen im Griff, aber wenn ich mir Videos von Vorträgen angucke bei denen ich müde und unkonzentriert war, könnte ich mich regelmäßig selbst ohrfeigen, wenn ich merke wie schwer es ist, meinem schnellen Sprechen zu folgen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Griechischer Gott 1892 Beitrag melden Januar 14, 2013 geantwortet (bearbeitet) Nur im prüden Deutschland mag das so wirken, wie kommt man auf solche Ideen?Schomma mit Italienern geredet?Genau, eine ganze Nation unsicherer Menschen. Sind auch so richtig schlecht im Umgang mit Frauen, weiß jeder.Es kommt nicht auf die Sprechgeschwindigkeit an, sondern auf deutliche Aussprache und selbstbewussten Stimmklang. Ebensowenig muss man gekünstelt tief reden. Totaler Murks, der zusammenfällt mit irgendwelchen John-Wayne-Alphafantasien. Januar 14, 2013 bearbeitet von Wunderkind Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
dayii 76 Beitrag melden Januar 15, 2013 geantwortet Wunderkind, du hast scheinbar noch nie jemanden, der eine sehr schnelle verschluckende redeweise hat, tagtäglich erleben müssen. das mit der tiefen stimme ist bullshit, aber eine verständliche angenehme stimme in gemäßigtem tempo ist nunmal besser. und an der sprechgeschwindigkeit zu arbeiten macht sinn, wenn es sich nicht mehr gut anhört. ich weiß nicht wie sehr das bei euch ausgeprägt ist, kann nur aus o.g. erfahrung sprechen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Griechischer Gott 1892 Beitrag melden Januar 15, 2013 geantwortet Nein, ich schrieb oben:Artikulation ist entscheidend. Ich rede ziemlich schnell, dabei aber auch deutlich. Ich weiß schon, was du meinst, aber so pauschal kann man es eben nicht formulieren. Ich stimme die aber zu, dass "ungeübtes", undeutliches schnelles Sprechen ein Problem werden kann. :) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
S. Moon 650 Beitrag melden Januar 15, 2013 geantwortet (bearbeitet) Die Betonung, die Atmung und vor allem die Deutlichkeit leiden aber zwangsläufig, je schneller man spricht. Da kannst du noch so trainiert sein. Und in jedem Fall wird es schwierig, wenn du zu viele Inhalte in zu kurzer Zeit transportierst und nicht nur belanglos daherlaberst.Da der Thread im Personal Development ist, geh ich mal davon aus, dass es nicht nur um Smalltalk geht, sondern auch um z.B. Präsentationen, Telefonkonferenzen, Kundenkontakt bzw. generell um das Vermitteln seines Standpunktes.Niemand sagt, dass du zum Rudolf Scharping werden sollst. Jemand der es gewohnt ist schnell zu sprechen, wird auch schneller sprechen als viele andere, wenn er darauf achtet einen Gang herauszunehmen. Er soll eben nur nicht _zu schnell_ reden, sondern nur so schnell, dass die Artikulation darunter nicht leidet und dass der Gegenüber noch mit kommt - was signifikant schwieriger ist, wenn man demjenigen nicht direkt in die Augen sieht, sondern a) z.B. durchs Telefon spricht und b) ihn nur indirekt in einer größeren Menge adressiert. Januar 15, 2013 bearbeitet von Smoon Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Griechischer Gott 1892 Beitrag melden Januar 15, 2013 geantwortet Das ist aber schlicht und ergreifend nicht zutreffend. Französisch, Italienisch, Spanisch und diverse andere Sprachen werden im Vergleich zum Deutschen in einer irren Geschwindigkeit gesprochen. Russisch übrigens auch. Deutsch IST in der Tat weniger geeignet zum schnellen Sprechen, weil die Sprache keine fließenden Übergänge bietet. Fakt ist aber, dass je nach Muttersprache schnelles Sprechen mehr oder weniger geübt wurde, dementsprechend unterschiedlich sieht auch die Fertigkeit darin aus.Prinzipiell ist aber auch das Zuhören eine Fertigkeit, die man erlernen kann bzw. muss. Je schnellere Gespräche man gewohnt ist, desto leichter kann man natürlich einem schnell vorgetragenen Vortrag folgen.Gerade an meiner Uni in Paderborn habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele gebürtige Ostwestfalen sowohl ausgesprochen wortkarg sind als auch langsam reden und Probleme beim Verständnis schnellen Sprechens haben.Das fällt meiner Erfahrung nach immer zusammen. Selbst bei Fremdsprachen ist das so. Ich habe nach meinem Auslandssemester in Sydney einen Australoslang im Englischen, der sich ziemlich gut zum schnellen Sprechen eignet.Trotz Dialekt hatten aber Südamerikaner, Südeuropäer, Nordafrikaner usw., die alle bei weitem kein perfektes Englisch sprachen, selten Probleme damit, mich zu verstehen.Das soll jetzt kein Plädoyer GEGEN ruhiges, bedächtiges Sprechen sein, keineswegs.Nur ist es einfach pauschalisierender Unfug, dass langsames Sprechen per se mit überlegtem Sprechen gleichzusetzen ist. Ich denke, pardon, das ist einfach Fakt, deutlich schneller als viele meiner deutschen Bekannten. Eine für mich langsames, überlegte Aussage wirkt nach außen hin immer noch wie ein spontaner Einfall.Ich KANN sicherlich die Geschwindigkeit drosseln, durchaus, es macht nur weniger Spaß, weil ich mich selbst zu stark ausbremse.Erstaunlicherweise hatten gerade Frauen noch nie ein Problem damit, bekam sogar oft Komplimente dafür, wie rasant ich antworten und kommentieren kann. Gerade in puncto Schlagfertigkeit ist eine hohe Fertigkeit im sehr schnellen Denken/Sprechen von Vorteil.Das sind aber nur meine Erfahrungen, wie gesagt. Und ich rede zwar schnell, aber nicht DERART schnell wie einzelne Menschen, die ich im Laufe meines Lebens traf, bei denen es dann schlicht sehr anstrengend wurde.Wiederholtes Feedback auf meine Referate/Vorträge/Erfahrungen im Schauspiel etc. sprechen eine deutliche Sprache diesbezüglich.Allerdings ist das auch ein Typfrage: Als "optischer" Südländer passt das bei mir ohnehin. Als 2 m großer Johnwayne-Typ kann der Fels-in-der-Brandung-Alpha sicher auch wirken. Nur bin ICH das eben nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
S. Moon 650 Beitrag melden Januar 15, 2013 geantwortet Man sollte bei der ganzen Diskussion nicht vergessen, dass die individuelle Wahrnehmung des einzelnen was überhaupt schnell und was langsam ist, stark auseinander gehen kann Vor allem, wenn dann noch Betonung und deutliche Aussprache hinzukommen.Ich sage ganz klar, dass ich nicht meine, dass man wie eine Schlaftablette langsam vor sich hineiern sollte. Aber wer von sich selbst sagt, dass er das Gefühl hat _zu schnell_ zu reden, der kann imho so gut wie immer eine bessere Wirkung erzielen indem er _langsamer_ (Komparativ) redet. Das ist keine absolute Aussage wie "langsam ist besser" oder "schnell ist besser", sondern schlichtweg die Erkenntnis, dass _zu_ schnell schlecht ist. Wenn du auf deine Sprachgeschwindigkeit immer positives Feedback erhalten hast, ist doch alles super. Ich weiß, dass ich früher in Vorträgen so schnell geredet habe, dass meine Zuhörer mir nicht folgen konnten und ich vor allem inhaltlich zu viel gebracht habe (Zuhörer überfordert mit der Fülle an Informationen), um dann die Zeit entsprechend zu füllen. Dann ist es wichtiger einen Gang zurückzuschalten und sich darauf zu konzentrieren, seinen Punkt _deutlich_ zu machen - insbesondere, indem man mehr Wert auf Betonung und Deutlichkeit legt, was - zwangsläufig - zu einer Herausnahme von Tempo führt.Letzten Endes kann man das aber nur mit konkreten Beispielen wirklich argumentativ diskutieren. Von derselben Person, mit demselben Text. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
alandhero 152 Beitrag melden Januar 15, 2013 geantwortet Ja, schnell reden transportiert Unsicherheit bzw. umgekehrt transportiert langsam reden Gelassenheit und Selbstsicherheit. Noch wichtiger ist aber, dass du Rapport aufbaust und deine Gschwindigkeit daran orientierst ob dir deine Zuhörer folgen können. Wenn du beim schnellen Reden dennoch zielsicher, versiert, wortgewandt und rhetorisch bewandert bist, dann kannst du damit durchaus Kompetenz signalisieren (im Business). Die Zuhörer können dir nicht folgen, merken aber, dass du wohl voll in deinem Element und sehr fitt darin bist und sehen dich also als fachlich äußerst qualifiziert an, aber nicht als jemanden der mit ihnen auf ihrer Ebene kommunizieren kann, denn dann hättest du das nicht nötig und könntest es ruhiger und gezielter vorbringen. Das kann durchaus in gewissen Situationen Strategie sein (zum Beispiel, um in einem Eskalationsmeeting zu signalisieren, dass du Herr der Lage bzw. den anderen fachlich überlegen bist). Im Allgemeinen ist es aber deutlich sinnvoller langsam und deutlich zu reden. Aber eben auch nicht langweilig, monoton oder ohne roten Faden.Habe selbst Schwierigkeiten mich zu bremsen und verhaspel mich dann leicht wenn ich es versuche langsam zu reden, aber je mehr man es trainiert, umso besser gelingt es einem seinen Standpunkt zu verdeutlichen und sich in Diskussionen zu behaupten. Mir hilft es dabei sehr auf die korrekte bzw. deutlich betonte Aussprache von Wörtern zu achten deren Endung man sonst gerne mal verschluckt. Zum Beispiel ein "g" wirklich klar als "g" aussprechen (z.B. bei "Achtung" oder "schlagfertig") und es weder verschlucken, noch durch "ch" verweichlichen oder auch den Vokal der letzten Silbe deutlich aussprachen (z.B. bei "im AllgemeinEn", nicht "Allgemein'n", "sagen", nicht "sag'n"). Dazu das "r" ein wenig rollen. Gibt viele weitere kleine Dinge in diese Richtung, aber sobald du bemüht bist das was du sagst deutlich zu sagen, sprichst du automatisch langsamer. Wenn du schreibend Punkt oder Komma setzen würdest, mach auch beim Sprechen eine deutliche Pause.Sobald du auf dergleichen Dinge ein wenig mehr achtest, wird sich dein Sprachstil imho automatisch verbessern.Stimme mit dir weitgehend überein. Nur ist der "ch"-Laut bei "wichtig", "schlagfertig" usw. keine Verweichlichung, sondern die korrekte Aussprache im Hochdeutschen. Das einige Leute lieber es "ig" betonen, liegt meistens daran, dass es artikulierter bei ihnen klingt. Trotzdem ist es nicht korrekt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Griechischer Gott 1892 Beitrag melden Januar 15, 2013 geantwortet Genau. Ig ist in manchen Dialekten drin. ;) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Cycle 4203 Beitrag melden Januar 17, 2013 geantwortet (bearbeitet) Habe selbst Schwierigkeiten mich zu bremsen und verhaspel mich dann leicht wenn ich es versuche langsam zu reden, aber je mehr man es trainiert, umso besser gelingt es einem seinen Standpunkt zu verdeutlichen und sich in Diskussionen zu behaupten. Mir hilft es dabei sehr auf die korrekte bzw. deutlich betonte Aussprache von Wörtern zu achten deren Endung man sonst gerne mal verschluckt. Zum Beispiel ein "g" wirklich klar als "g" aussprechen (z.B. bei "Achtung" oder "schlagfertig") und es weder verschlucken, noch durch "ch" verweichlichen oder auch den Vokal der letzten Silbe deutlich aussprachen (z.B. bei "im AllgemeinEn", nicht "Allgemein'n", "sagen", nicht "sag'n"). Dazu das "r" ein wenig rollen. Gibt viele weitere kleine Dinge in diese Richtung, aber sobald du bemüht bist das was du sagst deutlich zu sagen, sprichst du automatisch langsamer. Wenn du schreibend Punkt oder Komma setzen würdest, mach auch beim Sprechen eine deutliche Pause.Sobald du auf dergleichen Dinge ein wenig mehr achtest, wird sich dein Sprachstil imho automatisch verbessern.Stimme mit dir weitgehend überein. Nur ist der "ch"-Laut bei "wichtig", "schlagfertig" usw. keine Verweichlichung, sondern die korrekte Aussprache im Hochdeutschen. Das einige Leute lieber es "ig" betonen, liegt meistens daran, dass es artikulierter bei ihnen klingt. Trotzdem ist es nicht korrekt.Um genau zu sein gibt's da noch weitere Differenzen zwischen Schriftsprache und Standardaussprache. Das „ng“ in „Achtung“ ist z.B. kein /n/ + /g/, sondern ein eigenständiger Laut (wie /n/ nur mit der Zunge weiter hinten). Auch ein „g“ am Wortende, z.B. in „Tag“, ist in Wirklichkeit ein /k/. Und das Auslassen des e-Lauts in der Endsilbe „-en“ ist inzwischen so weit üblich, dass ich das nicht mehr wirklich als falsch bezeichnen würde.Langer Rede kurzer Sinn: Man sollte es mit der deutlichen und „korrekten“ Aussprache nicht zu sehr übertreiben, vor allem ohne es richtig gelernt zu haben. Sonst läuft man schnell Gefahr gestelzt zu klingen. Januar 17, 2013 bearbeitet von Cycle Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
S. Moon 650 Beitrag melden Januar 17, 2013 geantwortet Ich hab auch nur schnell (zugegeben schlechte) Beispiele in den Postings drüber gesucht. Es ging mehr darum die Wörter bewusst auszusprechen, als Endungen zu sehr verschlucken, nicht darum übertrieben zu betonen. Aber bzgl. -ig bin ich gerade echt erschüttert, das war mir gar nicht bewusst. :) Ich dachte immer "richtik" wäre "richtiç". :/In der Tat begegnet man häufig der Annahme, dass die Aussprache von -ig am Wortende als [ç] eine nachlässige, nicht korrekte Artikulation sei – und doch handelt es sich dabei um die regelhafte Aussprache: das Suffix -ig wird standardsprachlich im Wort- und Silbenauslaut als [ç] realisiert, z. B. Honig ['ho:n Iç], stetig ['ʃte:t Iç], wenig ['ve:n Iç]. Dies gilt auch für die Endung -wig wie in Ludwig oder Hedwig. Folgt auf das -ig ein Konsonant, spricht man ebenfalls [ç] freudigste ['froidIçstə], Richtigkeit ['rIçtIçkait], Honigkuchen ['ho:nIçkuxən]. Treten Wörter mit der Endung -ig in flektierter Form auf, so wird der Laut [ç] natürlich zu [g]: wenige Könige ['ve:nigə 'königə].Es gibt allerdings auch Fälle, in denen -ig als Verschlusslaut [k] realisiert wird – nämlich dann, wenn auf -ig unmittelbar die Ableitungssilbe -lich folgt: lediglich [‘le:dikliç], ewiglich ['evikliç], königlich ['könikliç]. Dies geschieht aus Gründen des Wohlklangs: zwei Mal [ç] hintereinander soll vermieden werden. Diese Regel gilt ebenso für das Wort Königreich ['könikraiç] – hier spricht man ebenfalls [k], auch wenn nach der Endung -ig ein Konsonant folgt (Duden Aussprachewörterbuch; Großes WB der dt. Aussprache, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1982; SIEBS Deutsche Aussprache, WdG Berlin 1969, 19. Aufl.).In der Alltagssprache und vor allem in süddeutschen Dialekten wird das Suffix -ig am Wortende und vor Konsonant zwar häufig als [ik] ausgesprochen (z. B. blumig ['blu:mIk], häufig ['hoIf Ik]), diese Variante gehört jedoch der Umgangslautung an und entspricht nicht der Standardlautung.Wieder was gelernt. Spannend! Werde mir wohl in einer ruhigen Stunde http://de.wikipedia.org/wiki/Aussprache_der_deutschen_Sprache und http://www.gfds.de/sprachberatung/fragen-und-antworten/uebersichtsseite/ zur Gemüte führen. Noch jemand Tipps für dergleichen Material? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Griechischer Gott 1892 Beitrag melden Januar 17, 2013 geantwortet Tatsächlich begrüße ich eher Aussprache mit Dialektfärbung, solange man es als Außenstehender verstehen kann. Allzu penible korrekte Aussprache wirkt außerhalb von Nachrichtensendungen oft gestellt und gelegentlich auch unsympathisch.Im Russischen gibt es nur geringe regionale Unterschiede in der Aussprache, die deutsche Sprache bietet so viele Möglichkeiten zur Individualisierung. Wenn jeder auf Hochdeutsch ausweicht, sterben Dialekte allmählich aus. Sorgen wir doch dafür, unsere Sprache in allen Facetten zu konservieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen