HerrRossi 1514 Beitrag melden Januar 11, 2013 erstellt Vor ziemlich genau drei Jahren hatte ich (damals 38) schlagartig mit dem Neujahrsmorgen eine Oneitis an eine Chatliebe mit Depression, Burn Out durch Mobbing und anderweitig unerträgliche Arbeitssituation, dem Wissen, daß mit 40 sowieso alles vorbei ist, und sozial den Tiefstpunkt mit einem auf nahe Null zusammengebrochenen Freundeskreis. Mein Sozialleben fand ausschließlich noch im Chat statt, wobei dieser nichts reales verdrängte, weil da nichts anderes mehr war. Körperlich-Seelisch war ich am Arsch und habe drei Tage lang vor Sehnsuchtschmerz heulend im Bett verbracht.Nach einigen Wochen war das Schlimmste überwunden und ich war durch Krankschreibung und Urlaub zumindest der Tretmühle Arbeit entkommen (nach 4 Jahren endlich mal wieder unter der Woche zuhause statt in einem Schlafloch am entfernten Arbeitsplatz.) Irgendwann schnappte ich mir wieder Lob des Sexismus (den hatte ich anderthalb Jahre zuvor schon gelesen, mit dem Resümee: Nett, aber versteh ich nicht und kommt 20 Jahre zu spät für mich) und hatte dabei bildlich gesprochen das Gefühl, mir hätte jemand Wachspfropfen aus den Ohren genommen, durch die ich bisher vollkommen taub in Bezug auf Gefühlswahrnehmungen und -äußerungen war: Den rationalen Teil des Buchs hatte ich auch damals schon kapiert, aber nun *verstand* ich auf einmal die Gefühls-Subkommunikation in den Beispielen, die ich vorher schlicht nicht entschlüsseln konnte. Ich wußte nicht einmal, daß da eine drin war. Ich bin mir heute ziemlich sicher: Hätte ich "mit den Ohrenstöpseln" PU gemacht, wäre ich ein social robot geworden, der Berge von auswendiggelernten Sprüchen und Halbsätzen auf "Schlüsselwort hier und Haarlocke wickeln da" raushaut, ohne zu verstehen, was er tut. Wie ein Tauber, der mit dem Stecken auf der Geige reibt, dabei die Körpersprache des ersten Geigers nachahmt und sich wundert, warum das Publikum bei ihm nicht auf die Hände haut.Mittlerweile erkenne ich in vielen Forenfragen und -antworten genau dieses Problem (genauer, ich vermute daß ein nicht unerheblicher Teil der PUler schlichtweg das Problem mangelnder intuitiver Gefühlswahrnehmung, geschweige denn -verarbeitung hat): Die Leute wollen ohne Gleichgewichtssinn Fahrradfahren lernen, nach Tabellenbuch und mit Winkelmesser und Wasserwaage auf dem Lenker. Auf Datesituationen bezogen bedeutet das: Man muß vorher alles mehrfach und lückenlos durchdenken, kommt zu Bergen an möglichen Alternativen, die man alle weiterverfolgen muß und für die man alle einen passenden Spruch und weitere Handlungsalternativen zurechtlegen muß. Deshalb kommen hier lauter Detailfragen wie "Soll ich ihr jetzt sagen ich mag dich *sehr*, oder ich mag dich *arg*, und soll ich dabei mit der rechten Hand über ihre Wange streicheln oder lieber mit der linken über ihre Hand?". Und das Tage nach dem Date. Wenn man stattdessen in der Situation die Gefühls-Subkommunikation des Gegenübers spürt und dann noch in der Lage ist, eine dazu passende gefühlsmäßig zu vermitteln, ergibt sich das alles ganz von selbst. Auch die inneren Fragen "war das jetzt *richtig* oder *falsch*, oder 75% richtig, aber wie hätte ich 98% erreichen können" etc. verstummen. Man *spürt* z.B. in der Situation "oh, das war ihr jetzt zu grob", erhält dadurch noch die Chance, es zu korrigieren, und wenn es nicht klappt, hat man für das nächste Mal gelernt. Nicht den Spruch, sondern ihre Gefühlsregungen besser zu deuten.Meine Situation damals war ungefähr so:Ohne dieses "Ohrenstöpselziehen" hätte ich 1000 Jahre lang PU-Bücher lesen können und vermutlich 100 Coachings mitmachen können, ohne daß mich das einen Meter weitergebracht hätte.Danach merkte ich, daß ich *allgemeine* Probleme mit *allen* Arten von sozialem Kontakt hatte.Mit meinem (Sozial-)Leben war *nicht* "alles in Ordnung und nur mit den Frauen klappt es halt nicht", wie mir immer ganz selbstverständlich klar schien. Sondern im Gegenteil waren auf einmal Frauen ein sehr kleines Problem verglichen mit dem Gesamtgefüge.Ich hatte immer nur den Rüssel "Frauenproblem" in der Hand, bis auf einmal das Licht anging und der ganze Problemelefant vor mir stand.Wenn man mit einem Elefanten umgehen kann, ist das Spiel mit dem Rüssel ein Leichtes.Nun zu meinen Erlebnissen und Handlungen:Ich hatte mich in ein PU-Lair begeben, dort gleich am ersten Abend heftigste Aha-Erlebnisse (daß z.B. ein hübsches, halb so altes Mädel Interesse an einem langen, persönlichen Gespräch mit mir hatte, und daß Jungs bei einem direct auf der Straße nicht gesteinigt wurden.)Ich habe verschiedene Tanzabende, Salsa-Schnupperkurse etc. besucht, um überhaupt unter Leute zu kommen, dabei zumindest Spaß und einige Kontakte gehabt.Alte "gute Freundin mit Sex" angerufen, während es mir beschissen ging, jammerjammer, wie bei einer guten Freundin halt. In der Sauna verabredet, keinerlei Annäherung an sie gemacht weil mittlerweile verheiratet. Aber meine Gefühle: Geiler Körper, ficken will, und das bei einer knapp 40jährigen mit 2 Kindern. Hat mir sehr Mut gemacht bezüglich "In meiner Altersklasse finde ich doch eh keine Frauen mehr, die noch was taugen"Meine gesamten vermeintlichen Chatbekanntinnen habe ich binnen kürzester Zeit auf 5 oder 6 Telefonnummern eingedampft und mit Date oder Flake meine Chatterei nach 3, 4 Monaten praktisch eingestellt. Das wurde äußerlich dadurch unterstützt, daß der Chatbetreiber ziemlich kranke faschistische Regeln hatte, nach denen er aufgrund einer Denunziation einer Frau Männeraccounts sofort ohne Aufklärung des Sachverhalts dauerhaft sperrt. Bei meinem nun plötzlich konsequenten Auftreten den Mädels gegenüber, bei denen ich seit Monaten im Orbit kreiste, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich eine gekränkte Seele an den Türsteher wandte.Aus den Nummern hatte ich 2 oder 3 Dates. Mit einem davon habe ich bei Sternenhimmel mit Sekt auf einer Decke in meinen Geburtstag reingeknutscht. Yes, erster KC mit PU. ;) Sie ging auch mit zu mir nachhause. War aber erfolglos therapierte Borderlinerin und zeigte mir LdS-gemäß stolz ihre gekerbten Unterarme und "schau mal, da hat mir mein grober Freund das Ohrläppchen zerrissen". LdS-Lösungsvorschlag "Lauf, Forest, lauf!" Konnte ich leider nicht, da ich versprochen hatte, daß sie bei mir übernachten konnte, sonst hätte sie den letzten Zug nehmen müssen. Aber das war noch Hölle genug, da sie den Wecker auf 8 gestellt hatte weil sie früh auf ein Seminar mußte, dann aber doch weiterschlief und sie alle Viertelstunde die Weckwiederholung weiterschaltete, aber erst nachdem diese ausführlich getrötet hatte, bis ich sie um 13, 14 Uhr endlich aus meiner Bude hatte. Gefühlte 1000 Mal "Trörööö, Benjamin Blümchen lalalala!"-Kindermelodie - die *Hölle*. Bei einer 25jährigen. Naja, Anfängerpech. Aber das mit dem Knutschen hatte perfekt geklappt. :)Mit einer anderen Chatnummer Date. Riesentitten, Lay. Dumm, aber dafür nicht so gut gefickt.Mit meiner Oneitis, ziemlich jung, hatte ich ein Date ausgemacht, übrigens das überhaupt zweite Treffen mit ihr nach 3 Jahren Chat (aus heutiger Sicht: Kopf -> Tisch.) 200 km hingefahren, getroffen, "naja, so hübsch ist sie auch nicht, hängende Schultern und Schwitzehände". Bei der Begrüßung hat sie sich nicht getraut mir in die Augen zu schauen, hat ein Leben, das von vielen Ängsten bestimmt wird und ich war eine davon. Dennoch händchenhaltend durch den von ihr vorgeschlagenen Park geschlendert, sie mir ein Ständchen auf der Mundharmonika geblasen (leider nur darauf), Fotos von ihr verweigerte sie mit panikartigen Wegdrehbewegungen (nanu, vor 20 Jahren kannte ich doch schonmal eine, die sich so benommen hat und von der ich erfolglos was wollte...) Dann fuhr ich sie in die Weinberge an eine Stelle die ich kannte, Umarmung, Hände auf ihren Bauch, sie verhindert KC (heute denk ich, körperliche Eskalation wäre vermutlich gegangen, Hand ins Höschen oder auf die Titten, nur Knutschen nicht), dann kam ihre (nicht false, aber bewußte) time constraint, zurück, an ihrem Ortsrand abgesetzt, verhuschte Umarmung und Tschüß. War meinerseits nicht nach Lehrbuch ("Verbrenne alles, was Dich an sie erinnert" - blöd, wenn das hauptsächlich der eigene Monitor und 1000 Gedanken sind), hat mir aber sehr geholfen, dieses irrationale Trugbild abzubauen und vor allem auf seelischer Ebene mit mir ins Reine zu kommen. Meine schwache Eskalation muß ich mir nicht vorwerfen, sie hatte echte Angstanfälle als ich sie freundlich dazu bringen wollte, mir in die Augen zu schauen. Anfängerpech II, schon wieder an so einen harten Brocken geraten. Trotzdem nötig, um mich davon lösen zu können.Statts FTOW 2, 3 Mal in den Puff. Tatsächlich, Sex ist zwar ganz nett, aber wirklich nichts besonderes.Im Lair einen kleinen Bekanntenkreis aufgebaut, wo ich dann mit 1, 2, 3 Jungs oder Pärchen etwas "normales" unternahm, was ich schon 10 Jahre nicht mehr hatte. Park spazieren, Geocachen, Eis essen, Soziales halt.Den Lairtreff selbst auch als sozialen Abend genutzt, nicht als Bootcamp, dadurch schonmal einen festen Termin mit Sozialkontakt einmal in der Woche.In einem anderen Interessensbereich durch meine geänderte Umgangsformen unerwartet auch einen Bekanntenkreis aufgebaut. Oh Wunder: Man kann mit völlig fremden Leuten, die man ab und zu mal lose trifft, einfach Unterhaltungen führen, Telefonnummern austauschen, sich verabreden und was unternehmen. Erstaunlich.Aus diesem Kreis 3 NC, 2 Flakes weil ohne Comfort, mit einer KC, da wollte ich nicht mehr (zu altund starke Raucherin, bäh)Nochmal aus diesem Kreis eine Unbekannte, von der ich aber Fotos und Namen kannte: Hab sie mal bei einer Gelegenheit erkannt, mit Namen angesprochen und mich vorgestellt. Sie schien völlig gelangweilt bis abweisend, sodaß ich das Gespräch nach 2, 3 Minuten beendet hatte. (Später hat sie mir erzählt, daß sie daß so hammermäßig beeindruckt hatte, daß ich, der ihr völlig fremd war, sie so einfach angesprochen hatte.) Fehleinschätzung, aber kein Fehler, beim nächsten Mal rannte sie auf mich zu, NC, und nach dem Analverkehr meinte sie "Nun weiß ich auch endlich mal, daß das geht" (wurde eine mehrmonatige Affäre, wobei sie Hals über Kopf in mich verliebt war, aber einen Versorger und vor allem Kindsvater suchte und dann fand.)Dann nochmal ein NC aus einem Chat, Telefonat sich viiel besser angefühlt als früher, ich konnte richtig mit ihr spielen und habe einfach diese ganzen gefühlsmäßigen Signale und Schalter erkannt und bedient. Date, am Badesee, ich mit Schlauchboot und FKK, ihren Bikini hatte sie auch nur 2 Stunden an. Rumalbern, ich les ihre Körbchengröße laut vom Bikinischildchen ab, erröten, und sowieso ständig Oberarmknuffe. Irgendwann fragt(!) sie(!), ob sie sich näher an mich kuscheln darf(!), ich sage ja, "Wenn Du Dich beherrschen kannst!", sie rückt näher, zieht den Arm nach und stößt dabei versehentlich mit der Hand voll an meinen längst steifen Schwanz. Ich: "Ich sagte: Wenn Du Dich *beherrschen* kannst!". Tiefstes Erröten, sie kam sich wie die perverseste notgeile Drecksau im Universum vor (jedenfalls hat sie mir nachdrücklich Monate später geschildert, wie unendlich peinlich ihr das war.) Kurz Zeit später lag sie nackt ("Nee, so einen glibberigen Po unter diesem nassen Bikini streichle ich nicht") und von mir geleckt werdend am noch besuchten Badesee. Ist jetzt seit 8 Monaten eine Fernbeziehung und sie ist ziemlich in mich verliebt (was kann man gegen diese ständigen Oberamknuffe tun?)Neulich mal ein Date aus dem Bekanntenkreis: NC, mich gemeldet, keinen Datetermin gefunden wg. beide was vor, ich mich 6 Wochen nicht gemeldet weil vergessen, doch nochmal angerufen, Date in der Sauna, nach 10 Minuten ihr in den Nippel gezwickt ("Boah, ist die Dusche kalt" - "Ja, das sieht man *kniff*"), zwar empörte Abwehr, aber doch wieder nicht *so* empört, eskalativ alles weitere sehr gut gelaufen, KC aber mehrfach abgeblockt, ich sie heimgebracht, mit hoch auf einen Tee (um Mitternacht zu einer 30jährigen!), telefoniert 20 Minuten mit einer anrufenden Freundin und läßt mich solange rumstehen (hab mich natürlich irgendwo hingesetzt und was Herumliegendes gelesen), Wohnungsführung mit Betrachtung ihrer Höschen auf dem Wäscheständer im Schlafzimmer (kicher) und einer Schwarzweiß-Postkarte mit nackter Frau mit Schambehaarung neben ihrem Bett (WTF?), zeigt Kinderfotos von sich aus dem Album, sie mir die Füße massiert, ich ihr den Rücken. Seite oder gar Titten massieren abgeblockt, KC abgeblockt, fragt nicht nur, wann und wie lange denn meine letzten Beziehungen waren, sondern erzählt von Problemen mit dem Ex, und sogar davon, daß sie schon vor einem Jahr einem Typen von Problemen mit ihrem Ex von vor zwei Jahren erzählt hat -> nicht ganz sauber, next one. Nein danke, kein Anfängerpech III. ;)Resümee:Ich hatte das große Glück eines "Erweckungserlebnisses" meiner Gefühlswelt aus meiner Oneitis heraus. Für mich waren nach kurzem Rumspielen mit "Outer" Game knapp drei Jahre Inner Game genau das Richtige, um sozial und persönlich *riesige* Fortschritte zu machen (Freundeskreis, Interessengruppen, Hobbys, weniger Vermeidungsverhalten und Sozialängste, kein Ohmeingottendlichmalsexhaben und Michwilldochehkeine mehr) und bei Frauen wenige, aber dafür richtig satt sitzende Treffer zu landen. Als nächstes brauche/will ich aktiver und mehr Frauen heranziehen. Faulheit und Vermeidungsverhalten beim Ansprechen habe ich nämlich (aber ich hau schonmal die junge Mutter an der Kasse neben mir an "Was bitte ist denn ein Wimmelbuch?", was zu einem freudig-erregten Gespräch führt, mache bei der Kassierin eine Bemerkung über ihre farblich passend lackierten Nägel oder in der Kantine ein Kompliment über apartes Schuhwerk, waren Designergummistiefel.)Diese Zusammenfassung habe ich vor allem für mich selbst geschrieben. Als ich neulich mein altes Thema "Inner Game 'Alter Sack'" http://www.pickupfor...__fromsearch__1 las, war mir das eine große Hilfe und hat mir gezeigt, wie weit ich schon gekommen bin. Obwohl ich im letzen Jahr praktisch kein PU mehr gemacht, aber dafür regelmäßig gefickt habe. Mit "nur" zwei Mädels (auch noch Ü30), die aber völlig verknallt in mich waren und sich mein Ding überall reinstecken ließen bzw. noch lassen. Und es *fühlt* sich einfach gut an.Wer dazu einen Gedanken hat, kann ihn hier gerne drunterschreiben. :) 3 35 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Aetheral 56 Beitrag melden Januar 11, 2013 geantwortet Sehr schöner, positiver Beitrag, Herr Rossi! Mir gefällt außerdem Dein (für uns Ü40er) beziehungsreicher Nutzername, und das Wort "Problemelefant" ist in meinem Wortschatz aufgenommen. Dein Post spiegelt meine Wahrnehmung, dass man mit PU die nötigen Werkzeuge an die Hand bekommt, auch aus einer nicht eben idealen Ausgangsposition heraus erfolgreich zu sein, wenn man sich nur die nötige Zeit gibt und nicht aufgibt. Weiter so! Ich vermute, Du hattest in den drei Jahren auch die eine oder andere Durststrecke? Wie bist Du damit umgegangen? 2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Bock 399 Beitrag melden Januar 12, 2013 geantwortet Moin HerrRossi,Gefällt mir auch gut der Beitrag und das Bild das Du von dem Elefanten und dem Rüssel verbal zeichnest, ist sehr gelungen. Da werden erst mal die Relationen verdeutlicht, was die meisten sich unter PU vorstellen (Rüssel) und was PU eigentlich alles tangiert (Elefant).Kleine Kritik nur: Schade, dass diese Relation sich nicht in Deinem Beitrag widerspiegelt. Mich hätte sehr interessiert ob und wie Du nach Problemerkennung "Elefant" dieses Problem gelöst hast. Denn bis auf einen Satz kurz vor Schluss handelt alles vom Rüssel. Wie sieht's denn aus mit Deinem Job zB? Ansonsten: Top Beitrag, hat Spass gemacht zu lesen! 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Monsieur Dalmesso 0 Beitrag melden Januar 12, 2013 geantwortet Ich schließ mich an!Sehr unterhaltsam geschrieben! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
HerrRossi 1514 Beitrag melden Januar 12, 2013 geantwortet Wenn ich den ganzen Problemelefanten beschrieben hätte, wäre der Text entsprechend dem Verhältnis zum Rüssel wohl mehrere tausend Zeilen lang geworden. ;)Aber ich gebe gerne noch einige Punkte dazu, die mehr meine "normale" Entwicklung außerhalb PU beschreiben. Erstmal zäume ich den Elefanten von hinten auf und beginne mit der Ausgangssituation und meinem Werdegang.Mein früheres Ich vor 10, 20 Jahren würde ich heute als eine Mischung aus der Intelligenz und Rationalität von Mr. Spock und der sozialen Eloquenz von Murray Bozinsky ( http://de.wikipedia....er_F%C3%A4usten ) beschreiben. Ich habe bei nicht gerade schwach ausgeprägtem logischem Denkvermögen ein extrem gutes technisch-naturwissenschaftliches Fachwissen und eine sehr überdurchschnittliche Allgemeinbildung. Aber war für Gefühle und soziale Zusammenhänge schlichtweg taub und blind, ohne das zu bemerken. Als Quasi-Einzelkind in einer sozial isolierten Familie (Eltern und älterer, früh ausgezogener Bruder sind praktisch ohne Freundes- und Bekanntenkreis) konnte ich Sozialverhalten nie durch Beobachtung lernen, geschweige denn das es mir bewußt anerzogen worden wäre. Im Gegenteil habe ich von der Familie her schädliche Rituale und Einstellungen mitbekommen. Kurz: Die ganze Welt ist böse und schlecht. Dadurch waren andere Menschen immer eine Bedrohung für mich, nicht nur eingebildet, sondern mir ist tatsächlich als Kind permanent von allen Seiten übel mitgespielt worden. Und statt daß meine Eltern dann mal für mich Partei ergriffen ("Ihr Sohn hat meinen Sohn angegriffen und dabei seinen Schulranzen beschädigt, Kohle her!") oder mich wenigstens getröstet hätten, war ich dann noch an allem selber schuld ("Was paßt Du auch nicht auf Deinen Ranzen auf!") und wurde für erlittenes Unrecht noch zusätzlich bestraft.Meine Eltern sind beide Kriegsgeneration und hatten als Kind und Jugendlicher bei Wehrmacht, Vertreibung und Gefangenschaft mehr als einmal im Leben eine Schicksalsentscheidung links oder rechts, Tod oder Leben, vor Augen. Dementsprechend fehlt ihnen das Urvertrauen, daß Probleme gleich welcher Art *immer* begrenzt sind (Trost-Klassiker bei Prüfungsangst: "Es wird dir schon keiner den Kopf abreißen" - wenn man halt mal erlebt hat, wie Leuten von einer Granate der Kopf abgerissen wurde, dann bekommt man diese Todesängste auch bei irgendwelchen größeren Alltagsproblemen, obwohl die z.B. im allerschlimmsten Fall einen vierstelligen Geldbetrag kosten können, aber *real* nicht die Existenz bedrohen.) Das hatte ich auch als hervorragende Eigenschaft, mich in die kleinsten Dinge bis zum Exzeß hineinsteigern zu können, nein, zu müssen.Kleiner Exkurs: Es gibt ein Buch "Die vergessene Generation - Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen", das inhaltlich meiner Meinung nach alle Ü30 betrifft. Die Autorin vertritt die These, daß Eltern, die als Kinder den Krieg erlebt haben, traumatisiert sind und diese Traumata an ihre Kinder weitergeben. Für meine Person fand ich das absolut bestätigt. Das würde bedeuten, daß ein großer Prozentsatz der heutigen deutschen Bevölkerung erlebt oder angelernt kriegstraumatisiert ist, jedenfalls Symptome zeigt, die darauf zurückzuführen sind. Ein weiteres Dokument zu dem Thema ist der Zweiteiler "Feuersturm" über die Bombenangriffe auf Hamburg vom NDR. Im zweiten Teil sprechen nach 1970 geborene (!) Kinder von ausgebombten Eltern über ihre Situation und berichten über Probleme mit ihrem Seelen- und Sozialleben, die sich so gleichartig nur mit der Übertragung durch die Eltern erklären lassen. Einer der Betroffenen hatte so tupfengleiche Probleme wie ich, daß es mir wie Schuppen aus den Haaren fiel. Diese Probleme decken sich auch mit vielem, was man so in der PU-Szene zu lesen bekommt. (Diese Doku suche ich übrigens noch, geistert bestimmt irgendwo im Netz herum.)So wußte ich eben: Das Leben ist hart und gefährlich, alle Menschen sind böse und unberechenbar, es kommt immer schlimmer als man denkt, und in der Not ist man stets allein.Ich denke als ich 12 oder spätestens 16 war, war das in meinem Geistesschatz unabänderlich als naturwissenschaftliche Konstanten abgelegt. So wie einen ein nach oben fallender Apfel aufs Höchste erstaunt, hätte mich das ein zu mir freundlicher Mensch. Entsprechend verlief meine Schulzeit und Jugend.In der Oberstufe war die Schule dann zwei Jahre lang deutlich besser, da durch das Kurssystem die Klassenstruktur aufgebrochen wurde und sich für mich ein paar neue Freunde und Bekannte ergaben. Pünktlich zum Abi fing ich dann an, mit 1, 2 Freunden regelmäßig in Discos etc. zu gehen.Bei der Bundeswehr war ich erstmals ohne bekannte Vorgeschichte in einer zusammengewürfelten Gruppe. Trotzdem war ich binnen kürzester Zeit der Außenseiter. Aber es war nicht bösartig, sondern aus heutiger Sicht völlig verständlich. Ich hatte damals schon den Verdacht, daß ich nicht unbedingt etwas falsch mache, aber viel Richtiges unterlasse (weil ich es nicht kannte). Die Kameraden haben sich halt im Mannschaftsheim bei 1m Rauchsichtweite die Kante gegeben und sich kennengelernt, und ich habe alleine auf der Stube Bücher gelesen. Und wenn sich einer (nämlich ich) vor den anderen die Zehen trockenföhnt, die Finger bis zum Anschlag in eine Dose Niveacreme taucht und am Spind eine Mehrfachsteckdose und im Stockbett eine Leselampe installiert, mutet das ja auch komisch an, selbst wenn es Sinn macht (kein Fußpilz trotz 50-Mann-Dusche, nach dem Waffenreinigen kein Dreck unter den Fingernägeln und nach Zapfenstreich lesen, ohne die Kameraden zu stören.)Spätestens zur Studienzeit waren all die gefühlsmäßigen Details von Kindheit und Jugend vergessen und unter einer immer tragfähigeren Kruste angelernter Sozialisierung verdeckt. Mit meiner hohen Intelligenz konnte ich mir auch im sozialen Bereich viel selbst beibringen und es hat sich eigentlich immer "in Ordnung" angefühlt. Natürlich wußte man immer zu wenig (wie kriege ich nun die Blonde da hinten, oder wie lautet die zweite Zerfallsreihe von Uran), aber das *Prinzip* schien mir in Ordnung.In meiner ganzen Studienzeit habe ich in RL keine einzige Frau *kennengelernt* (trotzdem vier *reale* Lays: 2x Dreier mit einem Natural-Freund und dessen jeweiliger Freundin, und zwei frühere Spielgefährtinnen aus Schulzeiten von mir). Aber gottseidank gab es Internet, was mich zu einem weiteren Dutzend Lays, einem Dutzend rumfummeln mit LMR, zehntausenden Kilometer Fahrpraxis und Telefonrechnungen höher als die Monatsmiete führte. Ok, am Ende des Studiums dann doch ein Lay mit einer Wohnheimsmitbewohnerin. Aber auch hier eben kein Approach etc., sondern die war schon da.Ich hatte bis kurz vor meinem 22. Geburtstag noch keine Frau nackt gesehen (die Umkleiden im Freibad hatten zwar Löcher, waren aber nach Geschlechtern getrennt - okok, mit 18 bin ich in die Peepshow), geschweige denn berührt oder geknutscht. Dann hatte ich mein erstes Mal, das war ein Dreier. :) (Allerdings ohne mein Zutun.)(Ich denke da kommt noch ein Teil.) 8 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
itzi 1592 Beitrag melden Januar 12, 2013 geantwortet Es gibt keinen Problemelefanten. Schade, dass Du so über Probleme und Elefanten denkst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Roter Salon 164 Beitrag melden Januar 14, 2013 geantwortet Erst dachte ich ja, dass ist alles ein bißchen lang... aber es lohnt sich zu lesen. Eine sehr ehrliche Analyse, bei der ich auch Schnittmengen mit meinem Leben erkenne.Der Faktor "Kinder von Kriegskindern" ist tatsächlich interessant, eben unter dem Aspekt "Weitergeben von Traumata"(mein Vater erzählt immer wieder von seinen Erlebnissen als Kind) oder auch von Vorstellungen vom (Über-)Leben (Nicht jammern, Durchhalten!). Für Gefühle war da wohl öfters kein Platz...sonst wäre man vielleicht unter dem Erlebten, Gehörten, Gesehenen zusammengebrochen.Eigentlich ist mir dieser Themenkomplex zu ernst für PU, aber seine Relevanz für die eigene Entwicklung - und damit auch für die Notwendigkeit des Gegensteuerns - kann ich auch nicht leugnen. 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Dr_Party 4 Beitrag melden Januar 19, 2013 geantwortet Guter Beitrag. Hätte LDS auch gerne 20 Jahre früher gelesen. Ist echt ein Quantensprung. Wenn man mit Ü30 die Ohrenstöpseln gezogen bekommt hat das noch mal ne ganz andere Wirkung, da man das Wissen mit den ganzen Erinnerungen aus der Vergangenheit verbinden kann und leider feststellen muss, was man alles hätte anders machen können. 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Be Free! 426 Beitrag melden Januar 21, 2013 geantwortet Ich plädiere dafür das Fach "Verführungskunst und soziales Verhalten" ab Klassenstufe 9 einzuführen.Bitte nach Geschlechtern getrennt.Tolle Entwicklung Herr Rossi!Ich bin zwar "erst" 29, aber habe mein bisheriges Leben bis zum letzen Jahr als Oneitis geplagter Versorger und Hobbypsychologe einer LSE Frau verbracht statt den Weg zu gehen, den ich dank Pick Up entdeckt habe.Mach weiter so, da kommt noch viel mehr!Be Free! 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
blakistons fish owl 65 Beitrag melden Januar 21, 2013 geantwortet ....Date in der Sauna, nach 10 Minuten ihr in den Nippel gezwickt ("Boah, ist die Dusche kalt" - "Ja, das sieht man *kniff*"), zwar empörte Abwehr....Sehr sehr geil! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast Beitrag melden Januar 21, 2013 geantwortet Liest sich wie Butter. Hätte in dem Stil noch gerne ein paar Seiten länger gelesen.Insgesamt schönes Resümee. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
HerrRossi 1514 Beitrag melden Januar 23, 2013 geantwortet Der Faktor "Kinder von Kriegskindern" ist tatsächlich interessant, eben unter dem Aspekt "Weitergeben von Traumata"(mein Vater erzählt immer wieder von seinen Erlebnissen als Kind) oder auch von Vorstellungen vom (Über-)Leben (Nicht jammern, Durchhalten!). Für Gefühle war da wohl öfters kein Platz...sonst wäre man vielleicht unter dem Erlebten, Gehörten, Gesehenen zusammengebrochen.Eigentlich ist mir dieser Themenkomplex zu ernst für PU, aber seine Relevanz für die eigene Entwicklung - und damit auch für die Notwendigkeit des Gegensteuerns - kann ich auch nicht leugnen.Ich habe eine interessante Webseite zum Thema Kriegstraumatisierungen, speziell im Hamburger Feuersturm entdeckt. Dabei sind einige Filme, offenbar viele Gespräche mit Betroffenen (hatte noch keine Zeit, die Filme anzuschauen).http://www.lisa.gerd...php?nav_id=1038Zitat: "Im Mittelpunkt eines seit 2006 von der Gerda Henkel Stiftung unterstützten interdisziplinären Forschungsprojekts steht am Beispiel der Überlebenden und der nachfolgenden Generationen die Frage, inwieweit Kriegserlebnisse zu langfristigen Traumatisierungen führen und wie diese individuell, familiär und gesellschaftlich verarbeitet werden.Welche Folgen für das Familiengedächtnis hat der Hamburger Feuersturm bis heute? Wie sehen die seelischen Wunden dieses Ereignisses, eingebettet im Gesamtkontext Zweiter Weltkrieg aus? Wie werden die Erlebnisse innerhalb der Familien von Generation zu Generation weitergegeben? Wie spielen historische Ereignisse und Psyche im kollektiven Bewusstsein zusammen?"Mir hat es sehr geholfen, alle möglichen psychologische Diagnosen/Zustände zu untersuchen und darin Bruchstücke mit nur ungefähr passenden Parallelen zu meinem Verhalten zu entdecken.Beispiele: Messietum - starke Beziehung zu Gegenständen, weil die mich im Gegensatz zu Personen nicht seelisch verletzt haben und ich ihr Verhalten verstanden habeAutismus - Unfähigkeit, sich in Andere wirklich einzufühlen, dafür überdurchschnittliche Fertigkeiten auf abstrakt-rationalen Gebieten, dadurch Erzeugen von Ablehnung und Andere-vor-den-Kopf-Stoßen.Und eben bei Kriegstraumata - Verlustängste, fehlendes Urvertrauen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
roien 3456 Beitrag melden Januar 23, 2013 geantwortet Mittlerweile erkenne ich in vielen Forenfragen und -antworten genau dieses Problem (genauer, ich vermute daß ein nicht unerheblicher Teil der PUler schlichtweg das Problem mangelnder intuitiver Gefühlswahrnehmung, geschweige denn -verarbeitung hat): Die Leute wollen ohne Gleichgewichtssinn Fahrradfahren lernen, nach Tabellenbuch und mit Winkelmesser und Wasserwaage auf dem Lenker. Auf Datesituationen bezogen bedeutet das: Man muß vorher alles mehrfach und lückenlos durchdenken, kommt zu Bergen an möglichen Alternativen, die man alle weiterverfolgen muß und für die man alle einen passenden Spruch und weitere Handlungsalternativen zurechtlegen muß. Deshalb kommen hier lauter Detailfragen wie "Soll ich ihr jetzt sagen ich mag dich *sehr*, oder ich mag dich *arg*, und soll ich dabei mit der rechten Hand über ihre Wange streicheln oder lieber mit der linken über ihre Hand?". Und das Tage nach dem Date. Wenn man stattdessen in der Situation die Gefühls-Subkommunikation des Gegenübers spürt und dann noch in der Lage ist, eine dazu passende gefühlsmäßig zu vermitteln, ergibt sich das alles ganz von selbst.Grandios! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Maury 155 Beitrag melden Januar 24, 2013 geantwortet (bearbeitet) Mittlerweile erkenne ich in vielen Forenfragen und -antworten genau dieses Problem (genauer, ich vermute daß ein nicht unerheblicher Teil der PUler schlichtweg das Problem mangelnder intuitiver Gefühlswahrnehmung, geschweige denn -verarbeitung hat): Die Leute wollen ohne Gleichgewichtssinn Fahrradfahren lernen, nach Tabellenbuch und mit Winkelmesser und Wasserwaage auf dem Lenker. Auf Datesituationen bezogen bedeutet das: Man muß vorher alles mehrfach und lückenlos durchdenken, kommt zu Bergen an möglichen Alternativen, die man alle weiterverfolgen muß und für die man alle einen passenden Spruch und weitere Handlungsalternativen zurechtlegen muß. Deshalb kommen hier lauter Detailfragen wie "Soll ich ihr jetzt sagen ich mag dich *sehr*, oder ich mag dich *arg*, und soll ich dabei mit der rechten Hand über ihre Wange streicheln oder lieber mit der linken über ihre Hand?". Und das Tage nach dem Date. Wenn man stattdessen in der Situation die Gefühls-Subkommunikation des Gegenübers spürt und dann noch in der Lage ist, eine dazu passende gefühlsmäßig zu vermitteln, ergibt sich das alles ganz von selbst.Grandios!Teil 1, also mangelnde Gefühlswahrnehmung, ja. Aber: Gib zu der mangelnden Gefühlswahrnehmung noch Extrovertiertheit und richtig dicke Eier hinzu und du bekommst nen Playboy 51 Reineckendorf, der einfach so lange labert und eskaliert bis es zum Fick kommt, oder?Teil 2, Detailfragen, definitiv nein. Ich glaube ja, dass die Jungs, die hierherkommen vielfach einfach verunsichert sind, das PU-Forum entdecken, erkennen was sie alles falsch gemacht haben, und nun glauben, dass sie "nur" alles "richtig" machen müssten.Es kann ungemein entspannend sein zu wissen, dass es manchmal einfach nicht passt, obwohl man nichts "falsch" gemacht hat. Und noch entspannender ist zu wissen, dass man manchmal die Frau bekommt, obwohl man nichts "richtig" gemacht hat.@HerrRossi: Grandios, was du für Fortschritte gemacht hast! Januar 24, 2013 bearbeitet von Maury 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
dreisindeinerzuviel 856 Beitrag melden Januar 27, 2013 geantwortet geiler typ! du hast wirklich viele aufregende Sachen erlebt und gehst als gutes Beispiel voran. Wünsche dir alles gute und dass du weiterhin Glücklich bist Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Chewy 225 Beitrag melden Februar 1, 2013 geantwortet @HerrRossi. Dein Text war sehr ausführlich und selbstkritisch. Eine höchst sensible Analyse voll mit Selbsterkenntnisse und Reflektionen. Es ist gut und notwendig herauszufinden wie man funktioniert, das ist der erste Schritt zur Veränderung. Unabhängig davon ist mein Eindruck schlicht und einfach: zu viel Internet, viel zu wenig Praxis. Wenn Du Schwierigkeiten hast, Deine Verhaltensmuster zu ändern, musst Du umso mehr machen und umso härter gegen die eingefahrenen Muster vorgehen. Nur so gehts.Ich empfehle Dir vom Herzen Tyler von RSD. Er sprich bei youtube kostenlos (!!) so viel über Persönlichkeitsentwicklung und die Lösung von Mindfucks, wie kein anderer. Sonst helfen ebenfalls Robert Betz und Eckhardt Tolle. Es hat mir persönlich sehr geholfen.Viel Erfolg!Chewy 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
HerrRossi 1514 Beitrag melden Februar 6, 2013 geantwortet Ich habe mich über eure Resonanz sehr gefreut und bedanke mich für alle Kommentare.Und ab morgen gehts erstmal zum Karneval in die Praxis, bis der Arzt kommt. :) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Klunie 87 Beitrag melden Februar 10, 2013 geantwortet Auch von mir noch mal ausdrücklicher Dank, verbunden mit dem Wunsch, mehr zu lesen!Ich bin manchmal auch so ein kopfgesteuerter "Mr. Spock" - und es beruhigt, dass es Leute gibt, die es schaffen, da rauszukommen und zum PU-ler zu werden!Weiter so! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Resonance 0 Beitrag melden Februar 3, 2014 geantwortet Danke für deine Gedanken.Mit meiner Oneitis, ziemlich jung, hatte ich ein Date ausgemacht, übrigens das überhaupt zweite Treffen mit ihr nach 3 Jahren Chat (aus heutiger Sicht: Kopf -> Tisch.) 200 km hingefahren, getroffen, "naja, so hübsch ist sie auch nicht, hängende Schultern und Schwitzehände". Bei der Begrüßung hat sie sich nicht getraut mir in die Augen zu schauen, hat ein Leben, das von vielen Ängsten bestimmt wird und ich war eine davon. Dennoch händchenhaltend durch den von ihr vorgeschlagenen Park geschlendert, sie mir ein Ständchen auf der Mundharmonika geblasen (leider nur darauf), Fotos von ihr verweigerte sie mit panikartigen Wegdrehbewegungen (nanu, vor 20 Jahren kannte ich doch schonmal eine, die sich so benommen hat und von der ich erfolglos was wollte...) Dann fuhr ich sie in die Weinberge an eine Stelle die ich kannte, Umarmung, Hände auf ihren Bauch, sie verhindert KC (heute denk ich, körperliche Eskalation wäre vermutlich gegangen, Hand ins Höschen oder auf die Titten, nur Knutschen nicht), dann kam ihre (nicht false, aber bewußte) time constraint, zurück, an ihrem Ortsrand abgesetzt, verhuschte Umarmung und Tschüß. War meinerseits nicht nach Lehrbuch ("Verbrenne alles, was Dich an sie erinnert" - blöd, wenn das hauptsächlich der eigene Monitor und 1000 Gedanken sind), hat mir aber sehr geholfen, dieses irrationale Trugbild abzubauen und vor allem auf seelischer Ebene mit mir ins Reine zu kommen. Meine schwache Eskalation muß ich mir nicht vorwerfen, sie hatte echte Angstanfälle als ich sie freundlich dazu bringen wollte, mir in die Augen zu schauen. Anfängerpech II, schon wieder an so einen harten Brocken geraten. Trotzdem nötig, um mich davon lösen zu können.Wo ist hier das Anfängerpech? Du hast deine Fixierung behandelt (bist dafür auch n Risiko eingegangen) und hast zusätzlich (was mir wichtiger vorkommt) gelernt warum so etwas gefährlich ist. Kann es besser laufen? Wenn du den Lay hast und danach ne üble Rechnung bekommst weil Sie kein Selbstwertgefühl hat? Mir wäre das Risiko den kleinen wachsenden Frame zu verlieren den ich selbst als rAFC noch habe zu hoch. Wäre es der Lay in so einer Situation wert? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
HerrRossi 1514 Beitrag melden Januar 18, 2018 geantwortet (bearbeitet) Am 11.1.2013 um 08:11 , HerrRossi schrieb: Vor ziemlich genau drei Jahren hatte ich (damals 38) schlagartig mit dem Neujahrsmorgen eine Oneitis an eine Chatliebe mit Depression, Burn Out durch Mobbing und anderweitig unerträgliche Arbeitssituation, dem Wissen, daß mit 40 sowieso alles vorbei ist, und sozial den Tiefstpunkt mit einem auf nahe Null zusammengebrochenen Freundeskreis. Mein Sozialleben fand ausschließlich noch im Chat statt, wobei dieser nichts reales verdrängte, weil da nichts anderes mehr war. Körperlich-Seelisch war ich am Arsch und habe drei Tage lang vor Sehnsuchtschmerz heulend im Bett verbracht. (...) Dann nochmal ein NC aus einem Chat, Telefonat sich viiel besser angefühlt als früher, ich konnte richtig mit ihr spielen und habe einfach diese ganzen gefühlsmäßigen Signale und Schalter erkannt und bedient. Date, am Badesee, ich mit Schlauchboot und FKK, ihren Bikini hatte sie auch nur 2 Stunden an. Rumalbern, ich les ihre Körbchengröße laut vom Bikinischildchen ab, erröten, und sowieso ständig Oberarmknuffe. Irgendwann fragt(!) sie(!), ob sie sich näher an mich kuscheln darf(!), ich sage ja, "Wenn Du Dich beherrschen kannst!", sie rückt näher, zieht den Arm nach und stößt dabei versehentlich mit der Hand voll an meinen längst steifen Schwanz. Ich: "Ich sagte: Wenn Du Dich *beherrschen* kannst!". Tiefstes Erröten, sie kam sich wie die perverseste notgeile Drecksau im Universum vor (jedenfalls hat sie mir nachdrücklich Monate später geschildert, wie unendlich peinlich ihr das war.) Kurz Zeit später lag sie nackt ("Nee, so einen glibberigen Po unter diesem nassen Bikini streichle ich nicht") und von mir geleckt werdend am noch besuchten Badesee. Ist jetzt seit 8 Monaten eine Fernbeziehung und sie ist ziemlich in mich verliebt (was kann man gegen diese ständigen Oberamknuffe tun?) Neulich mal ein Date aus dem Bekanntenkreis: NC, mich gemeldet, keinen Datetermin gefunden wg. beide was vor, ich mich 6 Wochen nicht gemeldet weil vergessen, doch nochmal angerufen, Date in der Sauna, nach 10 Minuten ihr in den Nippel gezwickt ("Boah, ist die Dusche kalt" - "Ja, das sieht man *kniff*"), zwar empörte Abwehr, aber doch wieder nicht *so* empört, eskalativ alles weitere sehr gut gelaufen, KC aber mehrfach abgeblockt, ich sie heimgebracht, mit hoch auf einen Tee (um Mitternacht zu einer 30jährigen!), telefoniert 20 Minuten mit einer anrufenden Freundin und läßt mich solange rumstehen (hab mich natürlich irgendwo hingesetzt und was Herumliegendes gelesen), Wohnungsführung mit Betrachtung ihrer Höschen auf dem Wäscheständer im Schlafzimmer (kicher) und einer Schwarzweiß-Postkarte mit nackter Frau mit Schambehaarung neben ihrem Bett (WTF?), zeigt Kinderfotos von sich aus dem Album, sie mir die Füße massiert, ich ihr den Rücken. Seite oder gar Titten massieren abgeblockt, KC abgeblockt, fragt nicht nur, wann und wie lange denn meine letzten Beziehungen waren, sondern erzählt von Problemen mit dem Ex, und sogar davon, daß sie schon vor einem Jahr einem Typen von Problemen mit ihrem Ex von vor zwei Jahren erzählt hat -> nicht ganz sauber, next one. Nein danke, kein Anfängerpech III. ;) Mal wieder ein neues Jahr. Und ich stelle mit Erschütterung fest, daß ich meine obige Bilanz vor nunmehr 5 Jahren verfaßt habe. Besonders erschütternd deshalb, weil diese beiden obigen Dates die letzten beiden in diesen 5 Jahren waren. Mit der ersten Frau war ich bis Mitte 2016 in einer Fern-FB bis LDR zusammen. Mit der zweiten hatte ich keinen weiteren Kontakt mehr, die war halbes Jahr später verheiratet. Was mir auch beweist, daß Pickup dysfunktionaler Cargo-Kult ist, zumindest was die Anbahnung von Beziehungen mit Frauen anbelangt. Wenn man es als Persönlichkeitsentwicklung begreift, ja, da bin ich vielleicht noch ein Stückchen weiter gekommen in den letzten 5 Jahren. Ich bin durchaus in der Lage, soziale Kontakte zu knüpfen, nur führt das zu absolut nichts. Das "nichts" könnte ich jetzt etwas damit schönreden, daß es in der Zeit bis zu seiner Manifestierung noch recht unterhaltsam sein kann, aber letztlich doch unausweichlich eintritt. Mein "Social Circle" erschöpft sich in diversen Interessenskreisen und Veranstaltungen, wo ich und man halt hingeht und sich kennt und grüßt und unterhält und ansonsten das tut, was der Sinn der Veranstaltung ist und dann wieder getrennter Wege geht. Kontakt mit Frauen hatte ich mit vielen, dabei näher kennengelernt einige, Telefonnummern wenige. Dates und irgendein erwidertes Interesse 0. In diesem noch jungen Jahr habe ich eine Mittvierzigerin in der Sauna kennengelernt, die mit einem Paar unterwegs war. Nach wenigen Minuten Unterhaltung mit den dreien hat sie mir auf meine Aufforderung hin den Rücken massiert, recht lange. Dann sind die drei gegangen, irgendwo in den Gastrobereich. Später habe ich sie (die einzelne Frau) nochmal allein gesehen, bin hin. Wir haben uns gut unterhalten, sie folgte mir in verschiedene Kämmerchen und Wässerchen. Ich habe sie gestreichelt, den Hintern massiert, etwas an den Nippeln rumgespielt, was ihr aber zuviel war. Zwischen den Arschbacken zu tief streicheln auch. Kußversuch hat sie sich weggedreht. Weil bis vor einiger Zeit hat sies noch echt wild getrieben, aber nun ist sie seit einigen Jahren in einer Fernbeziehung und hat diese vor 1-2 Jahren auf monogam und treu umgestellt. Und fragt mich doch tatsächlich, wie es käme, daß jemand wie ich solo wäre. Eigentlich hätte sie mir das beantworten müssen. Weil nur sie wußte, warum sie nicht längst meine Zunge oder meinen Schwanz im Mund hatte. Januar 18, 2018 bearbeitet von HerrRossi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Geschmunzelt 4380 Beitrag melden Januar 18, 2018 geantwortet Falls Du ein oder zwei Anmerkungen gestattest, die Du trotz Regenwetters bitte nicht als Nachtreten verstehst, sondern als Schilderung meiner Wahrnehmung - vielleicht hilft es ja: Ich habe den Thread zufällig gesehen und kann mich nicht erinnern, ihn damals gelesen zu haben. Um so mehr haben mich Deine beiden langen Beiträge überrascht ("Was, das ist der Rossi?"). Warum? Weil ich in vielen Deiner Beiträge sehr kluge und treffsichere Analysen lese, aber zwischen den Zeilen immer eine gewisse Misanthropie schwingen höre. Oder sagen wir: negative Grundstimmung. Falls das im real life genauso rüberkommt, hast Du mit großer Sicherheit einen Ansatzpunkt für Dein Thema. Das geht mich nichts an, bringt aber in mir eine Saite zum Klingen, denn ich überlege seit einiger Zeit, ob ich mir damit nicht auch dies und jenes zerschieße. Ob das eine Folge kriegstraumatisierter Eltern sein kann, weiß ich nicht (zumindest meine sind Nachkriegskinder), aber ich bin auch eher pragmatisch veranlagt und denke: Ist egal, woher das kommt. Ich kenne jedenfalls das gelegentliche Gefühl, vom Leben ungerecht behandelt zu werden (was, um das klarzustellen, objektiv gesehen im Großen und Ganzen unbegründet ist), und ich kenne auch eine sich gelegentlich einstellende Übertragungsreaktion auf andere Menschen - bis hin zu aggressiven Neidgefühlen. Das ist bei weitem kein Dauerzustand, aber ich bin sehr sicher, dass ich da noch Potential nach oben habe. 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
RobinMasters 1001 Beitrag melden Januar 18, 2018 geantwortet (bearbeitet) Ich (auch Ü 40) sahe den Thread zufällig erst heute. Alter, das klingt ja deprimäßig. Wieso das denn, nach der früheren guten Entwicklung? Was die Interessengruppen angeht: Geht ihr nach den Aktivitäten noch was trinken? Da kommt man sich doch super näher. Gemeinsamkeiten = der starke soziale Klebstoff. Wer sich tummelt (unter Gleichgesinnten), der bald fummelt Ich schließe mich dem Kollegen im Thread über mir an. Da ist mehr möglich. Hast du die Telefonnummer der Saunafrau geholt? Das war doch ein guter Anfang. Januar 18, 2018 bearbeitet von RobinMasters Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Gast La_Hire Beitrag melden Januar 18, 2018 geantwortet Top Geschichte Kollege. Bin froh dass sie aus den Tiefen des PU Forums wieder hochgeploppt ist und ich Gelegenheit habe sie zu lesen. PS: Bin auch 38 und die 40er Schwelle somit nicht mehr fern. Liebe Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
HerrRossi 1514 Beitrag melden Januar 18, 2018 geantwortet vor 5 Stunden, La_Hire schrieb: Top Geschichte Kollege. Bin froh dass sie aus den Tiefen des PU Forums wieder hochgeploppt ist und ich Gelegenheit habe sie zu lesen. PS: Bin auch 38 und die 40er Schwelle somit nicht mehr fern. Wenn Du die ganze Geschichte gelesen hast und wie es mit Ü40 weitergehen kann, bist Du vielleicht nicht mehr froh. ;) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen
Jingang 4661 Beitrag melden Januar 18, 2018 geantwortet (bearbeitet) Mir scheint: Du kapselst dich von deiner Gefühlswelt und deinen Mitmenschen ziemlich ab per Rationalisierung und "man seid ihr doof". Ist so ein Selbstschutzding. Bringt nur nix. Nimm dich und die anderen, wie sie sind - gibt keine anderen. Hat viel mit Selbstwert zu tun, guck da mal nach. Ach so, Ü40 und entspannte Offene Beziehung mit 17 Jahre Jüngeren sehr intelligenten HB9 (oder so). Alter ist vorwiegend Ausrede (auch bei Sport etc). Kriegste hin. Januar 18, 2018 bearbeitet von Jingang 1 1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen