Selbstständigkeit , ein paar Fragen...Hab ich alles verstanden? (Kleingewerbe)

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Hey,

ich habe vor in nächster Zeit ein Kleingewerbe zu gründen.

Es handelt sich um eine Musikschule. Ich gebe momentan schon Privat Instrumentalunterricht und will das Ganze nun ausbauen.

Ich bin Student und habe noch einen 400€ Job und über meinen Vater gesetzlich krankenversichert.

Nun wollte ich ein Kleingewerbe anmelden. Ich denke Ich werde Einnahmen von 5.000-10.000€.

Ich habe mich schon etwas ins Thema eingelesen und habe aber noch ein paar Fragen:

1. Wenn ich 10.000€ Einnahmen habe und für 9.000€ Ausgaben (Verstärker, Gitarren, Räumlichkeiten) muss ich nur für die 1000€ Einkommenssteuer bezahlen, oder?

2. Ich kann nichtmehr über meinen Vater gesetzlich versichert sein, sondern muss mich selbst versichern, oder?

3. Habe ich, wenn ich 400€-Jobber einstelle, irgendwelche Ausgaben außer den 25% Abgabenpauschale?

4. Kann ich mein Unternehmen benennen wie ich möchte "Musikschule Hintertupfingen" oder muss mein Name darin vorkommen "Musikschule Max Mustermann"

Ich würde also deutlich mehr verdienen, als wenn ich in einer Musikschule angestellt bin, da ich quasi keine Einkommenssteuer zahle und die "Marge" der Musikschule wegfällt (sind aufs Jahr gerechnet fast 50%).

Vielleicht kennt sich jemand hier ja damit aus,

Danke schon mal im Vorraus

Liebe Grüße

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Fragen:

A. Hast du vor, als Kleinunternehmer unterwegs zu sein? D.h. Mehrwertsteuer auszuweisen oder eher nicht?

B. Als Student ist das trotzdem mit der KV möglich, solange du eine gewisse Grenze nicht überschreitest. Wie ist deine Planung dahingehend, wie machst du denn Geld?

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Deine steuerlichen Überlegungen haben möglicherweise einen Haken. Du kannst nicht jede Anschaffung in dem Jahr vollständig abziehen, in dem Du sie machst, zum Beispiel.

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Informier dich auch mal bei der Künstlersozialkasse, als Inhaber einer Musikschule müsstest du da grundsätzlich auch Abgaben an die leisten, weil du "Arbeitgeber" von Künstlern wärst.

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Du kannst Anschaffungen nur bis Summe X direkt geltend machen. Sind sie teurer, läuft es über Abschreibungen über mehrere Jahre.

Das sind betriebswirtschaftliche Basiskenntnisse, die man sich schon aneignen sollte vorher. Oder halt einen guten Steuerberater.

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1. Wenn ich 10.000€ Einnahmen habe und für 9.000€ Ausgaben (Verstärker, Gitarren, Räumlichkeiten) muss ich nur für die 1000€ Einkommenssteuer bezahlen, oder?

Dein Gedanke ist richtig. Du kannst alle laufenden Kosten voll geltend machen:

Räumlichkeiten, Bürobedarf, Fachliteratur, Ausgaben für Werbung, KFZ-Kosten (in Deinem Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit als km-Pausche),

Versicherungen, Reisekosten, Telefonkosten/Handy, ...

Ausnahme: Anschaffungen wie Verstärker oder Gitarren sind sogenannte Anlagegüter, wenn Sie mehr als 410 Euro kosten.

Diese müssen dann "abgeschrieben" werden, also die Kosten über mehrer Jahre verteilt werden.

Zurück zu Deinem Beispiel: Wenn Du 10.000€ Einnahmen und für 9.000€ Ausgaben dann müsstest Du keine Einkommenssteuer zahlen,

da man einen Grundfreibetrag von ca. 8000€ Euro hat, auf den keine Einkommensteuer erhoben wird.

2. Ich kann nichtmehr über meinen Vater gesetzlich versichert sein, sondern muss mich selbst versichern, oder?

Du meinst die Krankenkasse? ja. Aber da gibst günstige Tarife für Studenten. Das ist überschaubar.

3. Habe ich, wenn ich 400€-Jobber einstelle, irgendwelche Ausgaben außer den 25% Abgabenpauschale?

nein. keine sonstigen Ausgaben. Die Grenze für Minijobber ist übrigens auf 450 Euro angehoben worden.

4. Kann ich mein Unternehmen benennen wie ich möchte "Musikschule Hintertupfingen" oder muss mein Name darin vorkommen "Musikschule Max Mustermann"

Reine Phantasienamen sind seit März 2009 auch bei Einzelunternehmen möglich.

Ich empfehle Dir aber dennoch Deinen bürgerlichen Namen im Firmennamen zu führen.

Das wirkt viel verbindlicher und seriöser.

Ich würde also deutlich mehr verdienen, als wenn ich in einer Musikschule angestellt bin, da ich quasi keine Einkommenssteuer zahle und die "Marge" der Musikschule wegfällt (sind aufs Jahr gerechnet fast 50%).

Ich merke, Du bist auf dem richtigen Weg!

Bitte den zusätzlichen Hebel berücksichtigen, der durch die Teilnahme Umsatzsteuerverfahren ensteht.

Das ist zwar mehr Aufwand, aber die kannst die auf allen Eingangsrechnungen die ausgewiesene MwSt, vom Finanzamt zurückholen.

Im Gegenzug musst Du auf allen Ausgangsrechnungen die MwSt. aufschlagen und ausweisen.

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Danke erstmal für die tollen und ausführlichen Antowrten

@Shao:

Ich habe vor als Kleinunternehmer unterwegs zu sein und keine Umsatzsteuer auszuweisen, da ich erstmal nicht über die 17.500€ kommen werde. Ich werde das nach dem ersten Jahr dann mal ausrechnen, ob sich das für mich lohnen würde.

@Morsche:

DIe 8000€ Steuerfreibetrag gehn ja schon für meinen 400€ Nebenjob drauf (4800€). D.h. ich müsste noch 7000€ Ausgaben pro Jahr Aufbringen...Ist das realistisch?

zu 4. Ich denke, dass man mit z.B. "Musikschule am Ku'damm" mehr anfangen kann als "Musikschule Max Mustermann"

Lohnt sich das mit der Umsatzsteuer?

LG :)

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D.h. ich müsste noch 7000€ Ausgaben pro Jahr Aufbringen...Ist das realistisch?

Das musst Du wissen. Kannst ja mal eine Überschlagsrechnung machen.

Angenommen, Du hast 1 Aushilfe zu je 400 Euro im Monat sind das allein im Jahr 6.000 Euro im Jahr an Lohnkosten.

"Musikschule am Ku'damm" mehr anfangen kann als "Musikschule Max Mustermann"

Kann man machen.

Lohnt sich das mit der Umsatzsteuer?

Muss man ausrechnen. Dein Plan, auf Basis von konkreten Zahlen sich nach einem Jahr erst zu entscheiden, klingt gut.

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Die Aushilfe bringt aber auch Umsatz. Sonst braucht man sie ja nicht.

Und TE: Vielleicht stehe ich am Sonntag auf dem Schlauch, aber was ist der Sinn eines Geschäfts, dessen Einnahmen durch Ausgaben weitgehend aufgefressen werden...?

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Das mit den Aushilfen wird man dann sehn, erstmal muss ich das Ganze aufbauen, will aber auf absehbare Zeit Aushilfen einstellen um auch Instrumente anbieten zu können, die ich selbst nicht so gut beherrsche.

Da Musik auch so mein Hobby ist gibt es immer genug Zeug, das man braucht. Außerdem will ich mir noch zusammen mit meiner Band ein Tonstudio einrichten, da kommt schon was zusammen...Wenn ich dann mit meinen Schülern ab und zu Aufnahmen mache sollte das ja möglich sein, das dafür benötigte Equipment abzuschreiben.

Ist es möglich, dass ich z.b. etwas kaufe und über ein paar Jahre abschreibe und mir die meine Bandmitglieder dafür ein etwas üppigeres Geburtstagsgeschenk zukommen lassen oder wird das dann illegal? Die Geräte sollten ja dann dem Gewerbe gehören.

Was passiert, wenn das Gewerbe die Sachen wieder verkaufen will? Wäre dann ja zusätzliches Einkommen, bzw. wie sieht es bei Gebrauchtkäufen ohne Rechnung aus, geht das? Muss mir dann mein Nachbar, der mir eine Gitarre verkauft eine Rechnung ausstellen, damit ich das absetzen/abschreiben kann?

Ab welchem Umsatz lohnt es sich einen Firmenwagen zu leasen? :D

LG

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Ich bin selbstständig und empfehle dir DRINGEND ein Gespräch bei einem Steuerberater, BEVOR du dich selbstständig machst. So ein Forum hier kann keinen Steuerberater ersetzen.

Erkundige dich vorher, was so ein Beratungsgespräch kostet. In der Regel ist das nicht teuer.

MIt dem Finanzamt ist nicht zu spassen und jeder Fehler kann sehr teuer werden.

Vergiss das Internet. In diesem Bereich ändert sich ständig etwas und viele Sachen stimmen einfach nicht mehr, oder nur noch bedingt.

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Mach ein Gespräch mit einem Steuerberater aus!

Natürlich gut vorbereitet kommen mit etwaigen Zahlen.

Viel Erfolg.

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Ghostshit, lass Dich nicht verrückt machen! Du machst das schon ganz richtig so!

Sammle möglichst viele Informationen, bevor Du mit einem dem Steuerberater sprichst – auch im Internet. Es ist kein Hexenwerk!

Denn:

1) Mach Dir klar: Der Steuerberater ist auch nur ein Dienstleister, der Dir an Deine Kohle will. Oft stellt es ein Steuerberater auch einen Ticken komplizierter dar, als die Gesetzeslage wirklich ist. Also gut vor einem Gespräch mit dem Steuerberater informieren, damit Du gewappnet bist. Das Erstgespräch sollte kostenlos sein. Und wenn er dann künftig seine Gebühren-Tabelle rausholt, dann verhandle mit ihm. Auch die Kosten für den Steuerberater sind verhandelbar. Das wichtiges ist: Das Verhältnis zu Deinem Steuerberater muss ein absolutes Vertrauensverhältnis sein.

2) Keine Angst vor Obrigkeiten. Im Finanzamt arbeiten auch nur Menschen. Und es wird auch hier – man glaubt es kaum – auch nur mit Wasser gekocht. Finde Deine Ansprechpartner raus und lerne Sie kennen. Ja, auch ein Finanzamt hat ganz normale Öffnungszeiten. Besprich mit Deinen Ansprechpartnern beim Finanzamt, was Du vor hast und wie die vorgehen willst. Und auch hier ist es wichtig, dass Du schon vorab möglichst viele Informationen gesammelt hast. Und wenn Du später Fragen hast, oder irgendein Schreiben vom Finanzamt kommt, was Du nicht verstehst, ruf einfach im Finanzamt bei Deinen Ansprechpartnern an. Eine freundliche Frage zur fachlichen Themen wurde mir immer beantwortet. Und auch ein Finanzamt mach Fehler: Nicht jeder Bescheid ist richtig. Auch das kein Problem: Einfach immer im direkten und offenen Dialog mit Deinen Ansprechpartnern bleiben.

Viel Erfolg!

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Ich meine auch es ist besser sich selbst zu informieren als auf einen Steuerberater zu vertrauen. ---- Bei der Mehrwertsteuer musst du vorher entscheiden ob du Rechnungen mit ausgewiesener Mwst. schreiben willst. Das kannst du hinterher nicht ändern. Da deine Schüler nichts mit der ausgewiesenen Mwst. anfangen können müsste es besser sein keine Mwst. auszuweisen. Aber das geht bekanntlich nur bei einem Kleinbetrieb. Als Lehrender könntest du übrigends einen Antrag auf Befreiung von der Umsatzsteuerpflicht stellen.

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Erkundige dich vorher, was so ein Beratungsgespräch kostet. In der Regel ist das nicht teuer.

Das sollte UMSONST sein. Steuerberater verdienen genug an Selbstständigen und kaum einer, der etwas auf sich hält, zieht einen Erstgründer mit Beratungshonoraren über den Tisch.

Ich habe sogar meine Business Relocation Beratung umsonst gekriegt. Erstberatung ist ein Vertriebsgespräch...

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Du weisst schon das dein 400€ job den du hast auf deinen Freibetrag angerechnet wird für den du keine EK zahlen musst?!

Beide seiten haben vor und nachteile...... Kleingewerbe kannst du halt nicht soviel abschreiben. z.b nur 2 Essen im Jahr.

Ich habe ein Grosses gewerbe und schreibe z.b jeden scheiss ab wie jedes essen in der pommes bude oder wo ich sonst esse müssen nur 2 getränke aufm beleg stehen, Waschmittel, dekozeugs, Fernseher zur waren Präsentation ;-) Eintrittskarten fürs stadion, Hotel kosten, Städte rundreisen, Getränke und was weiss ich nicht noch alles.....einfach mal alles reinbuchen, Finazamt sagt schon wenn irgendwas nicht stimmt ;-) bis jetzt hat noch nie jemand was gesagt.

Muss dazu aber auch sagen ich habe einen Jahresumsatz von 500k.

Ich empfehle dir mach erstmal ein Kleingewerbe damit fährst du besser Anfangs aufstocken kannst du später immer noch, der rückschritt von einem GW mit MwSt zu einem Kleingewerbe dauert ca 2 Jahre.

Für ein Kleingewerbe reicht auch eine einfache Einnahmen überschussrechnung am ende des jahres.

Mein Tipp beim Anmelden, wenn der Sachbearbeiter fragt was du genau machen willst sag soviele sachen wie möglich was du in deinem Gewerbe machen willst auch sachen die da vllt nicht reinfallen wie Promotion oder sonstiges.

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