Ausbildung oder Studium - und wie haltet ihr die Balance?

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Gast Johanna100

Hi,

mich beschäftigt seit einigen wenigen Tagen die Frage, wie es möglich ist, den eigenen Beruf (beziehungsweise Ausbildung oder Studium) in Einklang mit der eigenen Freizeit - insbesondere im Bezug auf den Aspekt "PickUp-Lifestyle" - zu bringen. Ich bin noch jung und mehr oder weniger in einer entscheidenen Phase, was meinen zukünftigen beruflichen Weg anbelangt. Da ich kein Mensch bin, der von sich behauptet, er wolle die große Karriere machen, wäre eine Ausbildung - zum Beispiel im kaufmännischen Bereich - insofern attraktiv, als dass die Berufe einigermaßen angesehen sind, das Gehalt solide und die Arbeit nicht übermäßig anstrengend, man also nach der Arbeit nicht direkt aufs Sofa fällt und nicht mehr aufsteht. (vgl. dazu die zahlreichen handwerklichen Berufe) Insbesondere die Gehälter, die während der Ausbildung bezahlt werden - und über die man sich beispielsweise als Industriekaufmann im Westen nicht beklagen kann -, sind gegenüber dem Studium ein großer Vorteil.

Problem: Ich kann mir nicht vorstellen, ein Leben lang in einem solchen Beruf zu arbeiten, denn meine Interessen liegen eher im naturwissenschaftlichen (Physik, Medizin, Biologie) Bereich, ein Studium - insbesondere der Physik - würde mich unter diesen Gesichtspunkten besonders reizen. Allerdings würde dies bedeuten, mindestens 5 Jahre von der Hand in den Mund leben zu müssen und da es sich dabei um ein äußerst zeitaufwendiges Studium handelt, bleibt der Aspekt der Freizeit auf der Strecke und damit sind auch die möglichen zur persönlichen Weiterentwicklung stark eingeschränkt. Mit einer Ausbildung und einem späteren Beruf ist das anders. Ich kann dort zumindest ungefähr abschätzen, wie viel Zeit ich nach der Arbeit für diverse Dinge zur Verfügung habe und ich verdiene vom ersten Jahr an "genug" Geld - sofern man noch zuhause wohnt -, um mir schon ein passables Leben leisten zu können. In meinen Augen sind das zwei wichtige Grundsäulen: Zeit, um das zu tun, was einem Freude bereitet und Geld zu besitzen, um sich dies zumindest einmal in Ansätzen leisten zu können. (Sport, am Wochenende weggehen und so weiter)

Das Studium der Physik erlaubt mir dabei weder Zeit noch Geld. Der zeitliche Aufwand ist enorm - wenn man das Studium überhaupt schafft - und dadurch ist die Möglichkeit, nebenher ein bisschen Geld zu verdienen, mehr als stark eingeschränkt, man wäre also verdammt abhängig von anderen Geldquellen. Auch wenn mich die Vorstellung unheimlich reizt, dieses Studium zu beginnen, da mein Interesse schon immer in diesem Bereich lag und es auch noch heute liegt, so kann ich mir einfach nicht vorstellen, in diesen - mindestens - 5 Jahren so gut wie keine Zeit und so gut wie kein Geld zu besitzen.

Irgendwo wird man immer Abstriche machen müssen, vielleicht habt ihr einer persönliche Empfehlung, die ihr mir geben könnt.

Bis dann.

bearbeitet von Johnny100

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Ich weiß nicht wie alt du bist aber wenn du um die 16/17 bist - dann mach eine Ausbildung fertig (haste was in der Tasche), legst dir ein Teil deines Azubilohns auf die Seite und nach der Ausbildung kannste studieren gehen.

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Ich würde so entscheiden:

a) Bin ich ein "Bummler"? Wenn ja, da ja kein Studium, das beendet so jemand nicht, und steht dann "nackert" da.

Das duale Ausbildungssystem ist auch weltweit hoch angesehen, Einzelhandelskaufmann und danach Filialleiter bei Penny, Lidl oder Aldi würde ich z.B. ins Auge fassen. Die verdienen bis zu 4.000 € brutto.

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Gast Johanna100

Hi,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten, ich will sie nach und nach bearbeiten.

Ich weiß nicht wie alt du bist aber wenn du um die 16/17 bist - dann mach eine Ausbildung fertig (haste was in der Tasche), legst dir ein Teil deines Azubilohns auf die Seite und nach der Ausbildung kannste studieren gehen.

Ich bin bereits 19 Jahre alt, mein Abitur werde ich voraussichtlich mit 20 in der Tasche haben. Da bereits feststeht, dass ich direkt nach dem Abitur für ein Jahr jobben werde - rückblickend betrachtet war die Aussage, ich sei in einer entscheidenden Phase, möglicherweise unzutreffend -, habe ich schon noch Zeit, mir Gedanken zu machen, und das ist auch der eigentliche Grund für die "Auszeit". Sehr gute Arbeitsbedingungen in einem Beruf im sozialen Umfeld, annehmbares Gehalt, macht sich gut im Lebenslauf, und das wichtigste: Sehr viel Zeit, um zu reflektieren, wer man ist und was man wirklich will. Im Prinzip erfüllt der Job, den ich für ein Jahr mache, die bereits oben angesprochenen Säulen (Zeit und passables Gehalt), aber natürlich kann und will ich das nicht auf ewig machen.

Das ist eine individuelle Entscheidung. Du kannst ja mal durchrechnen wie sich ein Studium für dich finanzieren lässt, was in deiner Stadt das Leben kostet usw. Die meisten Studenten kommen trotzdem ganz gut durch's Leben.

Von den Bedingungen des Wohnungsmarktes und den Preisen am Markt im Allgemeinen (Lebensmittel zum Beispiel) her, lebt es sich hier doch ziemlich günstig. Das Problem ist nur, dass ein Physik-Studium wie bereits angesprochen einen enormen Zeitaufwand beansprucht, und selbst wenn es mir möglich sein sollte, neben dem Studium noch ein bisschen Geld durch Nebenjobs in die Kasse zu spülen - möglicherweise plus etwaige Förderungen durch den Staat -, so bleibt unter dem Strich so gut wie keine Zeit mehr für das Leben "da draußen", und das für 5 oder mehr Jahre. Das bereitet mir Sorgen. Gerade die Altersspanne zwischen 20 und 30 hat doch oftmals das Potenzial, sich zu dem Highlight zu entwickeln, aber ich würde das meiste dieser Zeit versäumen. Ich hoffe, es ist einigermaßen klar, wie ich das meine.

Da 5 Jahre ein bisschen (so viel verdienst du während deiner Ausbildung auch nicht) Abstriche zu machen und dann später besser zu Leben finde ich nur rational.

Nein, während der Ausbildung verdient man natürlich nicht so viel - und es ist ohnehin nicht vergleichbar mit den Aussichten, die man mit einem abgeschlossenen Studium hat -, aber mir gefällt zugegebenermaßen der Rhythmus, der mit einer Ausbildung (+ anschließendem Beruf) einhergeht. 40-Stunden-Woche, annehmbares Gehalt, mit dem man sich ein passables Leben leisten können sollte und auch die Zeit hat, es zu investieren, einfach zu leben.

Übrigens kenne ich keinen der was im Kopf hat und mit seiner Ausbildung und anschließendem Beruf nicht unzufrieden wäre. Nicht wegen des Geldes aber mehr weil man einfach Routine macht... über Jahre. Man ist relativ schnell eingelernt, Verantwortung hält sich in Grenzen und man wurschtelt so vor sich hin.

Und eben das ist die Kehrseite der Geschichte. Auch wenn ich mir eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich vorstellen könnte, über einen längeren Zeitraum würde es bestimmt nicht den Reiz erwecken, den ein Studium erweckt. Wie bereits angesprochen sind mir die Karriereaussichten an sich nicht so wichtig. Natürlich kann ich mit dem Studium mehr Geld verdienen und der beruflichen Perspektive sind theoretisch keine Grenzen gesetzt, aber es ist nicht mein Ziel, diese Grenzen auszureizen. Nicht, dass ich die besseren Perspektiven, die ein Studium mit sich bringt, nicht annehmen würde, aber das Interesse steht hierbei eindeutig im Vordergrund und ist damit auch der wichtigste positive Aspekt, der bei der Ausbildung am negativsten wirkt, wo ich bisher nicht die Ausbildung gefunden habe, bei der ich sagen würde: "Ja, das ist es, das wäre mein Traum."

Das duale Ausbildungssystem ist auch weltweit hoch angesehen, Einzelhandelskaufmann und danach Filialleiter bei Penny, Lidl oder Aldi würde ich z.B. ins Auge fassen. Die verdienen bis zu 4.000 € brutto.

Ist im Prinzip eine Option, aber mein Abitur ist nicht berauschend - und die dualen Studiengänge sind begehrt, die nehmen nur die besten - und die Physik - oder anderwetige Naturwissenschaften - gibt es m.W. nicht als duale Studiengänge.

Wie ihr seht, die Situation ist leicht verzwickt. Ich danke euch, dass ihr euch schon einmal damit befasst habt. Wenn es hier weitere Ideen gibt, wie ich meinen persönlichen rechten Pfad gehen kann, so bin ich offen für weitere Vorschläge.

bearbeitet von Johnny100

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Das Problem ist nur, dass ein Physik-Studium wie bereits angesprochen einen enormen Zeitaufwand beansprucht, und selbst wenn es mir möglich sein sollte, neben dem Studium noch ein bisschen Geld durch Nebenjobs in die Kasse zu spülen - möglicherweise plus etwaige Förderungen durch den Staat -, so bleibt unter dem Strich so gut wie keine Zeit mehr für das Leben "da draußen", und das für 5 oder mehr Jahre. Das bereitet mir Sorgen. Gerade die Altersspanne zwischen 20 und 30 hat doch oftmals das Potenzial, sich zu dem Highlight zu entwickeln, aber ich würde das meiste dieser Zeit versäumen. Ich hoffe, es ist einigermaßen klar, wie ich das meine.

Was für ein riesiger Bullshit.

Du bist sicherlich die einzige Person, die einen anspruchsvollen Studiengang hier belegt (hat).

Oh, entschuldige, der WLAN-Empfang im Keller ist hier gerade sehr schlecht.

Ich kenne so viele Medis, MINTler, Juristen (n>50) und keiner hat in einem ernsthaften 4-Augen-Gespräch gejammert,

dass er (seit) 5 Jahre(n) im Keller sitzt. Viele davon arbeiten und reisen in den Ferien.

Es gibt heftige Phasen, in denen man 10h in der Bibliothek sitzt, dafür auch Eierschaukeln.

Je weniger Zeit man hat, desto effizienter und effektiver lernt man zu arbeiten. Dann sitzt man halt nicht 5 Tage die Woche abends vor der Glotze,

sondern 3 Tage am Schreibtisch und 2 Abende geht man zum Sport.

Der Mythos "5 Jahre Kellerkind" ist dafür da, um die Opfern vom Studium abzuhalten und sein Ego ein bisschen zu füttern.

Wenn du hier eine Umfrage unter Studenten machst, kommt mMn heraus, dass 95% Studieren als die geilste, flexibelste und erfahrungsreichste Zeit ansehen.

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Am Besten sind dann die Leute, die einen riesen Vorteil im Finanziellen sehen. Während einer Ausbildung verdient man schließlich schon Geld. Leider sind das meistens 400-800€.

Als Student hat man von Ausnahmen abgesehen 600€ Bafög Anspruch und 170€ Kindergeld. Das nimmt sich nichts.

Studieren ist einfach total geil :crazy:

bearbeitet von uincom

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Gast 11223344

Keine Zeit für das Leben da draußen^^

Keine Zeit im Leben ist so cool wie die Studienzeit, wenn man es sich gut einrichtet. Vor allem... selbst wenn du 50 Stunden die Woche lernst (die meisten tun das nicht)... wie lange ist das? 3-4 Monate, Pause, 3-4 Monate und drei Monate Pause. Viel Spaß in der Arbeit mit deinen 27 Tagen. Und den Urlaub kann man nutzen wie man will. Wann hat man schon die Möglichkeit Praktika zu machen an x Orten, zu reisen, deinen sport zu machen usw in diesem Maße. Und dann hast du Verbindungen, Studentenpartys, ausländische Chickas überall, Interessengruppen usw.

Und die Alternative? 40 Stunden in der Arbeit einfaches Zeug erledigen, dann zwei mal die Woche ausgehen und 2x die Woche Sport. Dann Urlaub, mit Freunden in die Sonne nach Italien oder Spanien. Suuper. Total der Lifestyle.

  • TOP 2

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Gast Johanna100

Witzig und zugleich niedlich, wie das Blut in den Adern einiger Leute hochkocht, nur weil ihnen die Art, wie eine Frage gestellt wurde, nicht passt. (und gleich wird das halbe Forum hier aufmarschieren, weil sie sich selbstverständlich verteidigen müssen, wenn sie Kritik erhalten) Insbesondere dein Auftreten, uincon, zeugt von vielen Sachen, aber ganz bestimmt nicht von Eiern in der Hose und einem gesunden Selbstvertrauen. Wenn du nichts weiter kannst als in deinem Beitrag dumpfe Polemik und Ironie zu äußern - und 600 € BaföG sind utopisch, du Lauch -, dann bleib' einfach locker und halte dich dezent zurück.

Du bist sicherlich die einzige Person, die einen anspruchsvollen Studiengang hier belegt (hat).

Oh, entschuldige, der WLAN-Empfang im Keller ist hier gerade sehr schlecht.

Ich kenne so viele Medis, MINTler, Juristen (n>50) und keiner hat in einem ernsthaften 4-Augen-Gespräch gejammert,

dass er (seit) 5 Jahre(n) im Keller sitzt.

Ich habe auch nie behauptet, der einzige zu sein - und dass man 5 Jahre im Keller sitzen im Übrigen würde ebensowenig. Da ich schlicht kein Student bin, sondern Schüler, kann ich mich lediglich auf die Erfahrungen anderer Studenten verlassen, und nach dem, was man im Internet liest, lässt sich das wahrscheinlich folgendermaßen zusammenfassen:

Das Studium ist sehr interessant, die beruflichen Aussichten super, aber es besitzt auch einen enormen Zeitaufwand, einen hohen Schwierigkeitsgrad und bedingt durch die Umstellung auf Bachelor und Master - und damit einhergehend die beinahe wöchentliche Abgabe von Übungszetteln - ist es nochmal 'n Ticken härter geworden.

Grund genug für mich, zumindest Alternativen in Erwägung zu ziehen. Warum man dennoch von einigen Seiten derart angeschissen wird, ist mir schleierhaft - wobei es natürlich auch immer von einem bestimmten Charakter zeugt, s. uincon -, sollte mir aber auch nicht so wichtig sein.

Viele davon arbeiten und reisen in den Ferien.

Es gibt heftige Phasen, in denen man 10h in der Bibliothek sitzt, dafür auch Eierschaukeln.

Je weniger Zeit man hat, desto effizienter und effektiver lernt man zu arbeiten. Dann sitzt man halt nicht 5 Tage die Woche abends vor der Glotze,

sondern 3 Tage am Schreibtisch und 2 Abende geht man zum Sport.

Dieser Teil des Beitrages gefällt mir da schon wesentlich besser, denn er sagt etwas aus. Vielen Dank erst einmal dafür, saian. Gibt es möglicherweise auch den einen oder anderen Physik-Studenten in deinem Umfeld, und was studierst du selbst?

Wenn du hier eine Umfrage unter Studenten machst, kommt mMn heraus, dass 95% Studieren als die geilste, flexibelste und erfahrungsreichste Zeit ansehen.

Hier bin ich wieder etwas kritischer, da - auch basierend auf Hörensagen - das neue BscMsc-System dem Studium gerade im puncto Flexibilität den "Geist" genommen hat, den es noch zu Diplom-Zeiten besaß.

Keine Zeit für das Leben da draußen^^

Keine Zeit im Leben ist so cool wie die Studienzeit, wenn man es sich gut einrichtet. Vor allem... selbst wenn du 50 Stunden die Woche lernst (die meisten tun das nicht)... wie lange ist das? 3-4 Monate, Pause, 3-4 Monate und drei Monate Pause. Viel Spaß in der Arbeit mit deinen 27 Tagen. Und den Urlaub kann man nutzen wie man will. Wann hat man schon die Möglichkeit Praktika zu machen an x Orten, zu reisen, deinen sport zu machen usw in diesem Maße. Und dann hast du Verbindungen, Studentenpartys, ausländische Chickas überall, Interessengruppen usw.

Vielen Dank auch für deine Antwort, suicide. Wobei man hier eben auch eindeutig differenzieren muss, was man studiert. Da gibt's riesige Unterschiede. 3 Monate Pause am Stück? Ehrlich gesagt noch nie von einem Physik-Studenten gehört, aber vielleicht hast du da ja andere Erfahrungen. Auch hier die Frage: Was studierst du selbst und wie kommst du damit klar?

Selbstverständlich habe ich Bock zu studieren. Nie habe ich behauptet, das Gehalt, das einem während einer normalen Ausbildung bezahlt würde, sei der Wahnsinn, doch empfinde ich selbst es zumindest als angenehm, im regelmäßigen Ablauf etwas in die Kasse gespült zu bekommen. Da steht man im Studium schon etwas unsicherer da. (Besonders, wenn man schlicht nicht die Zeit hat, regelmäßig arbeiten zu gehen) Die Monotonie, die hier angesprochen worden ist, ist natürlich mein größtes Problem mit der Ausbildung, weswegen ich das Studium im Prinzip auch in jedem Fall vorziehen würde. Aber ich komme eben auch nicht umhin zu sagen, dass ich mir Sorgen um meine finanzielle Sicherheit mache.

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Gibt es möglicherweise auch den einen oder anderen Physik-Studenten in deinem Umfeld, und was studierst du selbst?

Einen Master, einen Bachelor. Mit einem treffe ich mich hin und wieder, er hat wenig Stress. Den anderen habe ich schon bei mehrere Partys getroffen.

Beide sehr gut-gute Noten und Hiwis.

Wenn du hier eine Umfrage unter Studenten machst, kommt mMn heraus, dass 95% Studieren als die geilste, flexibelste und erfahrungsreichste Zeit ansehen.

Hier bin ich wieder etwas kritischer, da - auch basierend auf Hörensagen - das neue BscMsc-System dem Studium gerade im puncto Flexibilität den "Geist" genommen hat, den es noch zu Diplom-Zeiten besaß.

Ja, es hat womöglich Flexibilität genommen, das sagt aber nichts über den absoluten Wert aus.

Ich musste nach dem zweiten Semester die Module 1-4 geschafft haben. Sonst gab es überhaupt keine "Verschulung",

mir war vollkommen freigestellt, was ich wann mache.

Vielen Dank auch für deine Antwort, suicide. Wobei man hier eben auch eindeutig differenzieren muss, was man studiert. Da gibt's riesige Unterschiede. 3 Monate Pause am Stück? Ehrlich gesagt noch nie von einem Physik-Studenten gehört, aber vielleicht hast du da ja andere Erfahrungen. Auch hier die Frage: Was studierst du selbst und wie kommst du damit klar?

Ach bitte, stell dich doch nicht so an. Dann sind es eben 2,5 Monate.

Mein Studium sah so aus:

Wintersemester: Mitte Oktober bis Mitte Februar Vorlesung (~15-16 Wochen), 2 Wochen Klausuren, frei von Anfang März bis Mitte April (~6 Wochen).

Sommersemester: Mitte April bis Mitte Juli Vorlesung (~12-13 Wochen), 2-3 Wochen Klausuren, frei von Anfang August bis Mitte Oktober (~10 Wochen).

Dann gibt es eben Unis, an denen man die Klausuren verteilter hat.

Beispiel:

http://www.physik.uni-muenchen.de/studium/studiengaenge/bsc_physik/index.html

Im 1. Semester drei Vorlesungen und ein Praktikum, jede Vorlesung hat inkl. Übung je 6h, insgesamt also 18h pro Woche.

Die gleiche Zeit investierst du dann nochmals ins Vor- u. Nacharbeiten und hast etwa eine 40h Woche.

Wenn du ein bisschen gescheiter/geschickter bist, kannst du Mathe zuhause machen, habe ich auch gemacht.

Selbstverständlich habe ich Bock zu studieren. Nie habe ich behauptet, das Gehalt, das einem während einer normalen Ausbildung bezahlt würde, sei der Wahnsinn, doch empfinde ich selbst es zumindest als angenehm, im regelmäßigen Ablauf etwas in die Kasse gespült zu bekommen. Da steht man im Studium schon etwas unsicherer da. (Besonders, wenn man schlicht nicht die Zeit hat, regelmäßig arbeiten zu gehen) Die Monotonie, die hier angesprochen worden ist, ist natürlich mein größtes Problem mit der Ausbildung, weswegen ich das Studium im Prinzip auch in jedem Fall vorziehen würde. Aber ich komme eben auch nicht umhin zu sagen, dass ich mir Sorgen um meine finanzielle Sicherheit mache.

Entweder du beziehst Bafög, deine Eltern unterstützen dich oder du gehst in den Ferien arbeiten.

Ich hab das ganze Studium hindurch in einem festen Job gearbeitet und gehe mit vierstelligem Plus raus.

Dann wirst du es wohl schaffen, nicht aus einem Mülleimer zu essen.

Und lass dich nicht von "Wir sind die elitären x-ler"-Geblubber einlullen. Jeder studiert immer was verdammt Schwieriges,

hat null Freizeit und Bologna ist so mies. Sonntags bis 14 Uhr pennen nach dem wöchentlichen Samstagabendsabsturz wird gerne ausgeblendet.

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Ich mach Physik im 1. Semester und hör es jezt dann auf.

Mein Tipp: Lass es! Die Übungen sind zumindest an meiner Uni sauhart, das geht nicht nur mir so sondern das sagen 100% von denen mit denen ich mich unterhalte. In den ersten Semestern hat man viel Mathe und die Mathe der Physik unterscheidet sich deutlich von der Schulmathematik. In der Schule war ich der Klassenbeste in Mathe, hier schaff ich nichtmal 2 von 10 Aufgaben.

Versteh mich nicht falsch ich find studieren toll und werde auch wieder studieren gehen, aber zu Physik o Mathe rate ich keinem mehr.

lg KR

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Es ist alles eine Frage, wie man mit dem Druck im Studium zurecht kommt. Man hat viel zu lernen. Na und? Macht man sich deswegen einen riesen Stress, ist das Studium bei weitem schwieriger zu bewältigen, als wenn du es akzeptierst und nach und nach die Routine im Lernen bekommst.

DIe meisten Studenten scheitern nicht an dem neuen Stoff oder an den Übergang Schulmathematik - höhere Mathematik. Nein, die meisten scheitern daran, weil sie nicht mehr alles in den Arsch geschoben bekommen und nicht wissen, wie sie sich (selbst) und das Lernen zu organisieren haben.

Dazu kommt das große Maß an Freiheit, fehlende Disziplin, null Bock- Einstellung und voilá haben wir den Studiengangabbrecher.

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Gast Johanna100

Hi,

Einen Master, einen Bachelor. Mit einem treffe ich mich hin und wieder, er hat wenig Stress. Den anderen habe ich schon bei mehrere Partys getroffen.

Beide sehr gut-gute Noten und Hiwis.

Das ist interessant. Wie würdest du die beiden einschätzen? Als besonders begabt oder als besonders fleißig? (vermutlich sowohl das eine als auch das andere)

Entweder du beziehst Bafög, deine Eltern unterstützen dich oder du gehst in den Ferien arbeiten.

Ich hab das ganze Studium hindurch in einem festen Job gearbeitet und gehe mit vierstelligem Plus raus.

Dann wirst du es wohl schaffen, nicht aus einem Mülleimer zu essen.

Das liest sich doch wirklich einmal positiv. Vierstelliges Plus bedeutet Gehalt abzüglich der aufgewendeten Kosten?

Und lass dich nicht von "Wir sind die elitären x-ler"-Geblubber einlullen. Jeder studiert immer was verdammt Schwieriges,

hat null Freizeit und Bologna ist so mies. Sonntags bis 14 Uhr pennen nach dem wöchentlichen Samstagabendsabsturz wird gerne ausgeblendet.

Klar, von denen soll es wirklich einige geben.

Ich mach Physik im 1. Semester und hör es jezt dann auf.

Mein Tipp: Lass es! Die Übungen sind zumindest an meiner Uni sauhart, das geht nicht nur mir so sondern das sagen 100% von denen mit denen ich mich unterhalte. In den ersten Semestern hat man viel Mathe und die Mathe der Physik unterscheidet sich deutlich von der Schulmathematik. In der Schule war ich der Klassenbeste in Mathe, hier schaff ich nichtmal 2 von 10 Aufgaben.

Versteh mich nicht falsch ich find studieren toll und werde auch wieder studieren gehen, aber zu Physik o Mathe rate ich keinem mehr.

lg KR

Das ist natürlich nicht schön, dass du derartige Schwierigkeiten hattest. Wie würdest du dich selbst und deine Leistung einschätzen? Wenn du der Klassenbeste in Mathematik warst, dann scheint zumindest eine grundlegende Begabung im mathematischen Bereich vorhanden zu sein. Was hat dir das Genick gebrochen? Zu schwer, zu viel Druck, zu wenig Zeit, zu wenig Disziplin?

Es ist alles eine Frage, wie man mit dem Druck im Studium zurecht kommt. Man hat viel zu lernen. Na und? Macht man sich deswegen einen riesen Stress, ist das Studium bei weitem schwieriger zu bewältigen, als wenn du es akzeptierst und nach und nach die Routine im Lernen bekommst.

DIe meisten Studenten scheitern nicht an dem neuen Stoff oder an den Übergang Schulmathematik - höhere Mathematik. Nein, die meisten scheitern daran, weil sie nicht mehr alles in den Arsch geschoben bekommen und nicht wissen, wie sie sich (selbst) und das Lernen zu organisieren haben.

Dazu kommt das große Maß an Freiheit, fehlende Disziplin, null Bock- Einstellung und voilá haben wir den Studiengangabbrecher.

Das ist wirklich ein wichtiger Punkt. Da ich mein Studium ohnehin - wie oben erwähnt - erst nach einem Jahr Arbeit beginnen werde und dann auch das zwanzigste Lebensjahr überschrtten habe, hoffe ich mal, die notwendige geistige Reife entwickelt zu haben, die sich den oben genannten Punkten entgegenstellt. Wenn man es so betrachtet, bin ich auch ganz glücklich darüber, nicht schon mit achtzehn Jahren in der Universität sitzen zu müssen.

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Ich mach Physik im 1. Semester und hör es jezt dann auf.

Mein Tipp: Lass es! Die Übungen sind zumindest an meiner Uni sauhart, das geht nicht nur mir so sondern das sagen 100% von denen mit denen ich mich unterhalte. In den ersten Semestern hat man viel Mathe und die Mathe der Physik unterscheidet sich deutlich von der Schulmathematik. In der Schule war ich der Klassenbeste in Mathe, hier schaff ich nichtmal 2 von 10 Aufgaben.

Versteh mich nicht falsch ich find studieren toll und werde auch wieder studieren gehen, aber zu Physik o Mathe rate ich keinem mehr.

lg KR

Jop ich studiere Informatik und werde auch abbrechen.

Es ist einfach sauhart und macht so keinen Spaß.

Die beste Zeit ist es momentan auf keinen fall , da hat ich schönere zeiten.

Außerdem kommt es auch immer drauf an wo man Studiert bei mir geht garnichts ab.

Mit nichts mein ich wirklich nichts.

Man sollte sich vorher überlegen was man studiert und ob man dafür auch das nötie Grundwissen verfügt , sonst wird knüppelhart.

Ich müsste noch einiges nachholen und da ich einfach zu spät angefangen habe (situation unterschätzt) kann ich es eh knicken.

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Mal wieder ein klassisches Problem... aber leider wieder die übleichen Bullshittipps.

Ich werd dir jetzt mal die richtige Vorangehensweise:

Frag dich erstmal: Wo will ich in 10 Jahren sein?

Du brauchst nur eine grobe Vorstellung davon, wo ungefähr du hinwillst. Mehr nicht.

Ob eine Ausbildung oder ein Studium das Richtige ist ergibt sich daraus von ganz alleine.

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Einen Master, einen Bachelor. Mit einem treffe ich mich hin und wieder, er hat wenig Stress. Den anderen habe ich schon bei mehrere Partys getroffen.

Beide sehr gut-gute Noten und Hiwis.

Das ist interessant. Wie würdest du die beiden einschätzen? Als besonders begabt oder als besonders fleißig? (vermutlich sowohl das eine als auch das andere)

Nein, wieso besonders begabt? Haben sich hingesetzt und gelernt.

Der Master hat früher mit mir Schach gespielt, ich war an Tisch 2 und er an 5, dementsprechend ist er auf jeden Fall kein Überflieger.

Man muss sich einfach für die Materie (hihi) interessieren, analytische, logisches und abstraktes Denken können und sich hinsetzen.

Entweder du beziehst Bafög, deine Eltern unterstützen dich oder du gehst in den Ferien arbeiten.

Ich hab das ganze Studium hindurch in einem festen Job gearbeitet und gehe mit vierstelligem Plus raus.

Dann wirst du es wohl schaffen, nicht aus einem Mülleimer zu essen.

Das liest sich doch wirklich einmal positiv. Vierstelliges Plus bedeutet Gehalt abzüglich der aufgewendeten Kosten?

Mit vierstelligem Plus meine ich, dass ich mein komplettes Studium inkl. Wohnen, Essen, Studiengebühren etc. selbst bezahlt habe,

ohne Bafög/Eltern und in diesen 3 Jahren einen vierstelligen Gewinn gemacht habe. Ich spreche nur von der Zeit des Studiums.

Ich hab keine Party verpasst und genug Geld ausgegeben. Und sollten deine Eltern dir nichts geben und du kein Bafög bekommen,

dann gibt es genügend Studienkredite.

Ich mach Physik im 1. Semester und hör es jezt dann auf.

Mein Tipp: Lass es! Die Übungen sind zumindest an meiner Uni sauhart, das geht nicht nur mir so sondern das sagen 100% von denen mit denen ich mich unterhalte. In den ersten Semestern hat man viel Mathe und die Mathe der Physik unterscheidet sich deutlich von der Schulmathematik. In der Schule war ich der Klassenbeste in Mathe, hier schaff ich nichtmal 2 von 10 Aufgaben.

Versteh mich nicht falsch ich find studieren toll und werde auch wieder studieren gehen, aber zu Physik o Mathe rate ich keinem mehr.

lg KR

Das ist natürlich nicht schön, dass du derartige Schwierigkeiten hattest. Wie würdest du dich selbst und deine Leistung einschätzen? Wenn du der Klassenbeste in Mathematik warst, dann scheint zumindest eine grundlegende Begabung im mathematischen Bereich vorhanden zu sein. Was hat dir das Genick gebrochen? Zu schwer, zu viel Druck, zu wenig Zeit, zu wenig Disziplin?

Ich hatte im Matheabi einstellig und hatte danach an der Uni in LAAG/Analysis schlechtens eine 2,7.

Die Übungsblätter verkackt man in den ersten paar Sitzungen, weil man noch null Ahnung von der methodischen Vorgehensweise hat,

danach wird es einfacher. Von Anfang an dabei sein und nicht bummeln.

Wenn Späße wie Ableiten, Aufleiten, Logarithmen, vollständige Induktion etc. nicht im Schlaf sitzen, brauch man sich auch nicht wundern.

Mathe ist von Anfang an Vollgas. In den ersten 2-3 Wochen wiederholt man den kompletten Stoff der Oberstufe.

Dementsprechend bereitet man sich 1-2 Monate im Voraus langsam und gediegen darauf vor, indem man die oben angesprochenen Bereiche lernt.

Das sind Basics!

Ich spreche hier von Mathe für Mathematiker, Physiker und Informatiker. Wiwis etc. ist einfacher, nur damit keiner durcheinander kommt.

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Gast Johanna100

Wahnsinn, wie sehr die Meinungen in dieser geringen Anzahl an Beiträgen divergieren.

grandmasterkermit,

die Frage würde ich folgendermaßen beantworten: Ich kann mir gut vorstellen, in 10 Jahren in einem soliden, aber auch erfüllenden Beruf zu arbeiten, der ein passables Gehalt bietet und einen ordentlichen Lebensstandard - weder reich noch neureich, aber auch nicht arm - ermöglicht. Meine Interessen sind dabei breit gefächert. Im Prinzip interessieren mich die meisten - wenn nicht gar alle - Wissenschaften auf ihre Weise, insbesondere die Physik. Die Vorstellung, eines Tages auf einem Gebiet der Physik ernsthaft zu forschen, wirkt verlockend, wenngleich ich nicht mit dem Alltag der Forschung vertraut bin. So gesehen kommt man um ein Studium natürlich nicht herum. Gleichzeitig will ich endlich den persönlichen Umbruch schaffen, also mich auf geistiger, nicht auf beruflicher Ebene entwickeln. Die Angst, dass ein Aspekt wie dieser während dem Studium nicht ausreichend Zeit und Lust eingeräumt werden kann, ist wahrscheinlich das eigentliche Hindernis, das mich vor die oben angesprochene Wahl (Ausbildung oder Studium) stellt.

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Ich würde am liebsten mein ganzes Leben lang studieren, werde ich wahrscheinlich auch immer in unterschiedlichen Ländern machen. Ob es Sinn ergibt oder nicht, ist mir ziemlich egal. Gibt einfach nichts geileres.

Wieso probierst du es einfach nicht? Mit allem drum und dran: Umzug, neue Stadt, eigene Wohnung/WG. Wenns dir nicht gefällt brichst du ab und machst halt deine Ausbildung. Kann mir nicht vorstellen, dass jemand freiwillig auf die Berufsschule gehen würde wenn man seinen Tag an der Uni verbringen kann.

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Ich mach Physik im 1. Semester und hör es jezt dann auf.

Mein Tipp: Lass es! Die Übungen sind zumindest an meiner Uni sauhart, das geht nicht nur mir so sondern das sagen 100% von denen mit denen ich mich unterhalte. In den ersten Semestern hat man viel Mathe und die Mathe der Physik unterscheidet sich deutlich von der Schulmathematik. In der Schule war ich der Klassenbeste in Mathe, hier schaff ich nichtmal 2 von 10 Aufgaben.

Versteh mich nicht falsch ich find studieren toll und werde auch wieder studieren gehen, aber zu Physik o Mathe rate ich keinem mehr.

lg KR

Nicht falsch verstehen - aber diese Grundeinstellung zum Physikstudium ist bereits falsch.

Es ist durchaus gewünscht und normal, dass man Übungsaufgaben (insb. in Theo und ganz insbesonders anfangs) nicht "einfach so" schafft sondern sich eben zunächst noch tiefgreifender mit der Theorie dazu auseinandersetzen muss.

Und ganz ganz oft laufen solche Aufgaben einfach darauf hinaus, dass man sich ein vernünftiges Buch zu suchen hat und dort die Herleitung nachzuvollziehen hat (und dann letztendlich abschreiben muss). Das ist durchaus erwünscht. Wie hat es mein Ex-Prof mal irgendwann formuliert:

"Uns ist durchaus bewusst, dass Sie die Übungen mit den von mir in der Vorlesung vermittelten Stoff nicht bearbeiten können. Mir ist auch bewusst, dass viele von Ihnen Ihre Lösungen aus dem Demtröder [Anm: Standardwerk in Ex-Physik] abschreiben. Das ist durchaus Sinn und Zweck der Sache - unsere Übungsaufgaben orientieren sich daran und sind auch oftmals aus diesem entnommen. Wenn Sie am Ende des Semesters das ganze Buch durchgelesen und größtenteils verstanden haben, dann ist mein Lehrauftrag erfüllt".

Quintessenz: Ein Großteil des Physikstudiums besteht daraus, sich aus "externen" Quellen die notwendige Vertiefung des Stoffes anzueignen und mindestens ein Drittel der Übungsaufgaben zielen darauf ab, genau dies zu tun - sich die Lösung andersweitig zu besorgen und nachzuvollziehen und zu verstehen. Und dann halt nach einem halben Jahr in der Klausur anwenden können. Niemand verlangt in einem Physikstudium, dass man sich die Lösungen allesamt selbst herleitet. Man muss bedenken, dass man (zumindest an meiner Uni / an den Unis, von denen ich Leute kenne) regelmäßig Aufgaben gestellt bekommt, die gewissermaßen historische Bedeutung haben und deren Lösung damals eben neue Türen aufgestoßen hat und von Genies ihrer Zeit gelöst wurden. Da verlangt primär niemand, dass du ungeführt auf die gleichen Ergebnisse kommst. Aber man muss eben die Lösungsansätze nachvollziehen bzw. zumindest soweit verinnerlichen, dass man sie in (einfacheren) Beispielen dann selber anwenden kann.

Mein erstes Semester bestand damals aus reinem googlen der Aufgabenstellungen und dann das Übertragen der Google-Suchergebnisse auf meine konkrete Aufgabe. Vorher keine Ahnung gehabt, wie es funktioniert, danach die Übungslösungen gehabt und verstanden (bzw. spätestens dann in der Übungsgruppe) und in der Klausur dann letztendlich damit rechnen können. Es ist effektiver und überhaupt sinnvoller, direkt auf einschlägige Bücher zuzugreifen, damals war google aber gefühlt bequemer.

Im Nachhinein hat mir das ganze Null geschadet, im Gegenteil hat es dafür gesorgt, dass ich überhaupt weiter studiert habe und nicht frustriert abgebrochen wie die ganzen "Oh die Aufgaben sind absolut unlösbar"-Studenten, die von der Schule her den Anspruch hatten, alles recht zügig und eigenständig lösen zu können.

Dass man besonders in den "ersten" Semestern viel Mathe hat, ist auch nicht wirklich wahr. Physik ist halt letztendlich Mathematik, daher muss man sich ständig damit rumschlagen. Irgendwann wird es für die erfahrenen Studenten halt Gewohnheit und man nimmt es gar nicht mehr so mathematisch wahr, da werden Formeln, die man vorher als abstrakt wahrgenommen hat, auf einmal sehr anschaulich. Aber das sollte jedem eigentlich klar sein. Ein ordentlicher Teil der Mathematik wurde deswegen "erfunden", weil man sie schlichtweg gebraucht hat, um physikalische Probleme zu beschreiben oder (einfacher) zu lösen. Natürlich taucht also Mathematik durchgehend auf...

Letztendlich: Man braucht eine gewisse Mathe-Affinität und jede Menge Frustrationstoleranz. Auch ist es wichtig, dass man an wichtigen Stellen punktuell sehr viel Zeit in einem geringen Zeitraum aufwendet (nein, nicht nur 3 Tage vor der Klausur...), um zentrale Themen der Vorlesung zu verinnerlichen und da dann andere Dinge in den Hintergrund rücken kann. Dann bleibt einem ansonsten viel Freizeit übrig.

Jenseits von extrem stressigen Praktika und Klausurphasen, die fast die ganzen Semesterferien einnehmen, hatte ich wohl selten überhaupt eine 40h-Woche bislang. Eher Richtung 30. Aber gibt einige Unis, die die Praktika parallel zu den restlichen Kursen laufen lassen statt als Intensivkurs in den Semesterferien, da kann man durchaus die 40h-Wochen überschreiten (Yaay, Versuchsprotokolle schreiben macht ganz, ganz viel Spaß!)

Auf jeden Fall ist das Physikstudium sehr erfüllend, zum einen hat man gute Arbeitsmarktaussichten, zum anderen bringt es einen auch persönlich sehr viel weiter. Und nicht zu guter letzt hat man doch das Gefühl, die Welt immerhin ein wenig zu verstehen (nunja, eigentlich hat man den Eindruck, sie nachher noch sehr viel weniger zu verstehen im Vergleich zu Vorher, wo man sich noch gar keine Gedanken gemacht hat...)

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Gast Johanna100

Hi,

ich bedanke mich für die zahlreichen positiven und mutmachenden Zusprüche von euer Seite. (und natürlich bedanke ich mich auch bei denen, die eine etwas kritischere Haltung besitzen)

Wieso probierst du es einfach nicht? Mit allem drum und dran: Umzug, neue Stadt, eigene Wohnung/WG. Wenns dir nicht gefällt brichst du ab und machst halt deine Ausbildung. Kann mir nicht vorstellen, dass jemand freiwillig auf die Berufsschule gehen würde wenn man seinen Tag an der Uni verbringen kann.

Umzug und WG wird von mir ernsthaft in Betracht gezogen, die Sache mit der neuen Stadt gestaltet sich zumindest am Anfang etwas schwieriger. Die Wohnsituation ist durch die Doppelabiturjahrgänge (2013 ist NRW an der Reihe) prekär. Gut, dass ich selbst voraussichtlich erst 2014 - wegen dem einen Jahr jobben - beginnen werde, bis dahin könnte es sich wieder leicht entspannt haben. Und wechseln kann man die Universität schließlich immer noch während des Studiums oder eben erst nach dem Bachelor.

Auf jeden Fall ist das Physikstudium sehr erfüllend, zum einen hat man gute Arbeitsmarktaussichten, zum anderen bringt es einen auch persönlich sehr viel weiter. Und nicht zu guter letzt hat man doch das Gefühl, die Welt immerhin ein wenig zu verstehen (nunja, eigentlich hat man den Eindruck, sie nachher noch sehr viel weniger zu verstehen im Vergleich zu Vorher, wo man sich noch gar keine Gedanken gemacht hat...)

Diesen Beitrag will ich auch noch einmal besonders hervorheben, auch wenn ich aus Platzgründen nur einen Teil davon zitiere. Liest sich wirklich gut, danke!

Jetzt ist zumindest die Lust und die Motivation wieder da, ein Studium zu beginnen. Und wenn's mal wieder abflachen sollte, wird eben dieser Thread noch einmal aus der Schublade gezogen. Danke an alle, die sich meiner Frage angenommen haben. Wirklich sehr hilfreich! Natürlich kann noch jeder seine Meinung hier äußern, wenn er etwas noch einmal ganz anders sieht als der Rest.

Bis dann, ciao.

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Eine Ausbildung ist oft etwas bodenständiger als ein Studium. Stundenten sind auch oft etwas überheblicher und ich bin nicht gerade Stolz drauf einer zu sein. Erzählte mir da neulich eine Kommilitonin:"Ja, wenn ich später arbeite, dann werden doch die Leute neidisch auf mich sein, die NUR eine Ausbildung gemacht haben." Im Moment sitzt sie seit ein paar Monaten zuhause und hat irgendwelche Probleme. Ich habe während meiner Ausbildung jede Woche 40 Stunden gearbeitet und jeden Tag etwas gelernt. Jetzt im Studium ist mein Stundenpensum pro Woche wesentlich geringer und ich habe nicht den Eindruck sonderlich viel zu lernen. Meine Kumpels von früher, die direkt nach der Schule eine Ausbildung gemacht haben, wohnen jetzt teilweise mit Mitte Ende zwanzig in einem eigenen Haus und haben einen festern Job, während ich in einer Ein Zimmer Wohnung rumhänge.

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Gast Johanna100

Bodenständigkeit trifft die Sache eigentlich ziemlich gut. Nicht im Bezug auf die Überheblichkeit der Studenten, von denen du sprachst, sondern im Bezug auf einen Rhythmus. Manchmal - zumindest habe ich es an mir selbst gemerkt - ist es auch ganz angenehm, schlicht bestimmten Abläufen zu folgen und die Verantwortung anderen Leuten zu überlassen - aber nicht immer. Im Studium muss man sich selbst seinen Rhythmus erarbeiten, eben selbständig sein. Ist eben einfach die Frage, was für ein Mensch man selbst ist. Dich stört es, dass du im Vergleich zu deinen Bekannten in einer Ein-Zimmer-Wohnung lebst, jemand anders würde dies als "Studenten-Lifestyle" definieren und Gefallen daran finden. Zu welcher Seite ich letztendlich selbst gehöre, kann ich momentan noch nicht sagen. Probieren will ich es mit dem Studium allerdings schon. Auch stellt sich hier wieder die Frage, was man denn überhaupt studiert. Du deutest ja selbst an, dass dir dein Studium nicht besonders gefällt, weil du dort nicht sonderlich viel lernst.

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Hey,

mal wieder ein ganz interessanter Thjread.

Ich finde grandmasterkermits Tip eigentlich ziemlich gut: Was sind Deine Ziele im Leben, was willst Du beruflich/finanziell erreichen? Eine Ausbildung garantiert Dir zwar erstmal ein geregeltes Einkommen, schränkt dich aber definitiv in Deinen späteren Berfuschancen an. Gerade in Fächern wie Physik werden natürlich Akademiker immer vorgezogen. Lesenswert zu dieser Thematik ist auch meiner Meinung nach dieser Artikel. Ich will Dich hier jetzt auch nicht groß bereden, da es Deine Entscheidung ist.

Aber so oder so... Studium ist eine extrem geile Zeit mit netten Leuten, vielen Frauen und extremen Partys.

Beste Grüße

Ich habe damals relativ schnell die Entscheidung für ein Studium getroffen und habe diese bis heute nicht bereut. Im Studium hatte ich nach dem ersten Semester einen Job als Werkstudent auf 400 € Basis. Das ist zwar nicht sehr viel Geld, aber reicht auf jeden Fall mit Bafög zu einem netten Lebensstil.

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Ich kann dir auch nur uneingeschränkt zum Studium raten. Klar, ich sitze hier auch in meinem 15 qm Appartement, während ich diese Zeilen schreibe, und gegen Ende des Monats wirds auch oft schon mal knapp im Geldbeutel, aber das ganze gleicht sich durch unglaublich viele Erfahrungen, zahllose grandiose Nächte, viele interessante Menschen und die Freiheit, seinen Tagesablauf selbst bestimmen zu können absolut wieder aus. Nietzsche hat doch mal gesagt: "Wer nicht über mindestens 70% seines Tages frei verfügen kann, ist ein Sklave."

Arbeiten kannst du noch lange genug. Lieber erst mal 5 Jahre studieren, ich hab bis jetzt von jedem gehört dass es die beste Zeit seines Lebens war.

bearbeitet von Kreator
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Gast Johanna100

Hallo Frikadelle, hallo Kreator,

vielen Dank für eure Meinungen. Dann führt wohl kein Weg mehr am Studium vorbei. :)

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