Zeitaufwand Jurastudium

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Guten Abend zusammen,

ich interessiere mich für ein Jurastudium und dabei kommt man unweigerlich mit Aussagen über wirklich heftigen Arbeitsaufwand in Kontakt.

Im Forum gibt es bestimmt den ein oder anderen User, der ein Jurastudium angefangen/+ evtl. schon abgeschlossen hat.

Würde mich sehr über einen kleinen Erfahrungsbericht freuen, wieviel Zeitaufwand denn ins Studium gesteckt wurde, ob es wirklich so heftig ist, wie oft gesagt wird etc.

Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen, der dazu was schreiben möchte.

Viele Grüße

EDIT weil ich als Newbie leider eine Sperre habe:

Auf jeden Fall ein Vollzeitstudium!

Studienort: Süddeutscher Raum, d.h. wahrscheinlich Passau oder Regensburg, wenn das Abitur gut genug ausfällt ist München meine erste Wahl.

Es wurde hier die Zahl 50/60 Wochenstunden genannt, ist dies wesentlich mehr wie z.B. der Zeitaufwand für einen technischen Studiengang wie Bauingenieurswesen oder Lehramt (beispielsweise).

Würde mich über Erfahrungswerte usw. freuen

bearbeitet von Epik

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Zum Arbeitsaufwand kann man keine wirklich präzisen Angaben machen. Das hängt davon ab, wie diszipliniert du bist (zum Beispiel jeden morgen pünktlich bei den Vorlesungen sein), wie gut du zuhören kannst, wie schnell du systematische Zusammenhänge verstehen kannst, wie schnell du auswendig lernen kannst, wie stark dein Langzeitgedächtnis ausgeprägt ist und nicht zuletzt, wieviel "Talent" du für die Juristerei hast. Es gibt Leute, die viel büffeln und relativ schlechte Noten schreiben und es gibt Leute, die relativ wenig büffeln und einigermaßen gute Noten schreiben. Ein wirklich guter Jurist mit guten Noten kannst du aber letztlich nur sein, wenn du sowohl viel lernst und du weiterhin genug "juristisches Talent" hast, das schließt einen relativ hohen IQ mit ein. Der Aufwand, den du im Jurastudium hast, ist jedenfalls nicht vergleichbar mit dem, was du in der Schule hast. Man muss eigentlich relativ permanent dabei bleiben. In anderen Studiengängen hat man sicherlich mehr Freizeit. Aber es ist machbar. Und durchkommen durchs Studium kann man auch mit relativ wenig lernen. Aber dann wird dein Abschluss nicht so gut und das bringt dir dann relativ wenig auf dem Arbeitsmarkt. Ich saß zum Beipsiel für meine Seminararbeit im 4. Semester teilweise bis kurz vor 12 Uhr nachts in der Unibibliothek und hab dafür recherchiert. Aber es hat mir Spaß gemacht. Und wenn du das hast, dann wirst sicherlich gut durch's Studium kommen. Wenn du kein Bock drauf hast, wird sich das ziemlich schnell auf deine Noten auswirken. Schau dir am besten ein zwei Vorlesungen an und vielleicht noch als Vergleich welche aus anderen Studiengängen. Dann würde ich intuitiv entscheiden.

bearbeitet von -Vegeta-
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Ich hab in Erlangen und Regensburg (sowie Córdoba und Málaga) Jura studiert. Die ersten Semester hab ich wie die meisten "4 gewinnt" gespielt, sprich in erster Linie gegammelt (vielleicht 20h/Woche). Dann bin ich im Rahmen von Erasmus ins Ausland (sollte man mE. unbedingt machen) und hab im Anschluss mit der Examensvorbereitung angefangen, was dann 1 Jahr 70h/Woche bedeutete. Zwischen 1. Staatsexamen und Ref. war ich wieder unjuristisch im Ausland. Während des Refs. hab ich wieder intensiv gelernt (ca. 60/Woche), war aber auch während 2 Stationen a 3 Monaten im Ausland. Ergebnis: gehöre gerade so zu den oberen 20% und für ne Stelle in einer der weltweit größten Kanzleien bei entsprechendem Gehalt reichts. Kenne durchaus auch andere denen es ähnlich ergangen ist, empfehlenswert ist aber sicher von Anfang an was zu tun. Viele bleiben auch trotz erheblich höherem Aufwand beim Examen im Mittelfeld, was bei Jura nunmal stark über die Karriere entscheidet. Planbar ist das nicht. Auch sind Berichte über den Lernaufwand immer mit Vorsicht zu genießen: im Zweifel ist der eigene Studiengang immer der schwerste.

Von den genannten Studienorten würde ich definitiv zu Regensburg raten.

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Die ersten Semester sind zeitlich relativ locker. Für einige besonders locker.

Wenn man sich von Beginn an dafür interessiert, den Gutachtenstil verinnerlicht bzw. das Subsumptionsprinzip versteht und halbwegs Nachbearbeitung betreibt, kommt man gut durch.

Vor dem I. StEx ist dann für die Dauer von 6-12 Monaten ordentlich Arbeit notwendig. Das heißt 8 Stunden täglich, Wochenendeinklusive.

Das heisst nicht, dass man die Außenwelt vorher verabschiedne muss, aber da mu man halt was machen. Es sind aber auch nicht die 10-14 Stunden täglich ohne soziale Kontakte etc., die einem manchmal vorgegaukelt werden.

Du solltest dir auf jeden Fall mal Vorlesungen reinziehen und mit ein paar Leuten sprechen.

Ergebnis: gehöre gerade so zu den oberen 20% und für ne Stelle in einer der weltweit größten Kanzleien bei entsprechendem Gehalt reichts. Kenne durchaus auch andere denen es ähnlich ergangen ist, empfehlenswert ist aber sicher von Anfang an was zu tun. Viele bleiben auch trotz erheblich höherem Aufwand beim Examen im Mittelfeld, was bei Jura nunmal stark über die Karriere entscheidet. Planbar ist das nicht. Auch sind Berichte über den Lernaufwand immer mit Vorsicht zu genießen: im Zweifel ist der eigene Studiengang immer der schwerste.

Von den genannten Studienorten würde ich definitiv zu Regensburg raten.

Du gehörst damit zu den 20 (15) % von denen, die es überhaupt schaffen durch StEx zu kommen.

Das große Problem ist eben, dass bei den Rechtswissenschaften, anders als bei vielen anderen Studiengängen, die einzelnen Klausurnoten vor dem Staatsexamen den Abschlus bilden sondern das Statátsexamen eine gesonderte Prüfung aller Teilbereiche über das gesamte Studium ist.

Das heisst du wirst innerhalb kürzester Zeit über den gesamten Stoff des Studums geprüft. Die Note ist, wie mein Vorredner schon sagte, überhaupt nicht planbar. Es gibt natürlich trotzdem im Vorfeld Indikatoren die ein gutes oder schlechtes Examen wahrscheinlich machen.

Es gibt auch keinen Studiengang wo die Note so eine tragende Rolle spielt. Mittlerweile kann man da fast von einer Zweiklassengesellschaft mit einem sehr überschaubaren Mittelstand dazwischen sprechen.

Hart gesagt, liegt zwischen Hartz 4 und Traumkarriere ein relativ schmales Brett. Wenn man von Jura überzeugt ist, sollte man es trotzdem machen.

Man darf sich auch nicht von den Jammereien anderer Studenten verunsichern lassen. Nur weil die rumheulen wie schwer sie es haben, heisst das nicht, dass dies auch für dich gilt. Wie Ahura schon sagte, behauptet so ziemlich jeder Student von sich, absolute Wunder zu vollbringen.

Kochen aber alle nur mit Wasser.

Just my 2 cents

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Berufswunsch: Politik, öffentlicher bzw. diplomatischer Dienst. Vlt. auch Rechtsanwalt. Was ich aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht werden möchte ist Richter oder Staatsanwalt.

Das heißt, bei der Vertiefung würde ich mich auf Völkerrecht und/oder öffentliches Recht spezialisieren.

Wisst ihr, welche Unis sich besonders gut dafür eignen? Für Völkerrecht ist ja m.E. Heidelberg eine Top-Adresse, allerdings braucht man sich ohne ein 1er Abi da wohl nicht zu bewerben.

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Ich studiere im 5. Semester Jura an der Universität Passau. Hatte auch Regensburg in der näheren Auswahl, da ich gerne Medizinrecht gemacht hätte. Habe mich dann dagegen entschieden und es nie bereut.

Passau ist in meinen Augen eine sehr gute Uni gerade auch was Jura angeht, wobei sich das auch in vielen Uni-Rankings widerspiegelt: http://www.uni-passau.de/rankings.html?&L=0

Habe vor einigen Monaten Praktikum in einer Kanzlei in Düsseldorf gemacht und dort war Passau ebenfalls positiv bekannt.

Ausschlaggebend für mich waren: der gute Ruf, die große Auswahl an Schwerpunktbereichen (damals 17, heute 25!) und das große Fremdsprachenangebot! Dass das Frauen/Männerverhältnis angeblich bei 60/40 liegt könnte dich vllt auch interessieren..;)

Was ich noch zu Passau sagen muss. Ziehe nicht hierher bevor du dir nicht die Uni und die Stadt angesehen hast! Gerade die, die aus größeren Städten herkommen haben schnell die Schnauze voll, weil man eben immer und überall Leute trifft die man kennt, was nicht immer positiv sein kann. Ich muss dann immer schmunzeln, denn das ist ja nichts neues wenn man sich minimal informiert hat aber man unterschätzt eben doch oft wie klein es wirklich ist! Aber das hat eben auch positive Seiten:)

Der Zeitaufwand...hängt sicherlich von jedem persönlich ab, wobei ich es in der ersten Semestern seehr ruhig hab angehen lassen. Jetzt im Schwerpunkt ist das aber auch definitiv vorbei. Das was man in meinen Augen für Jura wirklich braucht ist, der Spaß am lesen, Ausdauer, eine hohe Frustrationsgrenze und ein bisschen Sitzfleisch. Wieviel Wochenstunden man in der Woche arbeitet, habe ich nie gezählt. In den Prüfungsphasen sind es einige, aber daran gewöhnt man sich.

Die Sache mit dem Staatsexamen und den späteren Berufschancen ist natürlich schon etwas, was einen Zweifeln lässt ob man sich das antut 8/9/10 Semester zu studieren und dann vllt aus irgendwelchen Gründen die böse Überraschung zu erleben. Da scheisst sich jeder in die Hosen, wer etwas anderes behauptet lügt. Man sollte sich einfach klar machen, dass Jura definitiv kein Verlegenheitsstudium ist, und Spaß an der Materie ein sehr großes Indiz für den späteren Erfolg ist. Wenn man dann schön ein Semester nach dem anderen meistert und sich nicht verrückt machen lässt, wird das schon. Das ist jedenfalls mein Plan;)

Da du dich ja explizit für Passau interessierst, empfehl ich dir folgenden Link mal durchzuschauen, am Ende sind auch die Schwerpunktbereiche gelistet, da gibts einige mit Völkerrecht!

http://www.uni-passau.de/fileadmin/dokumente/Studieninteressierte/Studienangebot/JURA.pdf

Falls du noch Fragen hast, auch speziell wegen Passau, meld dich einfach!

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Auch was die Karriere-Chancen angeht wird bei Jura viel schwarz/weiß gemalt. Natürlich sind die Noten wichtig und wer hier nicht überdurchschnittlich ist hat keine Chance auf Justiz und geringe Chance auf ein 6stelliges Einstiegsgehalt in ner Kanzlei, aber auch mittelständische Kanzleien, kleinere Unternehmen und Verbände brauchen Juristen. Und aus meinem Umfeld hab ich nicht gehört, dass die Leute mit 2x knapp bestandenen Examina (dauerhaft) Sozialleistungen beziehen müsste. Schlimmstenfalls muss man halte entweder als Einzelkämpferanwalt ein paar Jahre beißen oder sucht sich einen Sachbearbeiterjob bei ner Versicherung. Insbesondere sollte man sich nicht von den Wunschqualifikationen in Stellenanzeigen abschrecken lassen, die richten sich nämlich häufig gar nicht an potentielle Mitarbeiter, sondern an potentielle Mandanten.

Was die Wahl des Studienortes angeht: in Jura interessiert das Ranking Deiner Uni KEINE SAU. Das Staatsexamen ist ohnehin landesweit. Bayern hat hier teilweise den Ruf ein besonders schweres Examen zu haben und bayrische Juristen besonders gut ausgebildet zu sein. Inwieweit dieser Ruf berechtigt ist oder nicht eher bayrische Arroganz entspringt, kann ich schwerlich beurteilen. In Vorstellungsgesprächen wurden meine bayrischen Examina häufig besonders gewürdigt, aber das mag auch der vorstellungsgesprächstypischen Höflichkeit entsprechen.

Passau pflegt seinen Ruf als "bayrische Elite-Uni". Die Passauer Staatsexamina fallen aber keineswegs signifikant besser aus als die in Würzburg oder Augsburg. Mich persönlich würde dafür dieses Elite-gehabe abschrecken, denn man hört halt immer die gleichen Geschichten: Juristen sind elitärer als KuWis, KuWis was besseres als BWLer und BWLer was besseres als Juristen. Und damit nicht genug: Bayern was besseres als Zugroaste und Zugroaste was besseres als Einheimische. Rumgezicke wie hier im Style&Fashion-Forum. Obs wirklich so schlimm ist, kann ich nicht beurteilen, aber man hört es doch sehr häufig. An Regensburg hat mir dagegen gefallen, dass es ne Campus-Uni ist, die Studienrichtungen sich mehr vermischt haben, als dies zuvor in Erlangen der Fall, wo man den Studenten regelmäßig an der Kleidung ansah, was sie studierten. Sprachkurs- und Sportangebot war ebenfalls exzellent und besser als in Erlangen. Schau Dir einfach die verschiedenen Städt und Studienangebote an und such Dir das aus, was Dir am sympathischsten ist. Du kannst Dich auch als Jurist problemlos auch in interessante Vorlesungen anderer Fachbereiche setzen. Lass Dich aber nicht von großen Namen blenden.

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Als Stadt wäre mir Regensburg definitiv lieber als Passau. Habe mir beide Städte schon angesehen und finde Passau einfach sehr klein.

Würzburg kommt für mich auch noch in Betracht ;-)

@Ahura: Da du ja in Regensburg studiert hast, was für Fachbereiche sind denn dort zu empfehlen bzw. welche hast du gewählt? Soweit ich informiert bin gibt es in Regensburg (bis auf Französisch) auch keine fachspezifische Fremdsprachenausbildung.

@ProudMary: Vielen Dank für deine Antwort, hat mir sehr geholfen. Warum hast du dich dann letztendlich nicht für Regensburg (wegen Medizinrecht) entschieden?

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Die Fachbereiche, zumindest im Sinne von Schwerpunktbereich, ändern sich recht häufig. Ich hab noch nach der alten Prüfungsordnung studiert und hatte das Wahlfach Handels- und Gesellschaftsrecht, was vA. auf Kapitalgesellschaftsrecht hinaus lief. Relativ groß ist in Regensburg der Bereich Insolvenz- und Sanierung, der gemeinsam mit BWL-Lehrstühlen organisiert wird. Fachspezifische Fremdsprachenausbildung hab ich selber in Spanisch gemacht, allerdings hab ich da auch ein bisschen getrickst. Das Zertifikat hab ich seinerzeit nur als Absicherung fürs Staatsexamen gebraucht, um die Freischussregelung nutzen zu können (weil ich mich für Erasmus nicht formal beurlaubt hatte) und ansonsten nie wieder. Fachsprachkurse gibts in bestimmt 10 Sprachen, aber ob es jeweils genug für die "fachspezifische Fremdsprachenausbildung" sind, weiß ich nicht. Was es als Zusatzausbildung noch gibt, ist ein ostwissenschaftliches Begleitstudium. Würzburg wäre im Nachhinein auch für mich ne gute Wahl. Meine Schwester hat dort ihren Master studiert und ihr gefiel die Uni. Hässlich ist Passa aber sicher nicht, aber zum Weggehen gibts da wirklich nicht viel. München ist normalerweise ohne Nebenjob unbezahlbar.

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Bezüglich des Studentenlebens ist Regensburg meine 1. und Würzburg meine 2. Wahl.

Ahura, weißt du auch wie es in Regensburg mit dem Völkerrecht bestellt ist?

Vielen Dank

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Noch eine Frage: Oft sehe ich bei den Kanzleien die Titel "Fachanwalt für Arbeitsrecht" oder "Fachanwältin für Familienrecht".

Werden diese Titel im Studium erworben?

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Noch eine Frage: Oft sehe ich bei den Kanzleien die Titel "Fachanwalt für Arbeitsrecht" oder "Fachanwältin für Familienrecht".

Werden diese Titel im Studium erworben?

Nein, du brauchst erst deine Zulassung als Anwalt. Dann kann man sich spezialisieren. Das richtet sich nach der Fachanwaltsordnung (insb. § 3 FAO):

http://www.brak.de/w/files/02_fuer_anwaelte/berufsrecht/faostand01.01.11_korr.pdf

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Noch eine Frage: Oft sehe ich bei den Kanzleien die Titel "Fachanwalt für Arbeitsrecht" oder "Fachanwältin für Familienrecht".

Werden diese Titel im Studium erworben?

Wirklich eine Herausforderung dies herauszufinden, wenn man kéínén Internetanschluss hat, aber sonst...

Wenn das nicht klappt, dann wirste mit dem Völkerrecht echt keinen Spaß haben. Ellenlanges Zeugs auf Englisch und Jurisprudenz, Jurisprudenz, Jurisprudenz. Mal so kleiner Einblick. "Military and paramilitary in and against Nicaragua" Schaue Dir das mal an und überlege Dir, ob auch nur die Lektüre Freude bereitet. KEINE ÜBERSETZUNG

Du musst mit englischsprachigen Schwurbeltexten arbeiten können. Fängste am besten schnell mit an.

Einführungen ins Öffentliche gibt's auf googlebooks ein paar zur Auswahl. Geht ja nur um Einblicke.

Du wirst Dich wirklich einige schöne Stunden damit beschäftigen müssen so Bücher quasi auswendig zu lernen und anschließend Dein Wissen praktisch anzuwenden. Naja, nicht nur einige schöne Stunden, sondern auch noch das gesamte Berufsleben mal mehr mal weniger.

Beste ist sowieso Strafrecht.

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Wenn das nicht klappt, dann wirste mit dem Völkerrecht echt keinen Spaß haben. Ellenlanges Zeugs auf Englisch und Jurisprudenz, Jurisprudenz, Jurisprudenz. Mal so kleiner Einblick. "Military and paramilitary in and against Nicaragua" Schaue Dir das mal an und überlege Dir, ob auch nur die Lektüre Freude bereitet. KEINE ÜBERSETZUNG

Du musst mit englischsprachigen Schwurbeltexten arbeiten können. Fängste am besten schnell mit an.

Kann ich aus eigener Erfahrung heraus bestätigen. Allerdings war das bei mir größtenteils nur für die Hausarbeit der Fall. Im Unterricht selbst macht man nur sehr wenig mit englischen Texten. Man sollte aber schon vorher ein wenig Ahnung von Politik und Geschichte haben. Das ist bei Völkerrecht besonders wichtig.

In der Hausarbeit kommt man dann aber an englischsprachigen Texten nicht vorbei. Ich musste zum Beispiel juristische Gutachten von Völkerrechtsexperten für die UNO in die HA einarbeiten. Die gab's nur auf englisch. War nicht leicht.

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Jo und dann muss man für das Zeugs aber auch brennen, damit man später irgendwo für seine Kenntnis auch wirklich 'nen Groschen verdient. Sprich man muss Papers, Kommentare etc. pp verfassen, Reputation sammeln, promovieren, nicht irgendwo mit nettem Einstiegsgehalt anfangen, sondern an der Uni auch nach dem 2. Examen noch weitertrompeten.

Strasbourg, Brüssel, Den Haag, irgendwo ein neues Tribunal, also da mal in der Toga bei Gericht stehen, ist doch mehr so die gewünschte Richtung, oder?

Völkerrecht ist irgendwie so wie die Antike in der Geschichtswissenschaft. Die Kenntnis vom alten Römer oder Griechen juckt nicht mehr so bzw. lässt sich nicht verkaufen. Irgendwie hört man ja auch nix von der UNO außer mal in 'nem kurzen Bericht in der tagesschau - so ganz nebenbei.

Die EU mit ihren ganzen Verordnungen, Richtlinien und so und den Mitgliedsstaaten, Firmen etc. pp, die das umzusetzen haben, da gibt's auch Möglichkeiten internationales Recht zu schnuppern.

Achja, diplomatischer Dienst o.ä.

Bei mir kam bei den Studienwahl-/Berufstests auch immer Diplomat raus. Ist aber nix für mich. Dazu habe ich zu wenig Sitzfleisch, Ambition, Passion und Ehrgeizigkeit. Da testen diese ganzen Tests nur mit so Fragen á la "Macht es Dir Spaß schwere Texte zu lesen?" drauf. Klar, dass man da bei von 1 bis 10 schnell mal die 8 anklickt und dann da tatatataaaa Diplomat als Vorschlag kommt. ;)

Schaue Dir da echt mal die Anforderungen an.

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Dankeschön!

Interessanter Beitrag zum Thema Völkerrecht ;-)

Aber ich denke, momentan weiß ich für mich, dass mich die Thematik des Rechts interessiert. Soweit ich informiert bin, habe ich ja noch ca. 4 (??) Semester Zeit, bis ich eine Spezialisierung wählen muss.

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Jus ist vom Aufwand zu vergleichen wie Medizin, Architektur, Psychologie, Mathematik und technischen Studien wenn man unbegabt ist.

All diese Studien sind sehr Zeitaufwendig.

Sozialwissenschaften eher weniger, aber bei diesen kommt es ja auch nicht auf die quantitative Menge Stoff an sondern auf ein generell großes Interesse das Feld weiterzubringen.

Malereistudium ist auch eher locker :)

Grundsätzlich jammern alle in den ersten 3 Semestern rum wie viel sie doch zu tun haben und meinenn das härteste Studium überhaupt gewählt zu haben, aber mit der Zeit legt sich das

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Während der eigentlichen Studienzeit nichts zu tun, im Rep gehts dann ab - Examen sind jeweils ein Jahr vorher hart durchziehen. So kenn ich das. So ziemlich das dämlichste Ausbildungssytem von dem ich je gehört hab.

Grüße,

PP

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Während der eigentlichen Studienzeit nichts zu tun, im Rep gehts dann ab - Examen sind jeweils ein Jahr vorher hart durchziehen. So kenn ich das. So ziemlich das dämlichste Ausbildungssytem von dem ich je gehört hab.

Genau so ist es.

Wie viel Zeit man beim Rep braucht, um das System zu kapieren, hängt von einem selbst ab, ist nicht verallgemeinerungsfähig.

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Während der eigentlichen Studienzeit nichts zu tun, im Rep gehts dann ab - Examen sind jeweils ein Jahr vorher hart durchziehen. So kenn ich das. So ziemlich das dämlichste Ausbildungssytem von dem ich je gehört hab.

Genau so ist es.

Wie viel Zeit man beim Rep braucht, um das System zu kapieren, hängt von einem selbst ab, ist nicht verallgemeinerungsfähig.

Naja, es ist so zu machen bzw. viele gehen so vor, aber wer vorher schon ein wenig Aufwand betreibt um das System zu kapieren spart sich im Rep und den Probeklausuren ne Menge Nerven. Geht alles.

Aufwand/Anspruch ziehen aber im Jahr zum Rep hin sehr deutlich an. Für einige zu stark.

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Doch so viele Kollegen hier :-)

Also ich schreibe gerade das 2.Stex, morgen die Ver ( ge ) walt ( igungs ) rechts Klausuren.

Ist wie passiver Arschfick ohne Vaseline, das Ganze.

Es ist wie PP sagt, anfangs haben alle einen Höhenflug und sind mega motiviert weil alles so interessant ist.

Irgendwann im 4 - 5 Semester kommt dann der Motivationsknick und man macht weniger.

Und in der Examensvorbereitung ( ich habe übrigens auf Rep verzichtet ) geht dann die Post ab.

Anderer Planet.Du lebst 12 - 18 Monate nur noch für Jura.Täglich.

Und darfst Dich dann, wenn es schlecht läuft über ein ausreichend oder befriedigend freuen.Der Beruf des Richters oder StA ist damit für

immer nicht mehr realisierbar so wie die Topkanzleien mit schicken Büros und tollen Gehältern ( 100K im ersten Jahr ).

Aber das schaffen nur 10 % des Jahrgangs und die haben genauso viel gelernt wie Du aber mehr Glück oder Hirn gehabt.

Das Ganze machst Du dann ein zweites mal ( 2.Stex) , dann bist Du Ende 20 und Deine Kumpels die BWL oder MINT studiert haben, fliegen jährlich 2 mal in den Urlaub und fahren den neuen 5er BMW, während Du von 800€ netto Referendarsgehalt lebst ( okay, gibt Nebenjobs aber Du musst ja auch lernen ).

Wenn Du dann das 2.Stex genauso durchschnittlich absolviert hast wie das erste kannste entweder als freier Mitarbeiter in einer Durchschnittskanzlei anfangen für 1000€ fix im Monat und Gewinnbeteiligung oder machst Dich selbständig.

Joar...also die Motivation muss da sein!Sonst kriegste irgendwann das Kotzen und brichst ab.

Ich kennen viele die gegangen sind und da waren Top Leute dabei.

Der Prüfungsstoff wird immer größer und unvorhersehbarer.

Beispiel : Es wurde sponan in Berlin Ende August vom Prüfungsamt mitgeteilt, dass ein spezieller Aufgabentypus , nämlich die "strafrechtliche Revision" ab sofort Gegenstand des Prüfungsstoffes ist.Bis dahin immer explizit ausgeklammert.

So, das führt dazu dass die gesamte Vorbereitung über den Haufen geworfen wird.Plötzlich lernt jeder "Revision", weil er noch nie davon gehört hat.

Alles andere wird dementsprechend vernachlässigt.

Ich persönlich mache das Ganze weil ich schon sehr früh den Traum hatte irgendwann als selbständiger Rechtsanwalt mein eigener Herr zu sein und für die Gerechtigkeit zu kämpfen.Dazu bin ich manchmal streitlustig und habe ein sehr sensibles Gerechtigkeitsempfinden und ein Helfersyndrom.Übrigens alles Eigeschaften die ein PUA - Alpha gegenüber Frauen nicht haben sollte.Der Plan ist, diese Eigenschaften fortan im Gerichtssaal auszuleben und so ein guter PUA sein zu können ;-).Aber BTT

Mein Vorteil ist aber, dass ich einen Migrationshintergrund habe, der mir eine gewisse Klientel sichern wird.Das sehe ich an den anderen ( noch wenigen ) Kollegen in meiner Stadt die auch diesen Migrationshintergrund haben.

Du musst Dich darauf einstellen, dass Du nach einer langen und harten Ausbildung nichts anderes machen kannst, als ein Schild "Rechtsanwalt" an Deine Wohnungstür zu schrauben und loszulegen.

Wenn Du damit kein Problem hast, dann nur zu.Jura ist ein sehr frei gestaltetetes Studium.Keine Anwesenheitspflichten, kein Druck.

Du musst Dich selbst motivieren und in den Arsch treten...

Ein paar Zahlen :

seit 1996 verdoppelte sich die Zahl der zugelassenen RAe in der BRD von c.a. 70.000 auf 130.000.Tendenz steigend.

Das Gehalt der selbständigen RAe ist seit 1990 um 33 % gesunken.Inflation und € Umstellung nicht berücksichtigt.

Also wer im Jahre 1988 c.a. 6.000 Deutschmark hatte, darf sich jetzt über 2.000 € freuen, alles klar?

Nein? Dann schau mal was im Jahre 1988 der Mercedes Benz 190 D kostete und was jetzt die neue C - Klasse kostet ;-).

88 % aller Absolventen werden RA.

Alle Gute!

bearbeitet von Be Free!
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Ob das System wirklich so schlecht ist, darüber mag man streiten. Die alternative Variante einer Evaluation nur am Ende des Semesters führt eben bisweilen auch zu einem reinen Lernen nur für die Klausur und anschließendem Vergessen. Und nachdem ich gesehen hab, wie es in anderen Ländern (etwa Spanien und Italien) läuft, bin ich für meine beiden deutschen Staatsexamina doch dankbar.

Es ist auch verständlich und normal, dass man wie Be Free in der unmittelbaren Examensvorbereitung bisweilen im Stimmungstief sitzt. Bei mir wurde das aber schon während der Klausuren besser (morgens 5h Klausuren, aber nachmittags Sport, Freibad und ein kühles Bier). Der Arbeitsmarkt für Juristen ist derzeit keineswegs so schlecht, wie er immer dargestellt wird. Zugegebenermaßen: Berlin ist wirklich schwierig, in Düsseldorf, München oder gar Frankfurt sieht es schon ganz anders aus. Insbesondere stimmt auch dieses krasse "Sekt-oder-Selters" nicht. Es gibt zahlreiche mittelständische Kanzleien und Unternehmen, die Nachwuchs suchen, dabei bekommen nicht mal die Großkanzleien genug Prädikatsjuristen. In den letzten Jahren ist die Zahl der Jurastudenten übrigens leicht gesunken. Auch ist der Besuch eines Repetitors keineswegs obligatorisch. Ich bin auch ganz gut ohne ausgekommen.

@Be Free

Viel Glück morgen, das kann man in den Staatsexamina immer gebrauchen. Verwaltungsrecht ist auch nicht meins. Allerdings darfst von mir kein Mitleid erwarten: in Bayern gehört auch Wasserrecht zum Examensstoff, bei 11 Klausuren einschließlich Steuerrecht. Auf die Idee, dass die strafrechtliche Revision (war bei mir im Examen recht tricky) nicht zum Examensstoff gehören könnte, wäre ich nie gekommen. Revision ist auch geradezu die Strafrechtsklausur schlechthin.

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