Angst wie mein Vater zu werden.

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Hallo PUForum,

ich versuche hiermit mein Problem zu formulieren:

Ich habe Angst ,wie mein Vater zu werden.Mein Vater ist sozial unbegabt ,weswegen er selbst eher wenig Freunde hatte und seine erste Freundin mit 21 hatte ,die meine Mutter werden sollte. Er hat BWL studiert ,ging zu einer großen Unternehmensberatung und hat Karriere gemacht. Das hatte zur Folge ,dass er kaum Zeit für ein Leben außerhalb der Arbeit hatte ,nicht einmal wirklich für seine Familie. Das macht mir Angst.

Ich ähnele ihm sehr. Von der konzeptionellen Denkweisen über akademische Interessen bis hin zu meinen sozialen Unzulänglichkeiten. Versteht mich nicht falsch : Ich hasse meinen Vater nicht ,ganz im Gegenteil ,es hat eher mit Angst zu tun selbst ein unsoziales Leben zu führen. Ich hatte bis ich 18 war selbst kaum Freunde ,was mit meiner Vorgeschichte zu tun hat. Ich werde in wenigen Wochen 19 und hatte noch keine Freundin und bin kaum mit Mädchen intim geworden. Unverständlicherweise hat es wenig bis kaum mit meinem Selbstvertrauen zu tun oder mit meinem Äusseren.Tatsache ist ,dass ich öfters Komplimente für mein Aussehen und meine Physis erhalte und auch als attraktiv eingestuft werde. Irgendwie vermeide ich es.

In wenigen Monaten mache ich mein ABI und kann endlich weg von hier. Gleichzeitig habe ich eine gewisse Aversion gegenüber harter Arbeit und Ordnung entwickelt ,weil ich wohl unterbewusst dies mit Alleinsein und sogar Einsamkeit asoziiere ,was sich leider auch in der Schule niederschlägt.

Ich lasse mich in vielen Entscheidungen davon beeinflussen ,damit ich ja nicht wie er werde..

Was kann ich tun gegen diese Angst ,wie mein Vater zu werden?

bearbeitet von Fylgjen

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Was kann ich tun gegen diese Angst ,wie mein Vater zu werden?

Mit Angst ist es genauso, wie mit allen anderen Emotionen auch: Man kann nichts dagegen tun. Man kann nur die Art verändern, wie man damit umgeht.

Deine Angst scheint so eine Art Hinweis deines Unbewussten zu sein, dass du glücklicher leben möchtest, als dein Vater es tut. Insofern würd ich die Angst als eine nützliche Sache sehen.

Ich ähnele ihm sehr.

Ist bei Vater und Sohn nicht ungewöhnlich.

Erwachsen werden bedeutet auch, sich von den Eltern zudistanzieren. Als Kleinkind macht man das mit Trotz, als Jugendlicher durch Rebellion. So, wie du gerade:

In wenigen Monaten mache ich mein ABI und kann endlich weg von hier. Gleichzeitig habe ich eine gewisse Aversion gegenüber harter Arbeit und Ordnung entwickelt ,weil ich wohl unterbewusst dies mit Alleinsein und sogar Einsamkeit asoziiere ,was sich leider auch in der Schule niederschlägt.

Ich lasse mich in vielen Entscheidungen davon beeinflussen ,damit ich ja nicht wie er werde..

Wenn du nach dem Abi wegziehst, wirst du ne Menge neue Sachen kennenlernen. Das kannst du mit dem vergleichen, was du von deinen Eltern gelernt hast. Mit der Zeit kannst du dann entscheiden, was davon für dich nützlich ist, und was nicht. Das Nützliche kann man übernehmen - und die Sachen, die man gerade nicht gebrauchen kann, kann man auf Abruf halten, falls man es irgendwann mal gebrauchen könnte.

Hart arbeiten und Ordnung halten zu können, können beispielsweise nützliche Kompetenzen sein, die du von deinem Vater übernehmen kannst, wenn du willst. Zusätzlich kannst du lernen, wie du ein geselliges Leben mir vielen Frauen führst. Sind ja schliesslich zwei Sachen, die gut kombinierbar sind und sich nicht ausschließen müssen.

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Ein Auszug von daheim ist ein riesen Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Nicht nur was den Alltag angeht sondern auch die Denkweise.

Ich habe damals ähnlich gedacht wie du. Ich konnte mich davon distanzieren, indem ich gar nicht zwanghaft versucht habe anders zu sein, sondern einfach nur seine Aussagen hinterfragt habe. Als Kind schnappt man soviel unbewusst auf und verinnerlicht so viele Verhaltensweisen ohne überhaupt eine Frage nach dem "warum?" oder "will ich das?" zu stellen.

Erst als ich das erkannt habe, und mich innerlich abgenabelt hatte, also frei von dem Urteil meiner Eltern und anderer wurde, war es mir möglich meine "eigene Wahrheit" zu erstellen. Die Vorstellungen, Wünsche und Glaubenssätze die ich für mich für richtig erachte und nicht jemanden nachgeplappert werden.

Wenn du also jemand mit vielen Freunden und netten Mädchen in deiner Kontaktliste sein möchtest, lebe danach. Wenn du beruflich erfolgreich sein möchtest, dann weil du dir Ziel xy vorgenommen hast. Mache dir klar, dass dein Vater nur ein Beispiel von vielen ist, wie man sein Leben leben kann.

Du kannst es anders machen, wenn du willst!

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Gast Aurelia

"What you resist persists."

Ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen, wirklich. Meine Eltern haben auch Charakterzüge an sich, die ich an mir nicht unbedingt entdecken will. ;-)

Wie meine Vorposter schon geschrieben haben, wird dein Auszug von zuhause sicher hilfreich sein. :-)

Anstatt dich darauf zu konzentrieren, was du nicht willst, stell' dir lieber die Frage, was du willst und wie du es erreichen kannst. Stell dir immer wieder vor, wie es ist, wenn du an dem Punkt bist und schau, wie sich das anfühlt. Versuch also mal, dir nicht das Bild deines Vaters vor Augen zu rufen, sondern lieber Bilder, die dich selbst so zeigen, wie du sein möchtest.

Du brauchst dabei keine Angst zu haben, dass du, wenn du nicht aufpasst, quasi über Nacht so wirst, wie er - im Gegenteil. Falls es dir anfangs schwer fällt, dir das vorzustellen: Vielleicht hilft es dir, Filme zu schauen, in denen die Hauptdarsteller die Eigenschaften haben, die du gerne hättest und dir dich dann in bestimmten Filmszenen selbst vorzustellen oder sie für dich anzupassen.

Ich bin mir sicher, dass du das hinbekommst!

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"What you resist persists."

Meine Eltern haben auch Charakterzüge an sich, die ich an mir nicht unbedingt entdecken will.

Ähm, fällt dir was auf?

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Dein Vater hat eine Familie gegründet und Karriere gemacht. Das ist doch schon ziemlich gut. Leg doch die Messlatte nicht so hoch.

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Als Unternehmensberater Karriere zu machen und gleichzeitig trotzdem sozial Unbegabt sein ist nicht möglich.

Erfolg hängt nicht unbedingt mit sozialer Kompetenz zusammen. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten dass einige wirklich erfolgreiche Leute Soziopathen sind.

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