Anregungen erwünscht, weiß momentan nicht wohin ich will!

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Guten Tag,

ich bin fast 25 Jahre alt weiß immer noch nicht genau wie es bei mir beruflich weitergehen soll.

Ich habe 2007 Abitur gemacht, anschließend Zivildienst 9 Monate, dann einen Sprachkurs in NL belegt und anschließend in den Niederlanden 4 Jahre Physiotherapie studiert. Ich wusste damals nicht was ich machen will. Habe mich aber schon immer für Anatomie, Physiologie und Ernährung interessiert. Daher habe ich dieses Studium angefangen. Der theoretische Teil hat mir sehr viel Spaß gemacht, vor allem Physiologie. Aber je praktischer das Studium wurde desto weniger gefiel es mir. Und immer wieder bereits im Studium zweifelte ich daran, dass dieser Job das Richtige für mich ist. Zudem verdient man in dem Beruf vor allem in Deutschland einen Furz.

Naja ich bin es selbst Schuld, denn ich habe mir nie Gedanken um meine Zukunft gemacht und alles auf mich zukommen lassen. Das ist sicherlich nicht immer schlecht aber meine Karriere hätte ich vielleicht besser planen sollen.

Februar 2012- Oktober 2012 habe ich außerdem einen NLP-Practitioner belegt, was mir auch viel Spaß gemacht hat.

Da ich direkt an der holländischen Grenze in einem Dorf wohne habe ich die ganze Zeit bei meinen Eltern gewohnt, denn Wohnungen in Nijmegen sind sehr teuer und für den Preis extrem heruntergekommen. Also diese Entscheidung kann ich heute definitiv noch vertreten, auch wenn es schade war, dass ich somit bei meinen Eltern gewohnt habe wegen der fehlenden Selbstständigkeit und Unabhängigkeit.

Seit dem 1. Juli habe ich also mein Diplom (Bachelor of Health) und wohne noch immer bei meinen Eltern, habe aber eine eigene Wohnung im Anbau. Zu der Zeit als ich mein Diplom bekam, bekam ich regelmäßig Angstgefühle. Zwar nicht nur, weil ich die ganze Zeit das Gefühl hatte den falschen Beruf gewählt zu haben und aufgrund der Erwartungshaltung in meinem Umfeld an mich, sondern auch wegen anderen privaten Problemen.

Allerdings glaube ich, dass meine Ungewissheit darüber wo ich hinwill eine große Rolle darin spielt wie ich mich aktuell fühle. Ich habe zwar keine Angstgefühle mehr wie sie damals da waren, aber ich fühle mich immer noch unsicher, ratlos und irgendwie minderwertig, weil ich derzeit etwas tue was mich nicht erfüllt. Physiotherapie ist zwar nicht nur Leute massieren wie das viele vielleicht denken. Ich massiere vielleicht 1 bis maximal 2 Patienten pro Tag, aber selbst bei diesen 1-2 x am Tag denk ich mir manchmal: "Alter was mache ich hier gerade..." Es ist schön zu hören wenn die Leute hinterher sagen, dass die Therapie geholfen hat. Das macht wiederrum Freude.

Seit dem 1. September arbeite ich in einer Praxis für Physiotherapie. Ich arbeite nur teilzeit, weil ich noch mit NLP beschäftigt war und der Master am 30.11. beginnt. Wäre ich 100% belastbar könnte ich auch 40 Stunden arbeiten, aber ich bin leider nicht belastbar genug einen Beruf auszuüben, der mir zu wenig Spaß macht. Auf deutsch gesagt: Ich habe keinen Bock in dem Beruf 40 Stunden zu arbeiten für 1400 Euro... Wenn ich in dem Beruf weiterarbeiten MÜSSTE würde ich JETZ sofort nach Holland "wechseln", denn meine alten Kollegen verdienen fast alle ab 2000 Euro aufwärts, weil der Beruf in Holland höher angesehen ist und die Ausbildung dort eben besser ist.

Derzeit verbringe ich meine Freizeit damit Bücher zu lesen über Psychologie.

NLP mache ich, weil es mir Spaß macht meine Kommunikationsskills zu verbessern, sowohl um mich besser ausdrücken zu können als auch andere und mich selbst besser verstehen zu können. In dem Master werden wir auch viel an Körpersprache und Stimme arbeiten sowie die Practitionerkenntnisse vertiefen.

Was mich derzeit reizen würde, wäre ein Studium in einer Großstadt. Allerdings weiß ich nicht welchen Job ich letztlich ausüben will. Das Gute ist, dass ein Physiotherapiestudium in NL ein gutes Grundlagenstudium ist um darauf aufzubauen, auch international. Ich kann damit viele berufliche Wege einschlagen und auch Wege die das praktische Arbeiten ausschließen wie z.B. Forschung oder Lehren.

Allerdings interessiert mich das Gesundheitswesen derzeit weniger in Bezug auf Anatomie sondern eher Richtung Psychologie und immer noch Physiologie.

Der Gedanke an ein Psychologiestudium reizt mich derzeit sehr. Z.B. in Köln. Dann würde ich gezwungener Maßen ausziehen in eine schöne Stadt was mich sicherlich persönlich weiterbringen wird und außerdem interessiere ich mich derzeit sehr viel für Psychologie. Ich weiß zwar nicht was ich genau damit machen will, aber durch meinen Bachelor of Health zusammen mit einem Master in Psycholgie habe ich erstens ein sehr breites Feld im Gesundheitswesen und zweitens eröffnet sich durch das Psychologiestudium noch ein weiterer Zweig wie z.B. Wirschaftpsychologie.

Was haltet ihr von dieser Idee oder habt ihr noch andere Anregungen. Ich habe halt Angst erneut ein Studium zu beginnen ohne eine konkrete Vorstellung davon zu haben wo ich genau hin will, schließlich werde ich Ende des Jahres schon 25 Jahren alt. Denkt ihr, dass ich schon zu alt dafür bin um nochmal Bachelor und Master zu machen bzw. dass das Alter in der Hinsicht irgendeinen Nachteil darstellt?

Mein Plan ist bis Ende des Jahres herauszufinden welchen Weg ich weitergehe. Ab Ende Novomber kann man sich z.B. Einschreiben für kommenden Studiengänge.

Bis das Studium beginnt würde ich dann weiter Berufserfahrung sammeln, was mir sicherlich mehr Freude machen würde wenn ich wüsste, dass bald etwas Neues Aufregenderes kommt.

Außerdem fände ich es interessant, wenn Leute die z.B. als Psychologen arbeiten sich zu Wort melden und schildern wie der Berufsalltag als Therapeut aussieht, was die Verdienste sind. Und welchen Aufgabenbereich hat ein Wirtschaftspsychologie und was sind das die Verdinstmöglichkeiten bzw. die Einstiegsgehälter?

Vielen Dank im Voraus!

bearbeitet von Santino87

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Gast WildesWürstchen

Ein Mädel mit dem ich was am laufen hatte, hat mit 26 noch angefangen Medizin als 2. Fach zu studieren...und das mit 26!

Ein Studium, grade ein so populäres Fach wie Psychologie, bietet immer enorm viele Möglichkeiten!

Falls du da noch derart unsicher bist, mach doch mal Praktikas, schreibe fremde Psychologen an und quetsch sie aus, frag im Bekanntenkreis rum etc.

Aber denk dran, dass neben all den Chancen ein steiniger Weg vor dir liegt, sowas ist nie ein Selbstläufer und kostet eine Menge Herzblut. Aber falls es dich so sehr interessiert, man lebt nur einmal, und vielleicht bereust du es ja eines Tages, es nicht riskiert zu haben?

Und wenn du schon im Gesundheitswesen bist, what about Medizin? Du hast im Ausland studiert, damit dürfte deine Wartezeit von 6 Jahren fast rum sein. Nach dem Studium wirst du möglicherweise immer noch viele Sorgen haben, allerdings mit Sicherheit nicht im finanziellen Sinne! Außerdem lässt sich das ebenfalls mit deinem Interessengebiet Psychologie verknüpfen ;)

bearbeitet von WildesWürstchen

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Ich weiß zwar nicht was ich genau damit machen will, aber durch meinen Bachelor of Health zusammen mit einem Master in Psycholgie habe ich erstens ein sehr breites Feld im Gesundheitswesen und zweitens eröffnet sich durch das Psychologiestudium noch ein weiterer Zweig wie z.B. Wirschaftpsychologie.

Kurzes Wort der Warnung: Das ist auch der einzige Zweig, in dem du so arbeiten kannst. Ein Master oder Bachelor alleine geben dir nach deutscher Rechtsprechung NICHT das Recht, dich irgendwie Psychologe zu nennen. Nach Namensrecht wärst du mit einem Psych. Master KEIN Psychologe (!). Die DGP verklagt dich da auch gerne wegen.

Allgemein ist fraglich, ob dir ein Master in Psychologie offen steht. Die meisten Unis nehmen hierfür einen Bachelor in Psychologie als Grundlage an. Informier dich da. Selbst wir Wirtschaftspsychologie Bachelor wurden schon für Psych. Master abgelehnt mit der Begründung man würde die Grundvoraussetzungen für einen Psychologie Master nicht erfüllen. (Ist und wahr Bullshit, ist auch geklärt, aber war ärgerlich für die Studenten, die dafür nen Semester Streit hatten, bis sie immatrikuliert werden konnten...)

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Hi,

danke für die beiden hilfreichen Antworten.

@Matumbo: Medizin wäre natürlich nochmal ein richtiger Brocken bei dem ich einen sehr großen Teil des Studiums schon beherrsche durch mein Bachelor of Health. Würde mir die ersten beiden Jahre vielleicht wie verschwendete Zeit vorkommen. Zudem muss man doch am Ende praktisch als Arzt arbeiten oder? Dann hätte ich wieder diesen ausführenden Beruf auf körperlicher Ebene.

Wenn ich ehrlich bin stehe ich aktuell nicht hinter vielen Dingen die die Schulmedizin schult. Der Einfluss der Pharmaindustrie wirkt sich bis auf die Universitäten aus. Das weiß ich aus Insiderkreisen, aber darüber will ich keine Diskussion anfechten. Die Grundlagen hätte ich auch gar nicht um diese zu führen, aber der Arzt woher ich diese Informationen habe ist ein angesehener Professor, dem ich da schon traue...

Woran denkst du wenn du sagst, dass sich Medizin gut mit Psychologie verknüpfen ließe? An Psychiater?

@Shao:

Ja wenn dann würde ich natürlich erstmal den Bachelor Psychologie machen und anschließend einen Master, je nachdem welche Richtung ich dann einschlagen will. Und sollte ich wirklich therapieren wollen, dann weiß ich, dass ich noch teure Zusatzausbildungen benötige. Aber vielleicht wäre Wirtschaftspsychologie ja etwas. Ich kann mir nur schlecht etwas darunter vorstellen.

Du bist doch Wirstschaftspsychologe oder? Was genau machst du derzeit und was gefällt dir daran besonders und was gefällt dir vielleicht nicht so gut? Hast du also einen Bachelor in Wirtschaftspsychologie gemacht?? Wenn man dann Richtung Wirtschaftpsychologie geht ist der Bachelor ja wahrscheinlich sinnvoller als das Grundstudium Psychologie?!

Ja ich werde versuchen Psychologen zu befragen. Zunächst mal meinen eigenen, denn ich mache derzeit selbst eine cognitive VT...Mein NLP-Trainer sagte, dass die CVT eine sehr gute Methode ist. NLP ist seiner Meinung nach (richtig angewandt) ebenso sehr gut, allerdings bekommt man dafür ja keine Kassenzulassung. Wir hatten in unserem Practitioner viele, die in unternehmen tätig waren in höheren Positionen und auch Unternehmensberater/Coaches.

Eine weitere Idee wäre zu meiner Hochschule in Nijmegen zu gehen und dort Dozenten zu befragen welche Wege sie mir bei meinen Interessen empfehlen können.

Wenn ihr noch Tipps habt wäre ich dankbar. Wie seht ihr denn die Zukunftschancen mit einen Bachelor in Psychologie + Master wenn ich das Studium mit guten Noten abschließe? Wie ist das mit Angebot und Nachfrage? Müsste ich mich da gegen etliche Bewerber durchsetzen oder ist da eher noch ein Mangel an Personal?

Edit: Ich habe mir soweit es geht ein Bild gemacht über Wirtschaftspsychologie durch die Beschreibungen im Internet. Aber ohne Praktikum werde ich denke ich kein Gefühl dafür bekommen ob das etwas für mich ist...

LG

bearbeitet von Santino87

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Wenn mir meine Freundin keinen großen Mist erzählt hat, kannst Du an ein Medizinstudium und Facharzt eine mega verkürzte Psychotherapeutenausbildung anschließen. Der Unterschied ist, dass Du dann Arzt bist und auch Medikamente verschreiben darfst, was ein Psychotherapeut nicht darf. Achtung, das ist jetzt totales Halbwissen vom Hörensagen, aber informiere Dich einfach mal, wie der Weg zum ärztlichen Psychotherapeuten ist.

Außerdem kannst Du ja mal schauen, was von Deinem Bachelor of Health angerechnet werden kann.

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