Werte User, viele von euch werden sicherlich seltsame Trennung hinter sich haben und kranke Beziehungen geführt haben oder führen. Ein Thema, in das ich mich die letzten Wochen einarbeiten musste, war "Borderline". Der Anteil an Borderline Personen in der Bevölkerung wird auf 1-3% geschätzt (http://www.borderline-plattform.de/statistik). Also von 100 Personen die Ihr trefft, leiden 1-3 mehr oder weniger unter dieser Störung. Ich habe unten einige Punkte aufgeführt, die Ihr bei eurem Screening berücksichtigen solltet. Wichtig dabei ist, dass nicht alle Punkte erfüllt sein müssen. Jedoch auch wenn einige Punkte erfüllt sind, muss dass nicht heißen, dass ihr es wirklich mit so einer Person zu tun habt. Eine sichere Diagnose kann und sollte nur durch einen Spezialisten gestellt werden. Bitte seid mit euch auch selbstkritisch, inwiefern ihr der Person durch euer Verhalten einen Grund für Ihr Verhalten liefert. Ich persönlich habe selbst durch die allerbeste Kommunikation und durch sämtliche Tipps von Experten das untere Verhalten bei meiner Exfreundin nicht vermeiden können. Diese Grenze, ab wann Sie durch eine ggf. vorliegende Störung extreme Verhaltensweisen zeigt und ihr euch korrekt verhalten habt, sollte klar und nicht vorschnell gezogen werden. Fasst euch bei eurer Betrachtung besonders an die eigene Nase, bei Unklarheit sucht einen Psychologen auf (Die 1. Sitzung ist in Deutschland immer kostenlos durch eine normale Überweisung eines Arztes). WICHTIG: Sollte sich derVerdacht erhärten, dass Ihr mit einer Person mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung zu tun habt, sprecht diese nicht darauf an und spielt nicht den Therapeuten. Falls ihr unter dem Verhalten von Ihr in der Beziehung leidet, sucht euch professionelle Hilfe! Solltet ihr gerade ein Mädchen kennenlernen, dann reagiert mit Verständnis auf Ihre Verhaltensweisen und distanziert euch langsam und höfflich von Ihr. Anzeichen auf vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome. - Hat Sie das Gefühl, dass Phasenweise, alle gegen Sie sind? ("Alle haben etwas gegen mich!", "Alle wollen, dass es mir schlecht geht!", Schwarz-Weiß-Denken) - Hat Sie das Gefühl teilweise neben sich zu stehen (Ich-Entfremdung)? Ist Sie dann schwer ansprechbar, kann Gesprächen schwer folgen und wirkt abwesend, kalt, emotionslos? Anzeichen auf unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, Wut oder Ärger zu kontrollieren. - Hat Sie das Problem, Ihre Emotionen in angemessener Form zu regulieren und treten die Emotionen extrem sprunghaft auf? Wechselt Ihre Stimmung von Freude blitzschnell in Wut oder Traurigkeit. -Reagiert Sie extrem impulsiv und mit heftigen Stimmungswechsel auf Situationen? Lässt Sie sich schwer beruhigen? Neigung zu suizidalen Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen und Selbstverletzungsverhalten. - Drohen Sie v.a. auch mit Hinblick auf eine Trennung mit heftigen Gefühlsausbrüchen und eventuell mit Selbstmorddrohungen? - Zeigt Sie Formen von selbstverletzendem Verhalten um ein Gefühl der Erleichtung zu bekommen und den Druck abzubauen? - Hat dieses Verhalten fast den Charakter einer Sucht (Drogensucht, Spielsucht, Arbeitssucht, häufig wechselnde sexuelle Kontakte, Diebstahl, rücksichtsloses Fahren & Eßstörungen, übermäßiges Geldausgeben, etc.)? Anzeichen von Instabilität auf emotionaler Ebene - Reagiert Sie schnell verletzt oder angegriffen und wird dann oft auch aggressiv? - Fällt es ihr schwer Ziele zu setzen und fühlt sich wertlos und verzweifelt? - Hat Sie oft ein Gefühl der inneren Leere? - Werden widersprüchliche Gefühle wie Hass und Liebe gleichzeitig bei Ihr wahrgenommen? - Werden die Gefühle in Extremen ausgelebt? (Von der unendlichen Liebe in sehr kurzer Zeit zum abgrundtiefen Hass) Verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassen werden zu vermeiden. - Hat sie sehr starke Angst verlassen zu werden und ist ständig auf der Suche nach Geborgenheit und Verständnis? - Geht dies teilweise einher mit einem Gefühl vereinnahmt zu werden? Hat Sie gleichzeitig Angst davor, sich zu sehr an dich oder andere Personen zu binden? (Widersprüchliche Angst - extrem ausgeprägter Autonomie-Abhängigkeitskonflikt) -Werden dabei Mechanismen wie Manipulation, Drohung und Druck eingesetzt, oder kommt es zu Abhängigkeit die bis zur absoluten Selbstaufgabe von Ihr führen können? instabile, Intensive Beziehungen in der Vergangenheit Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist. - Tritt neben der außergewöhnlich ausgeprägten Angst Verlassen zu werden auch die Angst einher, völlig vereinnahmt zu werden? Eine Angst, nahestehende Menschen zu stark an sich heranzulassen? - Tritt Fluchtverhalten auf, einfach die Beziehung, oder auch die nähere Umgebung zu verlassen, ohne eine Aussprache zu suchen? Ist der Wunsch erkennbar, irgendwo ein neues Leben zu beginnen? Angstzustände "Die (frei flottierende, diffuse) Angst ist der zentrale Affekt bei Borderline-Störungen", Zitat von Birger Dulz. Diese Ängste übersteigen „normale“ Angstzustände extrem und gehen eher in Richtung Panikattacken, vergleichbar mit dem Gefühl des Ertrinkens. Die frei flottierende Angst wird als unvermeidbar, unkontrollierbar, von existentieller Bedrohlichkeit wahrgenommen und löst beim Betroffenen impulsive Abwehrmechanismen aus. Angehörige und Partner nehmen sie bei Borderlinern i.d.R. als heftige unangemessene Wut wahr, die gegen sie gerichtet scheint. Falls jemand Kritik oder Ergänzungen zu dem Artikel hat, gerne an mich wenden. (Auszugsweise entnommen aus http://www.grenzwandler.org/)