Mein Weg zum Glück

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Hallo ihr lieben,

ich möchte euch mit diesem Text meine Entwicklungsgeschichte etwas näher bringen. Vielleicht kann ich den ein oder anderen damit Motivieren weiter an sich zu arbeiten und nicht so schnell frustiert zu sein falls etwas mal nicht gleich funktioniert.

Alles was ich hier beschreibe resultiert aus meiner Persönlichen Erfahrung und ist daher nicht die absolute Lösung. Es war lediglich meine Lösung.

Der Text ist etwas länger und fordert deshalb etwas Zeit. Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß beim lesen.

Wie die meisten von euch bin auch ich aus Verzweiflung wegen des Verlustes meiner Ex-Partnerin auf dieses Forum gestoßen. Sie war die einzig richtige für mich und ich wollte sie um jeden Preis zurück haben.

Ich suchte das ganze Internet ab und stoß ziemlich schnell auf ein E-Book wo es genau darum ging, wie ich meine Ex Partnerin wieder bekommen kann. Voller Zuversicht habe ich mir das E-Book durchgelesen. Schon während des Lesens stellte ich fest, dass es den Autoren nicht in erster Linie darum ging meine Ex zurück zu gewinnen sondern darum, dass es mir persönlich gut ging.

Anfangs ärgerte und verwirrte mich das zugleich. Ich wollte ja meine EX zurück. Trotzdem lies ich mich darauf ein.

Die Autoren beschrieben in ihrem Buch, dass Gefühle nichts schlimmes sind und ich sie zulassen soll auch wenn sie weh tun. Würde man sie einmal zulassen verschwinden sie um so schneller.

Das kam mir natürlich wie gerufen, da ich unter der Trennung stark litt. Ich lies mich also darauf ein und versuchte zum ersten Mal in meinem leben meine negativen Gefühle zu zulassen.

Anstatt die Glotze anzumachen beschloss ich mir Abends Zeit für mich zu nehmen und auf meine innere Stimme zu hören. Anfangs viel mir das ziemlich schwer, da ich mich damit noch nie auseinander gesetzt habe. Mit etwas Übung jedoch funktionierte das Prima.

Ich spürte Erleichterung. Ich erkannte, dass ich ziemlich Egoistisch bin wenn nur ICH sie zurück möchte. Also machte ich weiter. Ich lies alles Revue passieren und Erkannte schnell wo meine Fehler lagen und an was ich arbeiten müsste.

Ich begann Sport zu machen, versuchte mein Leben zu Ordnen und versuchte meinen Freundeskreis zu erweitern.

Aber wie soll ich das denn alles machen?

Es ist so viel Arbeit!

Ich erkannte, dass mein Selbstbewusstsein durch die Trennung extrem niedrig war und davor auch nicht wesentlich mehr.

Wie bekomme ich aber Selbstbewusstsein?

Wie gelingt es mir mein Selbstbewusstsein aufzubauen?

Ich hatte keine Ahnung.

Im Internet fand ich schnell ein Buch darüber welches ich auch gerne weiter Empfehle, weil es mir persönlich den ersten Schritt in die richtige Richtung ermöglichte.

Es ging um den inneren Kritiker, die Beziehung zu meiner Mutter. Kindheitserfahrungen etc. Also habe ich mir das Wissen zu nutzen gemacht und reflektierte Abends mein verhalten und versuchte daraus Konditionierungen aus meiner Kindheit zu finden.

Ein Beispiel möchte ich euch zeigen.

Ich habe mir überlegt wieso ich so schüchtern bin wenn ich auf fremde Menschen zugehe. Ich stellte fest, dass ich Angst habe Fehler zu machen.

Warum habe ich Angst? Woher kommt diese Angst? Gibt es ein Ursprung in meiner Kindheit oder Jugend dafür? Was hat meine Mutter damit zu tun?

Hmm??? Gar nicht so einfach.

Trotzdem lies ich die aufkommenden Gefühle zu. Sie waren nicht schön aber ich habe ja gelernt, dass sie dann schneller verschwinden wie wenn ich sie unterdrücke.

Warum habe ich Angst? Vielleicht weil ich nicht durchschaut werden möchte.

Warum möchte ich nicht durchschaut werden? Weil andere sonst schlecht über mich denken könnten.

Warum denken andere dann schlecht über mich? Weil sie mich nicht so annehmen würden wie ich bin. Deshalb verstellte ich mich oft und wollte es anderen Recht machen. OH MEIN GOTT.

Auf einmal machte es BUMM in meinem Kopf und ich stellte fest, dass ich mich selbst verleugnet habe und das alles nur um anderen zu gefallen. Ich tat Dinge für meine EX die ich nicht machen wollte. Ich passte mein Verhalten an Situationen an um nicht als Dumm oder langweilig abgestempelt zu werden. Ich setzte mir eine Maske auf mit der ich vor die Tür ging.

Kurz ich hatte Null Selbstbewusstsein. Ich bezog mein Selbstbewusstsein von anderen Menschen. Wenn sie mich akzeptieren und anerkennen, dann fühlte ich mich gut. Andernfalls ging es mir schlecht.

Als mir diese Erkenntnis kam, spürte ich zum ersten Mal in meinem Leben pures Glück. Ich ging die Straße entlang und strahlte vor Freude. Mein Charisma war riesig. Menschen grüßten mich, Frauen lächelten mich an und vorgesetzte erklärten mir Dinge mit Leidenschaft.

Ich konnte das nicht so ganz Glauben, dass dies auf einmal meine Realität ist. Vorher war alles so grau und Anstrengend und jetzt auf einmal ist es so als ob mir alles so zu fliegen würde.

Das erste was ich dachte war:

Ok mein lieber das wars,

du hast deinen Verstand verloren!!!!

Das machte mir etwas Angst. Aber eigentlich ist es genau so!!

Ich habe mein Verstand verloren. Der Verstand der mir sagt ob es richtig oder falsch ist, ob ich beliebt oder unbeliebt bin, ob es schwarz oder weiß ist, ob ich schön oder hässlich bin. Genau das ist es was passiert ist und dafür bin ich dankbar.

Wer zum Teufel sagte mir denn die ganze Zeit, dass ich mich Anpassen muss und nicht so sein darf wie ich bin, da ich sonst nicht die Anerkennung bekomme die ich brauche?

Das war mein Verstand und nicht ich.

Ich bin ich und ich lebe mein leben so wie ich es für richtig halte. Menschen die das nicht akzeptieren wollen, haben nichts in meinem Leben zu suchen. Meine Ex verliert immer mehr an Bedeutung, da sie für mich ja ebenfalls nur eine äusere Bestätigung war. Freunde waren neidisch auf unsere Beziehung, was mich natürlich stolz machte und mir Bestätigung gab.

Nach dieser Erkenntnis änderte sich mein Leben schlagartig und ich versuchte diesen Zustand des inneren Glücks aufrecht zu erhalten. Doch dies gelang mir nicht. Ich rutschte wieder in alte Verhaltensmuster und suchte verzweifelt nach einer Lösung wie ich das innere Glück behalten kann.

Das war der Zeitpunkt in dem ich Aufmerksam auf das Forum wurde. Mir ging es nicht in erster Linie um das Verführen von Frauen, sondern Hauptsächlich darum diesen Zustand zu erhalten. Einige User hier beschrieben Ähnliche Erlebnisse und unterstützten mich mit ihren Ratschlägen. Dafür bin ich auch sehr dankbar.

Trotzdem suchte ich weiterhin nachdem was ich anscheinend wieder Verloren habe. Ich begab mich auf einen Survival Urlaub in die Wildnis und versuchte dadurch mein Selbst zu finden.

Ich fand es nicht, aber ich hatte einige tiefgreifende Erkenntnisse welche mir einen Anhaltspunkt über mein Sein gegeben haben. Dadurch erkannte ich, dass man es nicht suchen muss.

Zum Beispiel habe ich die bedeutung von Geld erkannt über die der Großteil der Bevölkerung keinen Plan hat. Ich habe in der Wildnis selbst für Feuer sorgen müssen und wenn ich Hunger hatte musste ich erst Angeln gehen. Wenn ich einen heißen Tee wollte, musste ich erst Feuerholz suchen und Wasser am See holen gehen.

Zuhause in der Zivilisation geht man mit seinem Geldbeutel in den Supermarkt kauft sich ne 10er Packung Tee, geht nach Hause, macht den Herd an, dreht das Wasser am Waschbecken auf und kocht es ab. Am Ende des Monats bezahlt man die Wasserrechnung und das wars.

Ich musste dafür arbeiten. Um trockenes Holz zu sammeln musste ich lange strecken laufen. Ich musste einen See finden usw. All das wurde uns durch Geld abgenommen und über diese Erkenntnis bin ich zu tiefst dankbar. Ich weiß nun die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Früher war es für mich normal eine Cola zu trinken. In der Wildnis war ich über Wasser das nach Algen schmeckte dankbarer als je zuvor.

Als ich zurück aus der Wildnis kam war ich etwas entsetzt, da sich 95% aller Menschen mit ihrem Handy beschäftigten. Im zug, zu Fuß, in der Uni, bei der Arbeit, im Fitnessstudio usw.

Warum kann Mann nicht einfach den Momentanen Zustand geniesen?

Warum muss man sich immer ablenken?

Warum unterhalten sich Menschen nicht mehr miteinander?

Das sind alles Fragen die mich Beschäftigten worauf ich bedingt Antworten fand. Man kann es mit Gesellschaftlichen Konditionierungen begründen. Persönlichen Problemen etc. Am ende bin ich jedoch zu dem Punkt gekommen, dass es mir persönlich egal ist was andere machen. Ich werde da einfach nicht mit machen. Ich muss nicht auf alles eine Lösung finden. Sollen sie doch am Handy rum spielen. Wenn ich mich mit jemandem unterhalten möchte dann werde ich das in der Regel auch machen.

Es heist nicht, dass ich mich nicht mehr überwinden muss mit fremden Menschen zu sprechen. Aber es fällt mir durch die Erkenntnisse leichter. Mein Kopf sagt mir nach wie vor noch dumme Sachen wie, die Frau gibt dir einen Korb etc. Mir fällt es aber leichter darüber hinweg zuschauen, da ich erkannt habe wo das Problem liegt.

Einige hier im Forum haben mir das versucht einzutrichtern doch ich wollte bzw. konnte es noch nicht Verstehen. Ich erkenne mein Falsches Denken und kann durch mein gegensätzliches Handeln neue Erfahrungen gewinnen an denen ich wachsen kann.

Es gibt Tage an denen ich ziemlich Verwirrt bin aber an anderen Tagen sehe ich alles klar und ich weiß worauf ich achten muss.

Schaut nicht auf das was sein wird und schaut nicht auf das was war. Schaut auf das was ist.

Das Glück das aus einem Selbst kommt ist so viel mehr Wert als die Bestätigung von außen durch Autos, Frauen, Haus etc. Es kommt vielmehr darauf an die Dinge zu schätzen die man hat anstatt nach Dingen zu streben die einen kurzfristig Glücklich machen.

Man lebt und das ist Glück genug. Dieses Gefühl kann dir niemand wegnehmen.

Meine Entwicklung geht weiter aber ich habe Aufgehört Bestätigung von außen zu suchen. Zwar gelingt es mir nicht immer aber ich bin bemüht daran weiter zu arbeiten.

Falls ich mal wieder Zeit habe werde ich den Text weiterführen. Bis dahin hoffe ich einigen von euch mit meinen Erkenntnissen geholfen zu haben.

Grüße Stylo

bearbeitet von stylo85
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Danke für die ausführliche Beschreibung deiner Entwicklungsgeschichte.

"Vorher war alles so grau und Anstrengend und jetzt auf einmal ist es so als ob mir alles so zu fliegen würde."

Das war bei mir nicht anders - ist ein tolles Gefühl! ;-)

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