Angst und Sorge davor Freunden absagen zu müssen.

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Hallo zusammen!

Ich habe ein (für mich) sehr belastendes Problem und hoffe das Ihr mir Tipps geben könnt.

Als Hintergrund kurz zu meiner Person:

- Ich lebe in einer Beziehung

- Habe nicht viele Freunde, eigentlich nur 2 Richtige (neben mehreren Bekannten)

- Leide an einer Art Angststörung, soll in Kurzform heißen das ich meinst vom aller Schlimmsten ausgehe und mir oft starke Sorgen mache.

Gelegentlich, nicht regelmäßig, gehen wir am Wochenende unter Leute. Mal mit Freundin, in der Regel aber ohne.

Gelegentlich, aber auch eher sehr selten, kommt es vor das meine Freundin mich irgendwo mit hin haben will (meinetwegen eine Party oder Geburtstag), was auch kein Problem für mich ist und ich auch in der Regel gerne mache. Oder ich werde von Bekannten eingeladen zu irgendeinem Anlass.

Bis hierhin auch alles Wunderbar und kein Problem.

Zu meinem Problem:

Als Beispiel: Nehmen wir mal an, ich werde von Bekannten zu einer Feier eingeladen die in 3 Wochen stattfindet (Oder meine Freundin will mich in 3 Wochen irgendwo mit hin haben).

Ich sage zu diesen Termin zu und werde dabei sein.

Das Problem. Wenn ich zugesagt habe oder weiß das solch ein Termin ansteht, mache ich mir täglich Sorgen und habe Angst das ich danach irgendwann von meinen Freunden oder von einem Freund gefragt werde, ob wir nicht an diesem Termin was machen wollen.

Mir geht es schlecht dabei, ihm zu sagen das es nicht geht da ich schon wo anders zugesagt habe. Wie gesagt gehe ich immer vom Schlimmsten aus und habe Verlustängste. Ich sorge mich also zum Beispiel 3 Wochen täglich darum, auch wenn es im Endeffekt vielleicht nicht so gekommen ist und ich nicht gefragt wurde.

Ich weiß eigentlich das so eine Absage nichts schlimmes ist und mir auch nicht übel genommen wird, trotzdem immer wieder diese Sorgen/Ängste die mir die Kraft rauben. Ich habe Angst die Freunde zu verlieren obwohl ich im Inneren weiß das es Schwachsinn ist.

Vielleicht hält der ein oder andere mich jetzt für bescheuert (wohlmöglich auch zurecht). Aber ich kann damit einfach nicht umgehen. Immer diese scheiss Angst, immer diese scheiss Sorgen!

Könnt Ihr mir Tipps geben oder mir sagen wie ihr sowas handhabt?

Klar, wenn ich könnte würde ich mir professionelle Hilfe suchen aber beruflich bedingt eher unmöglich.

Bitte gebt mir Tipps, Erfahrungen, Ratschläge oder was auch immer. Bin über jede Hilfe dankbar! :-)

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Hallo Kollege

Ich kenne eine ähnliche Angst wie du. Ich hasse es Leuten, die mich fragen, ob ich an ein Treffen komme, abzusagen.

Was dagegen hilft ist, sich selbst absolut treu zu sein und nur das zu machen, was du auch wirklich willst. Willst du etwas wirklich vom Inneren heraus, wirst du auch keine Angst davor haben anderen an diesem Datum abzusagen.

Dazu musst du auch egozentrischer sein. Die einzige Person, der du Rechenschaft schuldest bist du selbst. Natürlich, dir ist es nicht scheissegal, was andere Denken aber du bist wichtiger. Das ist meine Meinung der Dinge. Ich weiss nicht wie das andere sehen.

Schlussendlich musst/darfst du dein Leben leben. Eine der wichtigsten Aufgaben sehe ich darin, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Dazu musst du zu deinen Entscheidungen stehen und die daraus entstandenen Konsequenzen annehmen.

Grüsse

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Ich denke du hast Angst deine wenigen Freunde die du hast zu verlieren.

Nimm sie mit zu der Feier oder was auch immer, aber lass dich von ihnen nicht bremsen.

Außerdem denke ich vom schlimmsten auszugehen ist keine Krankheit/Störung, so ging es jedem als er zB. die erste Bday Party startete oder ein Mädchen ansprechen wollte.

Du gehst nur deswegen vom schlimmsten aus weil dus nie gemacht hast.

Mein Rat wäre all das wovon du Angst hast zu machen, stell dich der Angst und bring es hinter dich, nur so kommst du vorran.

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Ich denke du hast Angst deine wenigen Freunde die du hast zu verlieren.

Nimm sie mit zu der Feier oder was auch immer, aber lass dich von ihnen nicht bremsen.

Außerdem denke ich vom schlimmsten auszugehen ist keine Krankheit/Störung, so ging es jedem als er zB. die erste Bday Party startete oder ein Mädchen ansprechen wollte.

Du gehst nur deswegen vom schlimmsten aus weil dus nie gemacht hast.

Mein Rat wäre all das wovon du Angst hast zu machen, stell dich der Angst und bring es hinter dich, nur so kommst du vorran.

Word. Setz dich mal mit dem Wahrheitsgehalt deiner Angst auseinander. Hast du schonmal versucht dich hinzusetzen um dir deine Gedanken aufzuschreiben? Versuche mal deine Gedanken einem Realitätscheck zu unterwerfen. Lass die Gefühle zu, doch setze dich logisch mit den Folgen aus.

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Hallo zusammen!

Danke für eure Antworten!!

Oft oder eigentlich immer stelle ich mich meiner Angst. Ganz nach dem Motto "Feal the fear and do it anyway" wie im gleichnamigen Buch.

Aber irgendwie sollte dann ja ein Lerneffekt kommen. Der bleibt irgendwie aus. Auch bei nahezu gleichen Situationen. Ich habe gesehen das trotz meiner Angst nichts schlimmes passiert ist aber trotzdem durchlebe ich bei einer späteren (ähnlichen oder gleichen) Situation die gleichen Ängste/Sorgen.

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Hey Crank,

ich will dir nur eine Frage stellen.

Kann es sein, dass du zu sehr damit Beschäftigt bist zu denken was andere über dich in bestimmten Situationen denken?

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Hi stylo85!

Ich würde sagen, ja.Ich stelle mir zum Beispiel vor wenn ich mit meiner Freundin irgendwo hingehe und Freunden absage, das diese dann sowas wie "Boah der macht nur noch was mit seiner Perle" etc.

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Und was willst du in dieser Situation? Warum hast du Angst dass deine Freunde so etwas denken? Sollten sich deine Freunde nicht für dich freuen wenn du ne Freundin hast und zeit mit ihr verbringen willst?

Bist du deinen Freunden dafür Rechenschaft schuldig?

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Wie wär's, wenn Du Deine Freunde mal drauf ansprichst? Ich mein, ist ja nicht so, dass Du bei Deinen Freunden PU anwenden musst, um sie zu halten ;-)

Möglicher Einstieg ins Gespräch:

"Hey Leute, ich muss Euch mal was fragen, ich weiß, dass klingt blöd u. ich mach mir vielleicht unnötig Sorgen, aber ... [Problemerläuterung]".

Du wirst schon nicht betaisiert ;-), das sind Deine Freunde.

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Ich habe in der Vergangenheit einen Freund mal drauf angesprochen und er meinte natürlich das diese Angst unbegründet ist, auch wenn ich ihm 10 mal absagen würde.

Trotzdem bleibt die Angst...

Mir ist nochmal durch den Kopf gegangen das es andersrum ebenfalls so ist, sprich wenn ich mal ohne Freundin irgendwo hin will (an einem Tab wo wir uns normalerweise sehen) kommt die gleiche Angst...

Alles nicht so einfach bei bzw. mit mir :-(

Wie gesagt auch wenn ich es trotz Angst mache, der Lerneffekt fehlt, beim nächsten mal kommen die gleichen Gedanken hoch.

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Es gibt mehrere Möglichkeiten.

1) Der Ansatz der Akzeptanz- und Commitment-Therapie: Akzeptiere die Angst anstatt sie zu bekämpfen. Fühle sie und halte sie aus - und handle trotzdem so, wie Du es für richtig hältst. Vielleicht wird die Angst irgendwann weniger werden, vielleicht auch nicht. Erfahrungsgemäß wird ein Effekt desto länger auf sich warten lassen, je stärker Du ihn Dir herbeisehnst ("wann ist es denn endlich so weit?"). Manche Ängste verschwinden auch nie. Ein Redner oder Schauspieler wird IMMER eine Anspannung empfinden, wenn er auf die Bühne tritt, egal, wie lange er diese Tätigkeit schon ausübt. Die Angst an sich ist auch kein Problem. Solange sie nicht so groß ist, dass sie Dich an irgendetwas hindert, ist sie nicht mehr als ein unangenehmes Gefühl - so wie ein Kieselstein im Schuh. Vertiefende Fachliteratur zum Thema ACT (z. B: Russ Harris) empfehlenswert.

2) Der Ansatz der kognitiven Verhaltenstherapie: Grundannahme ist hier, dass Deine Gedanken Emotionen erzeugen. Du musst also lernen, Dich mit den Ängsten auseinanderzusetzen, irrationale Interpretationen (z. B. Verallgemeinerungen, Denken in Extremen, Katastrophisieren usw.) zu erkennen und durch realistischere Gedanken zu ersetzen. Das ganze geschieht nicht von heute auf morgen, sondern wird eine ganze Weile dauern. Theoretisch allein mit Fachliteratur möglich, mit einer kognitiven Verhaltenstherapie gehts sicher schneller (was für einen Beruf hast Du denn, dass eine Therapie unmöglich sein soll? Kann ich mir nicht vorstellen, dass es sowas gibt...).

3) Der "quick fix" --> angstlindernde Psychopharmaka (würde ich in Deinem Fall nicht empfehlen, wenn dann nur nach einer professionellen Diagnose und mit überwachendem Psychiater (kein Hausarzt!).

4) regelmäßig Sport treiben kann ebenfalls Ängste lindern, genügt bei schweren Ängsten jedoch kaum

5) Coping (in jedem Fall wichtig): Dich Deinen Ängsten stellen, HANDELN. Immer und immer wieder der Situation aussetzen, das Angstszenario sofern möglich auch gezielt herbeiführen. Wichtig: Jedes Mal, wenn Du Deine Angst siegen lässt, wird das Verhaltensmuster "der (vermeintlichen) Gefahr ausweichen" wieder verstärkt. Wenn mal Du und mal die Angst gewinnt, kann auch kein angstmindernder Effekt entstehen. Die Sprung-ins-kalte-Wasser-Methode wirkt erwiesenermaßen effektiver als "die Angst in kleinen Schritten bekämpfen". Auch wenn das bei Deinem Szenario wenig Relevanz hat.

6) Affirmationen, Hypnose, EFT, NLP, Voodoo-Puppen, Regentänze --> hiervon würde ich mir jedoch nicht allzuviel erhoffen.

Literaturtipp: Borwin Bandelow - Angst- und Panikerkrankungen

Edit: Gehe ich richtig in der Annahme, dass die beschriebene Angst nur EINE von zahlreichen sozialen Ängsten ist?

Dann ggf. auch mal ins Thema soziale Phobie einlesen. Neben Psychologen gibt es auch Selbsthilfegruppen, die Dich bei diesem Problem unterstützen können. Was in diesem Fall aber noch ein gewisser "Vorteil" ist: Da die Angst unspezifischer ist, hast Du auch viel mehr Übungsmöglichkeiten um sie abzubauen (Stichwort Coping). Setz Dich gezielt und so oft wie möglich Situationen aus, vor denen Du Dich fürchtest. Wenn Du dabei unkreativ bist, kannst Du im Internet sicher viele Anregungen für Übungen finden.

bearbeitet von tonystark

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Schließen sich Möglichkeit 1) und 2) gegenseitig aus?

Schließlich würde man ja eine Therapie beginnen um die Angst zu minimieren wohingegen 1) nur funktioniert wenn man sie wirklich völlig akzeptiert.

@TE: Ich würde an deiner Stelle überlegen ob das "nicht Zeit haben" für eine Therapie keine faule und fatale Ausrede ist. Ich kann 1) definitiv empfehlen, aber die Katze beißt sich schnell in den Schwanz wenn man 1) macht UM das Gefühl loszuwerden. Das war mein Anfängerfehler....Ich habe mit dieser Methode mal erfolgreich gelernt mit Verlustangst umzugehen. Tatsächlich war es so, dass aus Verlustangst Entspannung wurde. Also das Gefühl kam, ich akzeptierte völlig und fühlte...Nach einigen Wochen wurde das Gefühl immer schwächer und es blieb immer Entspanntheit übrig, also optimal bei einer Angststörung. (ich hatte das mit Hilfe einer CD von Robert Betz "erlernt")

Aber du solltest nie damit aufhören, solange bis du völlig unbewusst akzeptierst. Den Fehler habe ich gemacht. Nachdem zunächst langsam die Verlustangst wieder stärker wurde habe ich aufgrund familiärer und privater Umstände die plötzlich auf einen Schlag eintraten dann wieder das Angstproblem bekommen und dann viel heftiger als vorher...

bearbeitet von Santino87

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