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[Jingang 4661]

In einer Firma, für die ich arbeite (bin 1 Tag pro Woche anwesend, Rest von zu Hause), gibt's einen Umbruch: Da rennt ne neue Frau rum. Sie wurde nicht vorgestellt, keiner kennt ihre Position und nur der Buschfunk vermeldet: "Freundin vom Chef" (seit gerade mal 3 Monaten). Sie lacht noch manchmal entschuldigend (sprich: noch unsicher), nimmt aber bereits Positionen ein wo keiner weiß, ob sie ihr zustehen und triff Entscheidungen (scheinbar im Namen von Cheffe) - Machtgefüge und Hierarchien ändern sich. Nun ist die Frage, ob die Nicht-Vorstellung einfach nur chaotische Schlamperei ist (möglich, aber hier etwas ungewöhnlich).

Die Vermutung liegt nahe, daß Chef betaisiert wird und Madam sich eine große Scheibe Kuchen abschneiden will - er steht nicht wirklich dazu, sonst hätte er es offiziell präsentiert. Beruflich ist er solider Alpha. Privat scheinbar nicht (gescheiterte Ehe mit Kindern weist auch in die Richtung).

Madam ist ganz ok, aber Verbrüderung lehnt sie erstmal ab (keine Reaktion auf An-Nicken und solche Gesten). Sie ist auch fachlich gut vorbereitet , Madam hat also Ehrgeiz.

Nun die Frage: Wie verhält man sich in der Situation am besten, um selbst gut bei rauszukommen und nicht zwischen die Mühlen der Veränderung zu geraten? Paar Ideen:

• Madam befrienden (wie zum Geier, sie ist da ablehnend vorsichtig)
  
• Madam dezent heiß machen (frametechnisch eher schwierig für mich, da es um was geht)
  

Es gilt die Balance zu wahren gegenüber Chef und Madam, freue mich auf eure Ideen. Ich will einfach nur mein Ding machen können.

[Shao 6431]

Aus jeglicher Freundschaft raushalten. Keine Seite annehmen, fachlich exzellent bleiben. Die Dame nicht vor der Mannschaft bloss stellen, sie in dem Sinne behandeln wie jemand, der dir vorgesetzt sein könnte.

Dazu zudem Hirarchien und Reporting klären. Und zwar ASAP. Wem bist du unterstellt, an wen reportest du. Wenn sich da etwas ändert, sofort wenn die Dame zuständig ist, Zielsetzungen klären. Falls sie da noch nicht 100% sicher ist, alte Zielplanungen rausnehmen, vorstellen und Sinn erklären. Fachlich. Dann an Unternehmenstrategie angepasst bleiben. es gibt keinen Grund sich jetzt besonders gut mit ihr zu stellen, wichtig ist vor allem, dass ihr eure Hirarchie und Beziehung zueinander klärt. D.h. an wen reportest du, wie arbeitet ihr zusammen. Änderungen immer fachlich beurteilen, Änderungen "aufgrund der Änderung Willen" sind dann eher abzulehnen. Änderung aufgrund fachlicher Ebene können da besprochen werden, je nachdem wie das ganze nötig ist.

[Tjaerb 4]

Komisch Sache, da "rennt jemand rum". Insofern dir diese Dame nicht als Führungskraft vorgestellt wird bist du nicht an Ihre Weisungen gebunden. Wer ist denn dein fachlich- und disziplinarischer Vorgesetzer? Kann er nicht auf die Positionierung der Neuen angesprochen werden? Ich nehme nicht an, dass wir über ein großes Unternehmen reden? Und reden wie bei Chef über die AL/BL Ebene oder GF/Vorstand? Sonst würde ich über Rollen- und Prozessmodelle etc. gucken, ob sich ein Name geändert hat. Steht ihrer nicht drin, scheint sie für die Betriebsabläufe keine Relevanz zu haben.

Oktober 17, 2012 bearbeitet von Tjaerb

[Jingang 4661]

Dank schon mal, "fachlich bleiben" ist ne gute Idee.

Kompetenzklarheit ist beim Zwischenchef eingefordert, hat er auch an Chef gerichtet. Schaun mer mal was Cheffe draus macht.

@Tjaerb: "Keine Relevanz für die Betriebsabläufe" wäre blauäugig. Offiziell organisatorisch vielleicht schon, aber als Freundin hat sie definitiv Einfluß auf ihn

[Shao 6431]

Ach ja: Unter Umständen CV fertig machen. Sowas ist ganz oft ein Rezept für Pending Disaster in den nächsten drei Business Jahren :D

[buddylove 424]

das ist nicht die Freundin vom chef, das ist eine Beraterin die sich den Laden mal anschaut und entsprechend dann Umstrukturierungen durchsetzten wird, natürlich im Auftrag vom Chef, der sich so aber auf die bequeme Seite schlagen kann " die Umstrukturierungen sind mir extern angeraten worden um wettbewerbsfähig zu bleiben, deshalb muss ich sie leider entlassen".

Standard Vorgehen.

[Michael_83 496]

Warum sprichst du Sie nicht einfach an?

"Hallo, wir wurden uns noch nicht vorgestellt! ich bin XY, Mitarbeiter von YZ, Abteilung AB.". Finde ich offen gestanden recht normal und mache es auch so, wenn ich unbekannte Gesichter öfter sehe. Umgekehrt ebenso.

[Jingang 4661]

Jungs, keine Panik, ich bin da nicht angestellt. Will halt einfach das Beste draus machen.

Mit dem Untergang seh ich auch so, die Gefahr ist da.

Und ja, ich hab schon ne Stunde mit ihr geredet (zusammen mit anderen). Genau da hab ich gemerkt, daß mich das auch betrifft. War halt komisch wenn man ihre Position nicht einordnen kann.

[Tjaerb 4]

@Tjaerb: "Keine Relevanz für die Betriebsabläufe" wäre blauäugig. Offiziell organisatorisch vielleicht schon, aber als Freundin hat sie definitiv Einfluß auf ihn

Auf den operativen Ablauf deiner Tätigkeit wird der Einfluss von Ihr derzeit nicht zu groß sein, wenn du keinen direkten Berührungspunkte hast. Das hängt aber auch von deiner Position ab!

das ist nicht die Freundin vom chef, das ist eine Beraterin die sich den Laden mal anschaut und entsprechend dann Umstrukturierungen durchsetzten wird, natürlich im Auftrag vom Chef, der sich so aber auf die bequeme Seite schlagen kann " die Umstrukturierungen sind mir extern angeraten worden um wettbewerbsfähig zu bleiben, deshalb muss ich sie leider entlassen".

Müsste man im Einzelfall abschätzen, hierzu wären weitere Unternehmeninfos notwendig.